Als
ich kürzlich die Artikel zum Thema „Ein Jahr Woelki in Berlin“ las, fiel mir
mehrfach der Name „Ludwig Schick“ auf.
Diesen „liberaleren“ Bischof aus Bamberg
hätten sich die Berliner nämlich als zukünftigen Kardinal der deutschen Hauptstadt
gewünscht. Er wäre weniger verstockt und Großstadt-kompatibler, als ein Opus-Dei-Gewächs
aus dem Treibhaus des bestgehassten Kardinals Meisner.
Wie
man sich täuschen kann.
Nun
wird Woelki tagein, tagaus von Kreuznet als vermeidlicher Homo-Tolerator
geschmäht, während Schick offensichtlich erkannt hat, wie man es schafft im Vatikanischen
Klima des B-16 Karriere zu machen.
Er
nahm seine ganze Puste zusammen und blies sich zum Beschützer Gottes vor den
bösen Lästerern auf. Der Blasphemie-Paragraph müsse dringend verschärft werden, da sonst der arme kleine Gott deprimiert wäre.
Die Handschrift seines einstigen
Lehrmeisters, des ultra-konservativen Militärbischofs Johannes Dyba aus Fulda,
kommt immer mal wieder durch.
Hätten
Gott, Allah und Jahwe tatsächlich überzeugte Anhänger, wüßten diese, daß Gott
nicht weniger allmächtig wird, nur weil ein Atheist dies behauptet.
Indem
sie aber Gott zur potentiellen beleidigten Leberwurst herabstufen,
demonstrieren sie, wie wenig sie glauben.
Sie
sind alle kleine Ratzingers, die sich lieber hinter Panzerglas verstecken und
kleine Pfarrer, die lieber einen Blitzableiter gegen Gottes Blitze auf dem
Kirchendach installieren.
Der
Bamberger Bischof prescht vor.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick setzt sich für ein Gesetz gegen Blasphemie ein. "Wer die Seele der Gläubigen mit Spott und Hohn verletzt, der muss in die Schranken gewiesen und gegebenenfalls auch bestraft werden", erklärte Schick am Mittwoch in Bamberg. […] Gegen "heilige Personen, heilige Schriften, Gottesdienste und Gebete sowie heilige Gegenstände und Geräte aller Religionen" dürfe kein Spott und Hohn zugelassen werden.Satire über religiöse Einstellungen und Gefühle stelle eine Verletzung der im Grundgesetz garantierten Menschenwürde dar, betonte der Erzbischof. Eine Gesellschaft, die das, was religiösen Menschen hoch und heilig sei, nicht schütze, schade sich selbst. Sie dränge einen Teil ihrer Bürger an den Rand oder sogar in den Untergrund, mahnte Schick. Christen müssten deshalb fordern, dass die "Person Jesu Christi, Gott der Vater, Maria, die Heiligen, die Hostie des Altarsakraments, die sakralen Gegenstände wie Kelche und Monstranzen, auch die Kirchengebäude und Prozessionen von unserem Staat geschützt werden".Zugleich rief Schick die Gläubigen auf, auch selbst das Heilige heilig zu halten. Christen sollten deutlich machen, dass sie Verunglimpfungen ihrer Überzeugungen und Werte in Medien und öffentlichen Organen nicht hinzunehmen bereit seien.
Lästern
verboten. Zurück ins Mittelalter.
Inzwischen
hat der Unfehlbare in Rom seinen großen Irrtum bezüglich der Titanic bemerkt.
Des
Papstes peinliche Posse um ein Blättchen mit gerade mal 70.000 pro Monat
verkaufen Exemplaren verbieten zu lassen, erbrachte das, was jeder Menschen mit
mehr als drei Gehirnzellen sich schon vorher vorstellen konnte: Einen
gigantischen PR-Boost für die Kleinstredaktion und eine Verdoppelung der
Auflage auf über 140.000 Hefte.
Gratulation
Ratzi - Du hast es geschafft das Bild, das Du mit aller Macht aus der
Öffentlichkeit verweisen wolltest, richtig populär zu machen.
Dank des
dummerhaften Eingreifens des Vatikans kennt nun jeder das Pipi-Bild und lacht
über Dich.
(Ich
sage ja schon lange: Danke Darwin für diesen Papst! Möge Ratzi über 100 Jahre
alt werden! Er ist der beste Helfer der atheistischen Sache!)
Der
Vatikan hat hier wieder einmal vorgeführt, wie man es NICHT macht. Sich als
tumber Goliath über Schwächere hermachen!
Zeit
für Bischof, Verzeihung: ERZ-Bischof Schick, den schönen Fehler zur Sicherheit
gleich noch einmal zu machen.
SZ: Der Papst hat im Streit mit dem Satire-Magazin "Titanic" nachgegeben, das ihn mit gelb befleckter Soutane zeigte. Geschah der Verzicht auf juristische Schritte aus Klugheit? Aus Furcht?Schick: Ich bin in das juristische Verfahren im Einzelnen nicht eingebunden und kann daher zu den Details nichts sagen. Menschen und Dinge, die unseren Nächsten heilig sind, sollen andere nicht in den Schmutz ziehen und verspotten dürfen. Für uns Katholiken ist der Papst der Stellvertreter Christi auf Erden. Wenn er und unser Glaube verhöhnt werden, verletzt das unsere Seele und damit unsere Menschenwürde.
Einmal
in Wallung schwingt sich der schicke Bamberger auch noch zum Hüter der
Barbaren-Praxis der Genitalverstümmelung auf.
(Dieser Link ist nur für Menschen mit robusten Mägen)
Daß allein in den USA jedes Jahr dabei 100 Babys ums Leben kommen und eine noch höhere Zahl den Penis ganz
verliert, kümmert den Oberhirten aus Bamberg nicht im Geringsten.
Schick: Wenn es Wege gibt, die Beschneidung schmerzfrei zu machen, ist das ein Fortschritt. Aber die Praxis selbst kann nicht infrage gestellt werden. Seit Tausenden Jahren gehört die Beschneidung für Juden zum Wesen ihrer Religion, bei den Muslimen ist das ähnlich. Das kann man nicht einfach verbieten.
Wie
zu erwarten setzt sich Schick auch für die von nahezu allen Experten unisono
scharf abgelehnten Bildungsfernhalteprämie ein. Katholik eben.
Von allen
Alternativen sucht er sich die Menschenfeindlichste und Dümmste heraus und
wirbt dafür. So auch im Fall der Herdprämie.
Schick: Man sollte es besser Kinderförderungsgeld nennen, auch wenn das ein Wortungetüm ist.
Herr
Bischof, Verzeihung Erzbischof; da sie gerade so einen Unsinns-Redefluß haben,
wie wäre es mit einem Wort zu den Schwulen; also dem Thema, das die Kirche am
meisten begeistert, weil sie sich so schön über Sexualpraktiken, statt um
menschliche Gefühle auslassen kann.
Schick: Familie ist aus katholischer Sicht dort, wo Mann und Frau sich das Jawort geben und miteinander Kinder haben. So definiert auch das Grundgesetz die Ehe, die unter dem besonderen Schutz des Staates steht. […] Gott liebt jedes Kind, jedes Kind ist auch ein Geschenk für die Gesellschaft. […] Allerdings bezweifle ich, dass ein Kind mit zwei homosexuellen "Vätern" oder "Müttern" […] nicht anders aufwächst als in einer herkömmlichen Familie mit Vater und Mutter.
Immer
weiter so.
Ich freue mich über jede Hilfe beim Dezimieren der Zahl der
Kirchensteuerzahler.
»Seit Tausenden Jahren gehört die Beschneidung für Juden zum Wesen ihrer Religion, bei den Muslimen ist das ähnlich. Das kann man nicht einfach verbieten.«
AntwortenLöschenEr hätte auch sagen können: "Seit Tausenden Jahren gehört die Steinigung von Homosexuellen und Juden, die am Sabbat arbeiten, für Juden zum Wesen ihrer Religion, bei den Muslimen ist das für Homosexuelle und Ehebrecherinnen ähnlich. Das kann man nicht einfach verbieten."
So formuliert, wird deutlich, wie grottendämlich der Original-Satz ebenfalls ist. Na gut, die Erwartungen bei einem Berufsreligioten sind eh gering...
Gruß Omnibus56
Feine politische Agendas habt ihr da am kommen.
AntwortenLöschenPro-Legalisierung des rein religioes geforderten, genitalen OpferbeschneidungsRituals und demnaechst werden wohl Pranger und Scheiterhaufen auf Marktplaetzen neben Kirchen angebracht, um doch endlich wieder die Gotteslaesterung dringlich und angemessen zur gebuehrenden Strafe zu gereichen.
@Omnibus56
AntwortenLöschenDaran merkt man auch, daß acht Wochen Diskussion und eine Fülle von Argumenten an denen vorbei gegangen sind.
Das haben die Schicks auch gar nicht nötig ihre eigene Denkmurmel mal zu bemühen. Die sind einfach so dummerhaft, daß sie einfach einen Satz aus ihrer Bibel nehmen und dann das Großhirn abschalten.
@ Jake:
Das würden sie sicher gerne.....
Wieder etwas mehr an die alte kirchliche Rechtssprechung anknüpfen.
Da muß man eben aufpassen und ihnen vorher dahin treten, wo es richtig zwiebelt.
LGT