Donnerstag, 31. Oktober 2024

Die vier Geißeln der Ukraine

Trump lügt fast immer. Das geschieht rein willkürlich und nimmt keinerlei Rücksicht auf vorherige Aussagen; er widerspricht sich nach Herzenslust selbst.

Er ist gar nicht in der Lage, Fakten auszusprechen, auch wenn sie offensichtlich sind.

Aber es gibt zwei Haupt-Antriebe für die Richtung seiner Lügen:

Erstens seine winzigen Testikel, die ihnen dazu zwingen, sich manisch selbst zu loben, zu erhöhen und nicht existente Leistungen zu erfinden.

Fährt man mit dem goldenen Fahrstuhl in sein goldenes Penthouse im New Yorker Trump-Tower, dem Wolkenkratzer mit 58 Etagen an der Fifth Avenue, Ecke 56th Street im Stadtbezirk Manhattan, muss man die Taste für den 68. Stock drücken.

Das Triplex (56., 57. und 58. Etage) verfügt laut Donald Trump selbst, über “33,000 sq ft (3.100 m2) plus roof space of 15,000 sq ft (1.400 m2), making a total of 48,000 sq ft (4.500 m2)”.   Tatsächlich misst das grauenvoll kitschig gestaltete goldene Ungetüm 1.000 m2.

In Kombination mit seiner Stupidität führt dieser Drang Minderwertigkeitskomplexe zu überkompensieren dazu, daß Trump bemerkenswert leicht zu manipulieren ist. Er liebt jeden, der ihn lobt und hasst jeden, der ihn kritisiert.

Der zweite ganz große Lügen-Antrieb besteht in Trumps tiefsitzenden Sadismus. Neben Eigenlob ist es seine größte Freude, vermeidlich Schwächere als ihn, leiden zu sehen. Schwarze, Frauen, Latinos, Juden, Muslime, Migranten, Schwule, Behinderte, Arme, Demokraten – er hasst sie alle wie die Pest und will ihnen immer Schmerzen zufügen.

Seine Charaktereigenschaften zusammen genommen sind maximal inkompatibel mit einer Demokratie und einem Rechtssystem, das faire Chancengleichheit vorsieht, in dem jede Stimme gleich viel wiegt. Es schmeckt ihm nicht, wenn politische Opponenten an ihm Kritik üben, ihn in Frage stellen und sein Wohl gar von den Stimmen Dunkelhäutiger oder Queerer abhängen soll.

Deswegen bewundert er Xi Jinping, Wladimir Putin und Kim Jong Un auch so sehr. Die bleiben de facto auf Lebenszeit im Amt, müssen sich nicht mit lästigen Wahlen plagen. Wenn der nordkoreanische Diktator 10.000 oder 30.000 Soldaten über 7.000 Kilometer westlich in die Ukraine schicken möchte, widerspricht ihm niemand. Es wird nur applaudiert.

Für Wolodymyr Selenskyj und Vitali Klitschko ist das ein Alptraum. Nun steht neben Putin auch die zweite große Pest, Kim, ante portas.

[…..] Bis zu 8000 nordkoreanische Soldaten stehen nach Angaben der Vereinigten Staaten in direkter Nähe der ukrainischen Grenze und könnten in den kommenden Tagen von Russland im Krieg eingesetzt werden. "Wir gehen jetzt davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, und den neuesten Informationen zufolge wurden bis zu 8.000 dieser nordkoreanischen Streitkräfte in der Region Kursk stationiert", sagt US-Außenminister Antony Blinken.
Zwar habe die US-Regierung noch keine Kampfhandlungen der Nordkoreaner gegen ukrainische Streitkräfte gesehen, "aber wir gehen davon aus, dass dies in den nächsten Tagen geschieht", so Blinken weiter. Ein solcher Einsatz würde die Truppen zu legitimen Zielen im Krieg machen.  
[…..]

(MoPo Ticker, 31.10.2024)

Nordkorea ist eine Blackbox; vieles, das wir über Truppenstärke und Waffensystem zu wissen glauben, beruht auf Gerüchten. Daß der dritte Kim-Diktator aber massiv aufrüsten lässt, scheint sicher zu sein.

[….] Das Regime von Machthaber Kim Jong-un schickt Soldaten nach Russland und zeigt mit seinem jüngsten Raketentest, dass es Fortschritte bei der Aufrüstung macht. [….] In den USA findet am Dienstag die Präsidentschaftswahl statt. Zu diesem Ereignis bringt sich Nordkorea traditionell mit Vorführungen seiner Gefährlichkeit in Erinnerung. Kim Jong-un will wohl US-Wähler beeinflussen, damit sie für seinen Favoriten, den Diktatorenversteher Donald Trump, stimmen. [….] Der Raketentest vom Donnerstag war jedenfalls keine Überraschung. Es passt auch ins Bild, dass er kein Test wie jeder andere war. Japans Verteidigungsministerium berichtete, dass die ICBM nach 86 Minuten außerhalb der japanischen ausschließlichen Wirtschaftszone ins Japanische Meer gestürzt sei. Länger war noch keine nordkoreanische Rakete unterwegs. Sie erreichte eine Höhe von 7000 Kilometern. Experten gehen davon aus, dass Nordkorea mit solchen Raketen die USA treffen könnte. [….] Nordkoreas Militäravancen ziehen dieser Tage eigentlich schon genug Aufmerksamkeit auf sich. Tausende Soldaten hat Kim Jong-un nach Russland geschickt. Wahrscheinlich sollen sie in Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine an der Front helfen. Dass die nordkoreanisch-russische Partnerschaft, besiegelt in diesem Juni, so weit gehen könnte, dass Nordkorea sogar aktiv als Drittstaat in Putins Krieg einsteigt, war so schnell nicht zu erwarten. Diese Waffenhilfe ist mehr als nur eine Provokation für die westliche Welt. Und mit dem Rekord-Raketentest vom Donnerstag hat Kim Jong-un mal wieder klargemacht, dass die Drohung mit Atomwaffen eine Säule seiner Politik ist. Trotzdem kann es sein, dass er sich noch einen großen Knall aufgehoben hat für diese US-Wahl. [….]

(Thomas Hahn, 31.10.2024)

Das dritte ukrainische Riesenproblem könnte am nächsten Dienstag auftauchen, wenn sich tatsächlich genügend intellektuell und moralisch Umnachtete finden, um Trump wieder zum US-Präsidenten zu wählen.

Nicht nur werden in dem Fall die Militärhilfen an die Ukraine eingestellt, sondern Putin und Kim bekommen einen weitere Alliierten. Trump liebt die beiden und hasst Selenskyj. Antirussische Sanktionen dürften bald der Vergangenheit angehören, der diplomatische Druck auf Moskau ist ohne die USA nicht aufrecht zu erhalten und insbesondere verschiebt sich die militärische Stärke massiv zu Gunsten Putins, wenn der Haupt-Waffenlieferant für Selenskyj ausfällt, während Moskau Myriaden frische Soldaten aus Pjöngjang bekommt.

Es gibt aber zu allem Übel noch einen vierten apokalyptischen Reiter gegen Kiew; und zwar in der Form der EU-Rechtspopulisten à la Putinella Wagenknecht und oder Viktor Orbán oder Robert Fico, die entweder schon an der Macht sind und innerhalb der EU für Putin arbeiten, oder aber, wie das prorussische BSW gerade anfängt, in Landesregierungen einzutreten, um dort maximal gegen die Ukraine zu agitieren.

Noch ist die Empörung groß über Sahra Sarrazin, es gibt gewichtige Warnungen auch nur an Koalitionen mit dem BSW zu denken. Aber CDU und SPD in Ostdeutschland knicken bereits ein und signalisieren dem Pöbel, gewillt zu sein, die Ukraine untergehen zu lassen.

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