Dieses grauenhafte
Merkel-Steinbrück-Düllchen hatte immerhin ein Gutes. Während ich mich über Raab
gruselte, ist mir eingefallen, daß ich bei der letzten Bundestagswahl immer
diesen „TV-Total-Erstwähler-Check“ angesehen
habe.
Das war immer sehr lustig –
wenn auch sicher nicht repräsentativ. Aber man wird auch 2013 wieder mit
Straßenumfragen zugemüllt, in denen desinteressierte Doofe ungeniert in die
Kamera grinsen, erklären von Politik nichts zu verstehen und dann doch ihre irrelevanten Meinungen in das MoPo-Mikro plappern.
Man ahnt ja gar nicht wie
verblödet Menschen sein können. Demokratie kann so nicht funktionieren.
Aber das nur am Rande.
Nun könnte man hoffen, daß
die sogenannten „Promis“ ein bißchen besser informiert sind und insofern eine
Vorbildfunktion einnehmen, für die Wahl und für eine Partei zu werben.
Die allermeisten Personen,
die man „aus Film, Funk und Fernsehen“ kennt, hüten sich aber davor ihre
politischen Vorlieben bekannt zu machen.
Sie scheinen also entweder
Angst davor zu haben politisch Andersdenkende zu verprellen, oder aber sie sind
auch nicht gebildeter als die TV-Total-Erstwähler und fürchten sich zu
blamieren.
Das ist erbärmlich! In
Zeiten von politischer Apathie und einer partiell fragilen Demokratie sollte
jeder seine Prominenz nutzen, um auf die Wichtigkeit von Wahlen hinzuweisen.
Ich habe schon immer
hochaufmerksam verfolgt, ob sich „Star“ parteipolitisch äußert.
Für den Konsumenten
politischer Informationen ist das auch nicht unwichtig zu wissen, wo die
Berühmten zu verorten sind.
Ich erinnere mich an ein
Talkshow zur Zeit der rot-roten Koalition in Sachsen-Anhalt unter
Ministerpräsident Höppner (auch einer von den Guten). Eingeladen war unter
anderem Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner, die regelrecht in Wut geriet und
sich als strammer CDU-Fan zu erkennen gab.
So etwas möchte ich doch
als Tagesschau-Gucker gerne wissen.
Nun ja, vielleicht spreche
ich auch von einem hohen Ross aus.
Im politischen
Links-Rechts-Schema gibt es eine Bildungskorrelation. Je intellektueller, desto
linker.
Es hat Tradition, daß die
SPD von Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern unterstützt wird,
während die CDU ihre Promis eher unter Fußballern, Schlagerstars und
Halbseidenen Typen findet.
Ganz ohne Ironie bekunde
ich durchaus Respekt mit den „schwarzen Fans“, die seit Jahrzehnten für die CDU
und CSU Werbung machen. Viel mehr Menschen sollten sich outen.
Glücklicherweise geriet
ich noch nie in einen Gewissenskonflikt in dem Sinne, daß ich für einen CDU-Fan
schwärmte.
Die CDU-Unterstützer fand
ich bisher durch die Bank weg charakterlich abstoßend.
Zeit endlich ein paar
Namen zu nennen.
Promis, die sich für Merkel und die Union stark machen,
sind:
Heiner
Lauterbach
Uschi
Glas
Schauspielerin Uschi Glas (69) gerät
regelrecht ins Schwärmen: „Wenn ich an Angela Merkel denke, fallen mir spontan
Begriffe ein wie: Bescheidenheit, Besonnenheit, Bestimmtheit, Charme und
Verschmitztheit. Ich finde es großartig, wie sich Angela Merkel hier in unserem
Land, in Europa und in der ganzen Welt präsentiert.“
(Focus
19.08.13)
Udo
Walz
Dieter-Thomas
Heck
Regina
Halmich
Roberto
Blanko
Wolfgang
Joop
Heike
Drechsler
Marianne
und Michael
Michael
Stich
Sascha
Hehn
Gaby
Hauptmann
Otto
Rehakel
Dagmar
Berghoff
Es fällt auf, daß es sich
bei all den Genannten um besondere Blitzbirnen handelt, deren Wahlentscheidung
nicht wundert.
Die SPD hat ganz andere Kaliber
auf ihrer Seite.
Lisa
Fitz
Walter
Sittler
Günter
Grass
Gesine
Schwan
Jürgen
Habermas
Eva
Menasse
Silvia
Bovenschen
Ulrich
Beck
Ulrich
Matthes
Thomas
Quasthoff
Senta
Berger
Renan
Demirkan
Maren
Kroymann
Sten
Nadolny
Leonie
Ossowski
Tammox
Die ZEIT befragt in ihrer
aktuellen Ausgabe 48 Intellektuelle nach ihren Wahlabsichten.
Von ihnen geben
beschämende 60% keine parteipolitischen Angaben.
Es finden sich aber
immerhin zwei intelligente CDU-Freunde:
Martin Walser und Wolf Biermann.
Martin Walser und Wolf Biermann.
Also beides Denker, die
durchaus mal sehr Gutes geschrieben haben, aber seit Jahren offensichtlich dem
Wahnsinn anheimgefallen sind und nun gerne mal kriegslüstern oder antisemitisch
daher reden.
Da stimmt das Bild dann
wieder.
Martin Walser
Unter einem Minderwertigkeitskomplex leidest du offenbar nicht, wenn du dich selbst als "anderes Kaliber" bezeichnest und dich in einem Atemzug mit Günter Grass und Sten Nadolny nennst.
AntwortenLöschenUnd ein bischen absurd ist deine Darstellung auch noch. Wieder nennst du nur die beiden Dinosaurier CDU und SPD, die du in deinem Blog offenbar absichtlich als Kontrahenten gegenüber stellst. Denn deine im Sinkflug befindlichen "Un-Sozialdemokraten", können wie Steinbrück beim Kanzlerduell, vom Schein des ungleichgewichtig potenteren Gegenüber, momentan ja nur profitieren.
Leute wie du, die dieses "Blockdenken" befördern, schaden der Demokratie! Demokratie fragt nicht nur nach Verpackung, sondern nach Inhalt. Und da ist deine SPD für echte Sozialisten, überhaupt nicht mehr sexy! Sie wird bei der Wahl ein Debakel erleben. Es ist erbärmlich, dass sie bei so einer miesen Regierung nicht im Standgas vorbeizieht. Das zeigt, wie sehr sie bei ihren Wählern in Ungnade fiel. Und dann hat sich sich auch noch so einen Popanz zum Kanzlerkandidaten gekürt. Totalausfall!
Jetzt müssen Alternativen her. Da die gesamte Politik nach Rechts gerückt ist, bedarf es eines neuen starken Bürgerlichen Blocks. Ich meine, dass das die Piraten sind. Sie ist zum Sammellager für die Politikverdrossenen geworden. Wer mit unseren Volksverarschern nichts mehr anfangen kann, findet dort Gehör und ein politisches Zuhause. Die Piraten sind sozialliberal und stehen für Demokratie und Bürgermacht pur! Wenn jeder mitmacht, wird an alle gedacht. So einfach das Konzept, so kompliziert ist es umzusetzen. Aber die versuchen es wenigstens.
Ich sehe das so: Du klammerst dich an ein sterbendes Pferd, Tammox, obwohl der Verbrennungsmotor längst erfunden ist! Man muss zwar noch das Automobil erfinden, aber die Richtung ist erkennbar.
Jekyll,
AntwortenLöschen"Das Konzept der Piraten lebt ja von der Konzeptlosigkeit! Man sucht ja lediglich nach Wegen, den Willen der WÄHLER herauszufinden und umzusetzen. Demokratie eben!"
"Wenn die Piraten einen Weg finden, wie der Wille des Volkes, demokratisch in Politik umgesetzt werden kann, ...."
"Die Piraten geben keine Richtung vor, sie sehen sich als Umsetzer des Volkswillens. Darum ist dein Vorwurf sogar eine Auszeichnung, man habe keine Pläne!" .. http://tammox2.blogspot.com/2013/09/deswegen-spd-teil-xi.html#comment-form
"Die Piraten sind sozialliberal und stehen für Demokratie und Bürgermacht pur! Wenn jeder mitmacht, wird an alle gedacht."
Welch insgesamt extrem durchwegiger Schwachsinn!!
Tammox, "@ Jake – glaubst Du, daß ich hier den ganzen Tag Luftsprünge vor Begeisterung über die SPD mache?" ... Noe, und das solltest du seit 2007 auch wissen. Wir hatten seither unsere diesbezueglichen Grabenkaempfe und ich respektiere deine Einstellung ohne sie akzeptieren zu muessen. ...und umgekehrt.
Jekyll' vollidiotische Piraterie kann ich andererseits weder/noch, .. ein sich staendig steigender, seltenverbloedeter unkonzeptionell'planloser Unsinn sondersgleichen.
Gruss
Jake
@ Hyde – von Ironie und Zuspitzung hast Du wohl noch nie was gehört, oder?
AntwortenLöschenUnd wenn Du beklagst, daß ich nicht ausführlich genug bin und noch viel ausschweifender schreiben sollte, so bist Du damit erstens ziemlich allein und zweitens (nicht, daß ich mich rechtfertigend müßte) ist dies ein privater Blog, in dem ich in meiner FREIZEIT mal was schreiben kann.
Unglücklicherweise kann ich aber nicht 24 h am Tag dafür aufwenden, sondern habe noch weitere Verpflichtungen, wie zum Beispiel GELD VERDIENEN und ähnliches.
Politisch scheinst Du mir inzwischen vollkommen von der Realität losgelöst zu sein. Erst beklagst Du, daß die Grünen und die SPD und ich natürlich viel zu rechts sind, daß eine Revolution kommen müsse und das Kapital abgeschafft würde und nur die Piraten dazu radikal links genug wären und nun sagst Du auf einmal, WEIL alles so nach rechts gerückt ist, wären ja die BÜRGERLICHEN Piraten gerade richtig.
Ich glaube, Du solltest lieber AfD wählen. Die scheinen ja genau richtig für Dich zu sein.
@ Jake;
;) Ich hatte auch nicht wirklich Dich als Adressaten mit meiner SPD-„Begeisterung“ im Auge.
Bei Dir weiß ich ja schon lange, daß wir a) nicht immer einer Meinung sind und daß das b) vollkommen OK ist, weil Du ganz offenbar selbst denken kannst.
Außerdem leben wir auf verschiedenen Kontinenten und da SOLLTE man auch unterschiedliche Perspektiven haben.
Was uns „eint“ – wenn ich das mal so pathetisch sagen darf - ist, daß wir beide, glaube ich, relativ unempfindlich für Hypes und politische Moden sind.
Im Gegenteil, wenn sich plötzlich riesige Mehrheiten einig sind, werde ich sogar besonders skeptisch.
Deswegen halte ich auch Hydes Argumentation mit dem Wählerurteil für völlig gaga:
„Sie [die SPD] wird bei der Wahl ein Debakel erleben. Es ist erbärmlich, dass sie bei so einer miesen Regierung nicht im Standgas vorbeizieht. Das zeigt, wie sehr sie bei ihren Wählern in Ungnade fiel.“
Beim Wähler in UNGNADE gefallen zu sein, ist eigentlich eher ein GUTES Zeichen, wenn man sich erinnert welche Typen die maximale Begeisterung des Wählers hatten: Merkel, Wulff, Köhler und natürlich der von 85% der Deutschen geliebte Guttenberg.
HÄTTE der Wähler Urteilsvermögen, wäre es bei so einen Windei nie so weit gekommen. Da war doch von der ersten Stunde an klar, daß das ein selbstverliebter Blender ohne geistige Substanz ist.
(und wenigstens zwei Menschen haben das ja auch genauso gesehen, seit er 2008 CSU-Generalsekretär wurde)
Das verblödete Volk rennt doch aber meistens irgendwelchen Trends hinterher und findet Merkel eben gut, weil alle die gut finden. WESHALB eigentlich, kann schon keiner mehr beantworten.
Ich schreibe nun wirklich niemanden vor was er denken soll und bin an anderen Argumenten interessiert.
Bei gewissen Leuten aber; ich will ja keine Namen nennen; kommen aber partout keine einleuchtenden Argumente, sondern nur unzusammenhängende Schlagworte.
LGT