Sonntag, 12. November 2017

Unter Wert regiert.



Angela Merkel gilt allgemein als die Königin der Gipfel, als die Frau, die sich bei nächtlichen Verhandlungsmarathons am Wohlsten fühlt, die alle anderen an Erfahrung übertrifft.
Warum auch nicht? Seit 1990 gehört sie zur Führungselite, war also schon vor 27 Jahren als Ministerin Mitglied der Regierung und seitdem ununterbrochen in Top-Führungspositionen. Oppositionsführerin, Parteichefin, Bundeskanzlerin.
Glaubt man den unendliche vielen Portraits, die seitdem über sie veröffentlicht wurden, lernte sie über das Verhandeln wie wichtig es ist eine starke Blase zu haben und mit wenig Schlaf auszukommen.
Der Legende nach ging Merkel einst nach einer harten Verhandlungsrunde ins Bett, nachdem sie dachte alles sei in ihrem Sinne geregelt.
Während sie schlief gingen dann aber andere Teilnehmer vor die Presse und drückten den Ergebnissen ihren Spin auf.
Seit dem stellt Merkel immer sicher noch als letzte wach zu sein.
Sie ist also bei Gipfeln immer da und das schon seit Jahrzehnten.
Daher sollte sie verstehen wie so etwas läuft.
Schwer vorstellbar, daß sich die Bundeskanzlerin so leicht übertölpeln lassen würde, wie der düpierte Trump vor einigen Tagen in China.
Der selbsternannte beste Dealmaker der Welt ist leider zu dumm, um Deals zu machen. Daran scheitert Trump schon auf innenpolitischerer Ebene mit dem von seiner Partei geführten Kongress. Trotz deutlicher absoluter Mehrheiten nichts zu Stande zu bekommen, ist schon eine Kunst. Da ist es selbstverständlich, daß Trump auf internationalerer Ebene nur ausgelacht wird.
Aber wie soll auch ein Typ verhandeln, der sich nur maximal eine Minute konzentrieren kann und wegen seiner berüchtigt winzigen Attention Span nicht zu briefen ist.
Man darf davon ausgehen, daß Merkel in dieser Hinsicht Trump um Meilen voraus ist. Offensichtlich kann sie sich konzentrieren und bereitet sich auch akribisch vor.

Aber nur weil man etwas sehr lange macht, heißt das nicht, daß man es kann.
Merkel versteht es zwar sich einen schlanken Fuß zu machen und nie zu riskieren nach einem gescheiterten Treffe als die Blockiererin oder Polterin dazustehen.
Aber sie liefert andererseits auch keine Ergebnisse.

Merkels Methode ist es alles Strittige auszuklammern und den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Bei den internationalen Gipfeln unter deutschem Vorsitz werden die richtig schweren Themen einfach nicht besprochen. Deswegen gab es ja auch nie eine praktikable Asyl-Übereinkunft auf EU-Ebene; daher hat man nie eine gemeinsame Position zu Russland und der Ukraine entwickelt und daher lügt man sich bis heute in die Tasche, daß kein deutsches Geld nach Griechenland fließe.
Merkel setzte nie Themen; außer beim Klima, das für sie aber offensichtlich auch nur eine völlig unverbindliche Absichtserklärung ist, der sie nie Taten folgen ließ.

Merkels ganze Unfähigkeit zeigt sich insbesondere bei allen Koalitionsverhandlungen, bei denen sie fast vollständig abwesend ist.
Bei beiden Grokos, 2005 und 2013, tauchte sie vorher ab und ließ die SPD ihre basics soweit durchdrücken, wie ihre CDU-MPs mitmachten.
2013/2014 jammerte daher die ganze CDU-Führungsebene, man arbeite einen rein sozialdemokratischen Koalitionsvertrag ab, habe keinerlei erkennbare CDU-Handschrift mehr.
Die Unionskakophonie verstummte erst, als sich abzeichnete, daß die SPD davon demoskopisch nicht profitiert.
Noch katastrophaler lief es 2009, als Merkel in den Verhandlungen ebenfalls geistig abwesend war und in Ermangelung der SPD eine programmatisch leere FDP am Tisch saß.
Der daraus resultierende Koalitionsvertrag war ein einziger Witz mit über 100 Prüfaufträgen, man plane dies und das „unter Finanzierungsvorbehalt“ zu tun, aber vielleicht auch irgendwas anderes.
Wenig überraschenderweise galt die daraus geborene schwarzgelbe Koalition von 2009 bis 2013 unter Journalisten einhellig als schlechteste deutsche Regierung seit 1949. Das Wildsau-Gurkentruppe-Chaos mit einer desinteressierten Merkel nahm seinen Lauf.

Trotz all ihrer Erfahrungen scheint Merkel beim Thema Koalitionsverhandlungen genauso wenig lernfähig wie beim Thema Bundespräsidenten zu sein. Sie kann es einfach nicht.
FDP und Grüne dominieren die Jamaika-Berichterstattung, die CSU kämpft ohnehin gegen ihren eigenen Vorsitzenden.
Nur Merkel tut so als ob sie das alles gar nichts anginge.
Ob sie überhaupt Interesse an Jamaika hat und welche Inhalte sie durchsetzen möchte, ist nach wie vor unbekannt.

Den aktuellen Umfragen zu Folge würden CDU/CSU bei Neuwahlen dementsprechend um weitere Prozentpunkte abrutschen, während alle anderen Parteien leicht zulegten.

Ich habe keine Erklärung dafür weswegen Merkel es wieder so derartig schleifen lässt und erneut riskiert eine orientierungslose Regierung ohne Aufgaben zu führen.
Entweder sie möchte genau das, weil ihr die Zukunft egal ist, oder sie kann es einfach nicht.

[….] Die Woche der Entscheidung in den Sondierungen steht an. Noch immer sind die zentralen Streitfragen ungelöst, bei den Grünen herrscht Frust über Union und FDP. [….] Union und FDP geben sich vorsichtig optimistisch. Aber sie betonen auch, dass es noch immer einen "Berg von Problemen" gebe ( Horst Seehofer), die Chancen für Jamaika stünden weiter 50 zu 50 ( Christian Lindner).
Doch vor allem bei den Grünen herrscht Frust: Fraktionschef Anton Hofreiter spricht von einer "Woche der Enttäuschung", Urgestein Jürgen Trittin stellte im "Tagesspiegel" ernüchtert fest: "Für die Grünen steht es 0:10."
[….] "Man kann dieses unwahrscheinliche Bündnis nicht in einer einzigen Nacht der langen Messer auf den Weg bringen", sagte Katrin Göring-Eckardt in der "FAS". Hofreiter warnte in den RND-Zeitungen: "Die Kanzlerin täuscht sich, sollte sie glauben, uns Grüne unter Zeitdruck überrumpeln zu können."[….]

Man staunt.
Die wirtschaftsfreundlichen Regierungen weltweit, nämlich England und China, geben ihrer Autoindustrie klare Vorgaben, ab wann Schluss mit dem Verbrennungsmotor ist. Das ist ein Win-Win-Projekt, da wegen des Klimawandels der Otto-Motor keine Zukunft haben darf und andererseits das Land, dessen Industrie sich am schnellsten auf Emissionsarmut umstellt die größten ökonomischen Vorteile hat.
Sogar Markus Söder forderte im Jahr 2007 das Ende des Verbrennungsmotors bis 2020.

[….] Per Gesetz will die CSU die Deutschen dazu zwingen, nur noch klimafreundliche Pkw zu fahren. "Ab dem Jahr 2020 dürfen nur noch Autos zugelassen werden, die über einen umweltfreundlichen Antrieb verfügen", so die Forderung von CSU-Generalsekretär Markus Söder. Von diesem Zeitpunkt an müssten herkömmliche Verbrennungsmotoren durch Wasserstoff- und Hybridtechnik abgelöst werden. "Grüne Motoren schaffen neue Arbeitsplätze", glaubt Söder. Die deutsche Autoindustrie lege beim Thema Umweltschutz aber nicht genügend Erfindergeist an den Tag, durch "ein klares Ultimatum" müsse daher der "notwendige Innovationsdruck" erzeugt werden. [….]

Die schwarzgelbe Bundesregierung hatte die verbindlichen Klimaziele bis 2020, 2030 und 2040 unterschrieben.

[….] Die Zwischenziele der EU umfassen eine verbindliche Emissionsreduktion von 20 Prozent bis 2020 und mindestens 40 Prozent bis 2030. Diese Zahlen beziehen sich auf das Jahr 1990. Im EU-Klimapaket wurde das 2020-Ziel geteilt in 21 Prozent Emissionsminderungen in den Sektoren Energie und Industrie und 10 Prozent in den übrigen Bereichen. Basisjahr dieser Ziele ist 2005. Zusammen entsprechen sie dem Reduktionsziel von 20 Prozent im Vergleich zu den Emissionen 1990. [….]
(BMUB)

Sofort nach der Unterschrift verfiel Merkel in ein tiefes Phlegma und war wegen ihrer bekannten Gipfel-Unfähigkeit nie in der Lage irgendwelche für diese Ziele erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.
Aus falsch verstandener Unternehmerfreundlichkeit, oder vielleicht auch wegen der Parteispenden, gibt Merkel sich fast Trump-artig ignorant.
In Deutschland soll es kein Zieldatum für das Ende von Verbrennungsmotoren geben, kein Tempolimit, keine Emissionsvorgaben an die Industrie und auch kein Ende der Kohlkraftwerke.
Merkel tut nichts und verabredet nichts, obwohl längst auch die Industrie verstanden hat, daß die Umsetzung der Klimaziele nicht nur globale Notwendigkeit, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil sind.
Aber Asien ist längst vorbei gezogen.
Deutsche Autobauer hängen beim Flottenverbrauch den Franzosen, Chinesen, Koreanern, Japanern und Italienern weit hinterher.

Was Merkel einst vor zehn Jahren als Mindestziele ausgegeben hatte, nennt sie jetzt „überambitioniert“.

[….] Kommende Woche wird Kanzlerin Merkel auf der Weltklimakonferenz in Bonn erwartet. Welche Botschaft kann sie aus den Sondierungsgesprächen mitbringen? Teile von Union und FDP nennen ihre früheren Klimaziele überambitioniert. Die Grünen und Klima-Experten widersprechen dem.

Merkel kann nicht verhandeln.


Samstag, 11. November 2017

Autokratenparty.



Versucht man als Demokrat mit demokratischen Spielregeln mit Trump umzugehen, scheitert man unweigerlich, weil er sich allen Regeln des Anstands entzieht.
Er befindet sich ohnehin nicht auf derselben Realitätsebene, weil er seine Realität immer frei wählt.
Man kann aber nicht mit einem sprechen, der grundsätzlich alle Fakten negiert.

Um mit Trump zu kommunizieren, muss man zunächst einmal darum betteln, daß er einen nicht in die Fake-Schublade steckt.

Es gibt allerdings ein höchst wirksames Mittel, um Trump milde zu stimmen: Ostentatives Arschlecken.
Er ist extrem empfänglich für Schmeicheleien; sowie Protz, Prunk und finanzielle Zuwendungen.
Trump betrachtet sich selbst als so ungeheuer fabelhaft, daß er sofort gute Laune bekommt, wenn man in dieses groteske Selbstlob einstimmt.


Saudi Arabien verstand es. Der Trump-Besuch wurde als groteske Bejubelung inszeniert. Nach Xis Vorbild ließ man plump Geld fließen.

Noch besser als umschmeicheln funktioniert Bestechung.
Dazu schiebt man einfach ein paar Millionen zum dem einzigen Menschen, der Donald Trump etwas bedeutet außer ihm selbst: Ivanka.

Xi Jinping begriff als Präsident des Landes, welches Trump im Wahlkampf am meisten beschimpfte, als Erster wie man sich Trump gefügig macht.
Er schob Ivanka während seines Besuchs in den USA mehrere exklusive Markenrechte in China zu.

[….]  Ivanka Trump Marks LLC [verfügt] nach aktuellem Stand über 16 registrierte Marken in der Volksrepublik. Mit diesen bekäme die "First Daughter" angeblich Monopolrechte für den Verkauf von Schmuck, Taschen und Wellness-Dienstleistungen in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP bekam die Firma an dem Tag den Zuschlag, als Ivanka Trump am 6. April abends mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida zusammensaß. [….]

Die Einnahmen sprudeln nur so; um zwei Drittel zogen Ivankas Verkäufe in China in den letzten 12 Monaten an. Genau wie ihr antimoralischer Vater kennt sie dabei keinerlei Skrupel. Der Renminbi rollt.

[….] 1 Dollar Stundenlohn: Ivanka Trump soll chinesische Arbeiter ausbeuten.
Ivanka Trump lässt ihre Kollektion in China produzieren - offenbar unter erschreckenden Arbeitsbedingungen. Hungerlöhne und 12-Stunden-Schichten seien an der Tagesordnung, so eine Arbeitsrechtsorganisation. [….]

König Salman, als Hüter der heiligsten Stätten des Islams und reichster und mächtigster Sunnit, war wie Xi indirekt eins der Hauptangriffsziele Trumps.
“Donald Trump calls for a total and complete shutdown of Muslims entering the United States” tönte er im Wahlkampf undversuchte sich als Präsident mehrfach (vergeblich) an einem Travel-Ban für Muslime.
Da kann ein Saudischer Herrscher schon nervös werden.

Aber Salman guckte sich bei Xi ab wie es geht.
Donald Trump steht auf Gold, Geld und Schmeicheleien.
Glücklicherweise verfügt das märchenhaft reiche Haus Saud über Gold-Paläste gegen die Mar A Lago ärmlich wirkt.
Und um den Sack zuzumachen, gab es wieder Millionen für Ivanka.

[….] Für Ivanka Trump hat sich die erste Auslandsreise ihres Vaters bereits jetzt gelohnt: Die Lieblingstochter von US-Präsident Donald Trump eroberte am Wochenende zunächst die sozialen Netzwerke der arabischen Welt. Dort entwickelte sich der Hashtag "Bint Trump" - auf Deutsch: "Trumps Tochter" - zum Top-Suchbegriff.
Dann erhielt Ivanka Trump von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Riesenspende in Höhe von 100 Millionen Dollar. Das Geld ist für einen von ihr mitinitiierten Fonds der Weltbank bestimmt, mit dem Unternehmerinnen gefördert werden sollen. [….]

Trump war sehr zufrieden. Nun bekommt Salman alles was er von den USA will. (…..)

Bei Trumps gegenwärtiger Asien-Reise übertraf sich Xi Jinping selbst. Er inszenierte eine gewaltige Show, um Trump zu schmeicheln und ihn zu lobpreisen.
Trump verhält sich dann wie ein Dreijähriger im Bonbonladen. Er bekommt strahlende Augen und ist so zufrieden, daß er China als neuen besten Freund lobt.
Wenn nach Trumps Abreise die Kulissen abgebaut werden, stellt sich heraus, daß China kein einziges Zugeständnis gemacht hat und die USA über den Tisch gezogen wurden.
Trump wurde so zum „zahmen Hündchen“, der neue Boss aber ist China.

[…..]  Donald Trump fühlt sich in China hofiert und kriegt sich kaum ein vor Freude. Tatsächlich aber macht Chinas Präsident Xi Jinping glasklar, wer seiner Meinung nach künftig das Sagen hat im Weltkonzert.
[…..] "Einige würden sagen, er ist der König Chinas", hatte Trump vor ein paar Wochen in seinem Haussender Fox News die Rolle Xis erklärt, um dann aber aufzuklären: "Aber man nennt ihn Präsident." Tatsächlich ist Xi Präsident eines Landes, dem Donald Trump noch vor einem Jahr vorgeworfen hatte, die USA "zu vergewaltigen". Weil China den USA Jobs klaue. Außerdem ist Xi Chef der allmächtigen Kommunistischen Partei, deren Propagandaorgane ihrerseits Trump "einen Angeber und Egomanen" nannten, und die Trumps Wahl vor einem Jahr deshalb bejubelten, weil es ihnen der beste Beweis dafür war, dass der Westen nun endgültig "im Chaos" versinke. Ein Jahr ist eine lange Zeit. Von persönlichen Grobheiten sehen beide Seiten längst ab. China und die USA, das sind die Rivalen des neuen Jahrhunderts. Trump aber bewundert starke Männer. Xi Jinping ist heute stärker denn je. Trump nennt Xi Jinping mittlerweile seinen "Freund". "Ich mag ihn und ich glaube, er mag mich sehr", sagte Trump nach ihrem letzten Treffen. […..]
Und so schlenderten der mächtigste und der zweitmächtigste Mann der Erde am späten Mittwochnachmittag demonstrativ lächelnd durch die Verbotene Stadt. Während draußen, vor den Bildschirmen, ein jeder Zuschauer seine eigene Antwort darauf hatte, wer von den beiden das wohl wäre, der mächtigste Mann der Welt. Weitgehende Einigkeit hätte voraussichtlich bei der Frage bestanden, wer nun der Schlauere von beiden ist. […..] Die Arbeit an der Herzensbildung ist, ebenso wie das freundlich herablassende Umgarnen von Barbaren, eine alte konfuzianische Tugend. Von allen Figuren, die dann auf die Bühne traten, berichteten die mitreisenden US-Reporter, habe der Affenkönig dem US-Präsidenten die meisten Lacher entlockt. […..] In Peking trifft der schwächste US-Präsident der letzten Jahrzehnte auf den stärksten chinesischen Präsidenten. [….]

Die internationalen Lücken, die Trump wegen seines rassistischen Hasses auf Obama aufreißt, die zertrümmerten Errungenschaften seines Vorgängers werden schnell zu Ungunsten der USA von anderen Staaten gefüllt.
Trump schadet also langfristig vor allem Amerika.
Mit Getöse katapultierte Trump die USA aus TTP.
Aber TTP lebt weiter, nun eben ohne Amerika, das dadurch schwach und ausgegrenzt wird.
Aber die ihm treu ergebenen Medien und seine verblödeten Anhänger begreifen das natürlich nicht.

Abgesehen von dem ökonomischen Unheil, das Trump für sein Land anrichtet, beschneidet er auch die politische Macht.
Denn bereits ein Jahr nach seinem Wahlsieg weiß die Welt wie unzuverlässig diese erratische Debilen-Administration ist.

Trumps Außenminister reiste vor einem Monat nach Asien, um direkte Gespräche mit Nordkorea einzuleiten, bekam aber sofort von dem „fucking moron“ (Tillerson über Trump) mehrere Messer in den Rücken geworfen.

[….] "Ich habe Rex Tillerson, unserem wundervollen Außenminister, gesagt, dass er seine Zeit verschwendet, wenn er versucht, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln.  Spare dir deine Kraft, Rex, wir werden tun, was getan werden muss." [….]

Der US-Oberbefehlshaber hat augenscheinlich immer noch nicht die geringste Ahnung wie gefährlich das ist was er tut.

[….] The whispers in Washington are that “anything necessary” includes airstrikes on North Korea, such as a strike on a missile as it is being prepared for launch. When I asked North Korean officials what would happen in those circumstances, they answered unambiguously: war.
Tammy Duckworth, a former military pilot who is now a Democratic senator from Illinois, says that from what she hears, the chance is greater than 50/50 that the president will order a strike.
“I see a change in posture,” she told me. “I am extremely worried that we’ve moved beyond ‘Let’s prevent war’ to ‘It’s acceptable to do a first strike.’”   […..] Senator Lindsey Graham, a Republican, has said that Trump told him he’d choose a war with North Korea over allowing it to continue on its course. [….]

Bei der ersten Station seiner Asientour verschärfte Trump sogar seinen Ton. In Japan verkündete er, die Zeit der Verhandlung sei vorbei, seine Geduld habe sich erschöpft.

[….]  US-Präsident Donald Trump hat im Konflikt mit Nordkorea seine bisherige Rhetorik verteidigt. Die Zeiten strategischer Geduld seien vorbei, sagte Trump während seiner Asienreise in Japan. […..] Trump und Japans Premier Shinzō Abe kündigten an, den Druck auf Nordkorea "bis zum Maximalen" zu erhöhen. Dies sei nicht die Zeit für den Dialog mit dem Regime von Kim Jong Un. [….]
(DIE ZEIT, 06.11.2017)

Zwei Tage später in Südkorea plapperte der amerikanische Boris Johnson, offenbar noch unter Xis Einfluss, genau das Gegenteil.
Nordkorea solle verhandeln. Es sei Zeit für einen Deal.
So ist Trump. Binnen Stunden kann das diametrale Gegenteil des eben Verkündeten gelten. Auch wenn es um einen Atomkrieg geht, den er regelrecht herbei bettelt. Nun also:

[….] Trump ruft Nordkorea zu Verhandlungen auf!
Für Pjöngjang sei es sinnvoll, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagt der amerikanische Präsident Donald Trump bei einem Besuch in Südkorea. [….]
(FAZ, 07.11.2017)

Offensichtlich läßt sich Trump nach Belieben von den Großen und Reichen manipulieren; Russland, China, Saudi Arabien können die USA einsetzten wie eine Marionette.
Worauf sich Trump gestern festgelegt hat, ist international irrelevant.

[….]  Trump widerspricht Trump […..] In einer Region, in der die Maßeinheit für Einfluss und Bedeutung vor allem die Handelszahlen sind, vermittelte Trump die entscheidende Botschaft auf dem Apec-Gipfel im vietnamesischen Da Nang: "Wir können und wollen nicht länger den chronischen Handelsmissbrauch tolerieren," schimpfte Trump. Amerika habe seine Handelsschranken geöffnet, andere Länder nicht; jahrelang seien Versprechungen gebrochen worden. "Die Vereinigten Staaten werden nicht länger die Augen verschließen vor Verstößen, Betrug oder wirtschaftlicher Aggression."
Den Zuhörern im Saal verschlug es die Sprache, sichtlich geschockt lauschten Minister und Handelsvertreter der Apec-Staaten dieser feindseligen Botschaft. Der Tenor war anschließend eindeutig: Warum beschimpft Trump alle Staaten pauschal, gibt aber am Vortag in China den zahmen Pudel, der freudig um den chinesischen Präsidenten scharwenzelt? […..] Besonders frustrierend ist die Belehrung für die elf Staaten, die das Freihandelsabkommen TPP mit den USA abschließen wollten. Trump zerriss das Papier in einer seiner ersten Amtshandlungen. […..] Der Kampf um die Herzen und Märkte der asiatischen Gesellschaften - Trump will ihn offenbar nicht führen. In Peking ließ er sich von Xi bezirzen und revanchierte sich mit Unterwerfungsgesten. Kein kritisches Wort zu den Handelsproblemen oder den Menschenrechten, keine klare Forderung in Sachen Nordkorea. [….]

Freitag, 10. November 2017

Mea culpa. Vorschnelles Urteil

Gestern könnte der Eindruck entstanden sein, daß ich kein großer Fan von Roy Moore, des mutmaßlichen nächsten US-Senators von Alabama bin.

Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Leider lagen mir noch nicht alle Informationen vor und so kam ich zu einem entsetzlichen Fehlurteil.

FOX-News, der kompetente Sender für sexuelle Belästigung, ließ Trumps Lieblingsjournalisten Sean Hannity erklären, was wirklich vorgefallen war.
Die linken Schweine sind Schuld!
Nur weil Moore so ein aufrechter Christ ist, der sich nicht vom Washingtoner „swamp“ kontrollieren lasse, beschuldige man ihn.

[…..]  “John McCain has now just called for Roy Moore to withdraw, whether or not the allegations are true. Okay, so now you’ve got the swamp, you’ve got the sewer, you’ve got the establishment — they hate Roy Moore. Roy Moore, to them, is another Ted Cruz, another Mike Lee, somebody they can’t control.” [….]
(Sean Hannity, 09.11.2017)

Außerdem gilt beim Kinderficken durch rechtskonservative Christen allgemein die Regel, daß nicht der Täter die Schuld hat, sondern entweder Gott oder das Opfer.

Nachdem FOX-Megastar Bill O'Reilly so viele Frauen sexuell belästigt hatte, daß er dafür 32 Millionen Dollar Schmerzensgeld zahlen mußte, war der arme Mann wütend auf Gott, der ihm das alles eingebrockt hatte.


Gott kann aber auch so ein Arschloch sein!

[…..] "You know, am I mad at God? Yeah, I'm mad at him," O'Reilly said on the latest episode of his web series, "No Spin News." "I wish I had more protection. I wish this stuff didn't happen. I can't explain it to you. Yeah, I'm mad at him." [….]


Im Fall Roy Moore erkannte Sean Hannity aber das Opfer als Schuldigen.

[….] “There are false allegations made. You know, I can tell you another thing that is a common practice, people make an allegation at, for example, big corporations. Big corporations, they make a business decision, ‘Alright, if I pay $200,000, this goes away, okay, you’re out of here, we’re done with you, it’s all over,’ even though they don’t believe it happened.” [….]

Die von Moore gegropte 14-Jährige log also!
Damit das mal klar ist.
Und falls sie nicht gelogen hat, ist dem rechtsextremen Senator in spe auch kein Vorwurf zu machen, denn sie wollte ja schließlich von ihm gebumst werden!

[….] Moore, of course, says that “this garbage is the very definition of fake news.”
Naturally, Sean Hannity was on the case, arguing on his radio program that the allegations were just “the establishment” trying to destroy Moore.
Hannity’s co-host also spoke up, arguing that the molestation “was consensual.” Hannity wholeheartedly agreed, apparently forgetting that  a 14-year-old girl can not consent to having sex with a man in his 30’s under any circumstances — no matter how much Ted Nugent sings about it. […..]


[…..] Die heute 53-Jährige Leigh C. schilderte der Zeitung Einzelheiten. Moore habe den Kontakt zu ihr gesucht, nach ihrer Telefonnummer gefragt. Tage später habe er sie mit zu sich nach Hause genommen. Moore soll ihr gesagt haben, wie hübsch sie sei und sie geküsst haben. Danach habe er sie bis auf BH und Slip entkleidet, sie betatscht und ihre Hand an seine Genitalien geführt. […..] Moore soll es auch auf andere junge Mädchen abgesehen haben, als er Anfang 30 gewesen sei. Damals war er stellvertretender Bezirksstaatsanwalt. […..]
Trump-Fan Sean Hannity von Fox News bezog sich ebenfalls in einem wirren Vergleich auf die Bibel und verteidigte Moores sexuelle Belästigungen von minderjährigen Mädchen mit dem Argument, König David habe immerhin auch 500 Konkubinen gehabt. […..]

Es gibt noch weitere zwingende Gründe weswegen man Moore keinen Vorwurf machen kann. Immerhin drei der vier Teenagerinnen, die er begrabschte waren ja schon älter als 14. So! Was sagen die Linksgrünversifften jetzt?

[….] Breitbart.com editor-at-large Joel Pollack told MSNBC’s Ali Velshi on Thursday that the real scandal around U.S. Senate candidate Roy Moore is The Washington Post used the word “teenagers” to describe the then-14, 16 and 18-year-old girls accusing Moore of sexual advances.
The 16-year-old and 18-year-old girls, Pollack said, were legally at the age of consent in Alabama when 32-year-old Moore attempted to have sex with them, encounters which Pollack described as “legitimate relationships.”   [….] While it is true that the age of legal consent for sexual activity in Alabama is 16, The Washington Post was not inaccurate in calling 16 and 18-year-old girls “teenagers” in that it is generally understood that one is still a teen when their numeric age includes the word “teen” at the end — as in “sixteen” and “eighteen.” [….]


Und außerdem war die heilige Mutter Maria auch erst 14, als der Heigei sie anbummerte.

[….] Alabama’s answer to the question “What does hell on earth look like?” and Republican Senate hopeful Roy Moore has been having a tough day. Four women allege women that when Roy was in his 30s, he pursued very young women, one as young as 14 years old, which is underage by anobody’s. Well, according to the Washington Examiner, not everybody’s standards.

    “There is nothing to see here,” Alabama State Auditor Jim Ziegler told the Washington Examiner. “The allegations are that a man in his early 30s dated teenage girls. Even the Washington Post report says that he never had sexual intercourse with any of the girls and never attempted sexual intercourse.”

This would be a salient point if it wasn’t both offensive and actually against the law for a 30-something year-old person to molest a 14-year-old person.

    “He’s clean as a hound’s tooth,” Ziegler claimed, before relying on Scripture to defend Moore.

    “Take the Bible. Zachariah and Elizabeth for instance. Zachariah was extremely old to marry Elizabeth and they became the parents of John the Baptist,” Ziegler said choosing his words carefully before invoking Christ. “Also take Joseph and Mary. Mary was a teenager and Joseph was an adult carpenter. They became parents of Jesus.”

Yes. He went there. Here’s another one for Mr. Ziegler:

Genesis 11:29.

    Abram and Nahor both married. The name of Abram's wife was Sarai, and the name of Nahor's wife was Milkah; she was the daughter of Haran, the father of both Milkah and Iskah.

Maybe Roy Moore should have married his niece and made it super biblical? [….]

Und ob man nun von Gott (=Heiliger Geist) oder Roy Moore gepoppt wird, macht ja wohl keinen Unterschied.
Da kann das 14-Jährige Huhn doch dankbar sein! Hier ist nämlich der Täter das Opfer!

Moore und Jesus, da passt kein Blatt Papier zwischen. Darauf weist auch Roys Bruder Jerry hin. So sind die Republikaner und Trump – gottgleich; genau wie Jesus Christus.


Nein, warum sollte die GOP Moore fallenlassen? Er ist immerhin ein wichtiger Partei-Finanzier. Da ist es schon in Ordnung, wenn er ein paar Minderjährige misshandelt.