Die Anmaßung der christlich-konservativen Sadisten in die denkbar intimsten Angelegenheiten des menschlichen Seins anderer Menschen hineinzuregieren, wird beim versuchten Zwang zum Leben und Leiden besonders deutlich.
Sich in
Intimitäten einzumischen ist geradezu ein Alleinstellungsmerkmal der Konservativen.
Die
Toleranz gegenüber der Liebe der anderen ist auf der linken Seite traditionell
größer.
Sehr
viele Minderheiten erfahren auch heute noch keine Toleranz.
Eine
jüdisch-muslimische Partnerschaft wurde just in Israel von beiden „Seiten“ militant
bekämpft.
Sie schrien "Möge
dein Dorf niederbrennen": Rechte Demonstranten haben in Israel versucht,
die Hochzeit zwischen einer Jüdin und einem Muslim zu stürmen. Polizisten
schützten die Eheschließung mit einer Menschenkette.
Die israelische
Polizei hat am Sonntag 200 rechte Demonstranten davon abgehalten, die Hochzeit
zwischen einer Jüdin und einem Muslim zu stürmen. Die aufgebrachte Menge schrie
"Tod den Arabern", berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
(Spon
18.08.14)
„Zurück
im Mittelalter“ titeln neuerdings die Boulevardzeitungen ganz gern angesichts
solcher Storys.
In
Wahrheit liegen diese finsteren Zeiten lange nicht so weit zurück.
Barack
Obama, geb 1961, kann eindrucksvoll davon erzählen in wie vielen US-Bundesstaaten
die Ehe seiner Eltern noch aufgrund ihrer „gemischtrassigen Art“ illegal war.
Die Nürnberger
Rassegesetze waren ebenfalls kein Mittelalter, sondern breit akzeptierter
Konsens mitten im 20. Jahrhundert.
Bei rein
christlichen, aber gemischtkonfessionellen Ehe wurde der katholische Partner
bis weit in die 1960er Jahre exkommuniziert.
Und es
dauerte sogar bis in die 1990er Jahre, bis aktive evangelische
Gemeindemitglieder im Kirchenrat Mitglied sein durften, wenn sie einen
katholischen Ehepartner hatten.
Noch
heute bedarf es nach dem gültigen Kanonischen Recht einer besonderen Erlaubnis
des Bischofs, wenn ein Katholik eine Protestantin heiraten will.
"Can. 1124 — Die Eheschließung zwischen
zwei Getauften, von denen der eine in der katholischen Kirche getauft oder nach
der Taufe in sie aufgenommen worden ist, der andere Partner aber einer Kirche
oder kirchlichen Gemeinschaft zugezählt wird, die nicht in voller Gemeinschaft
mit der katholischen Kirche steht, ist ohne ausdrückliche Erlaubnis der
zuständigen Autorität verboten."
Die Ehe
zwischen einem Katholiken und einem Atheisten ist bis heute sogar nach Kirchenrecht
verboten.
"Can. 1086 — § 1. Ungültig ist eine
Ehe zwischen zwei Personen, von denen eine in der katholischen Kirche getauft
oder in sie aufgenommen wurde, die andere aber ungetauft ist."
Nein,
engagierte und organisierte Atheisten haben noch viel zu tun in diesem Staat.
Dabei
geht es weniger um die kircheninternen Regeln; denn ein Katholik, der einen
Atheisten oder Evangelischen heiraten möchte, kann ja immerhin aus seiner
Kirche austreten.
Er
schränkt sich ja nur rechtlich ein, indem er Vereinsmitglied bei der
menschenrechtsantagonistischen RKK ist.
Wichtig
ist aber für uns Atheisten das Wissen über das intolerante Wesen der Kirchisten
zu verbreiten.
Wer
solche diskriminierenden Regeln aufstellt, ist selbstverständlich ungeeignet in
Ethikkommissionen zu sitzen, Rundfunkräten anzugehören.
Kirchen
sollten daher keine sozialen Einrichtungen führen dürfen; jedenfalls nicht
diejenigen, die der Staat finanziert (also de facto alle kirchlichen Schulen,
Kindergärten und Krankenhäuser).
Die Gröhes,
Kauders und Merkels dieser Republik sollten als Volksvertreter keine
Kirchenwünsche in der Art umsetzen dürfen, daß sie für das ganze Volk gelten.
Gestern
war die Rede von der kirchlich-induzierten Brutalität am Lebensende.
Eine
weitere, der vielen konservativ-kirchlichen Anmaßungen ist das Vorenthalten der
sogenannten „Pille danach“.
Wir
erinnern uns alle daran, wie letztes Jahr katholische geführte Kliniken in NRW einer
vergewaltigten Frau die Tür vor der Nase zuschlugen, weil der Hassprediger Meisner
verfügt hatte Menschen in Not nicht zu helfen.
Die
Empörung über das Kölner Erzbistum war groß und es hagelte die verdienten
Kirchenaustritte.
Der
Drops ist aber lange noch nicht gelutscht.
Deutschland
ist in dieser Angelegenheit weiter viel restriktiv-konservativer als die
Nachbarländer. Erbärmlich.
Politiker und
katholische Moralapostel verhindern rezeptfreie Notfallkontrazeption
In den meisten Ländern
Europas wie Spanien oder Frankreich ist die Pille danach seit vielen Jahren
rezeptfrei zu bekommen. [….]
Die Pille danach gilt
als das Verhütungsmittel für den Notfall: Nicht nur, wenn das Kondom versagt
hat, sondern auch, wenn eine Frau vergewaltigt wurde. Bisher ist das Medikament
auf der Basis von Levonorgestrel in Deutschland verschreibungspflichtig. Das
verhindert besonders an Wochenenden, Feiertagen und nachts den Zugang von
Frauen zu dem Mittel - gerade dann, wenn kritische Situationen in Sachen
Verhütung sich häufen. Um die Entlassung aus der Rezeptpflicht tobt seit
mindestens 2003 eine Debatte, die bisher aber zu keiner Veränderung geführt
hat, entgegen der begründeten und positiven Praxis in 28 anderen Ländern. Dort
wird die freie Abgabe in Apotheken seit 15 Jahren ausgewertet - die Pille gilt
demnach als sicher, wirksam und nebenwirkungsarm. Auch die
Weltgesundheitsorganisation kam 2010 zu dem Schluss, dass das Präparat ohne
ärztliche Beratung eingenommen werden kann - auch von Heranwachsenden.
[….]
Den Bundesrat wollten Länderpolitiker aus
der SPD und den Grünen im Frühjahr 2013 nutzen, um die Rezeptfreiheit der Pille
danach endlich zu erreichen. Die Regierungen von Baden-Württemberg (Grüne/SPD)
und Nordrhein-Westfalen (SPD/Grüne) bereiteten einen entsprechenden Antrag für
die rezeptfreie und kostenlose Abgabe von Levonorgestrel vor. [….] Zuvor hatte das der CDU-Gesundheitsminister
Gröhe erneut abgelehnt. [….] Ob das
Mittel durch einen CDU-Minister rezeptfrei werden kann, erscheint aus jetziger
Sicht eher unwahrscheinlich. Die Regierungspartei steht in dieser Frage für
eine Allianz, die ein konservatives Familien- und Frauenbild vertritt, eine
lebensferne katholische Sexualmoral hochhält und außerdem den bisher
verschreibenden Ärzten eine Macht- und Einnahmequelle nicht nehmen will. [….]
Kein
CDU-Mitglied, kein Katholik, kein Christ soll oder muß Levonorgestrel
einnehmen.
Aber
deswegen steht den Kirchisten noch lange nicht zu so ein sinnvolles Medikament
für alle anderen Menschen auch zu verbieten!
Was mir an 'rechten' Hetzern wieder auffällt, ist, dass sie stets ein linkes Feindbild pflegen. Die Nazis hatten ihre Kommunisten. Die Neonazis bezeichnen jeden als Linksliberal, der nicht wie sie denkt, redet und handelt. Es ist fast wie damals, wenn man durch Foren streift. Dabei war und ist deren Feindbild imaginär. Niemand fühlt sich davon angesprochen, bis er direkt als solcher bezeichnet wird. Darum können sie oft wild herumpoltern, ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Insbesondere freie Presseorgane und Journalisten werden immer wieder als 'linke' oder 'linksliberale Journaille' beschimpft.
AntwortenLöschenDiese Trennung in Rechts und Links, hilft nur den Hetzern. Es festigt ihre Position und schafft eine Front. Doch wie auch damals, kommt die Hetze aus der Mitte der Gesellschaft. Nicht Rechts und Links stehen sich gegenüber, sondern reife und unreife Menschen. Aber mit dem Alter hat das nur bedingt zu tun. Reife Menschen sind meist sozialer, weil sie abgesichert sind und gelernt haben, dass sie nicht allein auf der Welt sind.
Aus den genannten Gründen werde ich mich und andere zukünftig nicht wieder in eine Schublade legen, die wieder von unreifen Unsozialen angelegt wurde, um die Welt mit ihrem Hass gegen Fremde in Brand zu setzen.