Sonntag, 2. März 2025

Vom Glück in Hamburg zu leben

Heute durfte ich das erste Mal an einer Hamburger Bürgerschaftswahl teilnehmen und verteilte meine zehn Stimmen weise unter den Kandidaten meiner Partei.

Wir werden seit zehn Jahren rotgrün regiert und dabei wird es glücklicherweise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bleiben.

In der Berliner Runde brauchen die GeneralsekretärInnen gelegentlich viel Kreativität, um das eigene Ergebnis mit weit hergeholten Relationen schönzureden und die Zahlen der anderen mies zu machen. Heute bei der ZDF-Hauptstadtstudioleiterin Diana Zimmermann wäre es sehr leicht gewesen:

Die SPD hat mit fünf Prozentpunkten drastisch verloren. Die SPD hat als mit Abstand stärkste Partei drastisch gewonnen.

Die CDU gewann mit acht Prozentpunkten mehr als jede andere Partei dazu. Liegt aber immer noch nur bei 19%; also weit hinter ihrem Bundesdurchschnitt.

Die Grünen sind mit sechs Prozentpunkten weniger der Verlierer das Abends, schafften aber ein Ergebnis satte sieben Prozentpunkte über Habeck vor einer Woche und konnten klar die rotgrüne Mehrheit verteidigen.

Die Linke legte vier Prozentpunkte zu, wurde erstmals in einem westdeutschen Land zweistellig. Sie liegt aber weit hinter den Kollegen in Berlin zurück und spielt keine Rolle bei der Regierungsbildung.

Die AfD legte erneut um zwei Prozentpunkte zu, bleibt aber im Vergleich zu Bundestagswahl und insbesondere der nahe 40%-AfD bei den Ossis, im Mickerbereich der Einstelligkeit – kleinste Fraktion der Hamburger Bürgerschaft.

Schwierig wäre der Job für die FDP- und BSW-Vertreter, die jeweils auf 2% abstürzten. Aber da sie im neuen Bundestag nicht vertreten sind, durften sie auch nicht mehr ins Fernsehen.

In einem 121-Sitze-Parlament konnte die rotgrüne Regierungskoalition satte 17 Sitze abgeben und verfügt immer noch über eine stattliche absolute Mehrheit – so ungeheuerlich stark war sie vor fünf Jahren.

[….] Peter Tschentscher ist das letzte Einhorn der Sozialdemokraten, auch wenn selbst er bundesweit seine Partei wohl nicht retten könnte. Dafür ist Hamburg ein zu spezielles Biotop, aber abgucken könnte sich die SPD trotzdem einiges von seinem Regierungsstil, der Weltoffenheit mit Law-and-Order-Politik mischt. Die SPD ist in Hamburg weiterhin eine Volkspartei, die am Sonntag zwar deutliche Einbußen verzeichnete, aber immer noch 34 Prozent holt. Seit 14 Jahren regiert sie wieder den Stadtstaat, anfangs noch allein, seit 2015 mit den Grünen. Was die CSU in Bayern ist, ist die SPD in Hamburg. Tschentscher ist der Politiker, der bundesweit die höchsten SPD-Wahlerfolge einfährt. Auf ihn können sich die Menschen parteiübergreifend einigen, er erreicht Zustimmungswerte von fast 60 Prozent. Seine Wiederwahl war Formsache.

Tschentscher, ursprünglich Laborarzt, beerbte Olaf Scholz vor sieben Jahren, nachdem der als Finanzminister nach Berlin gewechselt war. Auch er gilt zwar als hanseatisch kühl, aber als weniger belehrend als Scholz. Und als lebhafter.

Tschentscher findet, dass ihm medizinisches Denken in der Politik hilft: „Untersuchen, Befund erheben, Diagnose stellen und dann erst die Therapie festlegen.“

Er ist ein Politikertyp, wie er nur im Norden funktioniert, wo man vor allem Sachlichkeit und Pragmatismus will. Umgekehrt hätte ein Darsteller wie Markus Söder in Hamburg nicht den Hauch einer Chance.  [….]

(Jana Stegemann, 02.03.2025)

Das analysiert die Frau von der fernen SÜDdeutschen Zeitung ganz richtig: Einen eitlen Hallodri wie Maggus Söder, der sich pausenlos selbst abfeiert, während er despektierlich auf Minderheiten eindrischt, mag niemand in Hamburg.

Gut also, daß Rotgrün in Hamburg bleibt. Diesmal gern mit einem roten Verkehrssenator. Ich bin sicher, die missratene Tjarks-Verkehrspolitik kostete die zehn verlorenen Prozentpunkte.

Gut auch die Ergebnisse ganz Rechts und ganz Links: FDP und BSW raus. Sieben Prozent für die AfD sind zu viel, aber verglichen zu den fast 40% bei den Ossis, kann man mal wieder stolz sein auf die Hamburger. Besonders erfreulich, daß die Linke, die Nazis weit hinter sich ließ und bei den U25-Wählern sensationelle 25% holte

Janis Ehling, der jung gebliebene 40-Jährige Bundesgeschäftsführer der Linken aus Rostock, war auch die Überraschung der Berliner Runde. Zunächst einmal mit seiner klaren Ansagen zur Ukraine: „Wir sind jetzt in der Situation, wo zwei rechte Arschlöcher; Trump und Putin; quasi sich die Ukraine aufteilen. Das ist so ein Gebaren, wie die Könige im 19. Jahrhundert, die die Welt unter sich aufteilten.“

Das gefällt mir nicht nur, weil ich 24 Stunden zuvor den gleichen Gedanken formulierte, sondern auch, weil Zimmermann ganz entsetzt reagierte: „Das ist Ihre Sprache! Nicht unsere!“

Liebe Medien, das war der perfekte Moment, um zu verstehen, wieso sich ganz junge Leute für die Linke begeistern und keine Lust haben, ZDF zu gucken.

Putin und Trump sind nun einmal „rechte Arschlöcher“, egal wie viel Lippenstift man den Schweinen aufmalt.

Ehling sagte übrigens nicht nur, daß sich Deutschland verteidigen können müsse und er klar auf Seite der Ukrainer stehe, sondern kündigte auch an, sie würden der möglichen neuen Groko sicher helfen, wenn die CDU auf sie zukäme, um gemeinsam die Schuldenbremse zu beerdigen. Das war meines Erachtens bisher noch nicht so klar und einer der Hauptgründe für die panische Eile der Merzianer, noch mit den Stimmen des alten Bundestags die Schuldenbremse zu reformieren: Im neuen Bundestag gäbe es dafür keine 2/3-Mehrheit mehr. Es gibt sie mit Grünen und Linken aber doch!

Zudem ventilierte Zimmermann Gerüchte, nach denen bei den CDUCSU-SPD-Koalitionsverhandlungen gewaltige Sondervermögen besprochen würden: 400 Milliarden Euro für Rüstung, 500 Milliarden Euro für Infrastruktur.

Verrückt, denn es ist zweifellos richtig, jetzt dafür diese gewaltigen Summen aufzuwenden, aber es war die CDU, die das bisher strikt blockierte, weil schuldenfinanzierte Giga-Konjunkturprogramme das diametrale Gegenteil der schwarzgelben Wirtschaftsvorstellungen sind. Unmittelbar nach der Wahl also die 180°-Wende der gesamten CDUCSU-Politik?

Dabei sind diese Sondervermögen in irrwitziger Höhe letztlich nur ein haushälterischer Trick – die bessere und saubere Lösung wäre tatsächlich das Ende der Schuldenbremse.

Ich sehe das noch nicht. Aber es scheint nicht mehr ganz so unmöglich, wie gestern. Sollte Merz tatsächlich einen Emissär zu Jan und Aken schicken, um dieses Manöver zu planen (und bereit sein, der Linken irgendetwas dafür zu geben), so daß die nächste Bundesregierung fähig wäre, EINE BILLION geliehene Euro zu investieren, gäbe es tatsächlich wieder etwas Hoffnung für die Zukunft der EU. Ein Treppenwitz, wenn ausgerechnet Merz diesen Megaschuldenberg aufschichtete.

Ferner war auffällig, daß Miersch, Linnemann und sogar der bajuwarisch-enddebile Huber, extrem freundlich miteinander umgingen, sich keine Häme leisteten und nichts aus den Koalitionsverhandlungen leakten. Es scheint so, als hätten die vier Parteichefs strikte Maulkörbe verhängt. Gut so.

Samstag, 1. März 2025

Impudenz des Monats Februar 2025

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Es ist verdammt schwer, politisch Schritt zu halten. Die dicken Wochenend-Ausgaben meiner Zeitungen beschäftigen sich zwar ausführlich mit der Lage in der Ukraine, wurden aber von der Aktualität längst überholt.


[….] Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen“, sagte Baerbock am Samstag in Berlin, „eine ruchlose Zeit, in der wir die regelbasierte internationale Ordnung und die Stärke des Rechts mehr denn je gegen die Macht der Stärkeren verteidigen müssen“.  [….]

(FR, 01.03.2025)

Nachdem Trump und Vance gestern, live aus dem Oval Office gesendet, die westliche Werteordnung endgültig zerstörten und sich auf die Seite des Kriegsverbrechers Wladimir Putin schlugen, feiern die Nazis Eurasiens.

[….] Lob für Trump aus Russland und Ungarn

Nach dem Eklat zwischen Trump und Selenskyj hat der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, den US-Präsidenten dafür gelobt. Das sei eine "eiskalte Klatsche" für Selenskyj gewesen, schrieb Medwedew bei Telegram: "Das undankbare Schwein bekam eine kräftige Ohrfeige von den Besitzern des Schweinestalls, das ist nützlich", sei aber nicht genug. Die Militärhilfe für die Ukraine müsse enden.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán schrieb unterdessen auf X, dass Trump "mutig für den Frieden eingetreten" sei, auch wenn das für viele schwer zu verdauen sei: "Danke, Herr Präsident!"  [….]

(mdr, 01.03.2025)

 

[…..] Infolge des Eklats im Weißen Haus schrieb AfD-Chefin Alice Weidel auf X: „Historisch. Trump & Vance!“

Weidels Co-Parteichef Tino Chrupalla äußerte sich ausführlicher. Chrupalla wiederholte Trumps Täter-Opfer-Umkehr und beleidigte den ukrainischen Präsidenten: „Präsident Trump bricht das Gespräch mit Ukraines Präsident Selenskyj ab, weil dieser nicht bereit zum Frieden sei. Den Frieden muss es trotzdem geben – auch ohne den Bettelpräsidenten Selenskyj.“ Auch der umstrittene AfD-Abgeordnete Maximilian Krah ergriff Partei für Trump und schrieb auf X: „Selensky kaputt.“   [….]

(FR, 01.03.2025)

Unfassbar, aber die verbliebenen demokratischen Kräfte in den USA und Europa scheinen immer noch nicht bemerkt zu haben, wie das Eis unter ihnen wegbricht.

Daher küre ich alle schwerfälligen Appeaser, die jetzt immer noch denken „es wird schon nicht so schlimm kommen“ zur Impudenz des Monats Februar 2025.

Die mit gewaltigem Abstand stärkste Kraft der NATO hat sich so eben auf die Seite des Feindes geschlagen; agitiert jetzt gegen Demokratie und internationales Recht.

Zu allem Übel kommt das keineswegs überraschend, wurde lange angekündigt, lässt sich im PROJECT 25 nachlesen und passt sich ein in eine beispiellose Demontage der Gewaltenteilung und Pressefreiheit in den USA.

Die freie Presse im Weißen Haus? Nach über 100 Jahren einfach weggefegt. Fast alle großen Medienkonzerne und insbesondere die hunderte Milliarden Dollar schweren Techbosse bringen ihre Plattformen auf Linie. Auch die renommiertesten Gedruckten.

[….] Der Mittwoch war offenbar der vorerst letzte Tag in der langen Geschichte der Washington Post, an dem die Meinungsredaktion sich ihr Thema im Prinzip aussuchen durfte.

Denn schon am Morgen setzte Bezos die Mitarbeiter über seine neuen Regeln in Kenntnis. „Ich schreibe Ihnen, um Sie über eine Änderung auf unseren Meinungsseiten zu informieren“, berichtete er. „Wir werden jeden Tag über die Unterstützung und Verteidigung von zwei Säulen schreiben: persönliche Freiheiten und freie Märkte. Natürlich werden wir auch andere Themen behandeln, aber Standpunkte, die diesen Pfeilern entgegenstehen, werden von anderen veröffentlicht werden.“

Ab sofort sollen in seinem Blatt also nur noch bestimmte Meinungsstücke erscheinen. Früher habe es „einen breit gefächerten Meinungsteil“ gegeben, „der alle Ansichten abdecken sollte“, erinnerte Bezos. „Heute erledigt das Internet diese Aufgabe“, so sieht er das. „Ich bin aus Amerika und für Amerika, und ich bin stolz darauf“, und ein großer Teil des amerikanischen Erfolgs sei „die Freiheit in der Wirtschaft und überall sonst“.

Das klingt eher nach Trump als nach jener Bastion der Kritiker und Investigativen, die einst den Watergate-Skandal von Richard Nixon aufgedeckt und zahlreiche Pulitzer-Preise gewonnen haben. Das ist nicht die Stimme von Bob Woodward, Carl Bernstein, Ben Bradlee oder der einstigen Verlegerin Katharine Graham. Die Anweisung kommt von Jeff Bezos, der die Washington Post 2013 für 250 Millionen Dollar gekauft hat und nun die Richtung wechselt. [….]

(SZ, 01.03.2025)


Die NATO befindet sich zumindest in ihrer bisher größten Krise; vielleicht ist ihr Ende schon besiegelt. In dem Fall werden die Europäischen Staaten zu Kolonien der drei Großmächte China, USA und Russland. Sie werden uns unter sich aufteilen; so wie die europäischen Monarchen und der Vatikan einst den Rest der Welt am Reißbrett zerlegten. Afrika wurde einfach filetiert und antidemokratischen Monarchen unterjocht. Papst Alexander VI. hatte Ende des 15. Jahrhunderts im Vertrag von Tordesillas eine Linie vom Nord- zum Südpol gezogen und damit die eine Hälfte der Welt Spanien und die Andere Portugal zugeschlagen.

So könnte es der EU auch ergehen, weil wir zu doof sind, einzusehen, daß wir nur mutig und vereint, eine Chance haben uns zu wehren.

Die Strategie einiger US-Demokraten;  man solle tumb alles aussitzen, gemütlich schlafen und abwarten, ob sich Trump selbst unbeliebt macht.

Es gibt in der Tat deutlich Hinweise auf eine Trumpische Rezession, die zwar aufgrund seiner irren Zollpolitik und der daraus resultierenden Handelskriege erwartet worden war, aber sogar noch heftiger und früher einkickt.


Gut möglich, daß die MAGA-Wähler unzufrieden sein könnten und bei den Midterms im November 2026 ein demokratisches House wählen.

WENN es dann noch freie Wahlen gibt! Betrachtet man den gewaltigen Schaden, den die Trump-Administration schon in vier Wochen auf der Welt anrichtete, kann man sich für den Stand nach 96 Wochen, eine Welt in Trümmern vorstellen, in der die demokratischen Strukturen der USA längst Vergangenheit sind.

Nicht viel besser das Bild in Deutschland. Der debakulierende Wahlsieger Merz und seine CDU halten immer noch auf lächerliche Weise an ihrer Schuldenbremse fest.

Die EU ist viel zu spät dran. Wenn sie jetzt nicht ganz schnell eine Billion Euro in Rüstung und Ukraine-Hilfe steckt, kann sie sich gleich willig Trump vor die Füße werfen. Das geht natürlich nicht ohne mehrere hundert Milliarden Euro aus Deutschland. Aber der kleinkarierte Sauerländer meint immer noch, da könne man ja bei den Bürgergeldempfängern was einsparen und dann springe das Wirtschaftswachstum urplötzlich auf über 10% an. Dagegen waren die Schildbürger seriöse Ökonomen.

SPD und Grüne haben RECHT, seit Jahren Recht gehabt. CDU und FDP verstehen nichts von Wirtschafts- und Finanzpolitik.

[….] SPD und Grüne möchten ebenfalls die Bundeswehr aufrüsten und die Ukraine weiterhin unterstützen, aber wollen auch darüber hinaus Spielräume für andere Investitionen. Sie bevorzugen statt eines neuen Sondervermögens deshalb eher eine Reform der Schuldenbremse. Bisher ist in Paragraf 87a Grundgesetz, das Sondervermögen geregelt. Als anderer Weg wird etwa gefordert, dass künftig die Kosten für die Verteidigung und klar definierte andere Bereiche quasi dauerhaft von der Schuldenbremse ausgeklammert werden. Die SPD wünscht zusätzliche Ausnahmen etwa zugunsten von Infrastruktur, Investitionen und Förderung der Wirtschaft. Doch die Union ist skeptisch, ob sich eine solch komplexe Reform in ein paar Tagen noch im alten Bundestag umsetzen lässt.  [….]

(SZ, 01.03.2025)

Europa und Deutschland sind wahrscheinlich ohnehin verloren. Aber mit dem verblödeten Greenhorn Zickzack-Fritze an der Spitze, sind wir chancenlos.



[….] Das Bild Trumps, der im Stile eines Mafiapaten den ukrainischen Präsidenten einzuschüchtern versucht, ist unauslöschlich. Es wird die Welt verändern. Für die Verhandlungen in Berlin zur Bildung einer Regierung bedeutet das: Die Parteien können nicht von der Annahme ausgehen, dass Deutschland weiterhin den Schutz einer mächtigen Militärallianz genießt. Vielleicht wird die Nato weiter existieren, vielleicht auch nicht. Auf Putin werden die Bilder aus Washington ihre Wirkung so oder so nicht verfehlen. Er träumt schon lange davon, sich der Nato zu entledigen. Nie durfte er sich seinem Ziel so nahe fühlen.

Das irrwitzige Verhalten Trumps wird nicht der Ukraine Frieden bringen, sondern Europa Krieg – jedenfalls dann, wenn die Europäer jetzt nicht handeln. Und weil Deutschland nun mal das größte und wirtschaftsstärkste Land der Europäischen Union ist, kommt es nun maßgeblich auf Deutschland an. [….] Das heißt erstens: Friedrich Merz und Lars Klingbeil haben keine Zeit. Sie müssen umgehend gemeinsam klarstellen, dass die künftigen Koalitionäre den Schuss gehört haben. Die Welt, da hat Merz recht, wartet nicht auf Deutschland. Zweitens bedeutet es, dass an der schnellen Verabschiedung eines zweiten Sondervermögens für die Verteidigung im noch amtierenden, alten Bundestag kein Weg vorbeiführt. Startet die neue Regierung ohne Klärung der Geldfrage, wird sie scheitern, und mit ihr Europa. Drittens muss Deutschland mit den anderen in der EU sofort mehr Mittel mobilisieren, um den US-Verrat an der Ukraine zumindest abzufedern.  Das ist nicht nur  überlebenswichtig für die Ukraine. Es wird darüber entscheiden, wie ernst Putin künftig Europa noch nehmen muss. [….]

(Daniel Brössler, 28.02.2025)