Freitag, 17. Dezember 2021

Danke CDU!

Wieder einmal bestätigt sich mein altes Postulat zu plebiszitären Methoden: Je weiter unten man die Entscheidungsträger sucht, desto mieser die Ergebnisse. Volksabstimmungen sind die Diktatur der Inkompetenz. Läßt man die Parteibasis Personalentscheidungen fällen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der/die Falsche ausgesucht.

(….) Wir lernen also wieder einmal, wie schwierig und fatal Mitgliedervoten sind.

Göring-Kirchentag statt Habeck, Müller statt Saleh, Scharping statt Schröder, Oettinger statt Schavan – die Kette der radikal falschen Mitgliederentscheidungen ist lang.

Meistens ist die Basis verblödet und entscheidet mehrheitlich für die Scheiß-Option. Siehe Recep Tayyip Erdoğans Wahl mit 52% zum Präsidenten im Juni 2018. Siehe Brexit. Nach dem Basisvotum der Engländer ist aber nicht nur falsch entschieden, sondern das Land ist in dieser Frage nicht etwa geeint, sondern mehr gegeneinander aufgehetzt denn je. Wie auch immer nun entscheiden wird, eine Hälfte der Bevölkerung wird in Frust verfallen und sich zunehmend destruktiv verhalten.

AfD, Linke, Grüne, SPD und FDP setzen alle auf mehr plebiszitäre Elemente, weil das populär ist und man sich einen schlanken Fuß macht. Nur CDU und CSU sind dagegen.

In diesem Fall – und es ist der einzige Fall an den ich mich erinnern kann seit ich erwachsen bin – stimme ich der Union zu. Sie hat Recht, alle anderen irren.

Die indirekte Demokratie – also mit hoher Wahlbeteiligung Experten in einen Gremium zu wählen, die dort als VolksVERTRETER nach ihrem eigenen Gewissen und unbeeinflusst entscheiden, ist zielführender.

Ebenso sollten Delegierte in Parteien entscheiden.

Nachdem aber die Büchse der Urwahl-Pandora offen ist, nutzt nun jeder die Drohung mit Basis-Entscheidung, um demokratische Prozesse zu unterminieren. (….)
(Demokratische Legitimation, 09.01.2019)

So musste auch die SPD den Schmerzensweg gehen und mit den von der Basis erwählten Esken und Walter-Borjans durch das 14%-Tal schlurfen, bis sie begriffen, sich doch lieber auf Scholz zu verlassen.

So mussten auch die Grünen den Schmerzensweg gehen und mit den von der Basis erwählten Özdemir und Göring-Kirchentag durch ein langes Tal schlurfen, bis sie begriffen, sich doch lieber auf Habeck zu verlassen.

(….) Urwahl des SPD-Parteivorsitzenden 1993: Zur Auswahl standen der kraftstrotzende Macher Schröder, die linke Wieczorek-Zeul und der unfassbar langsame Mann ohne Eigenschaften Scharping. Der Pfälzer Scharping war die Garantie dafür die Bundestagswahl 1994 zu verlieren, weil er nur eine schlechte Kopie des drögen Pfälzers Kohls war; wer auf sowas steht, wählt das Original.

Genauso wählten die SPD-Mitglieder 1993 und entsprechend kam es 1994.

Urwahl 2013 über den GroKo-Vertrag, will man mit Linken und Grünen in die Opposition, oder lieber dem Beispiel früherer Koalitionspartner Merkels folgen und sich an ihrer Seite marginalisieren und massakrieren lassen?

Berliner Urwahl 2014: Soll die Inkarnation der Ödnis, Michael Müller, 51, der fromme Evangele und Mann ohne Eigenschaften neuer Regierender Bürgermeister werden oder wagt man etwas und setzt auf den äußerst quirligen und dynamischen 37-Jährigen Fraktionschef Raed Saleh?

Klar, daß Müller mit fast 60% gewann. (…..)

(Prognosen, 31.08.2016)

Auch die Grünen fielen damit schon richtig auf die Nase und läuteten damit unter anderem den schwarzgelben Wahlsieg in NRW ein.

(…..)  Die Grünen-Mitglieder bestimmten per Urwahl die Bundestagsspitzenkandidaten.  Das ist ja mal gründlich schiefgegangen. Die ostdeutsche Merkel-Bewunderin Kathrin Göring-Kirchentag hatte die Grünen bei der letzten Bundestagswahl zielstrebig zur kleinsten Oppositionskraft hinter der LINKEn verzwergt.

(…..)  Mit konsequenter Umschiffung jeder inhaltlichen Politik brachten es Göring-Eckardt und Hofreiter fertig die Wähler eine volle Legislaturperiode so einzunebeln, daß niemand auch nur einen Schimmer von grünen Politikvorstellungen hat. Man kennt keine Konzepte, keine Pläne, noch nicht mal Meinungen zu den Bereichen Flüchtlinge oder Finanzpolitik.  Es ist noch nicht mal ansatzweise möglich auch nur die grobe politische Richtung der Grünen zu erahnen. (……)

Peter, Özdemir, Hofreiter und Göring-Eckardt hassen sich alle gegenseitig. Es gibt nur die eine Gemeinsamkeit; nämlich den Wunsch, den einzig guten Spitzenkandidaten, Minister Habeck zu verhindern. Das gelang bei der Urwahl – wenn auch denkbar knapp.

[……] Parteichef Cem Özdemir schnitt bei den Männern mit 35,96 Prozent extrem knapp am besten ab. Robert Habeck, Umweltminister in Schleswig-Holstein, holte nur 75 Stimmen weniger und kam auf 35,74 Prozent. Fraktionschef Anton Hofreiter vom linken Flügel der Partei bekam 26,19 Prozent. [….]

(dpa, 18.01.2017)

Urwahl ohne zweiten Durchgang. Das erinnert natürlich an die fatale Scharping-Urwahl von 1993, die direkt in die Opposition führte. (…..)
(Jeder kommt mal dran, 19.01.2017)

Zweimal entschied die CDU auf qualifizierter Ebene über die Personalie „Merz als Parteivorsitzender“, zweimal scheiterte er. Beim dritten Versuch lag die Entscheidungsgewalt in den Händen der Doofsten, der einfachen Parteimitglieder, und diesmal gewann Friedrich „Fotzenfritze“ Merz schon im ersten Wahlgang deutlich. Diese 62% sind ausgezeichnete Nachrichten für Bundeskanzler Scholz, der in seiner Ampelkonstellation stets gezwungen ist, Rücksicht auf die neoliberale FDP zu nehmen  und daher mit offener Flanke zu den Linken steht.

Aber mit dem ultrakonservativen Schreckgespenst Merz, dem Hedgefonds-Millionär mit seinen Privatjets und der nicht endenden Kaskade überheblicher und beleidigender Äußerungen gegen Frauen, Minderheiten und Arme, kann Scholz glaubwürdig das soziale Gewissen darstellen.

Die hanebüchenen Aussagen des designierten CDU-Parteichefs stammen dabei keineswegs, wie seine Befürwortung der straflosen Vergewaltigung in der Ehe, aus grauer Vorzeit (1997), sondern sie bestimmen auch sein aktuelles Denken, wie seine blitzartige Assoziation zu Pädophilie bestätigt, als er im September 2020 nach seiner Haltung zur Homosexualität gefragt wird.

Merz bemühte sich immer erst einmal um sein eigenes finanzielles Wohl, wurde so zum Multimillionär. Für Geringverdiener und Rentner in Armut kennt Merz nur Spott und Verachtung.

Eine Frau als CDU-Generalsekretärin will er nicht mehr. Auch in der Schwulenfrage hat er sich in 50 Jahren nicht bewegt; die mag er nicht und hält sie offenbar alle für Pädophile. Auch der gute alte tumbe Sexismus gegen Frauen lebt in Merz munter weiter.

(……) Wie halten sie es eigentlich mit ihrem Chef und Vorsitzenden Roland Tichy, der im Namen der Stiftung gegen Klimaschutz wettert und in seinem Blatt über den „G-Punkt“ von SPD-Politikerinnen mit Migrationshintergrund orakeln lässt.

Selbstverständlich gehört auch Multifunktionär Friedrich Merz, der selbst mit multiplen Shitstorms kämpft  zur Ludwig-Erhard-Stiftung.

Es wäre eine Gelegenheit von seinen eigenen schwulenfeindlichen Sprüchen abzulenken. Aber der Mann ist nicht lernfähig.

Einer der Merzschen Helden, Donald Rumsfeld, dem damals die CDU-Größen Merkel, Schäuble, Merz und Pflüger begeistert in den Irak-Krieg folgen wollten, sagte im Jahr 2002 an die Adresse der Kriegsgegner „Wenn du in einem Loch sitzt, solltest du aufhören zu graben“.

Friedrich Merz nimmt sich den Ratschlag allerdings nicht zu Herzen und gräbt sich nach seiner schwulenfeindlichen Attacke tiefer in sein Loch der Uneinsichtigkeit.

Obwohl man ihm bundesweit erklärte, wie diskriminierend, missachtend, falsch und ungehörig seine gedankliche Verknüpfung von Homosexualität und Pädophilie ist, gibt sich der renitente Multimillionär absolut beratungsresistent und unterstreicht tags darauf noch einmal explizit diesen angeblichen Zusammenhang.

[…..] Merz sagte der “Welt” weiter: “Die Toleranzgrenze ist immer überschritten, wenn Kinder betroffen sind, und da haben wir nun genug abscheuliche Dinge gesehen in letzter Zeit.” Das werde er auch in Zukunft so sagen, “selbst wenn es offenbar dem einen oder anderen nicht gefällt”. [….]

(RND, 22.09.2020)

Das ist schon interessant; der Mann, der so gern Kanzler werden will ist nicht nur ganz offensichtlich intellektuell nicht in der Lage seinen Irrtum zu bemerken, sondern ihn verlassen auch alle politischen Instinkte. Selbst wenn er anderer Meinung ist, sollte er doch erkennen sich total verrannt zu haben, weil ihm niemand, auch nicht aus seinem engsten Umkreis beispringt. Kein CDUler will ihn noch verteidigen.

[…..] Friedrich Merz hat sich „verplappert“. Okay, das kann passieren. Zumal, wenn man zu verbaler Inkontinenz neigt, die Worte einem mitunter unkontrolliert entgleiten. Doch statt sich zu entschuldigen, behauptet er jetzt in der „Welt“, da sei etwas „bösartig konstruiert“worden. Um dann nochmals sein eigentliches Motiv zu unterstreichen: „Die Toleranzgrenze ist immer überschritten, wenn Kinder betroffen sind, und da haben wir nun genug abscheuliche Dinge gesehen in letzter Zeit.“ Was es fast noch schlimmer macht. Denn wieder konstruiert er diese merkwürdige Assoziation zwischen Homosexualität und Pädophilie. Und profiliert sich darüber hinaus als selbstloser Tugendwächter, dem es doch nur um das Wohl der Kinder geht. Damit begibt sich Merz in schlechteste Gesellschaft: Donald Trump hatte Hillary Clinton unterstellt, als Mitglied einer „Pizza-Connection“einem Pädophilenring anzugehören. […..][…..]

(H. Stutte, Mopo.de, 23.09.2020)

Von diesem Merz kann man nicht erwarten, daß er den Tichy-Affront begreift und sich aus Solidarität mit Chebli ebenfalls aus der LES zurückzieht.

Gut so; dann erkennt auch der Begriffsstutzige woran er bei Merz ist. (…..)

(Und noch einmal CDU-Sexismus in Reinkultur, 23.09.2020)

Dabei sind gar nicht so sehr die ultrakonservativen Positionen an sich das Problem des Friedrich Merz, sondern seine intellektuelle Minderbemittelung, die es ihm unmöglich macht, sich zu zügeln. Er versteht offenbar gar nicht, wie sehr er sich und der CDU schadet, wenn er ewiggestrig dampfplaudert.

Merz kann sich nur unter seinesgleichen entfalten, auf kleinen Bühnen mit einem rechtskonservativen JU-Publikum, oder in einem Ost-CDU-Landesverband. Wenn er a priori sicher sein kann, der Star zu sein.

Schon ein CDU-Bundesparteitag, an dem auch Sozialausschüsse und Frauenunion teilnehmen, schüchtert ihn ein.

Noch schlimmer ergeht es ihm in Talkshows, wenn es um Themen geht, die er zu beherrschen glaubt, in Wahrheit als Blackrock-Lobbyist ohne eine einzige Minute Regierungserfahrung, aber intellektuell überfordert ist.

(….)  Zu den faszinierendsten urbanen Legenden gehört die (nahezu im Wochentakt von ihm selbst widerlegte) Darstellung des Friedrich Merz als Wirtschaftsexperte.

In Wahrheit ist der Jurist ökonomisch so ahnungslos, daß er von richtigen Experten kontinuierlich ausgelacht wird.

Grüne, Linke und Sozis führen ihn immer wieder in Talkshows vor, wenn er etwas besonders Idiotisches von sich gibt und seine eklatanten ökonomischen Wissenslücken offenbart.

[…] Doch dann rauscht ein Shitstorm durchs Netz. Wirtschaftspolitiker, Ökonomen und Vertreter des Wahlvolkes sind entsetzt von mangelndem Sachverstand oder einfach empört. Er biete Merz "ein kurzes Briefing in Sachen Geldsystem und Staatsfinanzen" an, "sollte nicht länger als ein Jahr dauern, bis wir Sie so fit haben, dass Sie wieder mitreden können", twittert der Ökonom Maurice Höfgen, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag arbeitet. "Ist schon fast lustig, dass der 'Wirtschaftsexperte Merz' keine Ahnung von wirklich grundlegender Ökonomie zu haben scheint", ein anderer. "Die alte Nummer, den Menschen große Angst vor angeblichen Schulden machen", ärgert sich ein Nutzer.  "Ohgottohgott, dieser Mann tritt in meinem Wahlkreis an. @FriedrichMerz, kommen Sie doch mal rüber in die Altstadt, ich leih' Ihnen meinen Bofinger", bietet jemand an. Auf die "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre" von Peter Bofinger verweist auch der Linken-Fraktionsvize Fabio De Masi, er twittert ein Bild des Lehrbuchs. "Ist das die neue Wirtschaftskompetenz?", fragt er. Und, an Merz gerichtet: "Wissen Sie eigentlich, was eine Liquiditätsfalle ist? Sie scheinen da was verwechselt zu haben." - "Oh Lord Keynes!" […..]

(SZ, 26.04.2021)

Die einstigen Wirtschaftsparteien der Union, die so tief gesunken sind, daß sie einen lügenden Blender (Guttenberg), einen hoffnungslos Überforderten, der wegen Lustlosigkeit zurücktrat (Glos) und nun sogar Altmaier zum Wirtschaftsminister machten, sind ökonomisch so verblödet, daß sie noch nicht mal mehr merken wie hanebüchen ihre Aussagen sind und sich selbst für brillant halten. Der klassische Dunning-Kruger-Effekt.

[…..] Genüsslich schiebt die Süddeutsche noch nach, dass Merz schon öfter mit wirtschaftswissenschaftlich zweifelhaften Ratschlägen aufgefallen sei, vor einem Jahr z.B. mit dem Hinweis, man dürfe Fleisch nicht zu teuer machen, weil Lebensmittel eine geringe Preiselastizität haben. Da hätte er nun wirklich einmal überlegen sollen, was er sagt. Wirtschaftspolitiker/innen, die keine Ahnung haben, aber glauben, sie zu haben, haben möglicherweise noch etwas anderes: ein erhöhtes Risiko, dem Dunning-Kruger-Effekt zum Opfer zu fallen. Die anderen lassen sich vielleicht doch eher von Expert/innen beraten. [….]

(Science Blog, 27.04.2021)  (….)

(Unternehmerisches Versagen, 09.10.2021)

Als zukünftiger CDU-Bundeschef und mutmaßlich auch CDUCSU-Fraktionsvorsitzender, wird sich Merz aber nicht auf Auftritte in völkisch-affinen bierseligen Verbindungskellern der JU beschränken können, sondern auch auf offener Bundestagsbühne auftreten müssen.

Schon als Chef der 35%-Union von 2000 bis 2002 musste er sich sang- und klanglos von der damals noch unerfahrenen Angela Merkel wegräumen lassen.

Nun hat er es mit einer demoralisierten 24%-Fraktion zu tun, die nie ins konservative Horn stoßen kann, ohne von des AfD-Proleten ganz rechts, mit noch extremeren Ansichten übertrumpft zu werden.

Zudem wird der Mann ohne Regierungserfahrung bei der nächsten Bundestagswahl 2025 immerhin 70 Jahre alt sein und schon deswegen nicht die jungen Wähler ansprechen können. Die moderaten Konservativen der urbanen Gegenden, die 16 Jahre lang Merkel wählten, wird er durch seine abstrusen gesellschaftlichen Vorstellungen ebenfalls nicht gewinnen können. Er kann nur nach ganz rechts zielen, aber da sitzt schon als Original die AfD.

Mit Merz haben die CDU-Mitglieder in ihrer mangelhaften Übersicht, ihrem fehlenden Weitblick, ihrem strategischem Unvermögen, denjenigen gewählt, den sie gemäß ihres Bauchgefühls am liebsten mögen.

Ein unsinniges Kriterium, denn die CDU-Mitglieder wählen ohnehin CDU. 

Der neue Parteichef kann aber nur Kanzler werden, wenn er über die 24% Restwähler hinaus, weitere Bürger anspricht. Dafür ist der homophobe, misogyne, Cannabis verteufelnde, Hartz-Empfänger verachtende Anti-Gender-Mann, der als ehemaliger Richter gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung votierte, genau der Falsche.

All diese potentiellen Wähler, die Merz abstößt, können die Ampel-Parteien 2025 einsammeln.







Donnerstag, 16. Dezember 2021

Sachsen-Theodizee

Seit ein paar Tausend Jahren überlegen die schlausten Köpfe der Welt, wie sich die Existenz eines Gottes beweisen ließe. Eine Antwort fiel niemand ein.

Für uns Atheisten ist es viel einfacher; wir brauchen keine Jahrtausende, sondern nur eine Minute, um den Glauben an Gott in ein Paradoxon zu führen.

Gott kann keinen Stein erschaffen, der so schwer ist, daß er ihn nicht heben kann.  Könnte er so einen Stein machen, könnte er ihn nicht anheben und wäre damit nicht allmächtig, also auch kein Gott. Könnte er nicht so einen Stein machen, wäre er nicht allmächtig und damit kein Gott.

Gott heilt keine Amputierten, sondern nur solche Krankheiten, bei denen einen Spontanremission möglich ist.

Aber auch diese Abwandlungen der Theodizee-Frage sind eine Jahrtausende bekannte Problematik, die nie ein Theologe oder Geistlicher beantworten konnte.

(….) Gerätselt darüber wurde aber schon vor 3.000 Jahren im alten China, bei den Sumerern, in Indien, im Iran, Babylonien und Ägypten. Eine Antwort fiel nie einem ein. Zu offensichtlich ist die Tatsache, daß ein Gott nicht gleichzeitig allmächtig und gut sein kann.

Fall A) Ein allmächtiger Gott existiert nicht.

Fall B) Ein allmächtiger Gott existiert. Dann zeigen aber Auschwitz und die weiteren bekannten Genozide, daß er ein Arschloch sein muß und das ist per Definition eben nicht göttlich. Also existiert eben doch kein (lieber) Gott.

Was ich hier wieder einmal skizziere, ist das alte Theodizee-Problem.

Der Begriff wurde durch Gottfried Wilhelm Leibniz, dem letzten Universalgelehrten der Geschichte in seiner Abhandlung  „Essai de Théodicée“ (1710) geprägt. Damit griff er aber einen Jahrtausende alten Gedankengang auf. Die große Theodizee-Frage (Rechtfertigung Gottes“) wird immer wieder gestellt - seit Jahrtausenden, seit Epicur.
Sextus Empiricus, der Arzt und Philosoph des 2. Jahrhunderts, formulierte das Dilemma folgendermaßen:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Ich persönlich halte mich da an die Antwort des Ausschwitzüberlebenden Yehuda Bauers- die ich logisch einfach bestechend finde.
„In letzter Zeit war die Leistungsbilanz Gottes, was die Juden anbelangt nicht gerade überwältigend." Er könne nicht zugleich allmächtig und gerecht sein - denn wäre er es, hätte er Ausschwitz nicht zugelassen. Doch offensichtlich konnte er es nicht verhindern.
Und was ist wenn es einen Gott gibt, der Ausschwitz verhindern wollte, aber nicht konnte?
Auch dazu hat Bauer eine einfache Antwort: „Ein armer Kerl, der Unterstützung braucht, der sich seine Stärke von uns holen muß - einen solchen Gott brauche ich nicht!“
Interessanter als die große Theodizee-Frage an sich finde ich die Tatsache, daß professionelle Priester, Ordensleute und klerikaler Hochadel nach 2000 Jahren Kopfzerbrechen immer noch keine Alibi-Antwort gefunden haben.

(Die Christen des Tages – Teil XIII und Teil XIV – 07.01.2010)  (….)

(Theodizee 2017, 31.10.2017)

2020/2021 taucht die Theodizee-Frage angesichts von 5,3 Millionen Covid19-Toten; den meisten davon in den besonders frommen Ländern USA (834.000 Tote) und Brasilien (617.000 Tote); in der Corona-Variante wieder auf.

Falls ein Gott existierte, gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Gott will diese viele Millionen Toten. So denken insbesondere konservative Christen, die darin eine Strafe für Säkularisierung, Feminismus oder Homoehe sehen.  Dann wäre Gott aber nicht gut und somit auch kein Gott.

2.) Gott will diese vielen Millionen Toten nicht. So denkt beispielsweise die radikal naive BILD-Bischöfin Käßmann. Und da sie offenbar Jesus persönlich gut kennt, weiß sie natürlich exakt seine Beweggründe.

[…..] Gott bestraft uns nicht dafür, wie wir leben. Er schickt keine Krankheiten und keine Unfälle. Gott schickt keine Pandemie. Jesus hat für uns Menschen doch klargemacht, dass Leid nicht Folge von Schuld ist. Und er wusste, wovon er sprach, weil er selbst Leid erfahren hat. […]

(Margot Käßmann, 30.11.2020)

In diesem Fall, ist Gott aber offensichtlich gerade nicht allmächtig und somit auch kein Gott. Wie rettet man also die Religion in einer Situation, die wieder einmal beweist, daß es Gott nicht geben kann?

Hier kommt der Thomas Bilz, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, ins Spiel.
Der Mann mit den lila Genen – sein Vater Wolfgang und alle seine drei Brüder sind ebenfalls Pfaffen; ich ahne schon den Berufswunsch seiner drei Kinder – hat noch intimere Kenntnisse über Jesus.

[…..] Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) hat sich zur Frage geäußert, ob Gott und die Corona-Pandemie etwas miteinander zu tun haben. Auf die Extrempositionen in der Debatte „Gott schickt keine Pandemie“ (Margot Käßmann) und „Die Pandemie ist Gottes Strafgericht“ angesprochen, sagte er: „Das stimmt ja beides nicht.“ Die Pandemie sei „natürlich“ keine Strafe Gottes. Sie gebe es auf der ganzen Welt, und die religiöse Situation in anderen Ländern sei eine völlig andere, so Bilz in einem Interview mit der Zeitschrift „Geistesgegenwärtig“ (Ausgabe 4/21) der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE). Zugleich fragte er: „Aber wie kann man umgekehrt sagen, die Pandemie habe mit Gott nichts zu tun? Es gibt nichts auf der Welt, was nichts mit Gott zu tun hat. Es ist zumindest der zulassende Wille Gottes, der hier am Start ist.“ [….]

(Idea, 15.12.2021)

Es strotzt so schön von unfreiwilliger Komik, wenn ein irrationaler Spinner mit imaginärem Freund, anderen irrationalen Spinnern mit imaginären Freunden, vorwirft zu spinnen, da er den ausgedachten Freunde besser kenne als die anderen, die aber ebenfalls überzeugt sind, ihren ausgedachten Freunde am besten zu kennen.

Realsatire. Das könnte man so als Sketch-Drehbuch verwenden.

Der 57-Jährige Ursachse aus dem Corona-Katastrophen-Bundesland Sachsen, das durch beeindruckende Doofheit der Bevölkerung eine 37%-Übersterblichkeit generieren konnte, hält seine Formulierung zulassender Wille Gottes, der hier am Start ist offensichtlich für einen Ausweg aus dem Theodizee-Dilemma.

Also war Auschwitz auch zulassender Wille Gottes, der hier am Start ist ?

Bilz ist aber offensichtlich nicht der schlaueste Fuchs, sonst würde er merken, daß der „zulassende Wille“ eines allmächtigen Wesens zu über fünf Millionen besonders grausamen Toten führt, da sie isoliert vom Beistand der Freunde und Familie elend verrecken. Noch dazu während besonders quälender Therapie-Umstände an einer Beatmungsmaschine. Damit widerlegt der Bischof offensichtlich „Güte“ dieses Wesens; zeigt, daß dieses Wesen also nicht göttlich ist.

Damit aber nicht genug.

Bilz, der eben bewies, daß Jesus a) grausam ist und einem b) ohnehin nicht hilft, zirkelschließt daraus, man sollte daher eine persönliche Jesus-Beziehung führen und schließt schlüpfrig noch eine Penetrationsphantasie an:

[…..] Der Landesbischof ermunterte ferner dazu, in einer persönlichen Jesus-Beziehung zu leben. Junge Menschen, aber auch Erwachsene fragten sich heute: „Wer wird verlässlich bei mir sein?“ Die Beziehungsantwort müsse sein: „Jesus ist der, der mit dir geht. Unabhängig von den Umständen und davon, wie du bist oder wie dein Glaube sich gerade ausdrückt. Er wird dich nicht verlassen.“ Man könne Menschen nur in eine Jesus-Beziehung hineinhelfen, wann man sie selbst lebe. [….]

(Idea, 15.12.2021)

Wie sagte schon Friedrich-Karl Wächter in seinem legendären „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“:

Am Abend hilft die Jägerin

Dem Jäger

In die Negerin.

Am Abend hilft der Bilz dem Jesus in den Sachs.

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Der Dunkelkardinal

Wenn die schlimmsten Covidioten ob der Ampel-Personalentscheidungen richtig laut aufjaulen, kann man versichert sein, daß Bundeskanzler Scholz auf die richtigen Personen setzt. Dieser Fascho-Verschwörungstheoretiker-Indikator funktioniert ebenso gut umgekehrt. Wenn jemand aus dem braunen Parallelweltsumpf hochgelobt wird, weiß man, daß es sich bei demjenigen offensichtlich um besonders üblen Abschaum handelt.

Heute lobpreiste Phimose-Peinlich-Blogger Berger den bayerischen Kardinal Ludwig Müller, den Mann, der schon vor 15 Jahren als einfacher Regensburger Bischof stets Thema dieses Blogs war.

(….)  Mein Lieblings-Religiot ist aber immer noch Regensburgs Bischof Gerhard Ludwig Müller, der durch und durch und in jeder Hinsicht abstoßend ist. 

Er hat eine unangenehme Visage, hasserfüllte Augen, sorgte persönlich dafür, daß Kinderficker-Priestern neue Kindern zum Ficken vorgesetzt wurden und diffamierte und drangsalierte anschließend auch noch die Opfer!  Nicht ohne Grund habe ich dem Abschaum-Bischof als einzigem bisher eine eigene Posting-Reihe gewidmet, in der ich viele seiner widerlichen Aussagen, Taten und Charakterzüge darstellte.

Abschaum I        Abschaum II       Abschaum III

Während andere Katholen-Fürsten ernsthaft ein bißchen beschämt darüber sind, wie viele Kinder in Heimen, Sakristeien, Beichtstühlen und Schlafsälen von Priestern missbraucht wurden, gehört Müller zu der hardcore-Fraktion à la Kreuznet, die von einer „Hoax“ sprechen, von Jagd auf die Kirche. Der Regensburger Oberhirte ist aber nicht nur in seinem Bistum und bei seinen Pfarrern regelrecht verhasst - nein sogar seine Brüder im Amte gruseln sich vor dem polternden Zweimeter-Mann der Bösartigkeit.

Gerhard Ludwig Müller ist in vielerlei Hinsicht in Regensburg vollkommen unübersehbar - nicht nur weil er zwei Meter groß ist.
Er ist der vermutlich autokratischste unter den deutschen Bischöfen, der mit Leidenschaft seine Mitarbeiter desavouiert, die er für nicht absolut folg – und fügsam hält.
Die SZ schrieb jüngst über ihn:
Viele Bischöfe verdrehen regelrecht die Augen, wenn die Rede auf den Amtsbruder aus Regensburg kommt.
Harsch und grob beharrt er stets so unnachgiebig auf seiner Autorität, daß nicht nur fast alle seine Untergebenen entsetzt sind, sondern inzwischen auch nicht gerade als liberal bekannte Gestalten wie Kardinal Wetter öffentlich auf eine Distanzierung bestehen.

(Tammox 2007)

 Stefan Aigner erinnerte letzte Woche noch einmal daran wie außerordentlich schäbig sich Bischof Müller gegenüber den traumatisierten Opfern priesterlicher Gewalt äußert.

[…] „Wir haben keinen umfassenden Missbrauchskomplex, sondern wir haben verteilt über Jahrzehnte Einzelfälle – die schauen jetzt aus wie ein monolithischer Block.“  Es bemerkenswert, dass gerade Müller so etwas sagt. Was sind „Einzelfälle“? Und wie viele „Einzelfälle“ braucht es, um von einem Komplex sprechen zu dürfen? Es wäre schön, diese Frage anhand genauer Fakten diskutieren zu können. Doch just in der Diözese Regensburg ist das nicht möglich. Hier geizt man mit Informationen zu diesen „Einzelfällen“. Beispiellos. Keine Diözese ist so verschwiegen. Nach wie vor gibt es keine konkreten Zahlen zu Tätern und Opfern. Man hört nichts über Entschädigungsanträge oder eventuelle Auszahlungen. Der „Zwischenbericht“, den Müllers Sprecher Clemens Neck (einigen ausgewählten Journalisten) vor etwa einem Jahr vorgestellt hat, ist eine Frechheit. Ein knapp gehaltenes Dokument voller Allgemeinplätze, ohne jede Offenheit. […] Nicht, dass Priester Kinder und Jugendliche vergewaltigt, geprügelt und gedemütigt haben, ist dessen Kern, sondern das bewusste Verschweigen dieser Straftaten. Das Versetzen der Täter. In der Diözese Regensburg wurden allein zwischen dem Jahr 2000 und 2007 drei Fälle öffentlich, in denen die Diözese nicht durch übermäßigen Eifer beim Schutz von Kindern aufgefallen ist. […] Hier wurden mehrfach kriminelle Priester erneut auf Kinder und Jugendliche losgelassen. Auch unter Müllers Verantwortung. […]

 (Regensburg-digital 09.02.2012)

Bischof Müller ist der Bodensatz des deutschen Episkopats - gegen ihn wirken sogar Prügel-Mixa und Homohetzer Overbeck wie freundliche Gesellen. (…..)

(Abschaum Teil IV, 15.02.2012)

Jeder Verein, jede internationale Organisation, die auch nur über rudimentären Anstand verfügt, hätte Müller spätestens vor zehn Jahren aus dem Verkehr gezogen. Nicht so die römisch-katholische Kirche.

Ratzinger erhob Müller, der bis 2012 bloß einer von 4.000 Bischöfen war, zum Kurienerzbischof und machte ihn als Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre zur Nummer Drei aller Geistlichen.

Ich war nicht dabei, als Ratzinger diese Personalentscheidung traf, aber man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu mutmaßen, daß es sich dabei um eine Gegenleistung handelte.

Die sadistischen Machenschaften Georg Ratzingers, zufällig Bruder des Papstes, fanden alle im Bistum Regensburg statt. Dort wurde zufällig besonders rabiat die Aufklärung der Übergriffe auf kleine Jungs blockiert und zufällig wurde ausgerechnet dieser Bischof, der über keinerlei kuriale Erfahrungen verfügte, nach ganz oben befördert.

Der Aufstieg endete nicht mit Ratzinger. Nach dessen Rückzug 2013, erhob Bergoglio Müller im feierlichen Konsistorium vom 22. Februar 2014 zum Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Sant’Agnese in Agone.

2021 stieg Kardinal Müller auf Wunsch des Papstes zum Richter am höchsten Kirchengerichtes, des „Supremo Tribunale“ der Apostolischen Signatur auf.

Ausgerechnet.  Denn Müllers notorischer Hang zu antisemitischen NS-Vergleichen  - pädophile Priester, die kleine Kinder missbrauchen, erinnern ihn an die im Holocaust unschuldig ermordeten Juden – zeigt, was er sicher nicht hat: Urteilsvermögen!

„Supremo Tribunale“-Richter Müller lässt auch insofern tief blicken, weil er dafür bekannt ist, mit der Wahrheit auf Kriegsfuß zu stehen.

So behauptete er 2010 in der italienischen Tageszeitung La Stampa, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gehöre der Humanistischen Union an, diese sei eine Art Freimaurervereinigung, die Pädophilie normal finde und straffrei stellen wolle. Die Humanistische Union erreichte daraufhin beim Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung, die Müller verbot weiter so zu lügen.

Die Begeisterung der verschwörungstheoretischen Covidioten-Szene zog Müller schon im Mai 2010 auf sich, als er den Aluhut-Aufruf „Veritas liberabit vos!“ des Bergoglio-Erzfeindes Carlo Maria Viganò unterschrieb. Ein so abstruser Rundumschlag, daß er sogar von der Deutschen Bischofskonferenz DBK als  „Konglomerat an Verschwörungsmythen und Pseudowissenschaft“ verurteilt wurde.

Müller driftete immer mehr in abscheuliche antisemitische Verschwörungstheorien ab.

[…..] Kardinal Ludwig Gerhard Müller, seines Zeichens ehemaliger Bischof von Regensburg und konservativer Hardliner, meldet sich mit einem Interview aus dem Winterschlaf. Doch von christlicher Nächstenliebe und Adventsstimmung ist bei seinen Ansagen wenig zu spüren: Statt froher Kunde verbreitet der Kleriker Verschwörungserzählungen, NS-Vergleiche und antisemitische Narrative und Chiffren. Wie die in verschwörungsgläubigen Kreisen beliebte Erzählung vom “Großen Austausch” und die bewusste Nennung des amerikanisch-jüdischen Investors George Soros in diesem Kontext. 

Im Interview nimmt er bewusst Bezug auf die beliebte Verschwörungserzählung vom “Großen Austausch”: Eine antisemitische Verschwörungserzählung von der "jüdischen Weltherrschaft", die das Narrativ verbreitet, eine "christlich-weiße” Bevölkerung solle durch die gesteuerte Einwanderung von nicht-weißen oder muslimischen Menschen ausgetauscht und so vernichtet werden. Dahinter soll eine (jüdische) Finanz-Elite stecken, die häufig durch die Chiffre George Soros personifiziert wird. Auch Bill Gates als angeblicher Treiber der Pandemie darf dabei natürlich nicht fehlen. Gleichzeitig verharmlost er durch seine Vergleiche von Corona-Maßnahmen mit nationalsozialistischer "Gleichschaltung" die NS-Zeit.

Das ist nicht nur geschmacklos, sondern auch brandgefährlich: Denn solche Aussagen sind Wasser auf die Mühlen von Verschwörungsgläubigen, führen im Zweifelsfall zur Verbreitung von Verschwörungserzählungen und damit zu mehr Radikalisierung, Impfgegnerschaft und Menschenhass. Dies zeigt sich auch im Beifall, den der ehemalige Bischof gerade aus rechtsesotherischen Kreisen erfuhr. [….]

(Amadeu Antonio Stiftung, 14.12.2021)

[….]  Anfang Dezember machte er in einem Interview zur Corona-Krise durch Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam und überschritt damit die Grenze dessen, was nach vorherrschendem Konsens öffentlich gesagt werden darf. Der einstige Wächter über den Glauben der Kirche wurde damit seinerseits gewissermaßen zum Häretiker. Und der Chor der Stimmen, die fordern, der Papst solle Müller zum Schweigen bringen, schwillt seither an. [….]

(BR, 15.12.2021)

Berger ist natürlich begeistert, da sich Müller nicht nur gegen die Anti-Covid-Maßnahmen stellt und Verschwörungstheorien verbreitet, sondern ihm auch die Möglichkeit gibt seinem Hass auf die Juden (Soros und Kahane) zu frönen.

[…] Great reset: Kardinal Müller greift Bill Gates und George Soros frontal an. […] Eine Ideologie-Elite will ihre Vorstellungen gesetzlich kodifizieren, sagt der weltweit bekannte Fachmann für Theologie Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Die amerikanischen Supermilliardäre würden nach der Corona-Krise versuchen über ihre Stiftungen und den Great Reset, ihr dürftiges Menschenbild und ihre ökonomisch beschränkte Weltanschauung der ganzen Welt überzustülpen. In den letzten Wochen habe ich hier bei PP immer wieder darüber berichtet, dass derzeit in der Catholica, besonders bei den praktizierenden katholischen Laien, eine Widerstandsbewegung gegen die Corona-Diktatur aufbricht. Mit dem Rosenkranz in der Hand und gleichzeitig mit patenten Influencern aus der traditionell katholischen Szene kämpfen sie Seit an Seit mit den hunderttausenden an Menschen, die derzeit mit dem Ruf nach „Freiheit“ in ganz Europa auf die Straßen gehen. Dabei entsteht durch den Corona-Wahn, dem auch Papst Franziskus verfallen ist, ein falsches Bild von den katholischen Hirten. […] Kardinal Gerhard Müller […]  wendet sich in seinem aktuellen Interview mit dem St. Bonifatius Institut gegen Black-Lives-Matter Eiferer, und LBGT-Fanatiker. Die Säuberung der Weltliteratur im Sinne einer politische Korrektheit ist für Müller „einfach nur Barbarei, geistiger Vandalismus, die Nachahmung der totalitären Regime des 20. Jahrhunderts im Stil von Orwells Alpträumen.“ […]

(David Berger, PP, 15.12.2021)

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Die braune Pest ist glücklich.

Dienstag, 14. Dezember 2021

Wir haben keine Chance

Unsere Erkenntnisse über die Gefährlichkeit der Omikron-Variante sind noch sehr dünn. Wir stützen uns auf Daten aus Südafrika, die aber nur bedingt mit den Verhältnissen in Deutschland vergleichbar sind. Die Gesamt-Bevölkerung und die Omikron-Patienten sind 13.000 km weiter südlich viel jünger. Langzeitfolgen können ohnehin nicht beobachtet werden, weil die Daten erst 14 Tage nach dem ersten Auftauchen der neuen Variante erhoben wurden. Außerdem gibt es dort erheblich mehr Beta- und Delta-Genesene, weil die Impfquote so extrem niedrig ist.

Die „Modellierer“ sehen aber jetzt schon anhand der englischen Daten, daß sich Omikron sogar noch deutlich rasanter durchsetzt, als die pessimistischsten Annahmen.

[…..] Omikron erobert Europa schneller als befürchtet.

Die Gesundheitsbehörden warnen: In wenigen Tagen wird Omikron in Dänemark und Norwegen zur dominanten Variante. Selbst bei milden Verläufen droht den Kliniken der Kollaps – wenn nicht entschlossen gehandelt wird. [….] Mittlerweile werde jedes positive Testergebnis in Dänemark auf Omikron geprüft. Deshalb liefern die dänischen Daten ein recht umfassendes Bild zur Ausbreitung. Ein wenig erfreuliches Bild.  Derzeit verdoppele sich die Fallzahl der Omikron-Ansteckungen dort jeden zweiten Tag. So steht es im Bericht des Statens Serum Institut, des zentralen Labors und Zentrums des dänischen Gesundheitsdienstes für die Prävention von Infektionskrankheiten, von Sonntag. Eine Verdopplung alle zwei Tage bedeutet rechnerisch: Innerhalb einer Woche verachtfachen sich die Fälle. Nach zwei Wochen wird die Zahl um das 64-fache gewachsen sein. Nach drei Wochen um das 512-fache. [….]

(Viola Kiel, SPON, 14.12.2021)

Extrem problematisch ist das suizidale Verhalten der Seuchenfreunde insbesondere in Süd- und Ostdeutschland.

Was nützen Abstandsregeln, Impfungen, regelmäßiges Tests und Maskenpflicht, wenn all das nur auf dem Papier gilt und in der Praxis umgangen wird?

Eine sächsische Lehrerin berichtet dem SPIEGEL über ihren Alltag:

[…]  Trotzdem verhalten sich einige, als wären sie unverwundbar. Sie tragen die Maske trotz ständiger Ermahnung demonstrativ unter der Nase oder sogar unter dem Kinn – wenn sie denn überhaupt eine tragen. In jeder Klasse sitzen zwei oder drei Jugendliche, die ›aus medizinischen Gründen‹ keine Maske tragen dürfen. So steht es in den Attesten, die sie uns Lehrkräften präsentieren. Diese Zettel stammen alle von denselben Ärzten. Hier auf dem Land spricht es sich schnell herum, wer so etwas ausstellt. […] Dreimal pro Woche müssen sich die Jungen und Mädchen in der Schule testen. Aber ob sich wirklich jeder das Stäbchen in die Nase steckt, kann ich bei 25 Schülerinnen und Schülern nicht kontrollieren. [….]

(Miriam Olbrisch, 10.12.2021, DER SPIEGEL 50/2021 s.48)

Eine ganze Fälscher-Industrie hat sich um die Impfzertifikate entwickelt.

Das führt unter anderem auch zu den „Geimpften“ mit schweren Impfdurchbrüchen auf den Intensivstationen. Sie legen Fake-Impfpässe vor; keiner weiß, ob sie wirklich geimpft sind.

[….] Von wegen geimpft!

Es ist so einfach, Impfpässe zu fälschen, dass selbst die Betrüger staunen. Bis vor kurzem war es nicht mal klar verboten. Das Geschäft floriert, die Politik reagiert empörend langsam, und in den Apotheken sollen sie es richten. Eine Recherche. [….]

(SZ, 13.12.2021)

Auch die 2G, 2G+ und 3G-Regeln können dort nichts ausrichten, wo systematisch betrogen wird. Inzwischen gibt es im Internet eine vollständige Parallelwelt Ungeimpfter, die sich gegenseitig Friseure, Restaurants, Tanzclubs, Ärzte und Apotheken vermitteln, die vorsätzlich betrügen und somit die Hospitalisierungsquote und Todesrate in die Höhe treiben.

[….] Der Plan, die Impfzauderer durch Druck und einen beschwerlichen Alltag zur Spritze zu bringen, ist jedoch nicht aufgegangen. Die Reihen der Impfverweigerer scheinen fester geschlossen denn je. Sie haben Netzwerke gesponnen, in denen sie sich selbst vergewissern, sich gegenseitig schützen und stützen.   Das Jobportal Impffrei.work ist nur eines von vielen in einer Parallelwelt, die die Spaltung der Gesellschaft vollzogen hat: Es gibt Impffrei.kaufen und Impffrei.love (»Lieber Händchen halten als Abstand halten«). Rund 28.000 Mitglieder hat die Telegram-Seite »EoI« (Einkaufen ohne Impfung), auf der Händler aus allen Winkeln der Republik ihre Produkte anbieten und es mit den Coronaregeln offenbar nicht so eng sehen. Darunter finden sich Biohöfe, Naturläden, Imkereien und Weingüter. Auf dem Telegram-Messengerdienst gibt es zudem Gruppen wie »Studenten stehen auf«. Diese kundschaften aus, in welchen Lokalen man sich treffen kann, ohne geimpft, genesen oder getestet zu sein. Im Kölner Ausgehviertel Eigelstein wurden sie Ende Oktober fündig. »Wichtig«, schreibt die Organisatorin an die anderen Gruppenmitglieder, »wenn ihr das Lokal betretet und nach 3G gefragt werdet, sagt ihr laut JA – und damit ist das Thema geklärt!« Als nachgefragt wird, ob das »Ja« ein Codewort sei, schreibt eine Teilnehmerin: »Es ist die Strategie des Ladens mit den 3G umzugehen.«  [….]

(DER SPIEGEL 50/2021, 10.12.2021)

Das sind die schlechten Nachrichten.

Auf der Haben-Seite stehen aber ein Gesundheitsminister „vom Fach“ und Menschen wie Özlem Türeci und Uğur Şahin, die beiden wissenschaftlichen BioNTech-Superhirne, die mit voller Aufmerksamkeit und all ihren inzwischen enormen Ressourcen die neuen Viren unter die Lupe nehmen.

Karl Lauterbach kann aber auch nicht Kraft seines Willens die sagenhaften Versäumnisse seines irrlichternden Vorgängers ungeschehen machen.

Innerhalb von zwei Jahren vermochte es Spahn nicht, eine halbwegs funktionierende Vakzin-Lieferungs-Logistik zu etablieren. Mit Faulheit und irrsinnigen Ausschließeritis-Ankündigungen setzte der CDU-Mann und neue stellvertretende CDUCSU-Fraktionsvorsitzende Deutschland dem Spott der Welt aus.

[….] "Eine Wundertüte ist das, ein Buch mit sieben Siegeln" - wenn Tobias Mollemeyer über die Impfstofflieferungen der vergangenen Wochen spricht, versucht er gar nicht erst seinen Frust zurückzuhalten. Nur zwei Wochen ist es her, dass der Hausarzt im bayerischen Untermeitingen 170 Impftermine absagen musste, weil zu wenig Wirkstoff geliefert wurde. 14 Stunden verbrachten seine Sprechstundenhelferinnen deshalb am Telefon. "In der Zeit hätten wir mehr als das Doppelte zusätzlich impfen können", sagt Mollemeyer. [….] Diese Unsicherheit, die schwere Planbarkeit erlebten in den zurückliegenden Wochen auch andere Ärzte und Impfzentren: Mancherorts gab es so viele Impfdosen, dass man schon am folgenden Tag einen Termin bekam, sogar mit dem Wunschimpfstoff. Andernorts warteten Menschen stundenlang in der Kälte, um am Ende doch ohne Impfung nach Hause geschickt zu werden. [….]

(SZ, 14.12.2021)

Nach 12 Jahren unter FDP- und CDU-Herrschaft ist das Bundesgesundheitsministerium offenbar kaum noch arbeitsfähig.  Olaf Scholz holte, um das Chaos in den Griff zu bekommen, den Logistik-General Carsten Breuer an Bord. Das Spahn-Ministerium selbst ist unterqualifiziert.

Dafür steht exemplarisch die STIKO, an deren schnarchigen Empfehlungen sämtliche Impfungen in Deutschland hängen.

[….] In geradezu kongenialer Ergänzung der Regierungsschwäche scheint die Stiko, die Ständige Impfkommission, zu agieren, die stets drei Monate zu spät auf erkennbar halbherzige Weise Entscheidungen trifft. Weshalb viel zu viele Schulkinder bis heute nicht geimpft sind, obwohl sie es sein könnten. Was wiederum die extremen Inzidenzen unter sehr jungen Menschen erklärt, powered by Stiko. Die Jungen stecken dann meist unwissentlich Ältere an, die eben viel zu selten geimpft sind. [….]

(Sascha Lobo, 10.11.2021)

Unglaublich, aber wahr, nach zwei Jahren Pandemie besteht die hoffnungslos überforderte STIKO, die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, immer noch aus lediglich 18 Menschen, die nebenberuflich Empfehlungen abgegeben und noch nicht einmal bezahlt werden. Jens Spahn fiel nie ein, dieses extrem wichtige Gremium finanziell angemessener auszustatten.

Karl Lauterbach holt das nun nach. Zaubern kann er aber nicht und so droht Deutschland ein katastrophaler Vakzin-Engpass.

[….] Der Corona-Impfkampagne drohen offenbar massive Schwierigkeiten: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern über einen gravierenden Impfstoffmangel im kommenden Jahr informiert. »Die Situation ist ausgesprochen schwierig. Ich habe ja meinen Vorgänger immer gelobt. Aber wir haben einen erheblichen Impfstoffmangel im kommenden Jahr. Das ist Ergebnis unserer Inventur«, sagte Lauterbach nach SPIEGEL-Informationen während der Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder. »Für das gesamte erste Quartal ist viel zu wenig Impfstoff gekauft worden. Die Mengen reichen nicht, um die Booster-Impfkampagne zu fahren«, sagte Lauterbach weiter. »In dem wichtigen Monat der Boosterkampagne fehlt der Impfstoff. Und die Situation ist im Februar und März nicht besser.« [….] Die Teilnehmenden zeigten sich nach SPIEGEL-Informationen erschrocken über die Ankündigung Lauterbachs. Die Neuigkeiten passten nicht zu Impfpflichtdebatte, hieß es – und zu der großen Sorge vor der Virusvariante Omikron. [….]

(SPON, 14.12.2021)

Montag, 13. Dezember 2021

In verschiedenen Sphären.

Gerade legte „meta“ meinen Instagram-Account still.

Das ist im Grunde irrelevant, weil es sich dabei nur um ein kleines privates Profil mit 200 Abonnenten handelt. Stein des Anstoßes war eine Anti-Trump-Karikatur aus dem April 2020, die der Zuckerbergsche Algorithmus schon knapp zwei Jahre später entdeckte und mir daher die Verbreitung von gesundheitlichen Fehlinformationen attestierte.



Dazu gibt es eigentlich nur zwei Anmerkungen.

Erstens sollte ich längst wissen, daß Ironie in Social Media grundsätzlich nicht verstanden wird. Die Algorithmen sind zu doof, um erkennen, daß ich damit natürlich nicht zu einem Desinfektionsmittel-Einlauf gegen Corona raten wollte, sondern mich, ganz im Gegenteil, über diese Falschaussage des damaligen US-Präsidenten empörte.

Zweitens sollte ich längst wissen, daß es sich bei Twitter, Facebook und Co natürlich um private Firmen handelt. Wer da freiwillig mitmacht, akzeptiert deren Nutzungsbedingungen. Wer die Nippel-Verbotspolitik im Zuckerberg-Reich ablehnt, ist schließlich nicht gezwungen dort einen Account anzulegen.

Es ist gewissermaßen wie beim schwedischen Surströmming, dem durch Milchsäuregärung vergammelten Dosenfisch, der geradezu bestialisch faulig stinkt: Unfassbar ekelhaft, aber statt sich darüber zu beschweren, kann man es auch einfach lassen, sich das Zeug zu kaufen, die Dose zu öffnen und das auch noch zu essen.

Die Löschung meines Accounts passiert mir nicht das erste mal, da ich ein Kritiker der Konservativen und der Kirchen bin. Ich habe selbst Schuld, wenn ich mich dennoch bei den privaten Medienkonzernen anmelde. Ärgerlich ist es aber dennoch, weil ich mich mit denen vergleiche, die eben nicht gelöscht werden.

Der rechtspopulistische Verschwörungstheoretiker und Extrem-Covidiot Niklas Lotz, alias „NeverforgetNiki“ versammelt 85.000 Facebook-Abonnenten, 303.000 auf seinem Youtube-Kanal, 62.000 auf Telegram und 53.000 Twitter-Follower hinter sich und verbreitet damit täglich xenophobe und Anti-Impf-Hetze, die eindeutig nicht ironisch gemeint ist, an ein Millionenpublikum.

Kennengelernt habe ich den Posterboy der schwulen Nazi-Szene natürlich über David Bergers PP-Blog. Berger liebte  und förderte den Mamas-Liebster-Teenager in Lederjacke von Anfang an so sehr, daß ich bereits spekulierte, bei Lotz handele es sich in Wahrheit um den unehelichen Sohn von David Berger und Michael Kühnen.

[….] In seinen Videos, in denen er starr in die Kamera spricht, wettert Lotz gegen „Massenmigration“ und die Medien, gegen die Grünen, die SPD, die Klimabewegung oder Seenotrettung. Auch die CDU bekommt ab und zu ihr Fett weg. Kritik an der AfD sucht man vergeblich. Auf seinem offiziellen Instagram-Kanal folgt Lotz der AfD, der FPÖ und rechten Youtubern wie Timm Kellner oder Lisa Licentia.   Unsere Recherche zeigt: Niklas Lotz wird von einem Netzwerk aus Bloggern, Youtubern und Autoren unterstützt. Sie gaben ihm eine Plattform – und nicht nur ihm. [….] Die Unterstützer der jungen Influencer haben viel gemeinsam: Sie bewegen sich in der Sphäre der Neuen Rechten, die sich eine eigene Medienöffentlichkeit aufbaut und Nachwuchs heranzieht, um ein junges Publikum zu erreichen. Sie verbreiten Desinformation. Und sie kennen sich. [….] Ein Mann half [….] Niklas Lotz bei [….][seinem] ersten Schritt in die Öffentlichkeit: David Berger, der Betreiber des rechten Blogs Philosophia Perennis. Nachdem „Neverforgetniki“ 2016 ein paar Videos über selbstgeschriebene Gedichte veröffentlicht hatte, entstand auf seinem Kanal eine Lücke bis Anfang 2019. Dann tauchte im Januar 2019 ein Gastbeitrag von ihm bei Philosophia Perennis auf, und nur wenig später veröffentlichte er sein erstes politisches Video. Die Richtung, die Lotz einschlug, war damit im Grunde bereits vorgezeichnet. David Berger gehört zu den Publizisten der Neuen Rechten, die sich in der „Vereinigung der Freien Medien“ zusammengeschlossen haben. Im Mai 2019 wurden sie von der AfD zu einer Konferenz in den Bundestag eingeladen. CORRECTIV hat außerdem schon so einige Beiträge von Philosophia Perennis als Falschmeldungen entlarvt. [….]

(Correctiv, 21.02.2020)

An dieser Stelle würde ich normalerweise ein paar Beispiele für die braunen Aluhut-Ansichten von Niklas Lotz einfügen. Aber seine Hetze gegen Uğur Şahin, Karl Lauterbach, Christian Drosten, Annalena Baerbock oder Claudia Roth ist so perfide, daß ich keinesfalls auch nur mittelbar zur der Verbreitung beitragen will. Aus diesem Grunde unterlasse ich in diesem Beitrag auch alle Links. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann ihn leicht finden und möge ihn bitte bei den Betreibern melden.

Möglicherweise kann man Lotz dadurch in der meta-Welt ein paar Probleme bereiten. Bei Youtube und Twitter haben rechte Verschwörer ohnehin noch mehr Narrenfreiheit. Bei Telegram schließlich, gelten gar keine Gesetze mehr, dort sind Fakten geradezu unerwünscht.

[….] Verschwörungstheorien aller Art sind in sozialen Medien ohnehin allgegenwärtig, aber auf Telegram entwickeln sie eine besondere Energie. Weil das Teilen so einfach ist, ergibt sich in vielen Kanälen und Gruppen ein regelrechter Hagelsturm an Verschwörungsinhalten, die zu einem Amalgam der ständig drohenden, kaum mehr überschaubaren Weltuntergänge werden, wie so oft mit antisemitischer Grundierung: Bill Gates vergiftet uns per 5G, verschwiegene Impfschäden samt Massensterben der Geimpften, George Soros und Angela Merkel sperren uns grundlos ein, Corona wahlweise als Fake-Pandemie oder supergefährliche Biowaffe, Rothschild und die Globalisten, die Pharma-Mafia und das absolut Böse, die uralten, weltbeherrschenden Familien, die an der Apokalypse arbeiten, und so weiter. Die anhaltenden Maximalbedrohungen von allen Seiten lösen eine Dauererregung aus, die zur Sucht werden kann, aber vor allem die Funktion hat, sich als Opfer zu fühlen. Die Opferpose ermöglicht Radikalisierten, Gewalt anzuwenden, die sie als Widerstand und Notwehr begreifen. […..]

(Sascha Lobo, 08.12.2021)

Es gibt das Poppersche Toleranz-Paradoxon.

„Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

(Karl Popper: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Band 1“ 1945)

Wenn Falsches und Wahres in den Medien gleichwertig betrachtet  werden, kann das nur in die Katastrophe führen.

Anne Will und Sandra Maischberger und Markus Lanz und Frank Plaßberg müssen verstehen, daß man nicht einen Flacherdler und einen Runderdler mit ähnlichen Redezeit-Anteilen in eine Diskussionsrunde setzen kann und damit suggeriert, die Wahrheit läge irgendwo dazwischen. Das ist Schwachsinn. Die Erde ist nicht wie ein Frisbee oder Football geformt. Die Form der Erde ist keine „Meinung“.

Derjenige, der sagt, die Erde ist rund und umkreist die Sonne hat Recht. Derjenige, der sie für flach hält und auch noch den Geozentrismus vertritt hat Unrecht. Simple as that.

Daher muss unsere Gesellschaft eine Methode finden, den Niklas Lotzes der Social Media-Welt ihr Sprachrohr zu entziehen.

Nicht, weil ich gern anderen das Wort verbiete, sondern weil sie rechte Impfgegner-Echokammern bilden, damit das Impfen vieler verhindern und so zu vielen Toten führen.

Da muss die Toleranz ein Ende haben.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Der kriminelle Sumpf von Trier

Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Ich zahle gern meine Abos für Süddeutsche Zeitung, SPIEGEL und Co. Wer sich kostenfrei durch Blogs und Social Media googelt, bekommt nicht das was (teurer) investigativer Journalismus kann.

Heute gebe ich eine dringende Kaufempfehlung für die aktuelle SPIEGEL-Ausgabe Nr. 50 vom 11.12.2021 ab.

Eine Fülle wichtiger Artikel mit vielen Hintergrundinformationen, zum Beispiel:

·        Der Weg des Olaf Scholz zum Triumph: Erst verlacht, jetzt Kanzler

·        Lauterbach über die Impfpflicht: »Ins Gefängnis muss niemand«

·        Merkels Büroleiterin Beate Baumann: Die heimliche Macht in Zimmer LE 7.401

·        Pandemie-Protokoll einer Lehrerin in Sachsen: »Die Schüler halten sich für unverwundbar«

·        Schwarzarbeit, Gefälligkeitsatteste, geheime Märkte: Wie sich Impfgegner in ihrer Parallelwelt einrichten

·        Biontech-Gründer Şahin über Omikron-Variante: »Wir sollten schon nach drei Monaten einen Booster anbieten«

·        Wirtschaftsweise Monika Schnitzer über die Ampelpläne: »Wir müssen mehr Leute aus dem Ausland holen«

·        Macron-Vertrauter im Interview: »Was erwarten Sie von Christian Lindner, Herr Canfin?«

·        Russland verlegt massenhaft Streitkräfte nach Westen: Der rätselhafte Weg der 41. Armee

·        Franziskus und die Krisen der katholischen Kirche: »Ich lebe noch, obwohl mich einige lieber tot sähen«

·        Ibiza-Video, Kanzlerrücktritte, Wirtschaftsaffären: Österreich, wie konnte es nur so weit kommen?

·        Modelliererin Priesemann über Weihnachten und Corona: »Wir sind die Überbringer der schlechten Nachrichten«

·        Problematisch trotz Hinweis auf milde Krankheitsverläufe: Das Omikron-Paradoxon

·        Wie frei ist die Wissenschaft?: Schweigen oder Shitstorm

Natürlich stürzte ich mich als erstes auf die große Titelgeschichte über den Kindersex-Sumpf von Trier.

Statt sich vor den Newsticker der Nachrichtenagenturen zu setzen, bildete der SPIEGEL ein investigatives Recherche-Team aus Britta Stuff, Annette Großbongardt, Max Polonyi, Katja Bernardy und Robin Hinsch, die über Monate in Ackermanns Skandal-Diözese unterwegs waren, Tausende Emails schrieben, an unendlich viele Türen klopften und 120 Interviews führten.

Sie deckten so viele Missetaten auf, daß die einzelnen Fälle nur stichwortartig runtergerattert werden konnten.

[….] In einem der Dörfer drückte ein Priester einem Mädchen beim Orgelspiel seinen erigierten Penis in den Rücken, in einem anderen lebt ein Geistlicher, der in einer Grundschule Religion unterrichtete. Er soll eine Zehnjährige an einen Stuhl gefesselt und missbraucht haben. Danach soll er sich mit offener Hose hingekniet und zur Jungfrau Maria gebetet haben.

In einer Gemeinde lebte ein Junge, als erwachsener Mann berichtet er, wie ihn der Pfarrer mit Weidenzweigen gepeitscht und vergewaltigt habe, mit der Begründung, Jesus habe auch leiden müssen. In einer anderen hat ein Priester im Schwimmbad unter der Dusche einen Jungen intim berührt und die Hand des Jungen zu seinem Genital geführt.

In einem Dorf begann ein Priester des Bistums ein Verhältnis mit einem Geflüchteten, dieser zeigte ihn 2016 an. Noch vor seiner Vernehmung nahm sich der Syrer das Leben, indem er vor ein Auto rannte. Einen anderen Pfarrer meldete ein 14-Jähriger bei der Polizei. Er habe ihm am Mainzer Hauptbahnhof 50 Euro für sexuelle Leistungen angeboten.

In einem Städtchen soll ein Betreuer in einem katholischen Internat zu einem Jungen gesagt haben, er wolle mal nachschauen, ob er schon geschlechtsreif sei. Ein paar Kilometer weiter lebt ein Priester, eine Frau sagte aus, was sie mit ihm als Mädchen erfahren habe: »Er weist mich an, ihn am Bauch zu küssen, und hält meine Hand fest und masturbiert mit meiner Hand. Er sagt, er sei ein erfahrener Mann und dass es für mich bestimmt schön wäre, von ihm entjungfert zu werden.« Der Mann sagte später, er könne sich daran nicht erinnern.

In einer Pfarrei zauberte ein Priester bei einer Show vor Schülern Tangas aus einem Hut, in einer anderen arbeitete ein Geistlicher, der seinem Neffen zwischen die Beine griff und sagte: »Da ist doch nichts Schlimmes, wenn man seinem Onkel einen Gefallen tut«, in einer dritten verbrannte ein Priester, als die Polizei vorfuhr, gerade Fotos nackter Messdiener hinterm Haus.

In einer Gemeinde erzählt ein ehemaliger Bergmann: »Ich wollte eigentlich Priester werden, zu Hause habe ich Messen nachgespielt. Ich war ein lieber Bub, etwa zehn Jahre alt. Der Pfarrer drang in mich ein, das geschah in den folgenden Jahren häufiger. Danach sagte er, das sei unser Geheimnis, wenn ich es doch jemand sagen würde, käme ich in die Hölle. Dann gab er mir für meinen Vater Zigaretten mit.«

In einem Städtchen sagt ein Mann, der einst Messdiener war, dass der Priester ihn zu sich gerufen habe. Er habe sein Gewand geöffnet und gesagt: Komm beichten. Der Junge trat an ihn heran, und der Mann schloss den Stoff über ihm. [….]

(SPIEGEL, Nr 50/2021 s.12f)

Aber das ist gar nicht das Hauptthema der Recherche. Es geht vielmehr darum, mit welchen perfiden Methoden es den zuständigen Chefs gelang, nicht nur die Opfer zu drangsalieren, die Aufklärung zu verhindern, sondern auch noch kontinuierlich dafür zu sorgen, den Sextätern in den Soutanen neue Opfer zuzuführen.

Extrem brisant sind die Namen der moralischen Hauptschuldigen:

1.) Der Trierer Bischof Reinhard Marx (2001 bis 2008), dem ausgerechnet einer der perfidesten Kinderfi**er-Schützer Kardinal Degenhardt 1996 die Bischofsweihe spendete.  Später stieg Marx zum Erzbischof von München und Freising, Metropoliten der zugehörigen Kirchenprovinz, Kardinalpriester von San Corbiniano, Präsidenten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE), Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Großprior der deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Mitglied des Kardinalrates und Papst-Vertrauten auf.

2.) Der seit 2009 amtierende Trierer Bischof Stefan Ackermann, der 2010 zum Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz aufstieg.

3.) Georg Bätzing, ab 1996 Regens des Priesterseminars in Trier, ab 2012 Generalvikar des Bistums Trier, 2016 Franz-Peter Tebartz-van Elst-Nachfolger als 13. Bischof von Limburg und schließlich seit 2020 Nachfolger von Reinhard Kardinal Marx als Chef der deutschen Bischofskonferenz.

Es sind also gewissermaßen die prominentesten deutschen Top-Kleriker überhaupt, die sich die Hände im Missbrauchssumpf von Trier so unfassbar dreckig gemacht haben.

So erklärt sich mutmaßlich auch der von Marx im Juni 2021 angebotene und von Bergoglio prompt verwehrte Rücktritt als Erzbischof von München und Freising. Wahrscheinlich überwältigte ihn die Angst vor weiteren Enthüllungen.

Der ehemalige Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) Christian Pfeiffer hatte schon 2019 im Interview mit dem außerordentlichen frommen Giovanni di Lorenzo einen Einblick gegeben. 2012 übten Marx und Ackermann erheblichen Druck auf Pfeiffer aus, die begonnene Missbrauchsstudie zu Gunsten der kirchlichen Täter zu fälschen, boten sogar 120.000 Euro Schweigegeld an. Als Pfeiffer das ablehnte, feuerten sie ihn.

[….] Ganz andere Gegner sind zwei Vertreter der Kirche, mit der ich mich an jenem Tag endgültig überworfen habe. Heute sind sie Schlüsselfiguren bei der Aufklärung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Deutschland. [….] Bischof Stephan Ackermann, der damals wie heute der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz ist, und von Kardinal Reinhard Marx [….]  Ich sagte dem Bischof Ackermann: "Wir lassen uns nicht kaufen." Und ich machte klar, dass wir nicht über die Gründe für das Scheitern unseres Projektes schweigen würden. [….] Auf einmal verkrampfte Bischof Ackermann – körperlich und von der Sprache her. Er redete mich mit "Professor Pfeiffer" an und erklärte mir, wenn ich mich weigere, den Vertrag zu unterschreiben, und der Zensurvorwurf nach draußen dringe, dann sei ich ein Feind der katholischen Kirche – und das wünsche er niemandem. Er erklärte weiter, dass sie meinen guten Ruf öffentlich massiv attackieren würden und offenlegen müssten, welche Schwierigkeiten es mit dem Institut gegeben habe. Er sagte, dass mir das schaden würde, dass ich es bereuen und einen schweren Fehler begehen würde, wenn ich nicht unterschriebe. [….]

(Prof. Pfeiffer, 16.04.2019)

Zwei Gründe, weswegen neben Bischof Müller, dem späteren Kardinal und Chef der römischen Inquisition, auch Marx und Ackermann so rabiat gegen Aufklärung über den pädophilen Übergriffe bayerischer Priester vorgingen, sind Georg und Joseph R., zwei höchst prominente Bayern, die unbedingt geschützt werden mussten:
Der Ältere war ein jähzorniger Schläger, der 30 Jahre als Chef der Regensburger Domspatzen in Müllers Bistum kleine Jungs verprügelt und den brutalen sexuellen Missbrauch an seinen Schülern nie bemerkt haben will.

Der Jüngere war 1977-1981 Marx‘ Vorgänger als Erzbischof von München und Freising, verhinderte als Präfekt der Glaubenskongregation 1982 bis 2005 systematisch die Aufklärung von sexuellen Missbrauch durch Priestertäter weltweit und wurde schließlich Papst. Als solcher bedankte er sich bei Bischof Müller dafür, seine Familie geschützt zu haben, indem er ihm 2012 seinen alten Job als Präfekt der Glaubenskongregation der Nummer 3 der Weltkirche, gab.

Noch höhere Kreise gibt es unter den 1,3 Milliarden Katholiken nicht. Deswegen handelten Marx, Ackermann, Müller und Bätzing so. Deswegen musste Bergoglio auch so deutlich die zur Debatte stehenden Rücktritte der drei Erzbischöfe Marx, Woelki und Heße verhindern. Denn wenn einer von ihnen wegen der vertuschten Sexskandale fallen sollte, sind die anderen Bischöfe auch nicht mehr zu halten.

Stuff, Großbongardt, Polonyi und Bernardy weisen in ihrer wichtigen Recherche aber nicht nur auf die Kirchenführung. Dieses gewaltige System der sexuellen Missbrauchs und der myriadenfachen seelischen Zerstörung, wäre nicht ohne die Hilfe dreier wichtiger Akteure möglich gewesen:

Erstens, die deutschen Staatsanwaltschaften, die bei kirchlichen Tätern ein Auge zudrücken.

Zweitens „die“ Politik, die bis heute die Kirche, statt ihrer Opfer schützen. Man kann nicht die Aufklärung der Täterorganisation überlassen, sondern es muss wie in Irland, Holland, Australien, Frankreich, USA eine staatliche Untersuchung geben. Es ist ein unfassbares Versagen von Parlament und Regierung, sich nie darum gekümmert zu haben!

Drittens die Gläubigen selbst, die bisweilen rabiat gegen die Opfer der Päderastenpriester vorgehen, sie als „Nestbeschmutzer“ ausgrenzen. Vielfach haben fromme Eltern ihre missbrauchten Söhne sogar verstoßen

[….] Ein Opfer erzählt, es habe noch als Teenager seinen Eltern von den Übergriffen berichtet. Sie hätten nichts unternommen. Ein Mann sagt, er habe seinen Peiniger bei der Polizei angezeigt, der Täter wurde später verurteilt. Im Dorf hieß es allerdings, das Opfer sei ein Lügner und Wichtigtuer, ein »schwuler Hund«. Es wurde so schlimm, dass die Familie umziehen musste.  [….]

(SPIEGEL, Nr. 50/2021 s.12f)

Der Kirchenfisch stinkt eben nicht nur vom Kopfe her, sondern all die frommen zahlenden Schafe machen sich mitschuldig.

Nur durch die Hilfe der 25 Millionen RKK-Mitglieder sind diese hunderttausendfachen Verbrechen an Kindern möglich.

[….] Der Missbrauch in der katholischen Kirche ist, wenn man so will, das perfekte Verbrechen. Auf der einen Seite steht die Kirche mit ihrer Wortgewalt, ihren Sonderrechten und ihrer Übung, sich zu präsentieren und zu äußern. Auf der anderen Seite stehen die Opfer, die oft Kinder waren.  [….]

(SPIEGEL, Nr. 50/2021 s.12f)

Die mächtigen organisierten Christen der Bundespolitik halten mit ihrer bedingungslösen Unterstützung des Missbrauchssystems Kirche, den Pädo-Priestern weiterhin die Tür auf:

Kretschmann, Thierse, Schavan, AKK, Laschet, Merkel, Nahles, Griese, Steinmeier, Göring-Kirchentag, Wüst, Brinkhaus und so viele andere mehr.

Das Entsetzen über den Atheisten Olaf Scholz, der ohne „so wahr mir Gott helfe“ Bundeskanzler wurde, zeigt wie mächtig die dunklen Strukturen sind.

Und selbst, wenn eine künftige Bundesregierung endlich auf die Abertausenden gequälten, verprügelten und sexuell missbrauchten Kinder hören würde, kämen die allermeisten Verbrecher straflos davon. Da man der Kirche stets ihre Paralleljustiz zugestand, in der Opfer keine Rechte haben, sind auch die Täter-Akten im Kirchenbesitz. Akten, die längst manipuliert wurden. Es ist, als würde man der Mafia ihre eigenen Strafakten zur Verwahrung überlassen.

[….] Die Person war jahrelang ein ranghohes Mitglied des Bistums, auch unter Marx und unter Ackermann. Wenn man der Person vorhält, dass sich das Bistum Trier mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen auffällig lange Zeit gelassen habe, lacht die Person und sagt: »Vertuscht haben wir.« Vertuschen sei nichts Schlechtes, sagt die Person, vertuschen sei auch gesund, es müsse nicht immer alles rauskommen. Wie man das Vertuschen nachweisen könne?  Die Person sagt, man sei sehr gründlich vorgegangen. Wenn ein Priester gestorben sei, habe man sich die Akte angesehen und das Schlimmste rausgenommen – bevor sie ins Archiv gewandert sei.  Die Person im Wohnzimmer lacht ein bisschen über die eigene Teufelskerlhaftigkeit. [….]

(SPIEGEL, Nr. 50/2021 s.12f)

Man kann nur zukünftige Generationen vor den geistlichen Verbrechern schützen, indem man jetzt aus der Kirche austritt.