Mittwoch, 11. Juni 2014

Kein dritter Käßmann-BILD-Post.



Seit die Top-Plapperistin Käßmann ihre intellektuelle Heimat wieder bei der BILD gefunden hat, läßt es sich trefflich über sie bloggen.

Das unmoralischste Blatt Deutschlands mit der morologischen Ex-Bischöfin. Das ist gewissermaßen die Hochzeit im Himmel.

Sofort legte sie nach und bewies ihre sagenhafte Ahnungslosigkeit, indem sie den Menschen mit psychischen Erkrankungen empfahl lieber beichten zu gehen, als Therapeuten aufzusuchen.
Grandios. Damit unterbot sie selbst ihre eigene Doofheit und stieß weit in den Bereich der Beleidigung und Fahrlässigkeit vor.

Offenbar wild entschlossen ihre beeindruckende Ignoranz jedem zu beweisen, schlug sie sofort den nächsten Pflock ein, indem sie als Hobby-Historikerin debakulierte und den Untergang der „Wilhelm Gustloff“ als Beleg dafür verwendete, daß auch der alliierte Krieg gegen Hitlerdeutschland nicht gerecht gewesen sei.
Eine riesengroße Klatsche ins Gesicht der befreiten KZ-Häftlinge gelang der Käßmann damit ausgerechnet am 70sten Jahrestag des „D-Days.“

Dies sollte eigentlich der Aufhänger für den dritten Teil der „Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört“-Reihe über BILD und Kässi werden.

Allerdings müßte ich dazu im Original lesen, wie die umjubelte EX-EKD-Chefin ihre „Kein gerechter Krieg“-These begründet.
Wie kommt sie auf die „Wilhelm Gustloff“?

Wenn Käßmann nicht so fundamental ungebildet und massiv anti-intellektuell wäre, könnte man jetzt annehmen, sie hätte vielleicht Günter Grass‘ „Im Krebsgang“ gelesen. Jene Novelle von 2002, die seit langer Zeit mal wieder zu den Grass-Büchern gehört, welches ich zu Ende gelesen habe.
„Im Krebsgang“ ist definitiv eins seiner besseren Werke, in dem er den Untergang der Gustloff und die bizarren zeitlichen Zusammentreffen diverser Nazi-Eckdaten analysiert.
Solange davon noch keine Comic-Version erschienen ist, halte ich es allerdings für ausgeschlossen, daß sich Margot Käßmann mit dem Stoff beschäftigt.

Ihre steile These kenne ich allerdings nur aus dem Focus Online, der wiederum aus einem Käßmann-Interview in ihrem Hausblatt BILD am Sonntag zitiert.

Da ich mich aber niemals auf Burdas Focus als Quelle verlasse, müßte ich das Original-Interview bei Bild.de lesen.
Wie ich feststellte, handelt es sich dabei um einen „Bild+“-content. Also ein kostenpflichtiges Stück.
Ich hätte dafür 99 Cent zu entrichten und so Leid es mir tut – ich gebe keinen einzigen Cent an Springers BILD!
Hier befindet sich meine moralische Grenze. So etwas tue ich grundsätzlich nicht.

Wie es der Teufel will, lacht sich eben heute BILD-Experte und BILD-Blogger Stefan Niggemeier über die zahlungspflichtigen Springer-Inhalte kaputt.


Wer für exklusive „Bild“-News bezahlt, ist nur zu blöd zum Googeln!
Die Leute von „Bild“ scheinen ernsthaft überzeugt davon zu sein, dass sie im Streit gegen „Focus Online“ und den „Content-Klau“ die Guten sind. Dabei sind sie vor allem: die Blöden.
[….]  Nun gibt es bestimmt Leute, die an dieser Stelle auf die Formulierung „Diesen Artikel gibt es nur bei BILD+“ hereinfallen, das Portemonnaie zücken und zahlen. Paid Content funktioniert hier wie eine Dummen-Steuer: Es bezahlt nur, wer so blöd ist, nicht darauf zu kommen, dass die Enthüllung der „VERTRAGS-SENSATION!“ natürlich an anderer Stelle längst frei im Netz steht. Über eine Suchmaschine finden sich schnell ungezählte Quellen, darunter auch die Online-Ausgabe der „Welt“, die ebenfalls im Springer-Verlag erscheint.
[….] Grundsätzlich kommt nur ein sehr kleiner Anteil der Bild.de-Leser über Google auf die Seite. […]  Es ist aber auch Ausdruck davon, wie ungeschickt sich „Bild“ mit seinen exklusiven Inhalten anstellt und wie blind die Bezahl-Strategie umgesetzt wird.

Diese Piraten-affine Sichtweise erbost nun wiederrum den multimillionenschweren Verlagserben Jakob Augstein.
Wo kämen wir denn dahin, wenn alles umsonst ist und Journalismus gar nichts mehr „wert“ sei?

Stefan Niggemeier macht sich über die Bild-Zeitung lustig, die versucht mit paid-content im Netz Geld zu verdienen. Er schreibt, nur Doofe zahlten Geld, wenn eine exklusive Meldung von BildPlus wenige Minuten später kostenlos über andere Seiten verbreitet wird.
Das ist egoistisch logisch gedacht. Aber auch entmutigend. Denn egal was man von der Bild-Zeitung halten mag - irgendwoher muss das Geld für den Journalismus künftig kommen und eine Pay Wall ist eine mögliche Variante. Allerdings nur wenn genügend große Medien mitmachten und wenn das Trittbrettfahrer-Verhalten von anderen Seiten und von Lesern nicht auch noch ermutigt würde – wie durch solche Artikel ...
(Jakob Augstein via Facebook 11.06.14)

Augstein verteidigt die BILD?
Jener Augstein, der sich im Gegensatz zu seiner intellektuellen Halbschwester Franziska Augstein deutlich für den BILD-Vizechefredakteur Blome als SPIEGEL-Vize aussprach.
Wachsen BILD und SPIEGEL etwa auch zusammen?
 Bisher gehörten sie nicht zusammen.
Ich mag mich aber nicht für die Niggemeier-Sicht entscheiden, da ich den Drang der User alle Informationen umsonst zu bekommen für eine Ursache der inhaltlichen Ausblutung des Printjournalismus‘ halte.
Man spart sich Dokumentare und Quellenüberprüfungen – aus Geldmangel. Und daher sind nun auch längere Geschichten in SPIEGEL oder ZEIT voller Fehler.
Man sollte also unbedingt für guten Journalismus zahlen. Da hat Augstein Recht.
Ich zahle aber genau deswegen eben nicht für die BILD. Denn das ist nicht nur ganz grauenhaft schlechter Journalismus, sondern eigentlich gar kein Journalismus, sondern tumbes politisches Kampagnen-Inszenieren mit dem einzigen Zweck möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei geht man über Leichen und hebt rechte Politiker in ihre Ämter, so daß diese wiederum exklusiv der BILD verpflichtet sind.
Das ist Dreck. Abschaum. Auswurf.
Also genau das, wohin Frau Käßmann ganz gut passt.

Petra Sorge, die für den Cicero auch schon beschrieb, wie außerordentlich wohlwollend Merkel im Wahlkampf von fast der gesamten Presse hofiert wurde, widmet sich nun einer Studie der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung, die von Hans-Jürgen Arlt (Professor Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin) und Wolfgang Storz (Sozialwissenschaftler, ehemaliger Chefredakteur der Frankfurter Rundschau) durchgeführt wurde.
Die gesamte Studie ist übrigens frei zugänglich; also kostenlos als gedrucktes Exemplar bestellbar und als pdf-download verfügbar.
Wer beispielsweise Niggemeier und/oder den BILD-Blog kennt, wundert sich wenig über die Ergebnisse.

[…] Dass Selbstvermarktung, Willkür und Gewinnmaximierung so etwas wie die DNA der Springer-Produkte sind, behauptet die Studie „Missbrauchte Politik“ der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung. […] Im Wahlkampf hieß das zunächst: Parteilichkeit. Während Angela Merkel von Bild und BamS demnach „hofiert“ wurde, wurde Peer Steinbrück durchgängig als Verlierer und Lachnummer dargestellt. Entsprechend der konservativ-liberalen Weltanschauung behandelten die Springer-Zeitungen Union und FDP wohlwollend bis euphorisch, die Grünen nahezu feindselig. […] Die Befunde sind schlagkräftig. So erschien die Bundeskanzlerin als Mensch, meist „gut gelaunt“ und „verständnisvoll“, sogar „umjubelt“. Die Bild machte ihre „Schlandkette“ – die schwarz-rot-goldene Halskette, die sie im TV-Duell trug – zum Symbol. Die 130 Beiträge, die im Untersuchungszeitraum über Merkel veröffentlicht wurden, griffen Kritik entweder gar nicht auf oder nur, um sie zurückzuweisen. Mitunter wurden Ereignisse im Fall Merkel so dargestellt, „dass sie das Image des Blattes und das politische Wohlergehen der Kanzlerin fördern“. […] Auch im NSA-Skandal habe es die Bild versäumt, hart nachzuhaken. Als die Kanzlerin für ihre Aussage, das Internet sei für alle noch Neuland, einen Shitstorm erntete, sprang die BamS ihr zur Seite: Als „dumpfes Stammtischgedröhn“ qualifizierte ein Kommentator die Kritik im Netz (23.6.2013) ab. In einem anderen Artikel bewertete die Bild die Aussagen des damaligen Kanzleramtschefs Ronald Pofalla vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium positiv: sein Auftritt sei ein „entschlossener“ gewesen, und nach Bild-Interpretation „widerlegte“ er dort den Vorwurf der millionenfachen Ausspähung der Deutschen (13.8.2013).
[…] Peer Steinbrück hatte dagegen keine Chance. Im Mittelpunkt standen die „Pleiten, Pech und Pannen“ des SPD-Kanzlerkandidats – sein Glühbirnen-Bunker, die Putzfrau-Erpressung oder der Stinkefinger, der sich in der Bild zum Hit und Leitmotto entwickelte: Von insgesamt 94 Steinbrück-Fotos zeigen ihn 18 mit der legendären Geste aus dem SZ-Magazin. […]  Die Berichterstattung über die FDP ist „sympathisierend“, es fällt kaum ein böses Wort. [….]
Während die Linke, vor allem aber die AfD regelrecht ignoriert wurden – die Autoren vermuten hier, dass Bild und BamS nicht ihre eigenen, möglicherweise AfD-affinen Leser verprellen wollten – wurden die Grünen heftig kritisiert. Bis auf einen Namensbeitrag Cem Özdemirs sei die Partei „ausschließlich in negativen Zusammenhängen erwähnt“ worden. Teilweise habe es sogar „denunziatorische Grauzonen“ gegeben. Stichworte waren hier die „Kindersex“-Affäre und die „Verbots-Partei“: eine Bild-Erfindung, die auf einem geschickten Wahlkampfmanöver des CDU-Politikers Michael Fuchs basierte. Am 17. Juli erschien seine Verbotsliste unter dem Titel: „Was uns Trittin & Co. alles verbieten wollen“. [….] Brutal auch die Urteile gegen das grüne Spitzen-Personal: Volker Beck wurde zum „Verlierer des Tages“. Katrin Göring-Eckardt musste sich – anders als bei den Spitzenkandidaten-Interviews anderer Parteien – gegen ihren Willen hartnäckige Fragen nach ihrem Privatleben gefallen lassen. Und in „Post von Wagner“ wurde Jürgen Trittin als „Besserwisser“, „Egomane“ und „verbissener, furchtbarer, ideologischer Mann“ abqualifiziert. [….]

Es bleibt außerordentlich erbärmlich, daß die geistig und geistlich leichtgewichtige Margot Käßmann sich diesem Blatt zur Verfügung stellt.
Möglicherweise versucht sie sich an der Aufgabe sogar noch Franz-Josef Wagner intellektuell zu unterbieten.