Am
16.12.2014 starben in einer Peschawarer Schule 140 Kinder
unter anderem deswegen, weil sie einer PR-Kampagne fanatisierter Religioten
dienten.
Anfang
der 2000er Jahre gab es einen unumstrittenen islamistischen Oberterroristen;
Osama bin Laden mit seiner Al Kaida.
9/11
samt der amerikanischen Reaktion (Abu Ghraib, Guntanamo, Baghram…) darauf
wurden zu größten Werbekampagne für eine Terrororganisation aller Zeiten.
Spätestens seit der Friedensnobelpreisträger im Weißen Haus aber
völkerrechtswidrig bin Laden töten ließ, franst die Terrorszene immer mehr auf.
Die
Nusra-Front, al-Qaida im Irak (AQI), „Kalif“ Abu Bakr al-Baghdadis IS, die
Taliban und Boko Haram müssen inzwischen um Aufmerksamkeit kämpfen, wenn sie
Geld und neue Mitglieder anlocken wollen.
Da muß
man sich was ausdenken, um die Welt noch mehr zu schocken als die
Konkurrenz-Terroristen.
Das ist
für Medien weltweit eigentlich ein Dilemma.
Jeder
Bericht über das Supermassaker in Peschawar ist gleichzeitig Werbung für die Taliban,
deren Schlagkraft damit gewissermaßen verifiziert wird.
Möglicherweise
würde man Taliban und IS effektiver bekämpfen, indem sie weltweit von der Presse
ignoriert würde.
Erführe
man in Westeuropa und Amerika gar nichts von ihren Taten, würden auch nicht
tausende begeisterte neue Rekruten die Terrorislamisten verstärken;
Geldzuwendungen blieben aus.
In der
Praxis ist das allerdings wohl kaum machbar angesichts der Millionen vertriebenen
und Myriaden gekillten Opfer.
Ihr Leid
verdient Aufmerksamkeit und nur durch die Weltöffentlichkeit kann ihnen Hilfe
zukommen.
Was
aber, wenn es (noch) keine Todesopfer gibt?
Wenn
Arschloch-Organisationen aus ihrem Erfolg immer mehr Erfolg generieren? Wenn
sie durch die hysterische Presseaufmerksamkeit immer mehr Zuspruch der
Skrupellosen und Doofen bekommen?
Pro-NRW,
AfD, Pegida, NPD, Pro Köln, Hogesa und wie das rechte Pack sonst noch heißen
mag, konkurrieren ebenfalls um Anhänger.
Sofern
sie kriminell sind/werden, haben sich Staatsanwaltschaft, Staatsschutz und
Polizei um sie zu kümmern. Das funktioniert leider mehr schlecht als recht wie
man an Beate Zschäpes mörderischen Treiben über ein Jahrzehnt sieht.
Und dann
sind da eine Exekutive und Judikative in Sachsen,
die auf Länderebene offenbar sehr viel intensiver Antifaschisten und
Demonstranten gegen rechts verfolgt, als die Nazis und Neonazis selbst.
Es ist
mir aber nicht einsichtig weswegen solche Untermenschen wie Lutz Bachmann
mit ausufernder Gratis-PR beschenkt werden, so daß ihr enthirnter Braunmob jede
Woche mehr anschwillt.
Und
richtig widerlich wird es, wenn die Konservativen dieser Republik in den
zuletzt 15.000 Doofen in Dresden nur potentielle Wählerstimmen sehen und sich anbiedern.
Keine
Gratis-PR für Pro-NRW, AfD, Pegida, Bogida, Dügida, Legida, NPD, Pro Köln und
Hogesa!
Null Toleranz für
Pegida
[…]
In ganz Deutschland wächst der Protest.
Medien und Politik reagieren: Sie wollen "verstehen" und
"erklären". Das ist ein Fehler. Erstens ist Rassismus kein Problem
der Erkenntnis, sondern eines der Moral. Und zweitens geht es weder um die
Zuwanderer noch um den Islam. Es geht um den schwindenden Konsens und die
zunehmende soziale Kälte in einem ungerechten Land.
Der frühere
Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Wolfgang Thierse, hat gesagt, die
Politik müsse besser erklären, "warum wir Einwanderung brauchen".
Sigmar Gabriel, Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, sagt, die Politik
müsse zugehen auf all jene, "die verunsichert sind und mitlaufen".
Thierse und Gabriel sind aufrechte Demokraten. Aber sie irren. Die Politik
sollte den Teufel tun und die Debatte mit Idioten und Rassisten suchen. Denn
ein Idiot oder ein Rassist ist jeder, der an einer Demonstration gegen die
"Islamisierung des Abendlandes" teilnimmt.
[…]
Muslimen die Schuld am Anti-Islamismus in
die Schuhe zu schieben, ist ebenso perfide, wie die Juden für den
Antisemitismus verantwortlich zu machen. Die verfehlte Siedlungspolitik Israels
hat mit dem Antisemitismus ebenso wenig zu tun wie die Verbrechen des
"Islamischen Staates" mit dem Anti-Islamismus. Das Ressentiment sucht
sich seinen Weg allein. Für ihren Hass auf Muslime brauchen deutsche Spießer
die Abweichungen des Islam ebenso wenig wie die Antisemiten für ihren Hass
gegen die Juden irgendwelche Neuigkeiten aus Israel. Was Adorno das
"Gerücht über die Juden" nannte, nährt sich selbst. Und so nährt sich
heute auch das "Gerücht über die Muslime" selbst. […]
Wie ein
Deutschland nach deren Vorstellungen aussähe, beschreibt heute Sibylle Berg in ihrer Kolumne und ich kann
nur sagen:
Deutschland, mir graut es vor dir.
Deutschland, mir graut es vor dir.
"Deutschland, mir graut es vor dir."
AntwortenLöschenMir auch, ... wenn ich da leben wuerde, waer ich schon laengst ausgewandert! ;-)
Gruss
Jake