Dienstag, 16. April 2019

Auf dem Leim der Hetzer


Als gestern die ersten Bilder des brennenden Notre Dame um die Welt gingen und noch nicht die geringsten Informationen über Ursachen bekannt war, wußte man eins aber schon sicher:
Die AfD und die rechtspopulistischen Hetzmedienmacher à la Vera Lengsfeld, Pi-Stürzelberger, Pipi-Berger erlebten vor Glück einen inneren Reichsparteitag.
Was für eine Steilvorlage zum Hass-Säen!
Und genauso kam es – völlig losgelöst von jeglichen Fakten orakelten sie apokalyptische Bilder von marodierenden Muslimen, die alle Kirchen Europas niederbrennen, ins Netz. Perfide getagged unter dem Stichwort „Allahu Akbar Terror“. Kann man noch tiefer sinken?


[….] Rechtsextreme Hetzer und Influencer nutzen die Gunst der Stunde, um das Thema politisch auszuschlachten und ergötzen sich an dem Spektakel. In den rechten Hetzgruppen werden laut Recherchen von #DieInsider sogenannte „Watch Partys“ abgehalten. [….]


Beschäftigt man sich mit diesen braunen, brutalen Brandstiftern, folgt unmittelbar die Frage, ob man nicht deren Spiel spielt, indem man ihre Abscheulichkeiten teilt und weiter verbreitet.
Ist es nicht genau das wie Trump, Brexit und AfD funktionieren? Ungeniert Lügen in die Welt setzen, Hass verbreiten und darauf bauen, daß die Empörung so groß ist, daß sich alle damit beschäftigen?
„Wieso gibst Du dem nun auch noch eine Plattform?“ lautet der Vorwurf, wenn man sich darüber empört wie der PP-Blogger vor Geifer über das Unglück anderer ejakuliert.

Ich glaube nach wie vor, daß die amerikanischen Medien 2015 erheblich dazu beitrugen Trump zum GOP-Präsidentschaftskandidaten zu machen. Sobald er eine rassistische Gemeinheit oder eine ungeheuerliche Lüge rausposaunte, hielten sie drauf. Unterbrachen ihr Programm und zeigen Trump LIVE, Sendezeit im Wert von mehreren Milliarden Dollar bekam er auf diese Art kostenlos zur Verfügung.
Das war anfangs übertrieben, womöglich hätte er sich nicht gegen die etablierten GOPer durchsetzen können, wenn er nicht immer allein im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden hätte.
Mit der Hälfte oder ein Drittel der Berichterstattung wäre Trump immer noch überdurchschnittlich bedacht worden.
Nach seiner Nominierung zum Kandidaten und erst Recht nach seiner Wahl zur #45 stellt sich die journalistische Lage anders dar, weil Trump abgesehen von seiner persönlichen Verkommenheit schon aufgrund der enormen Macht seines Amtes immer eine Meldung wert ist. Man kann nicht den US-Präsidenten verschweigen.
Das bedeutet aber nicht, daß CNN oder ABC jede Haltung aufgeben müssen und stundenlang den O-Ton seiner Rallys unkommentiert übertragen müssen.
Es reicht auch nicht einen Demokraten nach seiner Meinung zu befragen, der dann sagt „Trump hat gelogen“, wenn daneben fein ausgeglichen ein Trump-Epigone sitzt, der diese Anwürfe sofort zurückschleudert.

Bei Fakten gibt es keine zwei Meinungen.
Also, ja, Trump-Reden müssen übertragen werden, aber dann sollten die Newssender Simultan-Factchecker einsetzen, die unmittelbar „DAS IST EINE LÜGE“ einblenden.

Auch David Berger mit seinem Philosophia Perennis-Unternehmen ist inzwischen zu groß, zu viel geklickt, um ihn noch verschweigen zu können.
Er hat sich mit seiner perfiden xenophoben Hetze zum bedeutenden Player der ultrarechten Szene aus der stinkenden Jauche emporgerobbt.
Er wird Millionenfach geklickt und wird nicht so einfach wieder verschwinden.
So ein ohnehin vorhandenes Phänomen muss man journalistisch schon deswegen aufgreifen, weil die Medien einen Aufklärungsauftrag haben.
Man muss sich einmischen, richtig stellen, verurteilen, Fakten entgegen halten, auf seine perfide Methodik hinweisen.
In die braunen Filterblasen der sozialen Medien ist vorzudringen, damit keiner ihrer stillen Mitleser auf die Idee kommt, die Neonazi-Überzeugungen wären Konsens und müssten schon deshalb stimmen, weil niemand widerspricht.

Fahrlässig ist hingegen die Methode vieler Plapper-Talkshows von ARD und ZDF, die sich immer wieder AfD-Themen annehmen, den Gaulands, Storchs und Höckes den Roten Teppich ausrollen.
Mit der exorbitant überproportional häufigen Beschäftigung mit Themen wie Migration oder Flüchtlinge bildet sich erst der stinkende  Humus, auf dem die Pest des rechten Randes gedeiht.
In einer großen Länder-übergreifenden Studie untersuchten vier Wissenschaftler um den Ökonomen Prof. Dr. David Stadelmann aus Bayreuth 363 408 Medienberichte zum Thema Migration aus fünf Jahren und kamen zu einem klaren Schluß: Je mehr Medien über Migration berichten, desto ängstlicher und empfänglicher für rechtsradikale Einflüsterung werden die Menschen.

 [….]  Medienberichte haben einen stärkeren Einfluss auf Frauen, Arbeitslose und ältere Menschen, die sich in Folge der Berichterstattung stärker ängstigen. Anders als man meinen könnte, sorgen sich die Befragten aber weniger um die Konsequenzen der Einwanderung selbst, auch zunehmende Kriminalität oder Arbeitslosigkeit wurden nicht als primäre Befürchtungen genannt. Vielmehr werde eine zunehmende Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft befürchtet, die das öffentliche Meinungsklima verschlechtern könnte.
[….] Die journalistische Darstellungsweise prägt das Misstrauen der Bürger ebenfalls: Stehen Immigranten als Protagonisten im Fokus der Berichterstattung, steigen bei den Empfängern Sorgen und Ängste stärker an - unabhängig davon, ob der Protagonist negativ oder positiv dargestellt wird, so die Erkenntnisse der Wissenschaftler. [….]
 

Montag, 15. April 2019

Schweres AfD-Pflaster Hamburg.


So richtig rund läuft es generell nicht für die AfD.
Die Partei, die angeblich so anders als die „Altparteien“ sein wollte, versinkt im Spendensumpf und holt damit die dunkelsten Kapitel von CDU und FDP nach.
Strohmänner, Tarnkonten, Lügner, ausländische Millionenspender und in Kellern gebunkerte schwarze Kassen.
Insbesondere die Ortsvereine der Fraktionsvorsitzenden Weidel und des Parteivorsitzenden Meuthen sind tief in dubiose finanzielle Machenschaften verstrickt.

 
Gauland („wir werden die Regierung jagen“) knackt im Bundestag weg.

 
Die AfD-Landesverbände spalten sich, bekämpfen sich gegenseitig, lösen sich auf.

Prominente Bundestagsabgeordnete werden vollständig vom Kreml dirigiert, agieren als russische Marionetten.

Besonders mies sieht es für die Braunen in Hamburg aus, wo sie schon 2017 ihr schwächstes Bundestagswahlergebnis holten – 7,8%  (zum Vergleich AfD in Sachsen  27,0%, AfD in Thüringen 22,7%) – und gegenwärtig unter fünf Prozent liegen.
In Hamburg plappert die Regierung die AfD nicht hoch – so wie es Unions-Regierungschefs in manchen Bundesländern machen und damit die AfD ständig im Gespräch halten. In Söderistan erreicht die AfD dementsprechend in Umfragen dreimal so viel wie in Hamburg.

Der Peter Tschentscher-Senat an der Elbe macht aber etwas noch viel effektiveres, um die AfD zu bekämpfen.
Statt wie die Sachsen-CDU zu jammern und zu schimpfen, wer angeblich nicht dazu gehört, versuchen die Sozis hier etwas ganz außergewöhnliches: Sie tun ihre Arbeit, kümmern sich um die Flüchtlinge, sorgen dafür, daß sie vernünftig untergebracht werden, deutsch lernen und Jobs finden.
Zum Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ gab noch der damalige Bürgermeister Olaf Scholz das Motto aus „in fünf Jahren soll die Hälfte der Flüchtlinge“ einen regulären sozialversicherungspflichtigen Job haben und hier Steuern zahlen.

Das Ziel ist heute, nach gut drei Jahren bereits erfüllt. 15.000 der 30.000 in Hamburg lebenden Flüchtlinge haben einen ganz normalen Job, liegen niemand auf der Tasche und tragen zum Steueraufkommen, dem Wohl der Wirtschaft bei.

Kein Wunder, die meisten von ihnen sind hoch motiviert und gebildet. Hamburger Befragungen ergaben, daß  rund jeder vierte Flüchtling einen akademischen Hintergrund aus seinem Heimatland hat.
Schon blöd für die AfD. Nicht nur, daß die Integration der Syrer und Afghanen und Nordafrikaner besser klappt als angenommen, sondern sie haben sich sogar zu einer Stütze der Wirtschaft gemausert.

[….] Die Integration auf dem Arbeitsmarkt schreitet schneller voran als vorausgesagt: Laut Bundesagentur für Arbeit haben knapp die Hälfte der Flüchtlinge, die in den Jahren 2015 und 2016 nach Hamburg kamen, einen Job gefunden. [….] Pro Jahr hatten zuletzt etwa 3000 Flüchtlinge einen Job gefunden. „Diese Entwicklung ist positiv und hält weiterhin an“, sagte Sönke Fock dem Abendblatt. „Das ist neben dem Engagement der Unternehmen auch der Tatsache geschuldet, dass Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt überdurchschnittlich motiviert auftreten.“ [….]

Statt wie in anderen Bundesländern die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen und zu beklagen, man wüßte so wenig über die Ausbildung der Heimatvertrieben, schickte die rotgrüne Regierung Leute mit dem „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R.)-Programm los, die jeden Flüchtling befragte, was er kann, was er gelernt hat und als was er arbeiten möchte.

[….] Die Erfolgsgeschichten des Syrers, der seinen eigenen Eisladen in Ottensen eröffnet, oder der Afghane, der den Todesdrohungen der Taliban entkam und nun als Elektrikerlehrling auf der Baustelle glänzt, lassen sich auch von hartgesottenen Rechtspopulisten nicht mehr als „Einzelfälle“ abtun. [….]  Die Politik hat mit klugen Programmen wie „Work and Integration for Refugees“ (W.I.R.) dafür gesorgt, dass Hamburg deutlich schneller an der Marke „50 Prozent der Flüchtlinge in Arbeit“ anschlug als andere deutsche Großstädte. [….]

Offenbar ist diese politische Tugend – ordentliche Verwaltungsarbeit – mehr und mehr in Vergessenheit geraten und so wird auch Horst Seehofer, der durch ostentative Faulheit auffällt, ständig seine Arbeit schwänzt und als einziger Bundesminister noch kein einziges Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht hat, zum größten Integrationshemmnis.

Das größte Problem in Hamburg ist nach wie vor der oft unklare Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge. Handwerker, die händeringend nach Lehrlingen suchen und nur zu gerne einen Syrer oder als Eritreer als ausbilden würden, können damit nicht beginnen, weil das Bundesinnenministerium nicht für die entsprechenden Arbeitserlaubnis, Anerkennung anderer Abschlüsse und Aufenthaltstitel sorgt.
Verständlicherweise schrecken viele Chefs davor zurück solche Flüchtlinge auszubilden, von denen sie erwarten müssen, daß sie am Ende doch abgeschoben werden und nicht für den Betrieb arbeiten dürfen.
Insbesondere in Bayern verzweifeln viele Mittelständer, denen die eigene Staatsregierung in Nacht- und Nebelaktionen ihre frisch ausgebildeten Mitarbeiter aus den Betrieben reißt und nach Afghanistan abschiebt.

[…..]  [….] Getrieben durch die AfD tritt die Bundesregierung zudem näher an Fallen heran, in die sie schon in den Neunzigerjahren tappte. Syrern wird in einer steigenden Zahl von Fällen nur noch ein „Abschiebeschutz“ gewährt und Integration erschwert, abgelehnte Asylbewerber jahrelang in unklarem Status gelassen. Das erschwert Arbeitsvermittlung so sehr, wie es Arbeitgeber verunsichert. [….]

Sonntag, 14. April 2019

Indikatorthema Wohnen

Die Wohnungsnot in Ballungsräumen ist groß.
Das betrifft natürlich in erster Linie alle Normal- und Geringverdiener, die als Mietinteressenten in einer Millionenstadt ein Dach über dem Kopf suchen.
Wie so viele Dinge, entspannt sich auch die Suche nach einer passenden Bleibe erheblich, wenn man > fünfstellig im Monat verdient.

Die Politmillionäre Spahn, Merz und Lindner dürften das Problem also nicht aus eigener Erfahrung kennen.
Das müssen sie auch nicht. Man kann sich in Schwierigkeiten hineinversetzen, die man selbst nicht erlebt hat.
Porschefahrer und Luxusuhrensammler Christian Lindner, der schon mit 18 Jahren als präpotenter Politberater in einer Mercedes-Limousine unterwegs war, macht sich also unnötig lächerlich, wenn er sich selbst als Opfer der Wohnungsnot stilisiert.


Er wisse wie schwierig es sei eine Zweitwohnung als Abgeordneter zu finden.


Nein, das weiß er eben nicht, weil man mit Linders Gehalt und Beziehungen nie auch nur ansatzweise Gefahr läuft wohnungslos zu werden.
Kollege Spahn, längst Immobilienbesitzer, überließ seine alte Bude Lindner, als er selbst zu seinem noch reicheren Ehemann Daniel Funke zog.

[…..] Wie BILD berichtet, zieht Lindner beim CDU-Politiker Jens Spahn ein: Der 38-Jährige wird die Wohnung von Merkels Finanzsekretär in Berlin-Schöneberg anmieten. Bisher wohnte Spahn hier mit seinem Lebensgefährten, dem Bunte-Redakteur Daniel Funke.
[…..] In einer Reportage des Sterns über Jens Spahn konnte man schon einen Eindruck davon bekommen, wie Lindner in Berlin nun leben wird: Neben einer Dachterrasse habe die Wohnung, „Holzböden und hohe Wände, an denen schrill poppige Bilder des Berliner Künstlers Lennart Grau hängen“. [….]

Kollege Merz, der allein in einem seiner Dutzenden Nebenjobs zusätzlich zu seinem eine-Million-Euro-Jahresgehalt bei Blackrock fast sechs Millionen Euro „erwirtschaftete“, dürfte ebenfalls nicht zu den Durchschnittsverdienern gehören, die in Berlin oder München bei offenen Wohnungsbesichtigungen für 2-Zimmer-Butzen im 4.OG ohne Lift mit hunderten anderen anstehen müssen.

[….] Wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht, besitzt Friedrich Merz 150.000 Stadler-Aktien. Gemäß dem Schlusskurs vom Freitag haben diese einen Wert von 6,5 Millionen Franken (5,7 Millionen Euro). [….]

Man muss wahrlich kein schlechter Mensch sein, nur weil man Millionär ist. Aber diese groteske Form der Unehrlichkeit, sich wie Merz zur „Mittelschicht“ zu zählen, oder wie Lindner als Opfer der Wohnungsnot darzustellen, wirkt nicht gerade vertrauenserweckend.

CDU, CSU und insbesondere FDP befinden sich derzeit in Schockstarre ob der Unverschämtheit des Obergrünen Habeck, der es wagte an das Grundgesetz zu erinnern. Eigentum verpflichtet?
Teufelszeug, dieses.

Nach konservativer Darstellung wollen die Grünen Vermietern einfach so ihren Besitz wegnehmen, wenn sie Sympathie für das Berliner VolksbegehrenDeutsche Wohnen enteignenausdrücken.
Das ist natürlich hanebüchener Unsinn.
Es soll lediglich Konzerne betreffen können, die über 3.000 Wohnungen besitzen und durch extreme Wucher-Mieten auffallen.

[….] Das Begehren beruft sich auf den Artikel 15 des Grundgesetzes. Er erlaubt die Überführung von Produktionsmitteln, aber auch von Grund und Boden in Gemeineigentum – und zwar ausdrücklich „zum Zwecke der Vergesellschaftung“. [….]  Bis in die 1980er Jahre war der Begriff auf dem Wohnungsmarkt mit der Wohnungsgemeinnützigkeit fest definiert. Unternehmen, deren vorrangiges Ziel nicht Gewinne waren, sondern die Versorgung der Bevölkerung mit günstigem Wohnraum, genossen Steuervergünstigungen. Zahlreiche Genossenschaften zählten dazu, [….] Gemeinwirtschaft und die Versicherungsanstalt Volksfürsorge gehörten. Nicht Profit, sondern die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen war das Ziel. [….]
Dies strebt das Berliner Volksbegehren an – alle Wohnungsunternehmen, die mehr als 3000 Wohnungen besitzen, sollen vergesellschaftet und in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt werden. Ausgenommen sind Genossenschaften und öffentliche Unternehmen. Diese Überführung von Privateigentum in Gemeinwirtschaft ermöglicht der Artikel 15 des Grundgesetzes. Er wurde nie genutzt, während Privatisierungen von Gemeineigentum unser Alltagstrauma sind: Die Telekom bringt kein Breitbandnetz ins Dorf, DHL-Boten haben keine Zeit mehr fürs Paketausliefern, und die Deutsche Börsenbahn fährt ins Nichts – nur die Finanzkrise 2008 rettete uns hier vor der Vollprivatisierung. [….]


Kritiker wenden ein, mit Vergesellschaftung würde keine einzige neue Wohnung geschaffen – ihr Argument ist dreifach falsch. Denn erstens würde mit der Sozialisierung von über 200.000 Wohnungen ein leistungsstarker Akteur entstehen, der neben der vernachlässigten Instandhaltung zügig mit Nachverdichtung und Neubau beginnen könnte. [….] Zweitens greift die Gegenüberstellung „Entweder Entschädigung zahlen oder neu bauen“ nicht. Die Initiative hat errechnet, dass die Entschädigung komplett aus den Mieten der vergesellschafteten Wohnungen aufgebracht werden kann, und zwar ohne Mieterhöhungen. [….] drittens offenbart die Rechnung „Mehr Neubau bringt billige Mieten“ genau jene fatale Marktgläubigkeit, die die Wohnungskrise verursacht hat. Denn Neubau ist teuer, neu gebaute Wohnungen kosten mehr Miete als Altbestände. [….]

Die hysterischen Reaktionen der Schwarzgelben erklären sich mit ihrem Schuldbewußtsein.
Konservative Bauminister auf Landes- und Bundesebene haben den sozialen Wohnungsbau eingestellt, Millionen Wohnungen aus staatlichem Besitz an Heuschrecken verscherbelt.

Man erinnert sich an die legendäre Ehlerding-Spende von 5,9 Millionen DM an die CDU, nachdem er den Zuschlag für die vom Bund ausgeschriebenen 110.000 Eisenbahnerwohnungen bekommen hatte.

Schwarzgelbe glaubten an den Markt. Oder sie sind möglicherweise auch lediglich wie Superbauminister Seehofer senil und überfordert, so daß sie nach über einem Jahr im Amt immer noch nicht den geringsten Handlungsbedarf sehen.

Während bei einigen anderen Themen bedauerlicherweise alle Parteien das gleiche wollen – zB Migranten rauswerfen und Kirchen schonen – gibt es beim Thema Wohnungsnot radikal unterschiedliche Ansätze.
C-Parteien und FDP bekämpfen die Mietpreisbremse, beklagen das Bestellerprinzip für Makler und setzen immer noch voll auf private Wohnungskonzerne.

 SPD und Grüne wollen die Mieten deckeln, denken an staatlichen Wohnungsbau und schließen eben nicht aus, besonders rabiate Wohnungskonzerne zu mieterfreundlichem Verhalten zu zwingen.

Sehr gut. Wie beispielsweise auch bei der Urheberrechtsreform oder der Krankenversicherung – Schwarzgelb kämpft für die Privatversicherten, Rotgrün will die Bürgerversicherung – gibt es auch beim Thema Wohnen diametral entgegengesetzte Politikvorstellungen.

[…..] FDP soll sich als Partei des Eigentums profilieren
Zwei FDP-Spitzenpolitiker wollen auf dem kommenden Parteitag mit einem Antrag die Streichung des Vergesellschaftungsartikels durchsetzen. Damit soll die FDP als Partei des Eigentums punkten. [….]

Liebe Wähler, da habt Ihr mal wieder ein echtes Kriterium, um bei der Europawahl abzustimmen.

Samstag, 13. April 2019

Wenn konservative Geistliche nicht konservativ genug sind.


Klerikale Hierarchien und göttliche Autorität sind eine prima Sache für obrigkeitshörige Konservative.
Faschistoide Regime wie Francos Spanien, Hitlers Deutschland, Tisos Slowakei oder Mussolinis Italien haben daher immer gern den Segen der katholischen Kirche in Anspruch genommen, sich zusammen mit dem höchsten Klerus gezeigt, um ihre höhere Rechtfertigung zu demonstrieren.


Heute lassen sich Top-Klerikale immer noch genauso gern für menschenfeindliche Autokraten einspannen.
Der russische Patriarch Kyrill ist der wichtigste Unterstützer Putins, die amerikanischen Evangelikalen stehen fest zu ihrem rassistischen Trump.
Die Katholische Kirche ist die eifrigste Unterstützerin der antisemitischen, xenophoben Orban-Regierung und des Assad-Killer-Regimes.
Robert Mugabe, Massenmörder, Terrorherrscher und von 1987 bis 2017 Präsident von Simbabwe, ist so ein übler Verbrecher, daß er aus dem Commonwealth ausgeschlossen wurde und in ganze Europa mit Einreiseverbot belegt wurde.

(….) Mugabe, Hitler, Franco, Mussolini, Eichmann, Kaltenbrunner, Pater Murphy, Pater Macial – diesen an sich guten Menschen war das päpstliche Wohlwollen stets sicher. Ihnen half die RKK auch der irdischen Justiz zu entkommen.

Beauftragt von Pius XII organisierte Giovanni Batista Montini (später Papst Paul VI) die Flucht von Nazi-Schlächtern nach Argentinien.
Eichmann schlüpfte unter dem Schutzmantel des Vatikans nach Südamerika.

Als der Organisator des Holocaust 1960 von Israelis aus Buenos Aires entführt wurde, protestierte der argentinische Kardinal und Leiter der Katholischen Aktion, Antonio Caggiano:

"Es ist unsere Christenpflicht, ihm zu verzeihen, was er getan hat."

6 Millionen Menschen umbringen ist also aus katholischer Sicht nicht nur theoretisch verzeihbar, sondern es ist sogar ChristenPFLICHT so eine Petitesse zu verzeihen.

Anders als Hitler und die Nazis, verdammte Pius XII Hitlers Gegner mehr als deutlich. Beispielsweise in der Enzyklika „Divini Redemptoris“ (am 19. März 1937 veröffentlicht).

Die "acta apostolicae sedis", die Gesetzessammlung des Heiligen Stuhls vom Juni 1949 machte die Exkommunikation der Kommunisten und ihrer Anhänger aktenkundig und offiziell.

Die Weisung des Vatikans lautet: Kein Katholik kann Mitglied einer kommunistischen Partei sein oder sie begünstigen. Kein Katholik darf Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften veröffentlichen, lesen oder verbreiten, in denen die kommunistische Doktrin verkündet wird. Jeder Katholik, der die materialistische und antichristliche Lehre des Kommunismus verkündet, sie verteidigt oder gar verbreitet, verfällt als Abtrünniger des katholischen Glaubens der Exkommunikation.
(DER SPIEGEL)

Der unfehlbare Papst definiert „kommunistische Erzsünder“ als Intellektuelle und KP-Propagandisten, die automatisch exkommuniziert sind.

Mitglieder der katholischen Kirche blieben hingegen Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich, Rudolf Hoess, Julius Streicher, Fritz Thyssen, Klaus Barbie, Leon Degrelle, Emil Hacha, Ante Pavelic, Konrad Henlein, Pierre Laval, Franco, Mussolini, oder Josef Tiso.

Das ist die Realität der Heiligen Römisch-katholischen Kirche.
Die Befreier von Ausschwitz, die Rote Armee, wurden verdammt und exkommuniziert, aber der Lagerkommandant Rudolf Hoess, sowie der Megasadist Josef Mengele blieben Mitglieder der RKK.

Nach 1945 half der Vatikan den Massenmördern des Jüdischen Volkes der Justiz zu entkommen.

Adolf Eichmann, Alois Brunner, Dr. Josef Mengele, Franz Stangl (Kommandant der Vernichtungslager Sobibór und Treblinka), Gustav Wagner (Stangls Assistent), Klaus Barbie, Edward Roschmann („Der Schlächter von Riga“) und Aribert Heim (KZ Mauthausen) sind einige der Männer, die auf Veranlassung des Papstes durch Bischof Hudal mit Vatikanischen Papieren ausgestattet vor der alliierten Justiz nach Südamerika flüchteten.

Die überlebenden Juden, die sich nach Israel retten konnten, schätzte der Vatikan weit weniger.

Es dauerte bis 1993 - fast ein halbes Jahrhundert - bis sich der Vatikan dazu herab ließ auch nur diplomatische Beziehungen zu Jerusalem aufzunehmen. (….)

Sich mit dem Segen der Stellvertreter Gottes zu schmücken sichert die Herrschaft eines Diktators optimal ab.
Falls irgendeinem Untertanen Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Herrschers kommen sollten, wenn dieser zu brutal vorgeht, beweist ihm der grinsend daneben stehende Papst oder Bischof, daß alles seine Ordnung hat.

Schließlich kann sich niemand gegen die Kirche und ihre höchsten Würdenträger positionieren. Damit würde man Gott selbst das Misstrauen ausdrücken. Päpste sind schließlich unfehlbar. Und so trommelt der xenophobe Hassblogger Berger auch immer wieder für seine „Catholica“.
Er sieht sich als idealen Katholiken und leitet daher auch Unterstützung für sein extremistisches Weltbild vom Göttlichen ab.
Ich habe immer wieder erlebt, wie arglose Menschen, die David Berger nicht kennen, Teile seiner Aussagen teilen und verbreiten und Kritik an ihm mit dem Hinweis abwehren, er sei schließlich Theologe, war gar Professor im Vatikan. So einer könne ja kein Nazi sein.

Lustig wird es, wenn ranghohe und höchste Geistliche mal etwas propagieren, das den Rechtskonservativen nicht passt.
110%ige radikale ultrakonservative Katholiken wie Rick Santorum, Steve Bannon oder Newt Gingrich, die jede Diskussion mit Verweis auf ihre christliche Überzeugung abblocken, sind ideologisch auf einmal sehr flexibel, wenn Franziskus für Flüchtlinge oder gegen die Todesstrafe predigt.

Berger und sein amoralischer Klon Matussek vollziehen die gleiche Wende an ihrem geliebten Katholizismus, dessen Kernmerkmal das Papsttum und der Primat des Vatikans sind.

Der NPD-Freund Matussek spricht dem Papst das Papstsein ab:

  […..] „Franziskus spricht von Auflösung von Nationen und Ethnien als habe er sich in ein Redemanuskript von Claudia Roth verirrt“ und schließt daraus:
„Wenn der Pontifex Maximus sein Amt mit dem des Weltenlenkers verwechselt, ist er fehl auf dem Posten. Kennt er nicht die Antwort Jesu vor Pilatus: ‚Mein Reich ist nicht von dieser Welt.’“ […..]

Da mag der Urinduscher selbst natürlich nicht zurückstehen und attestiert dem Pontifex Maximus sogar „Unzurechnungsfähigkeit.

[….] Fußkuss vor südsudanesischen Warlords: Wie zurechnungsfähig ist Papst Franziskus noch?
Was Papst Franziskus zu dem Kniefall vor südsudanesischen Politikern angetrieben hat, weiß keiner so genau. Er vermutlich auch nicht, außer dass er das vielleicht einmal in irgendeinem lustigen Film („Ein Papst zum Knutschen“ oder so ähnlich) so gesehen hat – oder einfach ähnliche (nur eben etwas masochistischere) Gefühle entwickelte wie dereinst Macron bei seinem Besuch in St. Martin. [….]

Wenn es nicht so erbärmlich geheuchelt und verlogen wäre, könnte man herzlich lachen: Radikale Vorkämpfer für den Katholizismus, der sich durch seine Papsttreue definiert, werden dem Papst untreu.

Ähnlich ergeht es der Papstfreundin Liane Bednarz, ebenfalls aus dem erzkonservativen Lager – wenn auch nicht so extremistisch wie Berger.

Wer wie Liane Bednarz ins Visier des rechtsradikalen Pipi-Bloggers aus Schöneberg gerät, kann einem leidtun. Aber nur ein bißchen, denn sobald ein hoher katholischer Kleriker etwas äußert, das nicht in ihr stramm rechtes Weltbild passt, wendet auch sie sich empört ab.

Der Berliner Bischof Heiner Koch lobte gestern die von Bednarz leidenschaftlich verachtete Grete Thunberg.

 […..] Sie ist für viele junge Menschen ein neues Vorbild: Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Jetzt geht der katholische Erzbischof Heiner Koch aus Berlin noch weiter - er vergleicht sie mit Jesus.
Der Bischof erklärte in einem Radiointerview mit RBB, dass ihn die Freitagsdemos ein wenig an die Szene aus dem Neuen Testament erinnert, die den Einzug von Jesus in Jerusalem schildert.
Doch er will Greta Thunberg nicht als neuen weiblichen Messias feiern, sondern sieht sie als neues Vorbild für unsere Gesellschaft. „Ich möchte jedoch daran erinnern, dass unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche von Zeit zu Zeit echte Propheten braucht, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und Lösungswege vorschlagen.“ [….]

Die erzkonservative Kolumnistin vergisst sofort ihre sonst so hochgehaltenen Prinzipien von der überlegenen christlichen Moral. Wo sie sonst Gehorsam verlangt, wird sie selbst garstig und ungehorsam. Ein Bischof, der sich positiv über eine dieser linksgrünversifften Ökos äußert?
Das verträgt sie nicht, tut es Matussek und Berger gleich, vollzieht eine 180°-Argumentationswende und ist nun gegen den RKK-Fürsten.

[…..] Darunter geht es offenbar nicht. Schade. Und pure Zivilreligion. Zur Erinnerung: Im Christentum geht es um Sünde, Tod und Erlösung. Das […..], was Koch hier aus der nicht einmal als Christin auftretenden Greta macht, grenzt, pardon, an Häresie. Greta als „Prophetin“. Langsam wird es sektenhaft.
 „Jesu Einzug in Jerusalem sei für viele „eine Art Triumphzug für einen Volkshelden“ gewesen. Manche hätten in ihm einen „Propheten, einen nationalen Retter“ gesehen. Ihm gehe es nicht darum, Greta Thunberg mit dem Vergleich zu einem weiblichen Messias zu machen, sagte Koch und ergänzte: „Ich möchte jedoch daran erinnern, dass unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche von Zeit zu Zeit echte Propheten braucht, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und Lösungswege vorschlagen.“ [….]

Freitag, 12. April 2019

Täter unschuldig!

Um eine verängstige und ungebildete Menschenmasse in Schach zu halten, eignet sich die Christen-Ideologie wirklich gut.
Man verspricht nicht nur etwas, das niemand überprüfen kann – nämlich das Paradies, sondern verbaut auch noch die einzige Alternative, indem man die Maximalstrafe androht: Ewige Höllenqual. 

Eine brutale Strategie, um sich Hörigkeit und Unterwürfigkeit zu sichern.
Dabei erscheint mir besonders perfide Gottes „Allmacht“ und die entsetzlichen Grausamkeiten, die täglich passieren, zu entkoppeln, indem der „Teufel“ als allzeit bereiter Sündenbock erfunden wurde.
Das ist so praktisch; für alles das unter den Augen der Kirchen schief geht, gibt es a priori einen schwarzen Peter, der die Geistlichkeit aus jeder Verantwortung entlässt.
Und falls irgendjemand es doch wagen sollte aufzumucken, indem er die Gerechtigkeit in Zweifel stellt, stehen erprobte Floskeln parat, wie „das gehört zu Gottes Plan!“, „ich kann nie tiefer Fallen als in Gottes Arme“, „das ist eine Prüfung!“, oder „Gottes Wege sind unergründlich“.
Damit bindet man diejenigen, denen das Schicksal besonders grausam mitspielte und die also offensichtlich von den Heilsversprechungen der Kirchen getäuscht wurden, sogar noch enger an die eigene Ideologie. Versteht man nämlich das Geschehen nicht, sucht vergeblich nach Sinn oder steht vor offenkundigen Tragödien, zeigt das nur wie klein und unbedeutend man im Vergleich zu dem Allwissenden ist.
Die Pfaffen predigen Armut, propagieren Enthaltsamkeit („Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr…“), um die Gläubigen umso leichter von ihrer Habe zu trennen und selbst Besitztümer an sich zu raffen.
Falls es jemand wagen sollte zwischen dem Gebot der Armut und den prunkvollen Edelstein-besetzen Roben, den Hermelinmänteln und den Purpur-Kleidern einen Widerspruch zu erkennen, wird ihm entgegengeschleudert, daß die Millionen-teuren Prunkgewänder, die Edelstein-kreuze, Gold-Kelche und Marmor-Altäre gar nicht der persönlichen Freude des Träger dienten, sondern die Herrlichkeit Gottes ausdrückten.
Um Ausreden sind Religiöse nie verlegen.


Die Kleriker reinzuwaschen, ihnen Gottes Vergebung zuzusprechen, ist Kerngeschäft der Religioten.
Alles Böse wird kurzerhand zum „Außerkirchlichen“ erklärt.
Päpste frönen einer äußerst radikalen Wir-sind-besser-als-Ihr-Strategie.
Extra Ecclesiam Nulla Salus (Kein Heil außerhalb der RKK) schleuderte Ratzi noch als Präfekt der Glaubenskongregation allen anderen christlichen Sekten und sonstigen Religionen entgegen: Ihr seid keine Kirche, ihr kommt alle, alle in die Hölle, wenn ihr euch nicht uns anschließt, unseren Befehlen gehorcht und uns euer Geld überweist. Ratzinger – Alptraum der Menschheit, aber auch einer der effektivsten Helfer des Atheismus.

(…..) Der Holocaustleugner-freundliche Schwulenhasser, der Frauen
partout nicht die gleichen Rechte geben will, Päderasten beschützt, der in Afrika erklärte „Kondome verschlimmern das AIDS-Problem“ und damit tausendfach Tod brachte und wieder die Karfreitagsfürbitte gegen die Juden einführte, hat keine Dankbarkeit verdient!

Derjenige, der TATSÄCHLICH für das Fortführen des myriadenfachen Kindesmissbrauchs verantwortlich war, nämlich jener Mann, der ein Vierteljahrhundert als oberster Glaubenswächter wirkte, aktiv alle Kinderfickerfälle an sich zog, strengstes Schweigen befahl und die Bischöfe anwies die Päderasten in ihren Reihen gewähren zu lassen, zweifelt kein bißchen an seiner Rolle. 

Aus Gründen absoluter Geheimhaltung zog in der Tat die verschwiegene vatikanische Glaubenskongregation alle wichtigen Fälle von Sexualvergehen von Klerikern an sich und so kamen die Fälle in den Jahren 1981 bis 2005 auf den Tisch ihres Präfekten Kardinal Ratzinger. Dieser sandte noch am 18. Mai 2001 ein feierliches Schreiben über die schweren Vergehen ("Epistula de delictis gravioribus") an alle Bischöfe der Welt, in welchem die Missbrauchsfälle unter die "päpstliche Geheimhaltung" ("secretum Pontificium") gestellt wurden, deren Verletzung unter Kirchenstrafe steht.
(
Küng)

Reue Fehlanzeige.

Bei Benedikt geht es […] um Folgendes: Er war verantwortlich als Chef der Glaubenskongregation für die Fälle von Missbrauch in der Kirche. Also, er war für deren Aufklärung, beziehungsweise eben für deren Vertuschung.
  Und wenn man sagt, man will jemandem vergeben, dann muss man sagen, nach der katholischen Lehre muss da sein: A, Schuldeingeständnis, B, echte Reue, dann kann C, Vergebung folgen. Aber der Papst selbst, obwohl er sich mit Missbrauchsopfern trifft, obwohl er hier und da Dinge sagt, wie schrecklich das alles sei - er hat nicht seine eigene Schuld eingestanden.
Er zeigt keine Reue, im Gegenteil, er sagt, man sieht ja, wie diese schlimme weltliche Gesellschaft, diese schlimme sexuelle Enthemmung auch die Kirche affiziert, und darum muss sich erst recht mein Kampf gegen die - wie er es nennt - Antikultur des Todes fortsetzen. Das heißt, er zieht genau die falschen Schlussfolgerungen. Er sieht so zusagen - er guckt weiterhin auf den Span in unserem Auge, statt den Balken im eigenen zu erkennen.

Ratzinger ist ein mitleidsloser Elitärer, der seit vierzig Jahren gegen Humanismus und Menschenrechte kämpft.

Als von Amts wegen Unfehlbarer hat der rechtsradikale Geront im Schwuchtelkleid selbstverständlich auch eine Erklärung für das Hunderttausendfache Kinderficken seiner Priester.
Benedikt XVI. beantwortet damit eine Frage, die gar nicht mehr gestellt wird, weil jeder längst die Antwort kennt.
Wir wissen warum es extrem überproportional viele katholische Geistliche sind, die Kinder sexuell missbrauchen:

1.   Ratzingers Schwulenbann aus den Priesterseminaren
2.   Ratzingers Sexualmoral
3.   Ratzingers Misogynie
4.   Ratzingers Verbot des Frauenpriestertums und natürlich auch
5.   Ratzingers Befehl weltweit alle Missbrauchsfälle unter Androhung schwerster Kirchenstrafen zu vertuschen!

Wir müssen nicht mehr darüber rätseln was sexuell Frustrierte in die Priesterseminare der RKK zieht.
Wir brauchen keine Erklärung mehr von der 92-Jährigen Ehefrau Georg Gänsweins.

Dennoch bekommen wir sie.

[….] Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat die sexuelle Revolution der Zeit um 1968 und die Säkularisierung der westlichen Gesellschaft für den sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche mitverantwortlich gemacht. Benedikt führt diese Taten in einem jetzt veröffentlichten Aufsatz vor allem auf außerkirchliche Entwicklungen zurück. [….] "Wieso konnte Pädophilie ein solches Ausmaß erreichen? Im letzten liegt der Grund in der Abwesenheit Gottes." Eine Welt ohne Gott sei eine Welt ohne Moral: "Es gibt dann keine Maßstäbe des Guten oder des Bösen." Von Machtstrukturen in der Kirche ist in dem Papier nicht die Rede.
"Zu der Physiognomie der 68er Revolution gehörte, dass nun auch Pädophilie als erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde", schrieb Benedikt [….] Unabhängig davon hätte sich zeitgleich "ein Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie ereignet, der die Kirche wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft machte". [….]

Kann man sich nicht ausdenken!

Jeder anderen Trümmertranse des Jahrgangs 1927 würde man so einen Unsinn ob des fortgeschrittenen Alters verzeihen, aber dieses bösartige Exemplar wurde vom Heiligen Geist als Papst auserkoren und redete vor 20 oder 50 Jahren, als es noch nicht senil war, ganz genauso.

[….] Was der abgedankte Papst [….]  in die Welt gesetzt hat, ist ein Dokument der Verleumdung und der Heuchelei.
[….] Gleich der erste Satz seines Pamphlets ist dann ­programmatisch: „Die Sache beginnt mit der vom Staat verordneten und getragenen Einführung der Kinder und der Jugend in das Wesen der Sexualität.“
Also mit 1968 – und nicht mit einer katholischen Präpotenz in Fragen der Sexualität und der sexualisierten Gewalt, die sich über Jahrhunderte in weiten Teilen des ­Erdballs straflos ausleben durfte.
 „Die Sache“ beginnt nach Ratzinger da, wo Machtmissbrauch und Heuchelei endlich wirkmächtig thematisiert werden. [….] Nach diesem Einstieg beschreibt Ratzinger in erschütternd zu lesenden Anekdoten den Schock, den eine öffentlich gezeigte und gelebte Sexualität im Zuge der Liberalisierung von 1968 unter den katholischen Dunkelmännern auslöste: „In der Tat wurde in Flugzeugen kein Sexfilm mehr zugelassen, weil in der kleinen Gemeinschaft der Passagiere Gewalttätigkeit ausbrach. Weil die Auswüchse im Bereich der Kleidung ebenfalls Aggression hervorriefen, haben auch Schulleiter versucht, eine Schulkleidung einzuführen, die ein Klima des Lernens ermöglichen sollte.“ [….] Dazu kommt dann die alte Mär der „Pädophilie“, die im Zuge von ’68 als „erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde“, eben „diese völlige sexuelle Freiheit, die keine Normen mehr zuließ“. Die allmächtige katholische Kirche – sie ist bei Ratzinger von ein paar versprengten, pädophilen Verbrechern am Rande des in den 1960er Jahren einsetzenden großen Emanzipationsprozesses der Menschheit in den Abgrund gestürzt worden. Das Ergebnis ist der Missbrauch, sind „homosexuelle Klubs“ in Priesterseminaren. Natürlich.
[….] Ratzinger geht es nicht um Liebe, nicht um das Ende des Missbrauchs, sondern um die Wiedereinsetzung von totalitärer katholischer Herrschaft. [….] In seiner Hinterfotzigkeit will Ratzinger dabei nicht einmal seine Freude darüber verbergen, dass einer seiner intellektuellen Widersacher, Franz Böckle, an Krebs verstarb, bevor er ihm in einer theologischen Frage ausführlich widersprechen konnte: „Der gütige Gott hat ihm die Ausführung dieses Entschlusses erspart.“ [….]
Es reicht nicht so einem Pädophilen-Beschützer öffentlich zu widersprechen, wie es glücklicherweise die meisten seriösen Journalisten tun, sondern seiner gemeingefährlichen Organisation muss als allererster Schritt sofort die Gemeinnützigkeit werden.

[….] Die Äußerungen des früheren Papstes Benedikt XVI. zum Thema sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche hält Christiane Florin für kleinlich, peinlich und gefährlich. „Der Mann, den seine Fans als Denker feiern, ignoriert offensiv, was Missbrauchsstudien zeigen.“ Damit werde Kirchenpolitik gemacht.  [….]

Politiker wie Nahles und Klingbeil, Altmaier und Kramp-Karrenbauer, die so eine Ideologie offen unterstützen und aktiv dafür sorgen dieser Profi-Kinderfickerorganisation Milliarden zuzuschanzen, müssen vom Wähler geächtet werden.

[…..][….] Am Anfang stand demnach eine Dame um die 60, "die Gesundheitsministerin Frau Strobel" (Ratzinger). Die SPD-Frau ließ einen Film produzieren, "in dem zum Zweck der Aufklärung alles, was bisher nicht öffentlich gezeigt werden durfte, einschließlich des Geschlechtsverkehrs, nun vorgeführt wurde". Und, man hätte es ja wissen müssen: "Was zunächst nur für die Aufklärung junger Menschen gedacht war, ist danach wie selbstverständlich als allgemeine Möglichkeit angenommen worden."
Ein weiteres Beispiel des emeritierten Papstes: Am Karfreitag 1970 in Regensburg habe er auf allen Plakatsäulen eine Werbung sehen müssen, die "zwei völlig nackte Personen im Großformat in enger Umarmung vorstellte".
In den Schulen hätten "Auswüchse im Bereich der Kleidung ebenfalls Aggression" hervorgerufen. Und "zu der Physiognomie der 68er Revolution gehörte, daß nun auch Pädophilie als erlaubt und als angemessen diagnostiziert wurde".[….] Allerdings stimmt es nicht, dass Pädophilie fortan "als erlaubt und angemessen diagnostiziert wurde". Als etwa die nordrhein-westfälischen Grünen 1985 die Legalisierung von "einvernehmlichem Sex" Erwachsener mit Minderjährigen in einem Arbeitspapier forderten, wurden sie von den Wählern dafür abgestraft: Sie kamen nicht in den Landtag. [….]
Noch etwas hat der pensionierte Papst offenbar vergessen: Kindesmissbrauch war schon lange vor dem Aufruhr der Achtundsechziger verbreitet. Nicht zuletzt in der Kirche. [….]

Richtig, Fräulein Ratzinger ist übel, aber man soll nicht vergessen, daß sie nur eine Vertreterin einer insgesamt verdorbenen Ideologie der Starken wider die Schwachen ist. 
Das kann man in seinem eigenen Wort, der Bibel, der Guten Nachricht, zweifelsfrei nachlesen.

 Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.
(Mat 13,41)

18Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, 19 so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes 20und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. 21So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, daß er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun, daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte.
(5 Mose, 21)

 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
(Mat 10,34)

Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes und eßt das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und der Großen!
(Joh 19,17)

So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder (...) erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.
(2 Mose 32,27)

Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.
(Lukas 14,26)

Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürgt sie vor mir!
(Lukas 19,27)

63So wie der Herr seine Freude daran hatte, auch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten.
(5 Mose 28) 
 
In der Bibel preist Jesus auch die Sklaverei.
Linkshänder wurden verbrannt, weil sie die Teufelshand benutzten. Wollte die Kirche so.
Ungläubige, Juden, Muslime wurden von der Kirche massakriert.
Gemischtrassige und gemischt konfessionelle Ehen verboten.
Die Kirche pries Kinderarbeit und predigte fast 2000 Jahre ihrer Geschichte, daß man Kinder regelmäßig verprügeln muß.
Die Kirche jagte Jugendlichen Angst ein, wenn es um Masturbation ging.
Kirchen verboten das Bankenwesen und Zinsen.  

Die Kirche hat Menschen gefoltert und ermordet, weil sie sich für den Heliozentrismus stark machten.
Kirchen haben arabische Zahlen wegen der "teuflischen Null" untersagt.

Sich im 21. Jahrhundert auf Bibel, Gott und Kirche und Heiliges zu beziehen, ist ganz ganz ganz ganz ganz ganz ganz schlecht.

Der Typ entstammt einer altertümlichen primitiven Hirtenkultur, die keine Menschenrechte kannte und fleißig vor sich hin mordete.
Bischöfe und niedere Religioten, die sich heute noch auf die Bibel beziehen, sollte man nicht ernst nehmen. (….)