Freitag, 1. November 2024

Impudenz des Monats Oktober 2024

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Ein halbes Jahrhundert bevor Hagenbecks Tierpark in Hamburg seine letzte rassistische „Völkerschau“ zeigte, bei der „Wilde“ [Menschen] nackt, wie Tiere zum Angaffen im Zoo ausgestellt wurden, erhielt ebenfalls in Hamburg der erste Afrikaner die deutsche Staatsbürgerschaft.

[……]  Mandenga Diek, war in der deutschen Kolonialzeit aus Kamerun nach Deutschland gekommen. Als Zwanzigjähriger kam er 1891 in einer Gruppe mit anderen Afrikanern, darunter auch sein Bruder Anjo Diek, aus Kamerun zur Ausbildung nach Deutschland. Die genauen Umstände sind nicht bekannt. Erst aus dem Jahr 1897 erfahren wir mehr über den weiteren Verlauf seines Lebens.

In der Naturalisationsakte (Einbürgerungsakte) im Staatsarchiv Hamburg fanden sich Dokumente zu seinem Werdegang und seine Einbürgerungsurkunde zum hamburgischen Staatsangehörigen und deutschen Reichsangehörigen von 1897. Dies entsprach einer vollen deutschen Staatsbürgerschaft, was nur für wenige Afrikaner*innen bis in die 1930er Jahre nachweisbar ist. Zwar ist bekannt, dass es etwa ein Dutzend solcher Einbürgerungen gegeben hat, doch bis heute ist es die einzige Urkunde dieser Art, die uns vorliegt. Aus der Akte erfahren wir, dass Mandenga Diek eine Schusterlehre mit einer Gesellenprüfung abgeschlossen hat und hierfür eine Auszeichnung für den zweiten Platz erhielt. Er war zu dieser Zeit, während des Einbürgerungsverfahrens, in fester Anstellung als Handelsreisender mit gutem Einkommen. Ihm wurde ein guter Ruf bescheinigt und die Rechtmäßigkeit seines Aufenthaltes in Deutschland festgestellt. Er hatte die Einbürgerung beantragt, da er eine Hamburgerin ehelichen wollte. Es ist eine kleine Sensation, dass ihm dies auch gewährt wurde. Denn in allen ähnlichen Fällen wurden die Einbürgerungsanträge der Afrikaner*innen abgelehnt.  […..]

(Katharina Oguntoye, 23. Februar 2023)

Mandenga Diek (1871–1943) gehörte zum Kameruner Königshaus, landete 1891 in Hamburg, zog später als kaisertreuer Reichsdeutscher ins deutsche Danzig. Dort betrieb er einen Kolonialwarenladen, brachte es zu bescheidenem Wohlstand und war offenbar beliebt bei seinen Kunden.

Mit Hitlers Machtergreifung 1933 wurden Diek, seiner ostpreußischen (weißen) Frau und den gemeinsamen Kinder die deutschen Pässe entzogen. Die Töchter sollten sterilisiert werden und überlebten unter abenteuerlichen Umständen die folgenden 12 Jahre „Vogelschiss der deutschen Geschichte“ (AfD-Ehrenvorsitzender Gauland). Die gesamte Familie blieb aber was zwanzig weitere Jahre nach Kriegsende  staatenlos. Die deutschen Pässe bekamen sie erst 1963 (!!) zurück. Schwarze Deutsche wollte auch das Adenauer-Deutschland nicht wahrhaben.

Dieks Urenkelin Abenaa Adomako, geb. 1962 in Berlin, konnte ihren Berufswunsch in den frühen 1980ern nicht erfüllen.

[…..] Aber das N-Wort fiel schon häufig. Auch bei der Berufswahl war es schwierig: Ich wäre gern Optikerin geworden, aber Schwarze Hände in weißen Gesichtern, das gehe nicht, hieß es.. […..]

(SZ Magazin, 19. September 2024, Heft 38/2024)

Adomako berichtet über ihre Tochter Antonia, die fünfte Generation Deutscher, in Berlin:

[…..] Als Antonia in die Grundschule kam, wollte ihre Lehrerin, dass sie die morgendliche Zusatzstunde Deutsch als Zweitsprache besucht. Ich habe gesagt: »Das braucht sie nicht. Hören Sie nicht, wie ich mit Ihnen rede? Hören Sie nicht, wie meine Tochter mit Ihnen redet? Wir sprechen Deutsch zu Hause. Warum soll mein Kind zu Deutsch als Zweitsprache gehen?« Und auch sie musste rassistische Beleidigungen wie das N-Wort erfahren. […..]

(SZ Magazin, 19. September 2024, Heft 38/2024)

Den ersten Kontakt mit den Ossis erlebte die Berlinerin Adomako 1989 an vorderster Front.

[…..] Ich habe damals ein Reisebüro geleitet und bin am Tag nach dem Mauerfall mit meinen Kolleg*innen zum Ku’damm und in die Nähe des Bahnhofs Zoo. Wir hatten Sekt dabei und wollten feiern. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich dort nicht erwünscht bin. Vor allem die Menschen aus der anderen Richtung haben mir vermittelt, dass sie nicht so erfreut sind, ein Schwarzes Gesicht zu sehen. So nach dem Motto: Wir sind das Volk, aber was will sie? Ich habe die Feier verlassen. Die nächsten Jahre haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet: Es gab die Brände in Wohnheimen, in denen Ausländer*innen lebten. Freund*innen haben mir erzählt, dass sie in Brandenburg, an den See gefahren sind und dort Rechtsradikale angetroffen haben. Die Türk*innen haben sich nicht mehr wohlgefühlt, die Schwarzen haben sich nicht mehr wohlgefühlt. Wir wurden alle unsicher im Alltag. Das war der Moment, in dem ich gesagt habe: Jetzt reicht’s! Ich bin dann 1993 für drei Jahre nach Ghana und habe dort für den Deutschen Entwicklungsdienst gearbeitet. […..]

(SZ Magazin, 19. September 2024, Heft 38/2024)

Die Auszeichnung als Impudenz des Monats Oktober 2024 verleihe ich hiermit Deutschland.

Dem Land, dessen Bundespräsident sich noch im Oktober 2024 peinlich windet, wenn die Sprache auf die Rückzahlung von geraubtem griechischen Geld und Reparationen für deutsche Kriegsverbrechen in der Nazi-Zeit kommt.

Das Land, das 100 Jahre nach den Genoziden an den Herero und Name immer noch nicht bereit ist, Wiedergutmachung zu zahlen.

(….) Stichwort Reparationen Griechenland. Stand 2017, 72 Jahre nach Kriegsende: Immer noch weigert sich die deutsche Bundesregierung das Geld, welches die deutsche Wehrmacht 1944 geraubt hatte zurück zu zahlen.

Prof. Hagen Fleischer, Historiker, Universität Athen:

„Es war eindeutig die blutigste Besatzung von allen nicht-slawischen Ländern. Weit über 30.000 exekutierte Zivilisten, darunter auch viele Frauen und Kinder. Systematisch zerstörte Infrastruktur und Wirtschaft. Plünderorgien, vom Raubbau in den Bergwerken, die für die deutsche Seite interessant war, bis hin zum Abtransport von Olivenöl und von Lebensmitteln. Und daraus resultierten die mindestens 100.000 Hungertoten vom ersten Besatzungswinter.“ 

Die deutschen Besatzer pressten dem ausgeplünderten Land zudem Millionen-Kredite ab. Jeden Monat musste die griechische Nationalbank eine so genannte Zwangsanleihe aufbringen.

Prof. Hagen Fleischer, Historiker, Universität Athen:

„Damit wurden dann vor allem solche Kosten und Ausgaben der Wehrmacht gedeckt, die nicht unter die normalen Besatzungskosten in einem Krieg fallen. Das waren dann die Kosten für die Kriegsführung im östlichen Mittelmeer. Selbst Rommels Nordafrikafeldzug wurde zum Teil von den Griechen mitfinanziert.“

Bemerkenswert ist: Noch kurz vor Kriegsende hatten die Nazis mit der Rückzahlung der Zwangsanleihe begonnen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die Hagen Fleischer entdeckt hat. Eine von Nazi-Deutschland selbst berechnete und anerkannte Restschuld von 476 Millionen Reichsmark blieb aber offen.  Heute entspricht das rund 10 Milliarden Euro. Geld, das griechische Regierungen schon seit Jahrzehnten zurückverlangen.

(Kontraste 12.03.2015)

(Schlussstrich, 02.04.2017)

Deutschland ist das Land, das fast 80 Jahre nach der totalen Niederlage im zweiten Weltkrieg immer noch Bürger mit nicht deutschen Namen oder nicht weißer Hautfarbe, massiv bei Jobs oder Wohnungssuche benachteiligt.

Deutschland, das es sich in seiner provinziellen Bräsigkeit so bequem gemacht hat, daß es ohne massive Zuwanderung von 500.000 Menschen pro Jahr, dem ökonomischen Kollaps entgegentaumelt.

Deutschland, das Blödmann-Land, welches sich trotz des massiven Fachkräftemangels und der durch die Kopulationsunfähigkeit bedingten demographischen Krise, hartnäckig einbildet, es werden von Ausländern überrannt, die es nun Trumpisch aufzuhalten gelte, indem 4.000 Kilometer Grenzmauer errichtet werden.

Die Impudenz Deutschland wählt in vielen Bundesländern mit klaren 2/3-Mehrheiten offen xenophobe Parteien (CDU, CSU, FW, AfD, BSW) und möchte den radikalen Ausländer-, Frauen- und Schwulenfeind Merz mit seinen rechts pöbelnden Adepten als nächsten Kanzler. In Bayern kommen die migrantenfeindlichen Parteien CSU, AfD, FW und BSW zusammen gegenwärtig auf 77%. In Sachsen vereinen sie 75% der Stimmen auf sich, Thüringen folgt mit 73% Ausländerhassern.

Die Ampel zittert und wackelt in den letzten Zügen. Sollte der irre Gelbpestler im Finanzministerium wirklich alles implodieren lassen, will der Urnenpöbel Scheuer und Spahn zurück haben.

Gute Nacht, Deutschland.















Donnerstag, 31. Oktober 2024

Die vier Geißeln der Ukraine

Trump lügt fast immer. Das geschieht rein willkürlich und nimmt keinerlei Rücksicht auf vorherige Aussagen; er widerspricht sich nach Herzenslust selbst.

Er ist gar nicht in der Lage, Fakten auszusprechen, auch wenn sie offensichtlich sind.

Aber es gibt zwei Haupt-Antriebe für die Richtung seiner Lügen:

Erstens seine winzigen Testikel, die ihnen dazu zwingen, sich manisch selbst zu loben, zu erhöhen und nicht existente Leistungen zu erfinden.

Fährt man mit dem goldenen Fahrstuhl in sein goldenes Penthouse im New Yorker Trump-Tower, dem Wolkenkratzer mit 58 Etagen an der Fifth Avenue, Ecke 56th Street im Stadtbezirk Manhattan, muss man die Taste für den 68. Stock drücken.

Das Triplex (56., 57. und 58. Etage) verfügt laut Donald Trump selbst, über “33,000 sq ft (3.100 m2) plus roof space of 15,000 sq ft (1.400 m2), making a total of 48,000 sq ft (4.500 m2)”.   Tatsächlich misst das grauenvoll kitschig gestaltete goldene Ungetüm 1.000 m2.

In Kombination mit seiner Stupidität führt dieser Drang Minderwertigkeitskomplexe zu überkompensieren dazu, daß Trump bemerkenswert leicht zu manipulieren ist. Er liebt jeden, der ihn lobt und hasst jeden, der ihn kritisiert.

Der zweite ganz große Lügen-Antrieb besteht in Trumps tiefsitzenden Sadismus. Neben Eigenlob ist es seine größte Freude, vermeidlich Schwächere als ihn, leiden zu sehen. Schwarze, Frauen, Latinos, Juden, Muslime, Migranten, Schwule, Behinderte, Arme, Demokraten – er hasst sie alle wie die Pest und will ihnen immer Schmerzen zufügen.

Seine Charaktereigenschaften zusammen genommen sind maximal inkompatibel mit einer Demokratie und einem Rechtssystem, das faire Chancengleichheit vorsieht, in dem jede Stimme gleich viel wiegt. Es schmeckt ihm nicht, wenn politische Opponenten an ihm Kritik üben, ihn in Frage stellen und sein Wohl gar von den Stimmen Dunkelhäutiger oder Queerer abhängen soll.

Deswegen bewundert er Xi Jinping, Wladimir Putin und Kim Jong Un auch so sehr. Die bleiben de facto auf Lebenszeit im Amt, müssen sich nicht mit lästigen Wahlen plagen. Wenn der nordkoreanische Diktator 10.000 oder 30.000 Soldaten über 7.000 Kilometer westlich in die Ukraine schicken möchte, widerspricht ihm niemand. Es wird nur applaudiert.

Für Wolodymyr Selenskyj und Vitali Klitschko ist das ein Alptraum. Nun steht neben Putin auch die zweite große Pest, Kim, ante portas.

[…..] Bis zu 8000 nordkoreanische Soldaten stehen nach Angaben der Vereinigten Staaten in direkter Nähe der ukrainischen Grenze und könnten in den kommenden Tagen von Russland im Krieg eingesetzt werden. "Wir gehen jetzt davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, und den neuesten Informationen zufolge wurden bis zu 8.000 dieser nordkoreanischen Streitkräfte in der Region Kursk stationiert", sagt US-Außenminister Antony Blinken.
Zwar habe die US-Regierung noch keine Kampfhandlungen der Nordkoreaner gegen ukrainische Streitkräfte gesehen, "aber wir gehen davon aus, dass dies in den nächsten Tagen geschieht", so Blinken weiter. Ein solcher Einsatz würde die Truppen zu legitimen Zielen im Krieg machen.  
[…..]

(MoPo Ticker, 31.10.2024)

Nordkorea ist eine Blackbox; vieles, das wir über Truppenstärke und Waffensystem zu wissen glauben, beruht auf Gerüchten. Daß der dritte Kim-Diktator aber massiv aufrüsten lässt, scheint sicher zu sein.

[….] Das Regime von Machthaber Kim Jong-un schickt Soldaten nach Russland und zeigt mit seinem jüngsten Raketentest, dass es Fortschritte bei der Aufrüstung macht. [….] In den USA findet am Dienstag die Präsidentschaftswahl statt. Zu diesem Ereignis bringt sich Nordkorea traditionell mit Vorführungen seiner Gefährlichkeit in Erinnerung. Kim Jong-un will wohl US-Wähler beeinflussen, damit sie für seinen Favoriten, den Diktatorenversteher Donald Trump, stimmen. [….] Der Raketentest vom Donnerstag war jedenfalls keine Überraschung. Es passt auch ins Bild, dass er kein Test wie jeder andere war. Japans Verteidigungsministerium berichtete, dass die ICBM nach 86 Minuten außerhalb der japanischen ausschließlichen Wirtschaftszone ins Japanische Meer gestürzt sei. Länger war noch keine nordkoreanische Rakete unterwegs. Sie erreichte eine Höhe von 7000 Kilometern. Experten gehen davon aus, dass Nordkorea mit solchen Raketen die USA treffen könnte. [….] Nordkoreas Militäravancen ziehen dieser Tage eigentlich schon genug Aufmerksamkeit auf sich. Tausende Soldaten hat Kim Jong-un nach Russland geschickt. Wahrscheinlich sollen sie in Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine an der Front helfen. Dass die nordkoreanisch-russische Partnerschaft, besiegelt in diesem Juni, so weit gehen könnte, dass Nordkorea sogar aktiv als Drittstaat in Putins Krieg einsteigt, war so schnell nicht zu erwarten. Diese Waffenhilfe ist mehr als nur eine Provokation für die westliche Welt. Und mit dem Rekord-Raketentest vom Donnerstag hat Kim Jong-un mal wieder klargemacht, dass die Drohung mit Atomwaffen eine Säule seiner Politik ist. Trotzdem kann es sein, dass er sich noch einen großen Knall aufgehoben hat für diese US-Wahl. [….]

(Thomas Hahn, 31.10.2024)

Das dritte ukrainische Riesenproblem könnte am nächsten Dienstag auftauchen, wenn sich tatsächlich genügend intellektuell und moralisch Umnachtete finden, um Trump wieder zum US-Präsidenten zu wählen.

Nicht nur werden in dem Fall die Militärhilfen an die Ukraine eingestellt, sondern Putin und Kim bekommen einen weitere Alliierten. Trump liebt die beiden und hasst Selenskyj. Antirussische Sanktionen dürften bald der Vergangenheit angehören, der diplomatische Druck auf Moskau ist ohne die USA nicht aufrecht zu erhalten und insbesondere verschiebt sich die militärische Stärke massiv zu Gunsten Putins, wenn der Haupt-Waffenlieferant für Selenskyj ausfällt, während Moskau Myriaden frische Soldaten aus Pjöngjang bekommt.

Es gibt aber zu allem Übel noch einen vierten apokalyptischen Reiter gegen Kiew; und zwar in der Form der EU-Rechtspopulisten à la Putinella Wagenknecht und oder Viktor Orbán oder Robert Fico, die entweder schon an der Macht sind und innerhalb der EU für Putin arbeiten, oder aber, wie das prorussische BSW gerade anfängt, in Landesregierungen einzutreten, um dort maximal gegen die Ukraine zu agitieren.

Noch ist die Empörung groß über Sahra Sarrazin, es gibt gewichtige Warnungen auch nur an Koalitionen mit dem BSW zu denken. Aber CDU und SPD in Ostdeutschland knicken bereits ein und signalisieren dem Pöbel, gewillt zu sein, die Ukraine untergehen zu lassen.

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Hasse hasst

Zur Kategorie der kulturpessimistisch-protestantischen Primitiv-Theologen gehört neben den Stars ihrer Zunft – Kässi und dem Hahne-Peter – auch der Abendblatt-Redakteur Edgar Hasse. Der 64-Jährige Kreuzfahrt-Seelsorger wuchs als Pfarrerssohn in der DDR auf und promovierte im zarten Alter von 50 Jahren an der Uni Greifswald in Theologie. Der arme Mann litt damals schon an einem schweren Grund-Irrtum: Er hält Luther und das Christentum für eine Kraft der Vernunft und Aufklärung, die im Widerstreit mit garstigen Atheisten für den Humanismus kämpft.

Offenbar hat ihm immer noch niemand gesagt, daß es sich genau andersherum verhält, daß Luther ein von fanatischem Hass zerfressener Antisemit war, der extrem obrigkeitsorientiert gegen leibeigene Bauern wetterte, die sich gegen ihre adeligen Herren auflehnten.


 Oder daß die protestantischen „deutschen Christen“ die feste Stütze Hitlers waren, die brutale antihumanistische Überzeugungen vertraten.

Dem Klischee entsprechend, sind Diaspora-Christen immer besonders missionarisch und so heimste der fromme Edgar laut Wikipedia schon lange vor seinen akademischen Meriten Kirchenpreise ein:

    1998 erhielt Hasse einen Preis der John-Templeton-Stiftung und der Konferenz Europäischer Kirchen.

    2001 erhielt er den Goldenen Kompass des Christlichen Medienverbundes KEP.

Unglücklicherweise saß Hasse nach dem Verlassen seiner kirchenfernen Heimatscholle, einem weiteren Großirrtum auf. Er wähnte sich in einer urprotestantischen Christenwelt; wie in Kansas oder Alabama. In Wahrheit war er aber in Hamburg gelandet; eine der säkularsten und atheistischsten Großstädte Europas. Die gelegentliche Konfrontation mit der Realität – Hamburger sind doch nicht zu 100% streng gläubige Pietisten – deprimiert Hasse. Kirchenschließungen und Kirchenaustritte in Hamburg? – Hasse ist geschockt.

(….) Die Intoleranz, die Misogynie, die Homophobie, die Lügen, der systematische Kindesmissbrauch, die Raffgier – all das sind für den derzeit frommsten Redakteur des Hamburger Abendblattes nur Petitessen.

Der evangelische Theologe Dr. Edgar S. Hasse, ist aber keiner, dem alles egal ist. Für ihn gibt es durchaus moralische Grenzen, die man nicht überschreiten darf. Da ist er sich mit seiner strunzfrommen Kollegin Marianne Max ganz einig:

[…..] Ein Kirchenaustritt ist verantwortungslos!   Seit der Vorstellung des Gutachtens zu den Missbrauchsfällen in München und Freising überlegen viele, aus der katholischen Kirche auszutreten. Das ist allerdings der falsche Weg.  [….]

(Marianne Max, 24.01.2022)

Hasse geht mit perfider Eloquenz vor, schreit die Leser nicht primitiv-plump an, wie die Kollegin Max. Sein Anliegen ist Dasselbe. Er geht aber den passiv-aggressiven Weg und kübelt subtil all seine Vorurteile gegen konfessionslose Menschen aus, die in seinem Weltbild alles verdorbene Egoisten sind.

[….] „Wir sind nicht mehr Papst“, wendet sich die „Bild“-Zeitung enttäuscht von Joseph Ratzinger ab. [….] Auch in der evangelischen Kirche, die ihre eigene Missbrauchsgeschichte hat, setzt sich die Austrittsbewegung fort. Dieses Jahr bringt religionssoziologisch einen Kipppunkt. Erstmals in der deutschen Geschichte wird nur noch weniger als die Hälfte der Deutschen einer der beiden großen Kirchen angehören. Christen sind auf dem Weg zur Minderheit in diesem Land.  Ich sehe diese Entwicklung mit Sorge. Die Demokratie braucht funktions­fähige Religionsgemeinschaften, die das jüdisch-christliche Wertefundament unserer Gesellschaft und die Frage nach Gott lebendig halten. Ein Land, das Gott vergisst, wird gottlos und damit unbarmherzig. Wir brauchen Gottes Bodenpersonal, das professionell vom Schöpfer dieser Welt und seiner Liebe erzählt, damit die Geschöpfe nicht selbst zu Göttern werden – im vermeintlichen Glauben, alles im Griff zu haben. Die Pandemie zeigt doch, wie verletzbar, sterblich, endlich wir sind.  Deshalb ist jedem Katholiken, jeder Katholikin Respekt zu zollen, die sagen: Wir bleiben! [….]

(Edgar S. Hasse, 25.01.2022)

Es ist noch nicht einmal klar, ob sich Hasse der ungeheuerlichen Unterstellungen bewußt ist, die er da verbreitet. Bemerkt er eigentlich, wie diskriminierend er sich äußert? Mal ganz abgesehen davon, daß er Lügen verbreitet, denn die Kirchen geben nur einen winzigen Teil ihres Geldes für Wohltätigkeit aus, alle ihre sozialen Einrichtungen werden weitgehend vom Staat finanziert. Wer also Gutes tun will, sollte sein Geld lieber jeder anderen Hilfsorganisation als der Kirche geben.

Gläubige = moralisch und hilfsbereit

Ungläubige = subhumane Egoisten ohne Mitgefühl.

So und nicht anders lauten die Wertvorstellung des typischen „Wir sind besser als die!“-Christen Hasse. (…)

(Harter Schlag für Hasse, 16.02.2022)

Ende Oktober 2024 entdeckt Hasse mit sicherem Gespür für die debilsten Protestanten-Thema einen legendären alten Käßmann-Rant, mit dem sie eindrucksvoll bewies, weswegen die evangelische Kirche dem Untergang geweiht ist.

(…..) Erinnert sich noch jemand an die Madonnas World-Tour „Confessions“ von 2006, als sie ein Lied wie Jesus ans Kreuz geschlagen sang und runde 200 Millionen Euro durch den Ticketverkauf einnahm?
Eine Eintrittskarte kostete durchschnittlich 200 Euro, so daß auch echte Fans gut umworben sein wollten, um so tief in die Tasche zu greifen.

Madonna ist aber ein Marketing-Genie und konnte sich auf ihre treuen Helfer auf den Kirchenkanzeln verlassen.

Die dümmste Bischöfin der Welt, Margot Käßmann, sprang bereitwillig ein, um Madonnas Kartenverkauf anzuheizen.  Käßmann kann aber auch richtig dumm - wie sie in der causa „Madonna“ bewies, als sie sich wie Hein Doof in der Marketing-Maschine der Groß-Sängerin verhedderte:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht begriffen.  Ich zitiere:
„Mich empört ihre (Madonnas, Red) anmaßende Selbstinszenierung, sich an die Stelle Jesu zu setzen. Das Kreuz ist für alle Christen das zentrale Symbol für das Leiden und Sterben Jesu. ... Es ging ihr um eine spektakuläre Bühnenshow, mit der sie 200 Millionen Dollar verdient hat, wie es heißt. ... Die arme Madonna! Sie sagt doch, sie sei tief religiös! Ich denke, Madonna hat das alles wenig interessiert. ...“

 (Plappermäulchen 27.12.2009)

In Unkenntnis des Streisand-Effektes wetterte sie gegen Madonna-Konzerte, Musikveranstaltungen am Karfreitag, Harry-Potter-Bücher und schließlich Halloween.

Den ewigen Salmon kennen wir alle.

(….) Die Kirchen stehen dem Geister- und Hexenboom mit „heidnischem“ Ursprung kritisch gegenüber. Katholiken fürchten, dass das besinnliche Totengedenken zu Allerheiligen von der allgegenwärtigen Spaß- und Konsumkultur verdrängt wird. Protestanten sehen ihren am 31. Oktober begangenen Reformationstag bedroht.[….]

Ebenfalls nicht lustig findet die frühere evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann das orangefarbene Treiben. Sie empfindet Halloween in Deutschland als kommerziellen Humbug, wie die dpa meldete. Man könne überall nachlesen, wie der Halloween-Trubel in Deutschland entstanden sei: „Es ging darum, irgendwo im Kalender zwischen den Sommer-Grillpartys und dem 1. Advent noch ein Verkaufsevent mit allem möglichen Schnickschnack zu etablieren“, sagte Käßmann den „Ruhr Nachrichten“.

Sie betonte, Halloween sei gegen alle Grundüberzeugungen der Reformation: „(Reformator Martin, Anm.) Luther wollte Angst nehmen - vor Geistern, Gespenstern, dem Bösen, dem Teufel. Und heute? Da sind am 31. Oktober die Kinder in Gruselkostümen unterwegs. Das kann ich nicht ernst nehmen“, erklärte Käßmann.

(ORF 31.10.13)

Moral- und Konsumexpertin Käßmann (ging im Alter von 52 Jahren auf Steuerzahlerkosten in den Ruhestand) sticht selbst im Vergleich zu anderen Bischöfen durch extreme Selbstverliebtheit, Selbstüberschätzung und Aufdringlichkeit hervor.  Man wird wohl nicht Bischof, wenn man sich nicht selbst gerne reden hört und sich dazu berufen fühlt anderen seine Sicht der Dinge aufzudrängen. Aber man muß schon lange suchen, um eine Karrieretheologin zu finden, die geistig so minderbemittelt wie Käßmann ist.  Und wenn sie noch so wenig vom Thema versteht, Käßmann drängt immer allen ihre irrelevante Meinung auf – am liebsten in der Zeitung, die ihrem Intellekt am besten entspricht: Der BILD-Zeitung.

Käßmanns Bücher sind solch verworrenen Plattitüden-Ansammlungen, daß die Rezensenten wie Denis Scheck eigentlich Schmerzensgeld einfordern sollten.  Halloween ist für die EX-EKD-Chefin immer ein willkommener Anlaß sich in Szene zu setzen.

"Heute hängt das Herz der meisten Menschen anscheinend am Geld, am Haben", kritisierte Margot Käßmann mit deutlichen Worten übertriebenes Konsumdenken. "Konsum wird zur großen Religion: Ich konsumiere, also bin ich." Es fehle eine "Ethik des Genug."

Käßmann wies in ihrer Rede besonders auf die Verantwortung des Einzelnen für die Gesellschaft hin, auch die des einzelnen Unternehmers. "Die Einzelperson hat Bedeutung, sie muss ihr Gewissen schärfen und Verantwortung übernehmen." Gerade aus Sicht der Reformatoren sei weltliches Leben nicht etwa weniger wert gewesen als priesterliches oder klösterliches, vielmehr gehe es darum, "im Glauben zu leben, im Alltag der Welt." Niemand sei "Macher des eigenen Lebens, des Erfolgs", sagte die Theologin. Vielmehr solle jeder dankbar sein, dass er leisten und zum Gemeinwohl beitragen könne.

(HHAbla 31.10.13)

Die Millionärin Käßmann – alle ihre Bücher sind Bestseller – arbeitet übrigens nicht etwa ehrenamtlich als „Lutherbotschafterin“ der EKD, sondern sie wird von der EKD für Amt mit einem Büro in Berlin und einer zusätzlichen Personalstelle ausgestattet, ihr Gehalt – „anfangs“  ein halbes Bischofsgehalt – zahlt die Hannoversche Landeskirche.  Nun ist es eigentlich irrelevant und wenig ärgerlich, was Käßmann zu Halloween zu vermelden hat.

Die Welt wimmelt vor Irren mit bizarren Ansichten.

Wirklich schlimm an der Causa Käßmann ist, daß sie nach wie vor von der Presse wie das Orakel von Delphi behandelt wird.

Das Hamburger Abendblatt, immerhin eine der auflagenstärksten überregionalen seriösen Zeitungen widmet ihr gleich drei Seiten.

Schon auf dem TITEL grinst sie einem mit der Frage „Dürfen Christen Halloween feiern?“ entgegen. Nahezu wortgleich meldete sie sich auch schon 2008 in der WELT. Auf Seite Zwei des heutigen Abendblattes folgt der Leitartikel von Edgar S. Hasse zur Käßmann-Halloween-Kabale.

Schließlich im Hamburg-Teil auf s.) noch mal ein ausführlicher Artikel über Margots Konsum-Schelte.  Das ist wahrer Halloween-Horror. (….)

(Halloween, 31.10.2024)

Offenkundig gibt es bei Hasse keinerlei intellektuelle Weiterentwicklung. Im Gegenteil. Auch 2024 jammert er wie Käßmann über die heidnisch-gruseligen Umtriebe von heute und beschwört stattdessen die angeblichen Qualitäten des egomanen Menschenfeindes Luther.

[…..] Der bildgewaltige heidnische Kult erobert bereits vor dem 31. Oktober die Stadt. Warum das Gruselfest nicht mehr in die Zeit passt.

[…..] Das Verstörende an der inzwischen allgegenwärtigen Präsenz dieses heidnischen Kultes ist, wie bereitwillig und gedankenlos sich die Menschen diesem aus den USA kommenden, keltischen Brauch unterwerfen, der einzig und allein den Herstellern diverser Gruselartikel nützt. […..] Man reibt sich die Augen vor so viel Unsinn. Was vor Jahren, als die Halloween-Welle nach Deutschland schwappte, noch neu und unterhaltsam war, gerät heute aus meiner Sicht an die Grenze des schwer Erträglichen. Kaum einer, der den öffentlichen Raum betritt, der einkaufen, an Gärten vorbeiflanieren und im Fitnessclub trainieren will, kann sich diesem gottlos bildgewaltigen Kult entziehen. [Spricht er jetzt vom heidnischen Tannenbaumkult am 24.12.? – Tam.] Wie muss die unerwartete Präsenz von Totenköpfen und menschlichen Skeletten auf jene Bürgerinnen und Bürger wirken, die aus Kriegsgebieten einen Zufluchtsort in Deutschland gefunden haben? Auch allen, die gerade einen geliebten Menschen verloren haben, dürfte der Anblick menschlicher Skelette, und seien es explizit Nachbildungen, nicht guttun.

Halloween ist ein Kult ohne Trost, der nicht mehr in die Zeit passt. […..] Das Frappierende ist, dass die Menschen heutzutage von der Bildgewalt Halloweens mehr fasziniert sind als von der Kraft des Wortes. Genau dafür steht der Reformationstag am 31. Oktober. Er erinnert an ein Ereignis von europäischem Rang, denn der Reformator Martin Luther veröffentlichte an diesem Tag im Jahr 1517 an der Wittenberger Schlosskirche seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel. […..]  Das wünscht man den Fans von Halloween auch. Ganz im Sinne von Immanuel Kant und der Aufklärung möge man ihnen zurufen: „Sapere aude! Habt Mut, Euch Eures Verstandes zu bedienen!“ [….]

(Edgar S. Hasse, 30.10.2024)

Man möchte so einen verwirrten Religioten eigentlich ignorieren. Aber ausgerechnet die radikal anti-aufklärerische, restauratorische, menschenrechtsfeindliche Sklavenhalter- und Antisemitismus-Heimstatt Christentum, welche sich sagenhaft dreist heidnischer Rituale bedient – Osterfeuer/Weihnachtsbaum – als Vertreterin der Kantschen Aufklärung gegen heidnische Rituale aufzubauschen, ist so irre, daß Kant wirklich froh sein muss, bereits tot zu sein.

Ungeheuerlich, was Hasse für historische Fehlinformationen und Gaga-Deutungen abliefert. Erschreckend auch der Vergleich zu seinem elf Jahre alten Text, als er zwar auch schon schwer religiotisch schwurbelte und Luther drastisch verfälscht als Held der Aufklärung feierte, aber zu einer toleranten Co-Existenz zwischen Halloween und Christentum aufrief und genau das, was er selbst heute fordert, als Spaßverderben geißelte.

[…..] Kirche als Spaßverderber […..] Die Kirche geißelt Halloween. Dabei hat das Fest einiges gemeinsam mit Luthers Reformation.

Heute haben Spaßverderber Konjunktur. Wenn Kinder bei Dunkelheit in Gruselkostümen durch die Straßen ziehen und ausgehöhlte Kürbisse tumb leuchtend auf dem Fenstersims stehen, feiert halb Hamburg Halloween. Die spielerische Inszenierung aus der heidnisch-keltischen Geisterwelt in jener geheimnisvollen Nacht vor Allerheiligen ist mitten im digitalen Zeitalter höchst populär. Doch der heidnische Kult ruft mal wieder religiöse Kulturkämpfer auf den Plan. Mit Hinweis auf den heutigen Reformationstag, dem Gedenken an den Thesenanschlag Martin Luthers im Jahr 1517, kanzeln sie – wie jetzt Luther-Botschafterin Margot Käßmann bei ihrem Vortrag im Michel – den Volksbrauch als „kommerziellen Humbug“ ab.

Schade, dass bei den Lutheranern manchmal so schnell Schluss mit lustig ist. Denn eine friedliche Koexistenz zwischen Kürbiskult und Luthers Kirchenreform ist durchaus möglich – und nachdenkenswert. Schließlich spiegeln beide Feste, so grundverschieden sie auch sind, zwei Seiten der kollektiven Psyche. […..]

(Hasse, 31.10.2013)

Der Mann ist ein typischer Christ: Entkoppelt von Fakten, radikalisiert er sich mit zunehmenden Alter. Wie Hahne.

Dienstag, 29. Oktober 2024

Bezos, der Gummirücken

Jeff Bezos, 60, besitzt gegenwärtig etwa 205 Milliarden Dollar und genießt als einer der superreichsten Menschen der Geschichte, das Privileg, anders als Normalverdiener, keine, oder nur minimale Steuern zu zahlen.

[…..] In 2007, Jeff Bezos, then a multibillionaire and now the world’s richest man, did not pay a penny in federal income taxes. He achieved the feat again in 2011. In 2018, Tesla founder Elon Musk, the second-richest person in the world, also paid no federal income taxes.

Michael Bloomberg managed to do the same in recent years. Billionaire investor Carl Icahn did it twice. George Soros paid no federal income tax three years in a row.  ProPublica has obtained a vast trove of Internal Revenue Service data on the tax returns of thousands of the nation’s wealthiest people, covering more than 15 years. The data provides an unprecedented look inside the financial lives of America’s titans, including Warren Buffett, Bill Gates, Rupert Murdoch and Mark Zuckerberg. It shows not just their income and taxes, but also their investments, stock trades, gambling winnings and even the results of audits.

Taken together, it demolishes the cornerstone myth of the American tax system: that everyone pays their fair share and the richest Americans pay the most. The IRS records show that the wealthiest can — perfectly legally — pay income taxes that are only a tiny fraction of the hundreds of millions, if not billions, their fortunes grow each year.

Many Americans live paycheck to paycheck, amassing little wealth and paying the federal government a percentage of their income that rises if they earn more. In recent years, the median American household earned about $70,000 annually and paid 14% in federal taxes. The highest income tax rate, 37%, kicked in this year, for couples, on earnings above $628,300. […..] We compared how much in taxes the 25 richest Americans paid each year to how much Forbes estimated their wealth grew in that same time period.

The results are stark. According to Forbes, those 25 people saw their worth rise a collective $401 billion from 2014 to 2018. They paid a total of $13.6 billion in federal income taxes in those five years, the IRS data shows. That’s a staggering sum, but it amounts to a true tax rate of only 3.4%.

It’s a completely different picture for middle-class Americans, for example, wage earners in their early 40s who have amassed a typical amount of wealth for people their age. From 2014 to 2018, such households saw their net worth expand by about $65,000 after taxes on average, mostly due to the rise in value of their homes. But because the vast bulk of their earnings were salaries, their tax bills were almost as much, nearly $62,000, over that five-year period. […..]

(Propublica, 08.06.2021)

Milliardär Donald Trump, der selbst auch schon in mehreren Jahren auf einen realen Steuersatz von 0% kam senkte die Unternehmenssteuern um Trillionen Dollar, will bei einer Wiederwahl den superultrareichen Fantastillionären weitere Trillionen Dollar Steuergeschenke machen.

Da sich mit seinem grenzenlosen Reichtum auch nahezu grenzenlose Macht ansammelt, die quasi ungetrübt von steuerlicher Solidarität kontinuierlich anwächst, kann sich der Neu-Floridaner Bezos so ziemlich alles leisten.

40 Milliarden Dollar bekam seine Ex-Frau MacKenzie Scott bei ihrer Scheidung im Jahr 2019, für gut 500 Millionen US-Dollar ließ er seine Segelyacht Koru bauen, für Luxusimmobilien auf der Insel Indian Creek bei Miami, besser bekannt als "Billionaire Bunker", bezahlte er weitere 500 Millionen Dollar und erwarb 2013 die renommierte liberale Washington Post zum Schnäppchenpreis von 250 Millionen Dollar.

[….] Im Februar 2017, gerade hatte Donald Trump das Weiße Haus bezogen, übernahm die »Washington Post« einen neuen Slogan: »Democracy Dies in Darkness«, Die Demokratie stirbt im Dunkeln, steht seither unter dem Namen der Zeitung. Es war eine Losung voller Pathos: Die Zeitung als Lampe, die die dunklen Ecken des Gemeinwesens ausleuchtet. Es war auch ein Bekenntnis des Multimilliardärs und Amazon-Gründers Jeff Bezos, der das Blatt 2013 übernommen hatte, zu mutigem Journalismus.  […..]

(SPON, 29.10.2024)

Der amerikanischen Tradition entsprechend hatte das editorial board der WaPo 2016 und 2020 Wahlempfehlungen für Clinton, bzw Biden ausgesprochen. In einer Demokratie ist das möglich und ein reicher Mann muss sich nicht davor fürchten, einen anderen Kandidaten, als den späteren Wahlsieger unterstützt zu haben. Der Präsident hat schließlich für alle Bürger gleichermaßen da zu sein und die Verfassung zu achten.

Trump aber ist kein Demokrat und wird bei einem Wahlsieg die Verfassung schleifen, um eine faschistische Trump-Diktatur ohne Gewaltenteilung zu errichten. Das kann für Bezos, der von staatlichen Aufträgen abhängig ist, durchaus unangenehm werden, wenn Potus #47 im Rachefurien-Modus auf Amazon losgeht. Also machte er es wie sein Bruder im Milliardärsamte Patrick Soon-Shiong bei der Los Angeles Time und verbot im devoten Verausbuckeln vor Donald Trump, pro-Harris-Stellungnahmen des editorial boards.

[….] Jeff Bezos war nicht damit einverstanden, dass seine Zeitung wie in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten eine Wahlempfehlung aussprach. Die Redaktion hatte dieses endorsement, das wenig überraschend Kamala Harris gelten sollte, bereits vorbereitet, es durfte aber nicht erscheinen. Wie unter anderem die New York Times berichtet, musste der Chefredakteur Will Lewis die Entscheidung des Besitzers als Entscheidung der Chefredaktion verkünden. Nicht alle Leser waren von diesem Beispiel von journalistischem Mut erbaut. Bis Sonntagmittag sammelte die Website der Washington Post neben Lewis’ Erklärung mehr als 32 000 Kommentare, in denen das Verhalten der Zeitung in vielen Varianten als „Feigheit“ und „Schande“ bezeichnet wird; etliche Tausend nahmen die Erklärung zum Anlass, ihr Abonnement zu kündigen.

Wenige Tage zuvor hatte die Los Angeles Times ebenfalls verkündet, dass sie anders als bisher keine Wahlempfehlung aussprechen werde. 2015 war sie von Milliardär Patrick Soon-Shiong erworben worden, der sich jetzt gegen den Willen der Redaktion und damit gegen die Unterstützung von Harris aussprach.  [….] Der Totalitarismusforscher Timothy Snyder bezeichnet das Verhalten der Washington Post und der LA Times laut Guardian als „vorauseilenden Gehorsam“. Es ist aber vielleicht noch ein bisschen einfacher. Für den Kolumnisten Robert Kagan, der noch am Freitag nach zwanzig Jahren seinen Vertrag mit der Washington Post gelöst hat, zeigt sich da ein Junktim: Erst nachdem Bezos seine Zeitung neutralisiert hatte, habe sich Trump mit den Managern von Blue Origin getroffen, der Luftfahrtabteilung von Bezos, die ebenfalls auf Staatsaufträge hoffen darf. Wenn Trump die Wahl gewinne, so Kagan auf The Daily Beast, werde es in den Medien reichlich Selbstzensur geben, „lauter Kurswechsel, nur um der Bestrafung zu entgehen“. […..]

(Willy Winkler, 26.10.2024)

Während Trump und die Republikaner also die drei Säulen der US-Verfassung – Regierung, Parlament und unabhängige Justiz - aktiv zerstören, begeht die „vierte Gewalt“ vorsorglich Selbstmord, schneidet sich selbst die Hoden ab, läßt sich das Rückgrat entfernen und bejubelt den orange-bornierten Faschisten.

[….]  Die Feigheit des einen ist der Triumph der anderen. Nachdem die Washington Post, neben der New York Times die wichtigste Zeitung der USA, am vergangenen Freitag, elf Tage vor der Präsidentschaftswahl, bekanntgegeben hatte, dass sie mit einer fast 50-jährigen Tradition brechen und diesmal keine Wahlempfehlung aussprechen wolle, brach ein Sturm los. Innerhalb von 24 Stunden hatten 2000 Leserinnen und Leser ihr Abonnement gekündigt, wie die Webseite des National Public Radio (NPR) mit Berufung auf Mitarbeiter der Zeitung meldete. „Statistisch“ sei das nicht relevant, ließ sich ein Unternehmenssprecher vernehmen, aber bis Montagmittag hatte sich die Zahl bereits mehr als verhundertfacht. Die zeitungslesende Öffentlichkeit wollte diese Entscheidung nicht hinnehmen, die sie als Einknicken vor Donald Trump verstand, der wiederholt angekündigt hatte, dass er sich an seinen Feinden rächen werde.

Zu den Lieblingsgegnern Trumps gehören die Journalisten, die er bei jeder sich bietenden Gelegenheit als „Feinde des Volkes“ bezeichnet hat. Seine Opfer sind sie schon jetzt. 200 000 von zweieinhalb Millionen Auflage in Print und digital fallen nicht nur statistisch ins Gewicht, ein solcher Verlust an zahlender Kundschaft binnen weniger Tage träfe jede Zeitung und trifft besonders die ehrwürdige Post, die sich darauf beruft, dass ihre Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward vor 50 Jahren einen Präsidenten zu Fall brachten, indem sie dessen „dirty tricks“ entlarvten. Die beiden Veteranen gaben auch gleich bekannt, mit dem Verzicht auf eine redaktionelle Empfehlung werde ignoriert, welche „Gefahr für die Demokratie Donald Trump darstellt“, die nicht zuletzt durch die ausführliche Berichterstattung der Zeitung erwiesen sei.  […..]

(SZ, 29.10.2024)

Die Edelfedern der LAT und WP sind empört, wütend und kämpferisch. Aber gegen die Macht des Geldes sind sie völlig hilflos.

[….] An die hochtrabende Losung »Democracy Dies in Darkness« erinnern nun viele. Ein Sturm der Entrüstung ist losgebrochen, seit die »Washington Post« am Freitag mit einer langen Tradition gebrochen und verkündet hat, keine offiziellen Empfehlungen bei Präsidentschaftswahlen mehr auszusprechen. Eine bereits vorbereitete Erklärung für Kamala Harris wurde verworfen.

Die überwiegend demokratisch gesinnte Leserschaft nahm das als Aussage zugunsten von Donald Trump auf, viele protestierten. 200.000 Abonnenten hätten bereits eine Kündigung ausgesprochen, meldete der Radiosender NPR, oder acht Prozent der Abomenge. Redakteure und Kolumnisten verließen das Blatt. Ex-Chefredakteur Marty Baron sprach  von »Feigheit, mit der Demokratie als Opfer«.

Die Entrüstung, dass nun sogar Bezos selbst Stellung nahm. In einer »Notiz des Eigentümers«  im eigenen Blatt wies der Milliardär Vorwürfe zurück. Er habe weder politischem Druck nachgegeben noch die Zeitung einem Interessenkonflikt geopfert – auch wenn er zugesteht, dass dieser Eindruck entstehen konnte. »Ich wünschte, wir hätten die Entscheidung früher getroffen, zeitlich weiter entfernt von den Wahlen und den Emotionen dazu«, schreibt Bezos. Sein Ziel sei es, das Vertrauen in die Zeitung zu stärken – Wahlempfehlungen stünden dem entgegen, sie schüfen den Eindruck von Voreingenommenheit.

Ein Vertrauensproblem hat Bezos derzeit tatsächlich, seine eigene Redaktion scheint ihm zu misstrauen. Man konnte und kann das auf den Seiten der Zeitung selbst nachlesen. Die »Washington Post« veröffentlichte einen Protestbrief von 21 Kolumnisten  und kritische Kommentare, und am Montag eine schonungslose Einordnung  der Entscheidung. »Milliardäre und CEOs sichern sich ab, während Trump mit Vergeltung droht«, lautete die Schlagzeile eines Artikels, der Bezos’ Entscheidung als Einknicken gegenüber Trump interpretierte und auflistete, welche Geschäftsinteressen des Zeitungseigentümers gefährdet seien. Amazon habe als Dienstleister für Cloud-Datenspeicherung Verträge mit der US-Regierung im Wert von Milliarden Dollar, und Bezos’ Raketenunternehmen Blue Origin Verträge mit den Weltraumtruppen und der Weltraumagentur Nasa. […..]

(SPON, 29.10.2024)

Montag, 28. Oktober 2024

Bleibt alles gleich bei der CDU

Meine politischen Überzeugungen bilde ich mir täglich bei der Zeitungslektüre aus.

Die Basis wurde durch die Haltung etabliert, die mir in meinem Elternhaus vorgelebt wurde. Als junger Teenager fand ich starke Betätigung der bereits gesäten Ansichten, a) durch meinen Konfirmanden-Unterricht, in dem mich der Pfarrer endgültig zum Atheisten machten und b) durch die JU-Gang meines Gymnasiums.

Die Schule am Rande Hamburgs war eine konservative Enklave im roten Hamburg. Der Schulleiter ein aktives CDU-Mitglied und mein Physiklehrer saß sogar für die CDU im Landesparlament. Daß der Mann ein Säufer und Sadist war, erlebte man täglich bei seinen Aufgabenstellungen und soll hier nicht weiter ausgebreitet werden; zumal er längst verstorben ist. Bezeichnend war aber, welche Art Schüler er als JU-Fanboys in seiner Tutanden-Gruppe um sich scharrte. Natürlich nur Jungs, die nicht nur alle gleichermaßen arrogant blasiert und häßlich waren, sondern die kurioserweise auch alle die Einheitsfigur ihres Tutors teilten: Pyknisch, feist, bräsig, kleine ungepflegte Hände, verschlafene, tief hängende glasige Augen, enorm breiter Arsch.

Phänotypische Eigenschaften, die ich später auch bei RCDS und Verbindungsbrüdern beobachtete.

Schon vor über 40 Jahren formulierte ich solche Beobachtungen einerseits scherzhaft – was kann man schon für sein Aussehen; no Bodyshaming! – andererseits selbst erstaunt, weil es tatsächlich ein konservatives Alleinstellungsmerkmal zu sein scheint, grotesk und adipös zu sein. Wer aussieht, wie Kohl, Strauß, Boris Johnson, Geert Wilders oder Donald Trump, ist eben kein Linksliberaler.

Bei der JU veränderten sich diese äußerlichen Anforderungen an ihre Führung offenbar nie.

Tilman Kuban (JU-Vorsitzender 2019-2022), Hermann Gröhe (1989-1994), Paul Ziemiak (2014-2019) – dick und/oder schräg (Philipp Amthor) muss es wohl sein.

Ich verstehe gar nicht, wie sich der gegenwärtige Chef Johannes Winkel darein mogeln konnte; der sieht viel besser aus, als sein Vorgänger.

Aber, wie gesagt, das sind Äußerlichkeiten und somit irrelevant.

Was mich aber wirklich an diesen rechten Jugend-Organisationen abstößt, ist ihr frenetischer Jubel für fiese alte Männer, die Hassbotschaften absondern.

Gegen Schwule. Gegen Frauen. Gegen Ausländer. Gegen Arme. Gegen Flüchtlinge. Gegen Kranke. Gegen Süchtige. Gegen Sinti und Roma. Gegen Obdachlose. Gegen Schwarze. Gegen Asiaten. Gegen Trans-Menschen. Gegen Bürgergeldempfänger. Gegen Ukrainer.

So wie Markus Söder, sich als Teenager stolz Strauß-Poster über das Bett hängte, in dem er zu masturbieren pflegte, bejubelten die JU-Teenager aus meiner Schule Helmut Kohl.

So bejubeln sie heute den ewig gestrigen Fritz Merz.

[….] Bei anderen politischen Jugendorganisationen knirscht es – nicht so bei der Jungen Union. Sie stellt sich auf ihrem Deutschlandtag geschlossen hinter den CDU-Chef und Kanzlerkandidaten. Und das, obwohl er eine Kernforderung des Nachwuchses ablehnt.

Es ist ein Auftritt wie bei einem Rockstar. Nebelmaschine, wummernde Musik, gezückte Handys und nicht endender Applaus. Während Friedrich Merz im Scheinwerferlicht durch die Messehalle zur Bühne läuft, halten die Delegierten um ihn herum Schilder mit seinem Namen in die Höhe. Hier muss der Kanzlerkandidat der Union niemanden mehr überzeugen. Für die Junge Union (JU) ist der CDU-Chef quasi schon Bundeskanzler. Wie zum Beweis steht das Wort Kanzler auch gleich in riesigen Buchstaben auf dem Bildschirm hinter seinem Rednerpult.  [….]

(Ann-Marlen Hoolt, 27.10.2024)

JUler sind habituell servil und verhalten sich gegenüber mächtigen Männern devot. So etwas erlebt man bei Grünen, Linken, Sozis eben nicht.

Der so stürmisch gefeierte CDU-Geront mäandert unterdessen, völlig unverändert wie seit 40 Jahren, zwischen gruppenbezogenen Menschenhass-Attacken hin und her. Immer noch ist unklar, ob er am meisten Frauen, Schwule, Grüne, oder Ausländer verachtet.

Auf dem DLT traf es mit der einzigartigen Merz-Borniertheit wieder die Frauen, deren JU-Versionen sich die Patschehändchen für den rechten Pascha wundklatschten.

[…] In einer Fragerunde versicherte Merz, er werde sich nicht für eine Liberalisierung des Paragrafen 218 zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen. Ein Verbände-Bündnis hatte Mitte Oktober einen Entwurf zur Legalisierung von Abtreibungen vorgelegt. Dieser sieht vor, Schwangerschaftsabbrüche in den ersten 22 Wochen außerhalb des Strafgesetzbuchs zu regeln und die Gesetzesparagrafen, auf denen die Strafbarkeit beruht, abzuschaffen.   [….]

(dpa, 26.10.2024)

Hier ist Merz ganz Trump und Vance. Die dummerhaften Weiber sollen nicht selbst über ihren Körper entscheiden dürfen. Das ist Sache der alten Männer. Mehr Abtreibungen und mehr blutiges Leid für vergewaltigte Frauen sollen es sein.

[…..] Zur Frage der Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs sagt der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, dass man den Status Quo nicht ändern dürfe, weil "unser Land" dadurch mit einem "gesellschaftlichen Großkonflikt" konfrontiert würde. Diesen Konflikt könnten "wir überhaupt nicht gebrauchen". Der aktuellen "Kompromiss" (er meint §218 im Strafgesetzbuch zum Schwangerschaftsabbruch mit Ausnahmeregelung) - der "natürlich nicht jedermann (!) zufriedenstellt"- habe den "sozialen und gesellschaftlichen Frieden in Deutschland ermöglicht".

Nun ist die Haltung eines CDU-Politikers zum Thema Schwangerschaftsabbruch nicht überraschend und völlig legitim. Die Art und Weise, wie Friedrich Merz allerdings über Paragraph 218 und das Thema Schwangerschaftsabbruch spricht, lässt vermuten, dass er die Perspektive von Frauen und von behandelnden Ärzt:innen zu diesem Thema nicht kennt oder sich nicht eingehend damit beschäftigt hat.

Die Probleme, die dieser ach so friedvolle "Kompromiss" mit sich bringt - die Kriminalisierung von Frauen; die staatliche Kontrolle über die Körper von Frauen; die Erzählung, dass Frauen keine rationalen Entscheidungen treffen könnten; die rapide Abnahme von Ärzt:innen, die überhaupt noch Abbrüche vornehmen; die gesundheitlichen Risiken; die emotionalen Traumata, die Scham etc. - finden sich in seinem Lob über den "Kompromiss" nicht wieder. Dass er außerdem ausgerechnet "jedermann" sagt, ist nur eine Nebensache, es ist ihm möglicherweise herausgerutscht. Macht aber die Gesamtaussage nicht gerade besser. [….]

(Gilda Sahebi, 28.10.2024)