Donnerstag, 19. Dezember 2024

Lügen lohnt sich.

Wenn ich mir die Stellungnahmen der am meisten im Rampenlicht stehenden C-Politiker ansehe/anhöre, frage ich mich unwillkürlich „wie kann man nur so dreist lügen“? So hemmungslos und so offensichtlich haben die Konservativen noch nie gelogen. Dabei waren sie schon immer die größeren Schummler, Betrüger und Handaufhalter.

Aber was Spahn, Merz, Linnemann, Söder und Dobrindt gerade abliefern, läßt den alten Baron Münchhausen wie eine ehrliche Haut wirken.

Aber dieses „wie kann man nur?“ ist bloß eine rhetorische Frage an mich selbst. Denn die Antwort darauf ist nur zu offensichtlich: Es lohnt sich, den Wähler anzulügen, weil große Teile des Urnenpöbels kaum noch Medienkompetenz besitzen und bereitwillig ihre eigene Bullshittisierung mitmachen.


Es ist gefährlich, sich nur in meiner Social-Media-Blase zu bewegen, weil dort all die Informationskanäle konzentriert sind, die Tag für Tag den von AFDPCDUCSUlern verbreiteten Unsinn „debunken“ und Fakten dagegen stellen.

Da sich in meiner Blase auch große seriöse Media-outlets wie Süddeutsche Zeitung, SPIEGEL, FR, Monitor, Panorama befinden, halte ich sie gelegentlich für groß genug, um Einfluss auf die Gesamtstimmung zu nehmen. Demnach müssten die demoskopischen Werte für die Konservativen langsam mal deutlich sinken. Schon allein wegen der Peinlichkeit eines Fritze Merzes, der nahezu täglich bei einer neuen Lügen ertappt wird.

Leider stimmt das nicht. Im Gegenteil.

Gefragt, ob sie von dem notorischen Lügner ohne ökonomischen Sachverstand, oder doch lieber dem besonnenen Scholz regiert werden wollen, votiert der Urnenpöbel für Fritze Münchhausen.

Linnemann, Spahn, Scheuer – sie alle loben und bewundern den myriadenfach lügenden Megakriminellen und verurteilen Sexualstraftäter Donald Trump.

Bei ihrem Pilgerreisen ins Land der Lüge, haben sie adaptiert, daß man nur dreist und häufig genug lügen muss, um sich schließlich ganz der normativen Kraft des Faktischen entledigen zu können. 


Der Souverän reagiert darauf mehrheitlich nicht mit Ablehnung des Lügners, sondern mit Ablehnung der Realität. Spahn, Söder und Merz entwickeln durch ihre Lügenstrudel eine derartige Sogwirkung, daß die Masse schließlich wirklich glaubt, die Grünen hätten die letzten 20 Jahre das Verkehrsministerium besetzt und wären Schuld am Bahnchaos.

Außerhalb der schwarzgelben Lügillusionsblase, leiden Grüne, Linke und Sozis an Schwindsucht. Nur noch eine immer weiter schrumpfende Minorität will den Parteien zuhören, die sich mit der Realität plagen.

Vor einigen Tagen sah ich auf dem kleinen Spartensender arte, der ohnehin kaum geguckt wird, weil die Deutschen 100 mal lieber tittenoptimierte Tattoo-Trullas bei Reality-Kopulationsritualen auf RTL anglotzen, die Dokumentation „GRÜNES EIS – DAS WUNDER DER ARKTIS“. Internationale Top-Wissenschaftler, wie Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut oder der US-Ornithologe George Divoky tragen immer mehr und immer schockierende Fakten zum tödlichen Klimawandel zusammen. Im Rekordtempo sterben ganze Lebensräume und Tierpopulationen ab. Die Einschaltquote liegt aufgrund ihrer homöopathischen Größe im nicht messbaren Bereich. Die Leute wollen es nicht wissen. Stattdessen laufen Mehrheiten von zig Millionen Wählern Typen, wie Trump und Merz und Lindner und Weidel und Wagenknecht hinterher, die ihnen versprechen, alle Klimaschutzmaßnahmen abzuschaffen, weil es Erderwärmung entweder gar nicht gäbe oder „die Welt in der Tat nun morgen nicht untergeht“.

Diese normative Kraft des Kontrafaktischen prägt die westlichen Demokratien inzwischen. So gewinnt man Wahlen. Heil den Lügnern.





Mittwoch, 18. Dezember 2024

Medienfrust.

Na schön, die Ampel starb früher als erwartet. Na schön, selbst ich FDP-Hasser hatte die Niederträchtigkeit der hepatisgelben Pest noch unterschätzt. Na schön, die rechten Pfeifen, wie Spahn, Dobrindt, Klöckner und Merz, frohlocken über das Geschenk dieser Chance. Na schön, die mutmaßlich von Lindner und Merz gemeinsam ausgeheckte Sabotage der deutschen Regierung hat funktioniert. Na schön, der rechtsradikaler Briloner Rookie wird mutmaßlich nächster deutscher Bundeskanzler.

Das alles verursacht Magenschmerzen, aber ich muss mich wohl damit abfinden.

Als grob ärgerlich empfinde ich aber die ungenierte Parteinahme großer Teile der öffentlich-rechtlichen Medien zu Gunsten der Schwarzen und Gelben. Sie setzen einfach voraus, daß ganz Deutschland Scholz loswerden möchte und sich Merz als Kanzler wünscht. Das ist aber nicht so. Der CDU-Chef ist, in Relation zur rosigen Ausgangslage seiner Partei, enorm unbeliebt. Es ist inakzeptabel, wie Christine Strobl, Wolfgang Schäubles stramm konservative Tochter als ARD-Programmdirektorin, Grünen- und SPD-Bashing betreiben lässt.

Statt eines TV-Triells wie 2021, sollen nur Merz und Scholz am 09.02.2025 gegeneinander antreten, während sich Habeck in einer separaten Sendung am 16.02. mit der Faschistin Weidel messen soll. Selbstverständlich lehnt der Vizekanzler das ab.

[…] Robert Habeck, der Kanzlerkandidat der Grünen, will laut Aussage seines Wahlkampfsprechers keine Fernsehdebatte mit Alice Weidel, der Kanzlerkandidatin der AfD. Der Sprecher äußerte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden“.

Trotz dieser klaren Positionierung haben ARD und ZDF eine Einladung ausgesprochen und durch eine Pressemitteilung Tatsachen geschaffen. Der Sprecher zeigte sich verwundert und kritisierte: „Warum das zwei Monate vor der Wahl verkündet werden musste, ist unverständlich. Damit greifen ARD und ZDF in einen extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf ein“. […] Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF planen, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinen Opponenten Friedrich Merz (CDU) am 9. Februar in einem Duell aufeinandertreffen zu lassen.  Zusätzlich ist ein weiteres Duell vorgesehen, für das Habeck und Weidel eingeladen wurden. RTL hat ebenfalls ein Duell für den 16. Februar angekündigt, zu dem Scholz und Merz eingeladen sind und plant Gespräche mit den Spitzenkandidaten der anderen Parteien über zusätzliche Duell-Kombinationen. […]

(FR, 18.12.2024)

So wie die ARD- und ZDF-Talkshows in den letzten Jahren die Demokratiefeinde von BSW und AfD erst richtig groß machten, indem sie ihren Top-Schwurblern nicht nur den roten Teppich auslegten, um sich zu präsentieren, sondern dies oft auch noch unwidersprochen geschah, schockierte Tagesthemen-Kommentator Thomas Berbner am 16.12.2024 mit einem drastischen Habeck-Bashing, welches offenkundig aus der Feder Bernd Höckes stammte. Bevor das falsch verstanden wird: Natürlich darf Berbner in einem Kommentar den Grünen hart kritisieren und die seiner Ansicht nach besser geeigneten Politiker bewerben. Aber da er in einer öffentlich finanzierten Anstalt auftritt, muss er bei den Fakten bleiben, wenn er sein Votum begründet. Berbner hingegen log das Blaue vom Himmel runter.

[…]  Früher gab es noch Scham bei Unsinn. Ich erinnere mich an eine Zeit, als Kommentare bei den Tagesthemen wahrlich fundierte und pointierte Beiträge waren. Sie waren klug in der Argumentation, reflektiert in der Ausgestaltung. Und auch wenn man nicht allem zustimmte, so war man doch nach einem solchen Beitrag um eine Perspektive schlauer. - Bislang.

Das, was da allerdings NDR-Mann Thomas Berbner jetzt am Tag der Vertrauensfrage in der ARD-Sendung vom Stapel gelassen hat, kann ich nur als Kniefall vor Ignoranten wie CDU/CSU, Hetzern und A*Dlern werten. Zur besten Sendezeit ließ der Journalist seinen blanken, unreflektierten Hass auf Robert Habeck los. Ich habe offen gesagt noch nie solch eine Tirade auf einen Politiker erlebt wie diese.

Habeck sei seine „grüne Idelogie wichtiger als das Wohl des Landes“; er habe „Klimaschutz mit der Abrissbirne“ vollzogen und „gegen jeden Sinn und Verstand“ in der Energiekrise die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet. - Stammtisch-Sprech nach sechs Runden Pils/Korn ist oft substantieller als das, was die ARD als Kommentar sendete.

Man könnte dem NDR-Menschen jetzt entgegenhalten, dass Habeck ziemlich pragmatisch und entgegen „grüner Ideologie“ auf LNG-Gasterminals gesetzt und in Windesweile auch geschaffen hat. Man könnte dem NDR-Menschen auch anraten, mal ins Archiv zu schauen, wer das Abschalten der Atomkraft beschlossen hat (Merkel/CDU) und Atomkraft-Betreiber das endgültige Aus auch begrüßt haben. Und man könnte dem NDR-Menschen dann noch sagen, dass Deutschland bereits viel zu spät mit vielen Maßnahmen zum Klimaschutz ist und deshalb Eile geboten ist. - Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass es bei Kalibern wie diesem NDR-Typen intellektuell ankommt.

Ich vermute mal, dass Grünen-Basher Söder den NDR-Journalisten für einen bayrischen Verdienstorden vorschlagen wird. Und wer die Komplexität der Realität nicht verträgt, für den war der Kommentar sicherlich Balsam - und doch eine Frechheit, die ihres Gleichen sucht.

Nicht falsch verstehen: Jeder sollte seine Meinung sagen dürfen (gegenüber dem Staat ist das sogar im Grundgesetz verbrieft) - doch für ein Format wie die Tagesthemen erwarte ich etwas mehr Niveau und Faktentreue. Oder kommt als Nächstes ein Corona-Leugner vom MDR, der gegen Impfungen und Bill Gates wettert? Bzw. ein „Flat-Earth“-Anhänger vom WDR, der sich über Menschen-Versuchslabors unter dem Kanzleramt auslässt? - Merkt Ihr was, liebe ARD/ZDF?

Wer glaubt, mit „False-Balance“ bei Themenbesetzungen und ohne Faktencheck ein Programm erstellen zu wollen, darf sich nicht wundern, dass er völlig zurecht als Brandbeschleuniger der gesellschaftlichen Spaltung angegangen wird. […]

(Marc Raschke, 17.12.2024)

Noch einmal, es gehört zur Pressefreiheit und zum demokratischen Pluralismus, wenn Journalisten völlig andere Meinungen als Scholz oder Habeck (oder ich) vertreten. ARD-Kommentatoren dürfen für die Partei der Programmdirektorin werben.

Aber wenn sie dabei hanebüchene Lügen dieser Partei ohne Einordnung weiterverbreiten, wird aus der Strobl-ARD, das Strobl-FOX.

ARD und ZDF dürfen ihre Vorfreude auf eine Merz-Spahn-Wirtschaftspolitik gern zum Ausdruck bringen, aber ich erwarte bei dem offensichtlichen Tünkram von Fritze Merz zumindest einen Hinweis auf einen Faktencheck.

Wenn man schon 100 Milliarden (wie die CDU), oder gar 188 Milliarden, (wie die FDP) JÄHRLICH von Unten nach Oben, ohne irgendeine Gegenfinanzierung umverteilen will, erwarte ich von seriösen Nachrichtensendern, diesen Trickle-Down-Unsinn nicht unkommentiert weiter zu verbreiten, sondern dazu zu sagen, daß man für die Finanzierung der CDU-Wahlversprechen, ein Wirtschaftswachstum von 10% braucht. Entsprechend abstruser sind die Wolkenkuckucksheim-Vorstellungen Linocchios: 188 Milliarden den Superreichen schenken, entsprechend den Bundeshaushalt kastrieren und auf wundersame Weise sprudele das Geld trotz so viel niedrigerer Steuersätze wieder rein, weil die Wirtschaft um 20% wachse.

Solche Wachstumsraten gab es noch nie in Deutschland. Trickle Down wurde schon in vielen Ländern versucht und hatte stets nur einen Effekt: Die Superreichen wurden superreicher – aber die unteren 2/3 der Bürger wurden ärmer! Zu ihnen trickelte nie etwas down.

(….) Es ist unmöglich, seriös und faktenbasiert über den menschengemachten Klimawandel zu debattieren, weil er real und bewiesen ist.

„Trickle Down“ ist widerlegt und die enorme Reichtumskonzentration in unregulierten kapitalistischen Strukturen ist belegt.

Fossile Brennstoffe sind endlich, es gibt drastische Überbevölkerung, Verteilungsungerechtigkeit, Artensterben, Migrationsdruck. Die Meere sind überfischt, die Böden verdorrt, War on drugs ist gescheitert, deutsche Digitalisierung funktioniert nicht, der Fleischkonsum mussdrastisch eingeschränkt werden. Da können sich Lindner und Merz noch so sehr Rumpelstielzchen-artig zeternd die eigenen Beine ausreißen: Die politischen Konzepte der Konservativen gehören allesamt in die Tonne. Die gesamte Menschheit muss auf erneuerbare Energiequellen umsteigen, Ressourcen schonen, die Bevölkerungsexplosion stoppen, den Reichtum umverteilen. Die Alternative ist in allen Fällen der finale Exitus des Homo Sapiens.

Gegen den Umstieg auf ökologischere Heizmethoden, kann man sich zwar wehren, aber man kann die generelle Notwendigkeit des Vorhabens nicht faktenbasiert vertreten. Die FDP zeigt schon, wie sie mit diesem Dilemma umgeht: Sie streitet zwar weiterhin massiv gegen Klimaschutz, Wärmepumpen, Elektroautos oder Tempolimit, muss dafür aber öffentlich dreist lügen und Absprachen brechen. (….)

(Der Weg der CDUCSU, 18.06.2023)

Das passt natürlich zu CDUCSU-Politikern, die entweder gar keine Ahnung von Wirtschaft haben, oder lügen.

Ja, dennoch darf die FDP FORDERN, 188 Milliarden Euro an ihre superreiche Klientel zu verschieben, aber die Strobl-ARD sollte schon dazu anmerken, wie unseriös das ist. Es ist sicher unangenehm für die Braunen, Schwarzen, Blauen und gelben ausgerechnet von der taz an die Grundrechenarten erinnert zu werden.

Aber es hilft nichts; auch wenn man noch so viel lügt: Mathematik existiert.

[….] Dies lehnte die Union bisher ab, weshalb sie ein Finanzierungsproblem hat. Denn ihre Wahlkampfversprechen sind 100 Milliarden Euro schwer. Woher das Geld kommen soll, ist fraglich. Ähnliches gilt für die Steuersenkungspläne der FDP, die sich alleine bei der Einkommenssteuer auf 95 Milliarden Euro summieren. Beide Parteien stehen bei der Finanzierung vor einem „großen Fragezeichen“, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft, da sie auch gegen höhere Steuern an anderer Stelle seien.

Es bleibt offen, wie Merz im Falle eines Wahlsiegs die Quadratur des Kuchens schaffen will. Vermutlich geht es nur mit neuen Schulden. So lehnt der Kanzlerkandidat der Union eine Reform der Schuldenbremse neuerdings nicht mehr ganz kategorisch ab. […..]

(taz, 17.12.2024)

Auch ein gewohnheitsmäßiger Lügner wie Jens Spahn muss ertragen, nicht immer nur in ARD und ZDF unwidersprochen seinen hanebüchenen Tünkram verbreiten zu können, sondern daß gelegentlich auch mal jemand an die Fakten erinnert.

[…] Viele gesetzlich Versicherte erhalten in diesen Tagen unliebsame Post ihrer Krankenversicherung: Denn zum neuen Jahr steigen die Beiträge zum Teil kräftig an. Laut Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK) mit Sitz in Hamburg, ist das auch die Schuld des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Er spricht von „Beschiss“.

„Als hanseatischer Kaufmann arbeite ich mit Rücklagen“, erklärte Baas im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer am Dienstag. „Bis vor einigen Jahren hatten wir mehrere Milliarden Euro Rücklagen, weil wir gesagt haben, es kann ja immer mal etwas passieren.“

Doch dann sei Jens Spahn als Gesundheitsminister auf den Plan getreten. „Herr Spahn hat sich dann gesagt: Mein Problem ist, ich muss über die Legislaturperiode kommen, ohne dass die Beiträge so stark steigen. Das ist aber blöd, weil die Ausgaben steigen immer weiter“, so Baas. Daraufhin habe der CDU-Minister ein Gesetz durchgebracht, dass Krankenkassen dazu gezwungen habe, ihre Rücklagen abbauen zu müssen.

„Deshalb sah es für vier Jahre natürlich so aus, als würden die Beiträge nicht steigen“, sagte der Chef der Techniker Krankenkasse. „Das war aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut wurden.“ Die seien jetzt eben weg. „Wir sind von mehreren Milliarden auf ein paar hundert Millionen abgeschmolzen worden.“ Im nächsten Jahr stiegen die Beiträge deshalb kräftig an. […]

(MoPo, 18.12.2024)

Dienstag, 17. Dezember 2024

Der menschliche Faktor.

Die internationale Ölkrise in den 1970er Jahren löste erhebliche ökonomische Probleme in der Industrienation Deutschland aus.

Der Jom-Kippur-Krieg 1973 und die einseitige Parteinahme „des Westens“ für Israel, versetzte die arabischen Staaten so in Rage, daß sie aus Solidarität mit Palästina, von eben auf jetzt die Ölpreise um 70% erhöhten.

[….] Im Herbst 1973 drosseln arabische Ölstaaten die Förderung und verhängen ein Embargo. Der Ölpreis steigt um das Vierfache. Deutschland, erbarmungslos abhängig von Rohstofflieferungen, ist in ihrem Lebensnerv getroffen.  Am 25. November 1973 und weiteren drei Sonntagen gehören Deutschlands Straßen den Spaziergängern und Radlern. Die Autos bleiben in den Garagen, es gilt ein allgemeines Fahrverbot. Dies ist nur die spektakulärste einer ganzen Reihe von Energiesparmaßnahmen, die die Bundesregierung verkündet hat. Zwar nehmen die Menschen die Zwangspause nach außen hin gelassen, doch ein Gefühl des Unbehagens macht sich breit. Das Ende des Traums von der totalen Mobilität, so scheint es, naht. [….] Der Zeitpunkt für den Einsatz der Ölwaffe ist gut gewählt, denn in Europa steht der Winter vor der Tür. Erdöl ist für die Industrienationen des Westens die wichtigste Energiequelle und seit Jahren steigt die Nachfrage. Allein die Bundesrepublik Deutschland deckt 55 Prozent ihres Energiebedarfs mit Import-Rohöl, davon stammen 75 Prozent aus den arabischen Ländern.

Wirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP) setzt zunächst auf Beschwichtigung und erklärt, dass die Vorräte für ein halbes Jahr reichen. Dennoch wird Heizöl und Benzin schnell teurer. Das Kabinett beschließt Sparmaßnahmen mit Vorbildcharakter: Bundesbehörden heizen weniger und reduzieren die Beleuchtung, für Fahrzeuge des Bundes wird ein Tempolimit eingeführt. Doch wenn's ums Auto geht, zeigen sich die mobilitätsorientierten Deutschen uneinsichtig, der Benzinverbrauch geht nicht wie erwartet zurück.

Nun entscheidet sich die Bundesregierung für eine gezielte Symbolpolitik, die die Bürger wachrütteln und zum Sparen zwingen soll. Anfang November 1973 peitscht Kanzler Willy Brandt im Eilverfahren das Energiesicherungsgesetz durch den Bundestag. Darin heißt es: "Die Benutzung von Motorfahrzeugen kann nach Ort, Zeit, Strecke, Geschwindigkeit und Benutzerkreis sowie Erforderlichkeit der Benutzung eingeschränkt werden".[….] Auf der Grundlage des Energiesicherungsgesetzes wird den Deutschen ein Sonntagsfahrverbot verordnet, zunächst an vier Tagen im November und Dezember. Darüber hinaus gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Vor dem ersten autofreien Sonntag - Sonderfahrtgenehmigungen gibt es nur für Personengruppen wie Polizisten, Ärzte, Blumenhändler, Journalisten und Taxifahrer - malen Psychologen Horrorszenarien an die Wand: Wenn Familien ihren Wagen stehen lassen und zuhause bleiben, wird es unweigerlich zu Gewalttaten kommen.

Doch die Menschen reagieren gelassen. [….]

(BR, 11.04.2014)

Der erste sozialdemokratische Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Brandt, der 1972 ein SPD-Rekordergebnis von 45,8% geholt hatte und vor der CDUCSU lag,  trat 1974 ermattet zurück. Helmut Schmidt übernahm in der schweren Krise. Ihm flogen (damals) bei weitem nicht so die Herzen zu, wie seinem Vorgänger. Die nächste Bundestagswahl drohte zum SPD-Desaster zu werden. Am 3. Oktober 1976 holte Kanzlerkandidat Kohl für die Schwarzen zwar beeindruckende 48,6%, verfehlte aber die absolute Mehrheit im Bundestag um sechs Mandate. SPD und FDP kamen zusammen auf 264 Sitze, CDUCSU auf 254. Mehr Parteien gab es damals nicht. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kohl wechselte als Oppositionsführer nach Bonn und arbeitete sich sechs Jahre an Helmut Schmidt ab.

Kohl war legendär nachtragend und sein Elefantengedächtnis wurde von dieser knappen Niederlage bestimmt. Er wollte es Schmidt heimzahlen, weil er sich als rheinischer Katholik betrogen fühlte. Die von ihm so verachteten protestantischen Norddeutschen hatten es ihm eingebrockt.  Die beiden Helmuts waren charakterliche diametrale Gegensätze. Schmidt zelebrierte seine Bescheidenheit, war ungeheuer gebildet, parlierte fließend in Englisch und französisch, war international als finanzökonomischer Experte hochgeachtet und strapazierte seine Umgebung mit seinem legendären Fleiß.

Kohls hingegen war die Inkarnation der Provinz. Jovial, bräsig, kaum belesen, sprach keine einzige Fremdsprache, schlief und fraß dafür umso mehr.

Die beiden Männer konnten wirklich gar nicht miteinander, weil sie einander verachteten.

Interessant war aber, mit wem sie durchaus konnten. Schmidt war auch ein scharfer Gegner seines nächsten schwarzen Kanzlerkandidaten Franz Josef Strauß, gegen den er ebenfalls die Bundestagswahl gewann; sogar viel deutlicher als gegen Kohl 1976. Politisch war der CSU-Chef sogar noch weiter von ihm entfernt, als der CDU-Chef. Aber Strauß war gebildeter als Kohl, hatte klassische Sprachen studiert, war (auch dank seines Pilotenscheins) viel in der Welt unterwegs. Daher nahm Schmidt ihn eher als ebenbürtig wahr, als den intellektuell sehr einfachen Kohl. Umgekehrt akzeptierte Strauß den Sozi-Kanzler immerhin als politisches Schwergewicht, das sich durchzusetzen vermochte und wußte wovon es sprach.

Auch nachdem Kohl 1982 selbst Kanzler wurde, konnte das Verhältnis zu seinem Vorgänger nie repariert werden. Als Herausgeber der ZEIT und Vorsitzender des Interaction Councils wirkte Schmidt sogar noch weltmännischer und intellektueller. Ein Graus für den dicken Pfälzer, der seine Staatsgäste in Strickjacke traf und mit ihnen Saumagen fraß. Wenn Bundeskanzler Kohl einen direkten Draht in die SPD brauchte, wandte er sich stattdessen an Willy Brandt. Sein Vorvorgänger stand noch weiter links und somit deutlicher weiter entfernt von ihm, als Schmidt. Außerdem konnte seine Herkunft als Exilant und Nazigegner, kaum gegensätzlich als Kohls sein. Brandt sprach fließend englisch, französisch, spanisch, italienisch, schwedisch und norwegisch. Kohl hingegen war ein hoffnungsloser Fall; unfähig, irgendetwas anderes außer pfälzisch zu sprechen.

Aber Kohl und Brandt hatten einen ähnlich emotionalen Zugang zur Politik, zu Personen und Nationen. Sie waren nicht so verkopft, wie der Hyper-Rationalist Schmidt. Und so sangen sie gern zusammen in Berlin zum Mauerfall, tief bewegt, die Nationalhymne. Ohne Schmidt.

Angela Merkel passt in keine dieser vier Schubladen. Aber auch sie kann über Parteigrenzen hinweg mit einigen gut, mit anderen gar nicht.

Helmut Schmidt besuchte sie gelegentlich im Kanzleramt. Es ist auch bekannt, daß sich Kanzler Scholz immer noch gelegentlich mit ihr austauscht.

Der 96-Jährige SPD-Mann Klaus von Dohnanyi ist sogar ein guter enger Freund von Merkel. Mit ihrem direkten Vorgänger Gerd Schröder kann sie hingegen gar nicht. Ebenso wenig mit Horst Seehofer. Geradezu legendär ist die tiefe wechselseitige Verachtung zwischen ihr und Fritze Merz. Die Gründe sind offensichtlich: Er wird ihr niemals verzeihen, ihn 2002 ausgebootet zu haben und später sogar 16 Jahre auf seinem Kanzlerthron gehockt zu haben. Das stünde ihr als ostdeutscher Protestantin ohne CDU-Sozialisation gar nicht zu, argwöhnt der zutiefst in seiner männlichen Eitelkeit gekränkte Merz. Sie wiederum fremdelt mit Merzens erzkonservativ-unflexiblen katholischen Herkunft und verachtet ihn für seine aufbrausende Dampfplauderei. Merz ist ein emotionales Wrack, das seine Gefühle nicht im Griff hat. Jeden Tag auf’s Neue, läßt Merz sich verbal gehen, poltert irgendetwas raus, das für allgemeines Kopfschütteln sorgt und mühsam wieder eingefangen werden muss. Nur weil der CDUCSU-Kanzlerkandidat nicht in der Lage ist, nachzudenken, bevor er loslegt. Merkel hingegen ist die Kontrolle in Person, lässt sich auch durch drastische Demütigungen auf offener Bühne nicht aus der Ruhe bringen.

Viele Beispiele wurden international bekannt. GWB, der plötzlich von hinten ihre Schultern begrabschte, Berlusconi, der sie telefonierend warten ließ, Putin, der sie mit einem Hund erschreckte, Seehofer, der sie wie ein Schulmädchen auf offener Bühne lächerlich machte, der Iran, der ihrer Kanzlermaschine Überflugrechte verweigerte. Merkel verschwendet dafür nicht ein Joule Energie, steckt das stoisch weg. Merz hingegen rastet bei solchen Dingen sofort aus und führt sich auf wie Rumpelstilzchen.

Wenig überraschend also auch die persönliche tiefe Abneigung zwischen dem keifenden Veitstänze aufführenden Arrogantling Merz und dem unterkühlten Rationalisten Scholz. Die beiden können sich einfach nicht ausstehen und sind nicht mal phasenweise in der Lage Gemeinsamkeiten zu zeigen.

So wie Guido Westerwelle nur zwei Dinge konnte – beleidigen und beleidigt sein, beschränken sich Merzens Fähigkeiten auf Unsinn behaupten und Empörung.

[….] Kanzler Olaf Scholz hat CDU-Chef Friedrich Merz vorgeworfen, Unwahrheiten über ihn zu verbreiten. »Fritze Merz erzählt gern Tünkram«, sagte Scholz am Montagabend im ZDF-»heute journal«.

Tünkram ist Plattdeutsch und heißt so viel wie dummes Zeug oder Unsinn. Scholz bezog sich damit auf Kritik von Merz, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln öfter schweigend dabei sitze, ohne sich politisch einzuschalten. Im Bundestag hatte Merz nachmittags gesagt, es sei »zum Fremdschämen«, wie der Kanzler sich in der EU bewege.

Scholz sagte über Merz weiter: »Das wird ja nicht die einzige Sache sein, wo er sich so verhält. Er hat es schon oft gezeigt und wird es auch noch im Wahlkampf oft zeigen. Die Bürger werden sich ihren Reim darauf machen.«

Merz reagierte in derselben Sendung  empört. »Ich verbitte mir das, dass der Herr Bundeskanzler mich in dieser Art und Weise hier persönlich bezeichnet und angreift. Aber das ist offensichtlich ein Muster, das wir jetzt sehen.« Merz führte als Beispiel an, dass Scholz am Nachmittag im Bundestag auch FDP-Chef Christian Lindner »die sittliche Reife« für ein Regierungsamt abgesprochen habe. [….] Allerdings hatte Merz schon am Wochenende Scholz persönlich attackiert und geschrieben, Scholz sei in der EU isoliert. »Man muss es leider so sagen: Die Mehrzahl der europäischen Staats- und Regierungschefs hat einfach keine Lust mehr, den deutschen Bundeskanzler zu treffen, der entweder stundenlang schweigend dasitzt oder belehrend die Welt erklärt.« [….]

(SPON, 17.12.2024)

Fritzes Eitelkeit überstrahlt jede politische Ratio. Wie er sich gerade persönlich fühlt, wird ihm immer zehnfach wichtiger sein, als alle Interessen Deutschlands zusammen.

Selbst auf milde verbale Rempler in der heißen Wahlkampfphase reagiert der Briloner Geront hysterisch. Dabei wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nächstes Jahr eine CDU-SPD-Regierung geben, weil die ebenfalls maximal irrationalen CSUler kategorisch ausschließen, mit den Grünen zu koalieren.

Das könnte sehr ungemütlich werden, weil Scholz und Merz sich gegenseitig hassen, wie die Pest. Das ist weit mehr, als Wahlkampfgetöse.

Montag, 16. Dezember 2024

Hauptsache misogyn – die katholische Kirche im Glück.

Der katholische Joe Biden wird in einem Monat abtreten. Man könnte meinen, das sei aus Vatikanischer Sicht ein Grund zur Trauer. Schließlich waren erst zwei der 46 US-Präsidenten katholisch. Nun übernimmt wieder ein Mann, der als Kind in der Presbyterianischen Kirche konfirmiert wurde und seither mit einer Kaskade unchristlicher Aktionen – Ehebruch, Pussy-grabben, Scheidungen, Vergewaltigungen, verurteilt wegen sexueller Belästigung, Pornstar-Bumser – auffiel. Sollten die US-Kardinäle nicht dem überzeugten frommen Katholiken Biden mit seiner skandalfreien Bilderbuchehe hinterher trauern?
Au contraire! Denn Biden setzt sich für Frauenrechte und queere Anliegen ein. I Gitt! Das mögen die Vertreter der weltgrößten transnationalen Kinderfi**erorganisation gar nicht. Die Frage Trump oder Biden, entschied die katholische Kirche schon vor vier Jahren eindeutig. Sie steht an der Seite des kriminellen frauenfeindlichen Milliardärs, der leidenschaftlich jede einzelne der sieben Todsünden begeht.

(….) Aber nun steht das US-Epikopat vor einem riesigen Problem: Da Präsident Biden frommer Katholik ist, der keinen Gottesdienst verpasst und die Bibel auswendig kennt, stimmte bei der US-Wahl im November 2020 nur noch eine kleine Mehrheit der US-Katholiken für das christliche Idol Donald Trump.

Ein Skandal für die Bischöfe, denn vor die Wahl gestellt, ob die Schäfchen für Joe Biden oder Donald Trump stimmen sollten, entscheiden sie sich nicht nur für Letzteren, sondern verweigern Joe Biden auch noch die Oblate.

[….] Trotz Warnungen vor einer möglichen Politisierung haben die römisch-katholischen Bischöfe in den USA beschlossen, eine "formelle Erklärung über die Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche" zu verfassen. Das teilte die Bischofskonferenz am Freitag mit.  Bei einer Geheimabstimmung hätten sich 168 Bischöfe für ein solches Lehrdokument ausgesprochen und 55 dagegen. Sechs enthielten sich der Stimme. Eine Passage wird sich mutmaßlich mit der Eucharistie für katholische Politiker befassen, die sich nicht an die kirchliche Ablehnung von Abtreibungen und andere Lehrgrundsätze halten. Betroffen wäre davon auch US-Präsident Joe Biden, ein häufiger Kirchgänger, der viel über seinen katholischen Glauben spricht, dennoch aber für eine Legalisierung von Abtreibungen eintritt.  [….]

(SZ, 19.06.2021)

Klar, wenn die weltweit größte Kinderf*ckervereinigung RKK die Wahl hat zwischen einem vorbildlich treuen und frommen Katholiken wie Biden auf der einen Seite und auf der anderen Seite dem 30.000-fachen Lügner und Sex-Protz Trump, der sich weitgehend mit Pädophilen umgibt (Gaetz, Epstein, Roy Moore,..), halten die Kindervergewaltiger zusammen.

Nach der Vorstellung der katholischen US-Bischöfe ist Trump, der nie in die Kirche geht,  ein guter Mann, weil er schwangere Frauen BESTRAFEN will – was dann nachweislich zu MEHR Abtreibungen führt.  Biden, der jeden Sonntag in die katholische Messe geht, will hingegen die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch den Frauen überlassen – was nachweislich zu WENIGER Abtreibungen führt. Die Bischöfe setzten sich also nicht nur für die Kinderf*cker unter ihnen ein, sondern auch für misogyne Gesetze, die zu mehr Abtreibungen führen. Die Parteinahme gegen Biden ist nicht etwa subtil, sondern eine schreiende öffentliche Klatsche. Er soll von der Eucharistie ausgeschlossen werden, die Kommunion muss ihm verweigert werden.

Alle Amerikaner, die ein liberales Abtreibungsrecht und damit weniger Abtreibungen unterstützen, sollen von der Kommunion ausgeschlossen werden.

Keine Hostie für Frauenrechtler und Menschen mit Verstand!

[….] Betroffen wäre auch Joseph Robinette Biden Jr., der eben nicht nur ein gläubiger Christ und ein fleißiger Kirchgänger ist, sondern auch Präsident der Vereinigten Staaten.   Das ist eine bemerkenswerte Einmischung der katholischen Bischöfe in die Politik - fast ein Akt der Rebellion. Die Kirchenfunktionäre stellen sich damit zum einen gegen Papst Franziskus in Rom, der zwar alles andere als ein Abtreibungsbefürworter ist, der die amerikanischen Bischöfe Anfang Juni aber trotzdem offen davor gewarnt hat, die Teilnahme an der Eucharistie an politische Kriterien zu knüpfen. Die Eucharistie "ist keine Belohnung für Heilige, sondern sie ist das Brot für die Sünder", mahnte er.  Die Bischöfe düpieren mit ihrem Beschluss zum anderen aber auch einen Präsidenten, der als der frömmste seit langer Zeit gilt. Biden ist erst der zweite katholische Präsident der USA, der erste war John F. Kennedy. Und man muss wohl bis zum Südstaaten-Baptisten Jimmy Carter zurückgehen, um einen amerikanischen Präsidenten zu finden, der so fest im christlichen Glauben verwurzelt ist wie Joe Biden. Ein wesentlicher Teil seiner politischen Überzeugungen, vor allem, was die Sozialpolitik angeht, speist sich daraus. "Mein katholischer Glauben hat mir eine wesentliche Wahrheit eingepflanzt", schrieb Biden voriges Jahr in einem Meinungsbeitrag. […..]

(Hubert Wetzel, 21.06.2021)

Das US-Episkopat stellt sich dabei nicht nur ganz deutlich auf die Seite der ReTrumplicans und gegen die Demokraten. (…)

(RKK-Totalschaden, 29.05.2021)

In den folgenden vier Jahren sammelte Trump wegen seiner sexuellen Ausschweifungen lauter Urteile vor Gericht ein und wurde so noch mehr zum Mann der RKK.

[…] Trump, who was raised as a Presbyterian but now considers himself non-denominational, has nominated at least a dozen Catholics to top positions in his administration, including his own vice president JD Vance, a Catholic convert, and Robert F. Kennedy Jr., his pick for Health and Human Services Secretary. Their faith could play a direct role in shaping public policy, from pro-union policies and new tariffs to expanding the child tax credit and more tightly regulating the food and drug industries — and also help carve a new path forward for the Republican Party.

In interviews, several conservative practicing Catholic leaders said they see a close alignment between many of Trump’s second-term policy priorities and a conservative read of Catholic social teaching, which goes far beyond abortion. It’s also focused on promoting marriage and having children, giving parents wide discretion on everything from school content to health care and empowering non-governmental institutions like churches and nonprofit organizations for social support. “No one’s walking into the administration ready to mount a crusade or anything,” said Rachel Bovard, vice president of programs at the Conservative Partnership Institute, a Trump-aligned think tank. But “there’s a very specific sort of Catholic paradigm that you may begin to see.”  […]

(Politico, 15.12.2024)

Ganz anders, als bei Joe Biden, lassen sich mit Trumps zweiter Regierungsmannschaft hervorragend Frauen, Schwule, Transmenschen diskriminieren und in die Verzweiflung treiben. So lieben es die Katholiban. Ein Kabinett aus alten weißen Sexisten. Juhu! So viel besser, als die diverse Biden-Truppe, in der Schwule und Frauen mitreden durften. Weiber, die sich auch noch für Weiber-Sachen einsetzen, sind ein Graus für die Katholiken.

[….] Nancy Pelosi hofft in Streit mit Bischof auf Klärung durch Rom

Der Erzbischof von San Francisco hatte der ehemaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses wegen ihrer Haltung in der Abtreibungsfrage den Kommunionempfang verweigert. Nun hofft die Katholikin auf Beistand aus Rom.

Wie der „National Catholic Reporter“ am Donnerstag berichtete, hat sich die demokratische Ex-Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, an den Vatikan gewandt, um den zwei Jahre alten Streit mit dem Erzbischof von San Francisco beizulegen.

Erzbischof Salvatore Cordileone hatte Pelosi im Mai 2022 wegen ihrer Unterstützung eines „Grundrechts auf Abtreibung“ vom Kommunionempfang ausgeschlossen. Der Erzbischof begründete diesen Schritt wie folgt: „Eine katholische Gesetzgeberin, die Abtreibung unterstützt, obwohl sie die Lehre der Kirche kennt, begeht eine offensichtliche schwere Sünde.“ Für einen solchen Verstoß sehe das Kirchenrecht vor, dass der Sünder nicht mehr die Kommunion empfangen dürfe. Erst wenn Pelosi sich öffentlich von ihrer Haltung distanziere und beichte, dürfe sie in ihrer Heimatdiözese wieder die Kommunion empfangen. [….]

(VaticanNews, 16.12.2024)