Schon lustig, diese
Konservativen.
Die kennen ja keinerlei
Schamgefühl.
Sie lügen beispielsweise wie
gedruckt, Ursula von der Leyen aus purer Gewohnheit, der Finanzminister Schäuble besonders dreist und beständig,
Friedrich so ganz nebenher und konstant, die Kanzlerin sowieso und daß der
Verteidigungsminister de Maizière das Parlament und den Verteidigungsausschuß in der Euro-Hawk-Affäre angelogen hat, ist zwar bewiesen, aber wird nicht
geahndet, weil sich die Journaille einig ist, daß der Mann in Merkels
Loser-Truppe noch zu den besten Ministern gehört.
Bei der FDP ist es sogar noch
schlimmer; da gibt es gar keinen Bezug mehr zur Realität.
Es macht ja auch alles
nichts. Der Urnenpöbel ist entzückt von der Lügen- und Arbeitsverweigerungs-Combo
und straft stattdessen die SPD mit einem neuen Rekordtief von 22% in der neuesten Forsa-Umfrage ab.
Die Zeichen stehen auf
Wiederwahl der Schwarzgelben, weil die Wähler die simpelsten ökonomischen Zusammenhänge nicht begreifen.
Da kann Merkel zur Wahl die blauen Wohltaten vom Himmel herunterversprechen, obwohl sie dafür ja bereits
acht Jahre Zeit gehabt hätte, wenn sie das jemals hätte umsetzen wollen. Noch nicht mal ihre eigenen Parteifreunde glauben ihr.
Aber so läuft das eben in
Deutschland.
Ehrlichkeit und Klarheit wird bestraft. Konkrete Vorschläge will
keiner hören.
Der deutsche Michel liebt die wolkig fabulierenden Plapperer, die
jedem das versprechen, was er gerade hören will.
Einen Tiefpunkt der
politischen Kultur erlauben sich aber gerade die Grünen und insbesondere die
CDU in Hamburg.
Es geht um die
Elbphilharmonie, deren Fertigstellung der SPD-Senat gestern verbindlich geregelt
hat.
Die Grünen und Schwarzen
wagen es doch tatsächlich jetzt die SPD für die hohen Kosten verantwortlich zu
machen!
Ich staune wirklich!
Ich staune wirklich!
Und das passiert mir in politischen Dingen wirklich nicht
mehr sehr oft!
Rückblick:
Der CDU-Bürgermeister von Beust erklärt die „Elphi“ 2005 zur Chefsache. Die Kosten würden INSGESAMT 77 Millionen Euro betragen; vieles käme davon aber durch Spenden zusammen. Baubeginn sollte 2007 sein, Fertigstellung 2010.
Der CDU-Bürgermeister von Beust erklärt die „Elphi“ 2005 zur Chefsache. Die Kosten würden INSGESAMT 77 Millionen Euro betragen; vieles käme davon aber durch Spenden zusammen. Baubeginn sollte 2007 sein, Fertigstellung 2010.
Dann verfiel die gesamte
CDU-Regierung in Kataplexie, kümmerte sich um gar nichts und sah tatenlos zu
wie Projektleitung, Baufirma und Architekten sich gegenseitig mit Stümpereien
übertrafen. 2007, es regierte immer noch die CDU allein, waren die Kosten auf
114 Millionen gestiegen.
Ole von Beust kümmerte sich nicht.
Nach der Wahl von
2008 kam es am 07. Mai zu einer schwarz-grünen Koalition. CDU und GAL legten im
November die Kosten für den Elphi-Bau neu auf 323 Millionen fest.
Fertigstellung war nun für 2012 anvisiert.
Ole von Beust, der nach
dem SPD-Wahlsieg vor einen Unetrsuchungsausschuß geladen wurde, konnte sich
aber an nichts mehr erinnern. Wie es unter CDU-Führung zu einer Verzehnfachung
der Kosten kommen konnte – allein die Architekten kassierten bisher 125
Millionen Euro für das Gebäude, das angeblich insgesamt nur 77 Mio kosten
sollte – war leider nicht zu rekonstruieren.
In der CDU und bei den Grünen fühlte
sich niemand verantwortlich.
Seine Gedanken macht er sich dennoch und dabei dominieren zwei grundsätzliche Einschätzungen. Erstens: "Zu dem Projekt stehe ich ohne Wenn und Aber. Welcher Senat es auch immer einweihen wird: Er kann sich freuen, und alle anderen Hamburger auch." Zweitens, in Kurzform: "Im Nachhinein ist man immer klüger." In der Langfassung erklärt er das so: "Dass es unterm Strich zehn Jahre dauern würde, und das bei enormen Mehrkosten, habe ich mir nicht vorstellen können. Ich habe mich häufig gefragt, wo man die Weichen hätte anders stellen können oder müssen. Als bei der Ausschreibung 2006 mit Hochtief nur noch ein Anbieter übrig war – vielleicht hätte man da neu ausschreiben müssen, um wieder eine Wettbewerbssituation zu haben. Aber damals waren alle euphorisiert von dem Projekt, ich auch." Und eine Neuausschreibung hätte die ganze Sache wieder um zwei, drei Jahre verzögert. "Daher haben wir gesagt, wir machen das jetzt." Die zweite Frage sei, ob man die städtische Realisierungsgesellschaft (ReGe) personell besser hätte ausstatten müssen, so dass sie dem Kleinkrieg mit Hochtief besser gewachsen gewesen wäre. Hätte man wohl, ist heute Konsens. Aber wie gesagt. "Im Nachhinein ist man immer klüger."
Am 20.Febraur 2011 errang
die SPD bei der Hamburger Bürgerschaftswahl die absolute Mehrheit und erbte
eine total verfahrene Situation.
Alle Beteiligten verklagten sich gegenseitig,
niemand war verantwortlich, die Bauarbeiten standen still, Fertigstellung ist
bei optimistischster Betrachtung für 2017 angepeilt.
Der neue Bürgermeister
Scholz schaffte es nun erstmals eine Kostendeckelung zu Lasten des Baukonzerns
HOCHTIEF auszuhandeln.
Alles was jetzt noch schief geht, muß der Baukonzern
zahlen.
Am Mittwoch hat die Bürgerschaft nicht nur eine abermalige Kostensteigerung um 256 Millionen Euro abgesegnet, sondern auch die völlige Neuordnung des Projektes beschlossen.
Sollte das Konzerthaus nun im Zeit- und Kostenrahmen bis 2016 fertiggestellt werden, dürfte das vor allem an den neuen Verträgen der Stadt mit dem Konzern Hochtief liegen. Geht es schief, war es für die Stadt eine der teuersten Fehlentscheidungen aller Zeiten. Während die alleinregierende SPD der Neuordnung geschlossen zustimmte, lehnten CDU, Grüne und Linkspartei sie ab, die FDP enthielt sich.
Aus Sicht der Regierung ist mit den neuen Verträgen der gordische Knoten durchschlagen: "Zum allerersten Mal" seien weitere Nachforderungen von Hochtief ausgeschlossen, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) in der Debatte im Parlament. "Dass es so teuer ist, liegt an den Fehlern der Vergangenheit", so Scholz in Richtung CDU und Grüne.
Im Haushaltsausschuß
wagten es die ehemaligen Regierungspartner CDU und GAL, die den Bürgern dieser
Stadt die knapp eine Milliarde teure Monsterbaustelle aufgebrummt haben,
diejenigen zu beschimpfen, die die Suppe nun auslöffeln müssen:
"Diese fast 200 Millionen sind ein politischer Preis, vom Bürgermeister persönlich ausgehandelt, um sich politisch Ruhe zu erkaufen", sagte CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich. […] [Kultursenatorin Barbara Kisseler griff] CDU und Grüne heftig an. Deren Äußerungen vernehme sie "nur mit Erstaunen", sagte sie. "Wenn ich Sie nach Ihrer Haltung frage, muss ich feststellen: Sie haben keine." Und an den Oppositionsführer gewandt, bemühte die Senatorin ein Mephisto-Zitat: "Sie wissen schon, Herr Wersich: Ich bin der Geist, der stets verneint." Zeitweise ging ihre Rede im Gejohle der Opposition unter. "Sie sind auf keinen unserer Zweifel eingegangen", hatte FDP-Fraktionschefin Katja Suding zuvor schon in Richtung Olaf Scholz kritisiert. Dass dieser der Opposition Parteipolitik unterstelle, finde sie "frech". Das bezog sich auf die Frage des Bürgermeisters: "Was machen Sie eigentlich, wenn alles gut geht?" Anja Hajduk (Grüne) analysierte Scholz' Verhalten spitzzüngig: "Der Bürgermeister ist ja ein kluger Mann, er durchdringt komplexe Sachverhalte und kann gut zuhören." Wenn so jemand auf eine so zentrale Frage wie die nach den Kosten nichts sage, könne das nur eines bedeuten: "Er hat darauf keine Antwort."
Selbst das konservative
SPRINGER’sche Abendblatt beteuert im heutigen Leitartikel Unverständnis:
Schwarz-grüne Flucht
CDU und Grüne stehlen sich aus der Verantwortung für die Elbphilharmonie
[…] Manchmal schärft der Blick zurück die Sicht nach vorne. Es ist gut sechs Jahre her, dass die Bürgerschaft über eine Kostensteigerung bei der Elbphilharmonie befinden musste und einstimmig den Bau des Konzerthauses entschied. Es wurde an diesem 28. Februar 2007 eine historische Debatte; da wurden Schopenhauer und Goethe zitiert, die Parlamentarier stimmten Jubel-Arien an und überboten sich in Superlativen und historischen Anklängen. "In der Elbphilharmonie vereinigen sich die seit der Antike geschätzten und gepflegten Kunstsparten Architektur und Musik auf einzigartige und vollkommene Weise", überschlug sich ein Abgeordneter. Liebe kann blind machen.
Einzigartig finden viele Hamburger inzwischen nur noch die Preissteigerung von ursprünglich 77 Millionen auf 789 Millionen Euro, nicht wenige halten den ambitionierten Bau für vollkommen deplatziert. […] Man kann das ganze Großprojekt ablehnen und in Bausch und Bogen verdammen, wie es die Linkspartei seit jeher tut. Das ist inhaltlich fragwürdig, aber politisch konsequent. Man kann aber nicht, wie CDU und Grüne 2007, durch schwärmerische Ovationen auffallen, die Elbphilharmonie mit der Sixtinischen Kapelle vergleichen oder sie allen Ernstes als "Olymp des internationalen Konzertbetriebes" feiern, dann durch politisches Missmanagement das Problem verschärfen und sich nun in der Opposition aus der Verantwortung stehlen. Das ist zu billig. Die Abstimmung wäre vielmehr der Anlass gewesen, für eigene Fehler Verantwortung zu übernehmen. Zur Erinnerung: Von 2008 bis 2010 saßen die Grünen im Senat, von 2001 bis 2011 stellte die CDU den Bürgermeister. Und liest man das Protokoll der besagten Bürgerschaftssitzung vom 28. Februar 2007, zeigte sich erstmals bei der Elbphilharmonie, wie gut Schwarz und Grün damals harmonierten. Wie eine Koalition der Willigen zelebrierten die regierende CDU und oppositionelle GAL den Bau des Konzerthauses, während die SPD dank des Unwillens ihres damaligen Parteivorsitzenden Mathias Petersen ihre Zustimmung mit kritischen Fragen garnierte.
Nun haben die Verantwortungen gewechselt. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) muss die Elbphilharmonie notgedrungen weiterbauen. In der Sache hat er – so nicken Experten – für Hamburg eine gute Einigung hinbekommen. Für die alte Koalition aus CDU und Grünen ist die Abstimmung so schmerzhaft wie schwierig.
Die Grünen in Hamburg sind
auch zweieinhalb Jahre nach dem Platzen der CDU-Koalition ein nicht ernst zu
nehmender opportunistischer und unwählbarer Haufen geblieben.
Es gibt (vielleicht mit
Ausnahme des Saarlandes) keinen Landesverband der Öko-Partei, der moralisch so
verkommen ist.
Bei der CDU ist moralische
Verkommenheit hingegen ohnehin üblich.
Die hier von Ihnen beschriebene Situation bzw. Entwicklung beim Bau der Elbphilharmonie ist recht eigentlich ein (nicht parteiengebundenes) Problem bei allen Großprojekten, die von der Öffentlichen Hand ausgeschrieben und von dieser (u.U. geteilt nach Land, Bund, EU) finanziert werden.
AntwortenLöschenDas Vergaberecht fordert in aller Regel, dass der billigste Anbieter den Zuschlag erhält, wenn nicht von vornherein die Nichteignung des Anbieters für die Durchführung festgestellt wird. Damit beginnt aber schon das Dilemma eines solchen Vergabeverfahrens. Ein privater Investor, der nicht an eine öffentliche Ausschreibung gebunden ist, kann mit einer freihändigen Vergabe sich das Unternehmen aussuchen, das ihm auf grund bereits vorhandener Erfahrungen mit diesem am geeignetsten erscheint (oder, - das darf natürlich nicht verschwiegen werden - am besten schmiert, eine Gefahr, die gerade bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen vermieden werden "soll").
Bei Investitionen im mehrstelligen Millionenbereich und Relisierungszeiträumen von etlichen Jahren, ist nun aber die Festlegung einer Preisobergrenze, also Deckelung von vornherein unmöglich, weil Risiken wie Preisentwicklung auf dem nationalen und internationalen Markt, Lohnentwicklung, noch fehlende Einzelprojekte, nicht planbare Ereignisse wie längere Streiks, juristische Einsprüche von Einzelpersonen oder Verbänden gegen den Bau, unvorhersehbare Risiken nur bedingt in die Angebotskalkulation eingerechnet werden können. Insofern wird und muss sich der Anbieter immer die Tür für nachträgliche Korrekturen offen halten. Wenn diese Möglichkeit für ihn nicht besteht, wird es zu keinen Angeboten in dieser Größenordnung und für solche Realisierungszeiträume geben.
Die Politik kann da realistischerweise nur durch eine sachkundige Kostenkontrolle seitens des Auftragebers das Ausufern und den Missbrauch verhindern bzw. einschränken. Und dann sollte sie auch die Möglichkeit haben, ein Projekt zu stoppen, solange der Abbruch einer Invastitionsmaßname nicht noch mehr Kosten verursacht als die Fortsetzung....
Das stimmt so nicht. Eigentlich kann man davon ausgehen, dass alle Beteiligten vorher wissen, dass eine Realisierung zu den ausgehandelten Bedingungen nicht möglich ist. Man könnte sonst entsprechend klare Verträge schließen, die den ausführenden Betrieb an sein Angebot bindet. Aber das tut man nicht. Und das kann nur bedeuten, dass man nie plante, die Baukosten in einem Rahmen zu halten.
LöschenSchuld ist Korruption. Jeder Beteiligte bedient sich ordentlich am Steuergeld. Das ist natürlich nicht nachweisbar. Aber offensichtliche Inkompetenz, Blindheit und fehlendes Eingreifen, zeigen das deutlich. Kommt jemand wirklich mal vor einen Untersuchungsausschuss, braucht er nur sagen, dass er sich nicht mehr genau erinnern kann. Damit ist er raus. Nichts muss dokumentiert werden; nicht einmal Grundlagen für wichtigste Entscheidungen.
Es gibt nicht einmal ein ordentliches Gesetz gegen Korruption. Und das bedeutet, dass die Politaffen da oben auch in Zukunft kröäftig zulangen wollen. Vom Steuereinkommen will jeder seinen Anteil. Da sind Milliarden abzugreifen. Die liegen unbewacht einfach so herum. Man muss nur darauf zugreifen. Der Staat stellt noch Baugrund zur Verfügung, vermittelt Kredite, gibt Bürgschaften. Solange sie nur davon profitieren und man ihnen diese Macht lässt, werden sie sich das missbrauchte Vertrauen gut bezahlen lassen.
Die Bürger machen ja doch ihr Kreuz immer bei denen, die sie schon immer beschissen haben. Und wenn nicht die, dann bescheißen eben andere. Und werden sie erwischt, brechen sie die Verfassung und verschweigen sie ein paar "Spendernamen" und lassen sich ablösen. Und genauso funktioniert Demokratie. Die ist ein Selbstbedienungsladen für Konzerne, Banken und Unternehmer. Und die Poltiker, sind deren Funktionäre.
...Nun ja, Mr.Hyde...Ihr Ansatz, dass die Korruption schuld sei, ist wohl doch sehr populistisch, allzu populistisch. Sie hat sicher einen denkbaren Anteil am Ausufern der Kosten. Aber das Problem ist, dass eine sichere endgültige Preiskalkulation bei solchen Großvorhaben zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe definitiv nicht möglich ist und sich der Anbieter immer die Möglichkeit von u.U. erheblichen Nachkalkulationen vorbehalten muss. Wenn ihm diese Möglichkeit nicht eingeräumt wird, wird es nie zu einer Angebotsabgabe und damit auch nie zur Realisierung derartiger Großvorhaben kommen. Die schlichte Annahme, man könne das Problem mit ausreichenden Gesetzen gegen Korruption lösen, sind nicht zielführend. Ich meine, dass ich doch einige Gründe für die Unmöglichkeit einer festzulegenden Preisobergrenze, also einer Deckelung von vornherein aufgeführt habe. Ich könnte das an einer Beispielkalkulation für ein relativ einfaches Großvorhaben demonstrieren. Aber das würde den Rahmen der Tammox`schen Gedanken sprengen.
LöschenDas ist Unsinn. Bei Kostensteigerungen von mehreren 100%, liegt das Problem nicht in der Kalkulation. Wenn bei Projekten, wie z.b dem Duisburger Stadtarchiv, Fristen für den Erwerb ablaufen, die das Projekt im Nachhinein für den Steuerzahler wesentlich teurer machen, dann liegt das nicht an Unvermögen. Das ist Absicht, weil alle Involvierten daran verdienen.
LöschenJEDES Großprojekt läuft so ab. Mit Toll-Collect ging das Abkassieren richtig los, als man einem Konkurrenten das Vermögen absprach, das System einzurichten, obwohl der das einzig funktionierende System hatte. Und als das Konglomerat um die Deutsche Bank dann die Fristen selbst nicht einhalten konnte, mussten sie nicht einmal eine Strafe zahlen oder für die Einkommensausfälle aufkommen. Solche Verträge zum Nachteil der Steuerzahler sind die Regel. Und die verdienen richtig gut daran. Da ist ihnen ein Risiko zuzumuten. Das ist überdies bei staatlicher Beteiligung nämlich gleich NULL.
Es geht um Bestechung und nichts Anderes. Die Entrscheidungsträger werden geschmiert, damit die Baufirmen, Betreiber und Besitzer, richtig fett abkassieren können.
Du solltest dir ein paar Dokumentationen anschauen. Und warum die Bayern-LB z.b. die Hypo Alpe Adria kaufte, obwohl jedem deren Situation klar war, kann man sich na einer Hand ausrechnen. Da ging es nicht um Prestige. Da konnte sich eine noch größere Bank für ein paar Millionen Schmalz mehrere Milliarden Verlußte vergolden lassen. Das sind nicht einfach Fehler. Bei den Summen sind Profis am Werk. Wenn man wollte, könnte man leicht kalkulieren, was man tut. Nein, man will nicht. Und das hat auch einen Grund. Stoiber kann man jetzt sowieso nicht mehr ans Leder. Und so macht das jeder, der schon auf der Suche nach einem Auskommen nach der Politik ist und genügend Macht hat.
Als Hamburger habe ich ja die Entwicklung der Elphi-Kosten etwas genauer verfolgt und das Erstaunliche war für mich immer, daß die CDU von Anfang an Architekten und Hochtief einfach machen ließen, ohne jemals eine Obergrenze zu setzen.
AntwortenLöschenEs ist übrigens eine relativ deutsche Eigenart, daß solche Baukosten immer völlig aus dem Ruder laufen.
In der ZEIT oder der SZ habe ich letztes Jahr mal einen langen Artikel über die Olympiade in London gelesen.
Dort sind alle Großbauten RECHTZEITIG fertig gewesen und ausnahmslos im Kostenrahmen geblieben. Nicht wurde teurer als vorher veranschlagt.
Das gilt natürlich erst Recht für China. Da wird so gebaut, wie geplant und kein Baukonzern würde es wagen zu sagen „Upss, wir brauchen aber ein Jahr länger und habt ihr noch mal ein paar Millionen extra?“
Der Grund ist die föderale Struktur Deutschlands mit den unklaren Verantwortlichkeiten.
Da sollen Wowereit und Ramsauer beispielsweise die Bauleitung für den BER wahrnehmen. Die sind aber beide gar nicht dafür qualifiziert.
Stattdessen müßte man die Planung und die Kompetenzen gleich an jemanden vergeben, der etwas davon versteht und die Kosten deckeln.
In London war es zudem so, daß man die Bürger vorher mit ins Boot geholt hat und die Planungen offenlegte.
Da konnte jeder vorher überprüfen was ihn erwartet.
In Dt wird hingegen erst mal geheim ausgeklüngelt, dann stellen irgendwelche Politiker ein Bauprojekt vor und wundern sich anschließend, wenn lauter Einsprüche und Bürgerproteste losgehen und alles verzögern.
LGT
Das ist so gewollt. Bei so viel Gewinn, bin ich sicher, dass ganze Architektubüros sich genau solche Konzepte ausdenken. Damit treten sie dann an die Verantwortlichen heran. Und wenn die sich willig und billig geben, hat man praktisch freie Hand. Was soll der Bürger schon dagegen tun, wenn kein Gesetz die Politik hindert, solche Verträge abzuschließen!?
AntwortenLöschenKosten können immer kalkuliert werden. Ein Risiko ist klein, wenn es überhaupt eines gibt. Bei einem Baurahmen von 2-3 Jahren, bleibt das überschaubar. Wenn man alle Genehmigungen schon hat, die man ansich auch vor Baubeginn besorgen muss, gibt es kaum Risiken. Das Gerede über Unwägbarkeiten sollen ohnehin nur Dümmlinge über die wahren Absichten hinwegtäuschen. Wenn dann nach der Fertigstellung herauskommt, dass das Bauobjekt völlig falsch konzipiert und eigentlich überhaupt nicht brauchbar ist, reden sie auch das noch schön und bauen noch eine überteuerte Erweiterung, wenn sie niemand stoppt. Braucht Hamburg eine Elbphilharmonie? Soviel wie Bremen einen Spacepark oder Wilhelmshaven einen JadeWeserPort.
Solange nur die Bauunternehmer, Architektenbüros und Entscheidungsträger daran verdienen, wird es solche Bauprojekte geben. Nur darum gibt es so viele Milliardengräber in Deutschland. Das sagt aber niemand offen. Weil der eine Teil (Minister, Bürgermeister, Gutachter, Architekten) daran verdient und ein Anderer (Parteien, Aufsichtsgremien) schlecht dasteht. Und redet mal jemand Tacheles, wird er öffentlich demontiert. So war das auch bei Stuttgart21. Jetzt kommt heraus: Die angeblich Inkompetenten, hatten zu 100% Recht.
Letzter Versuch! :-)
AntwortenLöschenIch gehe voll mit Ihnen, Mr.Hyde konform, wenn Sie beklagen, dass viele Bauvorhaben reine Prestigeobjekte sein dürften, man sich tatsächlich fragen muss, ob beispielsweise Hamburg diese Philharmonie benötigt. Zwar könnten Bürgerbegehren solche Vorhaben verhindern, und insofern kann und wird der Bürger bisweilen durchaus einbezogen. Aber wenn die Lobby der Gegner zu schwach ist, kann es halt maximal einen Aufschub geben. Was nun aber die Unwägbarkeiten bei der Kalkulation von Großvorhaben betrifft, möchte ich auf solche am Beispiel der Dresdner Walschlösschen-Brücke verweisen (Kosten bei 182 Millionen, ca 30 Millionen mehr als ursprünglich geplant).
In Kurzform:
- erster Spatenstich 2004
- Verzögerung Klage von Brückengegnern beim Oberverwaltungsgericht gegen die Brücke und für eine Tunnelvariante, trotz eines Bürgerentscheides für die Brückenvariante.
- Verzögerung durch von Brückengegnern betriebene Aberkennung des Weltkulturerbe-Titels und erneute Klagen gegen den Brückenbau.
-Baustopp wegen des Versuches einer Projektänderung, die dann aber die UNESCO nicht überzeugen konnte.
- Baustopp durch Klagen von Naturschützern beim Oberverwakltungsgericht wegen einer in einem Wald in der Nähe entdeckten seltenen Fledermausart.
- Baustopp wegen eines Fehlers bei der Planfeststellung, in der nicht berücksichtigt wurde, dass für das "Einschwimmen" der Brücke eine kleine Uferfläche neben der Brücke kurzzeitig ausgebaggert und dann wieder verfüllt werden muss, wo aber eine seltene Wurmart im Elbeschlamm sein könnte, entsprechende Klage vor Gericht.
- Baustopp wegen eines gesichteten, dann aber verschwundenen Bibers.
- Baustopp wegen Lieferunfähigkeit der für die Lieferung der Stahlkonstruktion verantwortlichen Firma, weil diese auf Grund der Verzögerungen zwischenzeitlich andere Aufträge annehmen musste.
- Baustopp wegen Streites über Mehrkosten für die Stahlkonstruktion wegen zwischenzeitlich auf dem Weltmarkt erheblich gestiegener Stahlkosten.
Natürlich könnte man nun sagen, dass die Preissteigerung ja vergleichsweise "gering" sei. Allerdings muss man da berücksichtigung, dass die Zahl der beteiligten Gewerke vergleichsweise sehr gering ist.
Und was die Philharmonie betrifft muss man auch zugeben - Schlusswort! - , dass sich eine seltene Fledermausart, schon gar nicht die durch Dresden bundesweit bekannt gewordene "Kleine Hufeisennase" jeh ins unwirtliche Hamburg verirren würde! :-)