Sonntag, 26. Oktober 2025

Was mich doch noch an der USA wundert.

Das ist fast unnötig zu erwähnen: Die Demokratie in den USA ist vorbei. Trumps Project 2025 hat jetzt schon sehr erfolgreich die Gewaltenteilung zerschlagen. Richter und DOJ handeln nach Trumps persönlichen Befehlen, der Speaker Mike Johnson richtet sich als „Trump’s Puppy“ ein, würde nie wagen, nie zulassen, daß die Legislative der Exekutive widerspricht.

[….] President Donald Trump has been heard privately joking that he believes he can easily manipulate House Speaker Mike Johnson, according to sources quoted by The New York Times.

“I’m the speaker and the president,” the MAGA leader is understood to have said, according to the newspaper. Citing two people with knowledge of his remarks, the Times further notes that Johnson’s conduct in office over the past several weeks, amid an ongoing shutdown, has done little to disabuse Trump of that notion, or anyone else. Some people fear the shutdown may prove to be the longest and most damaging on record.  [….]

(Yahoo News, 25.10.2025)

Trump wird, sofern er nicht vorher tot umfällt, nicht freiwillig von der Macht ablassen. Er darf laut US-Verfassung 2028 nicht zu einer dritten Amtszeit antreten, wird es aber entweder dennoch tun, oder aber die Wahlen ganz abschaffen.

 

Unter Trump geht es mit der USA drastisch bergab; Amerika wird zum „Failed State“.


Für die Trumpfamilie wird die kollabierende Nation zu einem Selbstbedienungsladen.

[…] »Trump tut nicht mal mehr so, als gebe es eine Trennung zwischen der Präsidentschaft und seinen Geschäften«

Geld, Geschenke, Deals: Wie kein anderer US-Präsident bereichert sich Donald Trump im Amt. Hier erklärt Korruptionsexperte Noah Bookbinder, welche Tricks Trump nutzt und wieso ihn niemand hindert.

Dass Donald Trump an der US-Präsidentschaft verdient, ist kein Geheimnis. Trotzdem ist das Ausmaß atemberaubend. Das Wirtschaftsmagazin »Forbes« hat ausgerechnet  , dass er allein in den letzten neun Monaten um gut drei Milliarden Dollar reicher geworden ist – »das lukrativste Jahr seines Lebens«.

Trumps Interessenkonflikte gehen weit über das hinaus, was in der ersten Amtszeit zu beobachten war. Damals kassierte er meist ab, als Bittsteller für viel Geld in seinen Liegenschaften logierten. Diesmal nutzen Trump und seine Familie ein Potpourri an Deals, Tricks und Gegenleistungen , um ihre Konten zu füllen.

Immobilien spielen weiter eine Rolle: So will Trump den G20-Gipfel 2026 in seinem Golfklub bei Miami abhalten . Hinzu kommen Kryptogeschäfte  und Memecoins; eine Medienfirma, die vielen Investoren Verluste einfährt, nur den Trumps nicht; internationale Deals , etwa in Vietnam und Riad; ein neuer Privatklub in Washington (Einstiegsgebühr 500.000 Dollar ); eine Boeing 747 im Wert von 400 Millionen Dollar, die ihm Katar »geschenkt« hat ; zweistellige Millionensummen, die US-Medienkonzerne an seine künftige Präsidentenbibliothek überwiesen haben ; und endlose Merchandises, markiert mit »Trump« – Bibeln, Armbanduhren, Turnschuhe, Parfüm, Billig-Smartphones aus China.

Der Mann, der das alles in Blick hält, ist Noah Bookbinder. Der Chef der Watchdog-Gruppe Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) führt die ultimative Checkliste der Korruption. Zum Ende von Trumps erster Amtszeit veröffentlichte CREW einen Bericht  über 3737 Interessenkonflikte, ein aktueller Report  ist noch viel umfassender.  […]

(Ein Interview von Marc Pitzke, 25.10.2025)

In Trumpmerica wird die Transformation zur Schilda-Kakistokratie weitgehend achselzuckend hingenommen. Es gibt keine Streiks, die Justiz ist verstummt, die Presse auf Linie gebracht.

Die Washington Post, während Trumps erster Amtszeit noch mutig unter dem Motto „Democracy dies in Darkness“ unterwegs, wurde von Eigentümer und Trump-Großspender Jess Bezos zu einem Trump-Jubelblatt umgeformt. Harris-Freundliche Kommentare durften nicht mehr erscheinen und nun preist die einst so renommierte Zeitung den irren korrupten Demokratiezerstörer. Eine einzige Schande.

[….] Bezos’s Washington Post jumps to the defense of Trump’s new ballroom: ‘A shot across the bow at NIMBYs everywhere’

The newspaper’s editorial board argued in an op-ed that other presidents have also left their mark on the White House.  [….]

(Rhian Lubin, Sunday 26 October 2025)

Bis hier hin bin ich – leider – nicht überrascht.

Aber bisher dachte ich, die US-Amerikaner hätten aufgrund ihrer vergleichsweise kurzen Nationalgeschichte und des Fehlens alter Herrscherfamilien, einen extremen Faible für ihre (vergleichsweise wenigen) nationalen Symbole. Die Fahne, Mount Rushmore und eben das Weiße Haus.

Ich hätte nicht gedacht, daß sie die totale Zerstörung des Eastwings und des emotional verklärten Rosengartens von Jackie Kennedy einfach so hinnehmen.

Ich hätte mehr Protest erwartet. Aber in den großen Medien ist das kaum ein Thema.

Es ist offensichtlich, daß Trump das Weiße Haus in das Trump-House verwandelt, um für immer zu bleiben.





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