Donnerstag, 31. Juli 2014

Rien ne va plus

Gerade dachte ich noch die bayerische Vorliebe für crazy Horst sei die höchste Form der Geisteskrankheit in der Politik, aber dann kommen sofort die Teebeutel angerast und reißen den Titel wieder an sich.

Niemand, noch nicht einmal die republikanischen Wähler in Amerika, bezweifelt, daß dieser Kongress der schlechteste und ineffektivste in der Jahrhunderte-alten Geschichte der Vereinigten Staaten ist.
Nichts geht mehr, weil die ohnehin schon schwer debilen GOP-Abgeordneten von ihrer fanatisierten Basis gezwungen werden das ganze Land aus purem Hass auf den schwulen atheistischen Kenianer im Weißen Haus an die Wand zu fahren.

Die selbst für Teebeutelverhältnisse außerordentliche dumme Sarah Palin erklärte kürzlich es sei ein Affront gegen Gott Barack Obama nicht abzusetzen.
Ich habe mir das Video, in dem sie erklärt Gott verlange Obamas Impeachment schon mehrfach angesehen und kann immer noch nicht recht glauben, daß das keine Satire ist.

    This president’s forgotten man is we the people, and we the people know that our best days are still ahead because we know that God shed his grace on the, America. He’s given us our freedom to do what’s right. God doesn’t drive parked cars. I think he expects us to get up and take action in order to defend these freedoms that are God given. I think it’s an affront to God to let this go on because he gave us these freedoms. We’re not going to let someone, a person, a party take them from us. We’re not going to dethrone God and substitute him with someone who wants to play God.


Palin, die nach wie vor eine Ikone der Teebeutel ist, setzt damit den Chef-GOPer des Houses, nämlich John Boehner unter Druck.
Auch ihm schlottern die Knie vor Angst um seinen Job, nachdem der noch radikalere Eric Cantor vom dem wiederum noch viiiiiiiiiel radikaler fanatischen Dave Brat de facto an die Luft gesetzt wurde.

Der stramm rechte GOP-Teebeutel Eric Cantor schmiss soeben sein Amt als Mehrheitsführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus hin, da er bei den Vorwahlen gegen einen noch ultrafundamentalistischeren Extremisten unterlag.
Cantor, der eigentlich starke Mann des US-Kongresses konnte John Boehner mehrfach während dessen Verhandlungen mit Barack Obama um die US-Finanzen die Hoden abklemmen.
Und nun warf ihn im Kreis Richmond im US-Staat Virginia ein Nobody namens Dave Brat aus dem Rennen. Mit solchen Brat-Beuteln müßten die Demokraten auf nationaler Ebene eigentlich leichtes Spiel haben.

Da Palin nun von Gott persönlich erfuhr, daß Obama abgesetzt gehöre, mußte auch Bohner irgendwie aktiv werden.
Um nicht gleich als so sagenhaft dumm wie Palin zu gelten, entschied er sich für ein „Impeachment light“. Also kein förmliches Amtsenthebungsverfahren, da dies nur bei wirklich schlimmen Verfehlungen wie zum Beispiel nichtehelichen Oralsex in Frage kommt. Bei politischen Petitessen, wie dem Anzetteln von zwei illegalen Angriffskriegen mit einer Millionen Toten, dem Finanzbankrott Amerikas und einer Weltfinanzkrise sind Impeachments übertrieben.

Bei Obama aber immerhin fast gerechtfertigt.
Denn der gegenwärtige Präsident tut auch etwas recht Ungeheuerliches: Er regiert. Und das obwohl die Republikaner in den sechs Jahren seiner Amtszeit noch nicht ein einziges Gesetz passieren ließen und grundsätzlich die Totalblockade des amerikanischen Systems anstreben.
Er nutzt nun präsidentielle Erlasse, um überhaupt noch etwas durchzusetzen.
Das wiederum empört die GOPer so sehr, daß die nun das Impeachment light“ anzetteln: Sie verklagen Obama dafür, daß er seinen Job macht.
Das ist eine neue Eskalation der Dummheit, die sogar hartgesottene FOX-Moderatoren aus der Fassung bringt.


Boehner hat es auf Obamas präsidentielle Erlasse, die sogenannten "executive orders" abgesehen. Daß ein Demokrat einfach seine Politik per Erlass durchsetzt, treibt die GOPer zu Weißglut. Was bildet sich dieser schwule Muslim-Sozialist und Amerikahasser aus Kenia eigentlich ein??
Schon 170 mal setzte sich der Präsident Nr. 44 über das „house“ hinweg.
Es herrscht wieder einmal Zeter und Mordio bei der amerikanischen CSU.

Dabei ist der faschistische Rassisten-Kommunist in Wirklichkeit gar kein Amerikaner und dürfte somit auch nicht US-Präsident sein, schäumen GOPer wie Ted Cruz.


Sie wollen Amerika gegen den Präsidenten verteidigen; gegen einen Tyrannen, der sich zum absoluten Herrscher aufschwingt und schon 170 Erlasse benutzte, um das Volk zu knüppeln.
Das steht ihm nicht zu, ein Potus hat nicht durch derartig viele Erlasse zu handeln.

-      Außer natürlich ein Republikaner ist Präsident. Dann zählen Fakten und Moral nicht mehr.





Wir dürfen gespannt sein, ob diese Strategie bei den November-Kongresswahlen im Land der unbegrenzten Dummheit verfängt.

[…] Vor der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus wurde John Boehner pathetisch. "Sind Sie bereit, einen Präsidenten entscheiden zu lassen, welche Gesetze er umsetzt und welche er ändert?", fragte der Speaker die Abgeordneten, die mehrheitlich seiner Republikanischen Partei angehören.
Und natürlich stimmte diese Mehrheit dafür, das "Erbe der Verfassungsväter" zu schützen und unterstützte deswegen Boehners Forderung, US-Präsident Barack Obama zu verklagen. 225 Abgeordnete votierten mit "Ja", 201 stimmten dagegen; fünf Republikaner folgten Boehner nicht. Es ist ein beispielloser Vorgang in der amerikanischen Geschichte, dessen Rechtmäßigkeit unter Juristen umstritten ist. […]  John Boehner, der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, hat sich gleich zwei Probleme eingebrockt. Die Demokraten stellen seine Klage gegen Obama als Versuch dar, eine Amtsenthebung (impeachment) gegen den Präsidenten vorzubereiten. Eine CNN-Umfrage zeigt jedoch, dass fast zwei Drittel der Amerikaner ein derartiges Verfahren ablehnen, selbst unter Anhängern der Republikaner sind nur 42 Prozent dafür.
Die Demokraten stellen den politischen Gegner als abgehoben, verbohrt und kompromisslos dar und nutzen die Republikaner-Kampagne nach eigenen Angaben sehr erfolgreich, um Millionenspenden für den Wahlkampf einzuwerben. […] Gemäßigte Konservative setzen Boehner von der anderen Seite unter Druck. Der einflussreiche Blogger Erick Erickson sprang demokratischen Kritikern bei und sprach ebenfalls von Theater und Steuerverschwendung. Mark Levin, früherer Mitarbeiter von Präsident Ronald Reagan und heute einflussreicher Radiomoderator, bezeichnete Boehners Zug als "dämliche Aktion". […]



Mittwoch, 30. Juli 2014

Psychotischer Schub – Teil II

In Deutschland gibt es normale Menschen und dann gibt es Bayern.
Nicht daß ich als besonderer Fan der Intelligenz des Urnenpöbels bekannt bin, aber es gibt durchaus in einigen Bundesländern gelegentlich große Verschiebungen, wenn eine regierende Partei einen richtig heftigen Skandal verursacht oder generell beim Regieren versagt.
1987 wurde auf diese Weise die 40 Jahre regierende CDU Uwe Barschels erdrutschartig aus der Kieler Regierung vertrieben. 2011 verlor die taumelnde CDU, die zehn Jahre in Hamburg regiert hatte 22 Prozentpunkte bei der Bürgerschaftswahl und die SPD zog mit absoluter Mehrheit direkt aus der Opposition in die Alleinregierung.
Im selben Jahr passierte das Ungeheuerliche in Stuttgart, als der Grüne Winfried Kretschmann die seit Adam und Eva regierende Schwaben-CDU in die Opposition schickte.
Barschel, Ahlhaus und Mappus zusammen haben es aber nicht auf eine Skandaldichte wie die CSU in Bayern gebracht: Persönliche Bereicherung, Korruption, Verzocken von hunderten Millionen Steuergeldes, peinliche Ausfälle auf bundesdeutscher und europäischer Ebene, gagaeske tägliche politische Richtungswechsel, kontinuierliche Lügen, sowie derbe rechtsradikale Sprüche sind das tägliche Brot des psychotischen Ministerpräsidenten in München.
Wären die Bayern normale Menschen und keine Bayern, wäre die CSU längst in der Opposition marginalisiert.
Stattdessen regiert Crazy Horst mit absoluter Mehrheit und ist weit überproportional der Bedeutung Bayerns als eins von 16 Bundesländern mit 3 von 15 Bundesministern vertreten.

Gegenwärtig ist die Performance der Bayern in Berlin allerdings derartig miserabel, daß bundesweit Journalisten aus ihrer stoischen Hinnahme der Bayernmacht aufwachen und öffentlich kundtun, welch ein Ärgernis diese Partei darstellt. Man kann dazu beinahe beliebig Zeitungen aufschlagen; es hageln einem die Stichworte „Herdprämie“, „Ausländermaut“, „Haderthauer“, „Gauweiler“ und „Schmidt“ entgegen.


Manchmal stelle ich mir vor, ich wäre uralt geworden und würde für eine Guido-Knopp-artige Dokumentation über das Deutschland der Jahrtausendwende als einer der letzten lebenden Zeitzeugen interviewt.
Es säßen einige aufgeweckte Geschichtsstudenten vor mir, die sich intensiv mit dem Filmmaterial aus der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts befasst hätten. Und dann gingen die peinlichen Fragen los:
„Wie konnte es denn dazu kommen, daß Deutschland damals seine Zukunft verspielte, indem es trotz der damaligen Informationsmöglichkeiten 30 Jahre Merkel zur Kanzlerin wählte?
Und diese CSU! Was ging damals im deutschen Volk vor, daß es trotz der auch in Bayern geltenden formalen Demokratie noch bis ins frühe 21. Jahrhundert den korrupten Ausländerfeinden der CSU absolute Mehrheiten verschaffte?“

Das wären dann richtig schwere Fragen und ich würde voller Verständnis antworten, daß das natürlich heute überhaupt nicht mehr zu verstehen wäre, aber damals wäre es eben eine völlig andere Zeit gewesen. Die Idee, daß die eigene Wahlentscheidung Konsequenzen hat, daß man nicht nur nach Gewohnheit und ohne nachzudenken irgendwas ankreuzt, war noch nicht geboren.

Die Studenten von 2050 würden mich fragend ansehen und irgendein Nerd mit dem neuesten Google-Implantat würde mir triumphierend historische Zeitungsartikel auf die Retina projizieren: „Sagen Sie nicht, man hätte das damals nicht wissen können! Die Informationen waren trotz der damaligen primitiven Vorform der Globalhirnvernetzung schon für jeden zugänglich.

CSU versinkt in Affären
Drei Stunden Krisensitzung hat es diese Woche wegen Christine Haderthauer in der Staatskanzlei gegeben. Gegen die 51-Jährige, die Seehofers Regierungssitz managt, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Betrug und Steuerhinterziehung. [….]
Aber da ist ja auch noch ein anderes Problem. Der stellvertretende CSU-Chef Peter Gauweiler macht nicht nur bester Nebenverdienstler des Bundestags von sich reden – und als der größten Abstimmungs-Schwänzer des Parlaments. Er ist auch Figur in einem dubiosen Ärzte-Abrechnungsskandal: Gauweiler vertritt als Rechtsanwalt den Laborunternehmer Bernd Schottdorf, gegen den immer mal wieder wegen Betrugs- und Bestechungsvorwürfen ermittelt wurde, etwa wegen Rabattsystemen für Ärzte. Einen Untersuchungsausschuss des Landtags versucht Schottdorf mit einer Verfassungsbeschwerde zu verhindern. Für ihn klagt der Parlamentarier Gauweiler.   [….] 325.000 Euro Sozialversicherungsbeiträge soll sich der ehemalige CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid gespart haben, als er seine Ehefrau als Sekretärin beschäftigte. Die Staatsanwaltschaft hat deswegen nun Anklage gegen den früheren CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid erhoben – eine Folge der Verwandtenaffäre vom Sommer 2013. [….] Dobrindt ist [….]  so etwas wie der Problembär des Kabinetts. [….]

Nein, ich werde mich nicht damit rausreden können von allem nichts gewußt zu haben. Denn schon wird der nächste Schlaumeier, der sich im Nebenfach auf zeitgeschichtliche Comedy spezialisiert hat, mir die treffenden CSU-Satiren des Jahres 2014 in den Kopf schießen.

Ralf Husmann schreibt als Alexander Dobrindt einen Brief an Seehofer:

Lieber Horst,
die Kollegen im Ministerium haben in den Zuschriften zu unserer Maut sehr oft die Begriffe "Doofbrindt", "Straßendieb", "Arschloch" und "Politiker" gefunden, was mich zur Annahme bringt, dass die Vorschläge eher verhalten aufgenommen wurden. Ich würde deswegen gern folgende Optionen prüfen lassen:
Wenn ich dich damals richtig verstanden habe, ging es dir darum, in Ermangelung richtiger Themen, unseren Leuten in Bayern wenigstens das Gefühl zu geben, dass die Österreicher es nicht besser haben dürfen als wir. Nachdem die EU-Deppen das als Argument nicht anerkennen, könnten wir die Maut auch abblasen und stattdessen Bier und Brezen für Ausländer teurer machen oder die Eintrittspreise für Schloss Neuschwanstein.
Sollte es womöglich aber so sein, dass in Europa Diskriminierung von Ausländern nicht nur auf Straßen, sondern generell nicht gern gesehen ist, könnten wir das ohne Probleme Brüssel in die Schuhe schieben und dafür eine Art EU-Soli einführen, was nicht nur Geld bringt, sondern bei der nächsten Wahl auch Argumente gegen die EU, also Stimmen für uns.
Wir können auch einfach die Maut durchziehen wie geplant und darauf bauen, dass die Ösis eh keine Lobby in Brüssel haben. Der Nachteil ist, dass jetzt auch schon die Holländer eine Maut wollen, und so was wird schnell ein Fass ohne Boden. Andererseits trifft eine holländische Maut hauptsächlich NRW und damit die Sozen, insofern: drauf geschissen.
Alternativ wäre zu überlegen, ob man in jeder deutschen Gemeinde eine Sackgasse nach dir benennt, für die jährlich eine saftige Abgabe fällig wird. Das klingt erst mal hanebüchen, aber denk an die Hotelier-Steuer der FDP. [….]

Etwas mehr Ernst; würde an dieser Stelle der deutlich nach 2014 geborene Geschichtsprofessor anmahnen.

Denn abgesehen von der Anfang des Jahrhunderts einsetzenden deutschlandweiten Volksverdummung, ginge es schließlich um die schwerste deutsche Schuld, nämlich die technische Ermöglichung des dritten Weltkriegs von 2016-2036, bei dem zwischen Afghanistan und Marokko immerhin 100 Millionen Menschen durch konventionelle Waffen getötet wurden.
Bevor der letzte Zeitzeuge wegsterbe, müsste ich unbedingt gefragt werden, wie es möglich war, daß sich Deutschland zum ganz großen Weltwaffenexporteur aufschwang. Wieso wählte man damals Politiker, die dieses zutiefst amoralische Handeln offensiv forcierten?

Und wieder säße ich in der Klemme und wüßte keine einfache Antwort. Es war eben immer dieser Merkel/Bayern-Wahn gewesen, also offensichtlich eine kollektive Inselverdummung.

Der Wohlstand Deutschlands hängt nicht von der Rüstungsindustrie ab. Wieso also nationalen Herstellern helfen, die nur durch den Export in Krisengebiete überleben? [….]  Der bayerische Ministerpräsident hat mal wieder in bester Tradition von CSU-Chefs einen Grundsatzstreit vom Zaun gebrochen. Der Landeschef stört sich daran, dass die Bundesregierung - namentlich SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel - zu zögerlich sei bei der Genehmigung von Waffenexporten. Für den Herbst hat Seehofer gleich mal eine große Debatte über die Branche angekündigt, die in Bayern besonders stark vertreten ist. [….]  
Eine Bundesrepublik, die zu den drei führenden Waffenexporteuren der Welt gehört, schadet ihrem Ansehen in der Welt. Das Aufsehen, das die Branche regelmäßig erzeugt, steht in keinem Verhältnis zu ihrer Größe. In Deutschland arbeiten rund 200 000 Menschen in der Waffenindustrie - nicht viel im Vergleich zu rund zwölf Millionen Arbeitsplätzen in der Industrie insgesamt. [….]  Noch immer tun viele Politiker so, als hinge von dieser Branche das Heil der Republik ab. Das stimmt aber nicht. Zum Wohlstand tragen Maschinenbauer, Chemie- und Autoindustrie viel mehr bei als die Waffenschmieden. Auch für die Förderung neuer Technologien taugt die Waffenbranche nicht. Das können andere Branchen besser. [….]

Während in Gaza, Libyen, der Ostukraine, Syrien und dem Irak die heißen Kriege hochkochen, war es einmal mehr Horst Seehofer, der sich für die perverseste Option stark machte: Mehr deutsche Waffen in die Krisengebiete!
Wie hätten wir erwachsenen Menschen von 2014 das denn nicht zur Kenntnis nehmen können??

Die Sorge um Arbeitsplätze rechtfertigt für Horst Seehofer tödliche Exporte: So unverfroren wie der bayerische Ministerpräsident hat schon lang niemand mehr moralische Bedenken beiseitegeschoben.
[…] Er will, dass Deutschland seinen Spitzenplatz bei den Waffenlieferanten der Welt behält; es stört ihn nicht, dass ein großer Teil der Waffenexporte an zwielichtige Regimes geht. Es stört ihn deshalb nicht, weil an diesen Exporten einige Zigtausend bayerische Arbeitsplätze hängen. Das rechtfertigt, angeblich, die tödlichen Exporte.
[…] Alles soll so bleiben, wie es sich unter maßgeblicher Beteiligung der CSU entwickelt hat.  Vor zwanzig Jahren hatte sie im Bundestag gefordert, "die vielfältigen Bremsen" beim Rüstungsexport zu lockern - mit Erfolg. Die Folgen tragen nicht Seehofer und die CSU, sondern die Menschen, die dann (wenn sie Glück haben), vom Roten Kreuz und ihren Schwesterorganisationen verarztet werden. […]

Dabei war die deutsche Geldgier auf dem Rücken von Millionen Erschossenen und Verletzten doch sogar schon 2014 auch in den BAYERISCHEN Zeitungen verurteilt worden.


Nein, ich werde es vermutlich nicht erklären können, was damals los war.
Seehofer tat was er wollte und der Urnenpöbel nickte es ab.

Ob es nun perfide Persönlichkeiten waren…..

Soll nun das die alte Herrlichkeit sein, zu der Horst Seehofer seine CSU zurückgeführt hat? Nicht einmal ein Jahr regiert die Partei Bayern wieder alleine, da sieht sie sich wohl schon mit zwei Untersuchungsausschüssen und einem Ermittlungsverfahren gegen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer konfrontiert. Von den U-Ausschüssen wird der eine durch CSU-Vize Peter Gauweiler in der Arbeit blockiert. Der zweite erscheint unausweichlich, nachdem Haderthauer in fragwürdige Geschäfte ihres Mannes mit Modellautos verwickelt ist. Diese haben psychisch kranke Straftäter gefertigt.
Der Vorgang ist nicht nur erstaunlich, weil Haderthauer das ernsthaft für das Normalste der Welt hält, wenn von Straftätern gefertigte Produkte die Haushaltskasse aufbessern. Er ist existenzbedrohend für die Politikerin aus Ingolstadt, seitdem der Vorwurf im Raum steht, sie und ihr Mann könnten einen früheren Geschäftspartner dabei übers Ohr gehauen haben. Viel zur Aufklärung hat Haderthauer bisher nicht beigetragen. […]

Oder abartige Moral:

Die CSU hat eine neue Front in der großen Koalition aufgemacht, dieses Mal auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik. Nach seinen umstrittenen Plänen für eine Pkw-Maut, sorgt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer jetzt mit einer Attacke gegen die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verantwortete Politik für Rüstungsexporte für Streit in Berlin. [….]   Das klingt, als sei in der Waffenbranche, die 1990 noch rund 400000 Menschen beschäftigte und heute nur noch die Hälfte davon, eine akute Krise ausgebrochen, weil der Berliner Wirtschaftsminister sich in den Kopf gesetzt hat, die Exporte von Kriegswaffen schärfer zu kontrollieren. [….]  Merkwürdig ist nur, dass die Waffenindustrie die Dinge gelassen sieht. „Seehofer braucht offenbar eine Entlastungsdebatte, um von der Maut-Diskussion wegzukommen“, sagt ein Vertreter der Waffenindustrie. Beim Airbus-Konzern, der zu den großen Unternehmen in Bayern zählt, wo unter auch wesentlich Teile des Kampfflugzeuges Eurofighter gebaut werden, herrscht ebenfalls völlige Ruhe. „Es ist nichts passiert, was die Aufregung von Seehofer erklären könnte“, sagt ein Airbus-Manager. Auch der Branchenverband BDSV gibt sich unaufgeregt. [….]
Seehofer will mit seinen Attacken auf die Rüstungspolitik weitermachen. Für den Herbst plant er „eine große Debatte“ über die Verantwortung von Deutschland in der Welt. „Wir müssen auch unsere nationalen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen im Auge haben“, so der Ministerpräsident. Wer redet dann noch von der Maut.

Oder Volksverdummung:

Am Freitag ist Zahltag. Dann gibt es wieder Betreuungsgeld. Pünktlich zum Monatsanfang landen bislang 100 Euro auf dem Konto von Eltern, die ihre Kleinkinder nicht zur Krippe bringen und zu Hause hüten. Seit einem Jahr geht das so. Und anstatt mit diesem Unsinn sofort aufzuhören, gibt es zum 1. August sogar noch 50 Euro drauf. 150 Euro beträgt dann diese Familienleistung, die von Anfang an ein Missgebilde war. Das Betreuungsgeld ist ein Beispiel dafür, wie politischer Stursinn Familien verstören kann, die Gesellschaft spaltet und Menschen aufeinander herabschauen lässt. Die jüngsten Opfer – das muss man nach einem Jahr Betreuungsgeld bitter resümieren – sind Menschen ohne Abitur und manche Familie mit ausländischen Wurzeln. Sie werden willentlich in mitunter schwieriger sozialer Situation gehalten.
(Ulrike Heidenreich, SZ, 29.07.14)

Alles was die CSU anfasst ist schlecht.
Aber dem Wähler gefällt es offensichtlich.

Dienstag, 29. Juli 2014

Praktische Nächstenliebe Teil II



Diözesanadministrator Stefan Heße, der aktuelle Chef des Mega-Erzbistums Köln, troff kürzlich vor Weihrauch und Schmalz, als er den Mega-Rückgang bei den Mitgliederzahlen kommentierte.

Der Mensch stünde im Mittelpunkt der Kirchenarbeit und natürlich „unsere Botschaft vom liebenden Gott“!

Ich bin nicht ganz sicher, ob der arme Mann das selbst glaubt, oder ob er einfach nur beim Phrasenschleudern sehr abgebrüht ist.

Mit der Nächstenliebe in der Praxis seines Verantwortungsbereichs sieht es jedenfalls anders aus. Da werden Religionslehrer öffentlicher Schulen gefeuert, weil sie schwul sind, Kindergärtnerinnen davon gejagt, wenn sie in Scheidung leben, Schwangere in Not aus der Klinik gewiesen und Andersgläubige generell diffamiert.

Der Kölner Kardinal Meisner hat bei einer Veranstaltung vor Mitgliedern der katholischen Bewegung Neokatechumenaler Weg erklärt: "Ich sage immer, eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien." Ein Video der Rede, die Meisner am 24. Januar hielt, hat das Erzbistum Köln ins Internet gestellt.

In Rheinbach bei Bonn hat man sogar das Gemeindeleben ganz aufgeben müssen.  Am 1. Januar 2010 wurden die Pfarrgemeinden im Stadtgebiet von Rheinbach vom Erzbistum Köln zur Kath. Kirchengemeinde St. Martin, Rheinbach fusioniert und da in Meisners Köln kaum noch einer Pfarrer werden mag, holte sich der ultrakonservative Kardinal 2012 Ersatz beim Deutschherrenorden OT, der auf die bestialischen Kreuzzügler zurückgeht.

Der vollständige Name lautet Orden der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem, lateinisch Ordo fratrum domus Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum. Aus der lateinischen Kurzbezeichnung Ordo Teutonicus leitet sich das Ordenskürzel OT ab. Im Dritten Reich war die Einstellung zum Deutschen Orden und seiner Vergangenheit auch innerhalb der Führung ambivalent. Das allgemeine Bewusstsein, insbesondere Himmler oder der Deutsch-Balte Rosenberg pflegten das aus preußisch-deutscher Sicht positiv besetzte Bild des Ordens aus dem 19. Jahrhundert.[155]
Adolf Hitler verherrlichte schon 1924 in seinem Buch Mein Kampf die Ostkolonisation und entwickelte weitreichende Pläne zu Eroberungen „auf der Straße der einstigen Ordensritter“.[…]
Dagegen hatte Himmler im Rahmen seiner Rassentheorien andere Vorstellungen. Er wollte einen eigenen „Deutschen Orden“ als Genspender eines neuen deutschen Weltreiches gründen, wozu auch die neu geschaffenen Ordensburgen dienten. […]  So verband beispielsweise der Reichsarbeitsdienst in seinem Abzeichen für den Gau 25 Hakenkreuz und Ordenskreuz.[158] Während des Zweiten Weltkrieges trug diesen Bestrebungen ungeachtet eine Panzer-Abteilung der SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ den Namen des Hochmeisters Hermann von Salza.
(Wiki)

Auch nach 1945 blieb der OT dem revanchistischen und rechtsradikalen Gedankengut treu.

Dennoch empfing die Gemeinde Kirchengemeinde St. Martin die neuen Ordenspfarrer zunächst wohlwollend.

Pater Damian Hungs wurde Pfarr-Administrator; um gleich Pfarrer zu werden, fehlte ihm die Erfahrung. „Wir fanden die ungewöhnlich, aber in Ordnung“, sagt ein ehemaliger Ministrant. Doch bald war der Friede hin. Sehr konservativ und elitär seien die drei aufgetreten, heißt es. Das Pfarrhaus wurde aufwendig umgebaut; alles, was die Vorgänger gemacht hatten, sei nicht gut genug gewesen.
(Matthias Drobinski, SZ vom 28.07.2014)

In TVE-Manier begann der Ordo fratrum domus Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum die Gemeinde nach dem Motto „Das Beste ist gerade gut genug für uns“ umzugestalten.

Wären bloß nicht die deutschen Messdiener so luschig gewesen.
Das gefiel den neuen Herren gar nicht.

Dann kam der Schützengottesdienst 2013. Die Feier des Messopfers sei wichtiger, als gute Taten zu tun, hatte einer der Patres schon mal gesagt – da wiegt jeder Ministrantenfehler schwer. Und ausgerechnet am Festtag hätten sich die Messdiener „als komplette Idioten“ präsentiert, wie Hungs den Obermessdienern schrieb. Wenn das so weiter gehe, werde er sie „aufgrund ihrer Unfähigkeit entlassen“. Die Ministranten fanden das unfair. Ein Vater, der den Ministrantenplan online verwaltet hatte, legte sein Amt nieder, aus Protest gegen die Entwicklung. Als dies öffentlich wurde, galten die Ministranten als die Schuldigen. Im Februar gab es den Showdown: Die drei Obermessdiener mussten vor ein Tribunal aus Pfarrer und Mitgliedern des Pfarrgemeinderats; dort wurde den jungen Erwachsenen Rufmord vorgeworfen und mit dem Staatsanwalt gedroht. „Stellen Sie sich vor“, sagt ein Gemeindemitglied, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, „da engagieren sich junge Leute, und man droht ihnen mit dem Gericht.“
(Matthias Drobinski, SZ vom 28.07.2014)

Seitdem ist in der Kirche der Nächstenliebe der blanke Hass ausgebrochen.
Sämtliche Messdiener bestreiken ihre neuen Pfaffen, die ihrerseits nicht zu den kleinsten Zugeständnissen bereit sind und unbedingten Gehorsam einfordern.

Mittlerweile sind die Fronten so verhärtet, daß ein Kirchenleben nicht mehr stattfinden kann. Es regiert der blanke Hass. Die Gemeinde hat kapituliert.
Diözesanadministrator Stefan Heße ist das Drama offensichtlich egal. Seit 2012 herrscht schon Eiszeit.
Niemand ruft die rechten Pfaffen zu Raison.
Aber daß es dann 2013 zu vielen Kirchenaustritten kam, überraschte ihn total.
Noch nicht mal der Puff konnte die Situation entspannen…..

Viele Gläubige weichen in andere Gemeinden und Kirchen aus. „Die Rheinbacher stimmen mit den Füßen ab,“ weiß Peter Eich vom Pfarrausschuss Oberdrees.
Auch vom Religionsunterricht der katholischen Grundschule soll der Pater zeitweise entbunden worden sein. Grund: der rüde Umgangston.
[…..] Ein Konfliktmoderator scheiterte, Treffen sind ausgesetzt wegen der „schwerwiegenden Konflikte, die sich offenbar nicht auflösen lassen.“ Weihbischof Ansgar Puff spricht Klartext, stellt einen „erheblichen Vertrauensverlust“ fest. Pater Damian wollte sich nicht äußern, verweist auf die Aussage von Weihbischof Ansgar Puff. […..]
Ein Spruch auf Pater Damians Facebook-Seite macht wenig Hoffnung auf eine friedliche Lösung: „Es tut mir sehr Leid, wenn ich zu manchen Personen böse war!! Könnt´ ich die Zeit zurückdrehen, wäre ich noch viel schlimmer gewesen.“ Datum: 23. Januar…

https://www.facebook.com/paterdamian.hungs

Montag, 28. Juli 2014

Psychotischer Schub.

Crazy Horst ist bekannt für seine manischen und sadistischen Phasen.
Die Kanzlerin kann damit offensichtlich ganz gut umgehen, da sie persönlich nicht beleidigungsfähig ist und ihr politische Inhalte ohnehin vollkommen egal sind.
Es stört sie einfach nicht, wenn ihre Regierung extrem ungerechte, kontraproduktive, teure und hassauslösende Gaga-Gesetze wie die Hotelsteuerermäßigung, die Bildungsfernhalteprämie oder die Anti-Ausländermaut beschließt.
Wie albern ist es doch, daß einige Linke in den sozialen Netzwerken immer wieder die Zitate von Merkels Maut-Ausschluss bringen.

Als ob sich Merkel jemals an ihre Versprechen gehalten hätte! Im Gegenteil; laut des Merkelschen Gesetzes ist es sogar sicher, daß genau das eintritt, was sie vehement ausschließt.






Nein, Seehofers Schilda-Gesetzesanliegen sind irrelevant für die Frau, die einfach gerne Kanzlerin sein mag und keine weiteren Ambitionen hat.
Verfügte Merkel über einen Funken politischen Anstandes, müßte sie die CSU aus der Regierung schmeißen – wie es rechnerisch problemlos möglich ist.

Die CSU schadet der deutschen Regierung in vielfacher Hinsicht.
Da ist zunächst einmal die psychotische Persönlichkeit des Parteichefs; Horst Seehofer ist ein echter Soziopath, der aus purer Bosheit über Kollegen herfällt.
Außerdem sind die von der CSU erzwungenen politischen Pläne  - Maut für Ausländer, Herdprämie und Hotelsteuermäßigung – allesamt destruktiver Schwachsinn.
Schließlich trägt die CSU erheblich dazu bei Deutschlands Bild in der Welt zu ruinieren.
Die FJS-Nachkommen lassen das Gespenst vom häßlichen Deutschen wieder auferstehen.

Am Wochenende erlitt der CSU-Chef einen so schweren psychotischen Schub, daß sein tiefsitzender Wahnsinn für jeden offensichtlich wird.

In einem Rundumschlag holte er gegen die GroKoalitionspartner aus und dachte schon mal eine neue Koalition mit der frommen Kathrin Göring-Kirchentag an.
Bei den grünen Fraktionsspitzen gerät der Mann, der seit Beginn der GroKo massiv xenophobe Kampagnen fährt regelrecht ins Schwärmen.

Schwarz-Grün wäre schon beim letzten Mal möglich gewesen, wenn Jürgen Trittin nicht mit am Tisch gesessen hätte. Das ist keine ideologische Frage mehr, sondern eine Frage von Personen. Wenn vernünftige Leute zusammenkommen, kann Schwarz-Grün funktionieren. Das zeigt sich in Hessen, und das könnte sich 2017 auch im Bund zeigen.  Auf Pragmatikern wie Katrin Göring-Eckardt [ruht meine Hoffnung]. Mit solchen Leuten kann man arbeiten.
(Horst Seehofer 27.07.14)

Zugegeben, ganz abwegig ist das noch nicht mal.
Göring-Kirchentag trieft vor antirussischen Vorurteilen und ist so religiös, daß sie habituell sehr gut zur CSU passen würde.
Vermutlich würde die Partei, die mit der stramm rechten, xenophoben Hessen-CDU harmoniert auch ebenso gerne im Bund mit Seehofer die Waffenexporte forcieren und gegen andere EU-Staaten hetzen.
Daß die CSU nun gegen Gabriels Rüstungsexporteinschränkungen und gegen die Maut-Kritik aufbegehrt,  gefällt den Grünen. Sie würden nur zu gerne mit Seehofer und Merkel koalieren.

[...] Den Anfang beim Werben um die Grünen auf Bundesebene machte Hessens CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier. Seine Landesregierung zeige, dass CDU und Grüne erfolgreich zusammenarbeiten könnten, zog Bouffier vor Kurzem eine Zwischenbilanz der ersten schwarz-grünen Koalition in einem Flächenland, die seit einem halben Jahr erstaunlich harmonisch und geräuschlos arbeitet. [...] Jetzt nehmen immer mehr CDU-Spitzenpolitiker den Ball auf, spekulieren über die erste schwarz-grüne Koalition im Bund 2017 – und die Grünen beantworten die Flirtversuche mit freundlichen Gesten. [...] Unionsfraktionschef Volker Kauder versichert: "Schwarz-Grün ist eine Option." [...] Und die Grünen? Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt reagierte am Wochenende wohlwollend: Eine solche Koalition sei möglich. [...]  Befürworter von Rot-Rot-Grün sind irritiert: "Ich kann verstehen, dass die Union jetzt nach einer dritten Garnitur für Merkel sucht", sagte Linken-Chef Bernd Riexinger. "Aber die Grünen wären schlecht beraten, dem Werben zu folgen."
[...] Nach der Bundestagswahl waren schwarz-grüne Koalitionssondierungen zwar gescheitert, [...] aber das Gesprächsklima war erstaunlich gut. Grünen-Chef Cem Özdemir schwärmte: "Die Tür ist jetzt offen – und sie wird auch nicht mehr zugehen." [...] Starke Kräfte in der Linkspartei täten alles dafür, durch Radikalopposition eine Regierungsperspektive zu verhindern, klagt Göring-Eckardt. "Wenn sich die Linken außenpolitisch nicht bewegt, wird es Rot-Rot-Grün im Bund nicht geben." [...]

Das Fehlen Jürgen Trittins in der grünen Führung wird immer offensichtlicher angesichts des Seehoferschen Wahns, der die Grünen nicht etwa total abstößt, sondern immer empfänglicher für eine Unions-Koalition macht. Eins ist klar – was immer die CSU verlangt; es handelt sich jeweils um Schwachsinn.

Der nächste Unfug
[….] Horst Seehofer [….] erklärte die Maut zu einer Frage, die über den Fortbestand der Koalition entscheide.
Ach je. Den Mindestlohn und die Kanzlerin Merkel gibt es, weil eine Mehrheit der Deutschen das eine wie die andere wollte. Die Pkw-Maut hingegen wird in 15 von 16 Bundesländern ungefähr so dringend erwartet wie Schnee im Hochsommer. Die CSU würde damit nach dem Betreuungsgeld den nächsten Unsinn bundesweit durchsetzen. [….]
(Detlef Esslinger, SZ vom 28.07.2014)

Wie so oft droht Seehofer offen mit Koalitionsbruch. Zuletzt hatte er das vor drei Wochen angesichts möglicher Finanzzusagen an Euro- Schuldensünder behauptet. Aber auch zu schwarzgelben Zeiten schwoll ihm immer wieder der Kamm; beispielsweise im Juni 2012, als seine geliebte Bildungsfernhalteprämie auf dem Spiel stand. Aktuell poltert der irre Bayer vom Koalitionsbruch für den Fall, daß seine Anti-Ausländermaut nicht umgesetzt wird. Daß ihm dabei eher die CDU und die eigene Partei im Wege steht als die Sozis, ist einem Crazy Horst, der Impudenz des Monats Februar 2014 egal.

Im Streit um die Maut hat Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer mit einem Ende der schwarz-roten Koalition in Berlin gedroht. Die Einführung der Maut stehe im Koalitionsvertrag, sagte Seehofer der "Welt am Sonntag". "Käme die Maut nicht, würde sich die Frage der Legitimation der Koalition ebenfalls stellen." Allerdings wird die Maut nicht in erster Linie von der SPD kritisiert, sondern von CDU-Politikern.
(Hamburger Abendblatt 28.07.14)

Die Megakoalition mit 80% der Sitze im Bundestag läßt sich nach Belieben von einem Soziopaten aus Bayern treiben.

Das Psychogramm des Oberbayern erinnert in der Tat weniger an einen deutschen Politiker, als an eine neroeske Persönlichkeit aus der Feder eines Stephen King.
In Berlin regiert demnach ein Mensch als einer der großen Drei mit, dessen innere Antriebskräfte zutiefst von Bosheit und Destruktivität bestimmt sind.
Einem Psychopathen, der sich längst komplett von der Sachpolitik verabschiedet hat und seine einzige Befriedigung nur noch in Sadismus und Manipulation findet.

Wie eine finstere Gestalt aus einem Psychokrimi hat er sich seine Politwelt im heimischen Keller als Miniaturwelt nachgebaut und dirigiert dort kleine Voodoo-Modelle seiner Politik-Kollegen, als ob er Gott wäre.

Es gibt den Nachbau des Bahnhofs von Bonn, der Stadt, in der Seehofers Karriere begann. Nach dem Jahr 2004, als er wegen des Streits um die Gesundheitspolitik sein wichtigstes Amt verlor, baute er einen "Schattenbahnhof", so nennt er ihn, ein Gleis, das hinab ins Dunkel führt.
Seit neuestem hat auch Angela Merkel einen Platz in Seehofers Keller. Er hat lange überlegt, wohin er die Kanzlerin stellen soll. Vor ein paar Monaten dann schnitt er ihr Porträtfoto aus und kopierte es klein, dann klebte er es auf eine Plastikfigur und setzte sie in eine Diesellok. Seither dreht auch die Kanzlerin auf Seehofers Eisenbahn ihre Runden.
(Spiegel 16.08.10)

Seehofer Wahn trug schon vor Jahren gar seltsame Blüten.
Während eines Karriereknicks im Jahr 2004 ging er mit einem selbstgeschriebenen Kabarettstück auf ein paar kleine Bühnen.
Er selbst spielte Walter Mixa (!!!), der die Beichte eines imaginären Seehofers anhört.
Sein alter ego Beichtvater Mixa fragt darin den Sünder Seehofer unter anderem, ob er unkeusche Gedanken habe, wenn er an Angela Merkel denke. Der antwortet: "Vater, ich habe schon vieles angestellt, aber Wunder kann ich nicht vollbringen."

Besonders übel stößt Seehofer derzeit auf, daß Gabriel die Rüstungsexporte drastisch einschränkt.
Das gefällt dem frommen Christen, der so oft wie kein anderer deutscher Ministerpräsident zum Papst gepilgert ist, gar nicht.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat Frankreich und Großbritannien kritisiert, weil sie trotz der Ukraine-Krise Rüstungsgüter an Russland liefern wollen, sofern die Verträge bereits geschlossen sind. Dies sei „keine vernünftige Lösung“, sagte er im Sommerinterview ARD – Bericht aus Berlin: „Man kann nicht in einer solchen Situation Waffen exportieren.“ Die Bundesregierung verzichte auf derlei Geschäfte mit Russland, auch wenn sie schon vereinbart seien. „Wir liefern nicht“, so Gabriel. „Das hätte ich jetzt von Frankreich und England auch erwartet.“
Gabriel hatte kürzlich angekündigt, die Lieferung von Panzern und Kleinwaffen in Länder einzuschränken, die nicht zur EU oder zur Nato gehörten. Dies gelte auch, wenn Arbeitsplätze verloren gingen. Zuvor hatte Gabriel angekündigt, die expansive Rüstungspolitik der letzten Bundesregierung zu beenden. 2013 wuchs der Anteil der Ausfuhrgenehmigungen für Waffenexporte in Länder außerhalb von Nato und EU auf 62 Prozent. 2010 waren es noch 29. Zu den Empfängerländern zählten Algerien, Angola oder Katar. Gabriel legte fast zwei Drittel aller Anträge für Rüstungsexporte auf Eis. […] Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kritisierte scharf Gabriels Ankündigung, die Waffenexporte zurückzufahren. „Es ist unbestreitbar, dass es die Probleme der Rüstungsindustrie verschärft, wenn ohne Konzeption und ohne klaren Kompass ein faktischer Exportstopp herbeigeführt wird. Dieses Extrem könnte ich nicht mittragen“, sagte Seehofer der Welt am Sonntag. Unter Verweis auf zahlreiche Rüstungsunternehmen in Bayern warnte der Ministerpräsident davor, dass „deutsche Rüstungsunternehmen vom Markt verschwinden oder ins Ausland abwandern“ könnten. „Ich sehe die Koalition bei diesem Thema vor einer erheblichen Herausforderung.“ […]
(Constanze von Bullion, SZ vom 28.07.2014)


Es ist wie mit Maut und Herdprämie – wenn etwas richtig amoralisch und mies ist, begeistert sich Herr Seehofer umso mehr dafür.


Das Betreuungsgeld der großen Koalition ist nicht nur umstritten, es ist noch schlechter als sein Ruf. Das geht aus einer großen Umfrage des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und der Universität Dortmund hervor, bei der weit mehr als 100000 Paare mit Kindern unter drei Jahren befragt wurden. Nach der Studie motiviert das Betreuungsgeld insbesondere sozial benachteiligte Familien, Eltern mit Hauptschulabschluss oder einer Einwanderungsgeschichte, kleine Kinder daheim zu betreuen – also auf Angebote frühkindlicher Bildung und Sprachförderung zu verzichten. „Bezogen auf Fragen der Chancengerechtigkeit“, so die Autoren, „kristallisiert sich damit das Betreuungsgeld als kontraindiziert heraus.“ […] Schon vor der Einführung war die Maßnahme höchst umstritten. Kritiker befürchteten, dass falsche Anreize gesetzt und ausgerechnet diejenigen um staatliche Förderung und frühe Sprachschulung gebracht würden, die diese am nötigsten hätten.
Exakt das zeichnet sich nun in der Studie des DJI und der Uni Dortmund ab, deren Ergebnisse der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Demnach ist die Neigung, Betreuungsgeld zu beantragen, umso größer, je niedriger das Bildungsniveau ist. Unter den befragten Eltern, die keine Berufsausbildung oder einen Hauptschulabschluss haben, sagten 54 Prozent, das Betreuungsgeld sei der Grund dafür, dass sie ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken. Bei Eltern mit mittlerer Reife sank der Anteil auf 14 Prozent, bei Akademikern auf acht Prozent. In jeder vierten Einwandererfamilie, die auf staatliche Betreuung für ihre Kleinkinder verzichtet, gaben die Eltern an, die Prämie sei die Ursache dafür. Bei deutschstämmigen Familien lag der Anteil nur bei 13 Prozent.
„Betreuungsgeld erweist sich für Familien besonders attraktiv, die eine geringe Erwerbsbeteiligung aufweisen, durch eine gewisse Bildungsferne gekennzeichnet sind und einen Migrationshintergrund haben“, heißt es in der Studie. […] Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) spricht von einer „Erfolgsgeschichte“. Die Einführung sei „goldrichtig“ gewesen. […]

Was macht man mit einem Koalitionspartner, der immer wieder unter diesen psychotischen Schüben leidet, mit denen er nicht nur das Ansehen Deutschlands und die Finanzen ruiniert, sondern auch gleich die Zukunft verspielt?

Möglicherweise kracht es doch noch mal so sehr, daß die SPD aus der GroKo austritt.

Das wird dann der schönste Tag im Leben der Politnymphomanin Katrin Dagmar Göring-Eckardt, die es offenbar nicht erwarten kann sich mit Seehofer zu paaren.