Wenn die ultrafromme Agathe Lukassek von Katholisch.de scharfe Kritik übt, kann sich der Kritisierte gratulieren; offensichtlich hat er ins Schwarze getroffen.
Heute ist Frau Lukassek sauer auf Alices Schwarzers „Emma“, die den Papst kritisiert hatte, indem sie ihm ihren "Sexist Man Alive"-Award für den "sexistischsten lebenden Mann" zuerkannte.
Wie alle Religioten, ist Frau Lukassek offenbar zu blöd, um den Streisand-Effekt zu begreifen, und trägt nun dazu bei, die Kunde von dem Negativ-Preis zu verbreiten.
[…..] Auch dieser Papst ist der Chef eines Apartheidsystems, in dem Frauen Menschen zweiter Klasse sind. Allein aufgrund ihres biologischen Geschlechts sind sie die Dienerinnen der frommen Herren und schrubben die Kirchenböden. Sie sind ausgeschlossen vom Spenden der Sakramente und der Priesterweihe, also vom eigenständigen Zugang zu Gott. Der führt exklusiv über die frommen Herren. Auch im 21. Jahrhundert steht der Vatikan an der Spitze des ältesten, hermetischsten Männerbundes dieser Welt. In dem sich nicht zufällig Männer, die Männer lieben, besonders wohlfühlen. Und dieser Papst sorgt dafür, dass es immer so weitergeht. Mit der Frauenverachtung, kaschiert in Idealisierung. Und mit der sexuellen Gewalt, lange ignoriert. Dieser Papst bekämpft nicht nur nicht den epidemischen, strukturellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen (von den Frauen ganz zu schweigen), er schützt auch Täter und Mitwisser. Allein in Frankreich gab es seit den 1950er Jahren mehr als 300.000 Opfer und ca. 3.000 Täter. Doch nicht er hat wenigstens im 21. Jahrhundert eingegriffen, sondern die Basis hat Seine Heiligkeit dazu zwingen müssen. Dieser Papst brüskiert die zahllosen engagierten Katholikinnen auf der Welt, die seit Jahrzehnten um das Recht kämpfen, Priesterinnen oder wenigstens Diakoninnen werden zu dürfen. Er erklärt ihnen gönnerhaft: „Ein solcher Reduktionismus (wie die Forderung nach dem Priestertum auch für Frauen, Anm. d. Red.) würde uns zu der Annahme veranlassen, dass den Frauen nur dann ein Status in der Kirche und eine größere Beteiligung eingeräumt würden, wenn sie zu den heiligen Weihen zugelassen würden.“ Und weiter: Das würde „auch auf subtile Weise zu einer Verarmung ihres unverzichtbaren Beitrages führen“. Alles klar, Heiliger Vater. Wir arbeiten gerne weiterhin für Mutter Kirche, fleißig und anonym – ohne Mitsprache, ohne Macht, ohne Lohn. Wir Frauen sind das so gewohnt. […..]
Wie goldrichtig die EMMA mit ihrer diesjährigen Auszeichnung liegt, zeigen weitere Meldungen dieser Tage.
Mit den drastischen homophoben Maßnahmen der rechtsklerikal-autokratischen Regierungen in Polen und Ungarn, setzt Franziskus‘ Kirche immer mehr Menschenfeindlichkeit um.
[….] Für Kaja Godek war es ein großer Erfolg, dass der von ihr ins Leben gerufene Gesetzentwurf es auf die Tagesordnung des polnischen Parlaments schaffte: Der "Stop LGBT" genannte Gesetzentwurf will Regenbogenparaden von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten verbieten. Aber auch jegliches andere öffentliche Eintreten für gleichgeschlechtliche Ehen, Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare oder andere Rechte für sexuelle Minderheiten sowie generell "ein Verbot für die Propagierung anderer sexueller Orientierungen als heterosexueller". Der Sejm, die untere Kammer des polnischen Parlaments, wollte am Donnerstagabend über den Entwurf abstimmen. [….] Warschau würde auch sein miserables Verhältnis zur EU weiter verschlechtern. Selbst PiS-Politiker wunderten sich, dass ihre Führung den Gesetzentwurf nicht etwa in einem Parlamentsausschuss beerdigt hat, sondern zur Beratung ansetzte. Spekuliert wird, dass PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski sich im Parlament so die Zustimmung der stramm rechtsnationalistischen, gegen LGBT-Rechte eintretenden Konföderation sichern wolle. [….]
(Florian Hassel, SZ, 28.10.2021)
Auch in Ungarn sind die katholischen Bischöfe die stärksten Stützen des xenophoben, antisemitischen und homophoben Orbán-Regimes.
Es gibt eine lange antihumanistische Tradition der römisch-katholischen Kirche, die allerschlimmsten faschistischen Terrorregime von Franco, Mussolini über Tiso bis Hitler zu unterstützen.
(….) Bedford-Strohm scheint es also nicht zu stören, daß Franzls Abgesandte in Polen einen stramm nationalistischen menschenfeindlichen Antiflüchtlingskurs an der Seite der diktatorischen PiS fahren.
Papst Franz ernannte sogar Jaroslaw Kaczynskis PiS-Freund Marek Jedraszewski zum Erzbischof von Krakau. Mit dem Segen des Papstes wird nun der Umbau der polnischen Demokratie in eine faschistoide Diktatur betrieben.
Bedford-Strohm scheint es also nicht zu stören, daß Franzls Abgesandte in Ungarn demonstrativ ihren Stolz auf Victor Orban zelebrieren.
László Kiss-Rigó, Bischof von Szeged-Csanád (Süd-Ungarn) und Péter Kardinal Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn betätigen sich als xenophobe und homophobe Hetzer, die den autokratischen und demokratiefeindlichen Ministerpräsidenten antreiben noch brutaler gegen Flüchtlinge vorzugehen. (….)
(Friede, Freude, Kinderfi**en, 06.02.2017)
Der Kuriale Kampf gegen Menschenrechte (auch wenn es der Vatikan nicht glaubt: Schwule und sogar Frauen sind auch Menschen!) findet aber nicht etwa nur auf fernen Kontinenten oder Osteuropa statt, sondern überall im Herzen Europas.
Unter tätiger Beihilfe der Kleidermänner Franzels, sorgte gestern der Italienische Senat dafür, daß Queere weiterhin diskriminiert werden dürfen.
Das von dem Sozialdemokraten Alessandro Zan eingebrachte Anti-Diskriminierungsgesetz „DDL ZAN“ wurde gestern gemeinsam von Nazis, Rechtspopulisten und Katholiken beerdigt.
Das Recht andere Menschen zu diskriminieren ist der Signature-Move organisierter Christen weltweit.
[…..] Das italienische Parlament hat die Einführung eines Gesetzes gegen Homophobie abgelehnt. Bei einer Abstimmung im Senat, der kleineren der zwei Kammern, sprachen sich am Mittwoch 154 Abgeordnete gegen den Gesetzentwurf aus, 131 dafür. Vor allem die rechten Parteien Lega und Fratelli d'Italia waren gegen den Gesetzesvorschlag, der in Italien als ddl Zan nach dem Initiator Alessandro Zan von den Sozialdemokraten bekannt ist. Der Gesetzestext sah unter anderem vor, Diskriminierungen von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Identität zu verhindern und auch zu ahnden. Homophobie wäre im Strafgesetzbuch Rassismus gleichgestellt worden; es hätten Freiheitsstrafen gedroht. Im Herbst 2020 hatte der Entwurf das Abgeordnetenhaus als erste Kammer passiert. Im Senat aber wurde die Abstimmung hinausgezögert – nun ist das Gesetz gescheitert. [….]
Es darf also weiter gegen LGBTIQs gehetzt werden in Italien.
Da ist der Vatikan glücklich.
[…..] Auch die Katholische Kirche gehörte zu den Kritikern des geplanten Gesetzes[….] Der Vatikan äußerte mit einer Verbalnote an die italienische Botschaft beim Heiligen Stuhl jüngst ebenfalls ähnliche Bedenken. „Wir sind gegen jede Haltung oder Geste der Intoleranz oder des Hasses gegenüber Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung", erläuterte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Seine Sorge gelte lediglich möglichen „Auslegungsproblemen", wenn ein Text „mit vagem und ungewissem Inhalt" verabschiedet werden sollte. Am Ende müsse die Justiz entscheiden, was eine Straftat sei - und was nicht.
Darum müsse im vorliegenden Regelwerk vor allem der Begriff der Diskriminierung präzisiert werden, forderte der Kardinal. So vermeide man, unterschiedlichste Dinge „in einen Topf" zu werfen. Er sehe die Gefahr, dass im Extremfall jedwede Unterscheidung zwischen Männern und Frauen strafbar sein könnte. Dies wolle die Kirche verhindern. […..]2021 im Herzen Westeuropas. Kann man sich nicht ausdenken.
Franziskus, Du bist so 1 Pimmel!
[….] Außenminister Luigi Di Maio von der Fünf-Sterne-Bewegung sprach danach von einer »Schande« und beklagte bei Facebook, dass Homosexuelle in Italien nach wie vor diskriminiert würden. Sein jetziger Parteichef, der frühere Ministerpräsident Giuseppe Conte, sagte, dass man im Parlament noch nicht so weit sei wie in der Gesellschaft generell. Enrico Letta von den Sozialdemokraten twitterte: »Sie wollten die Zukunft stoppen. Sie wollten Italien zurückwerfen.« Diesmal hätten sie zwar gewonnen. »Aber das Land steht auf der anderen Seite. Und das wird sich schon bald zeigen.« Von einer »Schmach für das Land« schrieb Arbeitsminister Andrea Orlando. [….]
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