Sonntag, 13. August 2017

Korea, Krieg Krise und Geschichte.

Nukleare Abschreckung hat bisher funktioniert. Seit Hiroshima und Nagasaki sind nie mehr Atomwaffen in einem Krieg eingesetzt worden. Der dritte Weltkrieg ist ausgeblieben.
Das bedeutet aber nicht, die atomare „Massive Response“-Strategie perfekt ist.
Womöglich hat es nicht wegen der nuklearen Abschreckung, sondern trotz nuklearer Abschreckung keinen Weltkrieg mehr gegeben.

Wie wir inzwischen wissen, war die Welt einige mal sehr kurz davor unterzugehen. Kuba, Berlin und auch der Nahe Osten haben schon extrem gefährliche Situationen kreiert, die eher zufällig nicht im Ende der Menschheit mündeten.

Friedensbewahrend wirkte zum Beispiel die Konstellation der Regierungschefs in den 1970er, die wie Helmut Schmidt und Leonid Breschnew selbst „die ganze Scheiße“ (Schmidt) im WKII miterlebt hatten und wußten was Krieg bedeutet.
Bisher sind glücklicherweise auch noch nie Atomwaffen in die Hand von religiösen Fanatikern gefallen, die in ihrem Jenseitsglauben auf das Diesseits verzichten können.
Außerdem war es hilfreich gebildete und kluge Staatenlenker zu haben.

[….]   Zwei Staatschefs provozieren sich mit Atomwaffen. Diplomatie scheint gescheitert, ein Krieg greifbar nahe. Da erinnert sich der Präsident an das Buch "August 1914" über den Ausbruch des ersten Weltkriegs: Es dürfe nicht sein, sagt er, "dass man ein ähnliches Buch über die jetzige Zeit schreibt".
Der Präsident war John F. Kennedy, und bei dem nuklearen Säbelrasseln handelte es sich um die Kubakrise von 1962 zwischen Kennedy und seinem sowjetischen Gegenüber Nikita Chruschtschow. Sie wird dieser Tage wieder viel zitiert, als Vergleich zum eskalierenden Konflikt der USA mit Nordkorea.
Donald Trump liest bekanntlich keine Bücher und ist wenig interessiert an historischen Parallelen. Stattdessen twittert er die Welt gerade immer tiefer in die Krise mit seinen täglichen Drohungen an Pjöngjang. […..]

Die US-Präsidenten Kennedy, Clinton und Obama sind (waren) alle hochgebildet, sehr belesen und kannten die Geschichte.

Die Welt ist heute viel gefährlicher, weil mehr Saaten über Massenvernichtungswaffen verfügen und insbesondere weil Trump auf den Kopf gefallen ist und gar nicht weiß was er anrichtet; ganz offensichtlich nicht die geringste Ahnung von koreanischer Geschichte hat.
Es könnte ihn auch niemand darüber aufklären – selbst wenn er sich länger als 30 Sekunden konzentrieren könnte - weil seine Regierung alle Experten gefeuert hat und noch keinen Ersatz fand.

In den westlichen Medien hieß es immer „der irre Kim“, bevor zunehmend auch Trump als „irre“ betrachtet wird.
Aber abgesehen von der Personalie Trump, blicken wir alle durch die amerikanische Brille auf Nordkorea.
Die Perspektive Pjöngjangs wird gar nicht erst untersucht.

250.000 Amerikaner leben in Südkorea.
Der dem US Pacific Command (PACOM) unterstehende Großverband United States Forces Korea (USFK) steht seit 1957 mit mindestens 30.000 Mann direkt an der nordkoreanischen Grenze.

Man stelle sich für eine Minute vor, 30.000 bis an die Zähne bewaffnete nordkoreanische Elitesoldaten stünden in Mexiko direkt an der Südgrenze der USA.

Man stelle sich vor, dieser nordkoreanische Großverband stünde nicht nur drohend da, sondern hätte zuvor bereits auf US-Staatsgebiet gewütet, wie es die Amerikaner in Nordkorea taten.

[…..]  Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Sowjetunion in den Krieg gegen Japan eingetreten, die Kolonialmacht in Korea. Die Rote Armee rückte im August 1945 schnell nach Süden vor. Die USA fürchteten, Stalin könnte ganz Korea unter seine Kontrolle bekommen, sie definierte deshalb die südliche Hälfte der Halbinsel als ihre Einflusssphäre, mit dem 38. Breitengrad als Grenzlinie. Noch heute ist sie die innerkoreanische Grenze.
Im Koreakrieg starben allein im Norden etwa 1,5 Millionen Menschen
Dabei war niemandem in Washington bewusst, dass die verhasste Kolonialmacht Japan diese Linie schon einmal 1896 als Grenze von Einflusssphären definiert hatte, damals mit dem Zarenreich. Nach seinem Sieg im russisch-japanischen Krieg 1905 machte Tokio dann die Halbinsel, die strategische Mitte Nordostasiens, nach der auch Russland und China gegriffen hatten, zu seinem Protektorat, 1910 zur Kolonie. […..] Der Zweite Weltkrieg befreite Korea von den japanischen Besatzern, aber er spaltete es auch. Gespräche, das besetzte Land zu vereinen, scheiterten. […..]  Kim Il-sung, den Großvater des heutigen Machthabers […..] hatte sich im Widerstand gegen die Japaner einen Namen gemacht und später in der Roten Armee gedient. Nordkorea beanspruchte das Erbe dieses Widerstands von Anfang an für sich. […..] Am 25. Juni 1950 marschierte Kim Il-sung nach Südkorea ein, um das ganze Land unter seine Kontrolle zu bringen. Binnen weniger Wochen kontrollierten seine Truppen fast die ganze Halbinsel. Dann aber landete US-General Douglas MacArthur, gestützt durch ein Mandat der UN, im September 1950 und fiel den Nordkoreanern in die Flanke. […..]  Ein übler Vernichtungskrieg folgte, bei dem die Amerikaner alle Städte Nordkoreas zerstörten. Sie warfen 635 000 Tonnen Bomben über dem kleinen Land ab, mehr als im Zweiten Weltkrieg in allen Schlachten um den Pazifik. Etwa 1,5 Millionen Nordkoreaner kamen ums Leben. Die Frontlinie jedoch verschob sich kaum mehr. [….]       

Nachdem die USA 635.000 Tonnen Bomben über Korea abwarfen und 1,5 Millionen Koreaner töteten, die sich gegen die brutale japanische Besatzungsmacht erhoben hatten, liebte das koreanische Volk die Amerikaner nicht besonders.
Soviel Geschichtsbewußtsein ist notwendig für US-Amerikaner. Trump weiß darüber höchstwahrscheinlich gar nichts.

Was will Nordkorea eigentlich?

"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
(Egon Bahr)

Pjöngjang will sicher vor dem USFK sein, es möchte auf Augenhöhe mit den anderen Staaten agieren und sein Regime erhalten.

Bill Clinton hatte das erkannt und ging vorsichtigen Schrittes auf Kim Jong Il zu.
Es setzte fast schon sowas wie Entspannung ein, denn Pjöngjang hatte nach dem Ausfall der Sowjetunion als Schutzmacht und Lebensmittelieferant mit einer gewaltigen ökonomischen Krise, sogar Hungersnöten zu kämpfen und lechzte nach Hilfe.

Clinton entschied mutig und richtig; diplomatisches Tauwetter setzte ein und gipfelte im erfolgreichen Besuch der US-Außenministerin in Nordkorea im Jahr 2000.

[…..] Zum ersten Besuch eines hochrangigen US-Regierungsmitglieds seit dem Koreakrieg vor einem halben Jahrhundert ist US-Außenministerin Madeleine Albright am Montag in Nordkorea eingetroffen.
Der nordkoreanische Vizeaußenminister Kim Gye Gwan begrüßte Albright am Sunan-Flughafen von Pjöngjang. Albright, die auch Machthaber Kim Jong Il treffen wird, will sich von der Ernsthaftigkeit der nordkoreanischen
Führung überzeugen, das Land aus seiner Jahrzehnte alten Isolation
herauszuführen.
   Ausreichende Zugeständnisse Nordkoreas bei seinen Raketen- und Nuklearprogrammen und seiner Haltung zum internationalen Terrorismus
könnten den Weg ebnen für einen möglichen Besuch von US-Präsident
Bill Clinton in Pjöngjang Mitte November. Auf dem Weg vom Flughafen
zum Mausoleum des 1994 gestorbenen «Großen Führers» Kim Il Sung, dem Vater des heutigen Machthabers, führte Albright ein 15-minütiges Telefongespräch mit ihrem japanischen Amtskollegen Yohei Kono.
   Dabei äußerte Kono laut Beamten des Außenministeriums in Tokio Japans Sorge über das Raketenprogramm sowie die mutmaßliche Entführung von Japanern durch nordkoreanische Agenten. Albright soll
Kono zugesagt haben, ihn am Mittwoch in Seoul im Rahmen eines Dreier-Treffens der Außenminister der USA, Japans und Südkoreas zu unterrichten.  Am ersten Tag wird Albright mit Kim-Stellvertreter Cho Myong Nok zusammentreffen, dessen Besuch Anfang des Monats in Washington den Weg für ihre zweitägige Visite geebnet hatte.  [….]

So geht große Politik!
Es wurde ein Abkommen ausgehandelt, welches auf der 1994 geschlossenen Vereinbarung fußte, daß Nordkorea auf sein Atomwaffenprogramm verzichte und die USA im Gegenzug bei der nordkoreanischen Energiekrise helfen würden, indem sie unter anderem zwei zivile Atomreaktoren liefern würden.

Leider lief Clintons Zeit ab und die US-Amerikaner schickten den mit einer Stimmenminderheit von 500.000 Votes eben nicht gewählten George W. Bush ins Weiße Haus.

GWB, den man bis Trump zu Recht als den dümmsten und schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten ansah, wußte offensichtlich auch nichts über Diplomatie und koreanisch-amerikanische Geschichte. Er kassierte alle Absprachen und begann wieder zu hetzen; zählte Nordkorea zur „Achse des Bösen“.

[…..] Die USA lieferten nie die Reaktoren, Pjöngjang stoppte sein Atomprogramm nur teilweise. Clintons Nachfolger George W. Bush ließ das Abkommen platzen. Sein Vize Dick Cheney forderte einen gewaltsamen Regimewechsel in Pjöngjang.
Robert Carlin, langjähriger CIA-Experte für Nordkorea, hält Bushs Platzenlassen des Genfer Abkommens für einen der größten Fehler der US-Außenpolitik. Es habe ein ständiges Forum für Gespräche geboten und vor allem Vertrauen geschaffen. Seither werde der Ton zwischen beiden Ländern immer schriller. Das vermochten auch die Sechs-Parteien-Gespräche, der von China initiierte Versuch, Nordkorea mit Hilfe seiner Nachbarn zu denuklearisieren, nicht mehr zu ändern. Der gegenwärtige verbale Schlagabtausch ist nur der jüngste Höhepunkt dieser ewigen Krise. [….]   

Kim Jong Il starb 2011, nachdem er von GWB zur Weißglut geärgert und angesichts seiner Beobachtungen was „Achse des Bösen“-Ländern ohne Massenvernichtungswaffen wie dem Irak widerfährt, das Atomprogramm wieder voll hochgefahren hatte.

Die USA greifen immer wieder andere Länder an und stürzen Regime.


Ein nicht amerikafreundliches Regime überlebt nur, wenn es sich eben nicht an das Diktat hält keine Massenvernichtungswaffen anzuschaffen.
Also jene Waffen, die die USA mit größter Selbstverständlichkeit selbst besitzen und einsetzen (Hiroshima!), aber anderen verbieten.

Wenn aber viele Nationen Atomwaffen besitzen  - was bei einigen zwar höchst illegal ist nach dem Atomwaffensperrvertrag, aber wie bei Israel dann doch akzeptiert wird – wird die Gefahr für die „Schurkenstaaten“, die noch keine haben, immer größer.
 Der Iran hat es bei seinen direkten westlichen und östlichen Nachbarn erlebt. Irak und Afghanistan wurden von den USA plattgemacht, weil sie keine Atombomben hatten.
Aus Sicht Teherans ist es also völlig logisch den Weg Pjöngjangs zu gehen und sich möglichst bald auch Atomraketen anzuschaffen.
Das ist Egon Bahrsche Realpolitik, die man als solche wie Bill Clinton erkennen kann und dann diplomatisch handelt, um Verbesserungen zu erzielen.
So kam es auch zum „Iran-Deal“ unter Barack Obama.

Clinton und Obama sind eben nicht auf den Kopf gefallen.

Trump allerdings umso mehr.

Samstag, 12. August 2017

Spaß an Sex und Religion.



Religionen sind grundsätzlich sexbesessen, da Sex einer der stärksten menschlichen Triebe ist und man nur mit einem effektiv eingeimpften schlechten Gewissen die Schäfchen bei der Stange hält.
Wären Onanie und freie Sexualität von Jesus erlaubt worden, hätten die 400.000 katholischen Priester weltweit in der Beichte kaum etwas zu tun, kaum etwas zu vergeben und die Klingelbeutel wären deutlich leerer.

Ein Thema extrem zu tabuisieren, das aber doch jeden interessiert, verleiht natürlich Macht.
Macht und Gelegenheit.
Es wäre für katholische Geistliche gar nicht möglich Myriaden kleine Jungs sexuell zu belästigen, wenn diese aufgeklärt wären und man immer offen darüber spräche.
Gelegenheit macht Diebe.

Je abgelegener, abgeschotteter, fundamentalistischer ein religiotischer Anführer agiert, desto ausschweifender kann er die ihm untergebenen Gläubigen auch sexuell ausnutzen.

[….]  Einer der Männer soll mit seinen 24 Frauen knapp 150 Kinder haben: Ein Gericht in Kanada hat zwei Anhänger einer Mormonen-Kirche verurteilt - nach einem Prozess, der seine Anfänge vor 27 Jahren hatte.
Zwei ehemalige Bischöfe einer mormonischen Glaubensgemeinschaft in Kanada sind wegen verbotener Mehrehen verurteilt worden. Winston Blackmore und der acht Jahre jüngere James Oler lebten jahrzehntelang polygam, wie es im Urteil des höchsten Gerichts im Bundesstaat British Columbia heißt.
Der frühere Mormonen-Bischof Oler war demnach gleichzeitig mit fünf Frauen verheiratet, Blackmore führte in dem 1500-Seelen-Ort Bountiful 24 Ehen parallel. Mit dem Urteil endet vorerst ein jahrelanger Rechtsstreit vor kanadischen Gerichten; Blackmore und Oler waren im Zuge von Ermittlungen der Provinzregierung angeklagt worden, die bereits Anfang der Neunzigerjahre begonnen hatten. [….] Sein Anwalt hatte angekündigt, im Fall einer Verurteilung überprüfen zu lassen, ob die kanadischen Polygamie-Gesetze verfassungsgemäß seien. Blackmore verglich den Fall mit der Situation homosexueller Paare: Auch die Homo-Ehe sei in der Vergangenheit illegal gewesen. [….] "Ich bin schuldig, meine Religion auszuleben", sagte Blackmore nach der jetzigen Gerichtsentscheidung. 27 Jahre und mehrere zehn Millionen Dollar später ist alles, was hier bewiesen wurde, etwas, das ich nie bestritten habe." […..]

Um das klar zu stellen, persönlich habe ich nichts gegen Polyamorie einzuwenden.
Es stört mich nur der Anspruch sich aus religiösen Gründen über bestehende staatliche Gesetze hinweg zu setzen.
Außerdem ist es natürlich absurd einseitig Polygynie (Vielweiberei, ein Mann und mehrere Ehefrauen) zu erlauben und zu fördern, während Polyandrie (Vielmännerei, eine Frau und mehrere Ehemänner) oder Polygynandrie (Gruppenehe) streng verboten sind. Gleiches Recht für alle!

(….) Die Ehe zu dritt, also die Lieblingsdrohkulisse der Religioten im Kampf gegen die Homoehe („Wo kämen wir da hin….“), ist das Paradebeispiel falscher Moral. Dabei wird niemand geschädigt und niemand wird dazu gezwungen.
Wenn aber zwei Männer und eine Frau sich heiraten möchten – warum zum Teufel nicht?
Das ist moralisch nicht vom Staat zu bewerten, sondern deren Angelegenheit.
Ich halte das für wesentlich unproblematischer als beispielsweise meinen Nachbarn, der gerne abends seine volle stinkende Mülltüte vor der Wohnungstür stehen läßt, weil er keinen Bock mehr hat runter zur Mülltonne zu gehen.
DAS belästigt mich! Das stinkt, das steht im Weg, das ist eine Beleidigung für die Augen aller, die durch das Treppenhaus gehen müssen, das wertet die ganze Immobilie ab (Broken Windows Theorie!).
Das sollte verboten sein, weil es andere tangiert.
Sollte mein Nachbar hingegen den dringenden Wunsch verspüren seine drei Brüder und eine Cousine zu heiraten – bitte; ich habe nichts dagegen. Das geht nur ihn was an. (….)

Das Problem der Mormonen ist also neben ihrer misogyn begründeten Inkonsequenz, daß sie etwas Illegales tun.
Kanada ist keine Theokratie, sondern ein Rechtsstaat. Die staatlichen Gesetze stehen über religiösen Regeln. Dazu gibt es keine zwei Meinungen.

Wenn selbsternannte religiöse Anführer – und aus atheistischer Sicht sind alle Kleriker selbsternannt – gegen die Staatsmacht opponieren, indem sie wie verrückt vögeln, handelt es sich aber vermutlich meistens gar nicht um einen Akt der religiösen Durchsetzung, sondern um eine Form von schwerem Egoismus.
Wer hunderte Kinder mit Dutzenden Frauen zeugt, leidet nicht nur an gewöhnlicher Religiotie, sondern auch unter einem Gottkomplex.
Für dessen Anhänger, die wie bei Sekten üblich gehirngewaschen sind und daher kaum opponieren, wird so ein Chef auch zu einem genetischen Problem.

Das erleben gerade einige amerikanische Mormonen-Kollegen von Blackmore und Oler in Utah.
Im abgelegenen Short Creek heiratete der seit 2006 in einem texanischen Knast schmorende Obermormone Warren Jeffs 78 Frauen, ein Drittel davon minderjährig.
Der Genpool ist inzwischen so verarmt, daß Krankheiten deutlich gehäuft auftreten.

[…..]  Die Nachbarstädte Colorado City in Arizona und Hildale in Utah—eine Grenzsiedlung, die früher als Short Creek bekannt war und in der die Fundamentalist Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints (FLDS) zu Hause ist—sind Orte, an denen unfassbare Schönheit und unaussprechlicher Schmerz Seite an Seite existieren.   1913 von mormonischen Fundamentalisten gegründet, […..]  lebt diese Gemeinde geografisch isoliert durch die Vermillion Cliffs und das Colorado Plateau. Wer durch das Gebiet fährt, fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Hier tragen Frauen knöchellange, langärmelige Prärie-Kleider und kein Makeup. Weil es zu dem Glauben der Gemeinde gehört, dass die Frauen im Himmel ihren Ehemännern die Füße mit ihrem Haar waschen werden, tragen sie es lang und aufwändig geflochten.
[…..] In der heutigen FLDS kann eine Frau nur von einem der 15 „seed bearers" geschwängert werden, die Warren ausgewählt hat, um die Stammbäume fortzuführen. Laut den Gerichtsdokumenten, die von Lyle Jeffs' Exfrau beim Scheidungsprozess eingereicht wurden, ist es „die Verantwortung des Ehemanns, seinen Frauen die Hand zu halten, während der Seed Bearer seinen Samen ausbringt. Für Laien heißt das, dass der Ehemann im Zimmer sitzen muss, während der auserwählte Seed Bearer, oder mehrere, seine Ehefrau oder Ehefrauen vergewaltigt oder vergewaltigen." […..] Eine der Folgen der strengen Kleidungs- und Frisurenvorschriften, die allen FLDS-Frauen aufgezwungen werden, ist, dass sie ihre Individualität verlieren und aussehen wie Tausende Versionen desselben Ideals. Außenstehenden könnten es leichtfallen, sich diese Frauen alle als dumme Drohnen vorzustellen, die selbstvergessen ihre Ehepflichten erfüllen. [….]


[….]  In den Reihen der "Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (FLDS) […..], häufen sich Fälle eines genetischen Defekts, der mit schweren Missbildungen und massiver geistiger Behinderung einhergeht. Ursache der unheilbaren Erkrankung ist nach Überzeugung des Kinderarztes Dr. Theodore Tarby […..] Inzucht. In […..] Short Creek […..] , wo Vielehe und Zwangsverheiratungen von Minderjährigen das gesellschaftliche Leben bestimmen, ist unter den 7500 Einwohnern blutsverwandtschaftlich nahezu jeder auf die Sektengründer Joseph Smith Jessop und John Yates Barlow zurückzuverfolgen.
[…..] Zwar ist Polygamie in den USA seit 1890 verboten. Doch gerade in den abgelegenen Gegenden in Utah, dem Hauptsiedlungsgebiet der Mormonen, sehen die Behörden oft weg.
[…..] Jessop und Barlow hatten Archiven zufolge zusammen über 100 Ehefrauen und Hunderte Kinder und Enkelkinder. Weil einer der Gründer das rezessive Gen mitbrachte, wurde der Defekt immer weiter vererbt.
In Short Creek, davon geht Dr. Tarby aus, besitzen heute Tausende Eltern gleichermaßen die fehlerhafte DNA-Sequenz. Zeugen sie ein Kind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Stoffwechselkrankheit Fumarazidurie ausbricht. "Ohne frisches Blut von außen", sagt Dr. Tarby, "wird der Gen-Pool immer kleiner und die Zahl der Kranken steigt." Zumal das wichtigste Gebot der FLDS lautet: "Jeder Mann muss mindestens drei Ehefrauen haben, um in den Himmel zu kommen."  […..]

Freitag, 11. August 2017

Vom Gestern ins Vorgestern.



In den baltischen Staaten ist die gesamte Bürokratie Bürger- und Umwelt-freundlich „auf online“ umgestellt.
Estland fing schon vor 20 Jahren konsequent mit dem Umbau auf elektronische Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern an. Inzwischen kann man sogar online eine virtuelle estnische Staatsbürgerschaft erwerben.
In Deutschland hingegen ist das Internet noch „neuland“.
Virtuelle Infrastruktur ist für Frau Merkel das was unter „Gedöns“ läuft; daher schlug sie den Aufgabenbereich auch ihrem schwächsten und unfähigsten Minister zu – Alexander Dobrindt, der parallel zum bis 2016 zuständigen deutschen EU-Kommissar Öttinger durch intensives Phlegma und massives Aussitzen den katastrophalen technologischen Rückstand Deutschlands bewirkte.
Ganz langsam wird geplant hier und da Internet-Kupferkabel zu verlegen, während andere Länder schon flächendeckend über Glasfaser und superschnelles Internet verfügen.

[….]  Im Jahr 2013 hatte Angela Merkel erlärt: „Das Internet ist für uns alle Neuland“. Mit einer Digitalen Agenda wollte die Bundesregierung das ändern. Doch die Ergebnisse sind überschaubar. Statt in Sachen Digitalisierung aufzuholen, ist Deutschland sogar zurückgefallen, wie der jüngste Report des Schweizer World Competitiveness Center zeigt. Demnach ist Deutschland bei der Digitalen Wettbewerbsfähigkeit von Rang 15 auf Platz 17 zurückgefallen. Die Spitzenplätze belegen Singapur, Schweden, die USA, Finnland und Dänemark. „Deutschland ist ein digitales Entwicklungsland“, schimpft Thomas Knüwer, Gründer der digitalen Strategieberatung kpunktnull.
Der schleppende Breitbandausbau ist beispielhaft. Digitalberater Knüwer klagt, er müsse sich seit zehn Jahren im Zentrum von Düsseldorf mit einer 25-Mbit-Datenleitung begnügen. Kürzlich wurde der Anschluss von der Deutschen Telekom auf IP-Telefonie umgestellt. „Jetzt bekomme ich sogar ein Drittel weniger Bandbreite“, sagt Knüwer. „Das ist ein Treppenwitz, der typisch ist für Deutschland.“ Denn tatsächlich ist er kein Einzelfall. Gerade einmal 6,6 Prozent aller Haushalte haben Zugang zu einem schnellen Glasfaseranschluss, auf dem Land sind es sogar nur 1,4 Prozent. Damit liegt Deutschland im OECD-Vergleich auf Platz 28 von 32. [….]

Minister Dobrindt, dem man nicht zu nahe tritt, wenn man feststellt, daß er nicht der schnellste Denker ist, verantwortet auch den Bereich Verkehr.
Und so ist es wenig verwunderlich, daß Deutschland auch da technologisch den Anschluss verpasst hat.

Während die Elektromobilität in Italien, Holland oder England schon weit fortgeschritten ist, gibt es in ganz Deutschland nur 3.200 öffentliche Ladestationen, die man als E-Autofahrer natürlich nicht alle benutzen kann, weil es verschiedene Adapter gibt und Dutzende verschiedene Vertragskarten notwendig sind. Schnellladeanschlüsse, bei denen man ein Auto in nur 30 Minuten füllen kann, gibt es nur wenige Hundert.
Mit dem Elektromobil kann also nur fahren, wer viel Geduld und Zeit hat.


Anders läuft es in den Niederlanden, wo das Anbieter- und Systemchaos längst vereinheitlicht ist und es ein dichteres Netz von Ladestationen gibt – aber da heißt der zuständige Minister auch nicht Dobrindt.

Unsere Technik ist von vorgestern, weil Regierungspolitiker fest im Griff der Autolobby stecken, die ihre Systeme aus dem letzten Jahrtausend beibehalten wollen.


Genauso hängt Deutschland auch bei den Klimazielen hinterher.
Der bekloppte Trump verabschiedete sich zwar theatralisch aus dem Pariser Klimaabkommen, aber dennoch arbeiten viele amerikanische Regionen, Städte und insbesondere Hightech-Bundesstaaten wie Washington und Californien weiter intensiv am Klimaschutz.

In Deutschland ist es in gewisser Weise schlimmer als unter Trump. Merkel und ihre Unionsminister bekennen sich auf der großen Bühne zu den Klimazielen, aber sobald die Kameras abgeschaltet sind verfallen sie entweder in Tiefschlaf oder tun das was die Industrielobby von ihnen verlangt.

[….] Bereits vor zehn Jahren verpflichtete sich die Bundesregierung, die deutschen Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren und bis 2030 um mindestens 55 Prozent. Erreicht werden soll das, indem der Energieverbrauch umgestellt wird: Erneuerbare Quellen wie Wind und Sonne sollen Kohlekraftwerke ersetzen, Autos sollen mit Elektromotoren fahren, Heizungen modernisiert werden.
Das erste Etappenziel bis 2020 wird höchstwahrscheinlich verfehlt. Bislang gelang gerade mal eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 28 Prozent, die zudem großteils auf den Zusammenbruch der DDR-Industrie zurückzuführen ist. Fortschritte in den vergangenen Jahren blieben bescheiden. […..]

Merkel ist 63 Jahre alt und hat keine Kinder. Sie möchte Kanzlerin bleiben. Ob die Welt in einigen Jahrzehnten für Menschen unbewohnbar wird, ist ihr herzlich egal.
Ihre CDU steht bezeichnenderweise glänzend da, nämlich fast doppelt so stark wie die SPD, während die Parteichefin urlaubt und sich damit noch konsequenter in totaler politischer Abstinenz übt.
Mit dieser Mikadostrategie gewinnt sie immer.

Konkurrent Schulz urlaubt nie. Er ist ununterbrochen fleißig, reist hyperaktiv durch Deutschland und tut damit genau das, was garantiert nicht in den Umfragen hilft.

Er verzettelt sich bei Miniterminchen in der Provinz.

Sommerreisen, Straßenwahlkampf, Haustürwahlkampf, Blumen aufdrängen, Plastikkugelschreiber mit Partei-Logo verteilen bewirkt nichts.

(………) Die Strategie der Hausbesuche wurde natürlich auch von der debakulierden Grünen-Spitze ausgegeben, als sie ihre Partei in Umfragen zielsicher gen 5% führten.

[….] Wenn das nächste Mal jemand unangemeldet an Ihrer Haustür klingelt, ist es vielleicht Katrin Göring-Eckardt. Oder ihr Wahlkampfpartner Cem Özdemir.
Seit März gehen die Grünen-Spitzenkandidaten gezielt auf Werbetour, überraschen Bürger und fragen: Was treibt Sie denn gerade politisch so um?
Die Parteibasis soll das nachmachen, "zieht mit uns von Tür zu Tür und begrünt das Land", rufen die Grünen per Video auf. Özdemir sagt im Clip: "Das ist echt immer lustig, man lernt interessante Leute kennen." [….]

Der Erfolg der Aktion war das Rausfliegen aus dem Landtag bei der Saarlandwahl am 26.03.2017, als es nur zu erbärmlichen 4% reichte und ein Minus fünf Prozentpunkten und 15 Sitzen bei der NRW-Landtagswahl am 14.05.2017. Lediglich bei der Schleswig-Holstein-Wahl am 07.05.2017, als man stark auf den Spitzenkandidaten Habeck setzte, ging es mit einem Minus von 0,3 Prozentpunkten glimpflich aus.

Da Bürgerbegegnungen-Hausbesuche-Grillfest-Wahlkämpfe also so richtig schön schiefgehen, will der abgetauchte Martin Schulz das jetzt auch machen.

[…..] Weiter, immer weitermachen
Martin Schulz will mit seiner Sommertour entspannte Bilder für die SPD produzieren - stattdessen muss er immer wieder über die Randale beim G20-Gipfel reden. […..]

Diese simulierte Bürgernähe durch die Provinz sollte man sich grundsätzlich sparen.
Erstens erreicht man da am Tag nur ein paar Hundert Wähler – wenn es gut läuft – und zweitens kommen nur die Leute zu den Parteiveranstaltungen, die diese Partei ohnehin wählen.

Diese Touren durch die Provinz sind genauso irrelevant für den Wahlausgang wie die Wahlprogramme, die niemand interessieren und die auch nicht gelesen werden. Sonst wäre Merkel niemals ohne irgendeine Programmatik seit 12 Jahren Kanzlerin.

Ich bedauere diesen Zustand. Mir wäre es lieber, wenn alle Wähler rein rationale Wesen wären, die genau die Programme vergleichen und ernsthaft mit allen Kandidaten diskutieren wollen.
Es ist aber nun mal nicht so.

Die allermeisten Bürger wählen aus einem diffusen Bauchgefühl heraus, nach Sympathie, oder vielleicht auch aus Trotz.

Daher werden Grüne und SPD mit ihrem öden herkömmlichen Wahlkampf auch wieder einmal scheitern.
Und dann werden sie sich wundern, weil sie doch im Wahlkampf einen ganz anderen Eindruck hatten. Ihre Veranstaltungen waren doch immer so gut besucht und alle waren guter Stimmung.

Die langen Gesichter sehe ich jetzt schon vor mir.

Es wird aber nicht begriffen, daß nur wenige tausend Leute zu den Veranstaltungen gehen, während Politiker mit einem zugespitzten Satz auf einen Schlag viele Millionen per TV und Internet erreichen.

Offenbar können Rot und Grün nicht rechnen.
Tumb tapern Olaf Scholz und die SPD in die Falle, indem sie mit offenen Ohren in die Hamburger Schanze gehen und sich dort demokratisch vorbildlich, zusammen mit Bundespräsident Steinmeier den Betroffenen stellen.

Merkel ist viel schlauer und die paar Hamburger, denen Autos und Geschäft abgefackelt wurden, sind ihr herzlich egal. Sie, die ja schließlich den Gipfelort Hamburg bestimmt hatte, die also die eigentlich Verantwortliche ist, lässt sich nicht in den Tagen danach dort blicken, wo man nur schlechte Bilder produzieren kann. (…..)

Als ob Schulz mich persönlich ärgern wollte, verführt er nun in Reinkultur das, wovor ich schon vor vier Wochen warnte.

[….]  Als Martin Schulz am Dienstag in der Chemnitzer Fabrikhalle steht, ist er mal wieder auf Sommerreise, diesmal im Osten der Republik. Vor dem SPD-Kanzlerkandidaten liegen noch sechseinhalb Wochen Wahlkampf, hinter ihm liegen Wochen, in denen seine Umfragewerte sanken, sein wichtigster Wahlkampfmanager krankheitsbedingt ausfiel, seine Partei zum Auftakt der heißen Phase eine Serie komplett belangloser Plakate vorstellte und die rot-grüne Mehrheit in Niedersachsen kippte. Niemand könnte es Schulz verübeln, wenn er Zeichen von Resignation erkennen ließe. Lässt er aber nicht. Je länger man ihn an diesem Tag begleitet, desto deutlicher wird: Da kämpft einer. Und wie.
[….] Landsberg, letzter öffentlicher Termin des Tages, Schulz besucht den Kleingartenverein "Am Pfarrberg". Es gibt Bier und Gegrilltes, die Menschen sitzen an Biertischen, der Kandidat lässt kurz in seine Seele blicken: Die Kanzlerin, sagt Schulz, fliege "mit der Air Force One über die Republik" - und über sich lese er: "Der Typ tingelt über die Dörfer zum Grillfest vom Kleingartenverein." Schulz sagt: "Wenn ich die Umfragen lese, dann sag' ich auch: scheiße." Aber Umfragen seien eben keine Wahlergebnisse. Dann hebt er wieder an: "Wenn ich Bundeskanzler werde . . ." [….]

Statt die Zeit zu nutzen, um vom Willy Brandt-Haus aus alle Medienkanäle zu bespielen und die ganz großen Zukunftsthemen an sich zu reißen, plaudert Schulz mit Grillwurst in der Hand in einem ostdeutschen Schrebergarten. Ich hatte schon 17 spezielle Themen genannt, aber natürlich müßte er auch flächendeckendes Glasfaserinternet, Kloppe für die Autobosse, Klimapolitik und Nordkorea mit so griffigen und radikalen Themen besetzen, daß er sie Merkel aus der Hand reißt.
Verrückt; mit seinem an der ganz falschen Stelle eingesetzten Fleiß überlässt Schulz der abgetauchten Merkel das Feld.

Schulz rennt, Merkel pennt.
Schulz agiert, Merkel regiert.

[…..] Seit Wochen heißt es nun, dass der Wahlkampf beginnt. Als SPD und Grüne im Bundestag die erfolgreiche Abstimmung über die Ehe für alle erzwangen, hieß es: Der Wahlkampf beginnt! Als die Wahlprogramme der Parteien vorgestellt wurden, hieß es wieder: Der Wahlkampf beginnt! Und wenn jetzt die Wahlplakate präsentiert werden, heißt es auch: Er beginnt jetzt, endlich. Nun kehrt Merkel aus ihren Ferien zurück, sie wird eine Kundgebung in Dortmund halten - und wieder wird es heißen: Jetzt beginnt der Wahlkampf wirklich. Aber er beginnt und beginnt einfach nicht; […..]
Auf Bundesebene ist der Wahlkampf nicht heiß und nicht kalt; er ist nicht einmal lau; er ist gar nichts. Es ist der wohl sonderbarste Wahlkampf in der Geschichte der Republik. Dieser Wahlkampf ist die Windstille zwischen den Legislaturperioden. […..] Der SPD-Kandidat rackert sich ab, aber kaum einer nimmt es zur Kenntnis. Das liegt nicht nur an ihm, das liegt auch an einer medialen Öffentlichkeit, die viele Wochen vor der Wahl schon entschieden hat, dass die Wahl gelaufen sei. Warum? Man ahnt allerseits, dass mit der SPD bestenfalls eine neue große Koalition kommen wird - aber keine wirkliche Alternative. Die SPD hat nur mit Rot-Rot-Grün eine originäre Chance zur Kanzlerschaft; aber Rot-Rot-Grün hat die SPD ausgeschlossen. Da wählen die Wähler lieber die Großen als die Kleinen in der großen Koalition. […..]

Gute Nacht Deutschland. Mit so einem Wahlkampf verabschieden wir uns noch mehr von der Weltspitze, fallen technologisch zurück.
Das liegt an den öden Kandidaten, dem grottig oberflächlichen Wahlkampf, aber eben auch an den Wählern. Sie müßten sich ja nicht stoisch hinter Merkel stellen. Wenn nur jeder Dritte bekundete die LINKE zu wählen, wäre was los in der Bude.
Aber der teutonisch-lahme Michl ist dafür zu saturiert, zu desinteressiert und zu lethargisch.