Mittwoch, 31. Juli 2019

Total surreal

Neulich überlegte ich, ob ich nicht noch mal versuchen sollte die Serie „Homeland“ zu gucken, auch wenn ich zuletzt den Eindruck hatte, die Storyline hätte das Stadium „absolut hanebüchen“ bereits überschritten.
Ich ging also in Staffel 6; Carrie Mathison ist nicht mehr bei der CIA und Peter Quinn, der große Superheld der Serie liegt mit Hirnschaden und vielen anderen schweren Verletzungen darnieder.
Das hasse ich natürlich, wenn die Starken und Guten in Dramaserien zermatscht werden.
Carrie wird zur heimlichen außenpolitischen Beraterin der Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Keane, die sogar gewählt wird. Als President-elect entgeht sie nur durch Carrie und Peter einem ausgeklügelten Mordanschlag und ist so dankbar, daß Carrie nun offiziell Senior Advisor der Präsidentin wird.
Währenddessen brodelt es natürlich noch in allerlei anderen Handlungssträngen; ein CIA-Fiesling bedroht Carrie, indem er das Jugendamt manipuliert ihr ihre Tochter wegzunehmen. Nachdem alle Versuche scheitern die Kleine wiederzubekommen, tut sie schließlich das, worauf der Zuseher schon lange wartete. Sie nutzt ihren persönlichen engen Draht zur Präsidentin der USA, der sie das Leben gerettet hat und die mutmaßlich auch nur durch ihre entscheidende Hilfe Präsidentin wurde.
M‘am, können sie für mich einen Anruf machen, damit ich meine Tochter wieder bekomme?
Präsidentin Keane wird wütend, lehnt empört ab. Ihr Amt wäre nicht dafür da persönliche Gefallen zu tun, es sei illegal und daher auch eine Zumutung sie überhaupt um so etwas zu bitten.

Sicherlich die richtige Antwort eines integren Amtsinhabers.
Keane hatte Recht; sie konnte gar nicht helfen und anständige Regierungschefs verhalten sich so.
Mich erinnerte das an einen extrem peinlichen Auftritt des unglücklichen Lothar Vosseler, der während der Regierungszeit seines Halbbruders Gerd Schröder verzweifelt versuchte Vorteile aus dieser Verwandtschaft zu ziehen.
Er zog zu diesem Zweck sogar in das trashige RTL-II-Big-Brother-Haus, in dem er den anderen Zimmertemperatur-IQ-Insassen sofort die Jammerplatte auflegte „ich habe kein Geld und keinen Job und dabei ist mein Bruder Bundeskanzler“.
Die tätowierten verkrachten Existenzen um ihn herum waren erstaunt und entsetzt. Das könne ja wohl nicht angehen. Gerd Schröder müsse ja wirklich mies sein, wenn er als so reicher und mächtiger Mann nicht seinem eigenen Bruder eine gute Absicherung als Beamter verschaffe.
Dabei hatte ihn White-Trash-Lothar in seiner ganzen Blödheit zielsicher in eine No-Win-Situation gesteuert.
Ganz Deutschland kannte inzwischen die Alki-Jammergestalt, die ständig neue Aushilfsjobs annahm, immer wieder scheiterte und sich öffentlich beklagte.
Vosseler nicht durch seine Bundeskanzlerpower zu helfen, ließ Schröder als hartherzigen Bruder dastehen, der vor Millionen Zuschauern von BB-Bewohnern niedergemacht wurde.
Ihm tatsächlich mit einem staatlichen Job zu helfen, wäre aber noch viel schlechter angekommen, weil das nun einmal Amtsmissbrauch gewesen wäre.
Die einzig verbliebene Möglichkeit, nämlich seinem gescheiterten Halbbruder rein privat mit privatem Geld zu helfen, war aber ebenfalls verbaut, weil der Idiot Vosseler ständig zur Presse rannte und diese Familieninterna ausplauderte.
Schröder und die fiktive Präsidentin Keane machten in dieser privaten Angelegenheit alles richtig.
 Mein nutzt sein Amt nicht zur Bereicherung aus und betreibt auch keinen Nepotismus.
Daß Ministerpräsident Daniel Günther ohne demoskopische Konsequenzen damit durchkommt nepotistisch zu agieren – er ließ kurz nach seiner Wahl zum MP seinen Bruder entgegen aller Gepflogenheiten zum Vizedirektor des Landtags befördern – kann ich mir nur mit der relative Bedeutungslosigkeit Schleswig-Holsteins und der Verblödung der Wähler erklären.

Unnötig zu erwähnen, aber in Trumps Weißen Haus gibt es nicht einmal Spuren rudimentären Anstandes.
Der Verfassung, ethische Regeln oder das Strafgesetz kennt IQ45 gar nicht. Und falls er doch etwas davon gehört haben sollte, kümmert er sich nicht drum.

Vollkommen ungeniert leitet er Steuergelder in sein persönliches Vermögen um, lässt sich und seine Kinder bestechen, seine Schwiegereltern einbürgern und versorgt in Paradebeispielen des Nepotismus Tochter und Schwiegersohn mit wichtigen Regierungsposten.

Gewaltenteilung kennt er nicht und versucht immer wieder aktiv die Unabhängigkeit des Justiz zu unterminieren.

Hätte ein Homeland-Drehbuchautor das Folgende ausgedacht, würde man es als völlig abstrus konstruiert auslachen und nicht weitergucken.
Rakim Mayers, 30, halberfolgreicher Rapper aus Harlem NY, Künstlername A$AP Rocky wird für das Hip-Hop-Festival "Smash" in Stockholm gebucht, verprügelt aber vorher mit ein paar anderen Rappern einen Teenager. Recht heftig.

[…..] Zuerst in einem Stockholmer Hamburger-Lokal, später auf der Straße. Der 19-Jährige trug Schnitt- und Prellwunden und eine angebrochene Rippe davon. A$AP Rocky und seine Begleiter sagen, die beiden Jugendlichen hätten sie belästigt und provoziert, die Schläge seien Selbstverteidigung gewesen. Der verletzte Jugendliche und der Staatsanwalt sprechen hingegen von exzessiver Gewalt, die von der Gruppe des Musikers ausgegangen sei. Unter anderem hätten sie den 19-Jährigen zu Boden geworfen, getreten und mit einer zerbrochenen Flasche angegriffen. Im Vorfeld waren Videoclips des Vorfalls auch vom Team des Musikers in sozialen Medien gepostet worden, der Staatsanwaltschaft zufolge waren diese Clips allerdings zuvor geschnitten und "gesäubert" worden. […..]

Da Schweden ein Rechtsstaat ist, passiert anschließend das einzig Richtige: Die Staatsanwaltschaft klagt ihn an, stellt ihn vor Gericht.

Mayers jammert sich im Netz aus, so daß Trash-Trulla Kim Kardashian, die dafür berühmt ist einen dicken Arsch zu haben, ihren vollkommen enthirnten Ehemann Kanye West dazu bringt Donald Trump einzuschalten, der sofort mit seiner ganzen Amtsautorität über Schweden herfällt und ein internationale diplomatisch Krise anzettelt.

[…..] Im Fall des in Schweden verhafteten US-Rappers A$AP Rocky hat Präsident Trump den schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven kritisiert. In einem Tweet schrieb der US-Präsident, er sei "sehr enttäuscht" von Löfven und dessen angeblicher Handlungsunfähigkeit ("unable to act"). "Schweden hat die afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen", twitterte Trump. Die USA täten so viel für Schweden, doch das gelte nicht in die Gegenrichtung. Schweden solle sich lieber auf sein echtes Kriminalitätsproblem konzentrieren, so Trump weiter. Die schwedische Regierung reagiert eher zurückhaltend auf diese Kritik. [….]

Kann man sich nicht ausdenken.
Nicht nur, daß Trump sein Amt dazu missbraucht einen wandelnden Mega-Silikon-Arsch Gefallen zu erweisen.
Nein, er verzettelt sich auch noch tagelang in dieser Petitesse, während die Welt eine Million dringendere Angelegenheiten hat und zudem versteht er natürlich nicht, daß auch in Schweden die Justiz selbstverständlich unabhängig ist und die Regierung keinesfalls Richtern vorschreiben darf wie sie zu urteilen haben.

[…..] Verhandelt wird im Hochsicherheitssaal des Stockholmer Bezirksgerichts eine Schlägerei in den Straßen von Stockholm am 30. Juni, die sich seither zu einer internationalen Affäre ausgewachsen hat. US-Präsident Donald Trump intervenierte bereits mehrfach bei der schwedischen Regierung. Laut Auskunft des Gerichts hat man den Ort für das Verfahren gewählt, weil er groß genug ist, um dem Publikumsansturm gerecht zu werden. Allein 70 Journalisten von 40 internationalen Medien haben sich akkreditiert.
[…..] Bei einer Verurteilung drohen den Angeklagten im Höchstfall zwei Jahre Haft, allerdings gehen die meisten Beobachter von einem weit milderen Urteil aus. Nicht gerade der Stoff, der gewöhnlich für internationale Verwerfungen sorgt. A$AP Rocky allerdings hat prominente Freunde: Vom Ehepaar Kanye West und Kim Kardashian bis hin zu Justin Bieber empörten sich viele Stars. […..] Und auf Twitter fordern Fans einen Boykott von Ikea, Volvo und Spotify. […..] Die Schweden fühlen sich also zu Unrecht angegriffen. Vor allem erregen sie sich über die Interventionen von US-Präsident Trump, der über Twitter und auch in einem Telefongespräch den schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Lövfen mehrfach aufforderte, A$AP Rocky freizulassen, eine Aufforderung, die dieser unter Verweis auf die Unabhängigkeit der Justiz cool parierte: Er sei "stolz darauf, in einem System zu leben, wo der Ministerpräsident einen Prozess nicht beeinflussen kann", sagte Löfven vor Beginn des Prozesses erneut. Eine Haltung, die Trump wiederum "tief enttäuscht" mit beleidigenden Tweets quittierte, in denen er Schweden attestierte, es habe "die schwarze Gemeinde in den USA im Stich gelassen".[…..]

Trump, der Schutzpatron für die amerikanischen People of Color. Ausgerechnet der schlimmste Rassist, der je ein Amt im modernen Amerika hatte.
You cannot make that shit up. Und ich dachte, die Homeland-Autoren schrieben dem Weißen Haus zu absurde Handlungen zu!

Dienstag, 30. Juli 2019

Eine handlungsfähige Kanzlerin wäre gut.


Die unheimlichen orangen Brüder Trump und Johnson dominieren gerade nicht nur die internationalen Schlagzeilen und natürlich die Politik ihrer Ländern, sondern auch ganz konkret die deutsche Außenpolitik.

Dabei ist die paradoxe Situation eingetreten, daß der isolationistische Amerikaner bei den Deutschen um militärische Hilfe in der Straße von Hormus bittet.

[….] Die USA haben Deutschland nach eigenen Angaben förmlich darum gebeten, sich an der Sicherung des Handelsverkehrs in der Straße von Hormus zu beteiligen. "Wir haben Deutschland förmlich gefragt, zusammen mit Frankreich und Großbritannien bei der Sicherung der Straße von Hormus mitzuhelfen und iranische Aggression zu bekämpfen", teilte eine Sprecherin der US-Botschaft in Berlin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. [….]

Und der isolationistische Brite bittet Deutschland um militärische Hilfe beim Schutz britischer Tanker. Erst hatten Briten einen Tanker mit iranischem Öl festgesetzt, dann setzte Teheran als Vergeltung einen britischen Tanker fest. Iran schlug einen Austausch vor, Polter-Johnson lehnte kategorisch ab.

[…..] Briten schicken zweites Kriegsschiff.
Die Briten geben sich kompromisslos: Im Streit um die iranische Beschlagnahme eines britischen Tankers soll das Kriegsschiff "Duncan" für Sicherheit sorgen. Der Iran droht mit einem Teilrückzug aus dem Atomabkommen. […..]

Das Chaos ist beträchtlich, da vor einer Woche die britische May-Regierung eine rein europäische Tankerrettungsmission angeregt hatte.
Deutschland und Frankreich waren gewillt zusammen mit England aktiv zu werden, da alle drei den Iran-Atom-Deal retten wollen und daher gern deeskalierend gewirkt hätten, indem sie die leidige Angelegenheit in der Straße von Hormus ohne die völlig wahnsinnigen und erratischen US-Amerikaner geregelt hätten.

Johnson vollzog nun aber eine Kehrtwende und will den Iran-Tanker-Einsatz nicht mehr ohne die USA durchführen.
Hintergrund ist, daß er mit Vollgas auf einen harten Brexit zurast und dann mehr denn je die Hilfe der USA braucht. Also schmeichelt er sich in Washington ein, indem er die US-Navy für unverzichtbar erklärt und aus der bisher homogenen europäischen Front gegen Trumps Iran-Atom-Deal-Kurs ausschert.

Bei einem derart schnell eskalierenden Konflikt, in dem Trump und Johnson mit brennenden Fackeln zwischen den Benzinlachen herumspringen, will Deutschland natürlich nicht so gern dabei sein.
Aber wie soll man deeskalierend einwirken, wenn man sich a priori nicht an die Seite Englands und der USA stellt?
  Verschlimmernd kommt hinzu, daß Deutschland im Moment eine komplett ahnungslose Verteidigungsministerin hat, die mit der Materie überhaupt nicht vertraut ist, allerdings als radikale Washington-freundliche Trump-Appeaserin geneigt sein könnte angesichts fallender persönlicher Umfragewerte das ein oder andere Kriegsspiel mitzumachen, um sich zu profilieren.

Da kann man fast von Glück reden, daß in den sechs Jahren ihrer Amtsvorgängerin auf der Hardthöhe dermaßen versagt wurde, daß ohnehin so gut wie kein deutsches Schiff einsatzfähig ist.
Das Verteidigungsministerium schwimmt zwar im Geld, ist aber leider zu doof dazu, die Moneten dafür auszugeben die Bundeswehr und Marine funktionsfähig zu gestalten. Stattdessen versickerten die von der Leyen-Milliarden in den Taschen externer Berater und abertausender Bürokraten und Lobbyisten des Beschaffungsamtes.
Welche militärische Hilfe sollte AKK also vor die Iranische Küste schicken, wenn sie denn wollte? Die Gorch Fock mit geflickten Segeln?

Selbst wenn sie noch etwas Schwimmfähiges in der Bundesmarine finden sollte, bleibt die Frage, ob man mit zwei Unzurechnungsfähigen in einen Mega-Konflikt am Golf steuern sollte.


 […..] Wie kann es sein, dass diese Mutterländer der Demokratie, die Gralshüter der Meinungsfreiheit einen solchen Extremismus in ihrer Politik erleben? Wie kann es in liberalen, wohlhabenden Gesellschaften zu einem derartigen Exzess, zu so viel Hass, Spaltung, Niedertracht und Verrohung kommen?
Ob Johnson oder Trump - es wird gelogen, dass die Balken splittern, es wird verunglimpft, polarisiert, provoziert. Zwei Politiker entführen beachtliche Wählergruppen in eine Parallelwelt, sie lullen sie ein mit einem eigenwilligen Verständnis von Wahrheit, faszinieren sie mit ihrer Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit. Trump und Johnson sind wie eine Massenkarambolage auf der Straße - niemand kann die Augen davon wenden, die Katastrophe entfaltet ihre hypnotische Kraft.
[…..] Ihre narzisstischen und verführerischen Qualitäten helfen Johnson und Trump im direkten Spiel mit den Wählern. Selbstzweifel sind hinderlich auf dem Weg an die Macht. Nützlich war und ist das Bild einer simplen, aufgeräumten Welt. Das entspricht dem Zeitgeist heute noch. Johnson verspricht die ewige Sonne über Großbritannien, eine prosperierende, starke Nation wie eine Insel im tosenden Meer. Und Trump teilt seine Welt mit noch schärferer Klinge: Weiße und Schwarze, winner und loser, Saubere und Verseuchte. Pünktlich zum Wahlkampf entfesselt der Präsident einen Rassismus, der die niedrigsten Instinkte vieler Amerikaner berühren wird. […..]

Deutschland hätte längst die außenpolitische Linie der Groko klären müssen. Leider war das nicht möglich, da die gegenwärtig urlaubende Merkel seit Wochen auf Tauchstation ist und sich konsequent darum drückte irgendetwas zu den aufkeimenden internationalen Großkonflikten zu sagen.

[….] Deutlicher kann man die Handlungsunfähigkeit europäischer und vor allem deutscher Sicherheitspolitik kaum an den Pranger stellen. Denn tatsächlich mangelte es in den vergangenen Tagen in Regierung und Parlament nicht an Stimmen, die grundsätzlich die Bedeutung sicherer Handelswege beschworen. Was daraus aber operativ folgt, darüber herrscht Uneinigkeit in Berlin. Klar ist nur: Mit den Amerikanern will man im Golf nicht in einem Boot sitzen.
Bereits vorige Woche berichtete Außenminister Heiko Maas (SPD) dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestages von der schriftlichen Anfrage der Amerikaner nach einer deutschen Beteiligung an ihrem Konzept für eine Seeraumüberwachungsmission. Auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) war dem Vernehmen nach von ihrem US-Kollegen Mark Espen in einem Telefonat über diesen Wunsch der USA informiert worden.
Eine formelle Antwort erhielten die Amerikaner […..] nicht. […..]

Der einzige außenpolitisch Aktive ist Heiko Maas, der aber nicht viel Nachhall erzeugt, da er offenbar weder Deckung noch überhaupt Interesse des Kanzleramtes mitbringt.

Fähige deutsche Kanzler wie Schmidt oder Schröder hätten schon seit Monaten und Jahren Initiativen ergriffen, Allianzen geschmiedet, Kontakte geknüpft und alles getan um die aufeinander zurasenden Züge am Golf aufzuhalten.

Das Kanzleramt ist aber verwaist. Es arbeiten nur die sechs SPD-Minister und die können natürlich nicht einen fehlenden Kanzler kompensieren.

Die Groko ist also lahmgelegt. Aber auch sonst ist Berlin eigenartig still in dieser Frage von Krieg und Frieden. FDP und Grüne sagen gar nichts, trauen sich nicht hervor. Die AfD hetzt ohnehin nur gegen Ausländer und liebt daher Trump, der es genauso macht.
Bleiben nur die Linken, die auch keinerlei Konzeption vorlegen oder irgendetwas zur Lösung des Irankonflikts beizutragen haben.
Immerhin positionieren sie sich im Gegensatz zu den anderen Parteien mit einem klaren „Nein“ zur deutschen Militär-Beteiligung rund um den Iran.

[….] „Die Bundesregierung muss die Anfrage nach Unterstützung eines Militäreinsatzes im Persischen Golf umgehend ablehnen. Deutsche Soldaten dürfen an dem geplanten Kriegsabenteuer von US-Präsident Donald Trump und seinem britischen Pudel Boris Johnson nicht beteiligt werden“, erklärt Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende und abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.  Dagdelen weiter:
„Die USA sind durch die einseitige Aufkündigung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran hauptverantwortlich für die Eskalation am Golf. Eine Beteiligung der Bundeswehr an einem US-geführten Militäreinsatz kommt der Unterstützung von Brandstiftern gleich. Ein Militäreinsatz deutscher Soldaten im Persischen Golf verstößt zudem gegen das Friedensgebot des Grundgesetzes. Es ist nicht Aufgabe der Bundeswehr, wirtschaftliche Interessen in aller Welt durchzusetzen und Washington blinde Gefolgschaft zu leisten.
DIE LINKE lehnt eine deutsche Beteiligung an dem geplanten US-geführten Militäreinsatz ab und fordert die Sperrung des Luftraums über Deutschland für die selbsternannte Koalition der Willigen. Militärische Einrichtungen in Deutschland dürfen für einen Krieg gegen den Iran nicht genutzt werden.“ […..]
(PM, Die Linke, 30.07.19)

Montag, 29. Juli 2019

Eine Demokratie und ein Wahlsystem versagen.


There are two things Republicans really hate:
1.) Being called a racist
2.) Brown people


Wieso ist es eigentlich immer noch so hart für Konservative Rassismus Rassismus zu nennen, wenn doch Rassismus offenbar die eine echte Gemeinsamkeit ist, die sie alle teilen?


Es ist schon lange völlig absurd geworden überhaupt darüber zu reden, ob Trump (“I am the least racist person.”) ein Rassist ist.
Natürlich ist er es. Er ist es seit Jahrzehnten und posaunt seine rassistischen Attacken in immer kürzerer Frequenz in die Welt hinaus.


Man findet es nicht bei FOX oder Breitbart, aber in jeder halbwegs seriösen Politsendung und jeder nicht radikal-Republikanischen Zeitung wurde die inzwischen nahezu endlose Liste der rassistischen Ausfälle des US-Präsidenten schon veröffentlicht. Schon ab 1973 sind Trumps zutiefst rassistische Überzeugungen dokumentiert.


Wie die Sammlung und Widerlegung seiner inzwischen 11.000 öffentlichen Lügen, wird auch die seiner rassistischen Pöbeleien täglich länger.
Hier eine kleine Auswahl aus den letzten drei Jahren.
  • […..] Trump launched his campaign in 2015 by calling Mexican immigrants “rapists” who are “bringing crime” and “bringing drugs” to the US. His campaign was largely built on building a wall to keep these immigrants out of the US.
  • As a candidate in 2015, Trump called for a ban on all Muslims coming into the US. His administration eventually implemented a significantly watered-down version of the policy.
  • When asked at a 2016 Republican debate whether all 1.6 billion Muslims hate the US, Trump said, “I mean a lot of them. I mean a lot of them.”
  • He argued in 2016 that Judge Gonzalo Curiel — who was overseeing the Trump University lawsuit — should recuse himself from the case because of his Mexican heritage and membership in a Latino lawyers association. House Speaker Paul Ryan, who endorsed Trump, later called such comments “the textbook definition of a racist comment.”
  • Trump has been repeatedly slow to condemn white supremacists who endorse him, and he regularly retweeted messages from white supremacists and neo-Nazis during his presidential campaign.
  • He tweeted and later deleted an image that showed Hillary Clinton in front of a pile of money and by a Jewish Star of David that said, “Most Corrupt Candidate Ever!” The tweet had some very obvious anti-Semitic imagery, but Trump insisted that the star was a sheriff’s badge, and said his campaign shouldn’t have deleted it.
  • Trump has repeatedly referred to Sen. Elizabeth Warren (D-MA) as “Pocahontas,” using her controversial — and later walked-back — claims to Native American heritage as a punchline.
  • At the 2016 Republican convention, Trump officially seized the mantle of the “law and order” candidate — an obvious dog whistle playing to white fears of black crime, even though crime in the US is historically low. His speeches, comments, and executive actions after he took office have continued this line of messaging.
  • In a pitch to black voters in 2016, Trump said, “You’re living in poverty, your schools are no good, you have no jobs, 58 percent of your youth is unemployed. What the hell do you have to lose?”
  • Trump stereotyped a black reporter at a press conference in February 2017. When April Ryan asked him if he plans to meet and work with the Congressional Black Caucus, he repeatedly asked her to set up the meeting — even as she insisted that she’s “just a reporter.”
  • In the week after white supremacist protests in Charlottesville, Virginia, in August 2017, Trump repeatedly said that “many sides” and “both sides” were to blame for the violence and chaos that ensued — suggesting that the white supremacist protesters were morally equivalent to counterprotesters that stood against racism. He also said that there were “some very fine people” among the white supremacists. All of this seemed like a dog whistle to white supremacists — and many of them took it as one, with white nationalist Richard Spencer praising Trump for “defending the truth.”
  • Throughout 2017, Trump repeatedly attacked NFL players who, by kneeling or otherwise silently protesting during the national anthem, demonstrated against systemic racism in America.
  • Trump reportedly said in 2017 that people who came to the US from Haiti “all have AIDS,” and he lamented that people who came to the US from Nigeria would never “go back to their huts” once they saw America. The White House denied that Trump ever made these comments.
  • Speaking about immigration in a bipartisan meeting in January 2018, Trump reportedly asked, in reference to Haiti and African countries, “Why are we having all these people from shithole countries come here?” He then reportedly suggested that the US should take more people from countries like Norway. The implication: Immigrants from predominantly white countries are good, while immigrants from predominantly black countries are bad.
  • Trump denied making the “shithole” comments, although some senators present at the meeting said they happened. The White House, meanwhile, suggested that the comments, like Trump’s remarks about the NFL protests, will play well to his base. The only connection between Trump’s remarks about the NFL protests and his “shithole” comments is race.
  • Trump mocked Elizabeth Warren’s presidential campaign, again calling her “Pocahontas” in a tweet before adding, “See you on the campaign TRAIL, Liz!” The capitalized “TRAIL” is seemingly a reference to the Trail of Tears — a horrific act of ethnic cleansing in the 19th century in which Native Americans were forcibly relocated, causing thousands of deaths.
  • Trump tweeted that several black and brown members of Congress — Reps. Alexandria Ocasio-Cortez (D-NY), Ayanna Pressley (D-MA), Ilhan Omar (D-MN), and Rashida Tlaib (D-MI) — are “from countries whose governments are a complete and total catastrophe” and that they should “go back” to those countries. It’s a common racist trope to say that black and brown people, particularly immigrants, should go back to their countries of origin. Three of four of the members of Congress whom Trump targeted were born in the US.  [….]




Liberale, Demokraten und Normale betreiben nun „Calling out“; das heißt, sie benennen den Rassismus ihres Präsidenten.

Allerdings gehen sie fälschlicherweise davon aus, es müsse doch irgendwie den Republikanern schaden als Unterstützer eines Rassisten dazustehen.

Das ist aber ein gewaltiger Irrtum, denn Trump wird nicht trotz seines Rassismus‘, sondern wegen seines Rassismus‘ gewählt.
Viele Weiße fühlen sich durch IQ45 befreit endlich das sagen zu können und das wählen zu können, was sie natürlich schon lange denken.

Sie sind wie Pädophile in einem Land, das gerade das Kinderficken erlaubt hat:
Ja, es mag noch ein schlechtes Image haben, aber endlich können sie ihrer Leidenschaft frönen und sich voll ausleben.

Demokraten sind rührend naiv, wenn sie annehmen Cadet Bone Spure würde durch Offenlegung seiner Lügen, Widersprüche und Hassattacken weniger wählbar.

Dieser Präsident verletzt bewußt andere Menschen und wenn sie die so Attackierten auch verletzt zeigen, wendet man sich nicht gegen den Täter, sondern verhöhnt das Opfer.


Viele Amerikaner sind so mies und sadistisch veranlagt, daß es sie eher freut einen Schwarzen, der von Trumps Tiraden getroffen wurde, weinen zu sehen.
Die Hate Crimes steigen von Trump befeuert kontinuierlich an.

In den sozialen Netzwerken sieht man immer wieder Trump-Gegner, die ihn als „unchristlich“ oder „unamerikanisch“ kritisieren, seine Sätze auseinanderpflücken.
Auch das ist rührend naiv. So wie das Christentum eine zutiefst „wir sind besser als die“-Botschaft  beinhaltet und für Sklaverei steht und daher nur folgerichtig die evangelikalen Christen die eifrigsten Unterstützer Trumps sind, so ist es auch sehr amerikanisch Amerikaner zu hassen.
Wir erinnern uns, Hillary Clinton bekam fast drei Millionen Stimmen mehr als Trump bei der Präsidentschaftswahl 2016, aber bekanntlich wurde dennoch der deutlich Unterlegene Potus #45.
Das amerikanische Wahlrecht begünstigt massiv die Konservativen. Trump braucht also nicht die Mehrheit, um 2020 wieder gewählt zu werden. Er braucht nur die richtigen Wähler. Und das sind nicht die People of color.

Das ist das in den USA völlig pervertierte Mehrheits- und Wahlmännerwahlrecht.
Wenn Trump Baltimore, Chicago, Oakland oder San Francisco verdammt, verliert er dabei nichts, weil diese Städte in den Bundesstaaten Maryland, Illinois und Kalifornien liegen, die ohnehin nicht für die GOP stimmen.
Wenn die sechs Millionen Menschen in Maryland oder die 600.000 in Baltimore verletzt sind, bringt das Trump nicht weniger Stimmen, da die zehn Wahlmänner des Staates ohnehin zum blauen Lager zählen.

 [….] Indem Trump Cummings attackiert, folgt er einem typischen Muster: Er versucht, einen politischen Gegner madig zu machen. Zugleich schürt er Ressentiments, die viele seiner Wähler - jenseits von Baltimore - immer noch gegen Afroamerikaner, aber auch generell gegen Großstädte an den Küsten hegen.
Dazu muss man wissen: Trump wird in Baltimore kaum gewählt. Die Stadt und der umliegende Bundesstaat Maryland sind ihm politisch völlig gleichgültig. [….] Die Lokalzeitung "Baltimore Sun" ging in ihrer Empörung über Trumps Angriffe gegen die Stadt so weit, Trump selbst mit Ungeziefer zu vergleichen: "Lieber einen Schädling in der Nachbarschaft haben, als selbst einer zu sein", kommentierte das Blatt erbost.
 Derweil machten Trump-Anhänger und führende Republikaner Stimmung für ihren Präsidenten. Trumps Stabschef im Weißen Haus, Mick Mulvaney, verteidigte den Chef vehement. [….] Wie schon bei seinen Angriffen gegen die vier Nachwuchspolitikerinnen der Demokraten kalkuliert Trump offensichtlich darauf, so seine Anhänger zu mobilisieren. Er hofft, dass seine scharfe Rhetorik bei vielen weißen, eher ungebildeten Wählern in wichtigen Staaten wie Pennsylvania, Michigan oder Wisconsin gut ankommt.
Wenn er diese drei Staaten [….]  erneut gewinnt, wäre seine Wiederwahl 2020 gesichert. [….]

Indem Trump Schwarze, Latinos und andere Minderheiten angreift, begeistert er den „White Trash“ in den Swingstates und dem Rustbelt.
Michigan, Pennsylvania, Wisconsin, Ohio.
Dort werden Wahlen gewonnen. Die einfachen weißen Menschen, die allesamt unter der einseitigen Politik für sie Superreichen zu leiden haben, sollen in Angst versetzt werden und sich von ihrem Rassismus leiten lassen.
Wie New York, Texas oder Kansas wählen, ist irrelevant.
Trump hat das Gute in den USA sturmreif geschossen.
Die nichtrassistischen GOPer, die es noch unter GWB gab, sind allesamt verstummt. Der übelste Mob hat die Partei übernommen. Und so hetzt IQ45 immer weiter.

[….] Nach seinen herablassenden Äußerungen über einen vorwiegend von Afroamerikaner bewohnten Wahlkreis in Baltimore legt der US-Präsident Donald Trump nun erneut bei Twitter nach und beleidigte einen afroamerikanischen Bürgerrechtler. Seine neuen Angriffe richteten sich gegen den Pastor Al Sharpton, den Trump als "Betrüger" und "Unruhestifter" bezeichnete. "Er hasst Weiße und Polizisten." [….]