Es sind nun 19 Tage seit ich das erste mal zwei Striche auf dem Covid19-AG-Test sah.
Die Quarantäne ist vor einer Woche abgelaufen, meine AG-Tests sind schon seit 9 Tagen negativ. Wie ansteckend bin ich noch?
Ganz gern wüßte ich es genauer, indem ich erneut einen PCR-Test, der auf eine wesentlich geringere Virenlast anspricht, machen lasse. Unglücklicherweise ist das de facto nicht möglich, da die Hamburger Gesundheitsämter unter dem Omikron-Flut zusammen gebrochen sind.
Der Senat warnt selbst davor, seine eigenen Inzidenz-Zahlen ernst zu nehmen, da die Gesundheitsämter gar nicht mehr in der Lage wären alle positiven Covid-Tests zu melden und somit die Inzidenz garantiert höher als die heute offiziell gemeldete 581,1(RKI) und die eigene 690,2 läge. Die Tabelle mit den Inzidenzen nach Bundesländern ist also kaum noch aussagekräftig.
[….] Nach einem Rückgang am Sonntag sind die Corona-Zahlen in Hamburg zu Beginn der neuen Woche wieder kräftig gestiegen: Am Montag sind 1898 bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das sind 1196 mehr als am Sonntag, und 916 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg dadurch wieder deutlich: Der Wert lag bei nun 659,7 (Vortag: 611,6; Vorwoche: 440,3) – das ist ein neuer Negativ-Rekord. Die Behörde hatte darauf hingewiesen, dass die gemeldeten Fälle der bislang verarbeiteten Fallanzahl entsprechen. Dementsprechend müsse weiter von einer höheren Fallzahl ausgegangen werden. „Der Grund hierfür ist der schnelle Anstieg und das hohe Fallaufkommen, welches zu einer teilweise späteren Meldung von Befunden durch die Labore sowie zu einer teilweise verzögerten Bearbeitung an den übermittelnden Stellen führt“, hieß es. [….]
Den Anruf bei 116117 kann ich mir ersparen, weil man ohnehin tagelang in der Warteschleife hängt und ich zudem als Single und Selbstständiger mal wieder nur eine geringe Priorität habe.
[….] So schwierig ist es, in Hamburg einen PCR-Test zu bekommen
Die Infektionskurve in Hamburg geht steil nach oben. Die Inzidenz liegt bereits über 600. Das Problem: Die Schnelltests schlagen nicht immer an, daher kann oft nur ein PCR-Test Aufschluss geben über eine Ansteckung. Doch wie und wo kann man einen solchen Test überhaupt durchführen lassen? Wer es über den Patientenservice 116117 versucht, muss Geduld aufbringen, wie die MOPO-Reporterin Ciljeta Bajrami erfahren musste. […]
Volle drei Tage brauchte Frau Bajrami trotz heftiger akuter Krankheitssymptome, um überhaupt die Warteschleife zu überstehen.
Erwartungsgemäß habe ich vom Gesundheitsamt ebenfalls nie wieder etwas gehört, keine Instruktionen bekommen.
Aber immerhin kommen Rechnungen. Nach den 90 Euro für den PCR-Test-Einsatz kommen nun noch einmal 153 Euro für das Labor hinzu.
Aber bin
ich jetzt, nach fast drei Wochen noch ansteckend?
Darüber kann ich nur theoretisch sinnieren, so lange ich noch jeden Tag brav in
mein ebenfalls von niemand beachtetes Symptomtagebuch schreibe.
Die Krankheitsverläufe sind mild, wenn es sich a) um die Omikron-Variante handelt und man b) doppelt geimpft ist.
Da kann ich also wirklich froh sein. In meinem Fall war es höchst unwahrscheinlich mit Organversagen auf der Intensivstation zu landen.
Aber „milder Verlauf“ wird gern missverstanden, als ob es sich bei einer Omikron-Infektion nur um eine Art harmloser Erkältung handele.
Das ist es aber nicht.
[….] "Ganz wichtiger Punkt. Omiceon erscheint uns mitunter deshalb als milder, weil Delta eine so arge Variante war. Für Ungeimpfte könnte die Hospitalisierungsrate von Omicron höher sein als die der Alpha Variante, die Anfang 2021 aufkam. Die "Milde" kommt vor allem vom Immunschutz." [….]
Die „subakute Krankheitsphase“ (Long Covid) beginnt vier Wochen nach der Infektion. Da kann man möglicherweise noch lange seinen Spaß haben.
[…] Zu den gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 zählen Beeinträchtigungen der körperlichen und psychischen Gesundheit sowie Einschränkungen in der Funktionsfähigkeit und Lebensqualität. Die berichteten Symptome sind sehr unterschiedlich. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten und unterschiedlich lange andauern. Eine einheitliche Definition eines Krankheitsbildes Long COVID gibt es bislang nicht. Zu den häufigsten gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19, die bislang in Patientenforen berichtetet oder in Studien beobachtet wurden, gehören Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, depressive Verstimmungen sowie Schlaf- und Angststörungen. Auch Haarausfall wird berichtet. Weitere Symptome sind Brustschmerzen sowie Herzklopfen und Herzstolpern, das heißt selbst wahrgenommene verstärkte oder beschleunigte Herzschläge oder auch Extraschläge. Herzmuskelentzündungen wurden ebenfalls beobachtet. Darüber hinaus sind Nieren- und Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie Thromboembolien (Verstopfung eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel) nach der eigentlichen Krankheitsphase aufgetreten. [….]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Feedback an Tammox