Erstaunlich
viele Menschen sind sich ihres Geschmacks extrem unsicher.
Sie
wissen eigentlich gar nicht genau was ihnen gefällt und sind zudem nicht
selbstbewußt genug unabhängig von anderen ihren Vorlieben zu frönen.
Ich denke manchmal an eine Mitschülerin von mir, die in der 5. oder 6. Klasse nicht gerade beliebt war, weil sie eine Streberin war und sich bei den Lehrern einschleimte.
Zu allem
Übel trug sie gern eigenartige bäuerliche Kleider und kam gelegentlich mit
ihren holländischen Holzschuhen in den Unterricht.
Ein gefundenes
Fressen für alle anderen, die sie dafür auslachten.
Kinder mögen
keine Außenseiter und wenn diejenige sich dann auch noch so offensichtlich
bekloppt anzieht, wird gemobbt, auch wenn zu meiner Zeit der Begriff „Mobbing“
noch nicht erfunden war und es nicht physisch gewalttätig zuging.
Ich
mochte das Mädchen auch nicht besonders gern, aber immerhin beeindruckte es
mich, daß es ihr offensichtlich egal war, daß die halbe Schule sie wegen ihrer
holländischen Holzpantinen auslachte. Sie fand sie toll und trug sie
trotzdem.
Das war
rückblickend betrachtet eine reife Leistung, die viel Rückgrat von einer
11-Jährigen erforderte.
Vielleicht
konnte ich es besser als andere erkennen, weil ich – rein zufällig – von meiner
leicht verrückten Mutter beeinflusst ebenfalls ermutigt wurde gegen den Strom
zu schwimmen.
Es war
das Alter, in dem man kontinuierlich wächst, so daß man jeden Winter neue
Stiefel und Winterjacken brauchte.
Ich
erinnere mich noch an die gewaltige Auswahl von Moonboots, die es damals in den
Kinderabteilungen des großen Schuhgeschäfts gab. Welche nehmen?
Die
Silberblauen waren vielleicht ziemlich teuer, wurden aber auch vom
Klassensprecher und dem sportlichen Jungen getragen. Argumente, die ein Kind überzeugen
können.
Aber
immer wieder machte die Verkäuferin bei den dicken wattierten Space-Jacken und
Klumpschuhen den einen Kardinalfehler, wenn sie uns zur Entscheidung drängen
wollte, indem sie sagte „die werden dieses Jahr besonders gern gekauft.“
Sofort
rollte meine Mutter die Augen und erklärte „also kommen die für uns nicht in Frage.“
Sie wollte nicht, daß ihre Kinder haargenau wie alle anderen Kinder angezogen
sind.
Ein
bißchen Ermutigung gehört dazu, wenn ein Kind selbstständig werden und seine
eigene Meinung entwickeln soll.
Zum
Glück; und das betrachte ich a posteriori jeden Tag als größeres Glück; konnte
ich meinen Kindermodengeschmack nur auf dem Schulhof abgleichen.
Da gab
es zwar die coolen Jungs mit den schicken Markenklamotten, aber durchaus auch welche,
die irgendwas Selbstgemachtes anzogen, oder gar abgelegte Jacken älterer
Geschwister auftrugen.
Auf
Fotos von damals sehe ich durchaus optische Individualität.
Als wir
Teenager waren, spalteten wir uns modemäßig in eine breite Vielfalt auf.
Popper, Goths, Mods, Teds, Gruftis, Unauffällige, Anzugträger, Punks, Edelpunks
und alle möglichen Zwischentöne.*
Man
konnte schließlich seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen. Die 80er waren
angebrochen; im Chemie-Kurs arbeiteten die Popperin mit ihrem Lacoste-Shirt und
Baracuda-Stiefeln einträchtig mit dem Mega-Irokesentyp in zerfetzten roten
Karojeans und den Sicherheitsnadeln im Gesicht zusammen.
Nach den
auf FB veröffentlichten aktuellen Abi-Bildern meiner ehemaligen Schule zu urteilen, ist
die Zeit der Individualität endgültig vorbei. Die Klugtelefone, die jeder
Schüler der heutigen Abi-Generation sein ganzen Leben bei sich trug, haben ganz
offensichtlich zu einer völligen optischen Nivellierung geführt.
An der
Schule gibt es jedes Jahr um die 120 Abiturienten und alle Mädchen tragen
ausnahmslos die gleiche Frisur: Jennifer Aniston. Und alle Jungs bis auf zwei tragen
Anzug und Krawatte. Und selbstverständlich tragen sie alle einen drei- bis
sieben-Tage Bart. Kein einziger traut sich irgendeine andere (Bart)-Haartracht
zu.
Klar,
wenn man seine Kindheit mit Mode-Tutorials von sogenannten Influencern
verbringt und sich buchstäblich mit allen Teenagern auf der Welt abgleicht,
erhält man den perfekten Einheitsschüler.
Ein
Phänomen, das ich inzwischen auch bei den Teilnehmern von Trash-Shows
beobachtet habe, sofern in Tageszeitungen auf der „Buntes“-Seite abgebildet
wird, wer bei „Love-Island“ oder „Bachelor“ mitmacht.
Alle
Frauen blondiert, Extensions, aufgespritzte Lippen und mindestens zwei Pfund
Silikon in jeder Brust.
Alle
Männer braungebrannt, Muskeln, Tattoos, Uppercut, 7-Tage-Bart.
Ich kann
nicht daran glauben, daß wirklich 100 von 100 Männern 7-Tage-Bart am Schönsten
finden. Offensichtlich spielt Mode eine große Rolle. So wird es in den sozialen
Medien suggeriert, so sehen alle Erfolgreichen jetzt aus.
Es traut
sich einfach niemand mehr ein nacktes Kinn zu zeigen.
Die
Menschen stehen nicht mehr zu ihren eigenen Vorlieben und/oder sie entwickeln
sie gar nicht erst, weil ihnen sekündlich auf dem Klugtelefon präsentiert wird,
wie man auszusehen hat.
Man
folgt der Mode, weil viele der Mode folgen. Es wird Mode was die Masse möchte.
Geschmack
wird durch die sozialen Medien zu einer Art Herdentrieb reduziert.
Einen in
diese Richtung gehenden Effekt gibt es auch in der Parteipolitik durch die
unablässig veröffentlichten Umfragen. Täglich bekommen wir eine
Wasserstandsmeldung.
INSA
sagt am 16.01.2018, die
SPD läge nur noch bei 18,5% und schon greifen alle
Journalisten (trotz der fragwürdigen Insa-Seriosität) den Spin auf, die SPD
wäre nicht in Mode.
Der
Spin, mit dem über Parteien berichtet wird, spielt eine große Rolle.
Hat sie
FDP gute Zahlen, berichten auch die Journalisten mit positivem Unterton über
Lindner.
So
kommen die tatsächlich guten Wahlergebnisse in NRW und im Bund zustande.
Wähler
wählen gerne die Partei, von der sie einen Sieg erwarten.
Die
Partei, die in Mode ist und mutmaßlich zulegen wird.
Man will
nicht zu der Loser-Truppe gehören.
Wahlforscher
können messen wie sich unentschlossene Wähler noch im letzten Moment für die
Partei entscheiden, die mit größter Wahrscheinlichkeit gewinnen wird.
Wahlkämpfer
wissen dies und verbreiten daher nur zu gern für sie positive Umfragen, verschweigen
die Schlechten.
Dabei
könnte aus rational-taktischen Überlegungen auch gerade ein schlechter
Umfragewert dazu führen diese Partei zu wählen.
Aber wer
wählt schon rational? Bei der Bundestagswahl zählt Bauch und nicht Kopf.
Vor dem
24.09.2017 war eine Jamaika-Koalition
extrem unpopulär, lag weit abgeschlagen hinter Groko und Schwarzgelb.
Als es
wenige Tage später so aussah, als ob es nur zu Schwarzgelbgrün kommen könne und
entsprechende Verhandlungen aufgenommen wurden, maßen Infratest-Dimap und
Forschungsgruppe Wahlen einen enormen Boost. Plötzlich befürwortete auch eine
Mehrheit der Bundesbürger Jamaika.
Klar,
man nahm an, das werde kommen und wieder wollten alle zu den Gewinnern gehören.
Die
GroKo war unten durch.
Es
überraschte, als der eitle Lindner am 20.November 2017 Jamaika platzen ließ.
Der
Urnenpöbel mußte neu eingegroovt werden. Im Dezember schien die Groko als
einzig mögliche Alternative – und oh Wunder, am 15.12.2017 registrierte Infratest Dimap 61% Zustimmung
aller Bundesbürger zur Groko und sogar 68% Zustimmung der SPD-Wähler zur Groko.
Es
erfordert einige taktische Virtuosität, um auf den parteipolitischen Vorlieben
der Bundesbürger zu surfen, weil diese so volatil sind.
Wie wir
gesehen haben, ist Martin Schulz ein grottenschlechter Taktiker.
Flankiert
von seiner geistig verblüffend schlichten Kacke-Bätschi-Fresse-Generalsekretärin,
die mit ihrem „BÄTSCHI DAS WIRD GANZ SCHÖN TEUER- BÄTSCHI“-Gebrabbel ihrer
Partei suggeriert hatte, man können bei der Union nun so ziemlich alles
rausholen, was man wünsche, haben sie es geschafft das Blatt in nur 14 Tagen zu
wenden.
Nun mag nur noch eine Minderheit die Groko. 52% der
Befragten finden die Groko schlecht oder
weniger gut.
Die
Genossen haben wieder den Trend verpasst, verrennen sich in eine Sache, die
gerade extrem unmodisch geworden ist.
Keine
gute Idee im Jahr 2018, wenn so wenige Menschen selbst denken.
Zwei Wochen später, am 16.01.2018 ist Schulz‘ Trotteligkeit und Führungsunfähigkeit voll durchgeschlagen.
Martin
und Andrea haben sich nicht nur bei den Sondierungen übertölpeln lassen,
sondern waren auch noch völlig unfähig für sich selbst und ihre Ziele zu
werben.
Sie
haben nun die demoskopische Arschkarte.
[….]
Laut einer repräsentativen Umfrage sehen
die Bundesbürger die Unionsparteien mit Blick auf die Sondierungsergebnisse
klar im Vorteil: Die Hälfte der Wahlberechtigten (55 Prozent) ist der Ansicht,
dass sich CDU (38 Prozent) und CSU (17 Prozent) bei den Sondierungen am meisten
durchgesetzt haben, 15 Prozent sehen alles in allem die SPD im Vorteil. Die
SPD-Anhänger selbst machen den Verhandlungserfolg ebenfalls eher auf Seiten von CDU und CSU (53 Prozent) aus. Nur
jeder fünfte SPD-Anhänger (19 Prozent) vertritt die Meinung, die eigene Partei
habe sich in den Sondierungsgesprächen am stärksten durchgesetzt.
Von den drei Verhandlungsführern bei den
Sondierungsgesprächen - Angela Merkel, Horst Seehofer und Martin Schulz -
hinterlässt die CDU-Vorsitzende mit Abstand das beste Bild bei den
Wahlberechtigten: Merkel wird von den Bundesbürgern jeweils mehrheitlich sowohl
Führungsstärke (77 Prozent) als auch Glaubwürdigkeit attestiert (59 Prozent).
Zugleich bestehen bei zwei Dritteln der Bundesbürger (67 Prozent) kaum Zweifel,
dass die CDU-Vorsitzende ihre eigene Partei momentan hinter sich hat.
Die parteiinterne
Kritik in Teilen der SPD an den Sondierungsergebnissen schlägt in der
Wahrnehmung des SPD-Bundesvorsitzenden dagegen deutlich negativ zu Buche:
Schulz gilt derzeit nur bei drei von zehn Wahlberechtigten (28 Prozent) als
führungsstark. Bei lediglich einem Drittel (34 Prozent) besteht zudem der
Eindruck, der SPD-Bundesvorsitzende habe seine Partei hinter sich.
Glaubwürdigkeit bescheinigen ihm 41 Prozent der Bundesbürger, 52 Prozent
dagegen nicht. [….]
Gute
Nacht, Martin Schulz.
Nun ist
nach 12 Jahren im Amt die Kanzlerin wieder in Mode.
Schulz
ist out. Und wer will schon eine Partei wählen, deren Chef so offensichtlich
out of fashion ist?
Erstaunliches
Missmanagement von Schulz, denn in der Umfrage bescheinigt eine Mehrheit der
Deutschen der SPD aus staatspolitischer Verantwortung zu handeln.
Der
größte Brocken, also den Wählern den Weg vom kategorischen Nein zur Groko zum
kategorischen Ja zur Groko zu erklären, ist aus dem Weg geräumt.
Eine
Groko könnte also auch demoskopisch für die SPD funktionieren.
Wenn die
Führung nur nicht so dämlich wäre.
*Ich fand Gruftis am Tollsten, färbte meine
Haare erst bunt und dann blauschwarz, kaufte jede Menge Haarspray. Schminke und
Schmuck hingegen lehnte ich ab. Das war vermutlich zu extrem für mich. Bei der
Linie blieb ich und fühle mich heute als Deutschlands letzter Mann, der ohne Tattoo,
ohne Piercing, ohne Ohrring, ohne Armband rumläuft.
Wie wissen, dass die GroKo beim Wähler immer unbeliebter wird. Die SPD verliert schon seit den 80er Jahren Stimmen, konnte nur unter Schröder dazu gewinnen. Schröder hatte Charisma. Den haben die Leute nicht wegen seines politischen Kurses gewählt. Das muss man berücksichtigen! Damals noch über 40%, hat sich die Wählerschaft bis heute insgesamt halbiert(!). Nimmt man die Stammwähler aus, sieht es noch schlechter für die SPD aus. Die Lage ist katastrophal.
AntwortenLöschenGrund für den permanenten Wählerschwund seit den 80ern dürfte klar sein. Es ist der politische Kurs der Partei. Von einer echten Arbeiterpartei, die sich für den kleinen Mann stark machte, wandelte man die SPD in eine wirtschaftsliberale CDU-Kopie um. Doch noch immer hat man nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die CDU verliert ja auch Stimmen. Der Bürger will einen politischen Wandel hin zu mehr Gerechtigkeit. Wir wollen mehr für Dienstleister, Pfleger und Arme. Wir wollen, dass die großen Probleme angegangen werden. Genau dafür stand die SPD einmal.
Mit der CDU/CSU im Boot ist das aber nicht zu machen. Da wird blockiert und gefaulenzt, die Reichen werden weiter gepampert. Die natürliche Alternative - die SPD - wird in einer GroKo aber natürlich nicht als solche wahrgenommeen.Geht ja auch nicht. Immerhin bildet man eine gemeinsame Regierung.
Nun war die Wahl und tatsächlich sah es so aus, als ob die SPD das nun endlich begriffen hat. Doch das war wohl nicht der Fall. Sie glaubt offenbar noch immer, sich an der Seite der CDU als Alternative profilieren zu können. Also zumindest die, die geil auf Posten sind und die politisch insgeheim eigentlich in der CDU zu verorten sind.
Wie es auch weitergeht, ich halte zwei Dinge fest: 1. In der SPD ist politisch seit langem der Wurm drin. 2. Unser Land sehnt sich nach einer Alternative zum insgesamt wirtschaftsliberalen Kurs der GroKo.
BTW: Ich sehe gerade Stephan Weil bei Illner. Was labert der für einen Scheiß von der Erneuerung in einer GroKo?! Zum Glück ist auch der JuSo in der Runde, der genau das wiedergibt, das ich hier auch immer wieder schreibe. Als man nach der letzten Wahl eine linke Mehrheit hatte, wollte die SPD-Führung die Chance auf den Wandel nicht wahrnehmen. Darum glaube ich Stephan Weil und der derzeitigen SPD-Führung kein einziges Wort. Die müssen weg! Vorher gibt es keine Erneuerung, weil sie einfach auch gar nichts kapiert haben.
Kannst Du LESEN?
AntwortenLöschenWas redest Du bloß immer noch von " Unser Land sehnt sich nach einer Alternative zum insgesamt wirtschaftsliberalen Kurs der GroKo."??
Das ist eben gerade NICHT der Fall:
68% der Sozis wollen eine Groko, Merkel ist die beliebteste Politikerin Deutschlands nach der aktuelleste FORSA-Umfrage und Scholz ist der beliebteste Sozi.
Darum wir die CDU auch nicht müde, sich mit den Federn zu schmücken, die ihr mühsam von der SPD abgerungen wurden?
LöschenIch habe auch Illner gesehen. Da hat Julia Klöckner genau das getan. Das ist die Strategie der CDU. Erst alles blockieren und sich dann vom Volk für die Geschenke feiern lassen, für die die nachkommenden Generationen im Übrigen teuer bezahlen werden. Schuldenabbau steht offenbar bei keiner Partei eine Rolle. Da gibt man Eltern aus den Mittel- und Oberschichten lieber mehr Kindergeld oder erspart ihnen eine nicht nennenswerte Summe an Sozialausgaben.
Keiner geht die großen Themen wie etwa die Rentenreform oder den Schuldenabbau an.
Mir ist auch fast das Kotzen gekommen, als ich Weil habe reden hören. Nichts was er sagte, war nicht schon bei den Sondierungen/Koalitionsverhandlungen vor vier bzw. acht Jahren gültig. Viel erreicht, bla, bla, wenn nicht jetzt, wann dann, bla, bla...
Auch das Argument der Befürworter ist fadenscheinig, dass Macron jetzt auf ein handlungsfähiges Deutschland warte. Deutschland war die letzten acht Jahre handlungsfähig. Da hat man auch nichts bewegt. Das wird sich zukünftig nicht ändern, solange die CDU/CSU mitregieren.
Ich bin für einen Schnitt und eine Zäsur in der Opposition. Dann können die Wähler einmal sehen, wie Merkel tatsächlich regiert oder eben nicht. An Neuwahlen glaube ich nicht. Eher wird es sich die FDP nochmal überlegen. Man kann ja verhandeln...
Auch da lag und liegt die Krux bei der SPD. Die hat Angst vor Jamaika und ist deshalb schon vor vier Jahren zu großen Konzessionen bereit gewesen. Wenn Jamaika auf Bundesebene funktioniert, ist die SPD eine ganze Weile abgeschrieben. Davor haben "die Genossen" noch am meisten Angst. Es wird so oder so dazu kommen. Die CDU/CSU übertreiben es so übel, dass die SPD schon jede Achtung beim Wähler verloren hat. Hin und her wird sie gestoßen, mal ja, mal nein, in nichts einig und der Selbstaufgabe nah.
Wenn nicht jetzt in die Opposition, wann dann?
'68% der Sozis wollen eine Groko, Merkel ist die beliebteste Politikerin Deutschlands nach der aktuelleste FORSA-Umfrage und Scholz ist der beliebteste Sozi.'
Die Sozis werden in ein paar Tagen entscheiden. Es sieht sehr eng aus für eine Neuauflage der GroKo. Hast du das in deinem Spiegel nicht gelesen? Steht in jeder Zeitung! Forsa hat mich überigens vor etwa einer Woche zu Merkel und Scholz befragt. Was glaubst du wohl, wem ich die Kanzlerschaft eher zutraue? Na?
Darum wir die CDU auch nicht müde, sich mit den Federn zu schmücken, die ihr mühsam von der SPD abgerungen wurden?
LöschenIch habe auch Illner gesehen. Da hat Julia Klöckner genau das getan. Das ist die Strategie der CDU. Erst alles blockieren und sich dann vom Volk für die Geschenke feiern lassen, für die die nachkommenden Generationen im Übrigen teuer bezahlen werden. Schuldenabbau steht offenbar bei keiner Partei eine Rolle. Da gibt man Eltern aus den Mittel- und Oberschichten lieber mehr Kindergeld oder erspart ihnen eine nicht nennenswerte Summe an Sozialausgaben.
Keiner geht die großen Themen wie etwa die Rentenreform oder den Schuldenabbau an.
Mir ist auch fast das Kotzen gekommen, als ich Weil habe reden hören. Nichts was er sagte, war nicht schon bei den Sondierungen/Koalitionsverhandlungen vor vier bzw. acht Jahren gültig. Viel erreicht, bla, bla, wenn nicht jetzt, wann dann, bla, bla...
Auch das Argument der Befürworter ist fadenscheinig, dass Macron jetzt auf ein handlungsfähiges Deutschland warte. Deutschland war die letzten acht Jahre handlungsfähig. Da hat man auch nichts bewegt. Das wird sich zukünftig nicht ändern, solange die CDU/CSU mitregieren.
Ich bin für einen Schnitt und eine Zäsur in der Opposition. Dann können die Wähler einmal sehen, wie Merkel tatsächlich regiert oder eben nicht. An Neuwahlen glaube ich nicht. Eher wird es sich die FDP nochmal überlegen. Man kann ja verhandeln...
Auch da lag und liegt die Krux bei der SPD. Die hat Angst vor Jamaika und ist deshalb schon vor vier Jahren zu großen Konzessionen bereit gewesen. Wenn Jamaika auf Bundesebene funktioniert, ist die SPD eine ganze Weile abgeschrieben. Davor haben "die Genossen" noch am meisten Angst. Es wird so oder so dazu kommen. Die CDU/CSU übertreiben es so übel, dass die SPD schon jede Achtung beim Wähler verloren hat. Hin und her wird sie gestoßen, mal ja, mal nein, in nichts einig und der Selbstaufgabe nah.
Wenn nicht jetzt in die Opposition, wann dann?
'68% der Sozis wollen eine Groko, Merkel ist die beliebteste Politikerin Deutschlands nach der aktuelleste FORSA-Umfrage und Scholz ist der beliebteste Sozi.'
Die Sozis werden in ein paar Tagen entscheiden. Es sieht sehr eng aus für eine Neuauflage der GroKo. Hast du das in deinem Spiegel nicht gelesen? Steht in jeder Zeitung! Forsa hat mich überigens vor etwa einer Woche zu Merkel und Scholz befragt. Was glaubst du wohl, wem ich die Kanzlerschaft eher zutraue? Na?
'68% der Sozis wollen eine Groko'
LöschenDas ist innerparteiliche Propaganda, um die Gegner der GroKo zu demobilisieren.
http://www.tagesschau.de/inland/schulz-605.html
Löschen' Schulz in den tagesthemen "Wir müssen hart verhandeln" '
Hat er die CDU/CSU Laffen nicht vernommen?!? Es gibt keine Nachverhandlungen! Wie kann man sich nur selbst öffentlich so demontieren?
Löschen"Auch da lag und liegt die Krux bei der SPD. Die hat Angst vor Jamaika und ist deshalb schon vor vier Jahren zu großen Konzessionen bereit gewesen. Wenn Jamaika auf Bundesebene funktioniert, ist die SPD eine ganze Weile abgeschrieben."
Ach ja? Und deswegen hat die SPD auch ab dem 24.09 zwei Monate lang einhellig jeden Tag gesagt, sie will in Opposition und es soll zu Jamaika kommen?
Die SPD WOLLTE Jamaika!
Alle Sozis waren froh und glücklich darüber. Schulz wurde dafür gefeiert.
Daß Lindner dann hinwarf, war eine Katastrophe, weil die gesamte SPD eben nicht in die Groko wollte und das ja ständig abgelehnt hatte.
'Ach ja? Und deswegen hat die SPD auch ab dem 24.09 zwei Monate lang einhellig jeden Tag gesagt, sie will in Opposition und es soll zu Jamaika kommen?'
LöschenDas hat die SPD deshalb gesagt, weil sie sonst von der CDU abgeschoben worden wäre. Die wollte schließlich auch Jamaika. Der gesamte Wahlkampf war ja darauf ausgelegt.
Die SPD wäre also ohnehin in der Opposition gelandet. Durch die Ansage am Wahlabend hätte es wenigstens so ausgesehen, als ob die SPD die Entscheidung selbst getroffen hätte.
Dass die SPD schon vor vier Jahren Angst vor Jamaika hatte, ließ Karl Lauterbach heute bei Lanz durchblicken. Das wollte die SPD damals unbedingt verhindern. Die FDP ist dann aber an der 5%-Hürde gescheitert. An der Furcht hat sich bis heute aber nichts geändert. Nachdem klar war, dass Jamaika regieren kann, hat die SPD einfach die Reißleine gezogen, bevor sie sich einen Korb holt.
Ich wäre nicht überrascht, wenn die CDU/CSU nun die anstehenden Koalitionsverhandlungen platzen ließe (sofern es die gibt) und es dann doch noch Jamaika gäbe. Ich glaube, man wird der SPD noch mehr Zugeständnisse abfordern. Falls du es nicht gemerkt hast: Die demontieren die SPD gerade.
Nach dem Platzen wäre die SPD total am Ende. Der CDU würde ich so ein Manöver zutrauen. Sie stände dann zusammen mit der FDP noch als Retter der Demokratie da. Und die ohnehin am Boden liegende, von allen verachtete SPD, stünde wie der Dorftrottel da.
Das mit anzusehen, wäre spannender als jede Telenovela.
Denke bitte an Dein LIthium! Du phantasierst schon wieder.
LöschenWem die Argumente ausgehen, der wird persönlich. :)
LöschenGenau, weil ich GAR KEINE Argumente habe, schreibe ich seit 11 Jahren jeden Tag ausführliche Artikel, also inzwischen über 4000.
LöschenEchte Argumente muss man aber belegen können und das tue ich immer. Daher setzte ich extrem viele LInks, damit jeder nachlesen kann.
Du hingegen behauptest unablässig irgendetwas, das nicht stimmt, wie zB den angeblichen Wunsch von großen Mehrheiten der Bürger nach einer ganz linken antikapitalistischen Politik.
Das ist und bleibt aber Unsinn in diesem sozioökonomisch strukturkonservativem Deutschland.
Das ist genau hanebüchen wie Deine Prognose von der baldigen Machtübernahme der Piraten oder dem von Dir herbeigesehnten baldigen CSU-Bundeskanzler Guttenberg.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
LöschenMit der GroKo gibt die SPD ihre Rolle als größte Oppositionspartei an die AfD ab. Das bedeutet, dass die AfD dann traditionell drei Ausschussvorsitzende stellen kann. Die CDU hat bereits signalisiert, diese Regel beizubehalten. Unter anderem den Finanzausschuss. Außerdem bekommt die AfD einen Sitz im Geheimdienst-Kontrollgremium. Was das bedeutet, ist hie nachzulesen:
AntwortenLöschenhttps://dvwelt.wordpress.com/2018/01/19/kleine-klapperschlangen/
Demnach wird Martin Schulz als der Spitzenpolitiker der SPD in die deutsche Nachkriegsgeschichte eingehen, der dem Rechtsruck in Deutschland einen gehörigen Schub verliehen hat. 2021 gibt es höchstwahrscheinlich so oder so eine GroKo aus CDU/CSU und AfD. Danke Martin.
Den Medienhype um die ach so parteiintern oppositionellen Jusos kann ich auch nicht verstehen, denn bei denen hab ich von "Hartz 4 muss weg" als Signal einer überfälligen Runderneuerung bisher nichts gehört.
2021 ist insofern schlecht zu beurteilen, weil es dann erstmals nach etwas 500 Jahren eine Wahl geben wird, bei der nicht mehr Merkel antritt. Und Schulz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht.
LöschenÜber die AfD können wir auch noch nichts sagen - bisher haben sich rechte und überhaupt neue Parteien (mit Ausnahme der Grünen) schnell zerlegt, wenn sie ins Parlament kamen. Es blieb oft bei einer Legislatur.
LGT
Aus der Geschichte lernen?
AntwortenLöschenAndrea Nahles (SPD) ist sicher, daß man sich mit der CSU (to do brindt (veraltet) wirr reden oder handeln) über die Alterstests an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen schon irgendwie einigen wird.
Die Fraktionsvorsitzende Nahles sagte der Bild am Sonntag, sie sei sich sicher, dass man sich auf ein Verfahren einigen könne. Nahles betonte, der Staat dürfe sich nicht belügen lassen. Viele Antragsteller gäben ihr Alter nicht korrekt an, diese müsse man herausfiltern. Konkret verwies die SPD-Politikerin auf das Vorbild Hamburg, wo die Beweispflicht nicht beim Staat, sondern bei den Flüchtlingen liege. Nahles betonte, die Hamburger Behörden schätzten das Alter ein. Sei der Betroffene damit nicht einverstanden, könne er selbst beweisen, dass er jünger sei – etwa durch eine Handwurzeluntersuchung.
Das qualifiziert sie zur Kriminellen, nicht für ein politisches Amt.
Menschenwürde und körperliche Unverletzlichkeit gelten auch für Nichtdeutsche. Das Röntgen des Handgelenkes zu Altersfeststellung bei unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen ist Körperverletzung und nicht nur ein absichtlicher ärztlicher Kunstfehler.
Du sprichst ein paar wichtige Punkte an. Der AfD nicht die Position zukommen zu lassen, war ein Argument gegen die GroKo. Da hat sich auch nichts daran geändert. Das man mit der CSU während einer Legislatur keine Einigung erzielen kann, weiß mittlerweile auch jeder. Im Sondierungspapier stehen auch zu viele schmutzige Deals. Nur Tausend Menschen dürfen pro Monat den Familiennachzug in Anspruch nehmen?! Dann dauert es 21 Jahre, bis alle Familien wiedervereint sind! DAS hat die SPD so unterschrieben!
LöschenNachverhandlungen wird es auch nicht geben. Worum geht es also? Die SPD hat offenbar keinen Wählerauftrag zum Regieren. Den hat die CDU/CSU. Es ist deren Problem, sich einen Partner dafür zu erkaufen.
Stattdessen torpediert die CSU mit Glyphosat-Schmidt, markigen Sprüchen und Nachverhandlungsabsagen die Sondierungsgespräche. Das alles macht die SPD mit. Wozu? Um dann noch weiter in einer GroKo zu schrumpfen? Glaubt sie etwa, dass die Strategie/der Ton sich in den nächsten vier Jahren ändern wird und man dann vor der nächsten Wahl besser da steht?
Meiner Meinung nach geht es allein der SPD-Spitze um ihre Karriere. Die haben wirklich alles in den Sand gesetzt. Den Wahlkampf sowieso, die Sondierung, beim Scheitern von Jamaika und jetzt vor dem Parteitag. Die haben NICHTS aus den Gelegenheiten gemacht, die sie hatten. Und jetzt wollen sie noch immer so weitermachen, reden von Europa, der Schmach von Neuwahlen, und, und, und... doch dafür ist die SPD gar nicht verantwortlich!
Die politische Flaute und das Chaos in Europa hat die CDU verbockt. Auch das Scheitern von Jamaika geht auf ihr Konto. Genauso ist das miese Sondierungsergebnis ihr Werk. Zusammen mit der CSU arbeiten sie systematisch am Imageverlust der SPD. Und der fällt nichts weiter ein, als den Prügelknaben zu spielen. Die Haltung der SPD-Führung kann man eigentlich nicht anders bezeichnen, als Sabotage an der Sozialdemokratie.
Der wieder und wieder von Tammox angesprochene Wählerwunsch nach mehr Wirtschatsliberalität mag richtig sein. Ich persönlich glaube das zwar nicht, weil die SPD in den 80er Jahren deutlich weiter links war und entsprechend mehr Wähler als heute hatte, aber es wäre zumindest denkbar. Parteien keine jedoch keine Handelsketten, die den Menschen das anbieten, was diese erwerben wollen. Parteien sollen Interessengemeinschaften mit einem klaren Profil sein. Das linke Profil der SPD, wurde systematisch von den karrieregeilen Seeheimern mit ordentlich Unterstützung aus der Wirtschaft weggefeilt.
An der SPD-Basis rumort es wegen des Kurses schon lange. Konsequenzen in der politischen Ausrichtung hatte das bisher aber nicht. Immer wieder bestimmten am Ende die Seeheimer den politischen Kurs. Geradezu hirngewaschen erscheinen mir die Argumente der Fürhungstreuen. Wir erleben gerade live das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland!
@Altautonomer - da rennst Du offene Türen ein. Ich hage seit 20 Jahren eine tiefe Abneigung gegen Nahles.
Löschendas wird natürlich noch dadurch verstärkt, daß sie eine ultraüberzeugte Katholikin ist.
Und seit sie Fraktionsvorsitzende ist, vergeht fast kein Tag, an dem ich sie nicht extrem scharf kritisiere.
Überhaupt dürfte ja wohl klar sein nach meinen unablässigen Schimpftiraden, daß ich rein GAR NICHTS von der Gegenwärtigen SPD-Führung halte.
Ich fand schon den Wahlkampf vollkommen verfehlt und habe das auch immer wieder deutlich geschrieben.
ABER ich kann mir nun mal das Führungspersonal nicht allein aussuchen und nun haben wir die und keine anderen an der Spitze.
Die außenpolitischen UMstände sind ebenfalls so wie sie sind. EU-Krise, EU-Migrationspolitik, Trump, Klimaschutz etc - da gibt es eine Fülle von Gründen, weswegen es nicht egal ist wer regiert.
Und dann lieber den UNions-Mist etwas abmidlern, indem wenigstens einige gute Minister von der SPD dabei sind, anstatt NUR solchen Typen wie Span und Dobrindt.
Ja, die Lage ist BESCHISSEN, aber die Partei kommt bei mir immer noch NACH den Inetressen des ganzen Landes:
http://tammox2.blogspot.de/2018/01/das-wird-richtig-scheie-also-ja.html
LGT