Der beliebteste lebende Papst
der Welt macht es vor: Hinwendung zu den Armen und Ausgestoßenen. Er wäscht
Kriminellen die Füße, betet in Lampedusa für die afrikanischen
Persona-non-grata der EU, knutscht geistig Behinderte, lutscht schwer
erziehbaren Jugendlichen die Zehen und besucht auch bei seiner großen ersten
Auslandsreise in Rio die schlimmste Favelas, wo er von Myriaden als „Papst der Armen“ bejubelt wird.
Naja. Gute PR, zweifellos.
Die Milliardenschwere
Vatikanbank hat aber auch Franziskus noch nicht aufgegeben und schon gar nicht
denkt er daran den Billionenschweren Immobilienbesitz der Kirche zu Gunsten der
Armen zu verkaufen.
Allein in Italien besitzt die Katholische Kirche 115.000 Immobilien und ist damit der größte
Grundbesitzer überhaupt.
Bis zur Basis hat sich
Franzis Herz für die Armen und Versehrten aber noch nicht rumgesprochen.
Da ist zum Beispiel der
Jurist und Theologe Frank W., 46, der 21 Jahre seines Leben hinter Gittern saß
und bei seinem letzten Gefängnisaufenthalt im legendären Hamburger Knast „Santa
Fu“ zu Gott gefunden hatte.
Sein Leben ist eine einzige Ansammlung von Qualen.
Schon mit acht Jahren versuchte er sich aus Gram im Wald zu erhängen – so sehr
wurde er von gewalttätigen Erwachsenen misshandelt.
Die Kriminalität kam bei seinem
Umfeld so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein wahres Wunder, daß W. aus
eigener Kraft immer wieder Phasen von „Normalität“ und Legalität erkämpfte,
bevor er wieder in straffällig wurde.
Zu viele Abstürze hatte W.
schon erlebt.
Also fürchtete er sich vor seiner Entlassung. Fürchtete sich
davor wieder kriminell zu werden und bat aus tiefer religiöser Überzeugung in
ein Kloster eintreten zu können.
Eine feine Sache, sollte
man denken.
Die Klöster leiden unter
extremen Mönchsnachwuchs und einen Ausgestoßenen der Gesellschaft aufzunehmen,
wäre das Paradebeispiel von Christlicher Nächstenliebe.
In der Haftanstalt Fuhlsbüttel studiert er Jura, schließt per Fernstudium mit dem Bachelor ab. Dann Religionspädagogik, ebenfalls mit Examen. Frank W., tiefgläubig, will nach seiner Haft ins Kloster, lässt sogar seine Ehe nach katholischem Recht annullieren.Dem Anstaltspfarrer von Santa Fu gelingt es, eine Benediktiner-Abtei zu finden, die das schwarze Schaf aufnehmen würde: die Abtei Schweiklberg in Niederbayern. Doch als es so weit ist, zieht der Orden die Zusage zurück. Frank W. und der Gefängnispfarrer fragen bei anderen Klöstern an, keines will den Sünder haben. Die Kirche zeigt sich unbarmherzig.
Nach der Entlassung
obdachlos geworden und von seiner Kirche tief enttäuscht, vergewaltigt W. eine
Frau und wird wohl für längere Zeit wieder im Gefängnis leben.
Schwieriges Thema. Ich kann mich nicht zu dem Typen äußern, da kenne ich die Vorgeschichte nicht. Aber die Pfaffen wissen schon, dass man nicht jedem vertrauen kann, der zu Gott gefundne haben will. Die eigenen Reihen sind von Heuchlern überlaufen.
AntwortenLöschenAber aus dem Blickwinkel eines Humanisten, gäbe es Grund für Sozialkritik. Kinder haben einfach keine Lobby. Die Gesellschaft schut oft einfach weg. Und wenn sie das nicht tut, wird sie nicht ernst genommen. Dann entscheiden irgendwelche Bürodümmlinge nach Aktenlage. Die Polizei scheint sich für Familienprobleme mal gar nicht zuständig zu fühlen.
Wenn besoffene Eltern sich wieder und wieder auf's Maul hauen, holt man den Mann zur Ausnüchterung. Das war's! Für das Wohl der Kinder, die in diesem permanenten Kriesengebiet unter Vernachlässigung und Misshandlung leben, interessiert man sich nicht. Und tut man das doch, fehlt es an Geld, um ihnen zu helfen. Da schiebt man es lieber Konzernen und Investoren in den Arsch.
Die bauen damit noch eine Fabrik, die dann noch mehr Druck auf die Märkte und die Löhne ausübt. Oder man spekuliert an der Börse und bringt die Welt ins Wanken. Dafür haben sie genug Geld. Und dafür haben unsere Politiker gesorgt.