Montag, 5. April 2021

KKK – Teil II

Die Drei-K-Alliteration steht selten für etwas Gutes.

Ku-Klux-Klan, Katechismus katholische Kirchen, Katzenkratzkrankheit, Küche-Kinder-Kirche, Kirchen-Kreis-Konferenz, Kernkraftwerk Krümmel.

Die Kombination Kinder, Konservativ und Kirche ist für die betroffenen Kinder besonders übel.

Keine kirchliche Erziehungsanstalt, die zumindest in der Vergangenheit systematisch sexuelle Übergriffe und brutale Körperstrafen in Repertoire hatte.

Es ist schon auffällig, daß gerade diejenigen, die sich qua Autorität und Moral dazu berufen fühlen Kinder zu erziehen, so stark zum Sadismus neigen.

(…..) Aus Perspektive des Patriachats ist es ohnehin Aufgabe der Frauen sich um Kinder zu kümmern und das bitte schön zu Hause; nicht im Zentrum des Interesses. Abseits der wirklich wichtigen Dinge.

So segelten Myriaden Nonnen weltweit unter dem Radar der Öffentlichkeit und konnten die ihnen anvertrauten Kinder nach Herzenslust quälen, schlagen, missbrauchen und ausnutzen.    Nicht wenige Kinder trieben sie in den Selbstmord und brachten sie gleich selbst um. Immer streng den Regeln ihrer Bibel folgend, die ausdrücklich verlangt die kleinen Sünder brutal zu schlagen.

[…..] (3,11) Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, widersetz dich nicht, wenn er dich zurechtweist.

(3,12) Wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater seinen Sohn, den er gern hat.

2.Die erste Salomonische Spruchsammlung:  (10,1-22,16)

 (12,1) Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis, wer Zurückweisung hasst, ist dumm.

 (13,18) Armut und Schande erntet ein Verächter der Zucht, doch wer Tadel beherzigt, wird geehrt.

 (13,24) Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht.

 (15,5) Der Tor verschmäht die Zucht des Vaters, wer auf Zurechterweisung achtet, ist klug.

 (17,25) Ein törichter Sohn bereitet seinem Vater Verdruss und Kummer seiner Mutter, die ihn geboren hat.

 (19,18) Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, doch lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten.

 (19,29) Für die Zuchtlosen stehen Ruten bereit und Schläge für den Rücken der Toren.

 (20,30) Blutige Striemen läutern den Bösen und Schläge die Kammern des Leibes.

3.Die Worte von Weisen/Mahnungen:  (22,17-24,33/23,12-35)

[…..] (23,13) Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.

 (23,14) Du schlägst ihn mit dem Stock, bewahrst aber sein Leben vor der Unterwelt.

4.Die zweite Salomonische Spruchsammlung: (25,1-29,27)

[…..] (29,15) Rute und Rüge verliehen Weisheit, ein zügelloser Knabe macht seiner Mutter Schande.

 (29,17) Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen und deinem Herzen Freude machen.

DAS BUCH JESUS SIRACH:

[…..] (7,23) Hast du Söhne, nimm sie in Zucht.

 (7,24) Hast du Töchter, zeige dich ihnen nicht allzu freundlich.

2.Missratene Kinder und Unbelehrbare Toren: (22,3-18)

[…..] (22,3) Schande für den Vater ist ein missratener Sohn, eine missratene Tochter ist ihm zur Schmach geboren.

 (22,5) Die trotzige Tochter bereitet dem Vater und dem Gatten Schande, von beiden wird sie verachtet.

 (22,6) Wie Musik zur Trauer ist eine Rede zur falschen Zeit, Schläge und Zucht aber zeugen stets von Weisheit. […..]

(Zitiert nach Christian Dicker)

Bis heute werden die Hunderttausenden Kinder, die in Deutschland bis in die 1980er Jahre in christlichen Heimen grauenvoll gequält, versklavt und ihren Familien entrissen wurden, einfach verdrängt.    Die Kindersexskandale der katholischen Priester überlagern alles. Auch die EKD macht sich einen schlanken Fuß und tut so als ob nichts gewesen wäre. (……)

(Genugtuung, 03.11.2019)

Man könnte meinen; nach den Erfahrungen der letzten hundert Jahre, sollten Eltern im 21.Jahrhundert davon absehen ihre Kinder auf Schulen zu schicken, die sich ausdrücklich nach christlichen Unwerten richten.

Das Gegenteil ist der Fall, Konfessionelle Schulen erleben weltweit einen regelrechten Boom. Es gibt 689 katholische Schulen in Deutschland.

[….]  Aktuell besuchen rund 214.000 Schülerinnen und Schüler eine der derzeit insgesamt 1.135 evangelischen Schulen in Deutschland. Dabei übersteigt die Nachfrage regelmäßig die zur Verfügung stehenden Schulplätze. Dies unterstreicht sowohl die Attraktivität als auch die Zukunftsfähigkeit evangelischer Schulen. [….]

(EKD)

Hinzu kommen freikirchliche Einrichtungen, evangelikale Bildungsanstalten und die christlichen Bekenntnis-Schulen.

[…] Christliche Privatschulen: „Kinder finden hier glaubwürdige Vorbilder“

Privatschulen haben in Deutschland deutlichen Zulauf. Ihre Schülerzahlen steigen. [….]

(PRO, 12.08.2019)

Wer es sich leisten kann, gibt seine Gören auf eine christliche Privatschule – am liebsten auf eins der weltberühmten englischen Elite-Internate.

Da konservative Christen die Kinder gern nach Geschlechtern getrennt unterrichten – wir erinnern uns; Mädchen sind nach kirchlichem Verständnis minderwertig – wird ein Biotop erschaffen, in dem nicht nur die geistlichen Lehrer die Kinder misshandeln und vergewaltigen.

Die homosexuelle Vergewaltigung wird so vorgelebt, daß die Jungs nicht nur von den Erwachsenenmisshandelt werden, sondern ähnlich wie unter Soldaten und Gefängnisinsassen auch untereinander sexuelle Gewalt angewendet wird. Die stärkeren und älteren Schüler vergewaltigen die Jüngeren.

[….] Sie haben teils eine lange Tradition – und stehen für eine erstklassige Ausbildung: britische Elite-Schulen wie zum Beispiel das Eton-College. Genau dort soll es in der Vergangenheit zu zahlreichen, teils schweren, sexuellen Missbräuchen gekommen sein. Schlimme Schilderungen sorgen derzeit für Entsetzen im Königreich.  Frauenfeindliche Sprüche, veröffentlichte Intim-Fotos, Vergewaltigungen: Auf der britischen Betroffenen-Website „Everyone's Invited“ sind bislang um die 10.000 Berichte schlimmer sexualisierter Gewalt gegen junge Menschen eingegangen. [….] Besonders schockierend sind Schilderungen von Fällen, in denen Schülerinnen und Schüler schon mit elf Jahren missbraucht worden sein sollen. Ob durch Lehrpersonen oder Mitschüler ist noch nicht bekannt. Neben der Jahrhunderte alten, elitären Jungen-Schule Eton College, auf die auch Briten-Prinz Harry ging, ist auch das ebenso traditionsreiche St. Paul's College betroffen. Dies berichtet die Londoner „Times". [….] Mehrere hundert aktuelle und frühere Schüler und Schülerinnen beschreiben in einem der „Times“ und dem Sender BBC vorliegenden Dossier eine „Kultur der Vergewaltigung“, in der sexuelle Übergriffe und Belästigungen an der Schule bekannt waren und offenbar toleriert wurden. [….]

(MoPo, 02.04.2021)

Wegen der stärkeren Stigmatisierung männlicher Vergewaltigungsopfer, melden sich in erster Linie tausende Mädchen mit Missbrauchserfahrungen an englischen Eliteschulen.

Es liegt in der Natur der Sache, daß männliche Vergewaltigungsopfer, die eine regelrechte Kultur der Pädo-Gewalt erfahren später selbst zu Tätern werden.

[….]  Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass der systematische Missbrauch von Kindern keineswegs nur die Domäne heuchlerischer Priester ist, die mit ihrem Zölibatsgelöbnis ringen. Der Unterschied liegt darin, dass sich die Vergehen in der katholischen Kirche an der Institution festmachen lassen. In den Erinnerungen britischer Internatszöglinge sind die Übergriffe, denen vor allem Jungen durch Lehrer und durch ältere Mitschüler ausgesetzt waren, ein stets wiederkehrendes Motiv. Von dem für die Härte seiner Prügel berüchtigten Leiter des Internats Eton, der im sechzehnten Jahrhundert wegen Sodomie verurteilt und dennoch nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zum Direktor der Westminster-Schule ernannt wurde, über den Leiter von Harrow, der als vorbildlicher Pädagoge galt, aber 1853 kleinlaut den Hut nehmen musste, um nicht als Päderast entlarvt zu werden, bis hin zu jüngst aufgedeckten Fällen an verschiedenen Grundschulinternaten wurde über die Skandale meist der Mantel des Schweigens gelegt. Als die Zeitung „Independent“ vor einigen Jahren einen Bericht über die „verletzten Überlebenden des Internatssystems“ veröffentlichte, die ihre Kindheitserfahrungen durch nachträgliche Therapien zu verarbeiten suchten, schilderte ein anonymer Leser, wie die Kinder in seiner Schule verprügelt und sexuell missbraucht worden seien und sich ihrerseits zueinander „wie Tiere“ verhalten hätten: „In den fünfziger Jahren glaubte niemand, dass es schädlich sei - die barbarischen Akte waren ,charakterbildend'. [….]

(FAZ, 28.03.2010)

Sonntag, 4. April 2021

Ohne Nazivergleich machen sie es nicht

Zu den allerschlimmsten perfidesten, lügnerischsten, heuchlerischsten, gemeingefährlichsten, verabscheuungswürdigsten, bösartigsten und moralisch verkommensten US-amerikanischen Politikern gehören neben König Trump die Senatoren Cruz, Hawley und Graham außerdem noch die „Brownnoser“ Jim Jordan, Matt Gaetz, Mo Brooks, Roger Stone, Richard Grenell, Kayleigh McEnany, Steven Miller, Jason Miller, Kellyanne Conway, Corey Lewandowski, Matt Schlapp, Rudy Giuliani und viele andere mehr.

Da so gut wie alle von ihnen auch kriminell sind und auffällig viele zu sexueller Gewalt neigen und sich mit Kinderprostitution einlassen, ist es natürlich traurig ihr Idol Trump der Begnadigungs-Power beraubt zu sehen.

Es wird interessant sein in den nächsten drei Jahren zu beobachten, wie diese Blase der Abscheulichkeiten aus dem Knast heraus- und ins Weiße Haus hinein-strebt.

Die rechten Medienplattformen bleiben ihnen nicht nur, sondern radikalisieren und vervielfältigen sich sogar.

Diese Subhumanen leben in ihren eigenen Hass-Blasen und sind für Fakten nicht mehr zu erreichen. Die jüngsten Mass-Shootings beweisen es.

Große Teile des US-amerikanischen Volkes sind endgültig verloren und gehören nicht mehr zur Konsensgruppe der Aufgeklärten, die an Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit, an Bildung und Wissenschaft glauben.

Es bereitet mir aber durchaus überraschend optimistische Eindrücke wie systematisch und erfolgreich Joe Biden damit vorankommt, Trumps Scherbenhaufen aufzuräumen.

In für deutsche Verhältnisse Lichtgeschwindigkeit werden alle US-Amerikaner geimpft, es wurden bereits eine Million neue Jobs geschaffen, die ökonomischen Daten sind rekordverdächtig und offenbar kommt tatsächlich das schon 2007 von Obama versprochene gewaltige Infrastrukturprogramm, das die USA so dringend benötigen. Noch einmal drei Trillionen US-Dollar sollen dafür ausgegeben werden und als gigantisches Konjunktur- und Arbeitsbeschaffungsprogramm wirken.

Angesichts dieser Dimensionen denke man besser nicht an das deutsche Ruckel-Internet und die trüben Tassen in Düsseldorf und Berlin, wenn man nicht in Depressionen verfallen möchte.

Möglicherweise geht es den Amerikaner nach drei Jahren Biden-Harris so erheblich viel besser, daß doch einige der 75 Millionen Trump-Wähler bei der Methode bleiben möchten, statt wieder auf Ideologie und Spaltung zu setzen.

Wenn nur jeder fünfte Trump-Voter 2021 demokratisch stimmt, können 60 Millionen weiterhin enthirnte Hassideologen bleibe, ohne daß die Gefahr besteht noch einmal einen derartig wahnsinnigen Verbrecher zum US-Präsidenten zu wählen.

Richard Grenell, ultrafanatischer Hetzer mit 585.000 Twitter-Followern ist als ehemaliger US-Botschafter in Berlin aus deutscher Perspektive natürlich besonders interessant.

In seinem Dunstkreis bewegen sich Laschet-Berater Hendrik Streeck und die Familie Jens Spahn.

So wie seine Trump-Idole Goebbels-Sprache verwenden, greift auch „Deutschland-Experte“ Grenell zu NS-Vergleichen.

Wie Naidoo oder „Jana aus Kassel“ greift er in die allerunterste moralische Schublade, um gegen Impfungen zu polemisieren.

Impfgegner sind für ihn wie Holocaust-Opfer.

Richard Grenell wurde von Trump zum Mitglied des „US HOLOCAUST MEMORIAL COUNCIL“ berufen und verwaltet damit das Holocaust-Museum in Washington.

Er gilt als republikanischer Herausforderer des demokratischen Gouverneurs von Kalifornien Gavin Newsom.

[….] A former ambassador to Germany during the Trump administration and potential Republican challenger to Gov. Gavin Newsom in the event of a recall vote has found himself in hot water this week over a tweet comparing “vaccine passports” to the Nazi persecution of Jews.  Richard Grenell, a board member of the U.S. Holocaust Memorial Council in D.C., a staunch Trump ally and a frequent Newsom critic, assailed the idea of vaccine passports by tweeting out a photo on March 29 of actor Christoph Waltz playing a Nazi SS colonel in the 2009 film “Inglourious Basterds.”

“You’re hiding unvaccinated people under your floorboards aren’t you?” the photo says, with Grenell adding the accompanying text, “Speak up now. #slipperyslope.”   The reference is to a scene where Waltz, whose character is known as “The Jew Hunter,” discovers (and orders the execution of) a family of Jews and says to the farmer hiding them, “You’re sheltering enemies of the state, are you not?”

Some conservatives and libertarians say vaccine passports, which would allow those inoculated against Covid-19 to participate in certain activities, such as dining, working out at gyms and traveling, would violate civil liberties. [….][….] David Harris, CEO of the American Jewish Committee, tweeted at Grenell, saying he agreed with his 2019 tweet and adding, “Comparing anti-vaxxers to Nazi victims is so totally off-base, all the more so for ex-US envoy to Germany. Surely, other ways exist to make your point. Please reconsider.” [….]

(JWeekly, 30.03.2021)

 

Samstag, 3. April 2021

Mittelkatholiken auf Abwegen.

Michael van Laack, ultrarechter und erzkatholischer Verschwörungstheoretiker, der auf PP Pseudotheologisches verbreitet, ist ein Fanatiker.

Das kann ich akzeptieren. Er hasst eben nicht nur Muslime, wie die meisten Rechten, sondern mit großer Inbrunst auch alle anderen, die nicht genau seinen sadomasochistischen mittelalterlichen Opus Dei-Kurs verfolgen.

Bei ihm weiß man woran man ist. Egal ob Atheist, Protestant, Hindu, Agnostiker oder gelegentlicher Feiertags-Katholik – alle landen in der Hölle und werden auf ewig verdammt und gequält, während sie von den oben im Himmel im Luxus schwelgenden David Berger, Joseph Ratzinger, Rainer-Maria Woelki und van Laack ausgelacht werden.

[…..]  Gott würfelt nicht!  […..]   um uns die Furcht vor dem biologischen Tod zu nehmen und die Hoffnung zu schenken, das mit ihm nicht alles endet. Erst dadúrch erhält unser Tun und Lassen Sinn und Ziel! Nur durch den Glauben an Christus vermögen wir, gutes und schlechtes Handeln effektiv voneinander zu unterscheiden. […..]  Liebe Atheisten, Humanisten oder wie auch immer ihr Euch versteht: Sterben müssen wir alle. Deshalb ist das Überkübeln der Christen und anderer gläubiger Menschen mit Eurem Spott und Eurer Häme letzten Endes nur Windhauch. Denn erst nach dem biologischen Tod wird klar, wer recht hatte. Wenn Ihr recht haben solltet, spielt es keine Rolle, denn ihr könnt dann nicht mehr in Triumphgeheul ausbrechen.  Sollten aber wir, die wir an diesen Gott glauben, recht haben, wird das für den ein oder anderen nicht nur ein Augenöffner sein, sondern der erste Blick in die für ihn vermutlich trostlose, weil gottferne Ewigkeit. […..]  (MvL, PP, 02.04.2021)

Mit den van Laacks dieser Welt kann ich gut coexistieren. Ich bin kein Agnostiker, der sich ein Hintertürchen offen halten muss.

Aber ich stimme mit dieser Sorte Katholiken immerhin in einem Punkt überein: In den Himmel Gottes, der solche Typen aufnimmt, will ich gar nicht.

Das sind grundsätzlich perfide, intolerante, wir-sind-besser-als-die-Hassideologen, wie es sie nun einmal gibt, weil wir bloß gewöhnliche Homo Sapiens auf unserer gegenwärtigen Evolutionsstufe sind.

Eine noch so niedrige Form, daß unser Humanismus noch unterentwickelt ist. So unterentwickelt, daß wir uns massenhaft gegenseitig abmurxen, Flora und Fauna ruinieren, sowieso Macht und Ressourcen kontinuierlich mehr auf einige wenige zum Schaden der meiste konzentrieren.

Wir sind aber immerhin prinzipiell geistig so weit entwickelt, um unsere sehr kurze und für das Universum völlig irrelevante Lebensspanne zu begreifen.

Das heißt also, sich des eigenen Verstandes und der Kunst zu bedienen, um das eigene Leben individuell auszukosten und den anderen Lebewesen nicht zu schaden. Das Hier und Jetzt zu gestalten, statt auf irrationale Jenseitsversprechen zu hören und über die unabänderliche Tatsache der eigenen Endlichkeit zu verzweifeln.

Viele Katholiken sind anders als Berger/Mixa/van Laack/TVE durchaus angenehme Zeitgenossen. Sie können die freundlichsten Menschen sein; einige sind gar hochgebildet – wenn auch Bildung genrell die Wahrscheinlichkeit minimiert religiös zu sein.

Aber es gibt die Inselverarmungen im Gehirn, die es auch einigen Hochintelligenten ermöglicht irrationalen Jenseits-Glaubensvorstellungen von sprechenden Schlangen und Wasser, der sich in Weine verwandelt anzuhängen.

Gläubige, missionarische Katholiken, die nicht vollkommen die Augen vor der Realität verschließen, können einem leidtun.

Sie sind so etwas wie Impfskeptiker im Jahr 2 der Corona-Pandemie.

Im April 2020 verbreiteten sie mit Naidooisch-stolzer Empörung, es werde sich ohnehin niemand impfen lassen, weil offensichtlich alles ein Gates-Soros-Komplott wäre. Wer unter den Impfkritikern kein totaler Aluhut à la Hildmann ist, muss im April 2021 begriffen haben, daß weltweit 2,9 Millionen Covid19-Tote real sind, daß das Sterben an SarsCoV-2 auch auf deutschen Intensivstationen grausam und brutal ist, daß Empörung und die Verbreitung von Verschwörungstheorien nicht helfen.

„Back to normal“ gibt es nur mit massenhaften Impfungen. Es gehört schon extrem viel Gaga-Fanatismus dazu. Im Sommer 2021 immer noch eine Moderna- oder Biontech-Impfung zu verweigern, nachdem sich hunderte Millionen Geimpfte eben nicht in Reptiloiden verwandelt haben.

Matthias Drobinski, der in diesem Blog so oft zitierte fromme SZ-Mann für alles Kirchliche sitzt in diesem Katholiken-Dilemma.

Er ist natürlich nicht dumm, nicht ungebildet und nicht fanatisch genug, um die katastrophalen Entwicklungen der Katholiken in Deutschland zu übersehen.

Massenhafter Mitglieder-Exodus, Kindersexskandale, Finanzskandale, moralisches Totalversagen des Klerus, abstoßende Sexualpolitik, heuchlerische Selbstbereicherung, outdatete Schwulenfeindlichkeit, ostentativer Unwillen und Unfähigkeit aus den eigenen Fehlern zu lernen.

Drobinski versteht die Gründe, weswegen die Menschen mit dieser RKK nichts mehr zu tun haben wollen sehr gut. Das macht ihn sehr traurig.

Wer bleibt schon gern zahlendes Mitglied einer Kirche, die zweifellos eine globale Kindersexorganisation ist?

(…..) Eins der größten Rätsel des deutschen Journalismus wird für mich immer die Frage sein, wieso sich die an sich hochvernünftigen SZ-Chefredakteure Heribert Prantl, Kurt Kister und Wolfgang Krach immer noch den frommen Katholiken Matthias Drobinski, 52, als Redakteur halten.

Nicht nur, daß es ohnehin völlig absurd ist einen hochbefangenen Kirchenfuzzi über Kirchenthemen schreiben zu lassen, so ist Drobinski auch noch von einer schweren Echolalie befallen und schreibt in seinem stets larmoyanten Ton auch immer wieder das Gleiche:

Hach, wie traurig, die Kirche verliert Mitglieder und die Pfaffen sind frustriert. Dabei ist Franzl doch so super. Menno! Es kann aber nicht nur am Zölibat meiner heißgeliebten katholischen Kirche liegen, weil die Protestanten mindestens genauso schrumpfen. (Ätschibätsch)

Die Ursachen für das Wegsterben des kirchlichen Lebens sind also irgendwie ganz kompliziert. Das ist eine große Aufgabe für die Bischöfe und alles ist ganz furchtbar traurig, weil die Kirche doch so wichtig ist!

Die SZ verfügt über einige der besten Edelfedern Deutschlands – was wäre es für eine Wonne, wenn man auch zu kirchlichen Themen Spitzenjournalismus aus München bekäme. (…..)

(Auslaufmodell, 01.03.2017)

Das Schwinden des Katholizismus in Nordamerika und Europa ist eine Tatsache, die Drobinski natürlich nicht abstreitet. Er ist ja nicht blöd.

Während aber Humanisten diese Entwicklung begrüßen und daher Kardinal Woelki als Helden des Atheismus feiern und lobpreisen, ist Drobinski zu sehr Religiot, um zu verstehen, welche Chance und Erleichterung ein von dem toxischem Einfluss des Katholizismus befreites Deutschland wäre.

Genau an diesem Punkt setzt seine Inselverarmung ein und in seinem traditionellen langen Osterleitartikel in Deutschlands größer seriöser überregionaler Zeitung folgt nach der rational-larmoyanten Fehleranalyse nun der irrationale Teil, in dem er in blanken Unsinn abrutscht.

[…..]  Vielen Christen bleibt dieses Jahr ihr Halleluja in der FFP2-Maske stecken. Soll man noch glauben, inmitten von Missbrauchsskandalen, Korruption und der Musealisierung des Christentums? Dabei könnte gerade die christliche Hoffnung auf Erlösung durch die Pandemie helfen. [christliche Wissenschaftsfeindlichkeit hat uns erst in dieses Desaster gestürzt –T.]  […..]  Und dann sind die großen christlichen Kirchen, die doch eigentlich die Superspreader der Osterfreude sein sollten, [Eine Formulierung wie Fingernägel auf der Schiefertafel!-T.]   […..]  Was also würde fehlen, würden die Kirchen […..]   zur marginalen Größe schrumpfen? […..]   der Staat oder private Träger würden die Krankenhäuser und Sozialstationen übernehmen. Ob die Welt dadurch besser würde [Ja! Endlich bessere Arbeitsverträge für das Personal, Antidiskriminierungsregeln würden greifen, Arbeitsschutz, Tarifverträge, Lesbische Kindergärtnerinnen würden nicht mehr gefeuert und endlich könnten auch Muslime, Hindus, Juden und Atheisten eingestellt werden!]  […..]  Schwerer zu verkraften wäre das Verschwinden der Gemeinden, der Gemeinschaften jener Menschen, die nicht insulär und selbstbezogen leben wollen. [Das ist eine sagenhafte Unverschämtheit. Selbstbezogenheit, Fernstenhass, wir-sind-besser-als die-Ideologie sind Charakteristika der Christen!]  Im Idealfall sehen sie Arme und Einsame, Flüchtlinge und Kriegsopfer als ihre Nächsten an, üben sich in nachhaltigem Lebensstil oder stricken Socken für den Adventsbazar. Das tun andere Menschen, Bewegungen, Vereine auch, doch nur die Kirchen versammeln so viele so unterschiedliche Menschen, damit sie über ihren eigenen Horizont hinausschauen. [Das Gegenteil ist wahr – die katholische Kirche akzeptiert eben keine Andersgläubigen in ihren Organisationen. Der Hamburger Erzbischof ließ 2020 verdiente Mitarbeiter der Obdachlosenhilfe Alimaus mit dem Kältebus feuern]  […..] Aber was wäre, wenn er weg wäre, der Glaube an die Auferstehung, den Sieg des Gefolterten über den Tod? Er wäre nicht zu ersetzen wie der Religions- durch den Ethikunterricht. Dass es da etwas geben könnte jenseits des Todes, ist eine genuin religiöse Zuversicht. Sie lebt davon, dass sich Menschen zum Gedächtnis an Jesu Tod und Auferstehung versammeln und das Halleluja zumindest mitsummen. [Was für ein sagenhafter Unsinn, welche Anmaßung!] […..] Auferstehungsglauben […..] wird dringend gebraucht gegen jene Erlösungsfantasien, die in die Hölle auf Erden führen können: Sei mächtig, schön und fit; kaufe und konsumiere. Er hilft gegen den Wahn, man müsse sein Leben immer im Griff haben. […..]

(SZ, 03.04.2021)

In derselben SZ-Ausgabe wird eine ganze Zeitungsseite für Birthe Mühlhoff freigeräumt, um „sieben Gründe für ihr Verbleiben“ in der frauenfeindlichen Kindersexorganisation RKK auszubreiten.

 Kinderfi**en? Finanzier ich gern weiter!

Engagierte gebildete katholische Frauen sind noch seltsamer als die Mosebachs und Drobinskis.

Martina Schäfer-Jacquemain, Theologin und Supervisorin der Katholischen Hochschulgemeinde Köln, kurz KHG, ist scheinbar nicht die hellste Kerze auf der Torte.   Resigniert stellt sie fest:

[….] Martina Schäfer-Jacquemain spricht aus, was sich manch andere nicht trauen offen zu sagen: „Ja, das ist ein großer innerer Schmerz. Also, es ist ja beides. Es ist die Kränkung ständig, die ich als Frau erlebe, und aber auch als Hauptamtlerin eigentlich deutlich von dieser Kirche gezeigt zu kriegen: Du bist hier nicht mehr gewollt. Aber ich habe auch Theologie studiert, wie die ganzen anderen Herren in der Bistumsleitung, und ich habe auch einen Traum von Kirche und ich bin genauso Kirche wie die. Und das ist mein Auftrag, auch wenn ich den anders lebe, als die Amtskirche das scheinbar von mir will.“ [….]

(Deutschlandfunk, 01.04.2021)

Soso, und im Theologiestudium ist ihr nie aufgefallen, was in KKK und Bibel über die Rolle der Frau steht?

Ihr hat nie die Tatsache zu denken gegeben, daß von weltweit 414.582 Priestern 414.582 Männer sind, daß von weltweit 5.389 Bischöfen genau 5.389 Männer sind und daß von weltweit 227 Kardinälen 227 Männer sind?
KÖNNTE sie da nicht eine Ahnung bekommen haben, wie es um die Karrierechancen von Frauen in der RKK aussieht?

Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eindeutig nicht dafür, daß Weibsbilder Führungsrollen übernehmen sollten.

"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."

(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."

(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)

"...wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und trügen lassen."

(Martin Luther)

"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen. Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."

(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)

Freitag, 2. April 2021

Langsame Leute

Joe Laschet posiert, prahlt und postet in immer schnellerer Frequenz Instagram voll. First Son Of Germany zu werden, sein ganz großer Traum, der seine Socialmedia-Reichweite und damit auch seine Gagen in die Höhe triebe, war eben noch zum Greifen nahe.

Nun aber kommt Panik auf; sein Papi scheint die sicher geglaubte Merkel-Nachfolge auch als Bundeskanzler gerade endgültig zu verspielen.

Joe Laschet, von Beruf Sohn, kann leider nicht helfen, da alles was er vermag das Sohn-Sein an sich ist.

Und so erlebt die fromme katholische Laschet-Familie den Karfreitag besonders traurig – und das obwohl sie sich selbst ausgeda, äh, obwohl sie selbst streng wissenschaftlich recherchierten, direkte Nachfahren Kaiser Karls, des Großen (Karolus Laschetus Magnus, 747 bis 814) zu sein.

[….] War's das für Laschet?   Kurz vor der Entscheidung über die K-Frage schwindet in der CDU der Rückhalt für Parteichef Armin Laschet. Viele Abgeordnete fürchten, mit ihm an der Spitze ihr Mandat zu verlieren – und setzen auf Markus Söder. [….]

(Spon, 02.04.2021)

[….] Bei der Frage nach dem Kanzlerkandidaten der Union liegt CSU-Chef Markus Söder in der Gunst der Bevölkerung weiter deutlich vor dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. In dem am Donnerstag veröffentlichten ARD- „Deutschlandtrend“ legte der bayerische Ministerpräsident im Vergleich zur vorherigen Umfrage noch einmal um drei Punkte auf 54 Prozent zu. Nordrhein-Westfalens Regierungschef Laschet sackte dagegen um drei Punkte auf 19 Prozent ab.  Bei den Anhängern von CDU und CSU ist das Bild noch klarer: Vier Fünftel der Unionsanhänger (79 Prozent) halten Söder für einen guten Kanzlerkandidaten, bei Laschet glauben dies nur 29 Prozent der Unions-Anhänger. [….]

(FR, 02.04.2021)

Und als wäre das alles noch nicht ärgerlich genug; kommt nun, im April 2021 ein völlig neues Problem hinzu.

Es nennt sich „Pandemie“ oder so ähnlich. So genau kann Armin Laschet das noch nicht sagen. Das trifft Deutschland zu Ostern so unerwartet und überraschend. Niemand weiß, was man dagegen unternehmen könnte.

[…..] Die Bevölkerung ist vernünftiger als Teile der Politik. Bürger verstehen gut, dass es Tragödie wäre, kurz vor rettender #Impfung noch schwer zu erkranken. Dabei wäre mit #Testpflicht in #Schulen und #Betrieben, #HomeOffice-Pflicht plus Nacht-#Ausgangsbeschränkung die 3. Welle gebrochen. […..]

(Prof. Karl Lauterbach, 01.04.2021)

Zwei Drittel der Bevölkerung preschen mit ihren Ansichten vor. Wie können die das beurteilen? Hatten die etwa schon Zeit sich Gedanken über dieses Pande-Dingsbums zu machen?

So überstürzt zu handeln ist aber auch ein bißchen unfair gegenüber denjenigen, die von Natur aus etwas langsamer denken und noch ein bißchen Zeit brauchen.

[….] Manche handeln, Laschet will nachdenken

Angesichts der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen verschärfen einige Bundesländer die Maßnahmen. CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Laschet sieht offenbar noch keinen akuten Handlungsbedarf, er will erst einmal weitere Schritte prüfen.  [….] Auch in Niedersachsen, wo regional ebenfalls Ausgangsbeschränkungen beschlossen sind, sieht sich die Landesregierung zu weiteren Maßnahmen gezwungen. So wird nach den Osterferien eine Corona-Testpflicht für den Schulbesuch eingeführt. [….] Auch Hamburgs Senat sieht sich zu neuen Maßnahmen gezwungen. Neben einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung ab Karfreitag sollen die Kindertagesstätten nach Ostern wieder in den erweiterten Notbetrieb gehen. [….] Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen dagegen gibt es bislang keine weiteren Verschärfungen. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) [….]  sagte, es müsse jetzt gut überlegt werden, was wirkungsvoll sei. […..]

(Tagesschau, 01.04.2021)

Der arme Ministerpräsident von Nordrhein Westfahlen. Nun prasseln all diese neuen Informationen auf ihn ein, die er nicht versteht.   Wenigstens hat er drei echte Experten in seiner engsten Umgebung, die ihn beraten und die er versteht.

1)   Seinen Sohn Joe, der sehr sehr schön ist.

2)   Hendrik Streeck, der zwar ständig Unsinn erzählt, aber dafür eng mit Hardcore-Trumpfanboy Richard Grenell und Spahn-Ehemann Daniel Funke befreundet ist.

3)   Nathanael Liminski, Dunkelkatholik und Chef der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, gehört zum Opus Dei, hat vorehelichen Geschlechtsverkehr und die Homoehe als Wurzel allen Übels ausgemacht.

Bessere Experten kann es nicht geben.
Die werden sich dieser völlig neuen Situation nun annehmen und gemeinsam mit ihrem frommen Armin nachdenken.

Leider kennt man in Düsseldorf auch keine Erfahrungen anderer Länder und anderen Handlungsoptionen.

[…..] »Wir werden um einen ernsthaften Lockdown nicht herumkommen«

Die Empfehlungen von Virologen und Medizinern sind eindeutig: Die dritte Welle muss gebrochen werden, sonst drohen schlimme Konsequenzen. Warum zögern Ministerpräsidenten und Kanzlerin noch? [….]

(Spon, 02.04.2021)

Ja, Laschilein, denk doch in Ruhe erst mal nach. Aber bloß nichts überstürzen. Eigentlich sollte man das Nachdenken ohnehin den Pferden überlassen; die haben größere Köpfe.

Der Begriff "Corona" ist Dir ja auch sicher noch ganz neu. Da gibt es wirklich keinen Handlungsbedarf. Es sind auch erst 76.000 Tote in Deutschland. Also bleib ganz entspannt, nimm Dir noch ein paar Monate Zeit.

SarsCoV2 wartet sicher auch gern. So ein Virus ist ja sehr verständnisvoll und Hält sich an Osterruhe. Bete noch ein bißchen gemeinsam mit dem frommen Nathanel. Wir warten gern.

So eine Entscheidungskanone wie Dich brauchen wir unbedingt auch als Kanzler, damit wir China und die USA technologisch abhängen.

Die Asiaten lassen sich auch mit allem so irre viel Zeit.

Schnelltests?    Braucht man sowas wirklich?

Oder Impfungen? Lasst uns doch lieber noch ein bißchen abwarten.

Huhu, Bundesländer, es gibt Impfzentren, die über Ostern geschlossen bleiben? Habt ihr, mit Verlaub, noch alle Latten am Zaun?

(Hasnain Kazim, 31. März 2021)

Armin Laschet muss noch nachdenken. Also Ruhe bewahren!

Donnerstag, 1. April 2021

Impudenz des Monats März 2021

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Was tut eine der drei RRG-Parteien, wenn durch das Totalversagen der CDU die Mehrheitsverhältnisse ins Wanken geraten, der schon als natürliche nächste Kanzler gehandelte CDU-Chef Laschet so sehr debakuliert, daß es nicht mehr viel Phantasie bedarf, um sich eine Bundesregierung links von der CDU vorzustellen?

Wie kann man den Trend zu Grün-Rot-Rot, oder zumindest zu einer klassischen Ampel Grüne-SPD-FDP maximal verstärken, um das Elend der Pandemieversager bei der Union, die eine Katastrophe mit 76.000 vor Allem als Möglichkeit betrachten, sich selbst die Taschen vollzustopfen, zu beenden?

Ganz klar, man sendet starke Signale auf Länderebene. Man zeigt, daß es geht, marschiert beispielgebend voran.    In Baden-Württemberg sind die Chancen ideal.

Nach den Landtagswahlen vom 14.03.2021 stehen die beiden Ministerpräsidenten Dreyer und Kretschmann gestärkt da. Die CDU wurde angezählt und stürzte nur deshalb nicht ins Bodenlose, weil die meisten schon ihre Briefwahlstimmen abgeschickt hatten, als die Maskenaffären hochkochten.

In Mainz und Stuttgart gibt es klare Mehrheiten für die Ampel.

In Mainz und Stuttgart haben SPD und FDP klar für die Option geworben.

In Mainz war es schon so und wird auch weiterhin so sein, weil die SPD die stärkste Fraktion ist.

Damit komme ich zu Titelvergabe des Monats; es trifft die GRÜNEN, die sich im Wähleraufwind als Impudenz zeigen.

In Baden Württemberg sind die Grünen stärkste Partei und haben über die nächste Koalition zu entscheiden.

Was können sie schon tun, im Unionssumpf-Bundesland mit dem Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel, der als Erster mit seiner „marktüblichen“ Maskenprovision von 250.000 Euro prahlte? Mit Thomas Bareiß aus Zollernalb-Sigmaringen?

[…..]  Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), hat im Auftrag Aserbaidschans bei einem deutschen Hersteller von Medizintechnik den Stand einer Lieferung von rund 150 Beatmungsgeräten abgefragt. Dabei ging es um die Frage, ob Aserbaidschan schneller beliefert werden könnte. Bareiß Verbindungen in die Kaukasusrepublik sind seit Jahren eng. […..]

(Andreas Niesmann, 12.03.2021)

Der grüne Ministerpräsident Kretschmann, der konservative Katholik, der sich als großen Fan der CSU bezeichnet, im Zentralrat der Katholiken sitzt und stolz verkündet jeden Tag für sein Idol Angela Merkel zu beten, hat sich entschieden.

Natürlich setzt er auf eine Schwarzgrüne Koalition, das erklärte Wunschbündnis des grünen Establishments, das sich in Habitus und Glaubensfragen des CDU/CSU ganz nah fühlt.

Sie haben die SUV-Fahrer und wohlhabenden Eigenheimbesitzer in ihr Herz  

geschlossen, möchten den Multimilliardären EKD und RKK dienen, mögen sich aber keinesfalls mit dem Kleine-Leute-Plebs solidarisieren.

Sie helfen lieber erst einmal die Industrielobbyisten von der CDU auf die Beine, verschaffen ihr Posten und Stimmen in der Exekutive. Die Aufmüpfigen der Grünen-Basis, die lieber ein anderes Bündnis wollen, knicken ein.

[….] Oberrealo Kretschmann würde am liebsten die Koalition mit der schwer angeschlagenen CDU fortführen, an deren Seite er die vergangenen fünf Jahre regiert hat. Die Allianz bedeutet für ihn weniger Stress, zumal in der Coronakrise. Der konservative Regierungschef setzt lieber auf Altbewährtes.   Doch es soll noch gut sechs Stunden dauern, bis endgültig feststeht: Kretschmann setzt sich bei den eigenen Leuten durch, die Grünen werden es wieder mit der CDU versuchen. [….]

(SPON, 01.04.2021)

Eine schöne Arbeitsteilung haben sich die Grünen zugelegt:
Auf Wahlkampfveranstaltungen und als Bundestagsoppositionen gibt es ambitionierte und progressive Reden.

Mit großer Phonstärke fordern sie von Frau Merkel eine konsequentere Pandemiepolitik.

Sobald sie aber mitreden dürfen oder gar wie in Stuttgart entscheidend mitreden, zeigt sich ihre wahre Natur: Saturierte Establishmenthuren am Rockzipfel der CDU!

[….]  Nur - was kriegen die Grünen eigentlich selbst hin in den Ländern, die sie mitregieren? Jämmerlich wenig.   Berlins rot-rot-grüner Senat nahm steigende Infektionszahlen jetzt zum Anlass, die vereinbarte "Notbremse" auszusetzen. Statt Lockerungen zurückzunehmen, kam er mit einer Home-Office-Regelung um die Ecke, die griffig ist wie ein aufgeschlagenes Ei. Konsequente Kontaktreduzierung? Darauf gepfiffen. Ein bisschen testen reicht, und dann darf Berlin munter weiterbummeln oder nachts mit Hunderten von Leuten auf irgendeiner Brücke feiern. Sollen doch andere dafür bezahlen.   Die Grünen tragen diesen Wahnsinn mit, nicht nur in Berlin. Ihre Corona-Politik schlingert in elf Landesregierungen mit, ohne eine Spur der Verantwortung zu hinterlassen. [….]

(Constanze von Bullion, SZ, 29.03.2021)

Daß die Parteichefin Annalena Baerbock gleich persönlich als CDU-Bejublerin eine Festrede auf die Kohl-Koch-Kanther-Merkel-Merz-Partei abhält, verwundert niemanden. Robert Habeck verschickt seine Glückwünsche an seine eigentliche Liebe, die CDU, stilecht über die ultrakonservative FAZ.

Wer die Grünen wählt, bringt am Ende die CDU an die Macht.

Mittwoch, 31. März 2021

Der christiotische Kampf um Bedeutung – Teil II

Gute Nachrichten für Papst und Co: Die römisch-katholische Kirche gewinnt weiterhin Mitglieder, wächst um mehrere Millionen Schäfchen jedes Jahr. Immerhin 16 Millionen Homo Sapiens waren es von 2018 bis 2019.

Aber wie wir gestern sahen, handelt es sich bei den neuen Schäfchen nicht unbedingt um diejenigen, die sich die Kurialen wünschen.

 […..] Während wiederum Afrika (3,45 Prozent) und Asien (2,91 Prozent) Zuwächse verzeichneten, ging der Wert in Europa um 1,5 Prozent zurück, in Amerika um 0,5 Prozent. Dennoch arbeiten in Europa nach wie vor über 40 Prozent aller Priester weltweit. [….]

(ORF, 26. März 2021)

Das Problem sind Reichtum und Frieden in Europa und Nordamerika.

Dadurch können die Menschen sehr viel mehr in ihre eigene Bildung investieren, werden intelligenter und damit automatisch religionsskeptischer.  Je mehr Bildungsjahre, desto weniger fromm.

In Dänemark, Belgien oder Schweden werden verhältnismäßig wenige Menschen so existenziell bedroht, daß sie mangels intellektuellen Verständnisses für die Lage, in irrationale Versprechungen zölibatärer Männer im Nachthemd driften, die von sprechenden Schlangen erzählen und sich erstaunlich oft sexuell zu kleinen Jungs hingezogen fühlen.

Ein Stunden währendes katholisches Hochamt, das Jürgen Becker als sterbenslangweilige Nemesis seiner Kindheit anprangerte, ist natürlich faszinierender, wenn man damit sein Hungerleben in einem zugigen Slum unterbrechen kann.

Lautet aber die Alternative luxuriöses Sonntagsbrunch in den komfortablen eigenen vier Wänden mit anschließender Netflix-Session, ist es schon weniger verlockend in die Kirche zu gehen.

Bildung ist der größte Feind der Frömmigkeit, so lange die Menschen sich sicher fühlen.

Für die Pfaffenfraktion war Corona daher ein Geschenk.  Endlich wieder geraten große Teile der Bürger in größte Not, leiden Ängste, ohne daß sie selbst etwas an der Situation ändern können.  Da sollte es doch im Klingelbeutel endlich mal wieder richtig rascheln.

[…..] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht in der Corona-Pandemie auch eine Chance. "Jedenfalls könnte sich diese Krise als eine echte Lernstunde darüber erweisen, was im Leben wirklich zählt", schreibt er an Heiligabend in einem Gastbeitrag für die "Welt". [….]

(Katholisch.de 24.12.2020)

Hurra, 76.000 Tote in Deutschland. Ist das ein Glück! Aus katholischer Sicht jedenfalls.

[…..] Der Würzburger Bischof Franz Jung und der Mediziner August Stich vom Missionsärztlichen Institut Würzburg haben dazu aufgerufen, die Corona-Pandemie als Gelegenheit zum Überdenken der eigenen Handlungsmuster zu sehen. "Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam einen neuen Weg nach vorne einzuschlagen!“ [….]

(Katholisch.de 26.01.2021)

Auch Herr Bergoglio in Rom nutzte die Corona-Krise als Chance, sich vor der Welt zu beweisen.

Er griff zur gröbsten Keule, die dem Stellvertreter Christi auf Erden überhaupt möglich ist. Und Gebete sind bekanntlich ohnehin schon die „radikalste Form der Einmischung“.

Mit so einem päpstlichen und öffentlichen Urbi et Orbi, müssten die sie kleinen Sars.CoV-II-Biester also schnell erledigen lassen.

Mit Kenneth Copeland, einem der reichsten Groß-Evangelikalen der Welt, zogen auch noch die Protestanten gegen das Corona-Virus zu Felde. Trump rief gar die gesamte USA, immerhin GODS OWN COUNTRY zu einem Gebetstag gegen Corona auf.

(….) Wenn es drauf ankommt, hat der Glaube noch nie geholfen. Auschwitz hat das gezeigt.

Deswegen montieren Domherren lieber einen Blitzableiter auf den Kirchturm statt auf Gottes Schutz zu vertrauen. Daher fahren Päpste in gepanzerten Limousinen.

Daher betet niemand für das Nachwachsen amputierter Gliedmaßen oder das Wiederauferstehen verstorbener Geliebter – wenn es erst ist, wissen sie, daß ihr angeblich allmächtiger Gott nicht helfen kann.

Das Zünden der stärksten päpstlichen Superwaffe, dem Urbi et Orbi; und der von Trump ausgerufene „nationale Gebetstag gegen Corona“ hatten nicht nur gar keinen Effekt, sondern seitdem stiegen die Fallzahlen der Infizierten und Toten exponentiell an. (…..)

(Leben oder Beten, 15.04.2020)

Ob es der Vorführeffekt war?
Die vereinten Bet-Anstregungen von Copeland, Trump und Franz nützten nicht nur nichts, im Gegenteil, darauf legte die Pandemie erst richtig los, schuf noch tödlichere und ansteckendere Virusmutationen, infizierte 130 Millionen Menschen und killte 2,8 Millionen von ihnen.

Wir lernen also:

1.)  Gebete sind nutzlos.

2.)  Die Theorie, nach der es Europa nur mal wieder richtig dreckig gehen müsste und schon würden die Leute wieder in die Kirchen rennen („Es gibt keine Atheisten in einem abstürzenden Flugzeug“), taugt ebenfalls nichts.

Im Gegenteil. Die Deutschen flüchten in Rekordzahlen aus der Kirchenmitgliedschaft. In Köln sind wegen der Woelki-Skandale keine Kirchenaustrittstermine mehr online verfügbar. Das ist kein regionaler Effekt; in München sind alle Termine ebenfalls bis in den Juni ausgebucht.

Auch in den USA verlieren die Kirchen dramatisch Mitglieder.

Gottesdienste sind gefährlich, werden leicht zu Superspreader-Ereignissen. Gott denkt gar nicht daran seine Schäfchen wenigstens im Gotteshaus vor tödlichen Infektionen zu schützen. Die Menschen haben nun noch mehr Grund nicht in Gottesdienste zu gehen, Dummerle Käßmann behauptet dennoch ungeniert da Gegenteil. Auch ihr Nachfolger auf dem EKD-Chefstuhl will den Menschen die Gelegenheit bieten, sich britische und brasilianische Corona-Varianten einzufangen.

(…..) Nun wissen wir ja schon lange, daß Bischof Heinrich Bedford-Strohm nicht die hellste Kerze auf der Torte ist und immer etwas länger braucht, um Zusammenhänge zu verstehen.

Deswegen erkläre ich es HBS noch einmal in einfacher Sprache, so daß auch er mit seinen eingeschränkten mentalen Fähigkeiten folgen kann.

Das böse böse kleine unsichtbare Krümelchen, das deine Gläubigen krank macht, bleibt nicht immer gleich! Früher reichte einen Stoffmaske, um sich vor den Biestern zu schützen, aber nun haben sich Verwandte aus Südafrika und England nach Deutschland begeben und die sind noch viel viel böser. Die springen deine Schäfchen bei der kleinsten Unachtsamkeit an.

Und deine Präsenzgottesdienste könnten womöglich mit viel Abstand einigermaßen sicher stattfinden, aber ihr seid ja leider ein bißchen doof und wollt immer noch singen. Das ist schlecht, weil dadurch die bösen, bösen Krankmacherchen, die genau im Rachen wohnen, herausgeschleudert werden.

Drittens werden deine Gläubigen bedauerlicherweise nicht aus dem heimischen Schlafzimmer von Enterprise-Chefingenieur Scott direkt auf ihren Sitzplatz in der Kirche gebeamt, sondern sie müssen allein hinfahren, sich in Busse und Bahnen setzen, begegnen auf dem Weg anderen Leuten, drängeln sich in den Eingangstüren, müssen gefahren werden.

Verstehst du das jetzt, HBS? (…..)

(Oh Deutschland, die Dummheit groß in Dir ist, 23.03.2021)

Gerade in der Corona-Krise verlieren die Kirchen nicht nur Mitglieder, sondern auch rapide an Bedeutung, da sich ihr Programm auf Treffen und gemeinsamen Singen beruht.

Kein Mensch braucht die Kirche mehr. Das sieht man schon am Aufbäumen der Hardcore-Religioten, die sich realitätsblind in die Schlacht werfen.

[…..] Religionen haben nach Worten der früheren Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, an Bedeutung gewonnen und sind in manchen Regionen „bedeutsame politische Faktoren“. […..]

(AMB, 30.03.2021)

Die Panik der frommen Abiturientin ist offensichtlich.

Dienstag, 30. März 2021

Der christiotische Kampf um Bedeutung – Teil I

Das größte Verbrechen des Christentums ist die Mission. Jene Jahrtausende zurückreichende Hybris, mit der die „Wir-sind-besser-als-die“-Ideologen rechtfertigen alle Nichtchristen töten zu dürfen.

Die Mission rottete hunderte Kulturen und Sprachen aus, kostete hunderte Millionen Menschenleben.

Noch im Jahr 2018 stürzte sich ein christlicher Missionar in der Andamanensee auf die letzten etwa 50 im Einklang mit der Natur lebenden Menschen, um auch ihre Kultur auszuradieren, sie zu Christen zu machen.

Glücklicherweise gelang es den Einwohnern von North Sentinel Island den

US-amerikanischen Missionar John Allen Chau aus Alabama zu töten, bevor er sie verseuchen konnte.

Auch als Pazifist kann ich eine gewisse klammheimliche Mescalero-Freude nicht verhehlen, wenn ich vom Tod eines Missionars lese.

 [….] Wie aus den Statistiken des Fidesdienstes hervorgeht, wurden im Jahr 2020 weltweit insgesamt 20 Missionare ermordet, darunter 8 Priester, 1 Laienbruder, 3 Ordensfrauen und 6 Gläubige im Laienstand. Nach Kontinenten, wurden die meisten Missionare in Amerika ermordet, wo 5 Priester und drei katholische Laien (insgesamt 8 Missionare) ermordet wurden. Gefolgt von Afrika, wo 2020 insgesamt 1 Priester, drei Ordensfrauen, 1 Seminarist und 1 katholischer Laie ermordet wurden (insgesamt 7). In Europa kamen ein Priester und ein Laienbruder gewaltsam ums Leben. In Asien wurden ein Priester, ein Seminarist, ein Ordensmann und 4 Laien ermordet (insgesamt 12). In den vergangenen 20 Jahren, von 2000 bis 2020, wurden weltweit 535 Mitarbeiter im kirchlichen Dienst (einschließlich fünf Bischöfe) ermordet. [….]

(Fides/Vatikan)

Christen messen ihren Erfolg an der Anzahl der ihrer gläubigen Köpfe.

Es ist besser 100 Ungläubige zu töten und dafür 2 neue Christen zu gewinnen, statt nur einen Neuen zu rekrutieren und dafür 100 Unschuldige weiterleben zu lassen.

[…..] "Ich sage immer, eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien." [….]

(Kardinal Meisner 2014)

Der Vatikan denkt auch 2021 noch in solchen quantitativen Kategorien und vermeldet stolz einen neuen weltweiten Mitgliederrekord.

[…..] Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken weltweit ist auf 1,345 Milliarden gestiegen. Das geht aus Daten des zentralen kirchlichen Statistikbüros für das Jahr 2019 hervor, die der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. [….]

(ORF, 26. März 2021)

Gott mag alle Katholiken gleich lieben. Gleiche Rechte gesteht er ihnen deswegen noch lange nicht zu.

Nicht nur dürfen Frauen nicht Priester werden; es gab in 2.000 Jahren auch noch nie einen schwarzen Papst. Auch keinen Roten oder Gelben. Gottes Stellvertreter auf Erden muss schon ein weißer Mann sein.

Das ist in sich logisch, da die Bibel, da Gott schließlich auch Sklavenhaltung preist und die Sklaven ermahnt sich ihren Herrn unterzuordnen.

"Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den gütigen und freundlichen, sondern auch den zornigen."

(1. Petr 2,18)

Der positive Saldo der weltweit steigenden RKK-Zahlen beinhaltet daher auch einen Wermutstropfen für die Kurie.

In Nordamerika und insbesondere Europa sank die Zahl der Katholiken zuletzt. Ja, die Zuwächse in Asien und Afrika konnten das überkompensieren, aber das sind eben nicht die guten weißen Papst-tauglichen Christen.

Die wichtigsten Länder für den Vatikan sind eindeutig die USA, Italien und Deutschland und nicht etwa die nach Zahlen größten Episkopate in Brasilien, Mexiko und den Philippinen. Deutschland kommt in der Länderliste nach der Anzahl der Katholiken gar erst auf Platz 14; hinter Venezuela  und Peru.

In den 27 deutschen Bistümern gibt es über 60 Bischöfe.

Der Kongo, Platz 11, mit sechs Millionen mehr Katholiken als Deutschland gliedert sich in drei Erzbistümer und sechs Suffraganbistümer. Es gibt einen kongolesischen Kardinal, auch jeweils nur einen in Venezuela und Peru, obwohl es dort mehr Katholiken als in Deutschland gibt. In Deutschland gibt es neun Kardinäle und 45 in Italien.

Die Masse der Katholiken lebt, anders als vor 100 Jahren, außerhalb Europas.

Die Macht haben die Weißen behalten.

Fair Share? Darüber können die beiden weißen Päpste nur lachen.

Niemand sollte so naiv sein zu glauben, daß der „Argentinier“ Bergoglio Papst geworden wäre, wenn er nicht auch die italienische Staatsbürgerschaft hätte, seine beiden Eltern José Mario Francisco Bergoglio (1908–1959) und  Regina Maria Sivori (1911–1981) nicht ebenfalls Italiener wären.

Was nützt schon eine große Masse Katholiken, wenn es sich dabei nur um „arme Kirchenmäuse“ aus dem Kongo handelt?

So denkt die Kurie offenbar bis heute, gewährt zwar einigen, sehr wenigen Alibi-Dunkelhäutigen Zutritt, sorgt aber streng dafür auf der CEO-Ebene nicht die Multikulti-Kirche der Basis abzubilden.

Die italienische, deutsche und US-amerikanische RKK ist nämlich nicht nur so schön weiß, sondern vor allem reich.

Daher kommt das Geld, womit sich die römischen Prälaten ihre 700qm-Luxusappartments in den Adelspalazzi finanzieren.

Was nützen dabei schon fromme Kongolesen oder Venezolaner?




Montag, 29. März 2021

Auf in die Welle

Hamburg Mitte, Dienstag, 29.03.21, 15.00 Uhr, Bäckerei Junge, riesengroße Eck-Filiale mit Ausgängen an beiden Seiten.

Mehrere Dutzend Tische mit Sitzgruppen sind abgesperrt, aber die Dimension des Geschäfts erlaubt eine recht Corona-konforme Nutzung. An der Nordseite ist der einzige Eingang, an der Südseite der einzige Ausgang.

Es gibt nur eine Richtung, niemand kollidiert mit anderen, die Kunden werden einen engen Gang entlang geführt, müssen aber Abstand halten. Die Angestellten sind hermetisch hinter Plexiglas verborgen, die Ware wird durch ein 30 mal 30 cm großes Fenster geschoben, am Eingang steht ein Desinfektionsmittelspender. Große Aufsteller weisen streng drauf hin, daß das Geschäft nur mit medizinischen Masken betreten werden darf und jeder seine Hände desinfizieren muss.

So kann man das doch eigentlich machen. Es handelt sich um ein Lebensmittelgeschäft; gehört also zweifellos zum unverzichtbaren täglichen Bedarf, kann nicht wie ein Juwelier oder Antiquariat bis auf weiteres geschlossen werden. Der Mensch braucht Brot, insbesondere der Deutsche.

Uneigentlich ballen sich in der Einlassschlange natürlich jede Menge junge Mütter mit ihren Blagen, die husten und schnupfen, alles und jedes begrapschen, an der Theke lecken, ihren Rotze maskenlos überall verteilen, während ihre Erzeugerinnen wie immer desinteressiert daneben stehen, als ob sie nichts damit zu tun hätten und nur auf ihre Klugtelefone starren. Kinder, die ganz großen Pandemietreiber.

Die zweite große Gruppe sind Hundebesitzer, die natürlich auch bei schönem Wetter alle gleichzeitig Gassi gehen und wie ein DDR-Bürger im Jahr 1970 magisch von jeder Schlange angezogen werden.

Ich war der einzige, der tatsächlich einen Laib Brot kaufte. Die Blagen-Tölen-Fraktion verlangte nach Latte/Cappuccino TO GO, weil man bekanntlich nicht mehr als vier Meter auf der Straße gehen kann, ohne einen Plastikbecher-Kaffee mit Strohhalm in der Hand zu haben.

Der kleine Kläffer, der neben dem Eingang angebunden war, gehörte zu jener traurigen Existenz des fehlgeliebten Stadthundes, der an ein Frauchen fixiert ist, die offensichtlich nicht mit einem Tier umzugehen weiß.

Er trug eine rosa Weste, eine Schleife im Haar, war so überfüttert, daß seine Beine sichtlich Mühe hatten den Wanst zu tragen und war so psychotisch, daß er jeden einzelnen Kunden in der Schlange anbellte.

Das rief jedes Mal seine noch unmaskierte Mästerin auf den Plan, die sich sofort gegen den Strom der Anstehenden auf den Weg machte, alle Wartenden wegrempelte, um ihren Liebling zu tätscheln.

Als sie schließlich zur Theke durchgedrungen war, ihren Kaffee bezahlt hatte, drehte sie sich erneut auf dem Absatz um 180°, um alle nach ihr Kommenden wegzuschieben.

Die Ladeneingangstür war aber inzwischen wie der Suezkanal von einer der am Handy Festgewachsenen mit ihrem „Ever Given“-Kinderwagen, sowie zwei weiteren ausschleimenden Vorschulkindern blockiert.

Es kam zu einem regelrechten Gerangel, bei dem die junge Mutter sogar kurz von ihrem Telefon abließ, um die dicke Hundefrau anzuherrschen „das hier ist kein Ausgang! Sie müssen auf der anderen Seite raus“, worauf hin die Bepöbelte zurück pöbelte „Herrgott noch mal, sehen Sie nicht, daß ich zu meinem Hund muss?“

Der Nachdruck in ihrer Stimme erschien mir vollkommen glaubhaft. Ich hatte mich mit maximalem Abstand von der berserkenden Töle an die andere Hauswand gepresst und es hätte mich nicht gewundert, wenn die Fußhupe in einer Antimaterie-Implosion das Universum eingerissen hätte, wenn Frauchen aus seinem Sichtfeld in Richtung regulärer Ausgang entschwunden wäre.

Was tut man nicht alles für seinen Latte To Go?

Auf dem Weg nach Hause weiterhin das gewohnte Bild. Sonne, 18°C, in den Maskenpflicht-Gebieten Mühlenkamp und Außenalster ballten sich die Leute dicht an dicht zusammen, schossen Selfis, tranken „Latte To Go“.

Keine Masken, kein Abstand nirgends.  Es ist, als ob sich niemand mehr an irgendeine Corona-Regel hielte.

Natürlich wäre das eine unzulässige Feststellung, da ich all die Leute nicht sehe, die sich an die Regeln halten, nicht unter Leute mischen, nicht unnützerweise Kaffee in Plastikbechern kaufen, sondern zu Hause sitzen und sich selbst die Bohnen mahlen. Es fallen nur die Sünder auf.

Die sind aber zahlreich und gemäß der Broken Windows-Theorie halten sich die anderen auch nicht mehr an die Vorschriften, wenn einmal offensichtlich ist, daß man mit Verstößen durchkommt.

Die blöden Virologen, Mathematiker, Epidemiologen!

Wenn Hans, Laschet, Günther und Müller keine Lust mehr auf die zu hören und Merkel die lange Nase zeigen, kann das auch der gemeine Bürger auf der Straße ignorieren.

[….] »Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen«   Die Folgen möglicher Ostertreffen könnten deutlich dramatischer werden als an Weihnachten, warnen Forscher. Sie befürchten, dass die neuen Fallzahlen bis Mai auf 230.000 steigen könnten – pro Tag. [….]

(SPON, 29.03.2021)

Merkel erkennt zwar anders als ihre renitenten und verantwortungslosen MPs den Ernst der Lage, ist aber anders als Helmut Schmidt oder Gerhard Schröder in solchen Fällen absolut nicht durchsetzungsfähig und lässt teilnahmslos alles geschehen.


76.000 Tote so far, nur noch 1.500 Intensivbetten sind in Deutschland frei.

[….] »Alles nur über Dialog zu lösen, wird nicht funktionieren. Gelegentlich muss ein Regierungschef versuchen, von vorne zu führen, und nicht erst gucken, wie die Dinge sich gestalten, um sich dann an die Spitze zu setzen.« [….]

(Gerhard Schröder, 29.03.2021)

Die Inzidenz in Hamburg steigt, wie es zu erwarten war, wie es die Wissenschaftler exakt prognostizierten, kontinuierlich an. Heute sind es 152,1. Tendenz steil aufwärts.

Peter Tschentscher, einer der wenigen vernünftigen MPs denkt über drastische Methoden, wie Ausgangssperren nach.

Wat mut, dat mut.

[…..] Wir brauchen einen harten Lockdown – sofort!

Die deutsche Politik regiert gegen die Wissenschaft und die Mehrheit der Bevölkerung. Das ist unverantwortlich und führt das Land sehenden Auges in eine Katastrophe. Dabei ist die Lösung allen klar. [….]

(Thomas Schulz, 29.03.2021)