Amerikas grauenhaftester Politiker debakuliert weiter durch Europa.
In den Sozialen Medien findet man viel Satire darüber wie
die gesamte Trump-Familie in Europa ausgebuht wird und das liberale Amerika
bittet die Briten um Entschuldigung für den Staatsbesuch des Grauens.
Gern wird dazu gesagt, so wäre Amerika gar nicht, Trump
repräsentiere nicht die wahren USA.
Das ist leider nur halb richtig. Nach über 10.000 Lügen und
Skandalen jeder Art halten über 40% der Amerikaner fest zu #45. Gut möglich,
daß der orangehäutige Möchtegerndiktator nächstes Jahr wiedergewählt wird.
Ana Navarro-Cárdenas hat wieder einmal Recht –
die Peinlichkeit Trumps ist noch steigerungsfähig.
Einst gab es einen gesellschaftlichen Konsens, daß man im
Ausland respektiert sein wollte. Daher wurden Politiker besonders geschätzt,
die in der Lage waren „Bella Figura“ zu machen. Die ein paar Fremdsprachen beherrschten,
sich ordentlich kleideten, über Bildung verfügten und schlicht und ergreifend
wußten wie man sich benimmt.
Die Bundeskanzler Brandt und Schmidt waren solche
Staatsmänner und daher war es umso unfassbarer, daß ihnen der Provinzler Helmut
Kohl folgte, der kein Wort Englisch verstand und als echter Kulturbanause galt.
Helmut Kohl auf Staatsbesuchen bedeutete immer ein zielsicheres
Hüpfen von Fettnapf zu Fettnapf.
Das eigentlich Erstaunliche war aber, daß Kohl immer
wiedergewählt wurde. Offenbar war es den Deutschen nicht nur viel weniger
wichtig als gedacht „bella figura“ machen zu können, sondern dem tumben
Durchschnittsteutonen, der in Sandalen und kurzen Hosen durch Lloret de Mar und
Rimini stapfte und von den Einheimischen verlangte deutsch zu sprechen, gefiel
es im plumpen Kohl sich selbst zu erkennen.
Und im Mutterland des bella figura, indem Klasse, Design und
Etikette selbstverständlich sind, wählte man fünfmal Berlusconi zum
Regierungschef.
Amerikaner gelten ohnehin als weniger Kultur-affin. Sie
haben wenig Interesse am Ausland, kaum Fremdsprachenkenntnisse und keine
Neigung zu Scham.
Amerikanische Touristen bemerkt man üblicherweise schnell
als solche.
Soweit das Klischee.
Dennoch erwartete auch der Average-Ami von seiner
Führungsriege die Fähigkeit sich nicht zu blamieren. Gekrönte Häupter und
ehrenwerte Präsidenten aus aller Welt, sollten im Weißen Haus nicht auf Bauern
treffen und man war Jacky Kennedy für Jahrzehnte dankbar, daß sie Kunst und
Klasse einführte.
George W. Bushs verbale Tölpeleien beschämten die meisten
Amerikaner. Es war einfach peinlich, wenn er in Brasilien fragte, ob die da
eigentlich auch Schwarze hätten, oder in Madrid bei der Begrüßung durch König
Juan-Carlos erwiderte wie schön es sei in der „Republik Spanien“ zu sein.
Was für eine Erleichterung die acht Obama-Jahre in der Hinsicht
waren.
Abgesehen von jeder Politik, konnte man sich stets drauf
verlassen, daß sowohl Michelle als auch Barack mit ihrer Bildung und
Schlagfertigkeit brillierten, daß sie immer gut angezogen waren, vollendete
Manieren an den Tag legten und zudem auch noch beide exzellente Redner waren.
Aber die ultrarechten Medien, die Teebeutler und Trump haben
es in erstaunlich kurzer Zeit vermocht all diese Ansprüche an das
Präsidentenamt zu schleifen.
Nun steigen eine groteske Witzfigur und seine verblödete
Nepotistengang aus der Air Force One. Sie sind alle schlecht angezogen,
desinteressiert, unhöflich, vulgär und in jeder diplomatischen Hinsicht
erbärmlich.
Dabei übertrifft IQ45 selbst seine Familienmitglieder in der Disziplin des diplomatischen Affronts um
Längen. Schon vor seiner Landung in einem anderen Land hat Trump üblicherweise
mehrere schwere Beleidigungen ausgestoßen und wie ein Elefant mit ADHS das
diplomatische Porzellan zertrampelt.
witter-tweet"
data-lang="de">
While participating in D-Day celebrations, on sacred
ground, with graves of soldiers in the background, the coward with fictional
bone-spurs deemed it appropriate to attack Mueller, a decorated war veteran who
was awarded a Purple Heart. Trump is a disgraceful embarrassment. https://t.co/xtXUhGrtzu
—
Ana Navarro-Cárdenas (@ananavarro) 6.
Je ernster und trauriger der Anlass, desto sicherer blamiert
Trump sein Land.
[….] Die Queen hat es versucht, Angela Merkel
auch, nun also Emmanuel Macron: Frankreichs Präsident beschwört gegenüber
Donald Trump die historischen Bande der USA zu Europa. [….] Omaha Beach ist die letzte Station auf der
Europareise des US-Präsidenten. Nach dem Pomp bei der Queen, den
Massenprotesten am Trafalgar Square und der internationalen Gedenkfeier in
Portsmouth soll der US-französische Festakt am exakten D-Day-Jahrestag der
wichtigste Moment sein - der Moment an dem Trump die westliche Allianz dort
würdigt, wo sie geboren wurde. So jedenfalls der Plan.
Bedenken sind angebracht. Trump sieht die
Uno, die Nato und die EU, jene wichtigen Nachkriegsallianzen, als lästig. Er
scheint meist taub für historische Lektionen. Er beschimpft die Verbündeten als
"Abzocker", weil sie nicht genug zahlen würden für den Schutz, den
die USA gewährten.
Außerdem liebt Trump zwar Generäle, Paraden
und sonstigen Militärbombast, doch den eigenen Wehrdienst vermied er mit einem
Attest. Er sei nie ein "Fan" des Vietnamkriegs gewesen, begründete er
das in dieser Woche in einem Interview. Das sei so "weit weg" gewesen:
"Damals kannte das Land keiner." Aber gegen Hitler zu kämpfen, das
sei doch was ganz anderes. [….]
"Einst gab es einen gesellschaftlichen Konsens, daß man im Ausland respektiert sein wollte. Daher wurden Politiker besonders geschätzt, die in der Lage waren „Bella Figura“ zu machen. Die ein paar Fremdsprachen beherrschten, sich ordentlich kleideten, über Bildung verfügten und schlicht und ergreifend wußten wie man sich benimmt."
AntwortenLöschenDie Zeiten sind spätestens seit Bush Jr. vorbei, als sie Beweise fälschten um einen Krieg anzuzetteln. Seitdem weiß die Welt, dass amerikanische Politik eine Scharade ist. Obama hat dann viel dafür getan, dass das Ansehen in Teilen wiederhergestellt wird. Aber das änderte nichts am Grundproblem. Amerika hat schon immer seine Interessen an die erste Stelle gestellt.
Wir Europäer sehen amerikanische Serien, die uns eine makellose Moral vermittelt haben. Wir fühlen uns der transatlantischen Kultur verbunden. Republikanische Präsidenten treten diese Verbundenheit mit Füßen. Das tat solange weh, bis man sich abgewandt hat. Trump vollendet den Plan Russlands, die EU zu schwächen. Trump demontiert die transatlantischen Beziehungen. Dass Großbritannien nun aus der EU austritt und die USA das ausnutzen, sorgt nicht für ein partnerschatliches Gefühl. Diese Art Politik zu machen, wird zum Eigentor. Das werden die Amerikaner ausbaden müssen.
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