Heute Morgen brachte mein Zeitungsbote versehentlich eine
FAZ mit. Die lese ich nur noch sehr selten.
Nachdem ich zu meinen
Studentenzeiten mehrere Jahre ein Abo hatte, ist mein FAZ-Bedarf für den Rest
meines Lebens weitgehend gestillt.
Dennoch war es interessant mal wieder hineinzusehen, weil es
eine weitgehend monothematische Angelegenheit war. Die Frankfurter sind im
Corona-Wahn. Bezeichnenderweise gibt es gar keine medizinische Aufklärung (im
Gegensatz zu den Kollegen von der SZ, die mit Abstand die beste und
informativste sachliche und medizinische Analyse bieten), sondern das Virus findet
im Wirtschaftsteil statt.
Die Myriaden chinesischen Infizierten, die Toten sorgen die
FAZ nicht. Aber die MÄRKTE! Die Aktien! Die Börsen! Die Unternehmen!
Das ist die Sicht des Westens. Hundertausende Malaria- oder
TBC-Tote interessieren uns nicht im Geringsten. Daran sterben nämlich nur die
Armen in Afrika und Asien, weil wir uns Medikamente dagegen leisten können.
Das tangiert also unsere Finanzmärkte nicht.
Corona verursacht bisher im Vergleich zu
Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Krebs oder
auch der Grippe fast gar keine Todesopfer.
Stand 29.
Februar 2020: weltweit 85.187 Infektionen, 2924 Todesfälle und 39.541
Genesungen. 79.251 der Infizierten leben in China.
Aber es führt schon zu Kursrutschen, Lieferengpässen,
Absatzeinbrüchen, Containerschiffsstilllegungen, Messe-Absagen, Börsenpanik und
zu allem Übel auch noch der Gefährdung von Sportgroßveranstaltungen.
400.000 vermeidbare Malariatote für die Industrienationen
irrelevant, aber wenn die Olympischen Spiele von Tokio gefährdet sind, hört der
Spaß auf!
Glücklicherweise müssen sich die internationalen
Großinvestoren nun nicht mehr länger sorgen, weil sich das größte Finanzgenie
unter ihnen – das stabile Genie Donald Trump – nun als mächtigster Mann der Welt
der Angelegenheit annimmt.
Mit seinem erprobten genialen Händchen für Personal – „ I
hire only the best people“ – bestimmte er den weltweit führenden Klima- und
Evolutionsexperten zum Corona-Beauftragten: Mike Pence!
Der US-Vizepräsident kennt sich nicht nur mit
Evolutionsbiologie aus und weiß daher sicher, daß die Erde vor genau 6.000
Jahren vom lieben Gott in sechs Tagen geschaffen wurde, sondern ist auch ein
medizinisches Genie, das schon früh für die Tabak-Industrie erkannte, daß Zigaretten regelrecht gesund sind.
[….] Mike
Pence, the vice president of the United States, has said he doesn't believe
smoking kills people.
He made that case in
an op-ed article published in 2000 and has made no public effort to update his
position since.
"Time for a quick
reality check," Pence wrote. "Despite the hysteria from the political
class and the media, smoking doesn't kill. In fact, 2 out of every three
smokers does not die from a smoking related illness and 9 out of ten smokers do
not contract lung cancer." [….]
Auch in seiner Zeit als Gouverneur von Indiana (2013-2017) wußte
Pence wie man mit bösen Viren umgeht und fand die einzig richtig Antwort auf
HIV: Beten, keine Aids-Tests mehr und strikte Unterbindung von
Spritzen-Austauschprogrammen für Drogensüchtige.
Two years later, the
last Planned Parenthood affiliate in Scott County, Indiana, closed its doors
because of budget cuts. It was also the last HIV testing center in the county. By 2015, an HIV outbreak was brewing in the state. At
the peak of the outbreak, 20 new cases were being diagnosed per week, with a
total of nearly 200 cases eventually reported, according to HuffPost.
But that Congress
member, who became Indiana’s governor, didn’t want to authorize a
needle-exchange program to stop the spread of the virus.
“I don’t believe
effective anti-drug policy involves handing out drug paraphernalia,” he said.
That Indiana governor
was, of course, Mike Pence. Now he’s the vice president, and on Wednesday,
President Trump put him in charge of fighting coronavirus in the US.
“He’s got a certain
talent for this,” Trump said.
But others say the
opposite is true. In Indiana, cuts to Planned Parenthood meant that “when the
state experienced an HIV outbreak, they were unprepared to respond to it,” Mary
Alice Carter, a senior adviser at Equity Forward, a reproductive-health
watchdog group, told Vox. [….]
Es wirkt fast wie eine perverse göttliche Gerechtigkeit, daß
die Marktfetischisten, Börsenspekulanten und Milliardäre, die sich so sehr für
Donald Trump begeistern, weil er alle ökologischen und sozialen Einschränkungen
des Turbokapitalismus abschafft und Billionen tax cuts für die Superreichen
durchsetzt, nun auch womöglich derjenige ist, der mit seinen Geniestreichen den
Welthandel zusammenbrechen lässt.
Trump's plan for the coronavirus so
far: -Cut winter heating assistance for the
poor -Have VP Pence, who wanted to "pray away" HIV
epidemic, oversee the response -Let ex-pharma lobbyist Alex Azar
refuse to guarantee affordable vaccines to all Disgusting.
pic.twitter.com/98HVjUVY8C
Allerdings greift der amerikanische VP nun zu einer
drastischen Methode, um Covid-19 auszulöschen: Dem Gebet!
Wie jeder weiß, sind Gebete die radikalste Form der
Einmischung. Daher stehen die vielen evangelikalen Christenführer auch so
eisern zu ihrem first couple Trump und Pence.
Denn sie haben Jesus auf ihrer Seite. Trump ist vermutlich
sogar selbst die Reinkarnation von Jesus Christus.
Die ersten aktiven Schritte des neuen Corona-Bosses beeindrucken:
Wissenschaftlern Redeverbot erteilen und dann ab nach Florida, um Spenden für den Wahlkampf
zu sammeln. Nimm das, Covid!
Die Hamburger FDP kennt wie auch die Berliner gar keine
Berührungspunkte zu den Faschisten von der AfD.
Fast 50 Mal stimmten sie in der letzten Hamburger
Legislaturperiode den Anträgen der Nazis zu.
Das ist die Politik der beiden Hanseaten-Führerinnen Katja
Suding und Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein,
die nach der Thüringer Machtergreifung nach Erfurt alle anderen Parteien
beschimpfte, während sie den mit Hobby-Hitler Bernd kopulierenden Kemmerich beglückwünschte.
[….] Schon der Auftakt ist ein völliger Fehlgriff: Für die Hamburger FDP
äußert sich Fraktionschefin Anna von Treuenfels. Sie lobt sogar die Thüringer Parteikollegen
noch und zeigt mit dem Finger auf andere. „Thomas Kemmerich ist heute als
Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gegen zwei Kandidaten der extremen
Ränder angetreten. Er hat damit als einziger Vertreter der bürgerlichen und
staatstragenden Parteien Verantwortung gezeigt." Sie wirft damit auch
gleich die Linke um Bodo Ramelow mit der AfD eines Faschisten wie Björn Höcke
in einen Topf. Unfassbar! FDP Hamburg: Neuwahlen in Thüringen nicht nötig
Auch Neuwahlen will die Hamburger FDP nicht fordern. Oder eben nur,
wenn die anderen Parteien nicht mitspielen und dann wiederum Schuld sind: „SPD
und Grüne verweigern sich dem Gesprächsangebot der FDP, gemeinsame Projekte zum
Wohl des Freistaates Thüringen auszuloten. Sie handeln damit fundamental gegen
die Interessen der bürgerlichen Mitte. Sollten sie bei dieser Haltung bleiben,
sind zügige Neuwahlen der einzige Ausweg.“ […..]
Von Treuenfels-Frowein also auf einer Linie mit Parteichef Lindner
und Partei-Vize Kubicki, die am 05.02.2020 ebenfalls den AFDP-Coup bejubelten und
ernsthaft von den antifaschistischen Grünen und Sozis verlangten, diese müssen
nun den „mutigen“ von volksverhetzenden Faschisten gewählten Kemmerich
unterstützen.
Ein liberaler Parteichef sollte ein wenig irritiert sein,
wenn sogar konservativste Unionspolitiker wie Ziemiak, AKK und Söder über die
Vorgänge in der Thüringischen Hauptstadt der Bewegung ausspucken und nur noch
die Nazis jubeln.
Ein Liberaler hätte sich in der Tat so sehr seines eigenen
Versagens und seiner Partei geschämt, daß er zurückgetreten wäre.
Zum Glück für Lindner ist er allerdings alles andere als
liberal, sondern bloß ein selbstverliebter Populist.
Es dauerte lange bis auch beim politischen Eskapisten
Lindner (Weglaufen, wenn es brenzlig wird, ist sein Signature-move)
endlich der Groschen fiel, bis er einsah seiner Partei schwer geschadet zu
haben, als er dem Erfurter Gau empfahl das seit Wochen von Hobbyhitler unterbreitete Machtangebot
anzunehmen und Kramp-Karrenbauers drastische Warnungen für den Eintritt dieses
Falles zu ignorieren.
Erst als der braune Gaul schon gegen die Wand geritten war
stieg Lindner ab.
Und setzte sich ab. Nach Amsterdam.
Dort verbrachte er einen „really fun day“ am Hamburger
Wahlsonntag. Während der dortige AFDP-Landesverband brutale Prügel einsteckte
und aus der Bürgerschaft flog.
Damit nicht genug; er gab auch noch den Christian Wendler
und postete sein junges Glück auf Instagram.
[….] Parteifreunde wütend Christian Lindner: Wirbel um Foto mit Freundin
[….] Das Selfie zeigt den FDP-Chef Lindner an der Seite seiner Freundin
Franca Lehfeldt (30). Beide wirken glücklich, gelassen. „Ein schöner Sonntag in
Amsterdam“, schreibt Lindner zu dem Beitrag auf Instagram.
[….] Eigentlich gebe es auch wirklich nichts daran auszusetzen – nur dass
der Zeitpunkt womöglich schlecht gewählt gewesen sein dürfte. Denn es ist nicht
irgendein Wochenende, das sich Lindner für seinen Liebes-Trip nach Amsterdam
ausgesucht hat, sondern das des Hamburg-Debakels.
[….] Ein entscheidender Tag im Wahlkampf also, bei dem Christian Lindner
ganz eindeutig gefehlt hat. [….]
Ein Follower auf Instagram gibt sich enttäuscht und kommentiert:
„Wissen Sie Herr Lindner, FDP Mitglieder und Politiker werden
bundesweit gerade heftig angegangen, beschimpft, bespuckt etc. Viele davon
sitzen momentan auf Marktplätzen im Sturm und machen Wahlkampf in Hamburg. Dass
sie da die Muse für Urlaub haben, enttäuscht auch mich als FDP-Mitglied. Das
ist ungefähr so, alswürde der
Firmenchef eines Unternehmens, welches jeden dritten Mitarbeiter entlassen
musste, erstmal schön wegfahren. Da muss man sich dann über die Stimmung im
Unternehmen auch nicht mehr wundern.“ [….]
Die neue Frau an
seiner Seite, RTL-Sternchen Franca Lehfeldt (28), wurde als
Potenzbezeugung des jungalten FDP-Vorsitzenden bereits durch alle
Boulevardmagazine gescheucht.
Wie sein unpolitische Vorbild
Guido Westerwelle hat auch Christian Lindner sachlich leider nichts Relevantes
zu den Debatten in Deutschland beizutragen.
Also geht er unermüdlich zu allen
Yellowpress-Terminen, um es mit seinem Privatleben in die Klatschspalten zu
bringen.
Christian Lindner: Hammer-Body! Seine Freundin Franca zeigt im Bikini,
was sie hat. [….] Er war sichtlich
stolz auf seine elf Jahre jüngere Freundin, derzeit macht er mit seiner Franca
auf Ibiza Urlaub. Auf Instagram zeigt sie uns ihren perfekten Bikinibody - in
Topform für die Sonneninsel.
Das Paar feierte in der
Käfer-Wiesnschänke. Lindner erschien in knielanger Lederhose, Samtweste und
Janker, die RTL-Moderatorin hatte sich für ein champagnerfarbenes Seiden-Dirndl
mit dunkelblauer Samt-Schürze und Blumenapplikationen entschieden. Auffällig:
Sie trägt das Dirndl mit angeschnittenen Ärmeln ohne Bluse.
Beim Styling vertraute sie Lindners
Urteil, so Lehfeldt weiter: "Für diesen Anlass kamen nur zwei Kleider aus
meinem Schrank infrage: ein langes Rotes und das Schwarze, das ich getragen
habe. Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich das letzte Wort meinem
Freund überlassen – dreißig Minuten vor Beginn der Veranstaltung."
Nahles und AKK machen offenbar
sehr viel falsch. Von ihren Partnern gibt es keinerlei Speedo-Bilder; über deren
Schwanzlänge ist rein gar nichts bekannt.
Stattdessen nervt ihn die
SPD-Vorsitzende mit Politik und ventiliert anrüchige Überlegungen über 447-Euro-Zuschläge für Rentner, die
nach 35 Jahren Beitragszahlung dennoch unter Grusi liegen.
Wozu denn auch noch 447 Euro im
Monat, fragt sich der Porschefahrer mit Rolex und nennt sofort die wahren
Einkommensverhältnisse der Rentner aus dem Lindi-Universum:
[….] Lindner hatte in einem Interview erklärt: "Derjenige, der eine
kleine Rente hat, aber einen Ehegatten mit einer hohen Pension... Oder eine
kleine Rente, und fünf Millionen Euro geerbt, der braucht keine zusätzliche
Leistung von Herrn Heil." Wer eine kleine Rente habe, keine Unterstützung
vom Ehepartner und kein Vermögen, "der soll meinetwegen auch eine
komfortablere Grundsicherung als Sozialleistung erhalten", ergänzte
Lindner. [….]
Nicht ganz ideal gelaufen für Lindi, da seine Ex keineswegs
daran denkt sich schweigend und leidend ins Privatleben zurück zu ziehen,
sondern als prominente WELT-Journalistin in TV-Talkrunden auftritt und
eigenartigerweise gar nicht mal so positiv auf den FDP-Parteichef,
den feschen Hauptmann zu sprechen ist.
Irgendwann hatte er offenbar
genug vom Zivildienst und stiegt um auf eine Laufbahn als Reserveoffizier, für
die er einmal jährlich eine zweiwöchige Reserveübung absolviert.
Es fällt leicht sich über Lindners Frühspackigkeit, das
Geprotze und die vielen finanziellen Pleiten, deren Lasten er stets auf den
Steuerzahler abwälzte, lustig zu machen.
Aber das macht ihn bloß zu einem gewöhnlichen neoliberalen
Blender. Solche Typen sind immer zu feige, um zu ihren Fehlaussagen,
Fehlschlüssen, Fehlinvestitionen und Fehlprognosen zu stehen.
[…..] In einem Interview mit dem Magazin "Stern" wendet sich Linder
recht offensichtlich an die Menschen am rechten Rand des Wählerspektrums.
"Warum sind so viele Deutschtürken keine Verfassungspatrioten?",
fragt Lindner darin. Deutschland sollte beginnen, sich "offensiver zu
seinem großartigen liberalen Grundgesetz zu bekennen".
Der FDP-Chef befand in diesem Zusammenhang außerdem: Der
türkischstämmige Fußballer Mesut Özil soll vor Spielen der Nationalmannschaft
die deutsche Hymne mitsingen.
Lindner kritisierte zudem die Flüchtlingspolitik der Bundesreagierung.
"Unsere Zuwanderungspolitik benötigt eine Generalinventur", sagte er
dem "stern". "Wer bleibt, den müssen wir uns aussuchen. Da
sollte das Ziel der Integration viel stärker die deutsche Staatsangehörigkeit
sein."
Das Interview von Lindner sorgte in den sozialen Medien schnell für
Wirbel. Vor allem der Satz über Mesut Özil missfiel vielen Lesern. "Leute
zwingen, eine Hymne zu singen - ist das liberal?", fragte etwa einer.
[…..]
[….] CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat
FDP-Chef Christian Lindner scharf attackiert. Zwei Tage nach dem
Dreikönigstreffen der Liberalen, bei dem Lindner die Union erneut wegen ihrer
Flüchtlings- und Sicherheitspolitik kritisiert hatte, warf Tauber dem FDP-Chef
überhebliches Verhalten vor. Das provoziere ein erneutes Scheitern der
Liberalen wie bei der Wahl 2013.
Damals hatte die FDP bei der Bundestagswahl nur 4,8 Prozent der Stimmen
geholt und ist seitdem nicht mehr als Fraktion im Bundestag vertreten.
"Der Grund, warum die FDP damals aus dem Bundestag geflogen ist, war nicht
die CDU, sondern sie selbst", sagte Tauber der Bild am Sonntag. "Und
mit seinem selbstherrlichen Auftreten tut Herr Lindner gerade alles dafür, dass
sie es wieder nicht schafft. Dann wäre die FDP erledigt."
Lindners Auftreten erinnere ihn an den stellvertretenden Parteichef der
Alternative für Deutschland, sagte Tauber: "Er redet teilweise wie Herr
Gauland von der AfD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass er statt eines
abgewetzten Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt." […..]
Das ist schon eine sehr ekelige
Allianz mit den Rechten, die Türkei-Basher Lindner anstrebt.
Von taz bis WELT, von Linke bis
CSU stehen Medien und Parteien in Deutschland ausnahmsweise zusammen, wenn es
um die Menschenrechtsverstöße unter Präsident Erdoğan geht. Einheitlich fordert
man die Freilassung Deniz Yücels und all der anderen inhaftierten Journalisten
in der Türkei.
Aber rechts von der CSU, bei
denen, die Lindner anvisiert sieht das anders aus. (…..)
Allein, es wird immer noch nicht so recht bemerkt.
Immer noch nennen die meisten Journalisten die FDP „die
Liberalen“ und Lindner „den Liberalen“.
Schön wäre es, aber das sind sie schon lange nicht mehr.
Seit vielen Jahren macht Lindner am rechten Rand Stimmung,
schürt immer wieder Xenophobie, triggert Islamophobie und Nationalismus.
Kurzum, er ist das Gegenteil eines Liberalen.
[….] FDP in der
Krise Rechts blinken, liberal scheinen?
[….] In den
Landesparlamenten von Berlin und Hamburg haben FDP-Abgeordnete wiederholt für
AfD-Anträge gestimmt. Offenbar ganz im Sinne ihrer Wähler: Laut Umfragen wollen
75 Prozent der FDP-Anhänger eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließen.
Es ist die Folge eines politischen Kurses, der sich nach rechts weit offen zeigt:
Vor allem in der Flüchtlings- und der Klimapolitik haben Liberale in den
vergangenen Jahren rechtspopulistische Töne angeschlagen. [….]
Erfurt: ein
Sündenfall, aber kein Zufall - sagt der Unternehmer Chris Pyak. Lange Jahre war
er selbst aktives FDP-Mitglied. Pyak sieht den Tabubruch als Folge eines
Kurses, den er nicht mehr länger mittragen wollte.
Chris Pyak,
ehemaliges FDP-Mitglied:
„Mit der
Flüchtlingskrise kam ein radikaler Umschwung. Es wurden immer wieder Grenzen
bewusst verletzt, um die FDP nach rechts zu öffnen. Und das war eine
strategische Entscheidung.“
Unter dem
Eindruck der AfD-Erfolge spekuliert offenbar auch Lindner auf Wählerstimmen
rechts der Union:
Regelmäßig
platziert er markige Forderungen zur Flüchtlingspolitik. Angela Merkel wirft er
vor, ihre Politik führe zur „kulturellen Entfremdung im eigenen Land“.
Die
Verhandlungen zur Jamaika-Koalition lässt Lindner platzen: auch weil ihm der
Familiennachzug für Flüchtlinge zu weit geht.
Und immer
wieder schlägt er wie auf dem Bundesparteitag 2018 populistische Töne an:
[….] „Man kann beim
Bäcker in der Schlange nicht unterscheiden, wenn einer mit gebrochenem Deutsch
ein Brötchen bestellt, ob das der hochqualifizierte Entwickler künstlicher
Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal
aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer.“
Chris Pyak,
ehemaliges FDP-Mitglied:
„Es ist ganz
offensichtlich, dass jede Äußerung, die Spitzenpolitiker machen, immer eine
bestimmte Zielgruppe bedienen soll. Das ist ganz klar eine Anbiederung an den
rechten Rand.“
[….] Es gibt weitere Beispiele für den Rechts-Kurs
der FDP unter Lindner. Etwa bei den rassistischen Krawallen in Chemnitz im
Sommer 2018. Lindners stellvertretender Parteivorsitzender Wolfgang Kubicki
machte damals die Bundeskanzlerin verantwortlich.
„Die Wurzeln
für die Ausschreitungen liegen im ‚Wir-schaffen-das‘ von Kanzlerin Angela
Merkel.“
Und als
Lindner im Bundestag sogar einen Untersuchungsausschuss zur Flüchtlingspolitik
forderte, freute sich vor allem eine Fraktion: die AfD.
Albrecht von
Lucke, Politikwissenschaftler:
„Die
Versuchung, aus der Opposition mit reiner Oppositions-, Konfrontationspolitik
gegen die Regierung Front zu machen, hat die FDP in eine gefährliche Nähe zur
AfD geführt und hat sie das demokratische Sensorium, dass man mit solchen
Parteien nichts zu tun hat, verlieren lassen. Und das zeigt auch das
Abstimmungsverhalten in so manchem Landesparlament.“
[….] Christian
Lindner hat der FDP und ihren Wählern einen Weg gewiesen: Hart in der
Flüchtlingsfrage und auch in der Klimapolitik nah am Populismus der AfD.
Christian Lindner
(FDP), Bundesvorsitzender:
"Wir
werden den Planeten nicht retten, indem wir einen Morgenthau-Plan für
Deutschland umsetzen und die Deutschen zu veganen Radfahrern machen."
[….]
Wie Götter entstanden sind, ist doch völlig verständlich.
Da wanderte man als zotteliger Urmensch auf der Suche nach
Nahrung durch das Dickicht und plötzlich schlägt der Blitz ein, riesige Bäume
werden gespalten und es donnert auch noch ohrenbetäubend.
Was soll man davon halten, wenn man nicht lesen und schreiben
kann, nie in der Schule war (nicht mal der Waldorfschule) und es niemand gibt,
der einem auch nur ansatzweise erklären kann was da los ist?
Oder Erdbeben. Oder Sturmfluten. Kometen,
Sonnenfinsternissen, Hagelstürme.
Naturgewalten sind heutzutage noch genauso überwältigend.
Sie lassen sich aber erheblich dämpfen, indem man in einem Betonbau mit
Fundament, Zentralheizung und elektrischem Licht sitzt.
Vor ein paar Tausend Jahren waren das schockierende und
extrem furchteinflößende Ereignisse.
So haben sich schnell der Meeresgott, der Donnergott etc
entwickelt.
Ebenso naheliegend der Gedanke, daß sich die etwas furchtloseren
oder intelligenteren Individuen der Frühgemeinden die Ängste zu Nutze machten, indem
sie Geschichten ersannen, um die Verängstigten zu beruhigen. Die blickten dafür
zu einem auf. Die Vorläufer der katholischen Priester waren geboren. Typen, die
sich als Propheten, Seher oder Vermittler zu den gefährlichen Gottheiten
inszenierten.
Dafür konnte man ohne sich selbst den Rücken krumm zu machen
von den anderen eine Gegenleistung verlangen.
Griechen und Römer hatten schließlich einen polytheistischen
Kosmos entwickelt.
Das waren Wirtschaftsfaktoren und Machtspender. Schließlich
mussten die vielen Tempel gebaut, die Hohepriester ernährt und die Könige
gerechtfertigt werden.
So entwickelten sich machtvolle Theokratien, mit denen eine
kleine Schicht der Bevölkerung enorme Macht und Reichtümer konzentrieren
konnte, während die Majorität durch Furcht und Unwissenheit in Schach gehalten
wurde.
Die Meisterschaft in dieser Disziplin erreichte die
christliche Kirche ab dem Mittelalter, als sie als weltliche Herrscherin agierte,
aus politischen Erwägungen Hunderttausende Menschen umbringen konnte (Kreuzzüge,
Genozide, Hexenprozesse, Inquisition, Missionierung) und sich selbst
gigantische Paläste errichtete, indem sie den Gläubigen so viel Furcht vor dem
Jenseits einjagte, daß sie bereitwillig beim Ablass- und Reliquienhandel ihr
letztes Hemd an die fetten Pfaffen gaben.
Es hätte alles so schön sein können, aber blöderweise fingen
schon die Ägypter vor 6.000 Jahren an die Naturgewalten genau zu beobachten
und zu studieren. Sie fanden immer mehr einleuchtende, rationale Erklärungen,
die an der willkürlichen Allmacht der Götter kratzten.
Je weiter sich die Wissenschaft entwickelte, desto mehr
schrumpfte das Himmelsreich.
Das ist natürlich der Hauptgrund dafür, daß Bischöfe
missliebige Wissenschaftler bekämpften, folterten, köpften.
Die Bibel wußte schließlich, daß die Erde eine flache vor
7.000 Jahren von Gott gemachte Scheibe im Zentrum des Alls ist und von der
Sonne umkreist wird.
Da konnten Astronomen mit Mathematikkenntnissen nur schaden.
Die Creationisten zeigen, daß der Streit auch im Jahr 2020 noch
nicht ausgestanden ist.
Mike Pence, Vize des mächtigsten Mannes der Welt denkt heute
noch so.
Das Weiße Haus ist allerdings ein weltweit singulärer
Hotspot der Doofheit; im Rest der Welt musste man weitgehend einsehen, daß alle
wissenschaftlichen Postulierungen religiöser Schriften weitgehend hanebüchener
Unsinn sind.
Das gilt für soziologische Fragen (Sklavenhaltung, Frauenunterdrückung,
Homosexualität, Masturbation) genau wie Naturwissenschaftliche (Speisenverbote,
Beschneidung).
Das Reich Gottes ist so sehr geschrumpft, daß sogar der
Vatikan einen Astronomen beschäftigt, der nur 400 Jahre nach Galileo vom
Geozentrismus abgerückt ist.
Religiöse Führer klammern sich an die Macht und so betonen
sie umso mehr die Stellen der Bibel, die gerade in die Mode passen, verschweigen
aber dezent den Antisemitismus oder die Ächtung von Linkshändern.
Wie sollte Papst auch im 21. Jahrhundert das biblische
Zinsverbot verteidigen – Jesus hatte noch die Geldwechsler aus dem Tempel
geprügelt – wenn der Vatikan heute eine Bank betreibt und weitgehend von
Zinsgewinnen lebt?
Diese Methode wird verächtlich „bible cherry-picking“ genannt.
Vermutlich ist die Wahrheit aber viel simpler: Es gibt viele
Atheisten unter den hohen religiösen Amtsträgern, die das System genau kennen
und es ausnutzen.
Gerade die, die besondere vehement darauf pochen, man müsse
mehr Gottvertrauen haben. Das ist eben die bequemste Floskel, wenn man keine
echte Erklärung hat. Stirbt jemand trotz kirchlichen Segens an einer Krankheit,
hatte er eben nicht genug Gottvertrauen.
(…..) Eine Frage, die mich schon
lange umtreibt ist die nach dem Prozentsatz der gläubigen Christen!
Klar, in der CDU oder in der
Kirche und vielfach in der Politik bekundet man tiefgläubig zu sein, auch wenn
es ein Typ wie Donald Trump offensichtlich nicht ist. #45 wurde von den
Evangelikalen in sein Amt gebracht.
Barack Obama oder Hillary Clinton
betonten vielfach ihre tiefe Gläubigkeit, aber was hat das schon zu bedeuten in
einem Land, in dem nur Gläubige in Top-Positionen gewählt werden können?
Ein Bekenntnis zum Atheismus und
die US-Präsidentschaft schließen sich aus. Das mag sich zukünftig ändern, aber
in den letzten Jahrzehnten war es noch so.
Gelegentlich liest man von
atheistischen Pfaffen und das halte ich für keinen besonders abwegigen
Widerspruch.
Es gibt viele Gründe Pfarrer zu
sein. Die Jobsicherheit, das Geld, die Gemeindearbeit. Vielleicht gefallen auch
die Gebäude, das Orgelspiel, die Chöre, die Machtposition, die abgefahrenen
bunten Kleider, die Möglichkeit Messdienerchen zu befummeln oder sich Schlüpfrigkeiten
in der Beichte anzuhören. Deswegen muss man nicht tatsächlich den ganzen Unsinn
glauben, der in der Bibel steht.
Ich halte es für absolut
vorstellbar, daß einem Karriere-Kurialen die Glaubensbekenntnisse ganz
automatisch über die Lippen kommen. Ungläubigkeit ist vermutlich sogar ein
Vorteil beim Kampf um die besten und lukrativsten Posten im Vatikan. (….)
Kann Margot Käßmann wirklich so dumm sein, daß sie ihren
immer wieder vorgetragenen Unsinn, sie fühle sich stets sicher, weil sie in Gottes
Arme falle, selbst glaubt?
(….) So wie Blitzableiter auf Kirchtürmen und
Panzerglas-Papamobile das Nichtvertrauen in Gott beweisen zeigen auch die
Massentötungen von Betenden in Moscheen, Kirchen und Synagogen – herbeigeführt
jeweils von Anhängern der Konkurrenzreligion – daß Frau Käßmanns Mantra „Ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Arme“
reiner Bullshit ist.
Als Leibniz sich
darüber mit Voltaire stritt, argumentierte er, die Welt wäre zwar mit Gott
scheiße und ungerecht, könnte aber ohne ihn noch viel beschissener sein (kein
wörtliches Zitat). (….)
Auch Päpste und Bischöfe glauben nicht tatsächlich an Gottes
Allmacht.
Wie sollte das auch nach Auschwitz möglich sein?
Auch Topklerikale haben weltliche Krankenversicherungen,
Leistungswasserversicherungen, stellen sich Blitzableiter auf den Kirchturm,
schließen ihre Portemonnaies weg.
Sie machen ein riesengroßes Brimborium um das Weihwasser als
Sakramental (heilswirksamen Zeichen) der Kirche.
Denn mit dem göttlichen H2O wird jede
Feindseligkeit des unreinen Geistes gebannt, der Schrecken der giftigen
Schlange verjagt und der hilfreiche Beistand des Heiligen Geistes herbeigerufen.
Im Corona-Zeitalter wird daher der Unsinn mit dem HeiGei
schnell fallengelassen.
[….] Ausgangspunkt der Zeremonie ist zunächst nichts Besonderes, eine
schnöde Oblate, die ohne weiteres auch als Boden einer Kokosmakrone enden könnte.(4)
In der Kirche unterliegt diese Oblate aber einem bemerkenswerten
Verwandlungsprozess (die Kirche spricht hier von
"Transsubstantiation" (5)). Während der Priester sein Verslein
spricht, wird aus der vegetarischen Oblate eine fleischhaltige Hostie, die zwar
weiterhin verdächtig nach Oblate schmeckt, in Wirklichkeit aber - Verzeihung,
aber so will es nun mal die katholische Glaubensüberzeugung! - aus den
Innereien, pardon: dem Leib des Heilands besteht. (6) Dies allein wäre schon
einigermaßen verwunderlich, aber es kommt noch besser: Nachdem die Christen in
einem rituell-kannibalischen Akt (7) (den sie "Kommunion" nennen)
Jesu Leib verspeist haben, scheint sich der Prozess der Sakralisierung der
Hostie im Magen der Christen wieder umzukehren. Aus Jesu Leib resultieren
hundertprozentig säkulare Ausscheidungen (8), was im übrigen höchst vorteilhaft
ist, da Sie diese später ohne Bedenken mit der Wasserspülung Ihres Klosetts
entsorgen können. (Würden Sie das Gleiche mit einer Hostie machen, würden Sie durch
die infame Verletzung eines heiligen Sakraments eine schlimme Sünde begehen...)
Dies alles - ich gebe es zu - mag für aufgeklärte LeserInnen im ersten
Moment wie eine allzu billige Polemik klingen. Dennoch: Ich treibe hier keine
Scherze mit der Religion. Die in diesem Artikel dargelegten theologischen
Sachverhalte entsprechen - so tragisch-komisch sie auch wirken - Punkt für
Punkt den real existierenden Glaubensüberzeugungen des Katholizismus. Auch wenn
man es sich für den Geisteszustand der Gläubigen gerne anders wünschen würde:
der Verwandlungsprozess der Oblate ist definitiv NICHT symbolisch gemeint! Ganz
im Gegenteil! Die andächtig verzehrte Hostie ist für den gläubigen Katholiken
wahrhaftig, wirklich und wesentlich Jesu Leib! […]
Auch das Blut Christi und der Leib Jesu sind bloß
Schwachsinn. Die heilige Konsekration (Wandlung) der Esspapier-Oblaten aus dem
Tabernakel sollte man sich besser sparen.
[….]Besucher
von Gottesdiensten sollen angesichts des Coronavirus vorsichtig sein. Die
Deutsche Bischofskonferenz (DBK) empfiehlt, bei der Nutzung des
Weihwasserbeckens Zurückhaltung zu üben. Die Hostie sollen sich die Gläubigen
zudem auf die Hand und nicht in den Mund legen lassen.
Auch das Trinken von Wein aus einem gemeinsamen Kelch verlange wegen
des erhöhten Ansteckungsrisikos besondere Vorsicht. Priester und
Kommunionhelfer sollen sich vor ihrem Dienst die Hände waschen.
Menschen mit Krankheitssymptomen sollen nicht am Gottesdienst
teilnehmen. Außerdem sollen die Gläubigen auf den Friedensgruß verzichten.
Normalerweise gibt man in der Messe zum Zeichen des Friedens den Sitznachbarn
die Hand. [….]