Donnerstag, 16. Oktober 2014

Atomausstieg, Merkel-Style.


Heute thront Merkel soweit über den Dingen, daß man glatt vergisst, daß sie früher einmal sogar richtige Entscheidungen traf.
 Das war zu ihrer Zeit als Atomkraftlobby-begeisterte Umweltministerin.
Auf Merkel sind die brillanten Pläne für die Asse und Gorleben zurückzuführen.
Und sie sorgte auch dafür, daß diejenigen, die über Jahrzehnte vermutlich mehr als hundert Milliarden Euro Gewinn mit der Atommüllproduktion machten, keinen Cent dazu bezahlen müssen, wenn der Steuerzahler für viele Milliarden Euro die vermoderte Asse saniert.

Rückblick:

Kohl tat aber bei der Auswahl eines Töpfer-Nachfolgers einen richtigen Griff - eine ostdeutsche Physikerin, die sich devot als „sein Mädel“ inszenierte, machte Schluß mit den Vagheiten und richtete das Ministerium zu 100% auf Atom-Unterstützungskurs aus.

Als erstes feuerte sie Staatssekretär Clemens Stroethmann, der sich bestens in der Materie auskannte.
Das ging natürlich nicht - Sachkundige behindern nur das Buckeln und Ja-sagen vor den Industrieinteressen.

Bis 1998 wurde nach Merkels Amtsantritt kein atomkritisches Wort mehr im Umweltministerium gesprochen.
Das Atomgesetz wurde industriefreundlich umgeschrieben, sie gab die Sumpfgrube Gorleben als endlagertauglich für Millionen Jahre aus und erfreute die AKW-Betreiber mit der großzügigen Erlaubnis ihren supertoxischen, krebserregenden und zigtausende Generationen strahlenden Sabsch in Morsleben abzuwerfen.

Eins muß man Merkel lassen:
In dieser causa ist sie konsequent.
Obwohl sich ihr Kurs für jedermann offensichtlich als katastrophale Fehlentscheidung heraus gestellt hat, die wider jeglicher ökonomischer und ökologischer Vernunft läuft, kriecht sie auch heute noch, 15 Jahre später, bei jeder Gelegenheit in die Ärsche der Milliarden-schweren Konzerne, um ihnen ihre lebensgefährliche Uralttechnik aus den 1950er Jahren zu erhalten.

Die Kanzlerin weiß aus ihrer Erfahrung mit ihrer demütigenden Rolle als George W. Bush-Zäpfchen von 2002 und 2003, daß sie voll auf die Doofheit des deutschen Urnenpöbels vertrauen kann.
Sie ist trotzdem beliebt, sogar extrem beliebt, und wird gewählt.
Da stört es den deutschen Wahlmichel scheinbar auch nicht, daß die Merkelschen Fehlentscheidungen inzwischen viele Milliarden Kosten für den Steuerzahler verursachen.
Macht ja nichts, wenn da noch mal hier und da vier oder sechs Milliarden für Asse- und Gorleben-Sanierungen ausgegeben werden müssen.
Gibt doch wesentlich größere Aufreger, wie zum Beispiel Dienstwagenbenutzungen von Gesundheitsministern.

In dem Zusammenhang sei von mir noch ein müdes Lächeln an Greenpeace übermittelt:

Da wird bemängelt, daß Merkel schon 1996 über die Asse-Untauglichkeit informiert worden ist und diesbezügliche massive Warnungen zum Wohl der Atomindustrie vertuschte…..
Ja, und?
Hat jemand was anderes von der CDU-Umweltministerin erwartet?
Oder hat irgendwer etwa erwartet, daß sie jetzt als Kanzlerin ehrlicher wäre??  Wie naiv!

29. Februar 1996. Professor Alexander Kaul, Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), berichtet Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) in einem Brief über neue Erkenntnisse bezüglich der Laugenzuflüsse im der Schachtanlage Asse II. Eine Untersuchung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Laugenzuflüsse eine ernste Gefahr für Atommüll-Endlager in Salzgestein darstellen. Nicht nur der Standort Asse selbst, sondern auch der Weiterbetrieb des ehemaligen DDR-Endlagers Morsleben (ERAM) und das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle im Salzstock Gorleben seien von den Vorgängen in der Asse betroffen

Die klaren Warnungen von vor 13 Jahren, daß die Lagerung von Atommüll in
Salzstöcken mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden wäre, wischte Merkel vom Tisch. So würde ein Voll-Laufen der Asse mit Wasser zu einer 100-fach über den zulässigen Grenzwerten liegenden Strahlenbelastung der Bevölkerung führen.
Macht nichts fand Merkel, die noch nicht mal ihr Ministerium selbst auf diesen Brandbrief antworten ließ, sondern gleich duckmäuserisch die Asse-Betreiber die Replik formulieren ließ.
Wozu selbst denken, wenn man auch vorformulierte Sätze der Lobby benutzen kann?

Anders als die Asse war der Salzstock Gorleben auch noch als Endlager für ungleich gefährlichere hochradioaktive Abfälle vorgesehen.
Das „Versuchsendlager Asse“ galt lange Jahre als Prototyp für Gorleben. Doch Merkel hat in dieser entscheidenden Phase an Salz als Endlagerwirtsgestein festgehalten. Sie hat den Einlagerungsbereich in Morsleben 1997 um das Ostfeld erweitert und per Atomgesetzänderung die Betriebserlaubnis für Morsleben noch 1998 um weitere fünf Jahre verlängert.
Sie hat 1998 per Atomgesetzänderung die Enteignung von widerspenstigen Grundstücksbesitzern, die in Gorleben Salzrechte besitzen, ermöglicht und damit den Ausbau des geplanten Endlagers Gorleben weiter voran getrieben.

Greenpeace ist ernsthaft empört über Deutschlands beliebteste Politikerin:

Merkel ist eine Schlüsselfigur in der Endlagerpolitik und muss vor einen Bundestags-Ausschuss zitiert werden, sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. Sie hat gewusst, dass die Lagerung von Atommüll in Salz nicht sicher ist. Asse und Morsleben hätten sofort dicht gemacht, der Ausbau des Salzstocks in Gorleben gestoppt werden müssen.

Herr Edler hat selbstverständlich RECHT - Merkel hat versagt, bewußt die Öffentlichkeit belogen, der Bevölkerung und unkalkulierbares Krebsrisiko verschafft und last but not least auch noch Milliardenkosten für den Steuerzahler verursacht - aber daß es für so ein Verhalten irgendwelche Konsequenzen außer einer triumphalen Wiederwahl gäbe, ist nun mehr als naiv!

Und dann kam der Zeitpunkt, als Merkel durch Fukushima und ihre flugs angefertigten Umfragen feststellte, daß sie mit einem weiterhin stark pro Atomkonzerne ausgerichtetem Kurs ernsthaft Gefahr läuft nicht wiedergewählt zu werden. Also Ausstieg aus dem Ausstieg des Atomausstiegs.

Es ist auch auf Merkels Regierung zurück zu führen, daß die einmal von ihr in die Atomlaufzeitverlängerung geschubsten Energiekonzerne nun in den USA (!) Deutschland auf Milliardenentschädigung verklagen, ohne daß unser eigenes Justizsystem damit überhaupt tangiert wird. Gesetze à la TTIP mit ihren Investorenschutzklauseln und der Installierung dubioser Schiedsverfahren; die Merkel so stark unterstützt, machen es möglich.

Der schwedische Staatskonzern Vattenfall fordert von Deutschland 4,7 Milliarden Euro als Entschädigung für die Stilllegung seiner Atomkraftwerke. Das bestätigte am Mittwoch ein Sprecher von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). [….]  Nach früheren Unternehmensangaben entstand Vattenfall durch die Stilllegung der beiden norddeutschen Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel ein Schaden von rund einer Million Euro am Tag.
Ob dem Konzern überhaupt Schadenersatz zusteht, ist höchst umstritten. Denn die beiden betroffenen Atomkraftwerke standen zur fraglichen Zeit 2011 bereits still. Brunsbüttel galt als eines der störanfälligsten in Deutschland. Es ist seit Juli 2007 heruntergefahren. Unklar war, ob es je wieder Strom hätte produzieren können. Auch der Pannenmeiler Krümmel war nach diversen Problemen abgeschaltet. „Vattenfall ist unverschämt“, sagt Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Die Konzernspitze habe jahrelang auf ein falsches Geschäftsmodell gesetzt und verlange nun von den Steuerzahlern, dafür zu zahlen.
Die damalige Bundesregierung hatte den Betreibern der ehemals 17 deutschen Atomkraftwerke in ihrem Koalitionsvertrag eine Laufzeitverlängerung zugesagt. [….] Der Konzern ist mit seiner Klage nicht allein. Die Konkurrenten Eon und RWE hatten in der gleichen Sache zusammen zehnMilliarden Euro vor deutschen Gerichten gefordert. [….]

Merkel ist richtig teuer für Deutschland.
Wenn ihre Handlungen wenigstens Sinn machten!
Erst streitet sie vehement FÜR Atomkraft, dann kommt die 180°-Wende aus Angst vor Wahlpleiten und mitten in der deutschen Energiewende, deren Gelingen aufgrund der Einmischung südlicher Irrer sehr fraglich ist, unterstützt die Kanzlerin wieder die Atomkonzerne.

Trotz des Atomausstiegs in Deutschland trägt die große Koalition staatliche Subventionen für ein britisches Atomkraftwerk mit - und hat damit die Grünen in Rage gebracht. In einem Antrag hatte die Partei das Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel aufgefordert, gegen die Entscheidung der EU-Kommission zur Beihilfe für das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C beim Gerichtshof der Europäischen Union zu klagen - die Kommission hatte die Subvention des Kernkraftwerks gebilligt.
In ihrem Antrag fordern die Grünen Merkel zum Protest gegen die Subventionierung von Kernkraftwerken auf. Das Parlament hat diese Forderung nun jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt - auch Umweltministerin Barbara Hendricks stimmte dagegen. Die SPD-Politikerin hatte noch vor einer Woche die Entscheidung der Kommission scharf kritisiert, aber betont, nicht für die ganze Bundesregierung zu sprechen.
"Ich halte diese Entscheidung der EU-Kommission für grundfalsch und kann sehr gut verstehen, dass Österreich schon eine Nichtigkeitsklage ins Auge gefasst hat", sagte Hendricks. Österreich hat inzwischen angekündigt, gegen die Subventionierung von Hinkley vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu klagen.
[…] Die Gesamtkosten des Projekts beziffert die EU-Kommission auf 43 Milliarden Euro. Die beiden Reaktoren sollen 2023 in Betrieb gehen und sieben Prozent der britischen Stromproduktion liefern. Geplant ist ein 60 Jahre langer Betrieb des Kraftwerks.

Das erinnert ein bißchen an die Gaga-Politik der EU hunderte Millionen für die Bekämpfung von Zigarettenwerbung und Schockbilder auf den einzelnen Packungen auszugeben, während gleichzeitig Europäische Bauern Subventionen für den Tabakanbau erhalten.
Beim Britschen 43-Mrd-Euro-Atomprojekt handelt es sich freilich um die atomare Version dieses Gaga-Prinzips.


Mittwoch, 15. Oktober 2014

Ins allertiefste Kellergeschoß

Lang, lang ist es her, daß die FDP in Hochform mit fast 15% Bundestagswahlergebnis im Rücken und 93 Bundestagsabgeordneten eine echte politische Großmacht war.
Aber schon damals dauerte es nicht lange bis sogar der eigene Regierungspartner den Hepatisgelben bescheinigte eine wahre „Gurkentruppe“ zu sein.
Wie es seit dem weiterging ist bekannt:
Die Köpfe von zwei Vorsitzenden und zwei Generalsekretären rollten, die Partei verlor ihre Regierungsbeteiligung in Bund und allen Bundesländern, liegt bundesweit sehr deutlich unter 5% und stellt keinen einzigen Abgeordneten mehr im Bund und in zehn Bundesländern.
Die letzten Landtagsschläge waren allerdings so vernichtend, daß Christian Linder in absehbarer Zeit die Parteiauflösung bekannt geben kann:
1,8% in Berlin, 1,5% in Brandenburg, 2,4% in Bremen, 1,2% im Saarland und 2,5% in Thüringen. Selbst eine 3%-Sperrklausel wäre außerhalb der Reichweite der gelben Politleiche.
Die FDP hat politisch versagt, ist personell unterbelichtet und auch aus dem Focus der Öffentlichkeit verschwunden, da die rechtspopulistische AfD mühelos überall an die 10% erreicht und damit die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Um das Desaster abzurunden, schnappten sich alle fünf Ex-Bundesminister der Partei Pöstchen, welche die schlimmsten Klischees bestätigen:
Niebel, Bahr und Co machten ihrem Ruf als Handaufhalte-Politiker alle Ehre, indem sie a posteriori mit gut dotierten Jobs bei genau den Firmen belohnt wurden, denen sie schon als Minister Steuerzahlergelder zugeschoben hatten.

Noch frecher ist allerdings die Jobauswahl des ehemaligen Gesundheitsministers, der bis zuletzt massive politische Vorteile für die Privatversicherungskonzerne schuf.

Die größte dieser PKVen ist die Deutsche Krankenversicherung AG (DKV), die sogar FDP-Mitgliedern einen Prämienrabatt anbietet.
Daniel Bahr kroch noch kurz vor seinem politischen Exitus den PKVen tief ins Rektum.

Zu den Plänen der FDP, die private Krankenversicherung für alle zu öffnen, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Karl Lauterbach:
Bahrs Vorschlag ist ein Wahlgeschenk an die private Krankenversicherung zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger. Die private Krankenversicherung ist schon jetzt für Versicherte mit höheren Einkommen oft nicht mehr bezahlbar. Für Geringverdiener und mittlere Einkommen wäre sie ein großes Armutsrisiko und oft wäre die Prämie im Alter höher als die gesamte Rente. Einkommensschwache würden der Risikoselektion und der Vorkasse ausgesetzt. Könnten sie nicht mehr zahlen, müsste der Steuerzahler einspringen. Was die Menschen stattdessen brauchen, ist die solidarische Bürgerversicherung, die für alle bezahlbar ist.

Da immer noch vielfach die neun Millionen Privatversicherten als natürliches Feindbild angesehen werden, muß ich noch einmal wiederholen, daß diese neun Millionen am stärksten unter der FDP gelitten haben. Während Merkels zweiter Regierungszeit erhöhte sich meine monatliche Prämie von knapp 300 Euro auf fast 700 Euro.

Die Konzerne können das machen, da ihr verlängerter Arm in der Regierung – Daniel Bahr – die Rahmenbedingungen so stellte, daß man als privat Versicherter gar nicht wechseln KANN.

Diesen Zusammenhang habe ich bereits mehrfach erläutert und zitiere mich daher selbst.*

Die FDP treibt Millionen Geringverdiener in Armut, damit bei den Konzernoberen die Kassen klingeln.
Und die Belohnung folgt nun:
Ein Vorstandsjob für den Ex-Gesundheitsminister Bahr. […………………..]

Wer engagiert sich eigentlich überhaupt noch für die FDP?
Ist das nicht vergebliche Liebesmüh?
Es lohnt sich ein Blick nach Hamburg, weil hier die nächsten Landtagswahlen stattfinden.
Am 25.02.2015 wird die Hamburger Bürgerschaft gewählt und die FDP hat die aus heutiger Sicht unfassbaren 6,7% vom Februar 2011 zu verteidigen.
Die Chancen für ein Ergebnis über 5% liegen irgendwo zwischen kaum messbar und Null.
Sollten die letzten verbliebenen Mitglieder nicht einfach hinwerfen; so wie die Piraten?
Zufällig lerne ich im in der letzten Woche zwei Hamburger FDP-Menschen kennen.
Wenig überraschend sind beides so unsympathische Frauen, daß ich mir gar nicht zutraue nach passenden Vokabeln zu suchen. Es klänge doch alles nur nach Klischee.
Eine der Damen konnte man hier schon vor einer Woche kurz erleben; es handelt sich um die wirklich ungezogene Pöblerin „Fla Ralalla“ von der Bürgerinitiative „Unsere Uhlenhorst.“
Ihre Facebooknamen variieren; zurzeit nennt sie sich "Lieselotte Fla Löffelstief."
Da sie aber auf ihrem Profil selbst für die FDP wirbt und ihre Posten dort beschreibt, ist es sicher kein Vertrauensbruch, wenn ich erkläre, daß es sich in Wahrheit um die FDP-Kreisgeschäftsführerin Flavia Fauth handelt, die auf der Uhlenhorst einen winzigen Second-Hand-Laden betreibt.
Da ich eher selten für mich Damenmode kaufe und schon gar keine Gebrauchte, mußte ich mich ein bißchen in der Nachbarschaft herumfragen nach Frau Fauth.
Die Aussagen von einer leicht übergewichtigen Person, die mit einem höhnischen „Meine Kundinnen tragen alle nur Größe 36!“ aus dem Laden geworfen wurde, sowie Passanten, die mit Fauth auf der sogenannten „Hundewiese“ aneinandergerieten, sind nicht zitierfähig.
Rechtsanwältin Petra Wichmann-Reiß, die eine Kanzlei in der Innenstadt betreibt und Frau Fauth beim unsachlichen Diffamieren kaum nachsteht, taucht immerhin mit Klarnamen auf Facebook auf und bewundert laut eigenen Angaben den Blogbekannten FDP-Mann Claus-Joachim Dickow.
Die weiteren „Likes“ der FDP-Anwältin passen ins Bild; Frau Wichmann-Reiß schätzt die JuLis, Ex-Minister Daniel Bahr, die „BUNTE“, sowie die Trash-Sendungen „RTL-Exklusiv“, „VOX-Shoppingqueen“ und „Germanys Next Topmodel!“. Bücher liest sie nicht.
Ihre Lieblingszeitungen/Infoportale sind „BILD“, BILD-Prominews“, „BILD Hamburg“ und „Die WELT“. Ihre Lieblingspolitiker reichen von Guido Westerwelle über Graf Lambsdorff bis zu Wolfgang Kubicki und Christian Lindner.
Wichmann-Reißs weitere Interessen sind ausschließlich FDP-Orts- und Landesverbände.

Den beiden Damen gelang es offenbar das stramm konservative Hamburger Abendblatt, welches in jüngster Zeit mit extrem unsachlichen und tendenziösen Artikeln Aufmerksamkeit erregte, auf ihre Seite zu ziehen.
Das ehemalige Springerblatt ist bereits im Wahlkampfmodus und pusht heute auf der Titelseite die Bürgerinitiative „Unsere Uhlenhorst“, die differenziertere Meinungen sofort mit erfundenen Vorwürfen überzieht und verbannt.
Kritische Meinungen werden sofort zensiert und dafür SPD-Sympathisanten in die Nähe der „Roten Khmer“ gerückt.

Das Hamburger Abendblatt tut inzwischen noch nicht einmal mehr so, als ob es selbst Journalismus betriebe. Es wird nicht mehr selbst recherchiert, es werden keine anderen Meinungen eingeholt, sondern tumb das abgetippt, was die rechtslastige BI auf Facebook verbreitet. Ausführlich werden Kritiker zitiert, während kein einziger Befürworter oder Vertreter des Senats zu Wort kommt.
Und das findet sich nicht irgendwo schamhaft versteckt in der Zeitung sondern auf der Titelseite.

259-Millionen-Projekt soll gestoppt werden. Bis Dezember müssen 10.000 Hamburger die Petition unterschreiben
Bringen sie eines der ehrgeizigsten Projekte des SPD-Senats zu Fall? [….]
In ihrer Petition fordern die Initiatoren den sofortigen Stopp des 259 Millionen Euro teuren Busbeschleunigungsprogramms. Im Jahr 2012 hatte der SPD-Senat begonnen, die Streckenführungen für die besonders stark frequentierten Metrobuslinien auszubauen. [….] Die Kritik richte sich gegen teure Baumaßnahmen, die nichts mit einer Beschleunigung der Busse zu tun haben.
Die Verkehrsexperten der Oppositionsparteien in der Bürgerschaft stellen sich hinter die Volksinitiative. [….] Wieland Schinnenburg von der FDP hält das Busbeschleunigungsprogramm für einen "Riesenfehler"[….]

Ich wende mich als Kunde von den Läden ab, die als Wortführer bei UU rumpöbeln.  Die Läden mit den Plakaten von der UU-Initiative werde ich meiden und da bin ich sicher nicht der einzige. An Frau Fauths Laden prangt übrigens keins der markanten Plakate ihrer Initiative.
Offensichtlich will sie selbst nicht mit ihren eigenen Unflätigkeiten in Verbindung gebracht werden.

Immerhin, FDP-Figuren wie Fauth und Wichmann-Reiß passen in ihre Hamburger FDP.
Der Fisch stinkt vom Kopfe und der Flosse her.
Die Partei ist in Auflösung, reihenweise werfen Vorsitzende entsetzt das Handtuch, schmeißen ihre eigenes Parteibuch in den Müll und teilen gegen ihren eigenen Saftladen aus.
Die FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding ist offenbar selbst in ihrer Partei so beliebt wie Fußpilz.


Außer unappetitlicher Grabenkämpfe wurde dem Hamburger Publikum nur der Kampf des FDP-Postergirls für ein „Berufsparlament“ bekannt. Sie beklagt sich über Arbeitsbelastung und will besser bezahlt werden.
 
Auch da passt das Bild: Mit ihrer Arbeitsbelastung begründete "die schöne Kaja" auch vor zwei Jahren den Schritt Ehmann und ihre beiden Kinder zu verlassen.

Bereits Ende des Monats wird die „schöne Katja“ in eine neue Wohnung ziehen, „ganz in der Nähe der Schule unseres ältesten Sohnes. Unsere beiden Jungs bleiben beim Vater“, so Suding zur „Bild“. Dass sie zu den wenigen Müttern gehört, die ihre Kinder beim Vater lassen, erklärt sie so: „Ich arbeite sehr viel. Abends bin ich selten zu Hause, sondern in Ausschüssen. Ich könnte mich unter der Woche einfach nicht ausreichend um die Kinder kümmern.“
 Nun will sie auch besser bezahlt werden. FDPler denken immer zuerst an ihre eigenen Finanzen – zu Ungunsten der Steuerzahler. Abweichler werden gnadenlos ausgegrenzt von der Partei, erklärt Ex-Chefin Canel.
Wer auch nur über rudimentären Anstand verfügt, will mit dieser Hamburger FDP nichts zu tun haben.

Und schwupp: Es gibt wieder einen weniger in der Hamburger FDP. Nach nur sechs Wochen im Amt, hat jetzt der kommissarische Landeschef, Dieter Lohberger, das Handtuch geworfen. Er tritt aus der Partei aus. Der Grund: Fraktionschefin Katja Suding!
Der Erosionsprozess der FDP nimmt vier Monate vor der Bürgerschaftswahl dramatische Züge an. Im Mittelpunkt: Katja Suding. Ihr wirft Lohberger Kungelei und mangelnde innerparteiliche Demokratie vor. So habe Suding beim Parteitag vor drei Monaten nur Kandidaten auf die Liste heben lassen, die ihr genehm waren. […]
Erst im September war Landeschefin Sylvia Canel von ihrem Posten zurückgetreten und hatte der Partei den Rücken gekehrt – nach einem monatelangen Kleinkrieg mit Suding. Dieser gipfelte darin, dass Suding nur Spitzenkandidatin werden wollte, wenn Canel nicht in die Bürgerschaft will. Canel zog sich zurück – weggebissen von Suding – und gründete die Partei „Neue Liberale“. […] Dass der neue Rücktritt ein katastrophales Bild der Partei zeichnet, scheint Suding auszublenden. […]  In den vergangenen 20 Jahren hatte die FDP 14 Landesvorsitzende.


Am Tag nach dem überraschenden Rück- und Austritt des kommissarischen Hamburger FDP-Chefs Dieter Lohberger zeigten sich am Dienstag Mitglieder und Amtsträger der Partei geschockt und verärgert. […] Der langjährige Bundestagsabgeordnete der FDP, Rainer Funke, bezeichnete die derzeitige Außendarstellung als "katastrophal". Niemand wolle eine Partei, die sich unentwegt öffentlich streite. […] Der FDP-Bundesvize und Kieler Fraktionschef Wolfgang Kubicki rief seine Hamburger Parteifreunde zur Geschlossenheit auf. "Ich empfehle, keine Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, sondern sich auf die Bürgerschaftswahl zu konzentrieren. Diese Wahl ist für die gesamte FDP von großer Bedeutung", sagte Kubicki dem Abendblatt. […] Der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete Burkhardt Müller-Sönksen, lange ein Mitstreiter der mittlerweile zu den Neuen Liberalen gewechselten früheren Parteichefin Sylvia Canel, wollte sich am Dienstag nicht äußern – ebenso wie zahlreiche andere prominente FDP-Politiker, die die Geschehnisse mit Kopfschütteln verfolgten. Die Kritik an Katja Suding wird dabei auch von vielen prominenten Hamburger Liberalen geteilt. […] Nach Abendblatt-Informationen dürfte es weitere prominente Austritte geben…[…]
(HH Abla 14.10.14)

Der innerparteiliche Streit in der FDP ist nicht neu. Lohberger ist neben Canel, dem früheren Europakandidaten Najib Karim und dem Ex-Senator Dieter Biallas ein weiteres Mitglied der Hamburger Parteispitze, das binnen weniger Wochen die FDP verlässt. Ex-Parteichefin Canel hatte nach vielen Zwistigkeiten mit Suding ihr Amt niedergelegt und die FDP verlassen. Sie engagiert sich nun für die Partei Neue Liberale. Lohberger ließ offen, ob er sich einer anderen Partei anschließen wird.

Suding, Fauth und Wichmann-Reiß sollten eine Girlband gründen. Sie hätten einander verdient.
Aber bitte haltet solche Leute aus der Hamburger Politik fern!

[…] Nach allen Regeln des Betriebs kann die FDP nun Hamburg vergessen. Am Dienstag ist zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen ein Landesvorsitzender zurück- und ausgetreten; die Vorgängerin hatte gleich eine neue Partei gegründet. Egal, ob die FDP-Abgeordneten in der Bürgerschaft noch kluge Reden halten werden, egal, welche Genialitäten womöglich Eingang ins Wahlprogramm finden – die Darbietungen des Führungspersonals dürften unmöglich zu toppen sein. Eine solche Partei findet keine Wähler. […]
(Detlef Esslinger, SZ, 15.10.14)

Keine Stimme für die FDP am 25.02.14 und keine Unterschrift für die Bürgerinitiative „Unsere Uhlenhorst“.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Franz outet sich – Teil VIII


Wenn jemand sagt „Ich bete für Dich“ kann das auch eine schöne Umschreibung für „ich habe keine Lust Dir wirklich zu helfen“ sein.
Interessanterweise glauben allerdings auch Menschen, die Jahrzehnte lang ohne Effekt gebetet haben hartnäckig daran, daß Gebete einen Effekt hätten.
Um nicht ungerecht zu sein: Ich weiss sicher, daß viele Betende es wirklich gut meinen, wenn sie für jemand beten. In meiner eigenen Verwandtschaft gibt es Katholiken, die wohlwissend, daß ich Atheist bin, auch schon für mich gebetet haben, wenn ich mal krank war oder sonstige Schwierigkeiten hatte.
Das sind wirklich gute Menschen, die sogar einen enormen Aufwand treiben, indem sie beispielsweise ihr Gebetsanliegen schriftlich beim Pfarrer einreichen und damit sogar die gesamte Gemeinde dazu bringen eine Woche lang für jemanden in Not zu beten.
Gemein wir ich bin, habe ich schon vor 20 Jahren mal nachgefragt, ob da auch schon für die Wiederauferstehung eines Gestorbenen oder das Nachwachsen eines amputierten Beines, bzw ganz konkret „einer herausgeschnittenen Niere“ per Gebetsanliegen der gesamten Gemeinde gebetet wurde.
Für einen „Allmächtigen“ dürfte das ja kein Problem darstellen.



Aber Gläubige schützen sich selbst vor der Erkenntnis, daß ihr Gott nicht hilft, indem sie ihn gar nicht erst auf die Probe stellen.
Sie beten also ohnehin nicht für das Nachwachsen eines amputierten Körperteils, weil sie wissen, daß es dafür eine klare 0%-Chance gibt.
Das ist bei weiträumig streuendem Krebs anders. Die Chancen für eine Heilung sind zwar extrem mies. Aber es gibt Spontanremissionen. Hier ist Gottes Aufgabe nicht unlösbar.

Bedenklich ist es da schon eher, wenn weltliche Führer zum Gebet übergehen.
In dem Fall ist die eigene Bankrotterklärung offensichtlich.
Papst Franziskus ist als Staatsoberhaupt auch ein weltlicher Führer.
Beim ihm liegt das Beten allerdings nahe. Und daher tut er das auch viel und reichlich.

Papst Franz weiß wie man gute PR macht, wie man sich vor den Massen inszeniert.
In diesen Dingen ist er Ratzi mit seiner wenig heterosexuellen Stimme, der abstoßenden Physionomie und der demonstrativen Prachtentfaltung deutlich überlegen.
Ihn deswegen zum großen Erneuerer, oder gar Marxisten hochzustilisieren, ist aber vollkommen absurd.
Natürlich ist der Jesuit Franz ein konservativer Mann, der niemals einem minderen Weibsbild erlauben würde Priesterin zu sein und akzeptieren könnte, daß ein gleichgeschlechtliches Paar dieselben Rechte wie ein Gegengeschlechtliches erhalten dürfte.

Die Begeisterung der deutschen Medien für Ratzingers sympathischeren Nachfolger ist also ungebrochen groß.
Ich sehe das allerdings anders. Bergoglio ist auch nur ein konservativer Menschenrechtsantagonist.

Er läßt Ex-Staatssekretär Bertone in einer 700-Quadtrameterwohnung im Vatikan einziehen.


Mit den neuen Kardinälen Gerhard L. Müller und Ricardo Ezzati Andrello erhob Franz zwei in den zweithöchsten Stand, die dezidiert gegen die Aufklärung von sexuellem Kindesmissbrauch durch ihre Priester gearbeitet haben. Zwei Ex-Bischöfe, die vertuschten und die kinderfickenden Pädo-Priester protegierten.

Er beharrt auf homophober Politik.

Er läßt die schmutzigen Vatikanbanker weiter Geld waschen.


Franz ist ein moderner Papst und setzt Prioritäten.

Viele Katholiken hatten sogar erwartet, daß Franzl den Friedensnobelpreis 2014 bekäme.
Tja, blöd für ihn, daß ihm eine Göre und ein oller Inder den mit €800.000 dotierten Preis weggeschnappt haben.
Das IOR kann frisches Kapital immer gebrauchen.
Besonders begeistert die frommen Feuilletonisten wie Kissler und Matussek Franzls Einsatz für die auf dem Weg nach Lampedusa umkommenden Flüchtlinge.

In drei Jahrzehnten sollen auf ihrem Weg von Nordafrika nach Europa auf dem Mittelmeer mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen sein. […]  An diesem Montag hat Papst Franziskus Lampedusa besucht und ein Ende der Gleichgültigkeit gefordert.
Im Anschluss an die Bibelgeschichte von Kain und Abel stellte der Papst bei einer Messe mit 10.000 Flüchtlingen und Einheimischen die Frage: "Wer ist verantwortlich für das Blut dieser Brüder und Schwestern? Niemand! Wir alle antworten so: Nicht ich, ich habe damit nichts zu tun, das sind andere, aber nicht ich." Franziskus kritisierte das Desinteresse der Welt - er sprach von einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit" - am Schicksal der unzähligen Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren: "Wir sehen den halbtoten Bruder am Straßenrand und denken vielleicht 'der Arme!', und gehen weiter unseres Weges, weil es nicht unsere Aufgabe ist; und wir glauben, dass alles in Ordnung sei."

Als echter Katholik ist man nämlich FÜR das Wohl der Flüchtlinge engagiert. Sie sollen nur eben irgendwo anders hin, außer ins eigene Land. Und es darf nichts kosten.


Franziskus ist gut für die großen Gesten, denen aber oft genug diametral entgegengesetzte Taten folgen.
Hieran lässt sich auch wunderbar zeigen wie viel von Franzels Einsatz für Flüchtlinge zu halten ist; nämlich nichts.

Horst Seehofer besuchte Franziskus schon mehrfach im Vatikan und wurde immer wohlwollend zur Privataudienz empfangen.

[….] Jetzt aber sitzt Horst Seehofer hier auf der Dachterrasse der Residence Paolo VI., hinter ihm der Petersdom, und wirkt dann doch ziemlich bedeutend. Bereits zum vierten Mal ist er als Ministerpräsident nach Rom zum Papst geflogen, an diesem Montag wird Seehofer innerhalb einer Stunde von Papst Franziskus und dem emeritierten Papst Benedikt empfangen - ein Privileg, das noch kein ausländischer Staatsgast habe genießen dürfen, wie es im Vatikan heißt.
Seehofer [….] hat gerade mit dem Papst über die quälenden humanitären Probleme Europas diskutiert, über Flüchtlingsprobleme und "ethische Verantwortung der Wirtschaft für das Wohl des Einzelnen". Seehofer ist schwer beeindruckt von der 25-minütigen Begegnung mit "einer sehr starken Persönlichkeit", mit einem "Anhänger des Zupackens", der qua Amt die Welt verändern wolle.
[….] Brav berichtet er dem Papst, dass die Staatsregierung auch ihre Asylpolitik geändert und Erleichterungen für Flüchtlinge geschaffen habe. Zur Illustration bringt Seehofer dem Papst einen 5000-Euro-Scheck für syrische Flüchtlinge im Libanon mit - während gleichzeitig die Bundesregierung keine zusätzlichen Flüchtlinge aufnehmen möchte.
[….] Der Papst schenkt ihm zum Abschied eine Ausgabe seiner Denkschrift "Evangelii gaudium". Dort schreibt Franziskus: "Ich bete zum Herrn, dass er uns mehr Politiker schenke, denen das Volk, das Leben der Armen wirklich am Herzen liegt." [….]

So viel erbärmliche Heuchelei wie bei den beiden frommen Katholiken Seehofer und Bergoglio erlebt man selten.

Das war lustig bei Franzi. Der Oberbayer, dessen reiches Bundealand als einziges unter 16 Bundesländern kein eigenes Programm zur Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen ins Leben gerufen hat, spendet dem Papst 5000 Euro für die Lampedusa-Flüchtlinge – und damit gerade mal einen Bruchteil dessen, was der Flug nach Rom gekostet hat.

Man staunt dann doch immer mal wieder, wie schamfrei einige Politiker sein können.
[….]
Bayern und BW sind übrigens auch die Bundesländer, in denen die meisten Rüstungsbetriebe zu Hause sind. Sie werden von der Landesregierung großzügig gefördert. Die mittelbaren Konsequenzen – Tod und Elend – sollen aber andere ausbaden.

Keiner heuchelt so gut wie Crazy Horst, also kennt auch nach dem Papstbesuch seine Selbstzufriedenheit keine Grenzen. Die Revolte der Ferbers und Hubers ist beendet. Sie werden zusammen mit Gauweiler zu Buhmännern erklärt, während Seehofer weiterhin unangefochten König sein darf.

Seehofer ist der teuerste Politiker Deutschlands, der dem Steuerzahler viele Milliarden Euro Kosten verursacht.

Jeder Politiker kostet Geld. Horst Seehofer kostet ein Vermögen [….]

Seehofer bringt dem Papst dann einen €5.000-Scheck und erhält dafür jede Menge kostenlose Wahlkampfhilfe vom Papst, während der Bayern-MP zu Hause in geradezu widerlicher Art und Weise die Flüchtlinge misshandeln läßt.

Von allen Regierungschefs ist Tony Abbott sicher einer der frommsten Katholiken.
Der Australische Premierminister ist so stramm christlich, wie man es sich als Europäer nach der fortschrittlichen Vorgängerin Julia Gillard (24. Juni 2010 bis 27. Juni 2013) kaum vorstellen konnte. Abbott weiß Bescheid. Homos kommen in die Hölle, Abtreibung muß mit langen Haftstrafen belegt werden und der Klimawandel ist eine Erfindung von linken Spinnern.
Der 56-Jährige Konservative ist so gläubig, daß man ihn in Australien auch „Mad Monk“ nennt. Er ist katholischer als der Papst.
Als größter Papst-Fan unter den Regierungschefs gestaltet der Australische Premierminister auch die Flüchtlingspolitik in Übereinstimmung mit dem Vatikan.
Ausländer raus!


"Wenn ihr mit dem Boot kommt, kriegt ihr kein Visum": Australien versucht illegale Einwanderer mit Plakaten und Werbespots abzuschrecken. Und gibt richtig viel Geld dafür aus.
Angus Campbell blickt streng in die Kamera. "Wenn Sie ohne Visum mit dem Schiff zu uns kommen, dürfen Sie nicht in Australien bleiben", sagt der Mann in Tarnkleidung ernst. Das gelte auch für Familien und Kinder - sogar für Kinder ohne Begleitung, betont er in dem kurzen Video. "Es gibt keine Ausnahmen."
[…] Ein gutes Jahr lang, von Juli 2013 bis August 2014, lief deshalb in mehreren Ländern eine umstrittene Kampagne zur Abschreckung illegaler Einwanderer - etwa in Sri Lanka, Indonesien und Pakistan. […] Neben Radio- und Fernsehspots gehörten Plakate mit einschüchternd hohen Wellen und Slogans wie "By boat, no visa" ("Wenn ihr mit dem Boot kommt, kriegt ihr kein Visum") zum Programm. Auf der Homepage der Kampagne erklärt die Regierung in 17 Sprachen - darunter Nepali, Pashtu und Somali - wie aussichtslos der Seeweg nach Australien sei.
Dem australischen Steuerzahler hat dieses Abschreckungsinstrument fast 23 Millionen Australische Dollar (etwa 15,7 Millionen Euro) gekostet, […]  Seit Anfang des Jahres fängt Australien entsprechende Schiffe auf dem Meer ab und zwingt sie zur Umkehr. Nur ein Boot mit 157 Flüchtlingen aus Sri Lanka hat seit Beginn der Grenzschutzmission australische Gewässer erreicht. Die Asylsuchenden wurden über Wochen auf einem australischen Schiff festgehalten. […]


Australien geht radikal gegen Bootsflüchtlinge vor - selbst Kinder werden auf hoher See zurückgeschickt. […] In den vergangenen Monaten hat die konservative Regierung von Premierminister Tony Abbott die Asylgesetze immer weiter verschärft. Inzwischen setzen die Behörden Boote ein, mit denen illegale Einwanderer zurück nach Indonesien fahren sollen. […] Flüchtlinge, die es trotzdem nach Australien schaffen, werden in Internierungslagern im Ausland festgehalten - auf Nauru und in Papua-Neuguinea. Menschenrechtsgruppen verurteilen die verheerenden Zustände, unter denen die Migranten dort leben müssen - unter ihnen Hunderte Minderjährige. Derzeit haben etwa 3300 Menschen, die in den Lagern einsitzen, Asyl beantragt.
Bürgerrechtler kritisieren die Haltung der australischen Regierung scharf: "Fast alle Tode sind durch den abstoßenden Umgang der australischen Küstenwache verursacht worden, der es wichtiger ist, die Boote zu stoppen, als Leben zu retten."  Einige Australier haben die Webseite "Sorry Asylum Seekers" ins Leben gerufen, auf der sie sich bei Asylsuchenden für die Politik ihres Landes entschuldigen. […]

Wie auch gegenüber Seehofer, kommt von Papst Franziskus kein einziges kritisches Wort zur Australischen Flüchtlingspolitik

Wahrscheinlich versteht der mitfühlende Papst Tony Abbotts Gründe.

Daß Australien niemand mehr reinläßt, liegt vermutlich daran, daß sie einfach keinen Platz haben. Es ist ja eins der kleinsten Länder der Erde.
Wenn ich mich recht erinnere ist Australien ungefähr so groß wie
Monaco oder Andorra. Da muß man schon mal aufpassen, daß es nicht zu eng wird. Sonst bekommt man ja keine Luft mehr.
Verständlich, daß die Uraustralier, also die weißen Briten, keine Fremden da dulden wollen.
Vielleicht ist Tony Abbott ja auch nur fürsorglich und will nicht, daß die Flüchtlinge Frostbeulen kriegen.  Weil Australien so winzig ist, kommt ja auch keine Sonne rein und daher ist es da immer eiskalt!

Schlußwort:
Trotz dieser brutalen Politik nimmt Australien pro Einwohner immer noch vier Mal so viele Flüchtlinge auf wie Deutschland.
Die 100% Christliche Regierung in Berlin ist noch viel härter.