Dienstag, 26. März 2019

Wie man sich an das nicht Tolerierbare gewöhnt.


Selbst unter Verbrechern gibt es offenbar noch eine moralische Hierarchie.
Im Knast stehen Bankräuber und Schläger über Vergewaltigern und die stehen klar über den Pädophilen, die nun wirklich jeder so sehr hasst, daß auch Mörder nichts mit ihnen zu tun haben wollen.
Man könnte die Ethik hinter so einer Delikthierarchie hinterfragen. Zumindest, wenn man Pädosex-Täter hartnäckig als „krank“ bezeichnet.
Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, daß ich in nie den Begriff „krank“ nie in diesem Zusammenhang verwende, weil sich damit automatisch die Frage der Schuldfähigkeit anschließt. Kann ein „Kranker“ überhaupt etwas dafür, was er tut? Ist es nicht weniger verwerflich ein Verbrechen zu begehen, wenn es durch eine psychische Disposition, mit der man geboren wurde einen starken Trieb dazu gab, als wenn man sich als Nicht-Triebhafter bewußt zu einem Verbrechen wie einem Bankraub entscheidet, obwohl man es auch lassen könnte?
Aus der Täter-Perspektive ist also eine Kindervergewaltigung womöglich schneller geschehen als ein Bankraub.
Aus der Opfer-Perspektive verhält es sich genau anders herum, weil „die Bank“ nicht so leidet, wie ein kleines Kind.
Problematisch wird eine psychologische Bewertung durch die nicht vorhandenen scharfen Grenzen zwischen sexuell auf Kinder Fixierten und sogenannten „Normalen“, deren sexuelle Gelüste sich auf Erwachsene beschränken.
Es gibt eine Vielzahl Studien, die zeigen, daß sich auch sehr viele „Normale“ zusätzlich auch pädophil oder ephebophil erregen lassen.
Hat man quasi ein breiteres Spektrum zur Verfügung, fällt es womöglich leichter sich von Kindern fernzuhalten. Weil man eine andere Triebabfuhr hat. Aber solche Menschen haben es natürlich schwerer als diejenigen, die sich gar nicht von Minderjährigen angezogen fühlen.
Ich habe schon oft über dieses Phänomen nachgedacht, weil ich rein zufällig zum genau entgegengesetzten Spektrum gehöre. Ich bin gewissermaßen „pädophob“ und finde Kinder und Jugendliche eher abstoßend.
Ich kann nicht nachvollziehen worin der sexuelle Reiz von Menschen unter 30 liegt.
Insofern wundere ich mich seit Jahrzehnten darüber wie in Literatur und Medien der Reiz, die Schönheit von Adoleszenten befördert wird. Stichworte sind „Lolita“-Romane, „knospende Weiblichkeit“, der allgemeine Wahn jegliche Genitalbehaarung zu entfernen, um möglichst präpubertär zu wirken. Ein weltweit vorkommendes Motiv in allen Kulturen ist die Erhöhung von Jungfrauen.
Jungfräulichkeit erhöht den Wert einer Frau, wer die Jungfräulichkeit verloren hat, gilt als „gefallen“ und der durchschnittliche IS-Kämpfer freut sich auf seine 72 Jungfrauen im Himmel.
Warum bloß?
Betrachtet man Sex, wie die Katholische Kirche als reines Übel zur Fortpflanzung und preist die Mutterschaft, ist damit doch automatisch das Gegenteil von Jungfräulichkeit verbunden.
Und die aufgeklärteren Geister unter uns, die Sex nicht nur widerwillig in Missionarsstellung zur Produktion von Kindern ansehen, sondern zum Vergnügen kopulieren, sollten ebenfalls von Jungfrauen ablassen, da man erst lernen muss mit seinem Körper umzugehen.
Auch das ist ein gängiges Motiv in der Literatur: Der peinliche und unangenehme erste Sex.
Meines Erachtens ist es also völlig widersinnig in Werbung und Popkultur der Jugend und den Teenagern zu huldigen, sich gegen das Älterwerden zu sperren.
Besonders ekelhaft ist es natürlich, wenn alte weißhaarige Geistliche im Kleid anfangen von der Reinheit der Kinder, der Unschuld ihrer Messdienerchen zu schwärmen.
Noch heute dürfen erwachsene Frauen in der katholischen Kirche nicht den Altarraum betreten, weil sie durch die Menstruation als „unrein“ gelten.
 Was für ein Blödsinn.
Natürlich ist auch ein 18–Jähriger Junge, der bereits mit seiner Freundin geschlafen hat nicht „unreiner“ als sein jungfräulicher 14-Jähriger Bruder.

[…..] Geschlechtliche Unreinheit
Des Weiteren stehen verschiedene die Geschlechtsorgane betreffenden sowie die mit Zeugung und Geburt zusammenhängenden Erscheinungen im Fokus der Vorstellungen von rein und unrein. Eine Wöchnerin ist nach der Geburt eines Jungen sieben und nach der Geburt eines Mädchens vierzehn Tage unrein; nach einer weiteren Frist von 33 (bei einem männlichen Kind) bzw. 66 (bei einem weiblichen Kind) Tagen, in der sie sich zu Hause aufzuhalten hat, muss sie vom Priester ein Brand- und ein Sündopfer darbringen lassen, um ihre Reinheit definitiv wieder herzustellen (Lev 12,6-8).
Im Status der Unreinheit befindet sich eine Frau auch, wenn sie ihre Regel (Lev 15,19) bzw. außerzyklischen Blutfluss (Lev 15,25) hat. Wer die betreffende Frau anrührt, wird unrein bis zum Abend; auch Gegenstände, die in direkten Kontakt mit dieser Frau kommen, wie ihr Sitzplatz oder ihr Lager, werden unrein und können diese Unreinheit dann an einen Menschen, der diese Gegenstände berührt, weitergeben. Gleichzeitig verunreinigt sich auch jeder Mann, der mit einer menstruierenden Frau Umgang hat (Lev 15,19-31; vgl. die Anspielung darauf in Ez 18,6). Der Mann wiederum wird durch Ausfluss (Lev 15,13), Pollution (Lev 15,16) sowie durch Geschlechtsverkehr (Lev 15,18) unrein (vgl. 1Sam 21,5-7). Auch hier gilt, dass sich diese Unreinheit über Lager und Sitzplatz weiter ausbreiten kann.
Aber auch sexuelles Missverhalten kann die Quelle für Unreinheit bilden; hier wird der Umgang mit der Frau eines Stammesgenossen sowie der Umgang mit einem Tier ausdrücklich genannt (grundlegend Lev 18,20.23 und Num 5,20-29; s.a. Gen 34,5.13.27; Ez 18,15; Ez 22,11; Ez 33,26). [….]

Die biblischen/göttlichen Vorschriften sind nicht nur offensichtlich unsinnig – wieso sollte eine Mutter nach der Geburt eines Sohnes weniger unrein als nach einer Tochter sein? – sondern auch noch absurd widersprüchlich.

So begeistern sich Geistliche über alle Maßen für die kindliche Reinheit der Seele, werden aber davon gleichzeitig so stark sexuell erregt, daß sie sofort unreine Gedanken bekommen und den Knaben verunreinigen wollen.
Wäre es nicht sinnvoller etwas für besonders reinlich zu erklären, das einen nicht sofort dazu bringt „unrein“ zu werden?

[……] Als das Christentum aufkam, in der Antike, hat sich die Kirche dafür eingesetzt, dass Kinder genauso heilig und unverfügbar sind wie Erwachsene. Und zwar alle Kinder, auch die von Sklaven. Deren Söhne und Töchter zu missbrauchen, sie sogar zu töten, war damals weder verboten noch sonderlich verpönt. Später gab es das Problem sexueller Übergriffe aber auch in mittelalterlichen Klöstern. Man kann das daran ablesen, dass die Orden versucht haben, den körperlichen Kontakt mit Knaben zu verhindern. Überall dort, wo Kinder der Kirche anvertraut wurden, waren Schutzvorschriften notwendig.
[……] Zum Beispiel durften nur ältere Mönche den Schlafsaal der Kinder überwachen, die dort als "pueri oblati", also "dargebotene Knaben", zu Mönchen ausgebildet wurden. Der Begriff des Missbrauchs war damals noch unbekannt, aber die "Reinheit" der Kinder galt als vorbildlich und musste bewahrt werden. Das galt natürlich ebenso für die "Reinheit" der Mönche. Diejenigen, die sich an den Knaben vergangen hatten, mussten Bußstrafen leisten. [….]

Der sexuelle Aspekt der christlichen Reinheit ist und bleibt mir ein Rätsel.
Die Notwendigkeit Gitter in Beichtstühlen anzubringen, weil sich sonst die Priester nicht beherrschen können und den kleinen beichtenden Jungs in den Schritt greifen müssen, ist an sich schon ein Beleg dafür, daß der Priesterberuf Männer mit besonderen Veranlagungen anzieht.
Mich schockiert aber immer noch das Vokabular, das in diametralem Gegensatz zu all dem steht was ich mit Kindern konnotiere: Nämlich Unreinheit im Sinne von klebrige Finger, kleckern, schmatzen, Virenschleudern (niesen, rotzen, husten ohne sich die Hand vor den Mund halten), vollgeschissene Hosen, in Pfützen springen, mit vollem Mund sprechen, Windeln, Unordnung machen.
Unreiner als Kinder geht gar nicht.
Deswegen breiten sich Epidemien auch immer in Kitas aus, weil die kleinen Siffbirnen alles angrabbeln, in den Mund stecken und sich nicht die Hände waschen. Ist eins der Kinder krank, haben es am nächsten Tag alle.

Priester sind also doppelt pervers. Erstens weil sie ausgerechnet die kleinen Drecksspatzen als „rein“ loben und zweitens weil sie das auch noch geil macht.

Bis in die allerjüngste Zeit spart sich die katholische Kirche eine strafrechtliche Bewertung der pädosexuellen Handlungen.
Sie verdammt homosexuelle Taten, aber das Ficken von Kindern nur indirekt, weil damit die „Reinheit des Priesters“ beschädigt wird.
 Die Opfer sind im Kirchenrecht immer noch relativ irrelevant.

[….] Eines [….]  unterscheidet die katholische Kirche von allen übrigen gefährlichen Gesellschaften: Sie unterhält eine eigene Strafjustiz, die solche Vergehen ahndet. [….]  [….]
Was also hat es mit dem kanonischen Recht auf sich? Man denunziert es nicht, wenn man ihm bescheinigt, dass es sich mit weltlichen Maßstäben nicht verträgt. Es gehorcht völlig anderen Strafzwecken als sein staatliches Pendant.
Sehr speziell ist schon die wenn nicht verschämte, so doch höchst indirekte Sprache. Begriffe wie sexueller Missbrauch oder sexuelle Handlung tauchen nicht auf. Einschlägig ist der Codex Iuris Canonici von 1983, ergänzt um prozessuale Regeln, die Johannes Paul II. 2001 zum "Schutz der Heiligkeit der Sakramente" erlassen hat und die insbesondere die Kongregation für die Glaubenslehre als allein zuständig für die Verfolgung solcher Vergehen festlegt. Alle Gesetze sprechen nur von der "Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs".
Unvermeidlich wird allein damit das große Buch des zweitausendjährigen Kampfes der Kirche gegen Homosexualität aufgeschlagen, mehr noch, es reicht bis in die Anfänge des Alten Testaments zurück, zur Genesis (1. Moses 19, 1 ff.) und der Geschichte von Sodom und Gomorrha. [….] Bedeutsam dabei ist die Systematik, unter der die Strafbarkeit läuft. So wie der Erlass von Johannes Paul II. dem Schutz der "heiligen Sakramente" dient, so definiert der Codex von 1983 die Verstöße gegen jenes sechste Gebot als Vergehen der "Amtsanmaßung" oder der Verletzung besonderer "Verpflichtungen".
Geschützt wird also primär nicht, wie im weltlichen Strafrecht, die sexuelle Selbstbestimmung der Opfer. Geschützt wird vielmehr die Reinheit des "Bußsakramentes" der Beichte (der Priester darf diesen sakralen Akt nicht durch sexuelle Annäherung an den Beichtenden pervertieren) oder sonstiger weihevoller Amtspflichten. Selbst beim Missbrauch von Minderjährigen wird diesen kein autonomes Schutzrecht zugestanden.
Folgerichtig droht die schwerste Strafe nicht für Sexualverkehr mit Kindern, sondern Priestern, die einem "Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs die Absolution erteilen". Diese gelten, vor jeglichem Urteil, schon mit der Tat als exkommuniziert. Hier drückt sich der kanonische Perspektivenwechsel am drastischsten aus. Nicht etwa schlimmere Tatumstände beim Missbrauch des Opfers begründen hier die scharfe Strafe, sondern der Missbrauch des Absolutionsrechts. [….]

2.000 Jahre kirchliches Kinderkopulieren haben das bewirkt, was in modernen Gefängnissen unmöglich wäre: Man hat sich daran gewöhnt, daß Katholische Priester und Mönche extrem überproportional oft Kinder missbrauchen, quälen, vergewaltigen.
Pädophile werden ohnehin von den frauenfeindlichen, ehelosen Strukturen des Priesterseminars angezogen.
Hinzu kommen aber noch all die ganz normalen Homo-, Bi- und Heterosexuellen mit den eingangs erwähnten leichten Überschneidungen in den ephebophilen Bereich, die durch den Zölibat und die Verdammung von Sex auf die ephebosexuelle Variante ausweichen. Ihren Sexualtrieb können sie eher mit Kindern ausleben, weil sie sich sexuell betrachtet selbst noch auf einer kindlichen Entwicklungsstufe befinden und weil der Akt an sich so sündig ist, daß sie sich nicht leisten können erpresst oder geoutet zu werden.
Nur ein schutzbefohlenes Kind können sie effektiv genug einschüchtern, um es davon abzuhalten alles weiter zu erzählen.

Sexuelle Gewalt an Messdienern mag also auch einigen Priestern als „Ventil“ dienen, das bei anderen Rahmenbedingungen, wenn sie nämlich akzeptiert und legal mit erwachsenen Männern und Frauen schlafen könnten, gar nicht benötigt würde.

Die Geheimhaltung klappt in den Zeiten des Internets und der sozialen Medien immer weniger. Deswegen wissen wir nun von den Myriaden Opfern der sexuellen Gewalt durch perverse Penetrations-Priester.
Man sollte meinen, daß die RKK dadurch mehr als nur einen leichten Imageverlust erleidet.
Aber der Gewöhnungsprozess ist zu weit fortgeschritten.
Die deutschen Parteichefinnen Nahles und Kramp-Karrenbauer verteidigen leidenschaftlich Papst und RKK.
Sie lachen die Opfer aus.

Wir wissen das lange, seit Jahren prangern Gerichte, Journalisten und sogar die UN das Verhalten der Katholiken.
Nahles ist es wurscht.

[….] U.N. Report: Vatican Policies Allowed Priests To Rape Children The United Nations heavily criticized the Vatican on Wednesday for what it said was a systematic adoption of policies allowing priests to rape and sexually abuse tens of thousands of children.
The devastating report published by the U.N. Committee on the Rights of a Child said the Vatican must "immediately remove" all known or suspected child abusers within the clergy.
It said the Holy See had "systematically placed preservation of the reputation of the church and the alleged offender over the protection of child victims."
In response, the Vatican said in a statement published on its website that some points made in the report were an "attempt to interfere with Catholic Church teaching."
The Vatican said it would examine the report thoroughly and reiterated its commitment to defending and protecting child rights in accordance with the U.N. guidelines and "the moral and religious values offered by Catholic doctrine." [….]

Kinderficken ist nicht nur kein Tabu mehr, sondern es wird offensichtlich von weiten Teilen der Öffentlichkeit toleriert.
So ist sie eben, ihre katholische Kirche.

1 Kommentar:

  1. "Jungfräulichkeit erhöht den Wert einer Frau, wer die Jungfräulichkeit verloren hat, gilt als „gefallen“ und der durchschnittliche IS-Kämpfer freut sich auf seine 72 Jungfrauen im Himmel.
    Warum bloß?"

    Das liegt wohl auch an der Unsicherheit von Männern. Hat eine Frau schon Erfahrungen, könnte sie den Partner mit anderen Männern vergleichen. Bei Religioten kommt hinzu, dass eine Frau ohne sexuelle Erfahrungen als rein, praktisch wie ein unbeschriebenes Blatt gilt. Wenn man selbst nicht weiß, was Frauen wollen oder ihre Bedürfnisse aus religiotischen Gründen ignoriert, hält man Jungfräulichkeit für ein Gütesiegel. Zudem fördern Eltern diese Ansicht, wenn sie ihre Kinder nicht aufklären und sie stattdessen mit Verboten belegen. In Sekten gehört das zum Standardprogramm.

    Dein Argument der "Triebabfuhr" kann ich nicht so recht stehen lassen. Das könnte man Vergewaltigern auch strafmildernd anrechnen, wenn sie länger keinen Sex mehr hatten. Ich halte es für zumutbar, sich notfalls auch ein Leben lang selbst zu befriedigen. Was sollen Menschen mit Entstellungen, Behinderte oder Mehrgeschlechtliche sagen, die keinen Partner finden?

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