Dienstag, 10. September 2019

Gürtel enger schnallen


AKK schwurbelte in ihrem großen Sommerinterview am Wochenende genauso vage vor sich hin, wie es die grüne Hamburger Bürgermeisterin Fegebank auch tut:

[….] Für die CDU-Chefin zählt [….], dass sich die Menschen die Schritte für besseren Klimaschutz auch leisten können. "Klimaschutz darf kein Elite-Projekt sein", betonte sie. Ein Beispiel aus ihrer Sicht: Eine Abwrackprämie für Ölheizungen statt einem kompletten Verbot, wie es die SPD ins Spiel gebracht hatte. [….]

Jetzt kommt ganz viel Klimaschutz, aber keine Sorge, das kostet nichts und darf niemanden wehtun. Vor allem aber darf die Wirtschaft nicht belastet werden.
Die Energie- und Benzinpreise werden nicht steigen, es darf keine Fahrverbote geben und alle dürfen weiterhin so oft nach Mallorca wie sie wollen.

[…..] MOPO: Was halten Sie eigentlich vom diskutierten Inlandsflugverbot?
[…..] FEGEBANK: Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt falsch. Es geht zunächst darum, Alternativen zu schaffen, in die Bahn zu investieren. Wenn die komfortabel, zuverlässig und preiswert ist, verzichten die Leute von selbst auf Inlandsflüge. Hier muss mehr getan werden. […..]

Kein Wunder, daß Deutschland alle Klimaziele reißt, wenn noch nicht mal die Grünen wagen ihrer Klientel irgendetwas abzuverlangen.

Pro Jahr starten von deutschen Flughäfen über 80 Millionen Menschen in die Luft.
Wenn die Menschheit die Klimakatastrophe nicht verschlimmern will, muss der Mensch sich pro Jahr auf eine Tonne CO2-Ausstoß begrenzen.
Bei einem Flug von Hamburg nach New York entstehen pro Passagier schon vier Tonnen CO2.

Fegebank und Kramp-Karrenbauer agieren in dieser Angelegenheit nicht nur feige, sondern auch völlig unverantwortlich.

Fun Fact am Rande: Nicht nur die Grünen Bundestagsabgeordneten sind die Fraktion mit den meisten Flugmeilen pro Kopf, auch in Hamburg sind die Grünen Spitzenreiter im Fliegen und damit im CO2 produzieren.

[….] Abgeordnete flogen 2018 gut 365 Mal um die Erde
Ausgerechnet Abgeordnete der Grünen saßen am meisten im Flugzeug. Insgesamt sind die zurückgelegten Strecken im Vergleich zu 2017 noch gestiegen. [….] Verglichen mit 2017 sind die rund 14,6 Millionen Flug-Kilometer ein Anstieg von gut 22 Prozent. [….] Neben den (Flug-)Reisen mit Delegationen können Abgeordnete auch Einzeldienstreisen unternehmen. Von diesen gab es seit Herbst 2017 bisher 854 und damit pro Parlamentarier im Schnitt 1,2. Demnach unternahmen die Grünen seit Beginn der Legislaturperiode pro Kopf die meisten solcher Einzelreisen, die 67 Abgeordneten flogen 126 Mal in Eigenregie - jeder rechnerisch also 1,9 Mal. [….]

[….] Hamburger Senat: Ausgerechnet eine Grüne fliegt am häufigsten durch Deutschland.
Zehn Dienstflüge im Jahr 2018, alle innerhalb Deutschlands: Eva Gümbel, Grünen-Staatsrätin der Wissenschaftsbehörde. [….]

Nein, wenn man wirklich etwas tun will, um den Klimawandel nicht noch dramatischer zu gestalten, ist Einlullerei falsch und unmoralisch.

Das was wirklich getan werden muss, hat so verdammt schmerzhaft für Wirtschaft und Verbraucher zu sein, daß sie tatsächlich drastisch ihr Verhalten ändern.
Die Preise für Benzin, Kerosin und vor allem Fleisch müssen so deutlich steigen, daß nicht bloß ein bißchen aufgestöhnt wird wegen der höheren Kosten. Tatsächlich muss die Mehrheit der Verbraucher ihr Verhalten wegen der enormen Kosten ändern. Schluss mit SUV und Mallorca für jeden.

Ich behaupte, das schadet der Wirtschaft nicht, sondern wird ganz im Gegenteil für einen Innovationsschub sorgen, von dem Deutschland nur profitieren kann. Schließlich werden über kurz oder lang alle Länder auf Benzin und Fleisch verzichten müssen. Derjenige, der die entsprechenden Technologien anbietet, wird im Vorteil sein.
Wenn Autos mit weniger Leistung und weniger Emissionen gebaut werden, braucht man dafür nicht weniger Arbeitsplätze.

Wir brauchen keine Fegebanks und AKKs, die Beruhigungspillen verteilen, den Menschen suggerieren, sie bräuchten ihr Verhalten nicht zu ändern, alles könne auf Basis von Freiwilligkeit und besseren Angeboten geschehen.

Nein, wir brauchen Politiker, die keine Show veranstalten, sondern effektiv regieren. Einen wie Olaf Scholz, der hoffentlich am Ende des Jahres SPD-Vorsitzender und anschließend Bundeskanzler wird.

[….] Die Bundesbürger müssen sich nach Ansicht von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) beim Klimaschutz auf "spürbare Auswirkungen" einstellen. "Mit dem Klein-klein kann es nicht weitergehen", sagte Scholz am Donnerstag der Süddeutschen Zeitung. So müsse der Staat konkrete Vorgaben erlassen, welchen Standards künftig Heizungen entsprechen sollen. Wer Autos mit hohem Spritverbrauch fahren wolle, müsse das bei der Kfz-Steuer spüren. [….] Im Zentrum wird dabei ein Preis auf Kohlendioxid stehen. Dieser solle zwar so gestaltet werden, "dass nicht jeder sofort reagieren muss", sagte Scholz. "Aber man muss wissen, dass es teurer wird, je länger man wartet." Wenn von morgen an der Umweltverbrauch bepreist werde, kaufe sich keiner am nächsten Tag ein neues Auto oder ersetze in der folgenden Woche die Heizung. "Aber das nächste Auto muss die Umwelt weniger belasten, und die Heizungsanlagen müssen wesentlich schneller erneuert werden." Es werde keine Lösung geben, "von der niemand etwas merkt".[….] Anders als die Union, die viel fördern und anreizen will, plädiert die SPD auch für strikte Vorgaben. Förderprogramme allein reichten nicht, sagte Scholz. "Deshalb müssen wir uns auch um Ordnungsrecht kümmern." So müsse festgelegt werden, "welche Standards Heizungen ab 2030 erfüllen müssen". [….] Auch beim Verkehr will Scholz umsteuern und zugleich umverteilen. Das Fahren großer Geländewagen soll teurer werden. "Wenn fabrikneue Autos mit hohem CO₂-Ausstoß verkauft werden, muss sich das auch bei der Kfz-Steuer deutlich niederschlagen." [….]

1 Kommentar:

  1. Merkels Gig heute bei der Generaldebatte im Bundestag war echt frech. Sie ist seit der Steinzeit Kanzlerin, war vorher selbst Umweltministerin und sagt jetzt über den Klimawandel: "Nichtstun ist nicht die Alternative.".

    Dabei schein es ihr Grundproblem zu sein, immer eine Alternative zum Handeln zu suchen. Seit ihrer Kanzlerschaft hat sich - bis auf ihre Haltung zu verschiedenen Themen - praktisch nichts bewegt. Auch und gerade bei der Klimapolitik. Mal ist sie für eine CO2-Besteuerung, mal dagegen. Je nachdem, ob es für oder dagegen eine Mehrheit gab. Sie hat Handeln durch ihre Politik stets blockiert.

    Dann ihr Auftritt heute, wo sie in der Rede wieder nur Handlungswillen demonstriert, ohne konkrete Ziele aufzuzeigen. Rotzfrech ist das. Ach, und wer ist aktuelle gegen eine CO2-Steuer und verhindert damit Handeln? Merkel und die CDU!

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