Mittwoch, 8. Januar 2014

Mit gutem Beispiel voran.



Endlich wieder Zahlen! Nach der Weihnachtspause haben die Demoskopen wieder den Betrieb aufgenommen.
Forsa, das Institut, welches das Bundestagswahlergebnis am besten vorhergesagt hatte,  präsentiert wieder die Ergebnisse der Sonntagsfrage bezüglich der Bundestagswahl:
AfD und FDP bei 5%, Linke und Grüne haben auf je 10% zugelegt und die Sozen sind auf 23% zurück gekracht.
Glückwunsch Gabriel und Nahles.
Nach zwei Wochen in der Regierung habt ihr das desaströse knapp 26%-Ergebnis der Bundestagswahl schon wieder um drei Prozentpunkte abschmelzen lassen.
Aber verdient ist verdient.
Wer mit der CSU, der CDU und Merkels Minus-Moral am Tisch sitzt und mit vollen Hosen Pofalla und Seehofer machen läßt ohne sich ein Wort des Widerspruchs zu erlauben, hat es nicht besser verdient.

Wenn eine Partei wie die CSU gegen Europa und Ausländer hetzt, wünscht man sich, daß sich dagegen massiver Widerstand zu Wort meldet; daß jemand laut FÜR Europa eintritt und die Reisefreiheit gegen die Bräunlichen hinter dem Weißwurschtäquator verteidigt.
Aber wer könnte das öffentlich tun?
Merkel äußert sich ja grundsätzlich nicht zu politischen Fragen.
Die SPD klappert vor der Europawahl mit den Zähnen und sonst ist da doch keiner an der Staatsspitze, dem FREIHEIT irgendwie wichtig wäre und der von Amtes wegen dafür da ist seine Stimme zu erheben.
Mir war irgendwie so, als gäbe es da irgendwo in Berlin ein großes Schloss, in dem früher mal dieser Billigheimer mit der Kartoffel im Mund wohnte, der sich dann aber mit seiner Frau zerstritt und nun finanziell abgebrannt und körperlich ob seiner schrecklichen Armut abgemagert Deutschlands Ehre und eine Oktoberfesthotelrechnung vor Gericht verteidigt.
Den Namen habe ich jetzt vergessen, aber kam nach dem nicht noch einer? Das war, glaube ich, ein Freund von Fipsi Rösler.
Aber das habe ich wohl falsch in Erinnerung. Jedenfalls fällt niemand der CSU in den Arm.
Obwohl.., nein, das stimmt nicht ganz.
Ausgerechnet die christliche-katholische Caritas nörgelt an der christlich-katholischen CSU rum.
Lustig, ausgerechnet die Organisation, die Menschenrechte nicht gelten läßt, die Frauen keine vollen Rechte zuerkennt, die Kindergärtnerinnen feuert, wenn die lesbisch sind und sowohl muslimische als auch jüdische Menschen gar nicht einstellt, mahnt die offenbar noch rückständigere CSU.

Ausgerechnet mit der katholischen Kirche ist die CSU zum Jahresbeginn in einen tiefen Konflikt geraten – über ihre migrationspolitischen Positionen, die sie auf der Klausurtagung in Kreuth diskutiert. Die CSU warnt vor Armutszuwanderung aus Südeuropa und will anlässlich der Öffnung des Arbeitsmarkts für Rumänen sowie Bulgaren am 1. Januar Ausländern den Zugang zum deutschen Sozialsystem erschweren. Eine gewichtige kirchliche Distanzierung davon wird sich am heutigen Mittwoch vollziehen – während die Tagung schon läuft: Dann wird der Deutsche Caritasverband in Berlin seine diesjährige Kampagne vorstellen, die den Titel trägt: "Weit weg ist näher, als du denkst."
[…] Die nächste Distanzierung steht dann in Kreuth selbst an: Denn am Donnerstagmorgen wird dort der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, als geladener Gast mit den CSU-Politikern sprechen. Neher sagte, was er von der Wortwahl seiner Gastgeber in der Migrationsdebatte hält: "Inakzeptabel finde ich den oft zitierten Satz 'Wer betrügt, der fliegt.' Eine solche Verkürzung auf Sozialleistungsmissbrauch ist populistisch und birgt die Gefahr, Vorurteile zu verstärken." [….]  Ein "hässliches Wort" sei der Begriff "Armutszuwanderer", eine "Unterstellung". "Drei Monate lang nach der Einreise soll man keine Sozialleistungen bekommen dürfen. So will also eine Partei, die sich christlich nennt, mit Zuwanderern umgehen", sagte Hagenkord.

Da sich die ganz große Mehrheit der deutschen Politiker also nicht von den NPD-FPÖ-artigen Sprüchen der Regierungspartei distanzieren will, sollte man mal darüber nachdenken, was ein Deutschland ohne Migranten bedeutet.
Nämlich ein zusammengebrochenes Sozialsystem, ohne Nachwuchs und Beitragszahler. Außerdem würden ganze Branchen – insbesondere die Gesundheitsbrache – kollabieren.
Aber bevor die CSU es soweit kommen läßt, schlage ich ihr vor erst einmal mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Wenn sie so besorgt über die Migration und die deutsche Kultur ist, sollte sie sich zunächst einmal damit befassen alle im Ausland lebenden Deutschen zurück zu holen.
Die Menschen werden begeistert sein.

Es gibt viel zu tun. Zu Millionen gehen Teutonen anderen um ihre nationale Kultur besorgten Konservativen auf den Sack.
Seehofer sollte die zuerst einmal heim ins Reich holen, um zu zeigen, daß es ihm ernst ist.

Österreich und die Schweiz leiden unter einer regelrechten Deutschenschwemme. Nahezu 50% der dortigen Studenten kommen aus Deutschland und parasitieren die gut ausgestatteten Unis.

In der Schweiz hingegen müssen [….] Deutsche als Buhmänner für Zuwanderungsdebatten herhalten. Gern wird zwischen Bern und St. Gallen die von der Boulevardzeitung „Blick“ formulierte Frage erörtert: „Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?“. [….] SVP-Politiker Christoph Mörgeli: „Warum arbeiten Deutsche als Fliegerärzte der Schweizer Armee? Sorry, hier hat's einfach Grenzen!“
[….] Rund 300 000 Deutsche leben derzeit in der Alpenrepublik. Mit einem Anteil von fast 16 Prozent unter den 1,8 Millionen Ausländern stehen sie insgesamt an zweiter Stelle hinter den Italienern, in der Deutsch-Schweiz gar an erster.

Immer mehr Piefkes kommen - und bleiben
Österreich hat einen attraktiven Arbeitsmarkt für Deutsche - immer mehr Arbeitnehmer überschreiten die ehemalige Grenze südwärts. Es sind schon lange nicht mehr nur Kellner, die in Tirol endlich einen Job finden. [….]
Heute stellen die aus dem Norden Eingereisten die größte Gruppe an Ausländern. Die Statistik Austria zählte mit Stichtag 1. Januar 2011 insgesamt 146.392 deutsche Staatsangehörige in Österreich - vor zehn Jahren waren es nur halb so viele. Knapp dahinter rangieren Migranten aus Serbien, Montenegro und Kosovo und auf Rang drei die Türken. Die meisten Deutschen haben sich in der Hauptstadt Wien und im Umland niedergelassen, aber auch in Tirol.
Eine große Gruppe von etwa 30.000 ist hier, um zu studieren. Doch mehr als 83.000 gebürtige Deutsche waren 2010 als Arbeitnehmer bei der österreichischen Sozialversicherung angemeldet, viermal so viele wie im Jahr 2000.

Der US-Zensus aus dem Jahr 2000 entwirft ein noch deutlicheres Bild: Mehr als 49,2 Millionen der beim Millenniumwechsel 282 Millionen Amerikaner (heute sind es rund 312 Millionen) geben an, von Deutschen abzustammen. Damit stellen sie die größte Einwanderer-Gruppe überhaupt. Auf genuin englische Wurzeln führen sich nur 26,9 Millionen US-Bürger zurück.

150.000 Deutsche machen bescheidene 0,25% der französischen Bevölkerung aus. In Frankreich sind 16,2 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre, der Anteil der unter 20-Jährigen liegt bei 25 Prozent (Stand: 2004). Wenn Sie nach Frankreich auswandern wollen, sollten Sie unbedingt alltagstaugliches Französisch sprechen. Die Toleranz der Franzosen gegenüber Fremdsprachen ist ... nicht gerade sehr hoch.


1.500.000 in Frankreich
260.000 in Italien
1.100.000 in Polen
1.000.000 in Kanada
6.000.000 in Brasilien
1.000.000 in Argentinien
800.000 in Südafrika
40.000 in Dänemark
2.000.000 in Russland
1.000.000 in Kasachstan

Deutsche okkupieren ganze Städte im Ausland, ohne jemals mit den Einheimischen in Kontakt zu treten.
CSU-Politiker wollten schon Mallorca als 17. Bundesland annektieren.
Aber auch an der Costa Brava machen sich teutonische Geronten breit. Sie verlangen aber, daß man deutsch spricht und wollen auch nur deutsch essen. Sie ignorieren das Land, in dem sie leben.

Umgekehrt leben nach neueren Schätzungen weit über 500.000 deutsche Staatsangehörige dauerhaft, das heißt länger als drei Monate im Jahr in Spanien. Knapp 10 Millionen deutsche Touristen besuchen jährlich Spanien.

Massenhaft dicke deutsche Rentner setzen sich auch in Portugal fest. An der Algarve ist es immer sonnig und billig. Sie müssen dort noch nicht mal Einkommensteuer bezahlen.

Sie kommen dort ebenso wie in türkischen Touristen-Orten oder Lloret de Mar, oder Rimini oder Mallorca ganz ohne Fremdsprache aus. Sie wollen und werden von der einheimischen Kultur verschont. Man spricht deutsch, ißt Schwarzbrot und Sauerkraut, man empfängt RTL und liest BILD.

Wenn Seehofer die Millionen alle zurückgeholt hat, sprechen wir noch mal über den Zuzug von Südeuropäern nach Deutschland.



NACHTRAG:

Habe ich erst nach meinem Text entdeckt:


Sie wollten solchen Extremisten nur das Wasser abgraben, beteuern CSU-Vertreter, man müsse die Ängste der Menschen vor Zuwanderung auch ansprechen. Aber in Wahrheit plappern Seehofers Getreue die platte Polemik der ganz Rechten in der Hoffnung nach, Wählerstimmen einzusammeln.
Die brandgefährliche Folge: Argumente der Populisten verfestigen sich im öffentlichen Diskurs, ähnlich wie die amerikanische Tea Party half, Steuererhöhungen zum Tabu zu erklären. Diese Entwicklung ist aber in Europa noch brisanter als in den USA, weil dort das Staatssystem selbst nie in Frage steht. Sogar Tea-Party-Aktivisten zweifeln selten am Sinn der Vereinigten Staaten von Amerika.
Wer aber spricht bei uns für Europa und dessen Werte, wenn sie massiv unter Attacke geraten? Kanzlerin Angela Merkel hat dies bislang nicht getan, Bundespräsident Joachim Gauck ebenso wenig. Dieses Schweigen - womöglich verstärkt von Bürgern, die bei der Europawahl nicht einmal wählen gehen und so Extremisten stärken - ist dröhnender als das CSU-Gebrüll.

 

Dienstag, 7. Januar 2014

Merkels Minus-Moral


Die Kanzlerin, die beliebter denn je durch die demoskopischen Höhen schwebt, hat diese Zuneigung nicht verdient.
Ihr politisches Handeln ist höchst amoralisch und antihuman.
Sie überzieht die Welt mit Waffenexporten, trägt massiv dazu bei, daß der weltweite Klimaschutz blockiert wird, fördert die materielle Umverteilung von unten nach oben, zeichnet mitverantwortlich für eine Abschottungspolitik, die kontinuierlich Todesopfer fordert, sorgt für immer schlechtere Zukunftsfähigkeit Deutschlands und gibt immer wieder ihr Plazet zu klar xenophoben und diskriminatorischer Politik.
Sie behauptet öffentlich, Homoadoption schade dem Kindeswohl, sie war Mitinitiatoren der 1999er „Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?“-Kampagne in Hessen, sie brachte das Schlagwort von der „deutschen Leitkultur“ ein, klagte gegen die rotgrüne Homoehe vor dem Bundesverfassungsgericht, setzte durch, daß ich keine deutsche Staatsbürgerschaft bekommen kann, steht einer Partei vor, die Familien durch brutale Nacht- und Nebelabschiebungen auseinander reißt und verhinderte schon als Bundesratsmehrheitsführerin ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht.
Misst man Merkel an ihrer konkreten Politik, muß man also zweifellos zu dem Schluß kommen, daß sie entweder aus Gründen des Machterhalts buchstäblich über Leichen geht, oder aber einen so miesen Charakter hat, daß sie tatsächlich so menschenfeindlich denkt, wie sie handelt.

Man kann lange am „Volkscharakter“  herumdeuteln, um eine Erklärung für Merkels Megabeliebtheit in der Masse zu finden.
Gefallen dem Urnenpöbel Schwulendiskriminierung und Waffenexporte wirklich so gut?
Wieso wird Merkel eigentlich immer noch in der Presse als moralisch integer wahrgenommen?
Ja, man beklagt landauf, landab ihr Phlegma, mahnt mehr Gebrauch ihrer Richtlinienkompetenz an und fordert endlich politische Konzeptionen.

Aber es besteht auch von FAZ bis taz kein Zweifel darüber, daß Merkel als grundanständige Frau beschrieben werden sollte.

Verrückt, aber ausgerechnet beim Geld wird dann doch mal genauer hingesehen.
Seit November weiß Merkel, daß Pofalla beim Staatskonzern Deutsche Bahn richtig abkassieren will und kam trotz der Vorgängerfälle Hildegard Müller und Ecki von Klaeden nicht auf die Idee, daß es ein schlechtes Licht auf sie wirft.
Ist es ihr egal, was man über ihre Moral denkt?
Oder denkt sie sich (womöglich zu Recht), daß sie so extrem adoriert wird, daß an ihr doch nie etwas hängenbleibt?

Warum sollte man ihre Teflonbeschichtung auch ausgerechnet im Jahr Neun ihrer Kanzlerschaft erste Kratzer zufügen?
Ausgerechnet jetzt, während sie einen völlig willenlosen und willfährigen Koalitionspartner hat, der devot und still die causa Pofalla mitmacht.

[….] Bei Klaeden und Pofalla zeigt die Kanzlerin überraschende Schwächen in politischen Stilfragen.
Neulich beim kleinen Parteitag der CDU machte Angela Merkel während des Einzugs in den Tagungssaal plötzlich einen Abstecher von der vorgesehenen Route. Die Kanzlerin zwängte sich in eine der ziemlich engen Delegiertenreihen und reichte einer dunkelhaarigen Frau die Hand. "Ich muss ja die Wirtschaft begrüßen", sagte Merkel fröhlich in die Gesichter der umstehenden Parteifreunde, die nicht persönlich willkommen geheißen wurden. Die Frau hieß Hildegard Müller, war in Merkels erster Regierung drei Jahre lang Staatsministerin im Kanzleramt, galt als Vertraute der Chefin - und wechselte 2008 als Geschäftsführerin zum Hauptverband der Energie- und Wasserwirtschaft.
Aus Sicht mancher Kritiker war Müller eine Art Eva in der Beziehungsgeschichte zwischen dem Kanzleramt Merkels und der äußeren Welt, weil sie als Erste der Versuchung nicht widerstand, ihr politisches Amt gegen einen anderen Posten einzutauschen. [….]
Von Hildegard Müller zum mutmaßlichen neuen Bahn-Vorstand Ronald Pofalla zieht sich seither jedenfalls eine Kette aus ehemaligen engen und engsten Mitarbeitern Merkels, deren Gemeinsamkeit zunächst darin besteht, dass sie es alle nicht so lange im Kanzleramt ausgehalten haben wie die Frau, für die sie arbeiteten.
Man könnte es aber auch so sehen, dass Merkel in acht Jahren Kanzlerschaft ein Netzwerk von Vertrauten in einflussreichen Positionen geknüpft hat: Müller verdingte sich bei der Stromindustrie; ihren Wirtschaftsberater Jens Weidmann machte Merkel zum Bundesbankpräsidenten; ihr erster Regierungssprecher Ulrich Wilhelm wurde Intendant des Bayerischen Rundfunks; Ex-Staatsminister Eckart von Klaeden arbeitet jetzt als Cheflobbyist der Daimler AG - und Ronald Pofalla künftig in vergleichbarer Position bei der Bahn. [….]

So beschädigt Merkel das Image der Politik
Im Fall Pofalla möchte Merkel Abstand zeigen, ohne Abstand zu nehmen. Man kann nur hoffen, dass sie damit nicht durchkommt. Denn als Regierungschefin ist die Kanzlerin mit für die Affäre verantwortlich.
[….] Merkel lässt ausrichten, sie habe dem Ex-Minister "ihren Überzeugungen entsprechend" geraten, vor einem Wechsel eine "gewisse zeitliche Distanz" herzustellen. Dass es diese Distanz nun nicht gibt, will sie aber nicht kritisieren. Merkel möchte Abstand zeigen, ohne Abstand zu nehmen.
Man kann nur hoffen, dass die Kanzlerin mit dieser Pontia-Pilatus-Nummer nicht durchkommt. Denn der Fall offenbart nicht nur eine erschütternde Stillosigkeit im Umgang mit höchsten Staatsämtern, er schadet auch der Akzeptanz des gesamten politischen Systems. [….] Die Kanzlerin hat Staatsminister Eckart von Klaeden selbst nach der Ankündigung des Wechsels zu Daimler nicht entlassen. Und jetzt durfte sich auch noch Pofalla aus dem Kanzleramt heraus um einen hochdotierten Job bemühen. [….]



Montag, 6. Januar 2014

Verdrehte Welt – das sehe ich...nicht…gern.



Das blöde Internet bringt alles durcheinander.
Alles passiert jetzt gleichzeitig und kontinuierlich, so daß man gar keine Wochenstruktur mehr hat.

Sonntags war der Politiktag; eingeläutet mit dem Internationalen Frühschoppen um 12.00 Uhr. Dann kam Montag, SPIEGEL-Tag und in dem dicken Heft las man begierig alles, bis am Donnerstag ZEIT und STERN im Briefkasten lagen.

Jetzt gibt es irgendwie immer alles und nichts.
Jeden Tag ein Dutzend Talkshows und die Tageszeitungen und ARD-Magazine machen investigative Recherche inzwischen besser als der SPIEGEL.
Trotzdem, aus alter Gewohnheit, freue ich mich immer noch auf den SPIEGEL am Montag – auch wenn ich seit vielen Jahren das ePaper habe und schon einen Tag vorher lesen kann, was die neue Ausgabe bieten wird.

Heute ist Montag und daher ist auch wieder SPIEGEL,… äh, nein, offensichtlich BUNTE-Tag.

Die Titelgeschichte handelt von Michael Schumachers Ski-Unfall.
TITELGESCHICHTE!
Ein Sporthansel, der 700 oder 800 Millionen Euro damit gemacht hat sinnlos im Kreis fahrend die Ozonschicht zu ruinieren und seit 1996 als Steuerflüchtling in der Schweiz lebt, nimmt eine nicht freigegebene Piste, fällt auf den Kopf und die deutsche Presse lungert kollektiv vor dem Krankenhaus rum.
Als ob es sonst nichts zu berichten gäbe in der Welt.
Bin gespannt, ob die Kanzlerin, die heute ebenfalls beim Skifahren eine kolossale Bruchlandung hinlegte, nächste Woche ebenfalls eine Genesungs-Homestory im SPIEGEL bekommt.
Es gibt in der SPIEGEL-Ausgabe vom 06.01.14 weitere ähnlich bedeutende Artikel.
So berichtet Markus Feldenkirchen volle vier Seiten über „die Traurigkeit des Trivialen“, nämlich die Affärchen der Sylvie „van der Vaart“ Meis.
Endlich erfahre ich die Penisgröße von Sylvie van der Vaarts letztem Lover.
„14-16 cm“ (SPIEGEL 2/2014 s.109).
Bestürzt lese ich von Sylvies „Schock“ am vorweihnachtlichen Düsseldorfer Flughafen. Sie war dort aus Hamburg zur Aufzeichnung einer RTL-Show eingetroffen und „Gogo“ war nicht da.
Ohne „GoGo“ geht aber gar nichts. Er ist so wichtig für sie. „Mit ihm an der Seite habe sie das Gefühl Kontrolle zu haben. Über ihr Äußeres, ihre Erscheinung“ (SPIEGEL 2/2014 s.110) Aha Gogo macht ihr offenbar die Haare. Daß er nicht rechtzeitig da ist, ist wahrlich ein Skandal, dem sich Europas größtes Nachrichtenmagazin annehmen mußte!
Aber zum Glück findet Silvie wieder die Muße über ein Thema für ihre neue Unterwäsche-Kollektion nachzudenken: „Das muss aus meinem Herzen kommen!“ (SPIEGEL 2/2014 s.111)

Bizarrerweise ist es ausgerechnet der neue stellvertretende Chefredakteur Nikolaus Blome, der von der BILD-Zeitung eingekauft wurde, der erneut den sinnvollsten Artikel des Heftes beiträgt.
Schon Gabriels Handhabung der SPD-Mitgliederbefragung hatte Blome treffend analysiert.
Diesmal ist es wieder nur ein Zweispalter über unsere famose große Koalition, aber immerhin mit einem Inhalt, der das Lesen lohnt.

..eine frivole Selbstgefälligkeit des „Weiter so“: Als übellaunig und notorisch naseweis wird immer öfter abgekanzelt, wer bereits jetzt zweifelt, ob der schwarz-rote Koalitionsvertrag dem Land die richtige Richtung weist….Und was macht eine Kanzlerin, die Krise kann – wenn die Krise vorbei ist?.....Erst wenn die Zahlen wieder schlechter würden, so heißt es, käme der Moment, die im Koalitionsvertrag beschlossenen Geschenke wieder einzusammeln. Das ist zynisch. Ging weitblickende Politik nicht irgendwie anders?..
(Der Spiegel, 2/2014 s.28)

Das katastrophale und extrem peinliche Versagen der SPD angesichts des Merkel-Pofalla-Desasters traut sich allerdings nur die Online-Schwester SPON anzuticken.

Das dröhnende Schweigen der Genossen
[….] Noch vor kurzem nutzten SPD-Politiker jede Gelegenheit, um die Union zu kritisieren. Im Fall Pofalla verhalten sich die Genossen auffallend ruhig, manche unterstützen den möglichen Wechsel des Ex-Kanzleramtschefs zur Bahn sogar. Warum eigentlich?
Opposition ist nicht schön, das ist wohl wahr. Hin und wieder hatten die Sozialdemokraten in den vergangenen vier Jahren aber doch ihre helle Freude - dann nämlich, wenn es galt, der Bundesregierung einen einzuschenken. Der Wechsel von Eckart von Klaeden zu Daimler? Ein Skandal! Die Drohnenaffäre des Verteidigungsministers? Ein Desaster! Nicht selten ließen es die Genossen verbal mächtig krachen.
Wie sich die Zeiten doch ändern. Kaum ist man selbst in Amt und Würden, ist es vorbei mit der Angriffslust. Zu besichtigen ist das dieser Tage im Fall von Ronald Pofalla. Der Vertraute der Kanzlerin steht angeblich vor einem Wechsel in den Vorstand der Deutschen Bahn. Und die mitregierende SPD? Schweigt. Parteichef Sigmar Gabriel - immerhin seit Dezember über Pofallas Vorhaben informiert - ist ebenso wenig ein kritisches Wort zu entlocken wie Fraktionschef Thomas Oppermann oder Arbeitsministerin Andrea Nahles. Und wenn sich ein Roter äußert, dann klingt das sehr wohlwollend.
"Ich kann darin keinen Skandal erkennen", sagt zum Beispiel der künftige Parteivize Ralf Stegner. [….] Je länger die Sozialdemokraten sich aus der Debatte heraushalten, desto stärker gewinnt man den Eindruck, die SPD schaue bei sensiblen Sachverhalten nicht mehr so genau hin, um es sich mit der Union nur nicht zu verscherzen. Das ist einer Partei, die sich moralisch - durchaus zu Recht - in einer Vorreiterrolle wähnt, unwürdig.
[….] Die SPD sollte die Debatte darüber nicht der Opposition überlassen. Mit Anstand regieren, heißt auch, hin und wieder mal den Finger zu heben. Auch in Richtung des eigenen Koalitionspartners.

Ob Herr Medick meinen Wutanfall zum Thema vom 04.01.14 gelesen hat?



Sonntag, 5. Januar 2014

Überraschung!!!!!



Man stelle sich folgende Situation vor:

Das Hauptquartier der weltgrößten transnationalen Schwulenorganisation ist ein strikt frauenfreier Ort.
Die dort herrschenden Kurialen tragen den ganzen Tag Kleider und prachtvollen Goldschmuck. Mehrmals täglich singen sie einen nackten jungen Mann an, der überall abgebildet wird.
Während sich 99% der Schwulen sogar besonders gut mit Frauen verstehen, wird alles Weibliche im Vatikan strikt verbannt.
Die wenigen Frauen, die doch einmal zu Besuch kommen, müssen sich verhüllen.
Die alten Männer in den bunten Kleidern lassen sich von jungen Männern bedienen, die möglichst hübsch zu sein haben und dann in Pin-Up-Kalendern gewürdigt werden.



Fotograf Piero Pazzi aus Venedig hat einen aufsehenerregenden Kalender herausgebracht: den „Priester Kalender 2014“, der Fotos tatsächlicher römisch-katholischer Priester zeigt. Nach Angaben des englisch-italienischen Internetportals „The Local“ sind die Aufnahmen allesamt in der Karwoche entstanden.



Für den Abend gibt es im Vatikan mehrere exklusive Call-boy-Dienste und eine ganze Kette von Stricher-Bars rund um den Petersdom.

"Im Vergleich zu dem bin ich bloß normal ausgestattet, er hat einen unglaublichen Körper. Ab zehn Uhr hat er Zeit, er ist ein Freund von mir und tut, was ich ihm sage." Solche Mitschnitte aus Telefonaten, aus sehr delikaten Telefonaten, haben dem Vatikan einen deftigen Skandal um Sex und Prostitution beschert.
Protagonist ist Chinedu Thomas Ehiem, ein Chorsänger des Vatikans. Eben dieser Ehiem nimmt am Telefon kein Blatt vor den Mund, wann immer er mit dem hohen italienischen Staatsbeamten Angelo Balducci spricht. Schließlich bezahlt Balducci den 40-jährigen in Rom lebenden Nigerianer dafür, dass der ihm junge Männer auftreibt.
[…]   Und Ehiem ist äußerst rührig: "Ich habe da einen aus Neapel, einen Kubaner, einen Deutschen, gerade aus Deutschland eingetroffen, zwei Schwarze, einen Fußballer, einen Tänzer der RAI (des staatlichen Fernsehens, Anm. d. Red.)", heißt es laut der Tageszeitung "Libero" in einem Mitschnitt. Einmal wird der Kuppler konkret und bietet einen Prostituierten an, "zwei Meter groß, 97 Kilogramm schwer, 33 Jahre alt."
Auch Priester-Seminaristen sollen zu den jungen Männern gehört haben, die Ehiem an Balducci weiterreichte; in einem Gespräch jedenfalls kommt die Frage auf, wann denn der Jüngling "wieder im Seminar" sein müsse.
[…]  Neben Ehiem war für Balducci auch ein zweiter Vermittler am Werk, der Italiener Lorenzo Renzi, der es laut "La Repubblica" im Gespräch mit einem Callboy nicht an Deutlichkeit mangeln lässt: "Du kassierst immerhin 2000 Euro. Also geh' mir nicht auf den Sack! Leg ein bisschen Musik auf, wirf 'ne Viagra ein, und los geht's!"  [….]

Die Kurialen haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis und lassen sich nur von 110 „ledigen“, jungen und gutaussehenden Schweizern „beschützen“, die sie aber in farbenprächtige Tuntenkostüme stecken.


Sportlich und groß müssen sie selbstverständlich sein.

Die Rekruten der Schweizergarde haben eine Reihe von Aufnahmebedingungen zu erfüllen: Sie müssen katholische männliche Schweizer, zwischen 19 und 30 Jahren alt, mindestens 1,74 m groß und sportlich sein.
(Wiki)

Bei soviel schönen Männern kommt es natürlich gelegentlich zu Eifersüchteleien und unerfüllten Liebesdramen.

Die Ermordung des ehemaligen Kommandanten der dem Vatikan unterstellten Schweizer Garde, Alois Estermann, hatte unter anderem homosexuelle Hintergründe. [….] Estermann und dessen Frau Gladys Romero waren im Mai 1998 vom Schweizer Gardisten Cedric Tornay erschossen worden. Danach nahm sich der Täter selbst das Leben.
Das am Donnerstagabend in Rom vorgestellte Buch "City of Secrets" ("Stadt der Geheimnisse") bereichert die zahlreichen Hypothesen zu diesem Doppelmord um neue Facetten. [….] Follains Ausführungen zufolge hat der damals 23-jährige Vizekorporal die Bluttat nicht (wie der Vatikan behauptet) deshalb begangen, weil er bei einer Beförderung übergangen worden war. Tornay habe eine homosexuelle Beziehung mit Estermann gehabt, der habe ihn systematisch schikaniert und gedemütigt.
Der Autor zitiert Tornays Freund und Exdiakon Yvon Bertorello mit der Aussage, ein Viertel der Gardisten seien homosexuell, und schildert die "ständigen Reibereien" zwischen deutsch- und französischsprachigen Mitgliedern. [….]

Ratzinger, der Exchef, der sich privat nur von dem schönsten Prälaten Roms bedienen läßt und gerne muskulöse Männerkörper beim Strippen betrachtet, soll ein besonderer Freund der Garde sein.

Gegenüber dem schwulen Magazin "Fresh" sprach [Dr. David Berger] nun darüber, dass hinter den dicken Mauern des Vatikans darüber diskutiert würde, dass Benedikt XVI. schwul sei. Mehrere Theologen hätten ihn darauf angesprochen. "Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als Papst mit offiziellen Dokumenten machen", so Berger.
In seinem Buch finden sich auch Zitate der Journalistin Valeska von Roques, nach deren Recherchen der heutige Papst in seiner Zeit als Kardinal "homosexuelle Kontakte" zu Mitgliedern der Schweizer Garde gepflegt haben soll.

Aber natürlich ist Ratzi nicht homosexuell, überhaupt nicht.


Der überhaupt nicht schwule Ratzinger erkannte als Papst wer für den Missbrauch an Kinder verantwortlich ist: Die Schwulen! 
Schwul und pädophil sind laut Papst Synonyme und daher verbot er Homosexuellen den Zugang zu Priesterseminaren.
 In der Logik des überzeugten Heteros Ratzinger wird es bald keinen Kindermissbrauch mehr geben, wenn man nur die Gomorrhisten vom Priesterberuf ausschließt.

Der homophobe Papst, der bei jeder Gelegenheit die Schwulen verdammt, trägt gerne bunte Kleider, rote Schühchen und liebt aufwändige Deko.
Just zu seinem Geburtstag ließ sich der Kämpfer für die Heteros ein speziell feminines Parfum kreieren, welches nur er allein benutzen darf. 
Die weltexklusivste Parfumista Silvana Casoli, die für Könige und Milliardäre arbeitet, verriet immerhin, daß sie Linde, Eisenkraut und Gras als Hauptingredienzen für das „Parfum Pontifex Maximus“ benutzt habe. Der Fachmann staunt.

Das erste Problem ist, dass Linde ein sehr süßer Duft ist. Den würde ich eigentlich eher einer Dame empfehlen und nicht einem Herrn. Eisenkraut ist gar nicht erlaubt in einem Parfüm, das wäre das zweite Problem. Gras ist in Ordnung.


Das alles vorausgeschickt, nun eine Frage:

Wenn ein sexy junger Schweizer in die Päpstliche Garde eintritt, wie überraschend ist es dann wohl, wenn ihm die Kurialen auf den Hintern gucken und gerne seine physischen Vorzüge genauer untersuchen würden?

Nun gerät auch die Schweizergarde in den Dunstkreis der Schwulen-Lobby im Vatikan. Ein Ex-Gardist erzählt erstmals, dass die Schweizer Schutztruppe des Papstes zu ihren bevorzugten Zielen gehört.
Der junge Schweizer gibt an, dass er Objekt der Begierde einer ganzen Reihe von Gottesleuten geworden sei. Dazu gehört auch ein hoher Würdenträger, der im Innern des Machtzentrums des Vatikans sass. Detailliert schildert der Ex-Gardist, wie er nach dem Ausgang um Mitternacht von der Person auf sein Handy angerufen wurde und ihn auf sein Zimmer einlud. Die Person wird von Insidern in direkten Zusammenhang mit dem ominösen Schwulen-Netzwerk gebracht und logierte im Papstpalast, in der Nähe vom Heiligen Vater.
Der Schweizergardist erzählt davon, dass dies kein Einzelfall war. In seiner Dienstzeit habe er von bis zu 20 Geistlichen unzweideutige Angebote erhalten. Dazu gehören Bischöfe, Kardinäle, Priester und Pater.
Zu den zweideutigen Angeboten gehörte auch ein Nachtessen mit einem Priester, der dem Gardisten anvertraute, dass er dann «das Dessert» sei. Auch ein Mitarbeiter des Staatssekretariats des Heiligen Stuhls soll handgreifliche Annäherungsversuche unternommen haben – der Mann wurde später auf einen anderen Posten versetzt. Berichte, wonach offenbar quasi unter den Augen des alten Papstes unzüchtiges Treiben möglich war, werfen beunruhigende Fragen auf. [….]

„Erstmals“…
Lustig.