Das mit dem Sextrieb ist eine merkwürdige Sache. Zum
Glück fiel meine Pubertät in eine Zeit vor dem Internet, als
Pornographie noch nicht allgemein zur Verfügung stand. Die VHS-Videocassetten
kamen 1980 nach Europa, aber einerseits waren die Rekorder zunächst nahezu
unerschwinglich und andererseits musste man 18 sein, um den Pornobereich einer
Videothek zu betreten. Das war zudem mit einer enormen Hemmschwelle verbunden.
Alles nicht so einfach. Es gibt in
Literatur und Popkultur vielfach das Motiv des Teenagers, der das Masturbieren
entdeckt und sich angefangen mit den Unterwäscheseiten im Otto-Katalog bis hin
zu Astgabeln von allem sexuell erregen lässt. Tatsächlich; die eigene Phantasie
und zwei gesunde Hände sind vollkommen ausreichend.
Boomer und GenX fragen sich angesichts der unermesslichen
Pornoflut des Internets – Rund ein Drittel aller Suchanfragen weltweit widmen
sich pornographischen Inhalten – wie es sich wohl auf das Sexualverhalten
Jugendlicher auswirkt, wenn sie mit dem Beginn ihrer Pubertät gar nicht erst sexuelle
Phantasien entwickeln, sondern jede erdenkliche (und auch nicht auszudenkende)
Spielart in drastischer Darstellung 24/7 zur Verfügung haben.
[…..] 1. Der
durchschnittliche Pornhub-Besucher ist 37 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der
Pornhub-Besucher lag im Jahr 2022 bei 37 Jahren, wobei die Gruppe der 18- bis
24-Jährigen um +2 Prozentpunkte wuchs und die Altersgruppe der 35- bis
44-Jährigen um -2 Prozentpunkte sank.
2. Früher Erstkontakt mit
Pornos
Jede dritte Person im Alter
von 11 bis 17 Jahren hat bereits einen Porno gesehen. Der Erstkontakt mit
Pornos erfolgt laut einer Studie der Medienanstalt NRW am häufigsten zwischen
dem 12. Und 14. Lebensjahr. Dabei zeigen sich nur geringe Geschlechtsunterschiede.
In der Bewertung von Pornos gibt es jedoch deutliche Unterschiede: So empfinden
Mädchen Pornos häufiger als schockierend, erniedrigend oder demütigend.
3. Zusammenhang von
Pornokonsum und Psychischer Gesundheit
Studien zeigen, dass sich
der Konsum von Pornos im Teenageralter negativ auf das Selbstwertgefühl und die
psychische Gesundheit von Jugendlichen auswirkt.
4. Durchschnittliche
Besuchsdauer auf Pornhub
9 Minuten und 54 Sekunden
dauerte ein durchschnittlicher Besuch auf Pornhub im Jahr 2022. Im Vergleich zu
den letzten Jahren stieg die Dauer damit in vielen Ländern an, so auch in
Deutschland (Ø 10 Minuten und 16 Sekunden). Besonders auffällig: Die Besucher:innen
der Generation Z erledigen ihre Angelegenheiten fast eine Minute schneller als
die älteren Altersgruppen.
5. Nur ein Bruchteil
entwickelt eine Pornosucht
Psycholog:innen gehen davon
aus, dass etwa 3-5 Prozent der männlichen Bevölkerung von einer Pornosucht
betroffen ist. Das heißt wir sprechen hier von Werten ab 500.000 Männern in
Deutschland. Bei Frauen ist die Lage unklarer. Laut internationalen Studien
sind nur halb so viele Frauen wie Männer betroffen.
6. Sonntag ist Porno-Tag
Weltweit ist der Sonntag
der beliebteste Tag, um Pornhub zu besuchen. Der Freitag weist hingegen den
geringsten Traffic auf. Die Hauptnutzungszeiten sind in der Regel zwischen 22
Uhr und 1 Uhr nachts.
7. Die USA sind Weltmeister
im Pornoschauen
Erneut sind die Vereinigten
Staaten das Land mit dem höchsten täglichen Traffic auf Pornhub, gefolgt vom
Vereinigten Königreich und Frankreich. Deutschland landet in dem Ranking auf
Platz 8.
8. Vorlieben der Deutschen
Die Deutschen lieben
einheimische Pornos. "Deutsch" und "german" waren 2022 die
beliebtesten Suchbegriffe. Anal ist die beliebteste Videokategorie in
Deutschland, gefolgt von Videos der Kategorie "Lesbisch". Im
Vergleich zu den vorherigen Jahren wurde sehr häufig nach "curvy
german" gesucht.
9. Transgender-Pornos sind
im Trend
Die Kategorie
"Transgender" wuchs um +75% und war 2022 die am häufigsten gesuchte
Kategorie in Brasilien und die drittbeliebteste in den Vereinigten Staaten und
Italien. Dabei sehen sich Männer Transgender-Videos deutlich häufiger an als
Frauen. Besonders beliebt sind Videos dieser Kategorie bei der Generation der
25-34-Jährigen.
10. NRW ist das Bundesland,
in dem am häufigsten nach pornografischen Inhalten gesucht wird
In Deutschland werden jeden
Monat insgesamt 42.933.350 Suchanfragen zu pornografischen Inhalten im Netz
erfasst. Das Bundesland mit dem höchsten Suchvolumen für Pornografie ist
Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen und Bayern. [….]
(Techniker Krankenkasse, 25.09.2024)
Über 500 Millionen Porno-Suchanfragen pro Jahr in Deutschland
(Sonntags nach der Kirche erst mal anale Lesbenpornos reinziehen) haben aber
nicht die Auswirkung, die sich Konservative vorstellen: mehr Sex, früher Sex.
Nein, ganz im Gegenteil, Jugendliche fangen immer später an.
[…] Jugendliche sind später sexuell aktiv. Das
Kondom ist beim „ersten Mal“ das Verhütungsmittel Nummer eins, während die
Nutzung der Pille rückläufig ist. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der neunten
Welle der Studie „Jugendsexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA), die heute veröffentlicht wurden.
Hierzu erklärt Prof. Dr.
med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Annahmen, wonach immer mehr junge
Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht. Im
Gegenteil: Im Alter zwischen 14 und 16 Jahren geben deutlich weniger Mädchen
und Jungen an, sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben als noch vor zehn Jahren.“
Während sexuelle Aktivitäten unter den 14-Jährigen insgesamt mit
durchschnittlich vier Prozent noch die Ausnahme sind, hat im Alter von 17
Jahren mehr als die Hälfte Geschlechtsverkehr-Erfahrung. Junge Frauen deutscher
Herkunft haben im Alter von 17 Jahren im Durchschnitt zu knapp 70 Prozent das
„erste Mal“ erlebt. Bei den gleichaltrigen Frauen mit ausländischen Wurzeln
sind es 37 Prozent. Unter den 17-jährigen Jungen sind es 64 beziehungsweise 59
Prozent. […..]
(bioeg, 03.12.2020)
Die mit Emphase von den Rechten vorgetragene Sorge der „Frühsexualisierung“
von Kindern, ist eine Hoax.
Es ist ohnehin offenkundig; auch in den prüdesten viktorianischen
Zeiten, als Frauen sogar in voller Montur badeten und kein Körperteil unterhalb
des Kinns jemals entblößt zeigten, als es öffentlich extrem tabuisiert war,
über Sex zu sprechen und die Menschen so unaufgeklärt waren, daß manche Braut in
der Hochzeitnacht entsetzt zurück zu den Eltern rannte, weil sie beim besten
Willen nicht vorstellen konnte, daß ihr Ehemann so ein Wüstling wäre, sie
entblößt sehen zu wollen, funktionierte die Fortpflanzung. Auch in Saudi
Arabien und Afghanistan werden jede Menge Kinder geboren, obwohl es dort keine
Pornographie gibt und Mann, ob der Niqabs und Burkas keine Ahnung von
weiblichen Sexualorganen bekommt.
Der Sexualtrieb ist offensichtlich durch keine zivilisatorische
oder erzieherische Maßnahme zu unterdrücken, da er ein Lebensmerkmal ist. Kein
Wunder; auch Kolibris, Nashörner, Ringelnattern und walisische Schwarznasenschafe
kopulieren, auch wenn sie nie durch „amoralische“ Darstellungen sexualisiert
werden.
Der Sexualtrieb ist also immer da und lässt sich
offenkundig kaum unterdrücken.
Zivilisatorische Maßnahmen dürfen aber dennoch nicht ausbleiben;
Aufklärung ist notwendig, um Pubertierende mit dem Wissen über Verhütung,
Einvernehmlichkeit und sexuell übertragbare Krankheiten zu informieren. Wo das
geschieht, gibt es weniger sexuelle Gewalt und gesündere Jugendliche.
Im US-Biblebelt, wo auf Wunsch der rechtskonservativen
Christen jede Aufklärung aus den Schulen verbannt, Verhütungsmittel tabuisiert
und Literatur weggeschlossen wird, sind die Folgen eindeutig: Sehr viel mehr
Geschlechtskrankheiten, sehr viel mehr ungewollte Schwangerschaften, sehr viel
mehr Abtreibungen.
Die toxische konservativ-christliche Scheinmoral,
die sich über die angeblich so enthemmten Linken erhebt, hat eine drastische
Schattenseite. Die Rechtskonservativen und Religiösen haben eine ausgesprochene
Vorliebe für das Vergewaltigen von Kindern und dulden auch ausdrücklich
Kindervergewaltiger in ihren Reihen. Die Liste der US-Republikaner, die als Kindersextäter
auffällig wurden, ist schier endlos.
Kein Wunder, daß die Kinderfic**rorganisation Kirche, so
große Übereinstimmungen mit der GOP hat und sich für den Vergewaltiger Trump
begeistert.
Ich nenne nur die letzten zehn einer unvollständigen Republikaner-Liste,
die bis zum März 2025 1375 Fälle nennt.
·
[…]
1365 Charles Kyote Dunn, City Manager of Waurika, OK,
has been charged with child
sexual abuse
·
1366 Michael Priest, co-founder with his wife of 99+1 charity for foster kids
in OK, has been charged with
child sexual abuse
·
1368 Matthew Huttle, Indiana insurrectionist pardoned by Trump, was
previously sentenced
to 2.5 years for battery of his son, beating
him so badly he
could not sit properly for a week. He
was shot to death a week after his release in a clash with police.
·
1369 Theodore Middendorf, Illinois insurrectionist pardoned by Trump, raped
a seven year old child. He pleaded guilty in May 2024
·
1370 Peter Schwartz, Pennsylvania insurrectionist pardoned by Trump. He
assaulted police on Jan. 6 and had an extensive
history of violent behavior including domestic violence.
·
1371 Daniel Ball, Florida insurrectionist pardoned by Trump, has a criminal
record that includes Domestic
Violence Battery by Strangulation,"
·
1372 Kasey Hopkins, Kansas insurrectionist pardoned by Trump, raped
a woman, battering her and urinated in her mouth
·
1373 Edward Richmond, Jr., Louisiana insurrectionist pardoned by Trump was
court martialed for shooting a handcuffed Iraqi and convicted. He has also been
charged
with domestic violence though, as often happens, charges were dropped
·
1374 Benjamin Martin, California insurrectionist pardoned by Trump, pled to
battery charge in 2016 for beating
his 14-year-old daughter and in 2018 for assaulting his girlfriend.
·
1375 Edward Hemenway, Virginia insurrectionist pardoned by Trump, served
5 years in prison for sexual assault and illegally detaining a woman in 2006 [….]
(Dailykos, 25.03.2025)
Die falsche Prüderie und das Entitlement der Rechten und
Religiösen sind der Grund für ihre auffällig gewalttätigen und brutalen Methoden
der Triebabfuhr
[…] Ein Vater (47) soll
seinen damals 15-jährigen Sohn gegen Geld für sexuelle Dienste angeboten haben.
Ab März 2022 soll der Vater sein Kind erstmals einem Pastor „verkauft“ haben –
für 2800 Euro. Es folgten weitere erzwungene Treffen des Sohnes mit Missbrauchstätern.
Am kommenden Dienstag muss sich der Vater vor dem Landgericht Hamburg
verantworten. Vorwurf: besonders schwere Zwangsprostitution.
Dem Angeklagten wird
vorgeworfen, sich im März 2022 mit einem Pastor abgesprochen zu haben: Er gibt
seinen Sohn für sexuelle Machenschaften her und der Pastor zahlt ihm dafür 2800
Euro. Im selben Monat trafen sich Vater, Sohn und Pastor in Ochsenwerder, heißt
es in der Anklage. Das Geld wurde übergeben und der Sohn anschließend zu
sexuellen Handlungen gedrängt worden sein – die er gegen seinen Willen unter
großem Druck schließlich abgeliefert habe. Der Vater drohte dem Jungen laut
Anklage mit „großen Konsequenzen“, würde er sich widersetzen.
Nach diesem ersten
Missbrauch arrangierte der Vater laut Anklage weitere Treffen mit Freiern. Über
Online-Escort-Profile soll er seinen Sohn „angeboten“ haben. Dadurch sei es bis
Juni 2022 noch zu fünf weiteren Treffen mit Missbrauchstätern gekommen – zwei
Treffen davon sollen wieder mit dem Pastor gewesen sein. […]
(HHMopo, 27.06.2025)
Da wir jetzt eine konservative Familienministerin haben, wird
den Opfern von sexueller Gewalt gleich mal gezeigt, auf welcher Seite die CDU
steht.
[…] Der Fonds Sexueller
Missbrauch beim Bund läuft 2028 aus. Bis Ende August sollten Opfer noch Anträge
stellen können. Doch jetzt hat die Bundesregierung diese Frist ohne Vorwarnung
gekippt. Betroffene sind empört. Missbrauchsbetroffene
haben den kurzfristigen Stopp von Hilfsgeldern des Bundes scharf kritisiert.
„Der Fonds Sexueller Missbrauch ist ein unverzichtbares Instrument zur
Unterstützung der Opfer sexueller Gewalt“, sagte Ingo Fock, Vorsitzender des
Vereins „Gegen Missbrauch“. Als Schock bezeichnete Wilfried Fesselmann,
Sprecher des Betroffenenbeirats im katholischen Bistum Essen, den sofortigen
Stopp der Hilfsgelder.
Der Fonds Sexueller
Missbrauch war 2013 von der Bundesregierung eingerichtet worden. Er ging auf
eine Empfehlung des Runden Tisches sexueller Missbrauch zurück, der wiederum
2010 – nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche – ins
Leben gerufen worden war. Betroffene, die in Familien oder in Institutionen
Opfer von Missbrauch wurden, können seither aus dem Fonds sogenannte ergänzende
Hilfen beantragen, zum Beispiel Geld für Therapien oder medizinische
Leistungen.
Der Bundesrechnungshof
hatte den Fonds im Jahr 2024 als nicht haushaltsrechtskonform kritisiert,
daraufhin hatte der Bundestag dessen Abwicklung beschlossen – ohne aber eine
Nachfolgelösung zu entwickeln. 2028 soll der Fonds auslaufen. Bis 31. August
sei es aber noch möglich, Erstanträge zu stellen. So lautete zumindest die
offizielle Ankündigung. Doch diese Frist wurde jetzt ohne Vorwarnung gekippt
und auf 19. März vordatiert, wie das zuständige Bundesfamilienministerium am
Dienstag mitteilte. Grund sei die zu hohe Nachfrage, sodass die Mittel nun
vorzeitig erschöpft seien.
„Einfach rückwirkend
bereits vorliegende fristgerechte Anträge auszuschließen und die Annahme von
weiteren Anträgen bis zum kommunizierten Antragsende am 31. August 2025 zu
verweigern, kommt einem neuerlichen Verrat an Betroffenen gleich“, sagte die
Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus. […]
(Anette Zoch, 26.06.2025)