Berlin kennen wir alle.
Das ist die Stadt ohne Kaufkraft und ohne industrielles Rückgrat, die sich mit über drei Milliarden jährlich mit großem Abstand von allen Bundesländern das meiste Geld aus dem Länderfinanzausgleich abgreift und sich dafür zwei Zoos und drei Opernhäuser leistet.
Das ist die Stadt ohne Kaufkraft und ohne industrielles Rückgrat, die sich mit über drei Milliarden jährlich mit großem Abstand von allen Bundesländern das meiste Geld aus dem Länderfinanzausgleich abgreift und sich dafür zwei Zoos und drei Opernhäuser leistet.
Das ist schon eine Menge
Transfergeld, das bei den Berlinern ankommt.
In den letzten zehn Jahren
(1999-2008) erhielt Berlin im Durchschnitt 2.952 Millionen Euro pro Jahr,
während Hamburg im selben Zeitraum durchschnittlich 468 Millionen Euro jährlich
einzahlte.
Berlin bezieht als eins
von 16 Bundesländern allein 38% der Gesamtmittel aus dem Länderfinanzausgleich,
während das halb so große Hamburg allein 30% der Einzahlungen aufbrachte (Zahlen des Bundesfinanzministeriums von 2008).
Diese Zahlen allein würden
mich nicht an die Seite Bayern bringen.
Die CSU’ler, als derzeit größte
Einzahler machen in Populismus (2013 ist Landtagswahl in Bayern!) und klagen
gegen den Bundesfinanzausgleich.
Eine unsolidarische und
geschichtsvergessene Maßnahme.
Denn von 1950 bis 1986 hatte Bayern
ununterbrochen vom Länderfinanzausgleich profitziert.
Fast 40 Jahre war Bayern
Nehmerland. Erstmals 1989 zahlte Bayern mickrige 33 Millionen ein.
Hamburg andererseits hatte
schon seit 1950 ununterbrochen zu den Geberländern gehört und jedes Jahr einen
dreistelligen Millionenbetrag an die ärmeren Bundesländer überwiesen.
Geld, welches ins Bayern
dazu benutzt wurde Infrastruktur aufzubauen, von der die CSU jetzt profitiert.
Bundesländer lassen sich
genauso wenig vergleichen wie Äpfel und Birnen.
Am ehesten kann man noch
Stadtstaaten untereinander und Flächenstaaten untereinander vergleichen.
Städte
haben viel höhere Sozialleistungen zu erbringen und leiden unter dem enormen
Nachteil, daß viele Pendler bei ihnen arbeiten, von ihrer Infrastruktur und
ihren Unis profitieren, aber ihre Steuern im Nachbarbundesland bezahlen.
Das
ist ein Hauptgrund für die ständige Finanznot in Berlin und Bremen.
Daß Hamburg
dennoch immer zu den Geberländern gehörte, spricht für die außergewöhnliche
Wirtschaftskraft der Hansestadt.
In Wahlkämpfen loben
Politiker deswegen die Tüchtigkeit und das kaufmännische Geschick der
Hamburger. Aber zu Hamburgs Wirtschaftskraft gehört natürlich auch eine große
Portion Glück. Berlin war nun einmal bis 1989 komplett vom Umland isoliert,
konnte keine Käufer aus dem Speckgürtel anziehen. Und Berlin hat anders als
Hamburg auch keine Verbindung zum offenen Meer mit einem gigantischen
Tiefwasserhafen, der quasi automatisch hunderttausende Jobs generiert.
Überhaupt lassen sich die
Bedingungen der Ost- und Westländer keineswegs vergleichen.
Einige Länder haben
es schwerer, andere leichter.
Gegenden, die von traditionellen
Industrien wie Schiffsbau oder Textilverarbeitung geprägt sind, oder
Kohlereviere haben kaum eine Chance mit diesen
Wirtschaftszweigen weiter zu existieren.
Hamburg als Handelsstadt
hat da zufälligerweise die besseren Karten, da gerade die Globalisierung,
welche so viele Arbeitsplätze nach Asien verschwinden läßt, für einen Boom bei
Logistik und Handel sorgt.
Es sollte eine
Selbstverständlichkeit sein, daß Stärkere den Schwächeren helfen.
Unabhängig davon, ob man
wie Bayern selbst 40 Jahre die Hand aufgehalten hat, oder ob man wie Hamburg
immer gegeben hat.
Dennoch bleiben zwei
Argumente, die auch bei mir Zweifel am derzeitigen Länderfinanzausgleich
wecken. Ein Ökonomisches und ein Emotionales.
1.)
Wie schlecht geht es
eigentlich den Nehmerländern noch?
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) kritisierte: "Der Finanzausgleich in seiner jetzigen Form bestraft solide Finanz- und Haushaltspolitik." […] Zuvor war eine Übersicht des Bundesfinanzministeriums zu den Haushalten der Bundesländer bekanntgeworden. Danach schreiben die Nehmerländer Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Berlin in den ersten neun Monaten 2012 schwarze Zahlen, während die Geberländer Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg im Minus sind. […] Die Hälfte der Länder erwirtschaftete sogar einen Überschuss. Am besten ist die Finanzlage in Sachsen, am schlechtesten in Nordrhein-Westfalen.(SZ 01.11.12)
Daß Länder mit einem Minus
an die Länder, die finanziell gut dastehen zahlen, wirkt in der Tat etwas
eigenartig.
2.)
Berliner sind undankbar.
Wowereits genialer Slogan „arm,
aber sexy“ hat das bewirkt was er sollte: Touristen anziehen. Und Touristen
bringen Geld, finanzieren den Berliner Sozial-Haushalt, schaffen Jobs in Gastronomie,
den Museen, den Theatern, …, und Hotelgewerbe.
Überall auf der Welt gibt
es strukturarme Gegenden, die vom Fremdenverkehr leben, weil sie zufällig
sonnig sind, über alte Kulturstätten verfügen oder einen schönen Strand bieten.
Der Tourismus ist der
große Wirtschaftsfaktor Berlins geworden.
Stolz verkündet Berlins
Touristikportal „visitberlin“ monatlich die neuesten Zahlen.
Fast zehn Millionen
Touristen besuchten im Jahr 2011 Berlin. Mit sage und schreibe 22 Millionen Übernachtungen dürften Sightseeingtouren, Hotels, Taxiunternehmer und Souvenirhändler
richtig gut verdient haben.
Die jüngsten Zahlen
stammen aus dem Monat September 2012, der Berlin 1.011.342 Touristen brachte, die 2.333.920 Übernachtungen buchten.
Das gefällt aber den
chronisch klammen Hauptstädtern mit ihrem absoluten Rekordanteil von 16% Hartz-IV-Empfängern
nicht. (Rund 450.000 „arbeitsfähige Hartz-IV-Empfänger“ leben in Berlin.)
Sogar der RBB beklagt im
selben Satz, der die Geldströme beziffert, schon die vielen Fremden.
Zum einen bringen die Touristen 9 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr nach Berlin und schaffen damit auch 230.000 Arbeitsplätze, zu anderen gibt es aber auch viele Anwohner, die sich mehr als gestört durch die touristischen Tag- und Nachtschwärmer und Partygänger fühlen, weil sie viel Unruhe und somit auch Lärm rund um die Uhr in die Wohngebiete bringen.
Touristen werden immer
öfter mit „BERLIN DOESN’T LOVE YOU“- Logos und Aufklebern empfangen.
So ein Logo war in der
Karambolage-Sendung vom 11.11.2012 Gegenstand des Rätsels der Woche.
Die Zuschauer sollten
anhand einer 30-Sekündigen Straßenszene erraten, ob das Filmchen in Frankreich
oder Deutschland gedreht wurde [watch 9.40-10.40].
Die Auflösung [watch 9.43-10.10]
erfolgte in Artes Karambolage-Ausgabe vom 18.11.12, als erklärt wurde, daß immer
mehr „Berlin doesn’t love you“-Aufkleber an den Türen von Berliner Kneipen und
Cafés bedeuteten
„TOURISTEN IN DIESEM LOKAL UNERWÜNSCHT“
Diesen Hinweis sehe man nun immer öfter in der Hauptstadt.
"Touristen anzünden"Der neue Feind in einigen Stadtvierteln Berlins ist der Tourist. […]"No more Rollkoffer" kann man dort an Hauswänden lesen, gefolgt von "Touristen anzünden" oder "Touristen fisten". […]In Berlin [läßt sich] seit Längerem eine merkwürdige Infantilisierung dieser Debatte beobachten.Da geht es um ein Zuviel an Kinderwagen und Bioläden. Es geht um falsche Bars und Milchschaumdichte im Kaffee. Es geht um Hostels und Ferienwohnungen und Schwaben und Zugezogene. Und es geht um das Rollkofferrattern, das nicht mehr als kosmopolitisches Hintergrundgeräusch gedeutet wird, sondern als Fanal des Untergangs.[…] Es ist eine amorphe Wutmasse, die gegen den Zuzug oder nur die Anwesenheit gewisser Anderer protestiert. […]Plötzlich wird nicht nur über Erbrochenes im Hauseingang geklagt, sondern es ist wichtig, wem es gehört: Beim deutschen, autochthonen Säufer wird das unter schützenswertem Lokalkolorit verbucht, während der spanische Erasmusstudent doch bitte da kotzen möge, wo er herkommt.Diese nach außen gerichtete, provinzielle Aggression, das Abschotten, das Zumauern, das Wir-bleiben-lieber-unter-uns zählt zu den scheußlichsten Formen deutscher Frustrationsbewältigung.
Zeit für meine erste
NS-Anspielung in diesem Blog.
Ist es passend für die einstige Hauptstadt
Hitlers, in der überall „Juden nicht erwünscht“-Plakate und Schilder hingen,
nun eine „Touristen unerwünscht“-Kampagne zu starten?
(Das war eine rhetorische
Frage)
Und genau jetzt werde ich
innerlich das erste mal zum Bayern und denke mir auch
„dann dreht den Typen doch den Geldhahn ab! Wenn die uns nicht wollen, dann können sie ja auch auf unser Geld verzichten!“
(Pauschalisierungs-Modus
off)
Manche sehen das anders. Noch werden Aufkleber wie "Berlin doesn’t love you" von den meisten Berlin-Besuchern mit Humor genommen. Aber ein Image-Verlust stünde der Stadt vermutlich nicht gut zu Gesicht.
Too late, liebe Berliner.
Ich finde es gar nicht witzig.
Witze, die vermutlich weniger witzig, als ernst
gemeint sind, brauche ich nicht.
Und schon gar nicht von
den Typen, die vom Geld der Fremden leben.
Das kannst du dann artverwandt zu deinen http://tammox2.blogspot.com/2012/11/kleine-freuden.html addieren.
AntwortenLöschenEs gibt ja zB. auch in Amerika ein paar Staedte/Gegenden in denen sich domestische als auch auslaendische Tourie's einfinden. New York hatte 2010 knapp 50 Millionen und auch Andere liegen im hohen 1stellig bis 2stelligen Bereich.
Sowas "witziges" wie den Berlinern, wuerde denen wohl weniger in den Sinn kommen.
Ich war ausreichend unterwegs in den Staaten. Es mag vieles oberflaechlich sein, aber an Gastfreundlichkeit hat es sicherlich nicht gemangelt.
Gruss
Jake
Hamburg hatte das Glück, nicht zur Hälfte aus einer DDR-Müllhalde zu bestehen.
AntwortenLöschenHamburg hatte das Glück, dass nicht über 40 Jahre lang alle bedeutenden Firmen, Produktionen und Firmenleitungen in ein westdeutsches Wunderland abwanderten.
Hamburg hatte das Glück, über 40 Jahre lang nicht eine sog. "verlängerte Werkbank" der Bundesrepublik Deutschland zu sein, bar jeder Entwicklung, Investitionen und Perspektiven. (Ausgenommen das, was man in das Schaufenster "West-Berlin" aus politischen Gründen hineinpumpte, und was dazu beitrug, das Eigeninitiative in Berlin abstarb, denn Bonn zahlte ja alles.)
Hamburg hatte das Glück, schon in den 50ern am sog. Wirtschaftswunder zu partizipieren, während sich in Berlin die Nachkriegszeit bis Ende der 60er hinschleppte.
Hamburg hatte das Glück, dass nicht über 40 Jahre lang SÄMTLICHE dort ausgebildeten Studenten, sämtliche engagierten unternehmungslustigen Top- und kreativen Leute, ins westdeutsche Wunderland abwanderten ... sodass man in den sog. Wendejahren ein glitzerndes, aber dahinsiechendes Altersheim West-Berlin bewundern konnte.
Hamburg hatte das Glück, nicht (1/2*) Bundeshauptstadt zu werden, der der Bund die zum Funktionieren einer Bundeshauptstadt notwendigen Mittel bis heute nur unvollständig und häppchenweis zugesteht.
* Die andere Hälfte hat sich NRW für die nächsten Generationen gesichert. (Auch so einen Irrsinn darf Hamburg mitbezahlen.)
Ja, ja, die Hamburger sind verdammt fleissige Kaufleute. (Die Berliner faul. Hat Sarazin das nicht erwähnt???) Ja, ja, Apfel und Birnen soll man nicht vergleichen. (Trotzdem tut man's mit höllischem Vergnügen.)
Ich halte (bekanntermassen) den schwulen SPD-Wowereit-Beamten für eine (wirtschaftspolitische, stadtentwicklungstechnische, kreative ... usw) ganz grosse Lusche. Und seinen Vorgänger, den CDU-Diepgen, für eine Schiessbudenfigur. Beide waren/sind politische Berlin-Entwicklungs-Nieten.
Fortsetzung gefällig? In Buchform?
PS. Komisch, dass ein weissgott viel in der Stadt herumkommender Berliner (seit 1996 wieder in seiner Geburtsstadt, weil nämlich 28 Jahre zwangsweise nach München vertrieben, um in Bayern mit preussischer Konsequenz die Wirtschaft anzukurbeln!!!) noch nie was von dieser Touristen-Aversion gesehen, gehört, geschweige denn mitbekommen hat - - sondern immer nur in der Presse davon liest (Journalisten geilen sich offenbar an dem Thema so richtig schön auf.)
Apropos: Bayern hat nicht nur vom Bund kohlemässig profitiert. Bayern hat ganz entscheiend auch von einer extremen Wanderungsbewegung qualifiziertester Wissenschaftler, Techniker, Fachleute usw. aus Nord- und Westdeutschland profitiert. Oder ... bspw. Audi, von Betrieben die in den Westen "rübergemacht" haben. Wenn "die Bayern" unter sich geblieben wären, wäre Schuhplattln dort heute noch eine Haupteinkommensquelle.
Nbenbei: Auch der Autobauer BMW ist keine "bayerische Erfindung": Im Jahre 1928 übernahm BMW die Fahrzeugfabrik Eisenach A.G., den Hersteller des Kleinwagens Dixi, und avancierte erst so zum Automobil-Hersteller (Geschichte!).
AntwortenLöschenJake, das ist ganz eindeutig und das erzählt jeder Berlin-Tourist: So unfreundlich und mit so wenig Gastfreundschaft wie in Berlin, wird man sonst nirgends in der Welt empfangen.
Das Gebot der Gastfreundschaft ist da weitgehend unbekannt. Gerade Amerikaner sind da das andere Extrem. Die sind zwar oberflächlich und ungebildet, aber im Smalltalk auf der Straße immer supernett und hilfsbereit.
Daß man gleich erst mal angeschnauzt wird, kenne ich nur aus Berlin.
Und sie sind ja auch noch stolz darauf, nennen das „Berliner Schnauze“ und finden offensichtlich diese „Berlin doesn’t love you“-Aufkleber lustig.
Paul Ciani, deswegen hatte ich ja extra erwähnt, daß man die Ausgangssituation nicht vergleichen kann. Zweifellos hatte Hamburg in vielerlei Hinsicht mehr Glück. Insbesondere weil Hamburg nicht eingemauert war.
Ich kenne aber Berlin ganz gut. Bzw KANNTE es. In den 80ern gab es Zeiten, in denen ich fast jedes Wochenende nach Berlin gefahren bin. Mein klappriger 34-PS Panda konnte den Weg von Gudow über die Transitstrecke schon von allein fahren.
Also, „ich hab“ sozusagen „nichts gegen Berlin“. Ich habe sogar auch mal überlegt dahin zu ziehen.
Aber ungefähr mit der Entscheidung zum Berlin-Umzug der Regierung wurde mir die Arroganz der Berliner zu viel. Da reichte ja schon allein mein „HH“-Kennzeichen, um auf der Tankestelle angemeckert zu werden.
Ich kann mir ja gut vorstellen, daß Berliner wenig erfreut sind, wenn sie wie in dem (SEHR EMPFEHELNSWERTEN!!!) Buch „Hier spricht Berlin“ lesen müssen, das lauter Zugezogene an der Stadt rummeckern.
Soviel Lokalpatriotismus ist immer - ich kann es auch nicht leiden, wenn andere über HH meckern.
ABER - in „Hier spricht Berlin“ schreiben eben lauter Korrespondenten, deren Job es ist, immer in andere Städte geschickt zu werden.
Solche Bücher von Auslandskorrespondenten oder sonstigen Jobbern, die es in andere Städte verschlagen hat, sind eigentlich IMMER Liebeserklärungen. Jede Stadt hat ja was. Und wer einmal ein paar Jahre in Rom oder Paris oder New York oder London oder Madrid gelebt hat, schwärmt immer von seiner Wahlheimat.
Da bildet Berlin aber eine Ausnahme, weil man es meines Wissens nur in Berlin mit einer so geballten Unfreundlichkeit zu tun hat.
Und diese Aufkleberkampagne ist meines Wissens auch einzigartig. Korrigiere mich bitte, wenn Du aus anderen Metropolen explizite „Ihr seid hier nicht erwünscht“-Kampagnen kennst, die sich an die Touristen richtet.
Ich hatte mich ja auch klar FÜR den Erhalt der Transferleistungen an Berlin ausgesprochen.
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß man es auch mit der Unfreundlichkeit übertreiben kann und daß sich Berlin nicht wundern soll, wenn Provinzpolitiker in Bayern oder BW anfangen gnatschig zu werden ob der Millionen, die sie immer in die Hauptstadt schicken.
In zentralistischeren Ländern wie England, Italien oder Frankreich gibt es auch immer Genörgel an der Hauptstadt, weil natürlich die ganze Musik nur in Paris oder London spielt. Aber es würde dennoch kein Brite oder Franzose in Frage stellen, daß so viele Mittel in ihre Hauptstadt fließen, weil gleichzeitig auch alle stolz auf ihre prächtige Hauptstadt sind.
Ich befürchte aber, daß Berlin sich diese Sympathien gründlich verspielt. Daß Münsterländer, Franken oder Holsteiner STOLZ auf Berlin wären, habe ich jedenfalls noch nicht festgestellt.
LGT
*Hier spricht Berlin - Geschichten aus einer barbarischen Stadt
Georg Diez (Autor), Nils Minkmar (Autor), Peter Richter (Autor), Claudius Seidl (Autor), Anne Zielke (Autor), Georg Diez (Autor), Nils Minkmar (Autor), Peter Richter (Autor), Claudius Seidl (Autor), Anne Zielke (Autor)
Paul Ciani muss Berliner sein! ... und dann isser auch noch Schwul tztz ... sorry Paul, I love my... Cock too, but that sounds, all together, heavily, like a desperate subjektive Konflict of Interest. :-(
AntwortenLöschenNebenbei bemerkt war ....
Bonn NachkriegsHauptstadt als ich geboren und Bonn war Hauptstadt als ich auswanderte. Berlin ist mit absoluter Sicherheit nicht meine deutsche Hauptstadt!!! ... und kein Geld der Welt ... und Waterbording :-) wuerden mich auch nur in die Naehe des Reichstages bringen!
Ich war schon in einigen anderen Laendern ... dringlichst abstinent nicht in deren Hauptstaedten ... it's a Principle I need to treasure!!
Gruss
Jake
"Die sind zwar oberflächlich und ungebildet, aber im Smalltalk auf der Straße immer supernett und hilfsbereit."
AntwortenLöschenMal gerade auf die dementsprechend deutschen Verhaeltnisse bezogen, moechte ich diese Aussage als ueberzogen, charakterisierendes Klischee/Beleidigung entschuldigen. ...
Gruss
Jake
@ Jake - da bin ich irgendwie von meinem Bruder gefärbt, der war gerade mal wieder zwei Wochen in USA und als er zurückkam war - wie so oft, das erste, das er sagte: Man vergißt in Deutschalnd immer wie NETT die Amis zu einander sind - immer Honey, Darling und jeder quatscht mit jedem...
AntwortenLöschenIst vermutlich nicht ganz Verallgemeinerungswürdig, aber in diesem Vorstadt-Millieu der Ostküste ist das so.
Ich kriege davon schon jedes mal eine Dosis ab, wenn ich mit Amis telephoniere. Die jammern irgendwie nicht und wenn ich dann auf Fragen nach meinem Befinden irgendwas Hamburg-Typisches sagen ("Muss ja"..."kann nicht klagen"... "alles scheiße") sind die immer ganz geschockt.
Dann muß ich mich erst mal zusammenreißen und mich selbst ermahnen, daß ich solche Sachen nicht auf englisch sagen darf....
Und der Berliner Reichstag ist nicht schlecht - den habe ich mir zwei mal ganz genau angesehen, als Christo den verpackt hatte.
In den zwei Wochen bin ich gleich mehrfach rübergefahren.
Da war wirklich (kein Scherz) in der ganzen Stadt eine nette friedliche Stimmung.
Noch nicht mal die Taxifahrer haben einen bepöbelt.
Das kann ich nur empfehlen!
Lasst Christo doch mal das Weiße Haus, den Kongress und das Pentagon hübsch einpacken und mit roten Bändern fest verschnüren!
http://www.nga.gov/exhibitions/2002/christo/images/large/74.jpg
Das tut gut!
LGT
Ich schwärme für so verabsolutierende Pauschalisten à la Jake (Neger riechen, Polen klauen, Franzosen saufen, Berliner ...) (Müll-BILD, Sarazin und der papst leben von sowas), die sich ausgerechnet diesen weissgott aufklärerisch bemühten Blog reinziehen.
AntwortenLöschenPS. Was müssen das für abgefahrene Vollidioten sein, die scharenweis nach Berlin ziehen (2011 = 158.800 Neuberliner, Tendenz weiter ansteigend).
Sorry Paul, auch wenn ich mich jetzt anhoere wie die typisch lahme Entschuldigung eines Politikers, habe ich es nicht so gemeint.
AntwortenLöschenOkay, Sündenvergebung!
AntwortenLöschen@ Paul:
AntwortenLöschen„Was müssen das für abgefahrene Vollidioten sein, die scharenweise nach Berlin ziehen (2011 = 158.800 Neuberliner, Tendenz weiter ansteigend).“
DAS ist nun gerade wenig überraschend. Habe ich übrigens in meinem Blog auch schon oft erwähnt!
Berlin ist natürlich für alle Provinzler interessant, gerade Schwule z.B., die endlich mal „frei“ leben wollen und in B tun und lassen können was sie wollen.
Dafür ist Berlin außerdem viel besser als Hamburg, Frankfurt, München oder Düsseldorf geeignet, weil die Lebenserhaltungskosten viiiiiiiiiiel billiger in Berlin sind.
Die Berliner klagen ja jetzt auch so viel über anziehende Mieten und Wohnungsnot, aber das sind natürlich immer noch absolute Schnäppchen gegen das was man in Hamburg zahlt.
Philipp Möller beklagt das übrigens auch in seinem Buch und dann beschreibt er, daß er mit seiner Freundin, die noch studiert und seinem 1.200 Euro-Lehrer-Gehalt in eine 110qm-Altbauwohnung mit drei Zimmern und zwei großen Balkonen zieht.
Das ist natürlich in Hamburg oder München VOLLKOMMEN UNDENKBAR!
Meine Nachbarwohnung ist zum Beispiel gerade frei und das hier ist echt die miserabelste bausubstanz, die man sich vorstellen kann. Aus den Trümmern 1950 hochgezogen mit ganz dünnen Wänden und niedrigen Decken, durch die man jeden Pups hört - buchstäblich. Dazu noch häßlich und mit nachträglich eingebauten Winzig-Badezimmern ohne Fenster.
Die Wohnung mit 60 qm kostet 1.100 Euro warm und das ist schon ein SCHNÄPPCHEN. Wenn man in dieser Gegend eine moderne Neubauwohnung bezieht oder womöglich sogar in eine richtig hippe Gegend will, wie die Hafen-City, dann kann man auch locker 3.000 Euro für 60 qm ausgeben.
Und das ist nur der nationale Vergleich. Meine Verwandten in NY würden darüber auch noch lachen.
Berlin ist natürlich gerade für Künstler aus aller Welt (viele aus USA und Israel) nicht nur wegen der Off-Kunstszene spannend, sondern auch, weil man da vergleichsweise fast umsonst leben kann und sich noch ein großes Atelier dazu mieten kann.
Das geht natürlich in anderen europäischen Hauptstädten wie Paris oder London überhaupt nicht.
Und DESWEGEN kommen ja auch die ganzen Sauf-Wochenend-Touristen, die von den Berlinern so verachtet werden: Das Nachleben ist genauso billig. In NY oder London zahlst Du für jeden angesagten Club erst mal 50 - 100 Dollar Eintritt und kannst dann pro Getränk noch mal 20 Dollar abdrücken.
Dagegen ist der Alkohol in Berlin quasi umsonst.
Soweit ich weiß ist das auch tatsächlich einzigartig in Europa. Auch die osteuropäischen Hauptstädte sind so teuer geworden. Prag und Warschau schon mal ganz bestimmt.
Und Moskau erst recht.
Anfang 2011 ist eine Cousine von mir, die in Krakau aufgewachsen ist, für einen Job nach Düsseldorf gezogen. Ich hatte sie erst mal vor den Düsseldorfer Mieten gewarnt, als sie herkam um sich eine Bleibe zu suchen.
Aber denkste - auch Krakau boomt so, daß dort die Mieten sogar schon höher als in Düsseldorf sind.
Also FÜR Berlin sprechen viele Gründe, aber ich denke, daß die Hauptattraktivität durch den Preisvorteil kommt.
LGT
Naja, das deckt sich ja mit allen vorangegangenen Kommentaren. Berlin ist einfach nur billig!
AntwortenLöschenNicht nur, aber auch!
AntwortenLöschenIch darf also zusammenfassen: Berlin/erInnen = Fremdgeldverschwender, unersättlich, unsolide, touristophob, machen sich auf Kosten von HH u.a. einen schönen Lenz, frech-frostig-garstig-gereizt-unausstehlich-mieseperig-rotzig-ruppig-rüde...., gastophob, unsympathisch, oberflächlich, ungebildet, Resteverwertungsplatz für Provinzler und Schwule (habe ich jetzt alles, was sich da oben angesammelt hat?) ... Fazit: richtig BILLIG (im Sinne von substanzlos, flach, hohl, leer, abgeschmackt, einfach Scheisse)
AntwortenLöschenGottseidank, dass ich von ein paar Profis hier mal so richtig aufgeklärt wurde. Meine gepackten Koffer stehen schon an der Türe: Ich ziehe ins Gelobte Land Hamburg!
Aber nur wenn Du genug Kohle hast!
AntwortenLöschenArme sind hier unerwünscht.
Hamburg doesn't love them.
Grundsätzlich hast Du es aber jetzt kapiert!
Und denk' dran - Mieten sind woanders doppelt so teuer, wie in Berlin!
In Hamburg kann nicht jeder auf so großen Fuß wie in Berlin leben.
"Die teuersten kreisfreien Städte sind die Metropolen München, Frankfurt am Main und Hamburg mit 13,00 Euro, 11,80 Euro bzw. 10,70 Euro für den Quadratmeter. Die günstigsten Mieten findet man in Hof in Bayern, Pirmasens in Rheinland-Pfalz sowie Emden in Niedersachsen mit jeweils 4,40 Euro. In Berlin müssen die Mieter inzwischen durchschnittlich 7,30 Euro für einen Quadratmeter Kaltmiete berappen. "
(http://www.mietspiegel.com/news/479-mietpreise-muenchen-frankfurt-und-hamburg-am-teuersten-)
ach - und das fand ich gerade noch - hier fahren zwei Berliner!
Die ersten fünf Minuten erklären Berlin sehr schön:
http://www.youtube.com/watch?v=QRMa_KmVIPE
LGT
...wobei die Zahlen schon recht veraltet waren.
AntwortenLöschenHier, nimm mal den Link:
http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/mietspiegel-2012-so-viel-miete-zahlen-die-deutschen-1831178.html
Da findest Du in Hamburg Preise von locker über 20 Euro pro Quadratmeter. Darunter findet man auch nichts in einer einigermaßen vernünftigen Gegend, wenn man jetzt was Neues mietet.
Der andere Mietspiegel berücksichtigt ja auch die Wohnungspreise, die seit 50 Jahren denselben Mieter haben....
Habe mich schon mal kundig gemacht:
AntwortenLöschenDas >Bezirksamt Hamburg-Mitte-Fachamt Grundsicherung und Soziales-Grundsicherung und Soziales Hamburg-Mitte (Kerngebiet)< ist künftig für mich zuständig.
In einer dermassen stinkend reichen (= stinkreichen) Metropole, sagt meine charmante, entzückende, liebenswürdige, gütige und nicht zuletzt zauberhafte HH-Sozialsachbearbeiterin, ham' sie für einen ärmlichen schwulen Schlucker (also mich) Kohle wie Heu im Angebot.
Guck mal - so zuvorkommend ist der Hanseat!
AntwortenLöschenEin offenes Ohr für jeden und Toleranz gegenüber Minderheiten.
Denk nur dran:
Wenn Du hierher ziehst, kannst Du nicht mehr wie in Berlin wochenlang ohne zu duschen und Zähne zu putzen im Trainingsanzug draußen rumschlurfen.
Das wird hier nicht so gern gesehen; ebenso wenig wie auf die Straße kacken und öffentliches Kopulieren.
Das geht leider nur in Berlin!
LGT