Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.
- Jesus (Matthäus 10, 34-39)
Als bei den Katholiban ihr massives Kinderfi*ken in den Fokus der Öffentlichkeit geriet – ab 2002 in den USA und ab 2010 (Canisius) in Deutschland – wußten die Evangeliban, die wichtigsten Unterstützer Hitlers und Betreiber sadistischster Kinderfolterheime, in denen noch Jahrzehnte nach 1945 Hunderttausende Jungs und Mädchen bestialisch gequält wurden, was auf sie zukommt.
Die Tatsachen an sich, also Kinder brutal zu verprügeln, zu quälen, sexuell zu misshandeln und auch gelegentlich zu töten, war selbstverständlich kein Dealbreaker für die protestantische Kirche. Schließlich ist es einer der Signature Moves ihres Gottes, Erstgeborene abzumurxen. Kinder zu schlagen, wird ebenfalls als ausdrückliche Pflicht in ihrer heiligen Bibel gefordert.
„Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol.“
(Sprüche 23,13-14, siehe auch 13,24;22:15;20,30).
„Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande“
(Sprüche 29,15).
Zudem berufen sich Protestanten dezidiert und stolz auf die maximal-antisemitische Horrorgestalt Martin Luther.
Die lästigen Blagen zu misshandeln ist kein Problem für die Evangeliban, aber sie mussten sich um den Imageverlust, Mitgliederverlust und damit Geldverlust sorgen, wenn die Öffentlichkeit zu viele Fragen stellt.
Zum Glück sind deutsche Öffentlichkeit, Presse, Politik und Justiz in dieser Causa extrem träge und extrem tolerant gegenüber der Täterorganisation. Massenhaftes Kinderfic*en ist kein Grund, um den Kirchen ihre Gemeinnützigkeit oder Privilegien zu entziehen. Man muss das auch nicht, wie in anderen Ländern, staatlich untersuchen. Lieber Schwamm drüber.
Und so entwickelten die Evangelischen für die nächsten 14 Jahre nach Canisius eine geniale Strategie des Umgangs mit dem sexuellen Missbrauch durch ihre Geistlichen: Wegducken, Schweigen, mit dem Finger auf die Katholiken zeigen, Fallakten dezent vernichten und darauf hoffen, der Kelch möge an ihnen vorüber gehen.
Das klappte recht gut bis 2024 die erste Studie über Kindesmissbrauch in der evangelischen Kirche Deutschlands veröffentlicht wurde und auf einmal schwarz auf weiß dastand, nicht besser als die Katholiken zu sein.
Dabei hatte die EKD in den 14 Jahren seit Canisius so erfolgreich die Akten verschwinden lassen, daß für die Studie kaum Material vorlag.
Tja, um Akten herauszugeben, habe man bedauerlicherweise kein Personal, erklärte die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Bischöfin Kirsten Fehrs achselzuckend. Pech für die Opfer. Fehrs ist übrigens nur kommissarisch im Amt, weil ihre Vorgängerin, Präses Annette Kurschus zwei Monate zuvor wegen der Vertuschung eines Falles von sexuellen Kindesmissbrauchs zurücktreten musste. Just saying.
(…..) Blamable 14 Jahre nach den Katholiken, befassen sich die Protestanten mit ihrer Missbrauchsgeschichte. Eine aktuelle Studie zeigt nur eine kleine Spitze des Eisbergs, weil sich viele evangelische Bistümer weigerten Akten rauszugeben. Sie treten lieber weiter die Opfer mit Füßen, um die Täter zu schützen. Das ist die EKD 2024.
[….] Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragte Forscherteam hat am Donnerstag in Hannover die erste große bundesweite Studie - 880 Seiten lang - zu sexuellem Missbrauch in evangelischer Kirche und Diakonie vorgestellt. In dem Dokument wird von mindestens 2225 Betroffenen und 1259 mutmaßlichen Tätern gesprochen, untersucht wurde der Zeitraum seit 1946. Das ist laut den Forschern jedoch nur die "Spitze der Spitze des Eisbergs". Es ist ein Erdbeben heftigster Stärke für die EKD. "Die evangelische Kirche und die Diakonie steht erst am Anfang ihrer Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt", sagt Studienleiter Martin Wazlawik. […..]
Die frommen evangelischen Bischöfinnen, mit denen sich Politiker jeder Couleur so gern schmücken, sind moralisch keinen Deut besser, als die Woelki oder TVE.
Detlev Zander, 60, hat in einem Heim der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal in Baden-Württemberg bereits als Kleinkind schwerste sexuelle, physische und psychische Gewalt erfahren. Als Betroffenensprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) setzt er sich bundesweit für Missbrauchsopfer ein. Er ist Mitglied im EKD-Beteiligungsforum, in dem Betroffene und Kirchenvertreter paritätisch vertreten sind, erklärt im Spiegel:
[…] die hohen Fallzahlen […] muss man angesichts des immensen Dunkelfelds ja noch hochrechnen. Auch, dass die Opfer beim ersten Übergriff im Schnitt gerade mal elf Jahre alt waren, ist schrecklich. Da waren auch kleine Jungen dabei, das ist vor dem Hintergrund, dass die EKD jahrelang nach außen vermittelt hat, in ihren Reihen gebe es vor allem betroffene Frauen und ältere Mädchen, ein völlig anderes Bild. Auch das EKD-Mantra, es habe bundesweit nur 858 bekannte Fälle gegeben, kann man nun ad acta legen. […]
SPIEGEL: Kann man den Bericht überhaupt ernst nehmen? […]
Zander: Das fällt schwer, denn er weist etliche Mängel auf. So wurden zum Beispiel aus der Diakonie nur Fälle bis zum Jahr 1970 aufgenommen. Was danach geschah, bleibt unerwähnt. Man hat vor allem Disziplinarakten konsultiert, aber kaum Personalakten – obwohl doch gerade die viel aussagen über Verdachtsmomente und mögliche Vertuschung. Die Landeskirchen haben das mit Personalmangel begründet – das ist beschämend, das lasse ich als Ausrede nicht gelten. Wenn Bischof oder Bischöfin es mit der Aufklärung ernst meinen, sind sie verpflichtet, in so einem Fall mehr Leute einzustellen. […] Vielleicht hatte man Angst, dass in den Personalakten Dinge stehen, die Rückschlüsse darauf zulassen, wer wann was gewusst hat und wie lange es gedauert hat, bis Schritte unternommen wurden. Gut möglich, dass man Vertreter der Institution schützen wollte. Mich als Betroffenen hat diese Herangehensweise sehr geärgert. Ich frage mich auch, wer eigentlich kontrolliert hat, ob die Landeskirchen vollständige und korrekte Angaben gemacht haben. […] Vertuschung wird in der Studie gar nicht thematisiert. Kein Verantwortlicher wird mit Namen genannt. Wer waren denn die Bischöfe zum Tatzeitpunkt? Stellt irgendwer sein Amt zur Verfügung? Es sind die Betroffenen, die gerade die Verantwortung übernehmen und im Beteiligungsforum versuchen, Reformen anzuschieben. […] […]
(Zander Interview, 25.01.2024)
Wer immer noch Mitglied einer christlichen Kirche ist, macht sich mitschuldig! (….)
Eine passende Story wird just aus Hannover gemeldet. Dort hatte die Landeskirche einen Pastor entlassen, der in den 1990ern wegen sexueller Gewalttaten gegen Minderjährige in Osnabrück aufgefallen war.
[….] Nach der Kündigung eines Pastors wegen des Verdachts auf sexuelle Gewalt muss die evangelische Kirche den Mann weiterbeschäftigen. Das geht aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts von April hervor, wie die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers am Mittwoch mitteilte. Das Landeskirchenamt suche mit dem Pastor eine neue Aufgabe, heißt es in der Mitteilung. Der Mann soll künftig nicht länger als Pfarrer in einer Gemeinde arbeiten. Gegen seine Kündigung hatte der Pastor geklagt. Das Landesarbeitsgericht in Hannover entschied demnach in einem Berufungsverfahren zugunsten des Klägers. [….]
Kirche und Justiz mal wieder Hand in Hand. Ein bißchen Kinderfick*n disqualifiziert nicht den Priesterberuf auszuüben, also soll die Kirche den netten Mann weiterbeschäftigen, befanden die Richter. Begründungen lieferten sie auch: Erstens seien die Taten lange her und zweitens war der Mann damals ja nur Diakon.
[….] Nach Ansicht des Gerichts gibt es keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine fehlende Eignung des Pastors, begründete ein Sprecher des Landesarbeitsgerichts das Urteil. Das Landeskirchenamt sucht nun nach eigenen Angaben mit dem Pastor "nach einer neuen Aufgabe, die nicht den Pfarrdienst in einer Kirchengemeinde beinhaltet". Der Pastor wird demnach nicht an seine frühere Pfarrstelle im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont zurückkehren.
Die Taten sollen sich laut Landeskirche bereits in den 1990er-Jahren ereignet haben, als der Theologe noch nicht als Pastor und auch nicht im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont in der Landeskirche tätig war. Die zuständige Staatsanwaltschaft Osnabrück stellte die Ermittlungen gegen den Pfarrer im Mai 2023 ein. Die Taten seien bereits verjährt, hieß es damals. […..]
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