Montag, 15. Oktober 2018

Hoffnung für Deutschland?


Ein interessanter Aspekt der gestrigen Bayern-Wahl war die Tatsache, daß alle nicht rechtsradikalen Parteien, die mit vollen Hosen auf die AfD starrten und sich deswegen für rigidere Flüchtlingspolitik aussprachen, verloren haben.
Plumpes Nachplappern xenophober AfD-Rhetorik (CDU/CSU/FDP/Linke) nütze ebenso wenig wie verdruckstes Verschweigen (SPD).
Einzig die Partei, die mutig für ein buntes Europa eintrat und deren Spitzenkandidaten fröhlich an der Spitze von #Unteilbar- und #Refugeeswelcome-Demos marschierten, nämlich die bayerischen Grünen, gewannen kräftig hinzu.

In ihrer ängstlichen Verdruckstheit ähneln die Sozialdemokraten den US-Demokraten, die auch immer Angst haben nicht Militär-, Gottes-, Nationen-freundlich genug zu sein.
Bloß nicht zu den vaterlandslosen Gesellen zählen, bloß nicht in den Verdacht kommen die Army nicht genügend zu lieben, bloß nicht die tumb-nationalen Rednecks auf dem platten Land verärgern.

Dabei ist es für liberale Demokraten ohnehin unmöglich evangelikale Südstaatler mit ihren Konföderierten-Flaggen zu überzeugen.
Rassistische Schwulenhasser, die den ganzen Tag mit ihren Knarren spielen und nebenher Kinder machen, die sie nicht zur Schule schicken, sind aber ohnehin als Wähler verloren.
Das gilt genauso für die Volksverräter- und Haut-Ab-grölenden Pegidioten auf Dresdens Straßen.
Sigmar Gabriel hätte nicht dahin gehen sollen. Das generiert keine Wählerstimmen und demütigt nur. Am Ende musste der damalige Vizekanzler dem Nazi-Parolen skandierenden Mob, der kleine Galgen mit Gabriel-Puppen mit sich führte, buchstäblich den Stinkefinger zeigen.
Die Erfahrung hätte er sich sparen können; sie richtete viel mehr Schaden bei den demokratischen Anhängern der SPD an, als sie jemals hätte nützen können.

Beim abscheulichen „lock-her-up“-Pöbel, der marodierend zu Trumps Rallys marschiert verhält es sich genauso. Das sind lost people, deren Hirne vom Hass endgültig zerfressen sind.

Vernünftige Politiker haben nur die Chance durch umfangreiche Ausgaben für Bildung und Sozialprogramme dafür zu sorgen, daß zukünftige Generationen nicht genauso schlimm werden.

Die größte politische Fehlleistung des Jahres stammt ausgerechnet vom deutschen Innen- und Verfassungsminister, der die kruden AfD-Ansichten zur „Mutter der Probleme“ adelte.
Die Münchner Grünen gingen den umgekehrten Weg und riefen der braunen Bande ein kräftiges „So nicht!“ entgegen. Und sie waren damit erfolgreich
In Amerika gibt es offensichtlich eine neue Generation demokratischer Kandidaten, die nicht wie die noch amtierende Geronten-Generation, ängstlich vor den GOP-Themen zurückweicht.
Jahrzehnte lang konnten die Republikaner mit dem Todschlagargument „Das Ist Sozialismus!“ fast jede demokratische Initiative abblocken. Bei dem Vorwurf knicken die Blauen üblicherweise leise jammernd sofort ein, statt endlich mal aufzustehen und zu sagen „Ja, verdammt, und Sozialismus ist gut. Öffentliche Straßen und Militär sind auch Sozialismus. Die werden auch zentral von taxes bezahlt!“

Vielleicht ändert sich das nun ein wenig.

Der bis vor Trump rechtsradikalste und idiotischste US-Politiker war Ted Cruz.
Der Texanische Senator haderte als GOP-Teebeutler so sehr mit seinem Latino-Geburtsnamen „Rafael Edward Cruz“, daß er der xenophoben Stimmung in seiner Texanischen Zweitheimat folgend den ultra-amerikanischen Namen TED annahm.

Lange Zeit war es undenkbar, daß ein Demokrat im stramm konservativen Texas, wo George W. Bush und Rick Perry als Gouverneure regierten, eine Chance hätte. 2018 könnte sich das ändern durch den Irishamerican Robert O’Rourke, dessen Familie seit vier Generationen in El Paso, Texas lebt. Da er als Kind und Teenager ebenso viel Zeit in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez verbrachte, hörte er schon früh hauptsächlich auf die spanische Version des Namens Robert, nämlich „Beto“. Politisch kennt man den Kongressabgeordneten nur als Beto O’Rourke.
Die Kampagne des  fließend spanisch sprechenden Abgeordnetem heißt „Beto for Texas“ und rückt Ted Cruz auf die Pelle.

Wie sich die Zeiten ändern. Der eine tilgte sorgfältig alles mexikanisch klingende, der andere wirbt damit.
Noch 2012 weigerte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hartnäckig öffentlich ein einziges Wort französisch zu sprechen, obwohl er die Sprache aus seinen zwei Jahren als Mormonen-Missionar in Paris beherrscht. Aber überhaupt eine andere Sprache als englisch zu verstehen galt unter den Republikanern als Makel.
Sechs Jahre später wirbt Beto O’Rourke sogar damit polyglott zu sein.

Ich halte das für richtig, da die Hardcore-Hillbillies, die alles hassen was sie für unamerikansich halten, ohnehin als Wähler vernünftiger Politiker verloren sind.
Es nützt den Demokraten nichts ihnen nachzulaufen.
Man mache es lieber so wie die bayerischen Grünen und sage offensiv „welcome multikulti!“

Trumpmerica hat sich schon lange aus der Realität verabschiedet. In den tiefen Sumpf, in dem die hocken, sollte man ihnen nicht nachlaufen.
Die frönen ihrer geistigen Morbidität und sind unrettbar verblödet.


Beispiele:

1.)


[….]  In einem ausführlichen Interview mit dem US-Sender CBS hat Donald Trump seine Meinung zu zahlreichen brisanten Themen kundgetan: über eine mögliche Verstrickung Wladimir Putins in Attentate, den Klimawandel, die Russlandaffäre, Nordkorea - und über den Handelsstreit. Dabei attackierte der US-Präsident erneut die Europäische Union. Diese sei nur gebildet worden, "um uns beim Handel auszunutzen", sagte Trump. "Und das ist, was sie getan haben."
Er fügte hinzu: "Niemand behandelt uns viel schlechter als die Europäische Union." [….] "Wissen Sie, was feindselig ist? Wie sie uns behandeln." Der Präsident sagte weiter, er möge die Nato. "Aber wissen Sie was? Wir sollten nicht für fast die gesamten Kosten der Nato aufkommen, um Europa zu beschützen. Und zusätzlich nutzen sie uns beim Handel aus. Das werden sie nicht mehr tun. Sie verstehen das." [….]

2.)


3.)

[….]  Everybody in the White House Considers Trump an Idiot
[….] It is relatively easy to get White House staffers to leak mind-blowing anecdotes about President Trump’s various derangements, and for that very reason, it is hard to find new anecdotes that register on the crazy-Trump scale. [….] After security officials tried fruitlessly to explain to Trump the importance of American defenses in South Korea, including a system that reduces the warning time of a North Korean missile attack from 15 minutes to seven seconds, Secretary of Defense James Mattis told associates that Trump “acted like — and had the understanding of — ‘a fifth- or sixth-grader.’[….] Chief of Staff John Kelly has called Trump an idiot and also crazy:


    “He’s an idiot. It’s pointless to try to convince him of anything. He’s gone off the rails. We’re in crazytown,” Kelly is quoted as saying at a staff meeting in his office. “I don’t even know why any of us are here. This is the worst job I’ve ever had.”
Trump’s lawyer John Dowd has likewise called his client an idiot. Somewhat more audaciously, he has argued that Trump should not have to testify to Special Counsel Robert Mueller, because the transcript would leak, and foreign leaders would see that Trump is an idiot:
    Dowd then explained to Mueller and Quarles why he was trying to keep the president from testifying: “I’m not going to sit there and let him look like an idiot. And you publish that transcript, because everything leaks in Washington, and the guys overseas are going to say, ‘I told you he was an idiot. I told you he was a goddamn dumbbell. What are we dealing with this idiot for?’”
Another Trump lawyer, Jay Sekulow, tried to argue to Robert Mueller that Trump could not be asked to give an interview because he is a compulsive liar. They literally explained to Mueller how they conducted a mock interview with Trump, and he was so unable to tell the truth that they considered him mentally disqualified from testifying:
    Jay Sekulow went to Mueller’s office and re-enacted the mock interview. Their goal: to argue that Trump couldn’t possibly testify because he was incapable of telling the truth. 


    “He just made something up. That’s his nature,” Dowd said to Mueller.
It seems somehow unfair to let somebody remain on the job as president because he’s such a compulsive liar he can”t be allowed to testify under oath. [….] However dumb and crazy you might think Trump is, reality always turns out to be even worse. [….]

4.)


[….] A Trump surrogate and co-founder of a PAC in support of the president complained about left-wing "mobs" harassing conservatives, noting how a group of witches recently planned a "hex" on Brett Kavanaugh.
Amy Kremer, co-founder of the Women Vote Trump PAC, told MSNBC Sunday she does believe violence has entered into the country's political discourse, pointing blame solely at liberal activists. [….] But Kremer particularly took issue with a Brooklyn bookstore's repeated rituals where witches have planned to place a "hex" on recently confirmed Supreme Court Justice Brett Kavanaugh.
Dakota Bracciale, co-owner of the "metaphysical boutique and occult bookshop," Catland Books, told Newsweek they have already placed several hexes on President Donald Trump. 


[….] Speaking Sunday on MSNBC, Kremer criticized the event as yet another left-wing attack on conservatives. “It is a scary time right now,” she said. “Now you’ve got witches that are placing a hex on Brett Kavanaugh.” [….]

5.)


[….] President Donald Trump has been spreading a lot of misleading statements or flat-out lies about “Medicare for All” — a progressive health policy gaining traction among Democrats.
Most recently, Trump said that providing health insurance to everybody doesn’t work anywhere in the world. He avoided calling the policy Medicare for All — likely because 60 percent of the American public favors the idea. Instead, he referred to it as “socialist” health care.
“By the way, it doesn’t work anywhere in the world,” said Trump during his “Make America Great” again rally in Richmond, Kentucky on Saturday.
“It’s good if you don’t mind waiting for like five weeks to see a doctor. They come from socialist countries — frankly, they come from Canada.” [….]

 

6.)

[….] Der zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltene US-Pastor Andrew Brunson hat bei seinem Empfang im Weißen Haus für US-Präsident Donald Trump gebetet. „Wir würden gerne für Sie beten“, sagte Brunson am Samstag im Oval Office, wo Trump ihn nach seiner Rückkehr aus der Türkei empfing. „Wir beten als Familie oft für Sie.“ [….] Brunson kniete vor Trump zum Gebet nieder und legte dem Präsidenten die linke Hand auf die Schulter. Dann betete er: „Oh Gott, ich bitte dich, dass du deinen Heiligen Geist über Präsident Trump ergießt. Dass du ihm übernatürliche Weisheit gibst, um alle Pläne, die du für dieses Land und für ihn hast, zu erfüllen.“
[….] „Ich bitte darum, dass du ihm Weisheit gibst, wie er dieses Land zur Rechtschaffenheit führt. Ich bitte darum, dass du ihm Beharrlichkeit und Ausdauer und Mut gibst, für die Wahrheit zu stehen. Ich bitte darum, dass du ihn vor Verleumdung durch Feinde schützt, vor jenen, die unterhöhlen. Ich bitte darum, dass du ihn zu einem großen Segen für dieses Land machst.“ [….]