Sonntag, 26. August 2012

PREMIERE!





Als persönliche Disziplinierungsübung ist es das Prinzip von „Tammoxsche Gedanken“ ausnahmslos JEDEN TAG ein Posting zu schreiben.

Seit Juni 2007 klappt das, obwohl einige Tage dabei waren, an denen es VERDAMMT ungünstig war.
 
Heute falle ich erstmals aus.

Gestern Nacht amüsierte ich mich von 1.00 bis 3.00 Uhr in der Notaufnahme der Schön-Klinik Eilbek.

Die Kraftprobe „Stelton PURE BLACK Brotmesser versus Tammox‘ linke Hand“ war nicht zu meiner Zufriedenheit ausgegangen.

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt!

Bedauerlicherweise habe ich nun nur eine Hand zur Verfügung und das ist beim Internetten und Titten doch so hinderlich, daß ich heute mal bei „Tammoxsche Gedanken“ aussetze. Überhaupt ist es extrem hinderlich beim Anziehen, Duschen, Kochen etc nur mit einer Hand auszukommen.
So, und jetzt muß ich wieder los, zurück in die Notaufnahme - (Tammox lebt ohne Smartphone oder iPad) - damit der gute Dr. Bastian Obermayer den Verband erneuert.

Drei Bemerkungen noch:
  • Eigenes Blut in größeren Mengen zu sehen ist EKELIG.
  • Ja, es tut weh!
  • Diese Stelton Chromium Stainless Steel Messer halten, was sie versprechen. Die Dinger sind echt scharf.





Samstag, 25. August 2012

Wenigstens ein Christliches Begräbnis.




Es gibt für Christen weit Schlimmeres als den Tod. 
Die Verweigerung eines Christlichen Begräbnisses und die daraus folgende ewige Verdammnis zum Beispiel.
Das galt vor Allem für „Selbstmörder.“

Während normale Menschen mit durchschnittlicher Empathie-Ausstattung Mitleid für Menschen empfinden, die so verzweifelt sind, daß sie Suizid begehen, hat die Spezialorganisation für Nächstenliebe und Moral über anderthalb Jahrtausende in solchen Fällen lieber noch mal nachgetreten. 
Die RKK mit ihrem absoluten Anspruch auf göttliche Wahrheit mit einem unfehlbaren Vizegott an ihrer Spitze verdammte Menschen, die an Depressionen leiden zu ewiger Höllenstrafe.

 Noch heute, im Zeitalter der Psychopharmaka und Gesprächstherapie haben Depressionen mit 15 % eine höhere Mortalität als manche Krebsart.

 Aber Ratzinger beschäftigt lieber ein Heer von Exorzisten, weil immer noch psychische Störungen als Besessenheit vom Teufel betrachtet werden.

 Schon früh betrachtete die Kirche Selbstmord als Sünde, als Todsünde, die ewige Verdammnis nach sich zog.

Es war vor allem der Kirchenlehrer Augustinus (354-430), der fand, dass das Gebot ,Du sollst nicht töten' nicht nur für andere gelte, sondern auch für jeden Gläubigen selbst. Er stellte „Selbstmord” auf eine Stufe mit Mord. Die Kirche versagte demjenigen, der selbst aus dem Leben geschieden war, ein Begräbnis; er durfte nicht auf geweihter Erde beigesetzt werden.
 „Man sah den Selbstmord als ein Zeichen des Unglaubens”, erläutert der katholische Bischof Joachim Wanke aus Erfurt im WAZ-Gespräch. […] Selbstmord lehne die Kirche nach wie vor ab, auch wenn „wir Verständnis für die individuelle Situation haben”, sagt Wanke. Aus Sicht der Kirche sei das Leben als Gabe zu verstehen. „Wir argumentieren vom Schöpfungsglauben her. Das Leben ist als Geschenk Gottes ein Wert an sich – auch wenn es zeitweise von Verzweiflung und Dunkelheit geprägt sein mag,” sagt der Bischof. „Hier sind wir gefordert, dem Verzweifelnden Halt zu geben und andere Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.”

Die Grausamkeiten der Christlichen Kirchen sind ist immer wieder beeindruckend.

Zwar lassen sich Protestantische Pfarrer heute dazu hinab auch Menschen, die durch Suizid starben, Gottes Segen mit auf den Weg zu geben.
Aber glücklicherweise lehnen es ohnehin immer mehr Menschen strikt ab, daß sich ein Pfaff auf ihrer Beerdigung inszeniert.
Ich habe schon vor langer Zeit vertraglich verfügt, daß mir auch nach meinem Tod kein Priester zu nahe kommt.

Andere Menschen bestehen aus traditionellen Gründen auf ein Christliches Begräbnis.

Ob das immer so eine gute Idee ist, bezweifele ich.
 Gelegentlich habe ich es schon sehr bedauert keine faulen Eier und Tomaten eingesteckt zu haben, wenn ich „Geistlichen“ auf Beerdigungen zuhören mußte.

Priester, die selbstverliebt Unsinn reden, ohne den Verstorbenen überhaupt gekannt zu haben, sind das eine Problem.

Sie können aber auch noch ganz anders:

Dienstag, 30.März 2010, in der Nähe von Toulouse:
Gerard Tillier hatte ohnehin einen denkbar beschissenen Tag vor sich.
Es war die Beerdigung seiner Schwester.
Vielleicht hatte er sich seelischen Beistand von Vater Bonaventure erwartet.
Der Priester war allerdings wenig hilfreich, da er sternhagelvoll zur Trauerfeier torkelte.
Es mußte schon eine Menge Messwein gewesen sein, die er sich da genehmigt hatte.
Familie Tillier war nicht so entzückt und bat den Volltrunkenen die Beerdigung zu verlassen und nicht mehr selbst Auto zu fahren.
Der fromme Bonaventure war so hacke, daß er daraufhin erst mal der Länge nach hinschlug.
Als Familienangehörige der Toten ihm aufhelfen wollten, machte der Priester den Mixa und schlug dem Trauergast gleich mal mit der Faust ins Gesicht.

Gelungener Auftritt kann man da nur sagen.
So macht sich die RKK kaum Freunde.
Der vorgesetzter Bischof Robert Le Gall in Toulouse entschuldigte sich bei der Familie.

Mittwoch, 15.08.12. Provinz Alajuela (Costa Rica).
 An einem Flußufer wir eine Frauenleiche entdeckt. 

Bei einer Beerdigung in Costa Rica dürften einige Trauergäste wohl geglaubt haben, einen Geist zu sehen. Plötzlich kam die Polizei vorbei und verhaftete mal eben den Priester, der die Zeremonie leitete. Grund: Er soll der Mörder des Opfers gewesen sein. Die Leiche der Frau war am Mittwoch erwürgt aufgefunden worden. Angeblich soll sie eine Affäre mit dem verheirateten Priester gehabt haben, ihr angeblicher Geliebter soll sie daraufhin getötet haben.

Genauso wie man viel besser ohne Kirche lebt, sollte man auch besser ohne Kirche sterben.

Freitag, 24. August 2012

Schlechter Rat ist teuer.



Das dünne Hamburger Boulevardblättchen „Hamburger Morgenpost“ wurde vor drei Jahren vom Kölner Medienverlag M. DuMont Schauberg übernommen und seitdem befindet sich die Qualität endgültig im freien Fall. 
Schafften es vor 2009 immerhin ab und zu politische Themen auf die Titelseite, wird jetzt ausschließlich mit tumben Boulevardgeschichten getitelt.
Hintergrundberichte über Religionen in Deutschland sind in der „MoPo“ nun wirklich nicht zu erwarten. 
Umso erstaunlicher, daß es in der heutigen Ausgabe eine ganzseitige Story über Deutschlands schönsten Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gab.

„First Class in die Slums. Aufstand gegen Luxus-Bischof (52)
[…] Das eigene Wohl hatten der Bischof und sein Adlatus aber auch im Auge. Sie gönnten sich im Flieger die Erste Klasse – inklusive Champagner, Kaviar und eigenem Bett. Kostenpunkt: 7000 Euro pro Nase.  First Class in die Slums? Dies seinen Schäfchen in der eher armen Limburger Diözese zu verklickern, fiel denn auch dem edelmütigen Kirchenmann schwer. […] Der Nobeltrip zu den Kindersklaven ist indes nur eine Facette aus dem Luxus-Leben seiner Eminenz.
„Das ist der Mensch des Glaubens – bettelarm und gnadenreich“, verkündete Tebartz-van Elst. Oder: „Wer die Armut in sich selbst wahrnimmt, wird die wirkliche Größe Gottes entdecken.“ Während seine Diözese unter seinem strengen Sparkurs ächzt – Kindergärten werden Gelder gestrichen, Reparaturen an Kirchen und Heizöl können nicht bezahlt werden – lässt sich der Gottesmann eine Nobel-Residenz errichten, die sein Kirchenvolk auf die Barrikaden treibt. Sauna, Kamin, Weinkeller, eigene Räume für Reliquien, Edelsteinverzierungen, ein beheiztes Dach und ein Park mit Designergarten. Kostenpunkt: Angeblich 5,5 Millionen Euro.

Abgesehen davon, daß der Artikel zu 90% aus der Printausgabe des aktuellen SPIEGELS abgeschrieben ist, stellt sich die Frage:

Wie schafft es ein hessischer Bischof in ein Boulevardheftchen  der Atheistischen Diaspora?


Die Antwort ist einfach: Tebartz-van Elst wird wie so viele seiner Kollegen kaum noch als Geistlicher oder gar moralische Autorität wahrgenommen. 
Stattdessen hat sich TVE einen Yellow-Press-Status erarbeitet und erscheint nun in einer Reihe mit Sarah Connor, Lothar Matthäus und Daniel Kübelböck.

Diese Entwicklung kann man nur begrüßen.
Denn die bischöfliche Perfomance bleibt selbstverständlich nicht ohne Einfluß auf die Schäfchen, die sie zu betreuen haben.

2011 sank die Anzahl der Katholiken in Deutschland erstmals unter die 30%-Grenze, Hunderttausende treten jedes Jahr in Deutschland aus den Kirchen aus, die Priesterseminare verwaisen; Kirchen werden jeden Monat dutzendfach geschlossen.

Nur EIN Beispiel aus EINEM Bistum:
Der katholischen Kirche mangelt es an Gläubigen, an Geld, an Priestern. Das Bistum Hildesheim musste bereits mehr als dreißig Gotteshäuser schließen. […]
Im Inneren von St. Johannes Maria Vianney klingen die Glocken dumpf und ein wenig misstönend. Gesenkte, meist ergraute Häupter drehen sich nach denen um, die hereinkommen. Manch einer flüstert mit seinem Sitznachbarn.
“Ach wie traurig.“
“Hier haben wir geheiratet.“
“Eine schwere Stunde für Sie, nicht?“
[…] Szenen wie diese häuften sich zuletzt im Bistum Hildesheim. 2009 veröffentliche das Bistum eine Liste, die 377 Gotteshäuser kategorisiert. 47 Kirchen sollen bis 2020 definitiv geschlossen werden, die Zukunft von 149 weiteren ist ungewiss. Mehr als 30 Kirchen mussten ihre Pforten bereits schließen. St. Johannes Evangelist in Dielmissen ist jetzt ein Wohnhaus. St. Oliver in Rhüden hat ein Musikverein gekauft. In St. Johannes der Täufer in Peine-Stederdorf ist eine Kinderkrippe eingezogen. Heilig Kreuz in Wunstorf-Luthe wurde abgerissen, ebenso St. Nikolaus in Bremerhaven oder St. Lukas in Stade-Fredenbeck.
Die Schließung von Gotteshäusern ist die Folge der Krise der katholischen Kirche. Vielerorts müssen Priester längst mehr Gläubige begraben als sie Kinder taufen; Pfarrstellen bleiben unbesetzt, weil immer weniger Männer den Priesterberuf ergreifen.

Der Hauptgrund für den rapiden Ansehensverlust der Kleriker ist sicherlich ihre verfallende Glaubwürdigkeit. 
Sie sind als Heuchler enttarnt.

Die Bischöfe, die Schwule verdammen und Sex dämonisieren, haben über Dekaden Kinderficker in ihren eigenen Reihen großzügig beschützt.

Bischöfe, die Armut und Verzicht predigen, schwelgen selbst im Luxus.

Bischöfe, die Wahrheit und Vernunft anmahnen, lügen und flüchten sich in abstruse Ausreden.

Da der Limburger Oberhirte immer noch nicht begriffen hat, daß es beim Kirchenvolk nicht gut ankommt sich selbst für viele Millionen einen privaten Prunksitz zu bauen, während er seinen Schäfchen gebietet die Gürtel enger zu schnallen, sucht er sich jetzt externen Rat.

Der goldene Bischof hat nun seinen eigenen Medienberater, der ihm erklären soll was man nicht tut.

Mal sehen, ob das klappt.

Der Limburger Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst sieht sich ständig neuer Kritik ausgesetzt. Angesichts dieses Dilemmas scheint für den Oberhirten jetzt guter Rat teuer zu sein. Ob dies nur im übertragenen oder auch im wahren Sinn des Wortes gilt, sei dahingestellt. Fest steht, dass sich das Bistum mit Dirk Metz einen ausgebufften und gewiss nicht billigen Medienprofi ins Haus geholt hat.
"Krisenkommunikation" steht an dritter Stelle der Leistungspalette des Ex-Regierungssprechers von Roland Koch (CDU). In diesem Metier hätte Metz in Limburg derzeit alle Hände voll zu tun, doch das Engagement des 55-Jährigen ist nach Angaben der Beteiligten ausschließlich auf das umstrittene Bauprojekt am Dom beschränkt.
[…] Bezahlt wird der ehemalige Staatssekretär aus dem Etat der Abteilung für Information und Öffentlichkeit des Bistums. [… ]
Vielleicht gibt er den Verantwortlichen des Bistums ja auch ohne offizielles Mandat ein paar Tipps für einen geschickteren Auftritt in der Öffentlichkeit? Dass der Bischof in vielen Situationen schlecht beraten war, steht außer Frage. Ob er "beratungsresistent" ist, wie manche behaupten, ist eine andere.

Einen fähigen Mann hat sich Tebartz-van-Elst ausgesucht: 
Dirk Metz; CDU-Urgestein und ultrakonservativer Einflüsterer der Ministerpräsidenten Roland Koch und Stefan Mappus.

Als Berater der beiden häßlichsten Männer CDU vollbrachte Metz GROSSARTIGES!

Beide CDU-MPs sind ja bekanntlich als beliebteste Ministerpräsidenten Europas in die Geschichte eingegangen!!!!

Welcher Hesse würde sich nicht noch ein paar "Jüdische Vermächtnisse" à la Roland Koch wünschen?

Und welcher Baden Württemberger sehnt sich nicht Mappus zurück, damit dieser noch ein paar geniale Energie-Deals für das Land aushandeln kann?

Der Limburger Luxusflug-Schlamassel, bei dem sich Tebartz-van-Elst spektakulär in Lügen verstrickte, wäre vermutlich nicht passiert, wenn Metz ihm schon länger gedient hätte.

Erster Klasse geflogen wäre der Goldene Hirte zwar auch unter Metz - aber zugegeben hätte er nichts.

Wie man mit heiklen finanziellen Angelegenheiten umgeht, hatte Metz zuletzt als Spindoktor des rechtesten CDU-Ministerpräsidenten Stefan Mappus gezeigt:

Schreddern.
Die Methode Verfassungsschutz. Wenn etwas katastrophal schiefgeht, gilt es als erstes die Beweise zu vernichten.

Delikates Detail zum EnBW-Deal: Nach seiner Abwahl im Frühjahr 2011 ließ Stefan Mappus die Festplatte seines Arbeitscomputers ausbauen und zerstören. Wichtige Daten zum umstrittenen Kauf des Energiekonzerns gingen so verloren.  […]
Der SPD-Obmann im EnBW-Untersuchungsausschuss, Andreas Storch, nannte die Aktion dagegen ein "weiteres Puzzleteil in der Geschichte des Täuschens und Vertuschens" des im Vorjahr abgewählten CDU-Regierungschefs: "Nur wer ein schlechtes Gewissen hat, lässt seine Festplatte ausbauen und vernichten." Normal wäre gewesen, lediglich private Korrespondenz zu löschen.
[…] Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Mappus im Zusammenhang mit dem Geschäft wegen Untreue. Dazu hatten die Ermittler unter anderem dessen Wohnhaus in Pforzheim sowie zahlreiche Geschäftsräume auch von Beratern durchsucht.

Für Konservative kann es also unangenehm werden, wenn die Staatsanwaltschaft erst mal loslegt. 
Da ist die Zerstörung der Festplatten erste Grundregel, um aus dem Gefängnis freizukommen.

Auch Kohl ließ das halbe Kanzleramt schreddern, bevor er 1998 die Schlüssel an Gerd Schröder übergeben mußte.

So macht man das. 

Ich bin mir sicher, daß in Limburg noch viel zu schreddern ist.