Sonntag, 7. Juli 2019

Doofmann im Glück.


Trump hasst die Washington Post wie die Pest.
Das hat neben dem offensichtlichen Grund – kritische Berichterstattung über seine Präsidentschaft - vor allem zwei Ursachen:
Der Lügen-Tracker, der penibel die abenteuerlichen Aussagen Präsident Münchhausens widerlegt und bisher fast 11.000 Trump-Lügen zählt.
Der WaPo-Besitzer heißt Jeff Bezos und ist als reichster Mann der Erde etwa 50 bis 100 mal so wohlhabend wie Trump selbst. Das zerfrisst IQ45 vor Neid.

Manchmal bietet die Zeitung allerdings auch Grund zur Freude im Weißen Haus.
Anders als die Pro-Trump-PR-Maschinen von Breitbart und FOX, ist das Bezos-Blatt der Wahrheit verpflichtet und meldet daher auch die Stories, die das Ego des kleinen Mädchens im Oval Office streicheln.

 […..] Aided by a strong economy and perceptions that he has dealt with it effectively, President Trump’s approval rating has risen to the highest point of his presidency, though a slight majority of Americans continue to say they disapprove of his performance in office, according to a Washington Post-ABC News poll.
The survey highlights the degree to which Trump has a narrow but real path to reelection. [….]Trump’s hardcore base includes 21 percent of registered voters who support him against any of the five possible Democratic challengers tested and who say it is “extremely important” that he be reelected. That rises to 31 percent when those who say it is “very important” that he win a second term are added to those solid Trump supporters. […..] Trump wins majority support among white voters, but he does far better with those who do not have college degrees than those who do, a pattern that emerged strongly in the 2016 election and continues to define the political divisions today. […..] There is also a strong urban-rural split, with potential Democratic challengers enjoying big margins among urban voters and Trump holding sizable margins among those who live in rural and small-town areas. […..]

Kalkuliert man die enormen Vorteile des amerikanischen Wahlrechts für die Republikaner, die legendäre Fähigkeit der Demokraten sich selbst ein Bein zu stellen und protrumpische Wahlmanipulationen ein, besteht in der Tat eine gute Chance, daß der gefährliche Irre wiedergewählt wird.

[…..] 2016 war das Missverhältnis sogar noch deutlich extremer.
Die Demokratin Hillary Rodham Clinton wurde von 65,853,514 Menschen gewählt, ihr republikanischer Gegenkandidat Trump erhielt lediglich 62,984,828 votes.
Daran muss man immer wieder erinnern, wenn ewig linke Besserwissen meinen Clinton wäre die falsche Kandidatin gewesen, sie wäre zu unsympathisch, die Umfrage-Institute hätten sich alle geirrt.
Nein, es wurde ziemlich genau das Ergebnis vom 08.11.2016 vorhergesehen: Clinton 48,2%, Trump 46,1%.
Sie schlug ihn mit fast drei Millionen Stimmen Vorsprung.
In Amerika ist aber die Linke chronisch benachteiligt und benötigt einen Zehn-Prozent-Vorsprung, um sicher gegen die Rechten zu gewinnen. Gerrymandering und Voter-suppression verschaffen der GOP einen erheblichen Vorteil. [….]

Wenn man deutsche Zeitungen und seriöse amerikanische Medien verfolgt, ist es kaum möglich zu verstehen wie Trump auch nur in die Nähe einer Wiederwahl kommen kann. Ein strategischer Vorteil durch das Wahlrecht leuchtet noch ein, aber wie kann ein so offensichtlich krimineller und unfähiger Versager überhaupt signifikante Unterstützung generieren?

Es scheint offensichtlich, wieso Autokraten des Schlages Mohammed bin Salman, Kim Jong Un oder Wladimir Putin Trump mögen. Sie sind Systemkonkurrenten und schwelgen gegenwärtig im Glück, daß der üblicherweise mächtigste und somit für sie gefährlichste Mann der Welt ein sehr leicht zu manipulierender Idiot ist.

Jede Nation, die sich halbwegs Demokratie und Menschenrechten verpflichtet sieht, hält es mit den Briten – also traditionell den engsten Vertrauten der USA:

[…..] Der britische Botschafter in den USA, Kim Darroch, hat die Administration von US-Präsident Donald Trump einem Zeitungsbericht zufolge in vertraulichen Berichten als „unfähig“ bezeichnet. Der US-Präsident strahle Unsicherheit aus und agiere ungeschickt, heißt es in Memos des Botschafters, die der britischen Zeitung „Mail on Sunday“ zugespielt wurden.
Die Einschätzungen stammen demnach aus dem Zeitraum von 2017 bis in die Gegenwart. Das Außenministerium habe die Authentizität nicht bestritten und erklärt, die britische Öffentlichkeit erwarte, dass Botschafter Ministern eine ehrliche und ungeschminkte Bewertung der Lage in ihren Ländern geben.
[…..] Darroch [schreibt]: „Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen glauben wir wirklich nicht, dass diese Regierung wesentlich normaler, weniger dysfunktional, weniger unvorhersehbar, weniger fraktionsgetrieben, weniger diplomatisch ungeschickt und unfähig werden wird.“ Darroch betont ferner mit Blick auf Trump: „Für einen Mann, der in das höchste Amt des Planeten aufgestiegen ist, strahlt Präsident Trump Unsicherheit aus.“
Trump, der im vergangenen Monat von Königin Elizabeth II. empfangen worden war, wird dem Bericht zufolge als "unsicher" und "inkompetent" beschrieben.[…..]

Warum also erkennen das, was jeder sieht, ausgerechnet so viele US-Amerikaner nicht und heben ihren Präsidenten in demoskopische Höhen?

Dafür gibt es zwei Hauptgründe:
Erstens extrem schlechte Allgemeinbildung weiter Teile der Bevölkerung und zweitens die manipulative Trump-PR-Presse à la Nordkorea.

Samstag, 6. Juli 2019

Zugreifen, wenn die Gelegenheit günstig ist!


Wie wir schon lange gesehen haben, ist die linke Seite des politischen Spektrums fast nicht in der Lage Talking-Points zu setzen und ergibt sich lieber devot des Agendasettings der Gegenseite.
Das ist sympathisch und spricht für eine gewisse Scheu davor zu manipulieren, andererseits wirkt es jämmerlich und schwach, wenn Demokraten/Sozialdemokraten offensichtlich stets von der Sorge getrieben sind als zu kirchenfern oder zu wirtschaftsfern angesehen zu werden, zu weiche Positionen bei innerer Sicherheit und Militär zu haben.

Würde nicht in Deutschland die Kriminalität explodieren, wenn statt des eisenharten Stahlhelm-Hessens Manfred Kanther ein rotgrüner Chaot Grenzer und Bundespolizei befehligt, fragte man sich besorgt im Jahr 1998.
Daher benannte Gerhard Schröder mit Otto Schily einen „roten Scheriff“ in das Amt, der keinerlei Zweifel daran ließ ein ganz harter Hund zu sein.

Würden nicht Deutschlands Unternehmer kollektiv flüchten wenn die Kommunisten regieren, sorgte man sich 1998.
Daher benannte Gerhard Schröder den Energie- und Kohle-Toppmanager Werner Müller zum Wirtschafts-, sowie den bulligen niedersächsischen Bauern Karl-Heinz Funke zum Landwirtschaftsminister.
(Möglicherweise ein kluger Schachzug. Vielleicht wäre es ohne diese frühen Personalien nie zu einem rotgrünen Kabinett gekommen.)

Barack Obama erlebte im Wahlkampf 2008 wie seine Kirchentreue angezweifelt wurde und zeigte sich daraufhin bald im Gottesdienst als frommer Christ.

[….] Drittens wird ihm ewig sein Satz über Religion und Pistolen aus dem Vorwahlkampf gegen Hillary Clinton nachhängen. Das hätte ihn um ein Haar die Präsidentschaft gekostet-.

Obama was caught in an uncharacteristic moment of loose language. Referring to working-class voters in old industrial towns decimated by job losses, the presidential hopeful said: "They get bitter, they cling to guns or religion or antipathy to people who aren't like them or anti-immigrant sentiment or anti-trade sentiment as a way to explain their frustrations."

Der Guardian drückt es sehr bezeichnend aus; Obama habe völlig untypisch kurz die Kontrolle über seine Worte verloren.
Ihm ist also etwas rausgerutscht, das er eigentlich nie so sagen wollte.

Er brach ein klassisches Wahlkampftabu, indem er etwas Wahres aussprach, das aber viele Wählerstimmen kostet und daher tunlichst von einem, der noch gewinnen will, verschwiegen werden sollte.

Warum reagierten die Amis damals derartig gereizt auf den Obama-Satz?
Einem frommen Christen, der wirklich zweifelsfrei an Gott glaubt und aus voller Überzeugung der biblischen Lehre folgt, kann es völlig egal sein, was jemand anders über seine Glaubensmotive sagt.
Daß sich Amerikas Strenggläubige bis heute über Obama aufregen, ihn wahlweise als Antichristen, Muslim und Atheisten schmähen, liegt vermutlich daran, daß sie zumindest unterbewußt wissen wie Recht Obama hat.

Die ewig zu kurz Gekommenen, die Elenden, die Doofen hängen an Religion. [….]

Hillary Clinton bekam ein ähnliches Problem, da eine andere Frau an ihrem Mann Fellatio verübte und sie ihm verzieh.
Gute Christen gehen natürlich nicht fremd, das sieht man ja am treuen und ehrlichen Donald Trump, dem Helden der Evangelikalen.
Clinton hingegen musste im Vorwahlkampf 2008 das Gerücht ausräumen, sie wäre womöglich nicht streng christlich und legte einen bemerkenswerten tränenreichen TV-Auftritt hin, in dem sie von Emotionen zerwühlt bekannte wie wichtig ihr Glaube für sie wäre. 2016 musste sie diese Bekenntnisse wiederholen.

Vermutlich sind Clinton und Obama beide Agnostiker oder Atheisten; sie sind beide zu intelligent für Frömmigkeit. Ihre Intelligenz ließ sie aber auch erkennen, daß 2008 eine US-Präsidentschaft für einen Nichtgläubigen ausgeschlossen war.
Es gab nicht die Möglichkeit die in den USA extrem negative Konnotation zum Atheismus durch bessere Talkingpoints zu ersetzen.
Die USA wandeln sich aber. 2016 wurde eine Frau Präsidentschaftskandidatin einer der beiden großen Parteien. 2020 könnte ein offen Schwuler Präsidentschaftskandidat werden (Pete Buttigieg ist aber sehr fromm); wer weiß, vielleicht kommt 2024 die Zeit für einen Atheisten.

Die Grünen waren 1998 zu früh dran als sie ehrlich waren und etwas Richtiges forderten. „5 Mark der Liter Benzin“. Das kostete die spätere rotgrüne Bundesregierung fast das Leben.

[….] Im Bundestagswahlkampf '98 kämpfen die Grünen gegen jede Stimme. 5 Mark für Benzin, autofreier Sonntag, teurere Urlaubsflüge. Was heute zum Teil Realität ist, erschien damals als alternativer Selbstmord-Trip.
Die Ökopartei macht im März 1998 mit der ökologisch-sozialen Steuerreform von sich Reden. Die Forderungen empfinden viele als drastisch: europaweite Besteuerung von Flugbenzin, autofreier Sonntag, 3-Liter-Auto oder 5 Mark für den Liter Benzin. Auch wenn an manch grüner Idee vieles richtig ist, wird sie so vorgebracht, dass sie beim Wähler nur noch Horror auslöst - oder Kopfschütteln. [….]

Die Rechten frohlockten und hofften mit dieser Grünen Ehrlichkeit Helmut Kohl zu weiteren vier Jahren Kanzlerschaft zu verhelfen – ohne diesen ganzen Öko-Murks.

ROT-GRÜNEigentor vor dem Endspiel
[….] Mitten im Stimmungshoch gefährden die Bündnisgrünen mit linken Positionen eine Regierungskoalition mit der SPD. [….] Aus heiterem Himmel kommt oft das Unheil: [….] in der Politik die grüne Parteitagsstimme. Mit weltfremden Beschlüssen zu Spritpreis und Außenpolitik torpedierten die Grünen auf ihrem Magdeburger Parteitag die Aussichten auf ein rot-grünes Bündnis in Bonn.
Fraktionschef Fischer steht ramponiert da, Parteisprecher Jürgen Trittin ist angeschlagen und der Altlinke Hans-Christian Ströbele wiederauferstanden. Der 59jährige Jurist gehört zur Gründergeneration der Grünen Ende der siebziger Jahre. Schlagzeilen machte er bis dahin als Wahlverteidiger von RAF-Terrorist Andreas Baader, 1982 verurteilte ihn ein Gericht wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. [….] Das Medienecho auf den Parteitag war verheerend. „Droht das grüne Chaos?“ titelte die Hamburger „Woche“. Die „Bild“-Zeitung druckte: „Benzin 5 DM, Tempo 100, Hasch frei, NATO auflösen“ seien ein „Grüner Alptraum“.
Wer hat Angst vor Rot-Grün? [….]

Die Kohl-Fans bei Springer und Burda behielten fast Recht.
Die Grünen verloren bei der Bundestagswahl von 1998 gegenüber des Ergebnisses von 1994 und kamen mit mageren 6,7% ins Ziel.
Jürgen Trittin und Joschka Fischer wurden dennoch Minister, weil die Schröder-SPD ein sensationelles Ergebnis einfuhr, nach den Gewinnen von 1994 (3%Punkte) noch einmal fast fünf Prozentpunkte zulegten und auf heute unfassbare 41% kamen. Schröders Strategie war goldrichtig.

Die Grünen des Jahres 2019 sind ganz anders als die von 1998. Alle „Querulanten“ sind ausgeschaltet.
Niemals würden Annalena Baerbock oder Robert Habeck, die beide auch gern mit der CDU koalieren ähnlich radikale Forderungen stellen.
Nun sind die Grünen eine Wohlfühlpartei, die keinen SUV-Fahrer mit Horror-Spritpreisen erschreckt oder ihrer wohlhabenden Wählerschaft das Fliegen verbieten will.
Paradox, obwohl das Klimathema noch weit dramatischer ist als 1998, präsentieren sich die Grünen zahmer.
Da die Wähler im Allgemeinen aber doof sind, zahlt sich die weiche Strategie aus. Statt der 6-Komma von 1998 schicken sich Habeck und Co an, stärkste Partei zu werden, würden leicht das vier-fache Stimmenergebnis von vor 20 Jahren holen.

Auch wenn Linke, Grüne und Sozis beim Agendasetting versagen, kann für Großpolitiker und Möchtegern-Kanzlerkandidaten wie Armin Laschet das „Klimathema völlig überraschend“ über sie hineinbrechen.
Greta Thunberg und Rezo sei Dank.
Grüne und Sozis knickten beide in erbärmlicher Weise vor den Abschiebe-Hardlinern à la Seehofer ein, votierten für allerlei Grausamkeiten.
Es waren mutige Flüchtlingsretter wie Carola Rackete, die das Thema in die Öffentlichkeit holten.

Konnte Bundesumweltministerin Svenja Schulze vor einem Jahr mit Klimathemen noch gar nicht durchdringen, weil sie es nicht vermochte das Thema zu besetzen und die scheuen SPD-Wähler immer verschreckter wurden, wirken ihre Vorstellungen im Sommer 2019 auf einmal aktuell und gar nicht mehr radikal.

[…..] Bundesumweltministerin Svenja Schulze lässt nicht locker. Zwar stieß die SPD-Politikerin beim Koalitionspartner, aber auch in den eigenen Reihen auf heftigen Widerstand, als sie vor einigen Monaten für die Einführung eines CO2-Preises plädierte. Dennoch treibt Schulze das Vorhaben unverdrossen voran.
Damit Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2030 erreicht, brauche es jetzt eine „Trendumkehr“ hin zu klimaschonendem Autofahren und Heizen, sagte Schulze am Freitag in Berlin. „Ich bin davon überzeugt, dass Preissignale helfen würden“, betonte die Ministerin und stellte drei Gutachten für einen CO2-Preis vor. Frei nach dem Motto: Wer wenig verbraucht, bekommt Geld zurück.
[…..] Eine „Klimaprämie“ soll klimafreundliches Verhalten belohnen und zugleich Gering- und Normalverdiener nicht belasten. […..] In der Unionsfraktion reagierte man verhalten auf Schulzes neuerlichen Vorstoß. […..]

Eine Chance für die SPD nun gegenüber den übervorsichtigen Grünen Boden gut zu machen.
Die Zeit ist gekommen; mehr und mehr Wähler goutieren jetzt kraftvolle Aktionen gegen Klimagase und Plastikmüll.

Freitag, 5. Juli 2019

Trumpmerica der tragischen Trottel


Der Typ ist sowas von unglaublich.
Ja sicher, Trump ist die Inkarnation des „Schlimmer geht immer-Prinzips“, aber diese unfassbare Borniertheit des Verblödeten vom Oval Office stellt inzwischen sogar Präsident Comancho aus „Idiocracy“ in den Schatten.


IQ45 lobte die “brandneuen Sherman Panzer”, die zuletzt im Zweiten Weltkrieg gebaut worden und verwechselte ausgerechnet am Unabhängigkeitstag des Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1783) mit dem britisch-amerikanischen Krieg (1812-1814)und plapperte anschließend auch noch von Flugzeugangriffen auf die Briten im Jahr 1775.

Juli 2019

Vor 240 Jahren wurde Kolonialkriege bekanntlich meistens mit überlegenen Kampfjets gewonnen.


[…..] “In June of 1775, the Continental Congress created a unified Army out of the Revolutionary Forces encamped around Boston and New York, and named after the great George Washington, commander in chief. The Continental Army suffered a bitter winter of Valley Forge, found glory across the waters of the Delaware and seized victory from Cornwallis of Yorktown.
“Our Army manned the air, it rammed the ramparts, it took over the airports, it did everything it had to do, and at Fort McHenry, under the rocket’s red glare it had nothing but victory. And when dawn came, their star-spangled banner waved defiant.”
 Donald Trump, last night.

Aside from there being no airports in 1775, the battle at Fort McHenry took place during the War of 1812, not the Revolutionary War. [….]


Natürlich, die eine Hälfte Amerikas lacht sich unter den Hashtags #RevolutionaryWarAirportStories oder #UnwantedIvanka kaputt über den größten Dummkopf aller Regierungschefs.
Aber es gibt eben auch noch das offizielle Amerika mit 50, 60 oder 70 Millionen Wählern, die ihren Trump lieben.

Huldvoll verkündet er eine Rede von „Eurem Lieblingspräsidenten – mir!

Februar 2019

Statt aber sofort die Männer im Weißen Kittel zu rufen, um die gefährlichen Irren endgültig wegzusperren, sabbern seine von FOX in die pawlowsche Verblödung gesendeten Epigonen ihre Begeisterung.

🇺🇸 #IndependenceDay #July4th
— Randy Quaid (@RandyRRQuaid) 4. Juli 2019


Deswegen kann Demokratie nicht mehr funktionieren und deswegen müssen plebiszitäre Methoden möglichst vermieden werden.
Das Volk ist ganz offensichtlich viel zu dumm, um zu entscheiden und zu wählen.

Donnerstag, 4. Juli 2019

Mindestanforderung.


Uiui, von der Leyen wurde in Brüssel geboren; spricht inzwischen fließend englisch und französisch.

  Ihre ersten 13 Lebensjahre verbrachte von der Leyen in Brüssel. Ihr Vater, der spätere niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht, arbeitete damals in führender Position bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Gemeinschaft (EG), den Vorgänger-Institutionen der EU. Auch deshalb spricht von der Leyen anders als viele ihrer Berliner Kabinettskollegen fließend Englisch und Französisch und bewegte sich immer schon sicher auf internationalem Parkett. [….]
[….]
(DW, 03.07.2019)

Toll, damit ist sie ja schon qualifiziert für den Top-Job als EU-Chefin?
Das ist so 2019.
Jüngere Generationen als ich können sich offenbar gar nicht mehr vorstellen wie unfassbar peinlich es uns war, als 1982  ein dicker Provinzler Bundeskanzler wurde, der kein Wort Englisch konnte.
Über Jahre wurden wir täglich mit Kohlwitzen über seine internationalen Blamagen versorgt.

Kohl, Clinton und Major sind bei Jelzin für 13.00 Uhr zum Essen eingeladen. Sie kommen aber eine Viertelstunde zu spät. Sagt Major:"Sorry, I'm late."Clinton:"Excuse me, please, I'm late, too."Daraufhin sagt Kohl:"I'm late three."

Natürlich gibt es Übersetzer, aber wir waren eben von den vorherigen sozialdemokratischen Bundeskanzlern gewöhnt, daß sie fließend mehrere Sprachen konnten. Ganz offensichtlich ist es ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Beziehung zwischen Staaten, wenn sich die Regierungschefs ungezwungen unter vier Augen unterhalten können.
Kohl sagte immer, das wäre eine Frage seines Alters. Damals habe man eben keine Fremdsprachen lernen können.
Eine erstaunliche Aussage für jemanden, dessen gleichaltrige Ehefrau Fremdsprachenkorrespondentin war.

Helmut Kohl ist in England auf Staatsbesuch. Nach einem harten Arbeitstag gehen er und John Major in einen Pub, um ein Bier zu trinken. John Major trinkt ein dunkles englisches Bier und Helmut Kohl natürlich ein Helles. Sie stoßen an und John Major sagt:"To your health!"Helmut Kohl antwortet:"To your `dunkels'!

Helmut Schmidt stammte aus ärmsten Verhältnissen und hatte auch keine Gelegenheit als Jugendlicher Fremdsprachen zu lernen.
Aber sobald es nach dem Weltkrieg möglich war, reiste er für lange Zeit in die USA und sprach die Sprache seitdem „fluent“.
Willy Brandt sprach außer deutsch fließend Englisch, Französisch, Norwegisch, Schwedisch und Italienisch. Im ersten Kabinett Helmut Schmidt waren alle Minister ganz selbstverständlich mehrsprachig – zumindest auf der sozialdemokratischen Seite. Ausgerechnet Außenminister Genscher konnte kaum englisch.
Joschka Fischer hatte als junger Mann einige Zeit in Großbritannien verbracht. Später rostete sein Englisch ein wenig ein, aber als sich um 1994 abzeichnete, daß er vielleicht auch nur möglicherweise ab 1998 Minister werden könnte, las er nicht nur wie ein Besessener Bücher zu allen außenpolitischen Themen, sondern trainierte auch seine Sprach-Kenntnisse. Bekanntlich wurde er 1998 tatsächlich Außenminister und erschien im maßgeschneiderten Dreiteiler und exzellenten Englischkenntnissen.
Umso peinlicher die Total-Blamage des Greenhorns Guido Westerwelle, der seit Jahrzehnten auf einen Ministerjob wartete und schließlich doch vollkommen unvorbereitet 2009 in das Außenamt stolperte. Damals war er noch nie in Washington oder Paris gewesen und holperte sich mit miesem Schulenglisch durch die ersten PKs.

Für sehr viele Jobs muss man einigermaßen englisch können, um sich verständlich machen zu können.
Darüber hinaus gibt es eine Fülle von Berufen (Hotel, Fliegen, Tourismus), in denen fließendes englisch ganz einfach vorausgesetzt wird.
Den meisten Studenten bleibt gar nichts anderes übrig, da wissenschaftliche Veröffentlichungen nun einmal erst in Englisch erscheinen.

Helmut Kohl war auf einem Staatsbesuch in Kenia. Zum Abschuss wurde eine Safari organisiert. Als erstes sahen die Besucher Giraffen. Helmut Kohl zeigte mit dem Finger auf die Giraffen und rief:"Dangurus!" Später entdeckten sie Löwen. Wieder zeigte Helmut Kohl auf die Tiere und rief:"Dangurus!" So ging es den ganzen Tag. Helmut Kohl benannte alle Tiere "Dangurus!" Am Abend fragte Klaus Kinkel:"Helmut, warum benennst Du alle Tiere als Dangurus?" Helmut Kohl antwortete: "Hast Du das Schild am Anfang des Parks nicht gesehen? Dort hieß es:"All animals are dangerous!"

Ich werde nie verstehen, weswegen ausgerechnet in den absoluten Top-Jobs der Welt – als Regierungsmitglieder eines der größten Industriestaaten nicht nur Fachkenntnisse obsolet, sondern auch Sprachkenntnisse zunehmend irrelevant erscheinen.

Wenn ich wie die Minister/Ministerpräsidenten Dobrindt oder Oettinger oder Scheuer oder Müller überhaupt kein Englisch könnte, würde ich so einen Job schon mal überhaupt nicht annehmen, weil vorprogrammiert wäre, daß man ununterbrochen in Situationen gerät, in denen man auf Englisch parlieren muss und entsprechend die eigene Nation blamiert, wenn man zur Belustigung aller radebrecht.

 [….] Weniger Hemmungen zeigte Heinrich Lübke. dessen Spezialität die wortgetreue Übersetzung deutscher Wendungen ins Englische war. Berühmtheit erlangte der angebliche Spruch. mit dem Lübke 1965 Queen Elizabeth auf den Beginn des Großen Zapfenstreichs vor Schloß Brühl. aufmerksam machen wollte: "Equal goes it loose" (Gleich geht es los). [….]
(SPIEGEL, 17.06.1974)

Im Gegensatz zu 1964, als die meisten von Lübkes Peinlichkeiten nie bekannt wurden, gibt es inzwischen ja diese neumodischen Handys, so daß Stammeleien à la Oettinger und Dobrindt sich in kürzester Zeit um die Welt verbreiten. 

Im Jahr 2019 sind wir tatsächlich so weit gesunken, daß ich heute immer wieder über von der Leyens Qualifikationen als EU-Kommissionspräsidentin lese, sie könne sich mit Macron in seiner Muttersprache unterhalten.
Geht es noch?
Das ist die allermindeste Voraussetzung für so einen Spitzenjob.
Die Frau ist seit 15 Jahren Bundesministerin und ununterbrochen in der Welt unterwegs.

Von der Leyen ist aus vielen fachlichen und persönlichen Grünen vollkommen ungeeignet den Job zu übernehmen.
Zwei Fremdsprachen zu können sind die absoluten Basics für ein EU-Spitzenamt, aber ganz sicher keine ausreichende Qualifikation.