Immer
wieder ungern erinnere ich mich an den Fall Lutz Battke, den NPD-Stadtrat, Fussballtrainer
im 3000-Seelen-Städtchen Laucha an der Unstrut.
Der Rechtsextreme Battke
trainiert nicht nur die Kinder der Stadt, sondern ist außerdem Lauchas
Schornsteinfeger, so daß jeder ihn kennt.
Im
April 2010 geschah das Ungeheuerliche. Ein 17-Jähriger, der ebenfalls beim
Lauchaer Fußballklub BSC 99 mitmachen wollte, wurde von Rechtsradikalen mit der Absicht das „Judenschwein platt zumachen“ schwer verletzt.
Angestiftet
waren sie offensichtlich von ihrem Hitler-verehrenden Trainer Battke, der den
Neuen aus vollem Herzen hasste, da dessen Mutter aus Israel stammt.
Als
der Fall Schlagzeilen macht, stellen sich der Präsident des BSC 99, Klaus Wege und Lauchas Bürgermeister
Michael Bilstein nicht etwa vor das Opfer, sondern geben zu bedenken, was denn
ein Jude ausgerechnet im Fussballverein zu suchen habe.
Jeder wisse doch wie
aktiv Trainer Battke in der rechtsradikalen Szene sei.
Einen
Grund Battke zu entlassen konnten sie nicht erkennen.
Er sei schließlich
beliebt und ein guter Trainer.
Erst
massiver Druck der überregionalen Presse sorgte schließlich dafür, daß Verein
und Bürgermeister einknickten und Battke Ende August 2010 doch noch als Trainer
entließen.
Nicht
allen Lauchanern gefiel das, Hunderte solidarisierten sich mit dem Geschassten.
Ende
2010 geht Battke sogar in das Rennen um das Bürgermeisteramt. Bei den Kommunalwahlen
2009 hatte die NPD in Laucha 13,5 % erreicht. Kandidat Battke konnte das
Ergebnis verdoppeln.
Lutz Battke, der in den letzten Wochen für viel Aufsehen gesorgt hatte, wird nicht Bürgermeister der kleinen Gemeinde Laucha in Sachsen-Anhalt werden. Trotzdem wird das Städtchen in den nächsten Wochen wohl kaum zur Ruhe kommen: Fast jede vierte Person gab dem Rechtsextremisten ihre Stimme.
24 Prozent aller wahlberechtigten Personen wollten Lutz Battke als ihren zukünftigen Bürgermeister. Mit 68 Prozent bleibt jedoch Michael Bilstein im Amt. […]
In den letzten Wochen berichteten jedoch unzählige überregionale Zeitungen über den Fall – allein dies kann die NPD als Sieg verbuchen. Gerade gestern noch sprach NPD-Chef Udo Voigt auf dem Bundesparteitag im nur wenige Kilometer entfernten Hohenmölsen in höchsten Tönen von Battke. Die 200 NPD-Delegierten applaudieren, er wird gefeiert.
Und heute feiert man weiter bei der NPD. Lutz Battke wird bejubelt als ein Mann, der sich nicht kleinkriegen lässt, als Siegertypen, als Mann des Volkes.[…]
Doch wie kam es, dass insgesamt 435 Personen am heutigen Sonntag ihr Kreuz bei Lutz Battke machten, der bekennender Rechtsextremist ist? Durch das große Medieninteresse der letzten Wochen hätten die Bewohner Lauchas das Gefühl, das „mit dem Finger auf sie gezeigt“ würde. Und obwohl viele mit der NPD nichts zu tun hätten, würde man sich so mit dem Neonazi solidarisieren, erklärte Titus Simon, Rechtsextremismus-Experte der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Wir
erleben, daß es keine wirkliche Auseinandersetzung mit neonazistischen Gedankengut in Deutschland gibt.
Selbst
nach großen Skandalen und Straftaten ist man vielerorts nicht bereit sich von
Skinheads und Nazis zu distanzieren.
Mit dem „guten Nazi von nebenan“ - sei es der Fahrlehrer, Schornsteinfeger, Uhrmacher oder Sporttrainer - solidarisiert man sich, auch wenn man sich beeilt festzustellen nicht das politisch-extreme Gedankengut zu teilen.
Aber
das sei doch kein Grund so einem nicht die Kinderchen zum Fußballtraining zu
überlassen.
Sport ist doch unpolitisch, meinen insbesondere die Politiker, die
dementsprechend auch keine Hemmungen haben Meisterschaften an Diktatoren zu
vergeben.
Der
Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der ehemalige Grünen-Minister Michael
Vesper drücken ebenfalls alle Augen, inklusive Hühneraugen zu, wenn es um Nazis
geht.
Es
muß immer erst die Presse ran. So wurde nach einer Woche Olympia in London die
braune Ruderin Nadja Drygalla nach Hause geschickt.
Der Lebensgefährte der 23-Jährigen, Michael Fischer, ist führendes Mitglied der regionalen Kameradschaft "Nationale Sozialisten Rostock" und war im vergangenen Jahr Kandidat der NPD für die Landtagswahl.
Ihr Freund ist schließlich Auslöser der schwarzrotgoldenen Tumulte, die Michael Vesper, Chef de Mission des deutschen Olympia-Teams, am Freitag zu einem medialen Erklärungs-Marathon zwangen. [….] Kontakte zur rechten Szene, das deutsche Team im Dunstkreis brauner Wirrköpfe?[…] "In Deutschland gibt es Gott sei Dank den Grundsatz, dass jeder für seine eigenen Taten verantwortlich ist und nicht für die seines Umfeldes", sagte der DOSB-Generaldirektor und warnte ebenso wie der Chef des Deutschen Ruderverbandes (DRV), Siegfried Kaidel, vor einer Vorverurteilung der Athletin.
Die
„wir haben von nichts gewusst“-Verteidigung ist mal wieder problematisch, denn
Drygallas neonazistische Überzeugungen hatten bereits dafür gesorgt, daß sie
aus dem Polizeidienst entlassen wurde.
Nur der DOSB will nichts mitbekommen
haben.
Vor dem Hintergrund der polizeilichen Vorgänge irritiert die in London zur Schau gestellte kollektive Ahnungslosigkeit. […]Drygalla hatte 2006 und 2007 bei den Junioren-Weltmeisterschaften Bronze und Silber gewonnen. Schon damals ruderte sie mit der Klubkollegin Ulrike Sennewald, im Londoner Achter waren die beiden Rostockerinnen jetzt wieder gemeinsam unterwegs. Sennewalds Vater Hans ist Präsident des Landes-Ruderverbandes, 1992 hatte er Bronze im Deutschland-Achter gewonnen. […]In DRV-Kreisen heißt es, auch Drygallas rechtslastiger Freund soll früher im Rostocker Spitzensport tätig gewesen. Bei der Junioren-WM 2006 sogar als Schlagmann im - wie der Landessportbund damals stolz mitteilte - "Kleinen Deutschland-Achter".
(SZ vom 04.08.2012)
"Frau Drygalla wird ein strammer Hang ins Nazi-Millieu nachgesagt. Das ist nicht neu, und das war nicht unbekannt. Dennoch wurde sie sportlich von Behörden und Organisationen zur Olympia-Reife gefördert und in das deutsche Vorzeige-Team berufen. Die Geschichte sei nicht unproblematisch, räumt der Chef der Deutschen Mission Vesper höchst zurückhaltend ein.
Von nun an wird es oberfaul."
(Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und im NSU-Untersuchungsausschuss, 03.08.2012)
Mecklenburg-Vorpommerns
Innenminister und CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier dürfte wissen aus welchem
Umfeld Drygalla stammt.
Dennoch posierte er noch vor drei Wochen offiziell mit
ihr bei der Verabschiedung des MV-Olympia-Kaders.
Zu braun für den
Polizeidienst, aber bestens geeignet, um Deutschland in der Welt bei der
Olympiade zu vertreten.
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wusste das Schweriner Innenministerium seit dem Frühjahr 2011, dass Drygalla mit Michael Fischer liiert sein soll. Er gilt als einer der führenden Neonazi-Köpfe in Mecklenburg-Vorpommern, 2011 kandidierte er für die NPD. Innenminister Caffier spricht etwas verklausuliert von Personen in ihrem Bekanntenkreis, die der "offen agierenden rechtsextremistischen Szene zugehörig sind". Fischer, von Freunden "Fischling" genannt, intensivierte 2011 seine Aktivitäten: Er meldete Demonstrationen an, lud bekannte Neonazis zu Vorträgen ein. Man soll auf Drygalla eingewirkt haben, zum 30. September einen Antrag auf Entlassung zu stellen.Caffier könnte also um die angeblichen Kontakte gewusst haben, als er Drygalla und die anderen Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern verabschiedete. Drygalla saß in London im Achter, das Boot schied im Hoffnungslauf aus, weitere Starts waren nicht vorgesehen.
Netter Uebergang von Inquisition zu Nazi.
AntwortenLöschenGemeinsamheiten nicht ausgeschlossen!
Damit habe ich ein grundlegendes Problem, welches sich seit meiner Geburt in absolutem Unverstaendnis befindet.
Nazis nach den Nazis??? .... ueberhaupt MOEGLICH???
Davon hatten wirs ja schon einige Male, und wenn ich fuer so Vieles keinerlei Toleranz eruebrigen kann, dann steht der Nazi nach dem Nazi mit in meiner hoechsten Ungunst!
Why the Fuck & fucking bloody Hell is this (and other fucking Shit still around? .... BECAUSE!!
Grusel
Jake
"Why the Fuck & fucking bloody Hell is this (and other fucking Shit still around?"
AntwortenLöschenUnd WARUM stört das so viele Leute gar nicht????
Homo sapiens ist schon eine sagenhaft verdummte und abgestumpfte Spezies!
LGT
Ich bin auch der Ansicht, dass jeder nur für seine Taten verantwortlich ist. Aber...
AntwortenLöschenEs ist etwas anderes, ob ein Bekannter aus dem Kaninchenzüchter-Verein rechtsextrem ist oder ein Lebenspartner. Ein Rechtsextremist würde niemals eine Partnerin, die fest zum GG und zur UN-Menschenrechtserklärung steht, akzeptieren. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit einem humanistischen, anti-rassistischen Wertekanon einen rassistischen Neonazi-Partner akzeptieren kann.
Ergo: Es steht sehr zu vermuten, dass Nadja Drygalla den Ansichten ihres Partners zumindest sehr nahe steht oder sie sogar teilt - Lippenbekenntnis zur Olympischen Charta hin oder her!
Der DOSB windet sich, aber nicht heraus. Der DOSB täte gut daran zuzugeben, dass er lieber weg geschaut hat, als einem Olympia-Boot die Medaillen-Chance zu nehmen - und sich dafür zu entschuldigen.
LG Omnibus56
@LG Omnibus56
AntwortenLöschenDAS Drygalla ähnlich gestrickt ist, MUSS ja so sein, da sie aufgrund ihres Umgangs schon 2011 aus dem Polizeidienst gefolgen war.
Spätestens da hätte sie sich ja gegen ihren Freund und für ihre Karriere entschieden, wenn sie wie ein "normaler Menschen" über rechtsextreme Hass-Gruppen und die NDP dächte!
Damals hat sie sich aber klar positioniert. Und das wußte das Innenministerium.
Eine einzelne Braune in MeckPomm ist mir auch herzlich egal.
Was mich anwidert sind Sportfunktionäre (wie der Vater von Drygalles Ruderpartnerin) und Minister wie Caffier, die dann so überrascht tun und sagen, sie hätten von nichts gewußt, bzw untertauchen.
LGT
"DAS Drygalla ähnlich gestrickt ist, MUSS ja so sein, da sie aufgrund ihres Umgangs schon 2011 aus dem Polizeidienst gefolgen war."
AntwortenLöschenAchso, da man bei der Polizei schon in ihrem Privatleben rumgeschnüffelt und sie in Sippenhaft genommen hat, beweist das also das sie rechtsextrem ist, wenn der Sportbund und ein Haufen inquisitorischer Medien-Affen das selbe tun. Bestechende Logik, Tammox.
"Spätestens da hätte sie sich ja gegen ihren Freund und für ihre Karriere entschieden, wenn sie wie ein "normaler Menschen" über rechtsextreme Hass-Gruppen und die NDP dächte!"
Klar, ich würde natürlich auch sofort meine persönlichen Entscheidungen revidieren und meine Partnerin abschießen, wenn mir irgendwelche staatlichen Institutionen das vorschreiben möchten. Weil Liebe ja auch dafür bekannt ist, so furchtbar rational zu sein und verliebte Menschen kein bisschen dazu tendieren, negative Aspekte ihres Partners auszublenden. Deshalb gibt es auch keine Frauen, welche jahrzehnte lang eine Ehe führen, in der sie von ihren Männer verprügelt und permanent kontrolliert/überwacht werden.
"Es ist etwas anderes, ob ein Bekannter aus dem Kaninchenzüchter-Verein rechtsextrem ist oder ein Lebenspartner. Ein Rechtsextremist würde niemals eine Partnerin, die fest zum GG und zur UN-Menschenrechtserklärung steht, akzeptieren. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit einem humanistischen, anti-rassistischen Wertekanon einen rassistischen Neonazi-Partner akzeptieren kann."
Woher willst du wissen, was irgendein Rechtsextremist akzeptieren würde? Deiner Ansicht nach, scheinen diese Leute nach Adaptierung der Ideologie, zu vollkommen entmenschlichten Wesen zu mutieren, die entgegen jeder genetischen Disposition sämtliche Triebe und zwischenmenschliche Bedürfnisse ablegen und in allen Facetten ihrer Persönlichkeit ausschließlich vom Nationalsozialismus getrieben werden. Auch verliebte Neo-Nazis neigen nicht unbedingt zur Rationalität. Wie als ob es nichts anderes im Leben geben würden als Politik.
Es soll sogar Menschen geben, denen Politik gänzlich am Arsch vorbei geht und die nichtmal den geringsten Hauch einer Ahnung haben, was überhaupt im GG oder im Parteiprogramm der NPD steht. (Von denen gibt es leider nicht wenige)
"Damals hat sie sich aber klar positioniert. Und das wußte das Innenministerium."
Vollkommener Unsinn. Klar positionieren, würde sie sich durch Äußerungen rechtsextremen Gedankengutes. Das hat sie definitiv nicht getan.
Ich z.B. bin klassisch liberal und überzeugter Antikommunist/Sozialist. Meine Freundin hingegen sitzt als Mitglied der Linken im Stadtrat, trotzdem sind wir jetzt seit 3 Jahren glücklich zusammen. Das macht mich auch nicht zum Linksextremisten.
@ Counter-Ideologist
AntwortenLöschenDeine Kritik ist berechtigt. Den Schuh ziehe ich mir auch teilweise an. Die Quellen sind nicht so klar. Ich neige aber zu dem Vorurteil, daß unter Polizisten und noch dazu im Osten rechte Meinungen ohnehin ziemlich weit akzeptiert sind und wenn selbst DENEN die Drygalla ZU RECHTS ist, klingt das schon mal schlecht.
Genau wissen wir es in der Tat nicht.
Nun gibt es ja mehr und mehr Meldungen, daß Drygaga SELBST rechtsextreme Einstellungen hatte. Ihre Kanu-Kollegin, deren Vater Bundestrainer ist, hat das im TS (glaube ich) gesagt. Man wußte über die Nazi-Einstellung von IHR Bescheid.
http://www.tagesspiegel.de/sport/aufregung-im-ruder-team-ruderin-drygalla-sympathie-fuer-rechts/6960778.html
Und ich finde es auch noch einen Unterschied, ob man "nur" in der NPD ist, oder aber wie dieser Fischer aktiv im national-sozialistischen Straßenkampf rumtobt.
Er hat ja eine Gruppe von Hassfanatikern angeführt, die eine Gedenkkundgebung für ein NSU-Mordopfer angegriffen haben.
Also wer sich für die Massenmörder von der NSU engagiert, und das auch noch gewalttätig, ist schon noch drei Nummern übler als irgendein durchschnittlicher NPD-Kommunalpolitik-Clown. Er war ( bzw „ist“?) die zentrale Figur der "Nationalen Sozialisten Rostocks" und schlimmeres - s.u.*
Wer sich über Jahre an SO einen bindet…., da finde ich ein bißchen Sippenhaft schon angebracht.
Sie ist ja freiwillig mit ihm zusammen. Keiner verlangt von ihr sich zu trennen. Aber ob man jemanden, der so eine private Entscheidung trifft, nämlich mit jemanden zusammen zu sein, der bei so einer für ganz Deutschland KATASTROPHALEN GESCHICHTE WIE DEN NSU-MORDEN aktiv für die Täter kämpft und die Opfer verfolgt, ..ob so eine die Richtige ist, um Deutschland international bei Olympia zu vertreten, würde ich verneinen!
Etwas anderes wäre es, wenn sie seine Schwester wäre. DANN würde ich auch sagen, das kann man ihr nicht vorwerfen. Für seine Verwandten kann man schließlich nichts.
Was DEINE Freundin betrifft, so muß ich sagen, daß der Vergleich für mich hinkt, da „ein klassisch Liberaler“ und eine Linke schließlich beide GG-Konform denken und nicht anfangen andere Menschen zu verprügeln, weil sie eine andere Hautfarbe haben.
Das ist aber bei Drygalles Freund was ganz anders. Der scheint ja tatsächlich gewalttätig zu sein. Auf jeden Fall aber schürt er aktiv Hass gegen Menschen. Das ist kriminell und bösartig und somit etwas völlig anderes als eine rein politische Meinungsverschiedenheit zwischen Freunden.
Ich habe selbstverständlich auch Freunde, die ganz anders als ich denken. Einige davon mag ich sehr gerne.
Aber GEWALTTÄTIGKEIT GEGEN MINDERHEITEN ist eine andere Dimension. Das würde ich NICHT tolerieren bei meinen Freunden.
Der Rest Deiner Kritik bezieht sich auf Omnibus 56 und ich möchte nicht über seinen Kopf argumentieren; stehe aber seiner Sicht der Dinge näher, als Deiner.
LGT
*Anbei noch ein Ausschnitt eines Artikels von Simone Rafael
AntwortenLöschenEinen Autonomen Nationalisten lieben
Wie soll man umgehen mit einer Frau wie Nadja Drygalla? Offensichtlich ist die 23-Jährige seit Jahren mit einem ausgesprochen aktiven Neonazi liiert. Dabei wiegt schwerer als Michael Fischers NPD-Mitgliedschaft, dass er lange Jahre ein Teil der Rostocker Szene der "Autonomen Nationalist*innen" (AN) ist (oder nach eigener Aussage, die zunächst zu bezweifeln ist, war). Wer in dieser Szene unterwegs ist, der denkt nicht nur rechtsextrem - der lebt die Ideologie auch. Rechtsextremer Lifestyle, das heißt unter anderem: Einschlägige Musik hören, einschlägige Label tragen, an Veranstaltungen teilnehmen, die Propaganda in die Welt tragen. Michael Fischer tat all dies als Kopf der "Nationalen Sozialisten Rostock". Und das nicht einmal ungeschickt, denn bei Straf- und Gewalttaten, die der für die Öffentlichkeit unangenehmste Teil des rechtsextremen Lifestyles ist, ließ er sich nicht erwischen. Zumindest ist dies nicht öffentlich bekannt. Was allerdings einfach nachzuvollziehen ist: Der Mann brannte für die rechtsextreme Ideologie, so sehr, dass er sich als ihr Öffentlichkeitsarbeiter verstand: Als Anti-Antifa-Fotograf dokumentierte er Menschen, die er als politische Gegner*innen wahrnahm - wohl wissend, was aus solchen Fotos in der rechtsextremen Szene, gerade Mecklenburg-Vorpommerns, oft wird: Gewalt gegen die Abgebildeten. Ebenso schrieb er für das übelste und einflussreichste rechtsextreme Hetzportal im Norden, die Seite "MUPinfo" des Kameradschaftsaktivisten und NPD-Landtagsmitarbeiters David Petereit. Auch bei dieser Seite ist es ein Ziel, zu Gewalt gegen Nicht-Rechte aufzurufen. Aber natürlich auch geschickt: Etwa durch Adresslisten und der Aufforderung zu "Hausbesuchen".
Wer mit einem AN zusammen ist, kann selbst beim besten Bemühen die rechtsextreme Gesinnung des Lebenspartners nicht ignorieren. Auch Nadja Drygalla ist das nicht gelungen. Wie es zu diesem Thema aber in ihrem Kopf aussieht, ob sie selbst Rassistin ist oder gegen "Kinderschänder" die Todesstrafe fordern würde, weiß die Sportlerin bislang nur allein - denn öffentlicht geäußert hat sie sich dazu offensichtlich zumindest nicht nachweisbar. Das einzige, was bekannt ist, sind ihre Handlungen: Wenn, was selten genug der Fall war, die Sprache auf die Gesinnung ihres Freundes kam, lief sie weg. Verabschiedete sich offenbar ohne Wimpernzucken von Polizeikarriere und Sportförderung. Oder verließ nun das Olympische Dorf, nachdem plötzlich Aufmerksamkeit auf ihr Nazi-Umfeld fiel. Damit ist klar: Das einzige, auf das sie offenbar nicht bereit ist zu verzichten in ihrem Leben, ist der rechtsextreme Freund. In der Mediendebatte dieser Tage ist viel zu lesen davon, dass dies wahre Liebe sei. Es könnte natürlich auch ein Festhalten an der rechtsextremen Ideologie sein. Oder eine Art von psychischer Abhängigkeit. Vielleicht sogar Angst? Man weiß es nicht. ……..
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/aff%C3%A4re-um-ruderin-drygalla-7879
Bei der Gelegenheit moechte ich anregen, einen Kommentarbereich auf der rechten Spalte zu plazieren um am Druecker bleiben zu koennen.
AntwortenLöschenZum Counter-Ideologist .... jaja der einschlaegige Quatsch ... mit einem vollkommen bekloppt ueberzogen, unrealistischen Vergleich zum Thema ...
"Ich z.B. bin klassisch liberal und überzeugter Antikommunist/Sozialist. Meine Freundin hingegen sitzt als Mitglied der Linken im Stadtrat, trotzdem sind wir jetzt seit 3 Jahren glücklich zusammen. Das macht mich auch nicht zum Linksextremisten." ..... Noee, als klassisch liberal? und überzeugter Antikommunist/Sozialist bist du sicherlich kein Linksextremist wie z.B. deine Freundin!!
Was ein absolut skuril-uebertriebener Auswurf, zur, nur rudernden, Drygalla.
Bei welchen offensichtlich extrem rechtslastigen Gruppierungen bist du denn als klassisch liberal? und überzeugter Antikommunist/Sozialist unterwegs? Wobei dann DEINE linksextremistische linke FREUNDIN auch noch "Mitglied der Linken im Stadtrat" ist???
Dieser Art politischpartnerschaftliche Science Fiction konntest du wohl kaum unrealistischer zum Ausdruck bringen.
No Sorry, ich habe solch verbloedete Vergleich zu Dutzenden auf beschissenen PI&CO vernommen, wodurch die gewohnte Naehe zu Pro-Nazi im Weiteren bestaetigt ist.
So Go Fuck Yourself!!
zur unpolitischen Ruderin:
http://ad-sinistram.blogspot.com/2012/08/man-wird-doch-nochmal-halten-durfen.html
Gruss
Jake
Zustimnmung in allen Punkten Jake.
AntwortenLöschenWerde auch das mit dem "last comment" rechts mal machen.
LGT