Montag, 10. März 2014

Alter Blog-Bekannter.



Heute lese ich Pressemitteilungen der Bundestagsopposition, die inhaltlich absolut überzeugend und richtig gegen die absurde Optionspflicht stehen.

Sevim Dagdelen: Optionspflicht abschaffen – ohne „Wenn“ und „Aber“
"Die Bundesländer mit SPD-Beteiligung können nun zeigen, wie ernst sie es mit der Abschaffung der verfassungsrechtlich und organisatorisch unhaltbaren Optionspflicht ist. Wir brauchen eine generelle Akzeptanz der Mehrstaatigkeit. In der Einbürgerungspraxis ist sie ohnehin längst der Regelfall", erklärt Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Streit in der großen Koalition über die Optionspflicht. Dagdelen weiter:
"Das jetzige Gezänk um die Optionspflicht ist nur noch erbärmlich. Das gilt für die Große Koalition genauso wie in der SPD. Es ist zu begrüßen, dass drei rot-grüne Landesregierungen die Optionspflicht zu Recht bedingungslos abschaffen wollen. Doch von der SPD-Partei- und Fraktionsspitze auf Bundesebene bläst ihnen ein scharfer Wind entgegen. Unter anderem die SPD-Generalsekretärin fordert Vertragstreue gegenüber der Union zum Doppelpass-Kuhhandel. Eine Rückkehr zu ihrem Wahlversprechen beim Doppelpass und eine Abkehr von dem kleingeistigen, engstirnigen und faulen Kompromiss scheint damit unwahrscheinlich.
DIE LINKE setzt sich in ihrem aktuellen Antrag (BT-Drs. 18/286) für ein fortschrittliches Staatsangehörigkeitsrecht ein, das Mehrstaatlichkeit grundsätzlich, also auch bei Einbürgerungen erlaubt. Darüber hinaus fordern wir umfangreiche Erleichterungen bei der Einbürgerung, um allen dauerhaft hier lebenden Menschen grundlegend gleiche Rechte zu gewähren."

Und bei den Grünen heißt es:

Aktuelle Stunde zum Optionszwang beantragt
Britta Haßelmann, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin, erklärt:
Wir haben heute eine Aktuelle Stunde mit dem Titel ,,Haltung der Bundesregierung zur Abschaffung des Optionszwanges im Staatsangehörigkeitsrecht" beantragt.
Bei der Reform des Staatsbürgerschaftsrechtes herrscht in der Bundesregierung ein heilloses Durcheinander. Die Union möchte am liebsten gar nichts verändern, die SPD möchte den Optionszwang abschaffen.
Vielen jungen Frauen und Männern wird durch den Optionszwang vermittelt, sie seien kein Teil unserer Gesellschaft. Sie sind jedoch hier aufgewachsen und gehören zu unserem Land. Es muss endlich Schluss damit sein, dass junge Menschen gezwungen werden, sich zwischen der deutschen und einer anderen Staatsbürgerschaft zu entscheiden.  
Was CDU und SPD bisher auf den Tisch gelegt haben, ist nichts anderes als die Verlängerung dieser Optionspflicht. Über den Bundesrat möchte die SPD jetzt die Optionspflicht richtigerweise abschaffen. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung ihre Haltung unmissverständlich klar stellt.
(PM Die Grünen 0192/2014)

Das Groteske an dieser menschenverachtenden Situation ist, daß es für diese oppositionellen Ansichten sogar eine breite Mehrheit gibt, da auch SPD und FDP die Optionspflicht abschaffen wollen.
Die in der Minderheit befindliche CDU kann aber in dieser Frage der Mehrheit ihre xenophobe und menschenverachtende Position aufdrücken, weil sie im Koalitionsvertrag der SPD verbieten ließ für den Doppelpass zu sein.
Es war eins dieser ekelhaften Tauschgeschäfte der Großkoalitionären auf dem Rücken von Minderheiten.
Die CDU darf weiterhin gegen Ausländer Stimmung machen und dafür bekommt die SPD ihre ungerechte Rente mit 63, bzw 61.

Theoretisch könnte man natürlich trotzdem innerhalb der Regierungskoalition noch über den Doppelpass reden, aber praktisch geht das nicht, da Crazy Horst seine persönlichen Animositäten über die Interessen der Bürger und die Vernunft stellt.
Er ist nämlich noch angefressen, weil Debil-Friedrich sich um sein Ministeramt plapperte. Als Kompensation sollte eigentlich ein dicker SPD-Kopf rollen, aber da das bisher nicht klappte, schaltet der irre Bayer nun bei der Optionspflichtabschaffung auf stur.
Für den Fehler Friedrichs sollen nun Ausländer wie ich büßen, indem sie weiter ausgestoßen bleiben.
Einfach erbärmlich, diese Union.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Bundesratsinitiative zum Doppelpass verteidigt und sich eine Einmischung in Länderrechte verbeten. "Die große Koalition kann den Föderalismus nicht einfach in den Urlaub schicken", wies der Grünen-Politiker die harsche Kritik aus der CDU an der Initiative der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein zurück.

Wenn es gegen Ausländer geht, ist die CDU immer gleich elektrisiert und mobilisiert die letzten Abwehrkräfte. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Neuregelung des Staatsbürgerschaftsrechtes soll möglichst ausländerunfreundlich ausfallen

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hält die Regierungspläne zur doppelten Staatsbürgerschaft für völlig verfehlt und fordert eindringlich Nachbesserungen. „Mit diesem Gesetz erweitert man die Ungerechtigkeiten“, sagte der Bundesvorsitzende Kenan Kolat in Berlin. „Der Vorschlag von Innenminister de Maizière ist absurd und bringt nur noch mehr Bürokratie.“
Auch fehle bisher eine vernünftige Regelung für jene, die wegen der sogenannten Optionspflicht bereits ihren Pass verloren hätten. Diese „Optionskinder“ müssten ohne Bürokratie und ohne Kosten die verlorene Staatsbürgerschaft zurückbekommen, verlangte er. Das müsse im Gesetz klar geregelt werden.
[…]  Kolat begrüßte die Initiative der Länder. Er beklagte aber, es handele sich ohnehin nur um eine „Mini-Reform“. „Natürlich sind wir damit überhaupt nicht zufrieden“, sagte er. „Wir sind enttäuscht und wütend.“ Junge Menschen aus türkischen Familien könnten künftig zwar dauerhaft zwei Pässe haben. Für viele ältere Geschwister oder die Eltern gelte das aber nicht. Auch bleibe die Ungerechtigkeit gegenüber anderen Nationalitäten: Während es für Menschen aus Dutzenden Staaten kein Problem sei, zwei Pässe zu bekommen, sei das für viele Türkischstämmige in Deutschland auch künftig nicht möglich.

Heute fragte ich mich, was eigentlich die CDU-Doppelpassler dazu denken.
Melden die sich mal vernehmlich, um gegen die Parteilinie zu stimmen?
Nein, natürlich nicht. Sie sind ja schließlich in der CDU und als solche Rückgrat-amputiert.

David McAllister ist ein Europäer von Geburt. Mit ihm wird ein Doppelpass-Deutscher ins Europäische Parlament einziehen. Der Mann, den die CDU-Führung am Freitagabend als ihren Spitzenkandidaten zur Europawahl gekürt hat, hat einen britischen Soldaten als Vater, eine deutsche Lehrerin als Mutter und beide Pässe.
(taz 08.02.14)

Für die Bürger, die wie ich zum Beispiel ähnlich alt sind wie McAllister und nicht seine Möglichkeit von zwei Staatsbürgerschaften bekommen sollen, setzt sich der Ex-Liebling von Angela Merkel nicht ein.

Einen CDU-Doppelpassler, und zwar eine ziemlich Braunen, gibt es noch in der Hamburger Bürgerschaft.

Mit Nikolaus Haufler hat die Hamburger CDU auch einen kleinen Frank Schäffler.

Haufler (* 1984 in Tscheljabinsk, Ural, Nachfahre Krim-Deutscher) sitzt in der Hamburger Bürgerschaft und hat wie so viele Hamburger CDU’ler der jüngsten Generation einen starken Hang ins Bräunliche.

Ich erinnere an seinen hanseatischen Kollegen und ehemaligen JU-Kreischef Alexander Weiss.
Gegen den damals 22-jährigen Jungpolitiker wurde wegen ausländerfeindlicher Äußerungen ermittelt. "Niggerschlampe" soll der Jurastudent eine südländisch aussehende Kommilitonin beschimpft haben und sie dann mit Bierdeckeln beworfen haben. Zudem, so die Vorwürfe, soll Weiß "Nicht-Arier" als "eine Schande für das Juristentum" bezeichnet haben.

Für den aktiven CDU-Funktionär kann es gar nicht braun genug sein. Im Internetportal "StudiVZ" ist der Jungpolitiker unter anderem Mitglied in den Gruppen "Gegen Inländerfeindlichkeit durch Ausländer" und "Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten" - eine Anspielung auf den Einmarsch der Nazis im Zweiten Weltkrieg.

Nikolaus Haufler gibt auf seinem Facebook-Profil spannende Interessengebiete an.

Junge Union Bremen, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, CDU, Kristina Schröder, CSU, Junge Union Thüringen, Wolfgang Schäuble, Bild, RCDS - Hochschulgruppe der HU Berlin, Junge Union Magdeburg, Junge Union Südwestfalen, Hermann Gröhe, Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg, CDU Altona / Elbvororte, CDU Kreisverband Hamburg-Mitte, CDU Lurup - Osdorfer Born, CDU Hamburg, Thalia Theater, Junge Union Bezirksverband Elbe-Weser, Konrad-Adenauer-Stiftung, Christoph Ahlhaus, Junge Union Eimsbüttel/Hoheluft-West, CDU Nordrhein-Westfalen, CDU Winterhude, Junge Union Greifswald, Peter Ramsauer, Karl-Theodor zu Guttenberg, Ludwig Erhard, Helmut Kohl, Angela Merkel, Junge Union Rheinland-Pfalz, Junge Union Hessen, Junge Union Bayern, Junge Union Schleswig-Holstein, Schüler Union Hamburg, Junge Union Hamburg, Junge Union Baden-Württemberg, Junge Union Mecklenburg-Vorpommern, Junge Union Sachsen & Niederschlesien, Junge Union NRW, Junge Union Eimsbüttel, Junge Union Altona/Elbvororte, Junge Union Deutschlands.
(facebook.com/haufler)

Das nenne ich mal ein breit gefächertes Spektrum des Denkens eines 26-Jährigen!

Das neue Hamburger Wahlrecht, mit dem bei der Bürgerschaftswahl am 20.02.2011 reichlich Stimmen kumuliert werden konnten, verhalf dem Jung-CDU’ler mit Faible fürs Rechtsextreme ins Parlament.

Einer, der es durch das neue Wahlrecht auch von ganz hinten nach ganz vorn geschafft hat, ist Nikolaus Haufler, der auf dem eigentlich bedeutungslosen Listenplatz 50 für die CDU antrat. Der 1984 in Tscheljabinsk geborene Wirtschaftsinformatiker lebt seit 1995 in Hamburg. Im Wahlkampf hat er in erster Linie auf Wähler aus seiner alten Heimat gesetzt. Seine Plakate ließ er in kyrillischer Schrift drucken. Auch auf seiner Internetseite kommt der Besucher zunächst auf die russische Variante. Die Aufmachung verrät, dass er sich gezielt an Russlanddeutsche wendet. Der Plan ging auf: Rund 4300 Personenstimmen wurden für ihn abgegeben. Das ist das siebtbeste Ergebnis unter den CDU-Kandidaten. Im Wahlkreis Süderelbe holte der CDU-Mann vom Kreisverband Mitte 1,3 Prozent der Stimmen. In Bergedorf stimmten für ihn mehr CDU-Wähler als für Frank Schira. In beiden Wahlkreisen gibt es einen besonders großen Anteil von Russlanddeutschen. Haufler ist in der CDU nicht unumstritten. 2008 sorgte er für Schlagzeilen, weil er damals in seiner Eigenschaft als Chef der Jungen Union (JU) Mitte den Mitbegründer der vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachteten "Pennalen Burschenschaft Theodor Körner", Felix Menzel, als Referenten eingeladen hatte. 2009 gab es Kritik, weil kurz vor der Wahl zum JU-Chef 60 Freunde aus dem russischstämmigen Freundeskreis Hauflers in die Jugendorganisation der CDU eintraten.
(Die Welt 23.02.2011)

Haufler weiß also wie man die demokratisch-plebiszitären Hebel einsetzt und plant soeben seinen neuesten Streich.

Vor zwei Monaten hatte der SPD-Senat Hamburgs ein Alkoholverbot in den Bussen und Bahnen des ÖPNVs durchgedrückt.
Eine wie ich meine letztendlich sinnvolle Maßnahme, die aber auf der politischen Agenda weit hinten angesiedelt ist.

Der Jungrechte sieht nun in einer Saufen-wieder-erlauben-Volksinitiative ein probates Mittel die SPD zu ärgern.

Aber auch der Hanseatische Deutsch-Russe stört sich nicht an der ausländerfeindlichen Optionspflicht-Programmatik seiner eigenen Partei.
Haufler, der Russe und Deutsche und CDU’ler sitzt gerade im doppelten Sinne in der Patsche.
Zum einen ist seine Partei zwar auf Seiten der rechten Faschisten in der Ukraine, was den Rechten Haufler freuen mag, aber sie ist auch stramm gegen Russland, was den Russen Haufler stört.

Zum anderen sitzt das CDU-MdBü auch noch in Russland fest.
Wegen es Pass-Problems….
Karma is a bitch.

CDU-Abgeordneter Nikolaus Haufler sitzt in Moskau fest
Damit hatte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Nikolaus Haufler nicht gerechnet: Als er am Sonntag um 15.40 Uhr aus Moskau Richtung Deutschland starten wollte, durfte er nicht an Bord. Begründung war der abgelaufene russische Reisepass des 29 Jahre alten Politikers. Der noch aktuelle deutsche Ausweis wurde von den Behörden nicht akzeptiert.
"Das ist ärgerlich, aber es gibt deutlich Schlimmeres", sagte der russischstämmige Hamburger mit Doppelpass. […]
Der Unternehmensberater war am Donnerstag nach Moskau geflogen – mit gültigem deutschen, indes abgelaufenen russischen Reisepass. Viel mehr als ein Bußgeld, vermutete er, würde nicht drohen. […]  Von seiner Partei winkt Hilfe. "Wir haben Kontakt zum Kollegen Haufler aufgenommen", sagte Hamburgs CDU-Vorsitzender Marcus Weinberg. Über das Auswärtige Amt werde er sich um eine zügige Ausreise bemühen.

Naja, dann kann er vielleicht noch ein paar der homophoben Orthodoxen Priester besuchen, die er schon in Hamburg so lobte.

Ich habe heute gemeinsam mit dem CDU-Ortsverband Winterhude und ihrem Vorsitzeden Christoph Ploß die russisch-orthodoxe Kirche in Hamburg besucht.
Die Gemeinde des Heiligen Johannes von Kronstadt befindet sich am Tschaikowskyplatz 1 im Karolinenviertel. Es ist ein wirklich schönes Gotteshaus: Die neoromanische Architektur passt zur orthodoxen Gemeinde, die das Haus 2001 von der katholischen Kirche übernommen hatte. Die Gemeinde hat das Haus liebevoll renoviert und mit den typischen Wand- und Deckenmalereien sowie mit Ikonen ausgestattet. Die gastfreundliche und herzliche Aufnahme der Gemeinde lassen mich immer wieder gerne kommen. Auch die zahlreichen Gäste aus dem CDU-Ortsverband waren vom Gespräch mit Erzpriester Baburin sehr begeistert.

Sonntag, 9. März 2014

Menschen wie Du und ich nicht



 Als Abonnent einiger völlig normaler und verbreiteter überregionaler Periodika wird man automatisch immer mal wieder mit Extraheftchen versorgt.
Glaubenshudeleien, verfasst von einem regelrechten Religiotenkonzentrat, liegen dann vor meiner Wohnungstür.

Nicht immer, aber doch regelmäßig schlage ich „Chrismon“, „Himmel und Elbe“, oder wie diese religiösen Beilagenheftchen auch immer heißen mögen auf und wundere mich.
Natürlich, ich WEISS, daß Glauben und Wissen, daß Religion und Wissenschaft, daß faktenorientierter Journalismus und gefühliges Schwafeln verschiedene Dinge sind.
Aber ich staune dann doch auf welch minderem intellektuellen Niveau sich die professionellen Kirchenjournalisten bewegen.
Die offensichtlichen Fragen werden erst gar nicht gestellt und je prächtiger die Phantasiekleider der eunuchisierten Katholokleriker gestaltet sind, desto devoter und tiefer buckelnd begegnet ihnen die Presse. Das gilt für Print und Fernsehen gleichermaßen.

Kurz vor Ratzis Rücktritt im Februar 2013 zeigte der päpstliche PR-Sender „Bayerische Rundfunk“ anläßlich einer Audienz wie man es nicht macht.

Da es seine letzte große Show war habe ich mir Ratzis Generalaudienz im Vatikan angesehen.
50.000 Leute, Seehofer, Bayerische Blasmusik, Bayerische Gebirgsjägergruppen, jede Menge Männer im Kleid und dazu die üblichen sinnfreien Sprüche über Gottes Liebe, die der alte Mann im Prunkpalast so sehr in sich spürt, während jeden Tag 30.000 Kinder auf diesem Planeten elend verhungern.
Gänsi, der immer rechts hinter Ratzi rumlungerte, war sichtlich stolz auf sein neues Erzbischofskostümchen und trug begeistert sein Pink zur Schau.
Ratzi murmelte wie immer klinisch Charisma-frei und monoton seine Worte vom Blatt, ohne auch nur einmal aufzusehen.
Die Menge jubelte natürlich trotzdem. 
Aber so ist das immer im menschlichen Massenwahn. Rottet man derartig viele Menschen in einem Stadion zusammen, beginnen sie eigentlich immer hemmungslos zu kreischen und zu applaudieren – ob nun Mario Barth, ein Fußballspiel, ein Tokio Hotel-Konzert oder ein Dieter-Bohlen-Casting den Anlass gibt, ist irrelevant.

Schwer zu ertragen waren allerdings die Komödianten, die für den BR die begleitende Moderation gestalteten. Natürlich waren kritische Stimmen a priori ausgeschlossen.
Das konservative CSU-Mitglied Sigmund Gottlieb stellte Fragen an die beiden 1000%-Papstbewunderer Gudrun Sailer und Peter Seewald. 
Sailer, seit 2003 bei Radio Vatikan, hardcore-Katholikin stammt aus St. Pölten und verblüffte mit der Feststellung schon als Kardinal habe Ratzinger besonders intensiv an der Aufklärung der Missbrauchsfälle in der RKK gearbeitet.
 Der Papst-Biograph Seewald erklärte der Welt, in Ratzingers Pontifikat sei die Katholische Kirche überproportional gewachsen und auch in Deutschland habe man die Evangelen überholt.

Des Weiteren überbetonten sie geradezu manisch wie bescheiden Benedikt XVI. wäre. 
Der Mann also, der eine seit hundert Jahren nicht mehr gekannte Prunksucht auslebte und als Rentner auf die bescheidene Anrede „Eure Heiligkeit“ bestehen will.

Es sei außerdem vollkommen sicher, daß sich Rentner Ratzinger sich nicht in die Politik seines Nachfolgers einmischen werde - eben aufgrund seiner Bescheidenheit.

Genau. Deswegen hat Ratzi seinem Nachfolger auch noch einen ultrakonservativen Präfekten der Glaubenskongregation und einen ultrakonservativen Präfekten des Päpstlichen Hauses vor die Nase gesetzt und wird in unmittelbarer Nähe zum Petersdom seinen Alterswohnsitz nehmen.

À propos ultrakonservativer Präfekt der Glaubenskongregation, immerhin einmal sagte Seewald nicht die Unwahrheit, als er auf Gottliebs verblödete Frage wann denn die Diskussionen der Kardinäle um Ratzingers Nachfolge begännen, antwortete, diese wären längst im Gang.
Wenn eins offensichtlich ist für alle am Katholizismus Interessierten – und damit spreche ich auch für die ganz Konservativen – dann die Tatsache, daß Ratzinger die Kurie nicht mehr im Griff hat, daß man ihm auf der Nase rumtanzt.
Und dies geschieht natürlich dann, wenn die Herren in den roten Kleidchen meinen das Pontifikat nähere sich dem Ende und dementsprechend Truppen für die Nachfolge sammeln.

Ich beklage seit Jahren immer wieder, daß auch seriöse Medien stets fromme Katholiken einsetzen, wenn über die katholische Kirche berichtet wird.

In der aktuellen Ausgabe der SZ gibt es in der Wochenendbeilage eine zwei ganze Zeitungsseiten lange Papst-Franziskus-Lobhudelei, „Mensch, Franziskus!“
Dabei hatte ich schon Hoffnung, daß womöglich diesmal ein etwas kritischerer Blick abgedruckt würde, da ausnahmsweise nicht der fromme Matthias Drobinski der Autor war, sondern der seriöse Journalist Stefan Ulrich.
Aber auch Ulrich tut nicht mal so, als ob er irgendeinen journalistischen Abstand einhalten würde, sondern berichtet wie selbstverständlich von seiner eigenen tiefkatholischen Vita.

Wer dann auf dem Petersplatz steht und im Bad der Tausenden eine Generalaudienz miterlebt, bleibt womöglich erst einmal ohne Antwort auf die Frage nach dem Franziskus-Syndrom. Gewiss, dieser Pontifex ist besonders sympathisch, aber reicht das als Erklärung für das Massenphänomen?
Als Katholik mittleren Alters hat man ja schon einige Päpste erlebt. Als Ministrant hörte man einst die Fürbitten für „unseren Papst Paul“, ohne sich unter Unserempapstpaul – so klang das aus dem Mund des Pfarrers – jemand Konkreten vorstellen zu können. Es folgte ein liebenswürdiger Johannes Paul I., der ein greifbarer Papst zu werden versprach, jedoch nach wenigen Tagen starb, was bizarre Verschwörungstheorien provozierte. Danach kam der Pole Johannes Paul II., ein Feuerwerk des Willens und des Glaubens, dessen Charisma man als junger Mensch auf der Münchner Theresienwiese bestaunen und dessen dramatisches, öffentliches Sterben man später mitverfolgte.
Dann wurden wir Papst, und BenediktXVI. stürzte deutsche Katholiken in eine Verwirrung der Gedanken und Gefühle. Wunderbare Schriften wie die Enzyklika „Deus Caritas Est“ ……
(SZ vom 08.03.2014)

Aber Ulrich ist trotzdem noch ein Guter, der nicht blind vor Papstbewunderung schreibt.

Den absoluten Tiefpunkt des Vatikan-Journalismus gab vor zwei Wochen der Ex-Stern- und Ex-Spiegel-Journalist Peter Seewald, 59, im SZ-Magazin zum Besten.

Der ehemalige Oberministrant und in Niederbayern stramm katholisch erzogene Seewald trat 1973 aus der RKK aus und legte eine längere linksliberale Phase ein.
Dann aber diffundierte er wieder mehr dem rechten Spektrum zu, verliebte sich unsterblich in Joseph Ratzinger und ist heutzutage als Doppel-Konvertit papsttreuer als jeder Kardinal.
Das muß man allerdings präzisieren. Nach seinen Papst-Interviewbüchern ist Seewald 150% Ratzinger-treu. Franzi mag er schon deswegen nicht, weil der aktuelle Papst das sichtbare Symbol für das nicht mehr Amtieren des Ex-Papstes ist.
Seewalds Bücher wirken outdated seit jeder Franzi zujubelt.

    1996: Joseph Ratzinger: Salz der Erde: Christentum und katholische Kirche im 21 Jahrhundert - Ein Gespräch mit Peter Seewald. DVA. ISBN 3421050465
    2000: Gott und die Welt - Glauben und Leben in unserer Zeit. DVA. ISBN 3421054282
    2002: Die Schule der Mönche. Herder, Freiburg. ISBN 3451274612
    2004: Als ich begann, wieder an Gott zu denken. Heyne. ISBN 3453878795
    2005: Der deutsche Papst - Von Joseph Ratzinger zu Benedikt XVI. Verlagsgruppe Weltbild und Axel Springer AG. ISBN 3-89897-252-6
    2005: Benedikt XVI. Ein Porträt aus der Nähe. Ullstein Verlag. ISBN 3550078331
    2005: Gloria: Die Fürstin - Im Gespräch mit Peter Seewald. ISBN 9783453380004
    2006: Benedikt XVI. Leben und Auftrag. Verlagsgruppe Weltbild. ISBN 389897474X
    2009: Jesus Christus: Die Biographie. Pattloch Verlag. ISBN 978-3-629-02192-2
    2010: Licht der Welt, Ein Gespräch mit Papst Benedikt XVI., Herder Verlag, Freiburg 2010 ISBN 978-3-451-32537-3
(Seewalds „Werke“)

Es läßt tief blicken, von wem sich Ratzi interviewen läßt. Kritische Fragen mag er offenbar nicht hören und gibt sich lediglich mit seinen Fans ab, die ihm ohnehin an den Lippen kleben.
Viele Politiker sind da längst weiter und lassen ihre Bücher von politischen Gegnern präsentieren. Das ist souverän und zeigt, daß man seinen Argumenten vertraut. Nicht so Ratzi. Der möchte bis heute nur ihm treu Ergebene um sich haben. Sein treuer Epigone Seewald hält ihm ostentativ die Stange.

Nur zu gerne nutzte der fromme Niederbayer die Gelegenheit für das SZ-Magazin Ratzis Freund Gänsi zu interviewen.
Kurienerzbischof Gänswein, der jetzige Prälat zweier päpstlicher Häuser ist vermutlich der beste Kenner der Vatikanischen Innereien.
Also ein Mann, der über so viel Wissen verfügt, daß jeder Journalist sich danach die Finger leckt ihm Geheimnisse zu entlocken.
Eine große Chance für Seewald.
Eine Chance, die er im SZ-Magazin vom 28.02.14 sensationell vergeigte.
Nicht nur, daß er keine einzige kritische Frage stellte und dementsprechend auch keine einzige Neuigkeit von Gänswein erfuhr.
Nein, Seewald begreift offenbar gar nicht was ein „Interview“ ist; nämliche eine journalistische Gattung, bei der einem Kundigen Fragen gestellt werden.
Fragen, die möglichst so geschickt und intelligent gestellt sind, daß der Leser mehr über den Interviewten erfährt, als der eigentlich sagen wollte.

Seewald hingegen hat in seiner Großhirnrinde nur den Satz ICH LIEBE RATZI eingestempelt und funktionierte seine „Fragen“ zu einer ekelhaft servilen Benedikt-Schleimerei um, die Gänswein dann absegnen durfte.

Es ist das erste SZ-Magazin-„Interview“ geworden, bei dem man die Antworten nicht lesen muß, weil die Fragen schon alles erklären. Nur mühsam kann der Mann, der seit 21 Jahren als Ratzis devoter Gefälligkeitsjournalist agiert, seine Abscheu vor dessen Nachfolger verbergen. Umso mehr Benedikt-Lobesschmalz legt er in seine Fragen.
 Eine Auswahl:

Allerdings scheint vieles, was man von Benedikt gewohnt war, bei Franziskus zu fehlen: die Präzision in der Sprache, der Reichtum der Tradition, die Noblesse in der Form.
[….]
Er habe seinen Schritt, meinte er mir gegenüber, »lange genug bedacht und mit dem Herrn besprochen. Und ich sehe jeden Tag, dass es richtig war«. Er sei sich sicher gewesen, »dass meine Stunde vorbei war, und dass das, was ich geben konnte, gegeben ist«.
[…]
Seinen Rücktritt begründete er mit dem Nachlassen seiner Kräfte. Tatsächlich war er am Ende völlig erschöpft. Hat Benedikt das Leiden von Johannes Paul II. als eine eigene Botschaft erkannt, zu der er selbst gewissermaßen nicht den Auftrag hatte?
[…]
Das spezielle Charisma von Benedikt war der Brückenschlag zwischen Intellektualität und Glaube. Franziskus hingegen legt sehr viel Wert auf Empathie. Es ist ein Wechsel wie vom Lehrstuhl auf die Piazza, von drinnen nach draußen. Drückt das auch einen gesellschaftlichen Wandel aus?
[….]
Alt- und Neu-Papst scheinen sich zu verstehen. Benedikt sei »ein subtiler Denker, den der Großteil der Menschen nicht kennt oder nicht verstanden hat«, meint sein Nachfolger. Es sei »eine Freude, Ideen mit ihm zu teilen«.
[….]
Wird Franziskus vielfach nur schöngeredet? Nach dem Motto: Wir machen uns einen Papst, wie wir ihn haben möchten?
[….]
Benedikt XVI. machte einen Protestanten zum Präsidenten des päpstlichen Wissenschaftsrates. Unter ihm wurde erstmals ein Muslim Professor an der Gregoriana, der hier Koran lehrt. Er aß mit Obdachlosen Lasagne, besuchte Jugendliche im Gefängnis. Er feuerte im Zusammenhang mit Missbrauch rund 400 Priester. Aber all das wurde kaum kommuniziert. Hat sich Benedikt verweigert, weil ihm Effekthascherei zuwider ist, oder hat man ihn einfach schlecht »verkauft«?
[….]
Vieles, was der neue Papst kritisiert, trifft vor allem auf die Kirche in Deutschland zu: Anpassung an den Zeitgeist, Mutlosigkeit, fehlendes Profil. Die Bischöfe jubeln Franziskus zu, aber das war’s dann auch schon.

Ich bin ja ein großer Fan des SZ-Magazins. Es ist um zehn Klassen besser, als das einstmals führende ZEIT-Magazin.
Aber wieso Chefredakteur Timm Klotzek diese servile Seewald-Nummer durchgehen ließ, ist mir ein Rätsel.

Samstag, 8. März 2014

Leute mit Idealen



Heute habe ich mit einem Cousin in Ohio und einer Tante in New York telephoniert.
Politisch sind sie genauso vom „Ukraine-Konflikt“ gefangen wie wir Europäer. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, da Amis oft eine völlig andere Wahrnehmung haben und Prioritäten nicht so wie Deutsche setzen.
Ehrlich gesagt war ich ein bißchen erstaunt, daß man in den USA so mit den Ukrainern mitfiebert. Üblicherweise kennen Amis außer Polen gar keine osteuropäischen Länder.
Schließlich wurde mir aber klar, daß sie im Antagonismus zu Russland denken.
Oh, may the Ukraine be taken over by the Russians?
Selbst nette und einigermaßen informierte Amerikaner hassen Putin wie die Pest.
Der Mann triggert alle Abwehrreflexe, so daß sie sich automatisch an die Seite der Ukrainer stellen.
Daß die Ukraine 300 Jahre zu Russland gehörte, daß es zunächst einmal die Russen IN der Ukraine waren, die sich fürchten mußten, weil mit Hilfe der EU faschistische Oligarchen statt des gewählten Präsidenten Janukowitsch installiert wurde, wissen Amis natürlich nicht.
(Viktor Fëdorovič Ânukovič, in Deutschland oft Viktor Janukowitsch)
Je weniger die Menschen über die Hintergründe des Krim-Problems wissen, desto entschiedener schlagen sie sich auf eine Seite.
Die Angst vor den bösen Russen sitzt bei vielen immer noch tief.
Aber warum hassen sie eigentlich insbesondere Putin so sehr?
Medwedew und Jelzin galten doch noch als lustige Knaben, die man gerne in der Weltwirtschaft dabei haben wollte.
Ich vermute, es hat etwas damit zu tun, daß Putin zweifellos politisch erfolgreich ist und mächtiger als die anderen Führer seit dem Ende der Sowjetunion ist.

Die politische Klasse Washingtons ist sich über Parteigrenzen hinweg ausnahmsweise mal ziemlich einzig, daß Putin der Böse im Spiel ist.
Putin solle sich gefälligst raushalten und die Ukraine in Ruhe lassen.

Natürlich ist es völlig richtig wenn Amis sich in Kiew einmischen.



Der groteske John McCain trat sogar persönlich auf dem inzwischen berühmten Maidan auf und heizte die zum Teil aus faschistischen Hetzern bestehende Menge auf: „Amerika steht an Eurer Seite!“

Entgegen anderslautender Behauptungen dominieren ultrarechte Gruppen den Kiewer Maidan. Ihr Anhang wächst
In der Kiewer Chreschtschatik-Straße, kurz bevor man zum zentralen Maidan kommt, bewachen Vermummte mit Schildern und Knüppeln den Eingang zu einem Gebäude. An der Tür klebt das Symbol des »Rechten Sektors«, der Trisub (dt. etwa Dreizack) auf schwarz-rotem Untergrund. Davor warten, eigentlich zu fast jeder Tageszeit, einige Dutzend Menschen, vor allem junge Männer, auf Einlaß. Sie wollen beitreten, mitkämpfen. […]  
In Gruppen von zehn, vielleicht fünfzehn Mann patrouillieren die Vermummten durch die Innenstadt. Wer mit dem Auto ankommt, muß an ihren Straßensperren halten und sein Fahrzeug durchsuchen lassen. Will man in die öffentlichen Einrichtungen, das Parlament oder den Präsidentensitz, sind sie es, bei denen man sich auszuweisen hat. Jene Linken, die zu Beginn der Proteste versucht hatten, auf dem Maidan ihre politischen Inhalte einzubringen, haben sie mit Gewalt vertrieben. Kiew ist zu einer No-Go-Area für Kommunisten, Antifaschisten und Anhänger der »Partei der Regionen« des abgesetzten Präsidenten Wiktor Janukowitsch geworden.  In den meisten westlichen Medien wurde das lange Zeit konsequent verschwiegen oder verharmlost. […] Skurril muteten die Statements von Prominenten wie Marina Weisband, der ehemaligen politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei, an: »Die Neonazis, von denen man so viel hört, sind ein verschwindend kleiner Teil. Ich habe sie auf dem Maidan so gut wie nicht gesehen«, behauptete sie im Interview mit dem Spiegel noch Ende Februar. Wo immer die Experten der Böll-Stiftung und Marina Weisband waren, der Kiewer Maidan kann es nicht gewesen sein. Denn dort ist es schlichtweg unmöglich, die Faschisten »so gut wie nicht zu sehen«. Wolfsangel, abgewandeltes Keltenkreuz und die Kürzel der verschiedenen militanten Organisationen zieren jede Wand in der Kiewer Innenstadt. Direkt neben der Bühne steht ein meterhohes Porträt des Faschistenführers Stepan Bandera, dessen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) während des Zweiten Weltkriegs für die Ermordung Zehntausender Juden und Polen verantwortlich zeichnet. »Die Juden werden wir abschlachten, die Polen erdrosseln, aber die Ukraine müssen wir erkämpfen«, hieß es in einem der Lieder der OUN-Milizen, deren schwarz-rote Fahne heute auf dem Maidan weht.  Er werde »gegen Kommunisten, Juden und Russen kämpfen, solange Blut in meinen Adern fließt«, erklärte 2007 der nationalistische Terrorist Alexander Musitschko, der in den vergangenen Wochen als Kommandant des Rechten Sektors in der Ukraine Bekanntheit erlangte, weil er besonders skrupellos gegen politische Gegner vorgeht.
[…] International noch akzeptierter als die Straßenkämpfer des Rechten Sektors und der anderen neofaschistischen Kleingruppen ist die Partei Swoboda (»Freiheit«) des Antisemiten Oleg Tjagnibok. Sie verfügte im Westen des Landes bereits vor dem Euromaidan über eine größere Schar an Anhängern und gilt westlichen Politikern heute als normaler Teil der ukrainischen Opposition.


 Der prominente Republikaner und ehemalige US-Präsidentschaftskandidat John McCain trat mit ihrem Führer gemeinsam auf, BRD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier schüttelte ihm die Hand, für Witali Klitschko zählte er ohnehin zu den wichtigsten Bündnispartnern im Kampf gegen Wiktor Janukowitsch.
Gleichwohl ist Swoboda nicht einfach eine »rechtspopulistische« Partei, wie die Sprachregelung in deutschen Medien lautet. Es ist eine neofaschistische Organisation, die einen bewaffneten Verband unterhält, die – wenn es etwa um antisemitische Ausfälle geht – den Prawi Sektor eher noch rechts überholt. Zur NPD pflegt die Truppe enge Kontakte, der letzte Besuch bei den »Kameraden« im sächsischen Landtag im Mai 2013 verlief in größter Harmonie. […]

Gemäß der alten Weisheit, im Krieg sei die Wahrheit das erste Opfer, befindet sich offenbar die USA lange im Krieg.
Es sind nicht nur die durchgeknallten Republikaner, wie John McCain (der seinen Beinamen „the insane“ mit der Entscheidung verdiente Sarah Palin als US-Vizepräsidentin zu nominieren), die lügen was das Zeug hält.


Auch der eigentlich recht vernünftige Demokrat John Kerry schießt mehrere faustdicke Lügen ab, wie es beispielsweise Jens Berger auf den Nachdenkseiten am 06.03.2014 eindrucksvoll aufzeigte.

Um Putin zu diffamieren, wird offensichtlich also vom Westen mit gewalttätigen Faschisten paktiert und das Blaue vom Himmel gelogen.



Es liegt mir fern Putin an dieser Stelle eine Liebeserklärung zu machen, aber man sollte erstens akzeptieren, daß er nun einmal russischer Präsident ist und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch wiedergewählt würde, wenn jetzt demokratische Wahlen stattfänden. Es gibt weit Schlimmere.
Zweitens sollte man aufhören Geopolitik durch die ideologische Brille zu betrachten und sich im Namen von angeblich hehren Zielen Dinge anzumaßen, die andere aber nicht dürfen.

Der alte Egon Bahr trifft immer noch den Nagel auf den Kopf.