Freitag, 21. Oktober 2016

No hope for the human race.



Internet, Computer und so. Damit verdienen einige Leute richtig viel Geld.
Amazon-Gründer Jeff Bezos hat allein in 2016 um 20 Milliarden Dollar zugelegt.

Bezos profitiert seit Jahren vom steilen Anstieg der Amazon-Aktie. Allein im vergangenen Jahr stieg die Aktie um mehr als 40 Prozent, so dass Bezos erneut um 20 Milliarden Dollar reicher wurde. Und Bezos' Aufstieg dürfte noch nicht beendet sein, denn die Aktie von Amazon befindet sich weiter im Höhenflug. Zuletzt notierte das Papier bei 839 Dollar. Mit RBC Capital hat zumindest ein Analysehaus bereits ein Kursziel von 1000 Dollar für die Aktie ausgerufen.
Folge: "Forbes" führt Amazon-Gründer Bezos nun auf Platz zwei seines Reichsten-Rankings für die USA mit einem Vermögen von 67 Milliarden Dollar. Auf Platz drei folgt Investmentlegende Buffett mit 65,5 Milliarden Dollar. Die alte und neue Nummer eins, Bill Gates, verfügt laut "Forbes" über ein Vermögen von 81 Milliarden Dollar.
Dabei ist Bezos nicht der einzige Überflieger aus der Tech-Branche. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg rollt das Reichsten-Ranking seit geraumer Zeit von hinten auf. Aktuell führt "Forbes" Zuckerberg mit 55,5 Milliarden Dollar bereits auf Platz vier, vor Oracle-Gründer Larry Ellison (49,3 Milliarden Dollar), der von Platz drei auf Platz fünf abgerutscht ist. [….]
(MM 10.10.2016)

Ein Klick auf die Forbes-Liste von heute zeigt wie man in unserem kapitalistischen System Vermögen anhäuft: Indem man schon ein gewaltiges Vermögen hat und einfach abwartet.

Today’s Winners & Losers
Reflects changes since 5pm EST last trading day
    $887 Million
    Steve Ballmer
    $689 Million
    Mark Zuckerberg
    $606 Million
    Amancio Ortega
    $504 Million
    Jeff Bezos
    $453 Million
    Bill Gates

Eigenartig; mir passiert das nie, daß ich abends mal auf mein Bankkonto sehe und da sind ein paar hundert Millionen Euro mehr drauf als morgens.

In Amerika tritt eine Partei unter dem Jubel ihrer Anhänger mit einem einzigen ökonomischen Punkt an: Radikale Steuersenkungen für die Superreichen.
Trump wird mehr Wirtschaftskompetenz zugetraut als Clinton. Selbst beim letzten TV-Duell waren die US-Bürger davon überzeugt, Trump wäre besser für die economy.

Ballmer, Bezos und Gates sind also diejenigen, an die Republikaner denken. Diese Leute sollen unbedingt noch reicher werden.

Wenn in einer Autokratie irgendwelche korrupten Herrscher das Geld ihrer Untertanen in die eigenen Portemonnaies lenken (zB in Nordafrika), scheint das tragisch zu sein, weil das diktatorisch beherrschte Volk nichts dagegen tun kann.
In den USA ist es aber so, daß gerade der verarmte White Trash treuste Republikaner-Stammwählerschaft ist.
Die doofen Amis wählen freiwillig immer die Trickle-Down-Politiker, die Steuergeschenke an Milliardäre bekämpfen, die staatliche Hilfsprogramme und Sozialausgaben verdammen.
Die allerdümmsten Kälber…
Da die Milliarden täglich hinaus zu den Superreichen fließen, bleibt ganz unten nichts mehr übrig.

[….]  Auch nach dem jüngsten Index der Welthungerhilfe und des Internationalen Forschungsinstituts für Ernährung und Entwicklung (Ifpri) gilt die Situation in 50 Staaten bis heute als "ernst" oder "sehr ernst". Besonders betroffen sind Tschad, Zentralafrika, Jemen, Sambia, Madagaskar, Sierra Leone und Haiti. Darüber hinaus gibt es vierzehn Staaten, darunter Somalia, der Sudan, der Südsudan oder auch Libyen, die zwar mindestens genauso schwer vom Hunger bedroht sind, aber keine verlässlichen Daten mehr liefern können.
[….]  Noch immer sind weltweit 795 Millionen Menschen akut von Hunger betroffen. Und das, obwohl sich die Vereinten Nationen das Ziel gesetzt haben, den Hunger weltweit bis 2030 zu besiegen. [….]


Donnerstag, 20. Oktober 2016

Billiger Sterben


Nur zwei Dinge auf Erden sind uns ganz sicher: der Tod und die Steuer.
(Benjamin Franklin)

Bei der gestrigen, dritten US-Präsidentschaftsdebatte sah man wieder einmal einen faktenfernen und sprachfaulen Donald Trump. Immer wieder floskelte er über „and many many more“ oder „many others.“
Mit 12 oder 13 Jahren, so ungefähr in der 7. Klasse bekamen wir solche Formulierungen bei Deutsch-Aufsätzen als „Stilfehler“ angestrichen.
Bitte keine vagen Formulierungen, schreibt aus, was gemeint ist.
Daß Trump auf dem geistigen Niveau eine Präpubertären stehengeblieben ist, wundert nicht. Bei ihm zeugen diese prahlerischen und substanzlosen Formulierungen von seinem gewaltigen Ego. Er findet sich selbst so großartig, daß er es gar nicht nötig hat, sich für ein paar Sekunden zu konzentrieren, um konkret auszudrücken, was er eigentlich sagen will.
Ganz offensichtlich ist er völlig unfähig Selbstreflexion zu betreiben. Er kann sich nicht zur Realität in Relation setzen, sondern sieht sich als alles überstrahlenden Fixstern.
Wer es wagt zu widersprechen oder ihn auch nur anzweifelt, muß in Trumps Universum zutiefst böse, verblödet, bestochen, korrumpiert oder alles zusammen sein.

Warum stößt dieser Charakter nicht 100% der Amerikaner ab? Wieso finden ihn 40 % der Wähler ganz großartig?

Vielleicht liegt es daran, daß die meisten Menschen sich selbst als Mittelpunkt der Welt sehen. Daher verstehen sie instinktiv Trumps extrem egozentrierte Sicht auf die Dinge.

Es erfordert eine gewisse intellektuelle Anstrengung sich selbst als das unwichtige kleine Rädchen zu sehen, das man tatsächlich ist.

Die eigene Endlichkeit, Begrenztheit und Unwissenheit als selbstverständlich zu akzeptieren, erschreckt die meisten Homo Sapiens, weil sie dazu zu dumm sind.

Wir mogeln uns um unsere im Vergleich zu Stören (150 Jahre), ldabra-Riesenschildkröten (250 Jahre), Grönlandhaien (400 Jahre), Sumpfzypressen (3.500 Jahre), Eichen (10.000 Jahre) oder Neptungras (100.000 Jahre) recht kurze Lebensspanne herum.

Daß mit der Geburt eines Babys auch dessen Sterben und Tod sicher ist, wird so erfolgreich verdrängt, daß Mensch ganz geschockt reagiert, wenn ein Kind stirbt. Dann ist man am Boden zerstört und spricht von besonderer Tragik.
Wieso eigentlich?
Könnte man nicht angesichts der elenden Unausweichlichkeit des Sterbens über jeden froh sein, der es hinter sich hat?

Menschen altern und sterben.
Es ist genauso absurd sich gegen den Alterungsprozess zu sperren (nur Blanche Devereaux bleibt ewig 42), wie den Gedanken an den eigenen Tod zu verdrängen.

Da die Menschen generell nicht sterben wollen und aus der Tatsache, daß sie es doch müssen, die Konsequenz ziehen energisch den Kopf in den Sand zu stecken, sterben die Menschen auch in den meisten Fällen so, wie sie es gerade nicht wollen.
Vorsorge würde zu viel IQ erfordern.

Zwei von drei Deutschen verbringen die letzten Stunden ihres Lebens nicht an dem Ort, den sie sich wünschen. Nach einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit wollen nur sechs Prozent der Deutschen im Krankenhaus oder Pflegeheim sterben. In der Realität sterben jedoch dreiviertel aller Menschen in solchen Institutionen. Diesen deutlichen Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit zeigt die Krankenkasse in ihrem Pflegereport 2016. [….]

Tja, wenn doch bloß diese lästige Realität nicht wäre!
Ein Krankenhaus ist natürlich gut, wenn man krank ist und dort Linderung oder gar Heilung erfahren kann.

Aber im Krankenhaus kann auch Leidensvergrößerung erzielt werden. Mit dem lächerlich untauglichem Versuch das Unvermeidbare zu vermeiden, verdient man nämlich prächtig.
Da müssen sich die Patientenwünsche hinten anstellen.

[….] Nicht nur widerspricht das Sterben im Krankenhaus den Wünschen der meisten Menschen. Es belastet auch das Solidarsystem. [….]  64 Prozent dieser Personen waren im letzten Quartal vor ihrem Tod im Krankenhaus. Gerade Klinikaufenthalte sind teuer: ihr Anteil an den Gesamtkosten in den letzten drei Monaten des Lebens beträgt 83 Prozent. Ein solcher Aufenthalt kostet im Schnitt knapp 9000 Euro. [….]  „Diese vermeidbaren Krankenhausaufenthalte belasten nicht nur die Solidargemeinschaft. Sie stehen auch im klaren Widerspruch zu dem, was sich die meisten Menschen wünschen, wenn sie sterben müssen. […..]

Eine vernünftige Pflege zu Hause in den eigenen vier Wänden, wie es sich die überwältigende Mehrheit der Deutschen wünscht, kostet bei Sterbenden durchschnittlich 1.900 Euro im Monat.
Statt diesem vergleichsweise sehr billigen Wunsch zu entsprechen, sorgt unser Gesundheitssystem dafür, daß der 4 ½ mal so teure, nicht gewünschte quälerische Weg gegangen wird.

[….] Hinzu kommt eine Tendenz zur weiteren Institutionalisierung des Sterbens, die sich aus den Beschreibungen der Sterbeprozesse von Angehörigen oder Freunden ergibt: Vor mehr als 20 Jahren starben 55 Prozent zu Hause und 6 Prozent im Pflegeheim. In den letzten fünf Jahren hingegen starben 32 Prozent zu Hause und 22 Prozent im Heim. Der Anteil derer, die im Krankenhaus starben, ist mit knapp 40 Prozent etwa gleich geblieben. [….]

Schuld an diesem Irrsinn sind Geldgier der Pharmaindustrie und der übergroße Einfluss der christlichen Religion auf die Parlamentarier.
Die Christenmafia im Bundestag verweigert sich ostentativ dem mehrheitlichen Wunsch der Bundesbürger ihre persönlichste Angelegenheit überhaupt, nämlich ihr eigenes Leben, selbstbestimmt zu gestalten.
Wären die Menschen nicht so verblödet und geübt darin ihre eigene Sterblichkeit zu verdrängen, würden sie anderen Parteien wählen.

[….] Ginge es nach dem Willen der Bevölkerung, wäre Sterbehilfe längst kein Tabuthema mehr: 87 Prozent der Deutschen meinen, dass der einzelne Mensch selbst bestimmen darf, wann und wie er sterben möchte. Immerhin 77 Prozent können sich vorstellen, persönlich Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie unter einer unheilbaren Krankheit, schwerer Invalidität oder nicht beherrschbaren Schmerzen leiden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sprach 2011 in seinem Urteil zum Fall »Haas gegen die Schweiz« sogar von einer »positiven Verpflichtung des Staates (…), die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die einen würdigen Suizid ermöglichen«.
In der Politik sind diese klaren Voten bislang nicht angekommen. Im Gegenteil: Der Bundestag hat mehrheitlich entschieden, die Möglichkeiten der Sterbehilfe so einzuschränken, dass künftig kaum ein Sterbewilliger noch einen Arzt finden wird, der ihm bei der Verwirklichung seines letzten Wunsches zur Seite steht. [….]

Unser genialer Christenbundestag verdonnert also die Bevölkerung zu einem Zwangsweg in die Palliativversorgung, die für über 90% der Menschen gar nicht möglich ist, weil sich bisherige Bundes- und Landesregierungen unter dem Druck der Kirchen- und Krankenhauslobby weigerten die entsprechenden Strukturen zu schaffen.

Auch ohne entsprechende gesetzliche Grundlagen, kann man aber einiges tun, um die Wahrscheinlichkeit eines Endes mit extremen Schmerzen an Schläuchen und Maschinen angeschlossen zu minimieren.

Man kann zum Beispiel wie ich längst in einem Notariat gewesen sein und mit Stempel und Siegel eine so weit wie rechtlich mögliche Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Pflegeverfügung zu erstellen. Man kann wie ich schon vor Urzeiten einen Bestattungsvertrag abgeschlossen haben.
Man kann rechtzeitig dafür sorgen so zu wohnen, daß man nicht irgendwann wegen Gebrechlichkeit gezwungen wird umzuziehen (Stichwort „Barrierefreiheit“). Man kann sich entsprechende Einrichtungen (Betreutes Wohnen, Alten-WGs, etc) ansehen, bevor es zu spät ist und man gaga ins nächste staatliche Pflegeheim mit Vierbettzimmern geschoben wird.
Man könnte auch überlegen wie man die Reißleine zieht, bevor es soweit ist, daß man nicht mehr selbst entscheiden kann.

Unglücklicherweise ist Mensch aber zu wenig selbstreferenziell, um entsprechende Schritte zu unternehmen. Siehe Trump.
Die meisten Menschen sind kleine Trumps, die sich eine Welt ohne sich selbst gar nicht vorstellen können.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Focus on the issues.



Gibt es eigentlich für Panel-Fetischismus schon eine ICD-10-GM-Nummer; ist das offiziell als Krankheit anerkannt?
Ich habe das nämlich. Vollbild.
Ich bin hochgradig süchtig; kann nicht mehr aufhören mir manisch auf US-Newssendern Podiumsdiskussionen („Panels“) über die Präsidentschaftswahl anzugucken. Entweder ich ziehe mir das live auf CNN rein, oder ich suche mir solche Panel-Clips anderer Sender auf Youtube.
Dabei ist das im Gegensatz zu Pornosucht oder Kiffen höchst unangenehm.
Wenn Trumps Hühner, Kellyanne Conway oder  Scottie Nell Hughes loslegen und ihre braune stinkende Gülle über die Zuschauer ergießen, beiße ich vor Entsetzen in die Schreibtischplatte und suche meine Schubladen hektisch nach Benzodiazipinen ab.
Noch schlimmer wird es bei Trumps allgegenwärtigem Ex-Manager Corey Lewandowski, der mit einer nie dagewesenen Bosheit besticht.
Mein Panel-Fetischismus ist so ähnlich wie „Ritzen“. Es ist pervers und schmerzhaft, aber irgendwas muß man halt tun, um seinen geschockten Gefühlshaushalt zu erden.
Im ICD-10-Code ist das Kapitel XX.

XX. Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität (V01-Y98)
Vorsätzliche Selbstbeschädigung (X60-X84)
(….)

X79 Vorsätzliche Selbstbeschädigung durch stumpfen Gegenstand
X80 Vorsätzliche Selbstbeschädigung durch Sturz in die Tiefe
Inkl.: Vorsätzlicher Sturz von einer Ebene auf eine andere (….)
X83 Vorsätzliche Selbstbeschädigung auf sonstige näher bezeichnete Art und Weise
Inkl.: Vorsätzliche Selbstbeschädigung durch:
    - ätzende Substanzen, ausgenommen Vergiftung
    - elektrischen Strom
    - Luftfahrzeugunfall
X84 Vorsätzliche Selbstbeschädigung auf nicht näher bezeichnete Art und Weise.


Eine der unerträglichsten Schleifen wiederholt sich alle paar Minuten.
Trumps  schrumpfköpfige Epigonen graben irgendwelche Uralt-Vorwürfe gegen Bill Clinton aus den 1980er Jahren hervor und wenn dann mit Trumps Sexual-Assault-Band von 2005 gekontert wird, empören sich seine Jünger, daß das schon so lange her sei und Clinton das Band nur nutze, um abzulenken.
Die Wähler wünschten sich hingegen „focus on the issues.“

Das ist dreifach perfide.

1.   Ist es Trump, der sich beharrlich weigert konkret zu werden und stattdessen uralte Sexgeschichten über Bill Clinton ausgräbt.
2.   Kann man nicht ständig unter die Gürtellinie treten und dann beklagen die Wähler wollten nicht, daß unter die Gürtellinie getreten werde und
3.   Ist Trumps Charakter durchaus ein Thema (=issue). Kann man einen Typen ins Weiße Haus lassen, der ein pathologischer Lügner und Lustgreis ist?

„Focus on the issue“ einzufordern ist darüber hinaus auch noch eine Plattitüde, ein Standard-Satz zur Wählerumschmeichelung.
Der Wähler will sich natürlich nicht als notgeiler Sittenstrolch mit großen Interesse für Bettgeschichten angesprochen sehen, sondern als seriöser, an Faken orientierter, vernunftbegabter Souverän.

Das deutsche Pendant ist den Wähler als „klug“ zu umschmeicheln.
Auch das hört der Urnenpöbel so gern und auch das ist unwahr.

Wähler wollen umschmeichelt werden.
Deswegen sagen Politiker auch in jeder zweiten Talkshows den Satz: „Die Wähler sind viel klüger als wir denken!“

Wer gewählt werden möchte, hat sein Volk zu loben. Außerdem betont man in jedem Falle wie sehr man gerade die Gegend, in der sie leben, liebt.
Das sind allgemeingültige Regeln für erfolgreiche Wahlkämpfer.
Dazu gibt es nationale Besonderheiten. So darf kein deutscher Politiker für Tempolimit 100 auf Autobahnen oder teurere Spritpreise eintreten. Kein amerikanischer Politiker darf sich als Atheist outen.
Natürlich wäre es ausgesprochen sinnvoll nur noch 100 km/h zu gestatten, den CO2-Ausstoß durch Verteuerung von Erdölprodukten zu reduzieren und endlich mal keinen Frömmler ins Weiße Haus zu schicken.
Aber sinnvoll ist nicht das was der Wähler will.

Der Grund ist, daß der Wähler eben auch nicht klug, sondern ausgesprochen doof ist.

Das ist Demokratie. Die Wähler verlangen Ehrlichkeit von ihren Politikern, wählen aber lieber die Lügner.
So bringen es von und zu Guttenberg oder von der Leyen sehr weit. So kommt Frauke Petry auf Rekordwerte.

Da gab es mal eine Roseanne-Epidode, als die Familie Connor Fernseh-Testfamilie zur Ermittlung der Einschaltquoten wurde.
Fortan guckte man, in dem Bewußtsein das gewählte Programm werde statistisch erfasst, nur noch Bildungsfernsehen. Der Fernseher lief rund um die Uhr mit Hochkultur und seriösen Diskussionen.
Allerdings allein, denn darauf hatte die Familie Connor keine Lust und traf sich unterdessen in Dans kalter Garage beim winzigen Zweit-TV, um dort Titten-Shows und Monstertrucks zu glotzen.

Angeblich Seriöse versuchen angeblichen Unseriösen deren Unseriosität durch Unseriosität zu beweisen – ohne sich einzugestehen, was unseriöse Argumentation über die eigene Seriosität aussagt.

Ein Beispiel von heute: Die ach so seriöse JU-München zieht über die unseriöse rot-rot-grüne Option her. Die wären nicht fähig das Land zu führen. Belegen will das die CSU-Jugendorganisation mit extra dümmlichen Bildchen.




Beim Panel-Surfen landet man gelegentlich übrigens auch in Runden, in denen die Trumpidioten ordentlich verhauen werden.
Es gibt in Amerika auch sympathische Journalisten und Polit-Analysten.
In dieser Runde sind gleich drei – Van Jones, Bakari Sellers und Host Don Lemon:


Das hat schon was, wenn Trump-Gegner Trump zitieren und Trump-Fans dann empört antworten, das können man aber nicht ernst nehmen, weil Trump ja nicht das meine und tue, was er sage.

Die meisten Kommentatoren sind sich einig, daß Trumps stündlich perfider werdende Hetze natürlich die teebeutlerische Basis begeistert, daß aber genau die seine Basis ethusiasmierende Polterei gemäßigte Wähler abschrecke. So vergrößere Trump nicht seine Wählerschaft.

In den letzten Tagen jammert Trump nur noch.
Wenn er nicht gewänne, liege das selbstverständlich nicht an ihm, (nein, denn er macht nie Fehler!), sondern daran, daß das ganze System „rigged“  wäre. Die Medien und Hillary Clinton und die Demokratische Partei steckten unter einer Decke; hätten ich gegen Trump verschworen.

Ja, Cry Baby Trump hatte es so schwer im Leben. Alle waren immer gegen ihn.


Der pathologische Irre Trump kollidiert mit der bitteren Realität – er könnte die Wahl verlieren und Verlieren ist in seiner Selbstsicht nicht vorgesehen.
Ein Trump verliert nur, wenn die anderen unfair spielen und finstere Mächte gegen ihn agitierten.

Der Demokrat Barack Obama verlässt daraufhin auch den Pfad der Issues und greift Trump an, wo es wehtut, kratzt an dessen gewaltigem Ego.
Trump solle aufhören zu weinen und nicht alle die Schuld bei allen anderen suchen, er solle lieber kämpfen, statt schon Wochen vor der Wahl aufzugeben.


Der schwarze Demokrat bezichtigt das Mega-Ego als weinerlich und ruft ihm zu sich zusammenzureißen und zu kämpfen.
Das muß Mr. Superwichtig richtig wehtun.