Donnerstag, 6. November 2025

Männer, die es nicht können.

Donald Trump hatte gestern, nach dem demokratischen Durchmarsch, der von seinen MAGA-maggots natürlich bestritten wird und mit „Wahlbetrug“ erklärt wird, einen kurzen lichten Moment. Hinter verschlossenen Türen machte er seinen GOP-Epigonen Vorhalte wegen des Shutdowns und kündigte auf seiner Hetzplattform an, künftig selbst das Thema „affordability“ zu besetzen – Ätschi.

[…]  Trump makes an overdue discovery: ‘They have this new word called affordability’

After Democrats scored election victories, the president started talking about “affordability.” Unfortunately, his assessment is rooted in nonsense.

Donald Trump spent years publishing assorted messages to the social media platform formerly known as Twitter, but he literally never wrote a tweet that included the word “affordability.”

On his own platform, however, the president has taken a sudden interest in the term.

On Tuesday morning, as Election Day 2025 got underway, he wrote online, “If affordability is you [sic] issue, VOTE REPUBLICAN! Energy costs, as and [sic] example, are plummeting.” (In reality, energy costs are climbing, not sinking.)

The day after Democratic election victories, Trump assured the public, “Affordability is our goal.” That was followed by a related online rant: “2025 Thanksgiving dinner under Trump is 25% lower than 2024 Thanksgiving dinner under Biden, according to Walmart. My cost [sic] are lower than the Democrats on everything, especially oil and gas! So the Democrats [sic] ‘affordability’ issue is DEAD! STOP LYING!!!”

Whether the president understands this or not, Walmart lowered the cost of its Thanksgiving dinner by reducing the number of items included in the package and replacing brand-name products with value products. It was not, in other words, the result of the White House’s awesomeness. [….]

(MSNBC, Nov. 6, 2025)

Der Blitzmerker hatte offenbar vergessen, seinen 2024er Wahlkampf mit dem Thema Preissenkungen bestritten zu haben. US egg prices waren das große Ding. Er wollte blitzartig mit seinen Zöllen die Lebenserhaltungskosten runterbringen. Das klappte nicht nur nicht, sondern heizte die Inflation an. Überraschung.

Unnötig zu erwähnen: Trump lügt, wie gedruckt über angeblich gesunkene Preise. Bei Medikamenten fantasiert er, jenseits der mathematischen Möglichkeiten, von 100%igen, 500%igen und 1.000%igen Preissenkungen.

Amis lassen sich traditionell viel einreden, aber da jeder Lebensmittel braucht, fällt es den 99% auf, wenn an der Wal Mart-Kasse immer größere Beträge aufgerufen werden.

Das mit den vollmundigen Versprechungen kann durchaus nach hinten losgehen, wie auch Fritze Merz gerade bemerkt, während er durch seine katastrophale Unkenntnis die Ökonomie in die Grütze fährt.

Was hatte er als Oppositionsgroßmaul nicht alles Olaf Scholz vorgeworfen. Der Klempner der Macht, könne nicht kommunizieren.

Genau ein Jahr nach dem das andere große Politgroßmaul, Christian Lindner, triumphal den Sturz der Ampel einleitete, hat der Fritzekanzler immerhin eins geschafft: Die Menschen wünschen sich den im November 2024 historisch unbeliebten Olaf Scholz zurück. Der aber, sitzt still und bescheiden auf den Bundestagshinterbänken, mischt sich nicht in die große Politik ein.

[….] Obwohl er mit 67 Jahren das Rentenalter erreicht hat, wechselte Scholz vom Kanzleramt auf die Hinterbank des Bundestags. Dort will der in seinem Wahlkreis Potsdam direkt gewählte Abgeordnete auch die ganze Legislaturperiode bleiben. Für ihn gilt: „Das höchste Amt, in das man in Deutschland direkt gewählt werden kann, ist das des Abgeordneten im Deutschen Bundestag.“

Allerdings nimmt Scholz sein Mandat auf Sparflamme wahr. Um das Rednerpult im Plenarsaal macht er einen Bogen, einem Ausschuss gehört er nach dem Abgeordnetenverzeichnis des Bundestags nicht an.  [….]

(Hamburger Abendblatt, 05.11.2025)

Scholz ist im diametralen Gegensatz zu seinem Nachfolger, so diszipliniert und intelligent, sich nicht von unüberlegten Stimmungen zu Verbalattacken hinreißen zu lassen. Vielleicht ärgert er sich noch sehr über sein Kanzler-Aus. Über Lindner. Vielleicht frohlockt er auch heimlich, weil Merz so sehr an der Realität scheitert. Wir wissen es nicht.

Kanzler-Azubi Merz taumelt unterdessen weiter durch seine Amtszeit, ohne irgendeine Lernkurve erkennen zu lassen. Immer wieder beschwöre ich angesichts der AfD-Bedrohung, seine Alternativlosigkeit. Die Kleiko ist zum Durchhalten und zum Erfolg verdammt.

Aber die Merzisten zeigen deutliche Zerfallserscheinungen.

Zu unfähig sind die C-Politiker, um sinnvoll zu regieren. Auch ihnen wird, wie Trump, das Thema „Affordability“ gewaltig vor die Füße fallen.

In den USA hoffe ich auf weiter explodierende Lebenshaltungskosten. Nur wenn die Bürger es dramatisch im eigenen Portemonnaie spüren, werden sie davon ablassen die GOP zu bejubeln und erwägen, die Opposition zu wählen. Im Zweiparteien-Mehrheitswahlrechtssystem sind das die Demokraten. Gut so.

In Deutschland hingegen werden nicht die „guten Parteien“ vom Scheitern der CDUCSU-Chaoten profitieren, sondern die Nazis. Schlecht so.

Ich begrüße jeden Autoritäts- und Zustimmungsverlust des US-Präsidenten.

Es verschafft mir auch Genugtuung, an den demoskopischen Daten abzulesen, wie immer mehr Deutsche in Merz das Desaster erkennen, das er nun einmal ist.

[….] Die Kommunikation dieser Bundesregierung ist ein Desaster [….] Es ist eine Zahl, die die CDU erschüttern muss. Nur noch 17 Prozent der Deutschen trauen der Union am ehesten zu, mit den Problemen im Land fertigzuwerden. Das hat Forsa gerade ermittelt. Für eine Partei, deren Selbstverständnis es immer war, das Regierungshandwerk zu beherrschen und funktionierende Volkspartei zu sein, ist das ein katastrophaler Wert. [….] [….] Ausgerechnet Merz, der seinem Vorgänger Olaf Scholz ständig schlechte Kommunikation vorgeworfen hat, reiht eine Kommunikationspanne an die nächste. Etwa wenn er in Brüssel eine Einigung in der EU auf ein Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten verkündet, die es noch gar nicht gibt – und sich deshalb offenen Widerspruch des französischen Präsidenten einfängt. Oder wenn er einen Teilstopp der Waffenlieferungen an Israel verkündet, ohne das in seiner Partei vorher kommuniziert zu haben. Und deshalb einen Aufruhr in der CDU verursacht. Oder wenn er mit unpräzisen und generalisierenden Äußerungen eine Stadtbild-Debatte lostritt, die in dieser Form nur der AfD hilft. Wer so regiert, darf sich nicht wundern, wenn einem nur noch 17 Prozent vertrauen. […]

(Robert Roßmann, 05.11.2025

Leider kann man sich nicht über den Merz-Absturz freuen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Feedback an Tammox