Das politische Motto der US-Republikaner lautet schon seit etwa zehn Jahren „Every day a new Low“. Mit dieser seit 20 Jahren praktizierten Schäbigkeit, haben sie die USA an den Rand der Unregierbarkeit und einen beginnenden Bürgerkrieg geführt.
Seit Trump Präsident und religiöser Führer der GOP wurde, erschöpfte sich die Phantasie der Demokraten. Wie könnte das Low noch unterboten werden von dem Mann der schon vor seiner ersten Kandidatur 2016 log wie gedruckt, rassistisch hetzte, sich mit Marco Rubio ein Duell über seine Penislänge lieferte, öffentlich Behinderte nachäffte, Dutzende Untersuchungen wegen sexueller Übergriffe über sich ergehen ließ und schließlich noch mit seinem „Grab’em by the pussy“-Video für jeden offensichtlich als widerlicher Sexist geouted war?
Aber er lieferte. Wurde jeden Tag noch abscheulicher, log immer mehr, blamierte sich, würgte die Wirtschaft ab. Interessierte sich nicht für einen halbe Million Covid-Tote in den USA, ruinierte das internationale Ansehen, umgab sich mit Kriminellen und führte schließlich einen blutigen Coup an, um seinen Vize hängen zu lassen, die demokratischen Abgeordneten zu massakrieren und die US-Verfassung zu zerschlagen. Aber natürlich ging es schlimmer: Bis auf zwei einsame GOP-Abgeordnete, die sich gegen Trump stellen, sind alle, die am 06.01.2021 um ihr Leben bettelten, sich in Todesangst von ihren Familien verabschiedeten und am 07.01.2021 Trump verdammten, wenig später eingeknickt und kriechen nun wieder als rückgratlose Amöben nach Mar A Lago, um ausführlich Trumps Hintern zu küssen.Voller Verachtung hetzten sie gegen das zehnköpfige Komitee, welches die Vorgänge und Hintergründe des 06.01.2021 untersucht. Nichts verachten Republikaner mehr als Fakten.
Einen außerordentlich schäbigen Twist bekommt das Verhalten der Roten (Rot ist die Parteifarbe der Ultrarechten, die liberaleren Demokraten firmieren unter Blau), weil die Hauptleidtragenden des Trump-Mobs Polizisten waren. Hunderte wurden verletzt, es gab insgesamt fünf tote Beamte, darunter einige PTBS-bedingte Suizide. Traditionell verstanden sich die Republikaner immer als Schutzpatronin der Uniformierten, indem sie beispielsweise der „Black Lives Matter“ ein ätzendes „Blue Lives Matter“ entgegenstellten (in dem Fall Blau als Symbolfarbe für die dunkelblauen Polizei-Uniformen). Republikaner ließen sich Jahrzehntelang keine Gelegenheit entgehen, zusammen mit Uniformierten zu posieren, bedingungslos die Anliegen der Soldaten und Polizisten zu verteidigen. Das richtete sich gleichzeitig gegen die Friedensbewegung oder das BLM-movement. Aber ihre Treue zum orangen Messias überstrahlt alles und so fielen alle Republikanischen Abgeordneten (außer Kinzinger und Cheney) der Capitol Police in den Rücken. Sie kamen nicht zu den Beerdigungen, sprechen ihnen Leid und Verletzungen ab, blockieren politische Unterstützung.Zumindest in der Capitol Police werden wohl viele der vorher treu republikanisch wählenden Beamten, bei der nächsten Wahl ihr Kreuz bei den Demokraten machen.
Noch enger sind die Bande zwischen GOP und Militär. Bedingungslose Unterstützung der Soldaten gehörte zur republikanischen DNA. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wurde reflexhaft „we appreciate your service to our country“ aufgesagt und jeder Rüstungswunsch von den Lippen der Generäle abgelesen. Damit konnte man sich nicht nur so schön als Patriot und Nationalist präsentieren, sondern auch gleichzeitig dem Waffenwahn huldigen, sowie den Demokraten unterstellen, sie wären vaterlandslose Gesellen.
Aber auch das ist nun vorbei.
Auf widerlichste Art fielen die Republikaner gestern den Army-Veteranen in den Rücken und feierten sich anschließend im Senat mit Fist-Bumps, als sie erfolgreich den bei Auslandseinsätzen durch Giftgase verletzten, bzw „Burn Pits“ (Fäkalien-Brandgrube) exponierten Soldaten die medizinische Versorgung strichen.
Republicans' brazen hypocrisy and shameless trolling on display:
Ted “Support Our Troops” Cruz's celebratory fist bump after depriving veterans of health benefits last night:
[… ] In der Nacht zum Donnerstag haben Republikaner überraschend den von beiden Parteien im US-Senat ausgehandelten und mit 84 gegen 14 Stimmen verabschiedeten «PACT Act» blockiert. Das Gesetz stellt bis zu 280 Milliarden Dollar für die Behandlung, Erfassung und Erforschung der katastrophalen Auswirkungen von «Burn Pits» bereit und wurde in seltener Kooperation von Demokraten wie John Ossoff aus Georgia und Republikanern wie Marco Rubio aus Florida eingebracht.
Doch nun sprangen Dutzende von Republikanern bei der endgültigen Verabschiedung ab, für die eine Mehrheit von 60 der 100 Stimmen im Senat notwendig war. Politische Beobachter sehen dies als «Racheakt» für die sensationelle Einigung über ein massives Paket von Steuererhöhungen und Investitionen in nachhaltiges Wirtschaften, die der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, mit seinem Fraktionskollegen Joe Manchin Mittwochnacht vorgestellt hat.
Entsprechend harsch fällt die Kritik an den Republikanern seitens der Demokraten aus: Es sei absolut verantwortungslos, Militär-Veteranen auf diese Weise im Stich zu lassen. [….]
[….] Prominent Republicans—a group that included Senators Ted Cruz of Texas and Steve Daines of Montana—were caught on camera fist bumping on the Senate floor after blocking a procedural vote that would clear a path for a vote on legislation to expand benefits for veterans who were exposed to toxic burn pits while in combat zones in Afghanistan and Iraq. Burn pits are a common waste disposal practice at military sites outside the United States but have been the subject of controversy because burning solid wastes in an open pit generates numerous pollutants that cause different types of cancers, respiratory disorders, high blood pressure, autoimmune disorders and even birth defects. [….]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Feedback an Tammox