Das wird
ja schon etwas langweilig mit der Zeit:
Trump kündigt irgendeine Ungeheuerlichkeit an und sofort gehen europäische Presse und Regierungen in den Hühnerhaufenmodus über:
Das wäre aber geradezu gefährlich, damit schade Trump doch auch Amerika und überhaupt müsse man ihn als wirklich schlechten Präsidenten ansehen.
Trump kündigt irgendeine Ungeheuerlichkeit an und sofort gehen europäische Presse und Regierungen in den Hühnerhaufenmodus über:
Das wäre aber geradezu gefährlich, damit schade Trump doch auch Amerika und überhaupt müsse man ihn als wirklich schlechten Präsidenten ansehen.
What
else is new?
Das weiß
ich schon seit 2015, als er seine Kandidatur in den Ring war.
Inzwischen
regiert der Mann fast anderthalb Jahre und einst geistreiche Sprüche wie
„Woran
erkennt man, daß Trump lügt?
Wenn
er seine Lippen bewegt.“
sind gar nicht mehr komisch, sondern nackte Realität.
sind gar nicht mehr komisch, sondern nackte Realität.
Heute
der nächste Streich: Strafzölle gegen europäische Produkte. Brüssel is not
amused.
[….]
Trump macht Ernst. [….] Im
Handelsstreit mit Europa lässt es US-Präsident Donald Trump auf eine Eskalation
ankommen. Wirtschaftsminister Wilbur Ross teilte am Donnerstag mit,
Stahllieferungen aus der EU, Kanada und Mexiko würden von diesem Freitag an mit
Einfuhrzöllen von 25 Prozent belegt. Bei Aluminium sind es zehn Prozent. Der
Schritt sei notwendig, weil die Importe die nationale Sicherheit der USA
gefährdeten. [….]
Schockierend.
Trump ist also doch nicht insgeheim rücksichtsvoll und besonnen, sondern setzt
den Unsinn, den er per Twitter raushämmert sogar um?
Also
damit konnte nun wirklich keiner rechnen. Schließlich hatte man ihm doch die
Gegenargumente vorgelegt. Donnerlittchen. Und dabei sind diese Strafaktionen
und Kündigungen all der internationalen Abkommen doch schlecht, schreiben die
empörten Journalisten.
[….]
Trump meint, er könne durch Abschottung
die heimische Wirtschaft schützen. Die Geschichte hat Dutzende Male gezeigt,
dass derlei Protektionismus nicht funktioniert und dem eigenen Land mehr
schadet als nutzt. [….] In
Deutschland werden die Auswirkungen der Stahlzölle auf Wirtschaft, Wohlstand
und Arbeitsplätze zunächst kaum spürbar sein - und doch birgt Trumps
Entscheidung die Gefahr, dass eine Spirale aus Sanktionen und Gegensanktionen
in Gang kommt, die das Potenzial hat, den globalen Konjunkturaufschwung zu
beenden. Das gilt insbesondere für den Fall, dass der Präsident seine Drohung
wahr macht, auch den Import von Autos mit Strafabgaben zu belegen. Die
Pkw-Industrie ist heute längst keine nationale mehr, sondern eine, die auf
allen Kontinenten ihre Werke betreibt. Wie weit die Globalisierung hier
gediehen ist, zeigt der Umstand, dass BMW der größte Autoexporteur der USA ist.
Wer diese Lieferketten und die globale Arbeitsteilung zerstört, weil er glaubt,
er könne sein Land abschotten und Jobs "nach Hause holen", wird die
Welt ins Chaos stürzen. [….]
Willkommen
in der Trumpwelt. Es stört ihn nicht sich pausenlos selbst in den Fuß zu
schießen und wenn etwas wirklich, wirklich schlecht ist, zieht er das umso
lieber durch.
Trump
versteht nicht nur nichts von Deals und Business, er versteht überhaupt gar
nichts.
Von
dieser Erkenntnis überrascht sein können nur Menschen, die mehrere Jahre im Koma
lagen, oder auf einer geheimen Mars-Langzeitmission von allen Nachrichten
abgeschnitten waren.
Wir
müssen also zur Kenntnis nehmen, daß wir die USA nicht ignorieren können, weil
sie die mit Abstand stärkste ökonomische und militärische Macht sind.
Und
wir müssen gelernt haben, daß alle Versuche der Einflussnahme auf die
US-Administration total gescheitert sind. Ob man es mit Schmeicheleien (wie
Macron), enthusiastischer Argumentation (wie Trudeau), beiläufiger
Richtigstellungen (wie Merkel), deutlichen Drohungen (wie Kim Jong Un) oder
moralischer Empörung (NGOs) versucht, ist irrelevant. Der zutiefst destruktive
Trump ist unbelehrbar und frönt ausschließlich seinem Drang selbst gepriesen zu
werden und die Werke anderer zu zerstören.
Damit
bleibt uns nur noch genau eine Alternative:
Alle Staaten außerhalb der USA müssen sich ökonomisch und ökologisch gegen Trump verbünden.
Alle Staaten außerhalb der USA müssen sich ökonomisch und ökologisch gegen Trump verbünden.
Die
Vereinigten Staaten sind zwar ein ökonomischer Gigant, aber sie sind nicht
unabhängig und nicht mächtiger als alle anderen zusammen.
Klar,
Deutschland exportiert mehr Industriegüter in die USA als umgekehrt. Das
Ungleichgewicht in der Handelsbilanz ärgert den Egomanen von Washington.
Aber
betrachtet man die IT- und Dienstleistungen sieht es genau umgekehrt aus.
Da
sind die USA der große Exporteur und hängen von unserer tumben Bereitschaft ab
Google, Amazon, Facebook und Apple nahezu unbesteuert und unbezollt den
europäischen Markt aussaugen zu lassen.
Es
ist ja ganz süß wie der haptische Herr Juncker nun an symbolische Gegenzölle
auf Bourbon und Harleys erheben will – in der Hoffnung, das verschrecke die
Republikaner wie Paul Ryan in deren Heimatstaaten solche Fabriken stehen.
Nur
tritt Ryan gar nicht zur Wiederwahl an und der Rest der GOP hat hinreichend
bewiesen, daß er unter keinen Umständen bereit ist Druck auf Trump auszuüben.
Es
hilft alles nichts, nun müssen sich die „BRICS“-Staaten, Japan und die EU
zusammensetzen und eine einheitliche Front gegen Washington aufbauen.
Das
ist natürlich etwas schwierig, da jeder einzelne Staat seine
Partikularinteressen hat und der Mega-Exporteur China beispielsweise einen Modus
Vivendi mit Trump gefunden hat, indem er gezielt Ivanka besticht und dafür
im Handelsstreich von ihrem Papi bekommt, was Peking will.
Jetzt
ist also die hohe Kunst der internationalen Diplomatie erforderlich.
Ein
geachteter wichtiger Regierungschef, möglichst der Amtsälteste, müsste sich der
Angelegenheit annehmen, sein gesamtes persönliches und politisches Renommee in
die Waagschale werfen und zu einer enormen Pendeldiplomatie starten. Pausenlos
zwischen Moskau, Tokio, Peking, Neu Delhi, Pretoria, Brasilia, Brüssel, London,
Paris und Berlin hin und herfliegen. Mit Engelszungen auf alle einreden, Interessen
ausgleichen, um Mitstreiter werben, Konzepte entwickeln und geistig flexibel,
sowie mutig agieren.
Putin
kommt nicht in Frage, weil er von vielen nicht akzeptiert wird, Abe ist in die
anderen Organisation zu wenig eingebunden, Xi hat Ivanka, May ist zu schwach,
Macron zu neu.
Es
wäre die Paraderolle für die deutsche Kanzlerin, die seit 13 Jahren
ununterbrochen regiert, die jeder kennt und gegen die auch kein anderer
Staatschef extreme Vorbehalte hat.
Deutsche
Kanzler sind durchaus in der Lage solche bahnbrechenden internationalen Bündnisse
zu schmieden.
Schmidt
hat die gemeinsame EU-Währung, den Nato-Doppelbeschluss und die G7 geschaffen,
Schröder die internationale Koalition gegen den Irakkrieg geformt.
Blöderweise
haben wir aber nun Merkel als Kanzlerin und die tut in dieser Welt-Megakrise
das was sie am liebsten tut: Abtauchen und so tun, als ob sie mit Politik
nichts zu tun hat.
Bloß
keine heißen Eisen anfassen, bloß nichts wagen. Immer schön den Kopf einziehen.
Gegenwärtig
weilt sie in Portugal, Nr. 47 der Rankingliste nach dem BSP.
Die
kleine Hamburger Mopo macht heute einen guten Job und zählt die totale Arbeitsverweigerung
der Kanzlerin auf.
Mopo Kommentar 31.05.2018 |
[…..]
Was macht eigentlich Angela Merkel?
In Europa und im
Verhältnis zu den USA türmen sich mächtige Probleme auf. Doch die Kanzlerin
schweigt
[…..]
Die Welt ist aus den Fugen: Ein
US-Präsident, der das westliche Bündnis in Trümmer legt. Europäische Staaten,
die die Errungenschaften vergangener Jahrzehnte schleifen und damit den ganzen
Kontinent an den Rand des Abgrunds zerren. Ausgerechnet in dieser Zeit, die
nach Orientierung und Führungsstärke schreit, ist die Bundeskanzlerin
abgetaucht.
➤
Beispiel USA: US-Präsident Donald Trump verhängt Strafzölle gegen die früheren
Bündnispartner, […..]
Dass US-Konzerne wie Amazon, Facebook,
Google, Apple und Co. in Europa Milliarden scheffeln, ohne angemessen Steuern
zu bezahlen, erwähnt er lieber nicht.
Und was sagt Angela
Merkel dazu? Sie schweigt.
➤
Beispiel Bruch des Atomabkommens mit dem Iran: […..] Trumps Botschafter in Berlin, Richard Grenell, gerade ein paar Tage im
Amt, führt sich auf wie der Statthalter einer Besatzungsmacht: Er fordert
deutsche Firmen im Kommando-Ton auf, ihre Geschäfte mit dem Iran „sofort runterzufahren“.
Und die
Bundeskanzlerin schweigt.
➤
Beispiel Italien: Da schicken sich ein Polit-Clown und ein Rechtsradikaler an,
das Land zu regieren. […..]
Was sagt die Kanzlerin zu diesem Irrsinn?
Sie schweigt.
➤
Beispiel CSU: Hand in Hand mit dem ungarischen Regierungschef und Europa-Feind
Viktor Orbán sägt die CDU-Schwesterpartei am EU-Grundpfeiler Reisefreiheit. […..]
Die Kanzlerin
schweigt.
➤
Beispiel Polen: Beim wichtigsten EU-Partner Deutschlands im Osten schafft die
PiS-Partei um Jaroslaw Kaczynski gerade die Demokratie wieder ab, die in den
80er Jahren mühsam und glücklich der sowjetischen Besatzungsmacht abgetrotzt
wurde[…..]
Was Angela Merkel dazu
sagt? Nichts.
➤
Beispiel Frankreich: Seit Monaten liegen Vorschläge von Präsident Emmanuel
Macron auf dem Tisch, die Wege aus Europas schwerster Krise seit Jahrzehnten
weisen. […..]
Doch was macht die
Kanzlerin? Sie schweigt.
Wie lautet die
Überschrift übe dem Koalitionsvertrag der GroKo? „Ein neuer Aufbruch für Europa
– Eine neue Dynamik für Deutschland“. Davon ist nichts zu spüren. […..]
(Hamburger
Morgenpost, 31.05.2018)
So
ärgerlich Trump ist, aber die Deutschen sollten sich auch mal eine andere
Regierung wählen.