Donnerstag, 26. März 2020

Das dümmste Volk der Welt.


Nun ist es mir doch schon wieder passiert. Diese Sache, die ich eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hatte. Diese Doofheit, der ich nie wieder erliegen wollte.
Ich hatte mich verleiten lassen angesichts der apokalyptischen Bilder aus New York – immerhin Trumps Heimatstadt – dem aktuellen Epizentrum der Corona-Seuche mit einem zusammengebrochenen Gesundheitssystem, hunderten Toten und 30.000 fehlenden Beatmungsmaschinen, anzunehmen nun müssten doch auch Trump-Wähler erkennen, daß dieser Mann ein hochgefährlicher Lügner ist, dem man nicht glauben darf.


Viele Trump-Lügen; es sind inzwischen über 16.000 während seiner Amtszeit; werden von seinen glühenden Anhängern nicht als solche bemerkt, weil sie in ihrer faktenfreien FOX-Blase leben und intellektuell nicht in der Lage sind zu bemerken wie sich Trump ständig selbst widerspricht.

Aber die aberwitzigen Lügen über die Covid19-Krankheit, die er total unter Kontrolle habe und die ohnehin nur eine von den Demokraten und Fakemedien aufgeblasene „hoax“ sei, wurden insbesondere von seinem Haussender verbreitet und angesichts der Ausgangssperren, geschlossenen Läden und des Börsenabsturzes müssen auch MAGA-hat-Träger bemerken, daß die Pandemie da ist.


Trump lügt oft völlig irrational oder aus Bosheit.
Diesmal kosten seine Lügen aber viele Menschenleben.


Einerseits Leben, wie das des Trump-Anhängers, der auf dessen Rat zur Corona-Prophylaxe Hydroxychloroquin schluckte bis er verreckte und andererseits die Leben der Infizierten.
Die USA hat sich ob des Trumpschen Missmanagements blitzartig zu dem Land mit den meisten Corona-Infizierten entwickelt.


Die verglichen mit Deutschland zehnmal so hohe Zahl der Todesfälle ist leider leicht zu erklären: Trump zerschlug Obama-Care, so daß nun wieder Millionen Amerikaner nicht krankenversichert sind und sich nicht testen lassen.
Trump zerschlug den Sozialstaat, so daß Niedriglöhner gezwungen sind auch noch mit schweren Krankheitssymptomen arbeiten zu gehen.
Trump verhinderte es, daß rechtzeitig Quarantäneregeln in Kraft traten. Trump ließ vor zwei Jahren Obamas Seuchenreaktionszentrum schließen. Trump ließ die entsprechenden amerikanischen Epidemiologen aus China abziehen.


[…..] Im Weißen Haus wohnt Donald Trump.  Was das bedeutet, umriss vor Kurzem die New York Times in einer Art Psychogramm, das so wohl noch nie über einen US-Präsidenten in der 169 Jahre alten Zeitung gestanden hat: "Trumps Auftritte haben genau die Eigenschaften zutage treten lassen, die viele Menschen so fassungslos machen", schrieb die Times. "Das ständige Bedürfnis nach persönlichem Lob, die Neigung, anderen die Schuld zu geben, der Mangel an Mitgefühl, die Vorliebe dafür, die Geschichte umzuschreiben, die Missachtung von Fachwissen, die Verdrehung von Fakten, die Unduldsamkeit gegenüber Nachfragen oder Kritik."
Ein republikanischer Politikberater, der Trump nicht besonders mag, ihn aber auch nicht hasst, fällt ein ähnliches Urteil. "Es gibt in Washington im Moment wohl niemanden, der vom Charakter her weniger geeignet wäre, um uns vor dem Coronavirus zu retten, als Donald Trump", sagt er. "Und jedes Mal, wenn er wieder eine von diesen Pressekonferenzen abhält, wird das offensichtlicher." [….]

Vollkommen ungeniert beharrt aber Trump darauf alles besser als die Fachleute beurteilen zu können.

  […… ] Mit großer Zuverlässigkeit schafft es Donald Trump, auf seine Faktenignoranz noch eins draufzusetzen. Der US-Präsident will das Malariamittel Chloroquin in den Vereinigten Staaten großflächig zur Behandlung von Infektionen mit Sars-CoV-2 einsetzen […… ]  Trump plant also einen Massenversuch an der eigenen Bevölkerung.
Das reicht schon, den Präsidenten abermals als fahrlässig zu bezeichnen. Doch der 73-Jährige hat noch mehr getan, er hat die faktenbasierte Einordnung des wichtigsten Experten der USA, Anthony Fauci, mit seinem präsidialen Bauchgefühl überstimmt. Fauci sagt, Chloroquin sei nicht wirksam; Trump entgegnet, er sehe das anders, er habe ein gutes Gefühl, er sei ja ein "smart guy", ein schlauer Typ.
Das ist dumm und lebensgefährlich. […… ] Viele Amerikaner werden Trumps Bauchgefühl mit dem Leben bezahlen. [……]

Nun sitzen sie da, die Amerikaner. Trump hat sie zum Hauptcoronaland gemacht. Über 80.000 Infizierte, über 1.000 Tote; Stand 26.03.2020.

Müssten sie nun nicht erkennen, daß IQ45 toxisch ist?

Nein, au contraire, mon frère, Trump erzählt die schönen Dinge von den zu Ostern wieder „gerammelt vollen Kirchen“.
Und außerdem springen ihm Republikaner und FOX-News, also die selbsternannten radikalen Lebensschützer, die PRO-LIFE-Aktivisten, mit der großartigen Strategie zur Seite, man solle doch lieber die Großelterngeneration opfern. Oma und Opa würden sicher gern freiwillig an Corona krepieren, wenn dadurch die Bewegungsbeschränkungen fallen und die Wirtschaft wieder in Schwung kommt.
Loving Christians!







Den Amis gefällt das offensichtlich.

[……] "Politisch ist es für Trump viel vorteilhafter, nur über gute Dinge zu reden", sagt der republikanische Berater. "Sollen doch die Gouverneure und die Mediziner über die schrecklichen Sachen sprechen, dann sind sie auch dafür verantwortlich. Das ist exakt Trumps Ziel."
Bisher kommt der Präsident mit dieser Taktik ganz gut durch. Die Mehrheit der Amerikaner ist laut Umfragen mit seinem Krisenmanagement zufrieden. Trumps Zustimmungswerte sind gestiegen. Der Dow-Jones-Index machte am Mittwoch einen beachtlichen Sprung nach oben, nachdem Trump der Nation von gut besuchten Ostergottesdiensten vorgeschwärmt hatte. Für Trump, der schon als Geschäftsmann immer nach Wegen gesucht hat, um Rechnungen nicht bezahlen zu müssen, läuft die Krise gar nicht so schlecht. […..]


Mittwoch, 25. März 2020

In einer Krise zeigt sich der Charakter


Herr Renn spricht angesichts Covid19 von drei verschiedenen Krisen-Typen.

[…..] Der Soziologe Ortwin Renn beobachtet drei Menschentypen in der Krisensituation: „die Totsteller, also Menschen, die weitermachen, als seien sie nicht betroffen. […] Die zweite Gruppe neigt zur Flucht, sie isoliert sich, so gut es geht. Und die dritte Gruppe besteht aus Kämpfern, die sich der Situation stellen und die Initiative ergreifen wollen“ […..]  Bei der letzten Gruppe handelt es sich nach eigener Aussage um die Hamsterkäufer. [….]

Ein guter Ansatz, aber Renn vergisst eine vierte Gruppe (G-IV); den AfD-Typus.
Man nennt sie auch die „Gruppe der Riesenarschgeigen“.
G-IV fiel kurz in Schockstarre, als ihr die Lieblingsthemen wegbrachen und darauf auch die Umfragezahlen nach unten rutschten.
Erstmals seit 2017 misst FORSA die AfD bundesweit nur noch einstellig.

[….] Wie die AfD in der Corona-Krise schweigt
In vielen Landesparlamenten und im Bundestag stellt die AfD die größte Oppositionsfraktion. Sonst poltrig und laut, ist die Partei neuerdings aber kaum zu vernehmen[….]
Jetzt zeige der Nationalstaat endlich seine ganze Kraft, jubiliert [der kommissarische Berliner AfD-Chef Nicolaus] Fest. Österreich, Italien, Tschechien, Spanien, Belgien, Polen, Dänemark, die USA und Großbritannien – alle riegelten jetzt endlich ihre Grenzen ab. [….] Doch Lösungsvorschläge hat er keine, kein Wort darüber, was in der Krise zu tun ist. Das Video auf Youtube – die altbekannte Tirade von Rechtspopulisten – jetzt - im Netz mit destruktiver Grundhaltung. Was der Wähler wohl dazu sagt? […..]

AfD-Fanseiten wie der Berger-Phimoseblog besannen sich aber schnell auf ihre destruktivsten Instinkte und droschen erbarmungslos und voller Häme auf die ersten Corona-Opfer ein.



Während der Bundestag heute umfassende Maßnahmen ergriff und im großen Ernst riesige Summen zu Gunsten der Bevölkerung bewegte, blieb die AfD-Fraktion in jeder Hinsicht garstig.

[…..] Verliererin des Tages ist die AfD-Politikerin Beatrix von Storch. Als sie heute im Bundestagsplenum mit einigen Fraktionskollegen regelwidrig nahe beieinander stand, rief Britta Haßelmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, ihr zu: “Wir haben hier klare Regeln." Auch Vertreter anderer Parteien rügten, die AfD setze in einer Zeit, in der die Politik Vorbild sein müsse, ein schlechtes Beispiel. Von Storch konterte ungerührt mit verschränkten Armen: “Stellen Sie sich mal nicht so an.” Ist aus der Klimawandelleugnerin auch noch eine Pandemieleugnerin geworden? […..]

Wie in allen Großstädten arbeitet auch die Hamburger Verwaltung unter schwersten Bedingungen weit über der Belastungsgrenze, um die grundlegenden Funktionen des Zusammenlebens aufrecht zu erhalten, die Krankenhäuser und Pflegeheime mit Materialien zu versorgen, sich um Hundertausende zwangspausierende Schüler und Studenten zu kümmern, Myriaden kleinen Geschäften beizustehen.
Auch hier ist die örtliche AfD, die zutiefst destruktiv daran arbeitet in der größten Krise seit dem Ende des Krieges (Merkel) den Handelnden Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

 [….]  Auf diese Alternative können so einige Hamburger aktuell gut verzichten: Während die Verwaltung seit Wochen unter Strom steht, um die Corona-Krise in den Griff zu kriegen, malträtiert die AfD Behörden und Ämter mit zahlreichen parlamentarischen Anfragen – und bindet so einige Kräfte.
Seit dem 18. März haben die Rechtspopulisten 13 Kleine Anfragen an den Senat gestellt. Binnen weniger Tage müssen Behörden-Mitarbeiter, die sich aktuell unter anderem auch um den Kampf gegen das Coronavirus kümmern müssen, Fragen zu Themen wie E-Mobilität oder Schlägereien beantworten.
Beim politischen Gegner sorgt das für Unverständnis. „Es versteht sich von selbst, dass in einer solchen Krisensituation die Verwaltung nicht mit Anfragen belastet werden darf, die keine aktuelle Relevanz besitzen und deshalb auch zu einem späteren Zeitpunkt eingereicht werden können“, kritisiert Farid Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Bürgerschaftsfraktion.
Die Verwaltung sei jetzt umfangreich mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt. „Mit Blick auf die Fülle der Anfragen kann ich nur sagen: Die AfD hat den Ernst der Lage offenbar nicht verstanden.“ [….] 

Dienstag, 24. März 2020

Kommt jetzt der Transenboom?

Wenn es wirklich drauf ankommt…., wenn man in unmittelbarer Lebensbedrohung ist, dann jammert man nach Gott.
Im abstürzenden Flugzeug gibt es keine Atheisten schmettern einem Kirchisten gern entgegen, wenn man ihnen eröffnete nicht an Gott zu glauben.
Dieser Satz ist nicht vorstellbar ohne einen gehässigen, triumphierenden Unterton.
Organisierte Gläubige vertrauen so sehr darauf, daß sie sich ungeniert an Sterbende und Hochbetagte heranwanzen – so wie sie sich auch bei der Taufe Säuglingen, die sich nicht wehren können bemächtigen.
Taufen, die zudem kirchenrechtlich nicht rückgängig gemacht werden können.
Einmal Wasser aus dem verkeimten Taufbecken auf die Stirn und für immer Gefangener der Organisation Kirche.

Es war einer der groteskesten Momente meines Lebens, als meine Mutter sterbend auf der Intensivstation lag, ich auf ihrem Bettrand saß und sich ungefragt auf einmal die religiotische Seelsorgerin zwischen uns drängeln wollte.
Meine Mutter, bei vollem Bewußtsein und klar bei Verstand, gab ihr zu verstehen mit der Kirchen wirklich nichts am Hut zu haben. Aber Religioten sind manchmal so unfassbar dreist und feinfühlig wie ein Presslufthammer.
Die wollte einfach nicht gehen in Erwartung eine Seele abgreifen zu können, so daß ich aufstehen und einen sehr bestimmten Ton anschlagen musste.
Nein, so unmittelbar vorm Tod wollten wir beide nun wirklich nichts mit der Kirche zu tun haben – so lustig Pfäffinen sonst auch sein können.

Ich hatte mit nichts anderem gerechnet, da ich tatsächlich schon mal in einem Flugzeug aus Heathrow kommend saß, in dem die Triebwerke ausfielen. Wir sahen schon die Wasseroberfläche, als der Pilot immerhin eine Düse wieder anbekam, den Treibstoff abließ und wieder umdrehte.
Gebete kamen mir wirklich nicht in den Sinn, aber ich machte mir große Sorgen, daß wir erst nach 23.00 Uhr zurück in England sein würden, weil man dann keinen Alkohol mehr bekäme. Und einen ordentlichen Wodka hätte ich mir wirklich verdient – so fand ich damals.

Gebete sind Rituale der Hilflosigkeit, wenn es an Verstand oder geistiger Reife fehlt mit einer bedrohlichen Situation umzugehen.
Eine tiefere psychologische Bedeutung gibt es aber dennoch für die meisten Abrahamidioten. Die ist aber offenbar nur mit einer Inselverarmung des Gehirns zu erklären, an der ich zufälligerweise nicht leide.
Es gibt Atheisten, die das sogar bedauern und sich diese Partialnaivität wünschen.
Es wäre doch schön in einem reinen Gedankenkonstrukt Trost und Halt zu finden.
Macht es das Leben nicht viel einfacher, wenn man sich vielen Problemen und Sorgen gar nicht erst stellt, sondern stattdessen einfach den Knopf „Gottvertrauen“ drückt?
Dann müsste man eben nicht alles verstehen und durchdenken. Es wäre eben „vorbestimmt“ oder „gottgewollt“, wenn irgendetwas Tragisches oder Schmerzliches passiert.
Die totale Selbstsicherheit eines Religiösen muss angenehm sein.
Aber ich kann dennoch nicht so weit gehen mir das zu wünschen, weil es auch eine intellektuelle Selbstverzwergung wäre.

Irrationalitäten leiste ich mir eher bei sehr unwichtigen Dingen. Ich habe kleine Ticks; kontrolliere zwanghaft mehrmals, ob ich die Tür abgeschlossen habe, taste nach dem Schlüssel. Außerdem leiste ich mir aus Gewohnheit milde Formen des Aberglaubens, indem ich beispielsweise dreimal auf Holz klopfe, um ein vermeidliches Unglück nicht zu beschreien. Wenn man eine ausgefallene Wimper wegpustet, darf man sich was wünschen und bei einer erfundenen Absage darf man niemals Krankheiten Angehöriger erfinden, weil die dadurch wirklich krank werden könnten.
Das ist natürlich alles Unsinn, aber wenn sich dessen bewusst ist, kann man sich auch etwas Unsinn im Leben leisten.
Genau dieser Unsinn darf aber keinesfalls bei ernsthaften Problemen das Handeln bestimmen und so verwundert es mich immer noch über alle Maßen, wenn Regierungen zum Gebet aufrufen.


Millionen evangelikaler Gläubiger und Trump-Fans beteten voller Inbrunst gegen Covid19 an. Genützt hat es – Überraschung! – gar nichts. Die Zahlen der Corona-Infizierten und Corona-Toten steigen seitdem in den USA rasant an, ohne daß auch nur ein einziger Gläubiger die Sinnhaftigkeit eines nationalen Gebetstages in Zweifel zog. Gehirne mit Inselverarmung.


[…..]  Bayerischer Ministerpräsident ruft zum Gebet auf
„Wer gläubig ist, soll beten, dass es Deutschland nicht zu hart trifft.“ Diesen Appell richtete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in der ARD-Politikrunde „Anne Will“ am 22. März an die Zuschauer.
Söder: In der Not an Jesus wenden! [….]

 Hurra, dann dürfte Bayern ab heute Corona-frei sein.
Ich staune immer noch, daß Regierende nach solchen Aussagen nicht mit Forken und Mistgabeln vom Hof gejagt werden.
Aber auch ich unterschätze immer noch die Doofheit der Gattung Homo Demens.


Einer der höchsten Würdenträger der 1,3 Milliarden Katholiken, der emeritierte Erzbischof und Kurienkardinal Raymond Leo Kardinal Burke , 71, Kardinalpatron des Malteserordens und ehemaliger Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur ist Ungläubigen vor allem durch seine völlig abgefahrenen CSD-Kostüme bekannt. Mit seiner geliebten Cappa Magna – ein purpurrotes Prachtkleid mit sechs Meter langer Schleppe, wallendem roten Umhang und begleitet von einem Baldachin, getragen von vier jungen Männern – würde er locker jede Folge von Ru Pauls Drag Race gewinnen.


 Burke ist bekannt als scharfer Papstkritiker. Er verachtet Franziskus dafür nicht drastisch genug gegen Homosexualität vorzugehen; denn Schwule hasst der Kardinal wie die Pest.

 […..] Burke nannte es […..]  ein "Problem", dass manche Kirchenmänner eine "offene und verfehlte Haltung hinsichtlich der Homosexualität" verträten. Es gebe "Versuche, die Lehre der Kirche zu relativieren, nach der ein homosexueller Akt in sich schlecht ist", so der frühere Leiter des obersten vatikanischen Gerichtshofs. Gegen Franziskus habe er "nichts persönlich". Er wolle nur "die Wahrheit des Glaubens und die Klarheit in der Darlegung des Glaubens verteidigen".
Burke äußerte sich im Gespräch mit "La Repubblica" auch zu den Vorwürfen, er hätte eine übertriebene Vorliebe für feierliche Gewänder. Die sogenannte Cappa magna etwa, eine meterlange Schleppe, trage er "nicht aus Selbstverliebtheit, sondern weil sie für bestimmte Anlässe vorgeschrieben ist". Auf die Frage, ob solche Gewänder nicht veraltet seien, sagte er: "Sicherlich nicht."
Die Cappa magna ist für besonders feierliche Zeremonien vorgesehen und wird zusammen mit einem Schultermantel aus Hermelin im Winter oder purpurfarbener Seide im Sommer getragen. Papst Pius XII. (1939-1958) kürzte mit einem Erlass von 1952 die Länge der Schleppe für Kardinäle von zwölf auf sechs Meter, jene von Bischöfen von sieben auf dreieinhalb. Bei Kardinälen assistiert ein eigener Ministrant als Schleppenträger, Bischöfe wickeln sie beim Gehen um die Arme. […..]

Der arme Burke, der durch seine späte Geburt nun mit einer Sechsmeter- Cappa Magna herumlaufen muss statt der vor Pius üblichen 12-Meter-Variante, meldet sich angesichts der durch Corona ausgesetzten Gottesdienste empört zu Wort.

Denn wie Söder und Trump erkennt der Amerikaner im bunten Kleid welches die wirksamsten Waffen gegen das Virus sind.

[…..] Der amerikanische Kurienkardinal Raymond Burke hat Gottesdienstverbote zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisiert. Im Kampf gegen „das Böse des Coronavirus“ sei die stärkste Waffe die Beziehung zu Christus in Gebet und Buße. „Daher ist es für uns zu allen Zeiten unverzichtbar, insbesondere in Zeiten der Krise, Zugang zu unseren Kirchen und Kapellen, zu den Sakramenten und zu öffentlichen Andachten und Gebeten zu haben“, schreibt Burke in einem Beitrag auf seiner Website. […..]

So ist es! Wer braucht schon Virologen, Intensivmediziner und Seuchenschutz?
Gebete sind die radikalste Form der Einmischung.

Aber nicht nur gegen Corona ist das Gebet die stärkste Waffe, sondern noch gegen eine viel schlimmere Sünde; nämlich die Transsexualität!

Damit kennt sich der Mann im purpurrotes Prachtkleid mit sechs Meter langer Schleppe, wallendem roten Umhang und begleitet von einem Baldachin, getragen von vier jungen Männern aus!

[….]  Kardinal: Gläubige müssen in Heilige Messen gehen, um Transsexualität zu bekämpfen
Katholiken dürfte der Zugang zu Gottesdiensten nicht verwehrt werden, weil sonst die "Gender-Theorie" gewinnt, warnt der emeritierte Erzbischof und Kurienkardinal Raymond Leo Burke. [….] Auch wenn der Covid-19-Virus wütet, sollten Katholiken weiterhin massenweise die Heilige Messe besuchen, unter anderem um Transsexualität zurückzudrängen. [….]
Messe-Besuche seien gerade jetzt wichtig, weil "unsere Populärkultur so weit entfernt ist von Gott". Als Beispiele nannte er Abtreibung und Sterbehilfe. Außerdem attackierte er die Gleichbehandlung von LGBTI: "Wir brauchen nur an die andauernden Angriffe auf die Integrität der menschlichen Sexualität denken, an unsere Identität als Mann und Frau." Man dürfe sich nur mit dem Geschlecht identifizieren, "das Gott uns gegeben hat", so Burke. "Mit noch größerer Sorge beobachten wir die verheerenden Auswirkungen auf Menschen und Familien durch die sogenannte Gender-Theorie." Seuchen seien Konsequenzen der Erbsünde und "unserer derzeitigen Sünden".[….]

Da das Gottesdienstverbot in Europa weitgehend aufrechterhalten wird, ist nach Corona also mit einer schweren Transen-Epidemie zu rechnen.
Gute heterosexuelle Männer werden ihre Frauen verlassen, zu Makeup und Ballkleid greifen.
Es ist ein Elend. Männer werden ihr eigenes Geschlecht negieren, andere Männer heiraten bis irgendwann nur noch ein kerniger Heterosexueller auf der Welt übrig ist: Leo Burke!




Montag, 23. März 2020

Wozu eigentlich sparen?


Wie die meisten meiner Schulfreunde hatte ich auch mit 16 mein eigenes Sparbuch auf der Bank.
Während einige schon regelmäßig neben der Schule Geld verdienten, beliefen sich meine Einkünfte weitgehend auf Taschengeld, das ich allerdings auch üblicherweise verprasste, sobald ich es bekommen hatte.
Das Sparbuch war eher für die außergewöhnlichen Eingänge, wenn man zu Weihnachten oder dem Geburtstag etwas bekommen hatte.
Mit den damals üblichen zehn Prozent Zinsen war dieses kleine blaue Büchlein eine tolle Sache. Insbesondere als ich mit 19, als ich schon studierte, für mich vollkommen überraschend eine fünfstellige Summe auf einen Schlag bekam, weil mein Mutter kurz nach meiner Geburt eine Ausbildungsversicherung abgeschlossen hatte, die über 18 Jahre lief und auch die ganze Zeit entsprechend verzinst wurde. Erstaunlicherweise hatte sie mir nie etwas davon gesagt und so staunte ich nicht schlecht, als aus heiterem Himmel mein Konto so angenehm aufgefüllt wurde. Inzwischen hatte ich zwar auch einen Job an der Uni und verdiente wie die meisten Studenten hier und da noch ein paar Mark dazu, aber die Sparbuchzinsen von diesem Versicherungsgeld waren außerordentlich hilfreich in meinem Alltag.

Woher die Zinsen eigentlich kamen; wer das Geld erwirtschaftete, das mir in den Schoß fiel, interessierte mich damals nicht.
Es war eine diese einfach nicht existenten Fragestellungen, von denen man sich heute nicht mehr vorstellen kann, wieso vor einem halben Jahrhundert niemand darüber nachdachte:

Haben Millionen Tonnen Kerosin, die in der Atmosphäre verbrannt werden, irgendwelche Folgen?
Ist es eigentlich unbedenklich, daß Juden, Amerikaner und Muslime ihren Söhnen einen Teil des Penis abschneiden?
Hört der Zinssegen auf dem Sparbuch eines Tages auf?
Gibt es eine dringende Notwendigkeit Scham- und Achselbehaarung penibel zu rasieren?
Können Kühe und Schafe das Klima kaputtfurzen?
Macht es irgendeinen Sinn, wenn jeder immer ein Telefon dabei hat und 24/7 erreichbar ist?

Inzwischen ist die Welt eine andere geworden.
Jeder 13-Jährige zupft sich akribisch die Haare vom Skrotum, tippt ununterbrochen auf seinem Klugtelefon herum, trennt Müll und weiß vermutlich nicht einmal was ein Sparbuch ist.

Nun heißt es Kapitalismus kaputt.
Wer heute eine große Versicherungssumme ausgezahlt bekommt und damit zur Bank geht, bekommt einen Hieb mit dem Nudelholz auf den Hinterkopf.
Wenn der nette Herr aus der Sparkasse überhaupt das Geld nimmt, ist es möglich, daß man zur Strafe zahlen muss.
Die günstigere Alternative ist es ein Bankschließfach für knapp 100 Euro im Jahr zu mieten, sein Geld in großen Scheinen dahinein zu legen und abzuwarten bis es weginflationiert wird.

Alles was Merkel und Schäuble in der 2008er Krise von der „schwäbischen Hausfrau“ erzählten; die wissenden Mahnungen der Porsche- und Jet-Besitzer Merz und Lindner an die Niedrigverdiener, das Geld müsse erst mal erwirtschaftet werden, sind zu hohlen Phrasen geworden.

Schulden sind etwas Gutes. Sie bringen die Wirtschaft in Schwung. Wenn Herr Scholz sich ein paar Hundert Milliarden leiht, bekommt die Börse vor Glück einen Eisprung. Endlich haben wenigstens ein paar Milliarden der weltweit umherschwirrenden Billionen ein Zuhause gefunden.

Sparen um des Sparens Willen ist geradezu kriminell.
Schon gibt es Befürchtungen, daß Milton Friedmanns Helikoptergeld, welches ausgerechnet die antisozialistische Trump-Administration möglicherweise auszahlt, gar nicht den gewünschten konjunkturbelebenden Effekt hat.
Ökonomen wollten mit so einer Maßnahme die Gefahr einer Depression abwenden. In einer Depression sinkt die Nachfrage unter das Angebot, so daß das Angebot aktiv verkleinert wird. Wirtschaftswissenschaftler fürchten dieses Szenario wie kein anderes, weil damit eine brutale Abwärtsspirale in Gang kommt.
Hätte jeder Verbraucher 1.000 Dollar extra, würde sie direkt in den Konsum gehen und somit die Nachfrage deutlich stärken, so daß wiederum die arbeitsplatzintensiven Produktionen und Dienstleistungen angekurbelt würden.
So denken sich das die schlauen Ökonomen in der Theorie.
Aber was ist eigentlich in Corona-Zeiten, wenn alle zu Hause sitzen und ihr Geld gar nicht ausgeben können, weil Reisen, Restaurantbesuche, Theatererlebnisse und Champagner-intensiver Spaß im Bordell verboten sind?

Das Geld muss raus, die schwarze Null muss weg.
Partiell wird das auch von konservativen Politikern vorausgesetzt.
Ich habe noch nie gehört, daß die Bürger aufgefordert wurden bei der heißgeliebten Autoindustrie zu sparen.

Bitte keine Mercedes-Limousinen und BMWs mehr kaufen, weil die zu teuer sind?
Keine PS-Starken Motoren mehr? Bitte keinen Schnickschnack in der Ausstattung. Hat Oondi Scheuer schon jemals damit gedroht teure Spielereien wie Regensensoren, elektrische Fensterheber, beheizte Sitze, Parkassistenten oder Alufelgen zu verbieten, weil wir als „schwäbische Hausfrauen“ sparen sollten und nicht mehr als unbedingt notwendig für die Autos ausgeben sollten?
Verlangt irgendein Auto-Lobbyist nur noch billige und zuverlässige Dacias und Ladas zu kaufen, weil die nur ein Zehntel des Anschaffungspreises kosten und nicht so wartungsintensiv sind?

Nein, das wird nicht gefordert, weil die Automobilindustrie Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen bringt.
Je mehr Geld für Autos rausgehauen wird, desto besser.
Es ärgert Lobbyisten wie Matthias Wissmann und Hildegard Müller sehr, daß man den Deutschen keine Mindestmotorleistung von 200 kW vorschreiben kann, weil diese blöde Greta immer vom Klima redet.

Während aber Luxusautos tatsächlich sinnlos sind, weil ein Lada genauso den Zweck erfüllt von A nach B zu fahren wie ein Bentley, gibt es bessere Wege dem Luxus zu frönen.
Kauft Euch eine wunderbare mechanischen Armbanduhr für einen fünf- oder sechsstelligen Betrag. Sie ist zwar auch sinnlos, weil jedes Klugtelefon ebenfalls die Zeit anzeigt, aber ihre Schönheit tut im Gegensatz zu Autos niemand weh. Es ist reine Mechanik, die nicht die Umwelt zerstört und hochwertige Arbeitsplätze schafft. Eine Patek oder Rolex produziert auch keinen Abfall und ist ewig haltbar. Die können noch die Urenkel tragen.

Noch besser als eine Uhr und sehr viel besser als ein BMW wäre es viel Geld in die Gesundheit zu investieren.
Ein sehr teures Gesundheitssystem ist gut!
Das ist ein nachhaltiger, sinnvoller und notwendiger Wirtschaftszweig, der sehr viel gut bezahlte Arbeitsplätze generiert und den Menschen hilft.
Es gibt keinen Grund alle Profite den Pharmakonzernen und Medizintechnikherstellern zu überlassen. Diese verschieben die Milliarden in Steueroasen. Der arme reiche Bernd Broermann hat mit seinen Hamburger Asklepioskrankenhäusern, die er vom Beust-Senat auf Kosten der Allgemeinheit geschenkt bekam, so viele Milliarden verdient, daß er gar nicht mehr weiß wohin damit und wahllos anfängt Luxushotels aufzukaufen.
Aber pumpt das Geld in die Gehälter, in neue Intensivplätze, in Pflege und Betreuung, in Patientensicherheit und Hygienemaßnahmen, in Ausbildung und Forschung.

[….] „Es ist unverantwortlich, angesichts der Covid-19-Krise an den Fallpauschalen zur Finanzierung der Krankenhäuser festzuhalten. Die Fallpauschalen sind hauptverantwortlich für die jetzige Misere in den Kliniken. Pflegenotstand, Personalmangel, wenig Bevorratung sowie fehlende Betten- und Laborkapazitäten sind Ergebnis des Kostendrucks, dem die Krankenhäuser seit über 15 Jahren ausgesetzt sind“, erklärt Harald Weinberg, krankenhauspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zum heute vom Bundeskabinett beschlossenen Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz. Weinberg weiter:
 „Gesundheitsminister Spahn bricht sein Versprechen gegenüber den Krankenhäusern, dass kein Haus durch Covid-19 ins Defizit rutschen werde. Statt den Kliniken jetzt Sicherheit zu geben, dass sie sich ohne finanzielles Risiko der Epidemie stellen können, lässt Spahn wirtschaftliche Fehlanreize bestehen. Jedes einzelne Krankenhaus muss nun selbst betriebswirtschaftlich abwägen, ob sich Engagement gegen Corona lohnt oder nicht – das ist wahnwitzig.
Der logische Schritt wäre ein echter ‚Schutzschirm‘, also die Zusage, den Krankenhäusern befristet für die Zeit der Epidemie ihre gesamten Kosten zu erstatten. Dafür müssten die Fallpauschalen ausgesetzt und die Kosten am Ende spitz abgerechnet werden. Andernfalls wird es bei den Krankenhäusern Krisengewinner und Krisenverlierer geben. Das ist in einer Zeit, in der größtmögliche gesellschaftliche Solidarität notwendig ist, das vollkommen falsche Signal.“ […..]