Samstag, 24. September 2016

Parteienbeeinflussung.



Das ist vielleicht etwas arrogant, aber ich stehe auf weltläufige Typen, die etwas von Kultur verstehen, sehr gepflegt wirken und im Ausland „bella figura“ machen.
Helmut Schmidt, Heiko Maas, Björn Engholm, Jutta Limbach, Henning Voscherau, Hamm-Brücher oder meinetwegen auch Richard von Weizsäcker sind solche auch als „Nadelstreifenpolitiker“ Geschmähten.

Gleichwohl verehre ich auch habituell ganz „Hemdsärmelige“ wie Egon Bahr, Regine Hildebrand, Ludwig Stiegler oder Peter Struck.

Nicht so gern habe ich hingegen den drögen Provinztypen, bei dessen Reden man immer einschläft, oder überlegt, wann der sich zuletzt die Haare gewaschen hat: Thierse, Nahles, Scharping, Kohl, Merkel (schlecht sitzende Jacken, ungepflegte Fingernägel) oder Schäfer-Gümbel.

Als Björn Engholm 1991 SPD-Vorsitzender wurde, dachte ich das erste mal dran in die Partei einzutreten, verschob die Entscheidung aber immer wieder bis auf einmal am 25. Juni 1993 der bärtig-bräsige Pfälzer Scharping; der Typ mit der FDP-Koalition (stellvertretender MP Brüderle!) Parteichef wurde.
Den Kurs wollte ich nun ganz bestimmt nicht unterstützen.
Bei der Urwahl zwischen Heidemarie Wieczorek-Zeul, Gerhard Schröder und Scharping war für mich eins klar: Alles, nur nicht Scharping.
Aber solche fatalen Entscheidungen passieren, wenn man sie nicht beeinflussen kann.
Das sollte nicht erneut passieren, also trat ich mit Scharpings Übernahme des Vorsitzes auch in die Partei ein; fest entschlossen für Rot-Grün auf Bundesebene und Rot-Rot in Ostdeutschland zu streiten.
Ich wollte dafür sorgen, daß die Partei etwas nach links rückt, nicht voller Angst auf die „Rote-Socken-Kampagne“ der Union reagiert und sich vor allem nicht von den Warnungen vor dem „rot-grünen Chaos“ ins Bockshorn jagen lässt.
Damals lehnte eine große Mehrheit noch eine grüne Beteiligung an der Bundesregierung strikt ab, weil diese Chaoten dazu nicht fähig wären.
1994 kam die erste rotgrün-rote Kooperation auf Landesebene unter Reinhard Höppner. FDP, CDU, CSU – aber auch weite Teile der West-SPD drehten durch.
„Koalition“ durfte das natürlich nicht heißen, weil man keinem Linken Regierungsverantwortung geben konnte. Also tolerierten die 21 PDS-Abgeordneten unter ihrer Vorsitzenden Petra Sitte lediglich rot-grüne Gesetze.
A posteriori könnte ich immer noch daran verzweifeln wie viel Überzeugungsarbeit und wie viele Dekaden es kostete das Land drauf einzustimmen, daß mit einer Regierungsbeteiligung von Linken sich nicht augenblicklich die Tore der Hölle öffnen würden.

Einfacher wäre es natürlich, wenn die eher links Denkenden SPD-Parteimitglieder geblieben wären und dementsprechend die Mehrheitsverhältnisse in den Gremien aussähen.
Aber das war immer und weltweit der Kardinalfehler aller links denkenden Menschen: Wenn sie nicht alles durchsetzen können, was sie wollen, treten sie beleidigt aus, bekämpfen dann ihre ehemaligen Parteifreunde härter als die echten politischen Gegner und zerlegen sich auf diese Weise derartig, daß am Ende die Konservativen regieren.
Das Paradebeispiel ist Oskar Lafontaine, der nach wenigen Wochen im Amt des Bundesfinanzministers beleidigt in den Sack haute, schmollend abzog, um dann bei SPRINGERS stramm rechter BILD anzuheuern, um dort als Kolumnist so heftig gegen Rot-Grün zu agitieren, daß wieder die CDU an die Regierung kam.

Wenn man Parteien in seinem Sinne beeinflussen will, weil einem der derzeitige Kurs nicht passt, muß man Mitglied bleiben, bzw eintreten. Man darf nicht austreten.

Eine ganz ähnliche Überlegung stellt der braune Berger, selbsternannter Schwulenführer und rasender Islamhasser an.
Natürlich spiegelverkehrt zu meiner Strategie.

(Der UD rechts im weißen Shirt)

Der Vorzeige-Homostricher David Berger, katholischer Traditionalist und Monstranzträger, trat am 15.09.2016 in die Berliner CDU ein.

Dieser bösartige Mann hat keine "geistige Heimat" - er opfert alles auf dem Altar seiner Selbstdarstellung, seiner Panik und Islam-Hysterie. Knochenreaktionär träumt er von einem katholischen Adenauer-Deutschland; bereinigt von dem, was er Links-grün-versifft nennt.
Zu behaupten, dieses Land sei "Links" ist wahrhaft grotesk. Seit Brandt hat es nicht mal den Anschein einer linken Bewegung gegeben. Dieses Land wimmelt von selbstzufriedenen Sofa-Konservativen.
Berger, wie diese ganze reaktionäre Bande, faselt brunzkatholisch vom "Abendland" - einer Chimäre. [….]

Erst war ich enttäuscht vom Urinduscher, der mit einem anderen Widernatürlichen homosexuelle Brechreiz-Turnübungen durchführt, daß er in eine linksradikale Partei geht.
Aber der in der Homo-Kloake gefangene Abfall-Katholik David Berger erklärt sich schlüssig in seinem neuen Blog, den ich an dieser Stelle nicht verlinken möchte:

Seit 15. September 2016 bin ich CDU-Mitglied. Ich weiß, dass viele, die der AfD nahe stehen und/oder Angela Merkel völlig zurecht kritisieren, enttäuscht waren, als sie hörten, dass ich einen Aufnahmeantrag in die CDU gestellt habe. […]
Ich habe […] zu diesem Eintritt in die CDU […] durchgerungen, […][…]

    1.) weil es hier in Berlin keine CSU gibt, mit deren Positionen ich mich am ehesten identifizieren kann.

    2.) weil ich der Überzeugung bin, dass es die dringende Wende für ganz Deutschland nur geben kann, wenn in der CDU genügend Kräfte aktiv sind, die deren traditionelle Werte hochhalten und eine aus christlichen Traditionen hervor gewachsene liberal-konservative Koalition mit der AfD (und evtl. auch FDP) vorbereiten.

    3.) weil ich als Optimist noch immer von einem baldigen Ende der Ära Merkel, ihrer willigen Entourage und ihrer verfehlten Migrationspolitik ausgehe.

[…] Europa, oder besser das Abendland, ist meine geistige Heimat, die nur überleben kann, wenn die Islamisierung […] möglichst rasch gestoppt wird. […] Gerade diese Heimat bin ich bereit ich mit allen Mitteln, die mir das Völkerrecht und mein Gewissen erlauben, und die mir als Mann des Wortes zur Verfügung stehen, zu verteidigen.
(David Berger, 21.09.2016)

Bei seiner braunen Basis findet der im Abgrund der Homo-Lebenslüge gefangene  ehemalige katholische Theologe, der sich auf einer gomorrhistischen Stricher-Webseite nackt, verlebt, gealtert, als eine lächerliche Karikatur seiner selbst vorführt, nicht nur Zuspruch.

Ein großer und grober Fehler. Wer einen gesunden Apfel in eine Kiste fauler Äpfel legt, der wird schlicht erleben, dass der gesunde Apfel ruck zuck ebenso verfault. Es ist einfach naiv zu glauben, dieser verlotterte und verlogene Haufen CDU wäre reformierbar.
Endweder [!] kämpfen alle Seite an Seite mit der AfD für einen Neuanfang in der politischen Landschaft oder das Land versinkt weiter im Chaos.
(Schmidt Maria Helmut, 22. September 2016)

Aber immerhin, in der CDU gibt es auch diese braun-völkischen Stimmen. Es sind nicht nur die Alten und Senilen wie Erika Steinbach und Peter Radunski, die bereits an Petry und Höcke heranrobben, sondern insbesondere Mitglieder der extrem rechtslastigen Sachsen-CDU ticken stramm antilinks und xenophob.

Erdogans Liebchen Bettina Kudla teilt mit ihrer Bundeslandsfrau Frauke Petry eine Vorliebe für Nazi-Vokabular.


Das Wort "Umvolkung", mit einem Hashtag gekennzeichnet, ist eindeutig besetzt. "Umvolkung" ist ein Nazi-Begriff, das NS-Regime hat ihn geprägt, er stammt aus der nationalsozialistischen Volkstumspolitik. Mit Umvolkung war damals die Germanisierung deutschfreundlicher Bevölkerungsgruppen in eroberten Gebieten Osteuropas gemeint. Heute verwenden ihn rechtsextreme und rechtpopulistische Gruppen als Schlagwort für ihre völkische Propaganda. Der rechtspopulistische Publizist Akif Pirinçci hat ein im April erschienenes Buch "Umvolkung" genannt, erschienen ist es in einem neorechten Verlag. [….]

Akif Pirinçci-Fan David Berger sprang sofort seiner Parteifreundin bei und warnt ebenfalls vor „Umvolkung.“

Akif Pirinçcis Streitschrift „Umvolkung“ – Ein Buch, das von Tag zu Tag, von Flüchtling zu weiterem Flüchtling, von Terrorakt zu nächstem Terrorakt aktueller wird. […]
(David Berger, 23.09.2016)

Wenn noch mehr Typen des Schlages Berger, Pirinçci und Kudla in der CDU aktiv werden, könnte sich der Traum einer braunen strikt xenophob-rassistischen Querfront noch realisieren.
Das wird sicher ein Paradies für Schwule.






1 Kommentar:

  1. You can certainly see your skills within the work you write.
    The world hopes for more passionate writers like you who aren't afraid to mention how they believe.
    At all times go after your heart.

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