Montag, 14. September 2020

Passende Metaphern


Die Festplatte meines Notebooks speichert inzwischen so viele eindrucksvolle Anti-Trump-Memes, daß ich vollständig den Überblick verloren habe.
Der Mann, das muss man ihm wirklich lassen, liefert den Satirikern überall auf der Welt rund um die Uhr Steilvorlagen.

Zu den wenigen Trump-Gags, die mir thematisch überhaupt nicht gefallen gehören diejenigen, die Biden als guten gläubigen Katholiken und fleißigen Kirchgänger darstellen – im Gegensatz zum ungläubigen Trump.
In die gleiche Richtung schießen die Memes, die dazu auffordern sich zwischen Jesus und Trump zu entscheiden – man könne nicht beiden folgen.
Sicher, damit werden die Heuchelei der Evangelikalen und die Unehrlichkeit Trumps entlarvt. Aber andererseits wird damit wieder einmal fälschlich das Christentum als Maßstab für das Gute dargestellt.
Nichts könnte falscher sein. Es ist schließlich die Jesus-Religion, die Sklaverei, Antisemitismus, Brutalität und Frauenunterdrückung fordert.
Noch heute zeigen sich in den USA die Wunden des Sezessionskrieges und des Rassismus in Form von Konföderierten-Flaggen der Sklavenhalter – das waren die frommen Christen.
Alle humanistischen Fortschritte, all das was wir heute in der UNO-Menschenrechtscharta finden musste über Jahrhunderte gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden.
Auch im 3. Jahrtausend ist es an erster Stelle der Vatikan, der sich gegen Menschenrechte sperrt, indem er Frauenrechte verweigert und LGBTIQs diskriminiert, auch im 21. Jahrhundert sind es in den westlichen Ländern die Evangelikalen, die vehement gegen Homoehe, gegen Entscheidungsfreiheit von Frauen und für Todesstrafe/Folter/Kinder prügeln streiten.



Es liegt in der Natur der christlichen „Wir sind besser als die“-Ideologie die anderen/Nichtgläubigen/Andersgläubigen schlechter zu stellen.

[……] An unser Mitgefühl appellieren Politiker und Religionsführer seit Alters her. Doch Schmidt-Salomon sieht auch die Schattenseiten: Empathie birgt Risiken. Sie erhöht das Gefühl der Zusammengehörigkeit innerhalb von Gruppen. Zugleich verstärkt sie so die Abgrenzung gegenüber allen Außenstehenden. "Gerade das besondere Mitgefühl gegenüber den Mitgliedern der eigenen Gruppe hat immer wieder zu grausamer Gewalt gegenüber Mitgliedern anderer Gruppen geführt", stellt Schmidt-Salomon fest. Es ist demzufolge auch nicht verwunderlich, dass in der Geschichte zum Beispiel die religiös begründete "Nächstenliebe" und tödlicher "Fernstenhass" immer wieder gemeinsam auftraten. 

Aber auch wenn die Religionen bislang daran gescheitert sind - mit den Erkenntnissen zur Empathie sollte sich dieser "moralische Dualismus" kulturell beeinflussen lassen. Der "Kreis der Empathie" könne wachsen, wenn wir lernen, in wirklich allen Menschen Spiegelbilder unserer selbst zu sehen. So kann sich neben der Nächstenliebe auch die "Fernstenliebe" entwickeln. […..]

Mit dem ausgeprägte Fernstenhass lässt sich auch der mitleidslose brutale Umgang der guten Christen Trump, Jarosław Kaczyński, Viktor Orbán und Horst Seehofer mit hungernden Frauen, weinenden Kindern und verzweifelten Kranken erklären.
Getreu ihres christlichen Weltbildes gilt ihr Mitleid nur reichen, weißen, heterosexuellen, gläubigen Menschen aus der Nachbarschaft und nicht dunkelhaarigen, armen, muslimischen Leuten, die 2.000 km entfernt in fäkalverseuchten Zelten hausen.

Die Schande von Moria auf Lesbos ist nicht etwa ein Grund das „C“ im Namen von CDU und CSU zu streichen, sondern es zu unterstreichen. Das ist der Nukleus des Glaubens: Alles für uns, nichts für die.

 […..] Nicht die Zerstörung, sondern der Bau von Lagern ist verbrecherisch
„Das Leid der Schutzsuchenden auf Lesbos ist seit Jahren Kalkül. Knapp eine Woche nach dem Brand in Moria werden die weiterhin überwiegend obdachlosen Schutzsuchenden durch massive Polizeipräsenz, Tränengas und das Vorenthalten von Wasser und Nahrung massiv unter Druck gesetzt, damit sie in das neu entstehende Zeltlager ziehen. Das ist eine Zermürbungsstrategie, um die Erschöpften dann in dem Lager besser kontrollieren zu können. Es ist nachvollziehbar, dass einige Schutzsuchende misstrauisch sind und sich weigern, erneut in ein Lager zu gehen. Sie wollen nicht wieder eingesperrt werden. Es braucht eine grundsätzliche Neuausrichtung der EU-Flüchtlingspolitik, ein zweites Moria darf es nicht geben“, kommentiert Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, die aktuellen Entwicklungen auf Lesbos. Jelpke weiter:
 „Dass Bundesinnenminister Horst Seehofer die Aufnahme von 100 bis 150 unbegleiteten Kindern ein ‚Beispiel praktizierter Nächstenliebe‘ nennt, ist einfach nur lächerlich. Unter Verweis auf eine angeblich notwendige europäische Lösung werden die Menschenrechte von Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen seit Jahren mit Füßen getreten. Die Bundesregierung muss ihre Blockade endlich aufgeben und aufnahmebereiten Bundesländern und Kommunen erlauben, Schutzsuchende von den griechischen Inseln aufzunehmen. Das Feuer von Moria als eine Taktik der Lagerbewohner zu bezeichnen, die nicht durch das Gewähren von Menschenrechten belohnt werden dürfe, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten. Selbst wenn es einige der ehemaligen Bewohner waren, die das Feuer gelegt haben – das Aufbegehren gegen menschenverachtende Umstände ist absolut verständlich und legitim. Und das Gerede von der ausschließlichen Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Schutzsuchender hängt mir zum Halse raus. Haben Minderjährige mit ihren Eltern oder Erwachsene, Männer wie Frauen, etwa kein Recht auf Menschenwürde?“ […..]

Ulla Jelpke tut gut daran sich an Brecht und nicht dem Christentum zu orientieren.

Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?
(Brecht, Die Dreigroschenoper, 1928)
Die Bundesregierung und die anderen europäischen Regierungen verhalten sich nicht so unmenschlich obwohl sie Christen sind, sondern weil sie Christen sind.

[….] Von den knapp 13 000 obdachlosen Asylsuchenden sollen 400 unbegleitete Minderjährige auf EU-Staaten verteilt werden. Der Rest wird mit Feldbetten und Klopapier abgespeist. Später soll in Moria ein neues Lager entstehen. Unterdessen irren bedauernswerte Menschen auf Lesbos umher, angefeindet von den Einheimischen und ohne jede Perspektive. Keine Sonderkonferenz der EU-Innenminister findet statt, erst recht kein Krisengipfel der Staats- und Regierungschefs. Stattdessen wird längst daran gearbeitet, Moria als abschreckendes Beispiel zu restaurieren. Nein, zynischer geht es nicht mehr. […..]
(Markus Decker, Mopo, 12.09.2020)

Christlicher geht es nicht mehr.



Sonntag, 13. September 2020

Amerikanische Begriffe.


Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 benutzte Donald Trump sehr häufig das Verb „to outsmart“.
Die deutsche Übersetzung lautet „überlisten“ oder „austricksen“.
Trump wetterte gegen die internationalen Verträge, die von der Obama-Regierung oder deren Vorgängern abgeschlossen wurden.
Insbesondere hackte er auf

-      NAFTA (englisch North American Free Trade Agreement), dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen zwischen Kanada, Mexiko und der USA von 1994
-      dem internationalen Abkommen zum iranischen Atomprogramm von 2015 und
-      der im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz (COP21) beschlossenen rechtsverbindlichen weltweiten Klimaschutzvereinbarung

herum.
In allen Fällen wären die doofen US-Präsidenten „outsmarted“ worden.

Die deutsche Bedeutung – Obama wäre überlistet worden – impliziert ein bißchen Perfidie; die anderen hätten ihn mit böser Absicht betrogen.
In Englisch klingt der Begriff zunächst einmal neutraler und unterstellt keine üblen Absichten einer Seite. Dadurch war der Vorwurf gegenüber Obama aber noch brutaler: Er sei nicht so smart wie die anderen. Ein Dummkopf, mit dem man es machen konnte.

Der Begriff „outsmarted“ passt hervorragend in die gedankliche Trump-Wahnwelt, da er sich manisch für den Klügsten, Besten und Intelligentesten hält.
Immer wieder prahlt er mit seinem IQ, seiner Bildung, seinem überragenden Verständnis für alles. „I am a very stable genius with large a brain!“
Ohne irgendwelche Hemmungen erklärt der militärische und außenpolitische Laie von diesen Dingen viel mehr als alle seine Generale zu verstehen.
Auf offener Bühne redet er den Top-Virologen in ihr Fachgebiet hinein.

Trump liebt das Wort „outsmart“, weil er fest davon überzeugt ist jeden Verhandlungspartner mit seiner enormen Intelligenz niederringen zu können.

Möglich ist das nur durch den Dunning-Kruger-Effekt, den man an IQ45 in seiner extremsten Ausführung beobachten kann. Gerade die Inkompetenten haben das größte Vertrauen in ihre Fähigkeiten und bemerken ihre Doofheit nicht.

[…..] In der Studie führten die beiden Psychologen mit ihren Probanden Tests durch, die Allgemeinwissen, Intelligenz und gesunden Menschenverstand erforderten. Dabei ging es mitunter um das Verständnis von Humor, um logisches Argumentieren und um Grammatik. Zudem sollten die Testpersonen einschätzen, wie gut sie im Verhältnis zu den anderen Probanden abgeschnitten haben. Dabei stellte sich heraus, dass ausgerechnet diejenigen, die bei den Tests die schwächsten Leistungen erbracht hatten, sich überdurchschnittlich gut einschätzten.
Darauf schlussfolgerten Dunning und Kruger,

1.   dass weniger kompetente Menschen dazu neigen, sich selbst zu überschätzen
2.   dass sie außerdem die Kompetenz und Intelligenz anderer verkennen
3.   dass sie deshalb das Ausmaß ihrer Inkompetenz nicht erkennen und nicht die Notwendigkeit sehen, sich weiterzubilden und damit ihre Kompetenz zu steigern.

Inkompetente Menschen haben demnach Schwierigkeiten, sich alleine aus dem Teufelskreis ihrer Inkompetenz zu befreien. [….]

Sein Irrglaube andere outsmarten zu können und Dunning-Kruger kulminierten nun in einer Reihe aus 18 Interviews mit der amerikanischen Reporter-Legende Bob Woodward, der bereits ein Buch über Trump veröffentlicht hatte, in dem der Präsident schlecht wegkommt. Es gab schon eine Reihe von hochbrisanten Enthüllungsbüchern über die Trump-Präsidentschaft. Jedes einzelne hätte gereicht einen anderen Präsidenten zu stürzen, aber Trump hat Lügen, Betrug und Inkompetenz hoffähig gemacht.
Trump ist geblendet von dem Namen Woodward, liebt es mit seiner Macht  zu prahlen und hält sich generell immer für die schlaueste Person im Raum.
So verfiel er in die für ihn tragische Idee den Autoren einwickeln zu können.

  […..] Das neue Buch der Reporterlegende Bob Woodward könnte allerdings tatsächlich das Zeug haben, Trump den entscheidenden Hieb zu versetzen und seine Chancen auf eine Wiederwahl am 3. November zu torpedieren. Denn dieses Buch ist anders.
Die Recherchen Woodwards sind atemberaubend und so brisant, dass sich der Reporter nun sogar dem Vorwurf ausgesetzt sieht, er hätte sie viel früher öffentlich machen müssen. Der 77-jährige Journalist hat zwischen Dezember 2019 und Juli 2020 insgesamt 18 Interviews mit dem Präsidenten geführt. In den Gesprächen macht Trump keinen Hehl daraus, dass er schon früh über die Gefahr des Coronavirus im Bilde war. "Das ist ein tödliches Zeug", sagte der Präsident am 7. Februar. "Du atmest die Luft, und so wird es übertragen. Das ist sehr knifflig, sehr heikel. Es ist auch tödlicher als die Grippe." […..]
Tatsächlich erscheint es rätselhaft, warum sich Trump überhaupt zur Mitarbeit an Woodwards Buch überreden ließ. Dessen erstes Werk "Furcht" über die Ära Trump war für den Präsidenten alles andere als schmeichelhaft. Ganz offenkundig hat Trump geglaubt, dass er seine Amtszeit in ein besseres Licht rücken könne, wenn er mit Woodward persönlich rede. Wie so viele Narzissten lebt Trump in der Annahme, dass er mit seinem Charisma jeden um den Finger wickeln kann. […..]
(SPIEGEL, 12.09.2020)

Samstag, 12. September 2020

Die bayerische Schande in der Bundesregierung.

Es ist typisch für Soziopathen, daß sie kaum Loyalität und persönliche Bindungen fühlen.

Daher mögen Trump und Seehofer so gut wie niemand und sind bereit jeden mit einem Schulterzucken zu opfern.

Horst Seehofer, Donald Trump und Adolf Hitler haben zwar Bewunderer, sind aber in ihrem Job ausgesprochen faul.

Trump kommt erst gegen 11.00 Uhr ins Büro, sieht endlose Stunden TV und golft jede Woche einige Tage. Hitler langweilte seine Gäste mit endlosen Filmnächten der ewig gleichen platten Revue-Komödien. Was der Bundesheimatminister eigentlich den ganzen Tag tut außer mit seiner Eisenbahn zu spielen, ist nicht bekannt. Jedenfalls arbeitet er nicht.

Wie die anderen Soziopathen empfinden Horst Seehofer ganz offensichtlich große Freude daran seine eigenen Mitarbeiter, Parteifreunde und Partner in der Regierung zu demütigen und zu quälen.

(…….) Das Psychogramm des Oberbayern erinnert in der Tat weniger an einen deutschen Politiker, als an eine neroeske Persönlichkeit aus der Feder eines Stephen King.
In Berlin regiert demnach ein Mensch als einer der großen Drei mit, dessen innere Antriebskräfte zutiefst von Bosheit und Destruktivität bestimmt sind.
Einem Psychopathen, der sich längst komplett von der Sachpolitik verabschiedet hat und seine einzige Befriedigung nur noch in Sadismus und Manipulation findet.

Wie eine finstere Gestalt aus einem Psychokrimi hat er sich seine Politwelt im heimischen Keller als Miniaturwelt nachgebaut und dirigiert dort kleine Voodoo-Modelle seiner Politik-Kollegen, als ob er Gott wäre.

Es gibt den Nachbau des Bahnhofs von Bonn, der Stadt, in der Seehofers Karriere begann. Nach dem Jahr 2004, als er wegen des Streits um die Gesundheitspolitik sein wichtigstes Amt verlor, baute er einen "Schattenbahnhof", so nennt er ihn, ein Gleis, das hinab ins Dunkel führt.
Seit neuestem hat auch Angela Merkel einen Platz in Seehofers Keller. Er hat lange überlegt, wohin er die Kanzlerin stellen soll. Vor ein paar Monaten dann schnitt er ihr Porträtfoto aus und kopierte es klein, dann klebte er es auf eine Plastikfigur und setzte sie in eine Diesellok. Seither dreht auch die Kanzlerin auf Seehofers Eisenbahn ihre Runden.
(Spiegel 16.08.10)

Seehofer Wahn trug schon vor Jahren gar seltsame Blüten.
Während eines Karriereknicks im Jahr 2004 ging er mit einem selbstgeschriebenen Kabarettstück auf ein paar kleine Bühnen.
Er selbst spielte Walter Mixa (!!!), der die Beichte eines imaginären Seehofers anhört.
Sein alter ego Beichtvater Mixa fragt darin den Sünder Seehofer unter anderem, ob er unkeusche Gedanken habe, wenn er an Angela Merkel denke. Der antwortet: "Vater, ich habe schon vieles angestellt, aber Wunder kann ich nicht vollbringen." (……)

(Zwei Weichzeichner und ein Bayer, 13.05.2011)

Es gibt aber in allen Fällen einige wenige Ausnahmen.

Hitler liebte seine Schäferhündin Blondi, Richard Wagners Schwiegertochter Winifred Wagner und Albert Speers Entwürfe.

Donald Trump schwärmt für Wladimir Putin, Kim Jong-Un und seine Tochter Ivanka.

Seehofers Liebe gilt Karl-Theodor von und zu Guttenberg sowie dem fanatischen Menschenhasser und Antisemiten Viktor Orbán, den er immer wieder als Ehrengast zu CSU-Parteitagen lud, um jedem zu zeigen was er von Mitmenschlichkeit und humanitären Werten hält: Nämlich gar nichts!

Seit vielen Jahren lobt er kontinuierlich den ungarischen Menschenfeind, wenn es darum geht Frauen, Kinder, Hungernde und Krane ins Elend und in den Tod zu treiben.

[…..] Seehofer hat für Orbán "viel Sympathie"  Der ungarische Ministerpräsident Orbán will von der EU Geld für seinen Grenzzaun - und bekommt dafür Unterstützung von Horst Seehofer. […..]

(Spon, 03.09.2017)

[…..] Auf ihrer Klausurtagung hat die CSU mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán einen umstrittenen Gast empfangen und ihn gegen Kritik verteidigt. CSU-Parteichef Horst Seehofer lobte den rechtskonservativen Politiker Orbán zum Abschluss des zweiten Tages ihrer Klausur im bayerischen Seeon als erfolgreichen Widerstandskämpfer im Kommunismus sowie als langjährigen Freund, der als Regierungschef mehrfach wiedergewählt wurde. […..]

(ZEIT, 05.01.2018)

[…..]  Bundesinnenminister Seehofer (CSU) nimmt Ungarns Ministerpräsidenten in Schutz. „Ich bin nicht bereit, Orbán als Demokraten infrage zu stellen“, sagte Seehofer. Die EU hat wegen der Gefährdung von EU-Grundwerten ein Strafverfahren gegen Ungarn ausgelöst.  […..] Orbán bezeichnet sich selbst als Vertreter einer „illiberalen Demokratie“, was etwa Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Widerspruch in sich“ kritisiert hat. […..]

(Welt, 20.04.2019)

Nach der schändlichen Moria-Katastrophe möchten viele deutsche Ministerpräsidenten und Bürgermeister die brutal gematerten Opfer – es handelt sich hauptsächlich um Kinder – aufnehmen.

Bundesinnenminister Seehofer sagt kategorisch „Nein“.

[….] Im Streit um die Aufnahme von Migranten aus dem abgebrannten griechischen Flüchtlingslager Moria greift Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth Bundesinnenminister Horst Seehofer scharf an. "Die Ankündigung von Horst Seehofer, nur zwischen 100 und 150 Minderjährige aus Moria in Deutschland aufzunehmen, ist ein Totalversagen des Innenministers", sagte die Grünen-Politikerin der Augsburger Allgemeinen. Die Zusage entspreche nur einem Bruchteil der Angebote zur Aufnahme von fast 180 Kommunen und mehrerer Bundesländer. "Mit seiner Ablehnung macht Seehofer sich mitverantwortlich an dem unmenschlichen Leid an Europas Haustür", kritisierte Roth. […..]

(SZ, 12.09.20)

Die drei xenophoben herzlosen Christen Jarosław Kaczyński, Viktor Orbán und Horst Seehofer halten fest zusammen, wenn es darum geht jede Nächstenliebe zu unterdrücken.

 

Seehofer-Freund Jorge Bergoglio, der den Bayern immer wieder zu Privataudienzen empfängt, zeigt damit unmissverständlich wieviel ihm wirklich an dem Schicksal der europäischen Flüchtlinge liegt.


[….] 1.) Das sagt ausgerechnet der Mann, der monatelang allen aufnahmewilligen Bundesländern die Aufnahme von Flüchtlingen untersagt hat. (Es gab feste Zusagen über eine deutlich vierstellige Zahl...)
2.) Mit seinem Verweis auf das "konkrete Beispiel praktizierter Nächstenliebe" befleckt Seehofer den christlichen Glauben mehr, als es jede böse Karikatur aus Atheisten-Feder jemals könnte.
[….]

(Lorenz Meyer, 12.09.20)

 


Freitag, 11. September 2020

Frommer Weg in die Unterhose.

In den letzten Tagen beschäftigte ich mich intensiver mit den Verschwörungstheorien der deutschen Top-Covidioten Hildmann, Naidoo und Schiffmann.
Diejenigen, die dieses Jahr aus allen Wolken fielen als sie DSDS-Juror Naidoo über Adenochrom und Reichsbürger faseln hörten, haben offensichtlich in den 20 Jahren zuvor nie auf seine Texte geachtet.
Der Mann war schon immer ein Hardcore-Religiot, der Texte ablieferte, von denen man sofort Ohrenbluten bekommt.

Im Jahr 2006 erschien beispielsweise unter dem Namen „Zeichen der Zeit“, einem Zusammenschluss frommer Popsternchen um Xaver Naidoo das Album „David Generation“, um für Jesus Christus zu werben.
Darin heißt es:

[…..] „Manche prahlen mit ihrem Geld, ich prahle mit JESUS
Das ist ne Sache die jeder von euch ganz klar verstehn muss
Dankbarkeit gegen ein Leben voll Leid
Hier ist Dankbarkeit die am Leben bleibt, come on
Ab heute schießen wir aus allen Rohren
Denn JESUS sagt das Feuer ist geboren
Jetzt habt ihr verloren, dann werdet ihr schmoren
Komm her dann gibts nen Satz heiße Ohren
[…..] Wir waren fast alle mal Verbrecher und manche immer noch
Wir haben alle unsere Schwächen, GOTT weiß das doch
Er reißt uns hoch und reißt uns los aus den Ketten der Unterwelt
Preist und lobt Seine Taten, Seine Liebe, Seine Gnade ist groß
Und die Welt da draußen ist wie ein Sturm der tobt
Doch wenn der HERR heranbraust wird es ein Zyklon
Unterhalb des 42. Breitengrades kennt man das schon
Doch die Welt da unten ist eigentlich gar nicht bewohnt
Und zu uns darfst du nicht mehr hoch weil hier JESUS thront, come on
J zu dem E zu dem S U S und:
Meine Frage klar: Was willst du jetzt tun?
Fresh moved immer gleich, mir tun all die Spinner leid
Vor 13 Jahren hob Er mich aus der Taufe und is noch immer tight
Ich bin nich Chef in Sachen: schau mich an, ich bin perfekt
Ich bin Chef in Sachen: schau mich an das hier is Gospel Rap
Floskel Rap gibt es schon, in Deutschland hat er Perfektion
Ich bin Chef in Sachen: JESUS yep er is Gottes Sohn
[…..]  Wir glauben dies, wir glauben das, wir glauben leider alles
Nur glauben wir leider nicht, dass Glauben ohne Taten falsch ist
Glauben das es regnen wird, nehmen den Regenschirm
Sogar ohne Glauben an Veränderung gehen und wählen wir
Du glaubst an Gott? Hör auf zu labern - ich sag bitte, bitte
An Gott glaubt auch Satan - doch er steht da und zittert
Glauben ohne Konsequenz ist wie HipHop ohne Fans,
Wie Ghetto ohne Gangs, Zeichen der Zeit ohne Dan
JESUS sagt das Feuer ist geboren
Ich bin Chef in Sachen: JESUS yep er is GOTTES Sohn
JESUS sagt das Feuer ist geboren
J... E... S... U... zu dem S[…..]

Xavers Mitstreiter sind unter anderem B. Rolf Stahlhofen, Patrick Nuo, Ben, Laith Al-Deen, Sarah Brendel, Judy Bailey, Paddy Kelly, Katy Karrenbauer, Edo Zanki, Jazzkantine, Cappuccino und Yvonne Catterfeld.
Ich bin ganz froh kaum einen der Namen zu kennen.

Patrick Nuo ist mir bekannt, weil der 1982 geborene Schweizer vor knapp 20 Jahren nach Hamburg zog und während seiner kurzen Mini-Karriere gelegentlich in der Hamburger Boulevardpresse erwähnt wurde.
Ich erinnere mich daran, weil er damals verkündete, als streng gläubiger Christ auf jeden Fall unberührt in die Ehe gehen zu wollen.


Für einen gut aussehenden jungen Mann mit vielen weiblichen Fans sicher ein Problem. Seine Nudel kam demnach erst zum Einsatz als er 23-Jährig im Jahr 2005 seine ebenso fromme Braut Molly Schade ehelichte.
Gottes Gebot „bis dass der Tod Euch scheidet“ nahm er nicht ganz so wörtlich, denn es war ein Richter, der die beiden im Jahr 2011 quicklebendig schied.
Die Hintergründe erfuhr man schließlich im Jahr 2013 offiziell so abgebrannt war, daß er ins RTL-Dschungelcamp zog und dort im Schein des Lagerfeuers  enthüllte sein bisheriges Erwachsenen-Leben masturbierend verbrachte, bis zu 18 Stunden am Tag Pornos guckte.

[….]"Ich bin ein Star – Holt mich hier raus"-Kandidat Patrick Nuo erzählt Olivia Jones: "Ich glaube an mentale und körperliche Treue. Wenn man in einer Beziehung ist, ist beides wichtig, aber schwer. Gerade psychisch und körperlich treu zu sein." Olivia Jones stimmt Patrick zu: "Ja, gerade für Männer, ich kenne mich da aus." Iris Klein: "Ja, du kennst ja beide Seiten." "Ja, Männer ticken anders ", findet Drag Queen Olivia Jones. Patrick Nuo lenkt das Thema in eine andere Richtung und fragt: "Wenn du 150 Mal psychisch untreu warst, wann ist es körperliche Untreue? " Der Sänger redet von Pornographie und spricht nun ganz offen über seine Porno-Sucht. "Vielleicht, weißt du, ich war ja extrem Porno abhängig. Was für andere Alkohol und Heroin war, war für mich Porno." [….]

Natürlich verdienen Suchtkranke unser Mitleid, aber wenn ein derartig frommer Christ ausgerechnet mit Maden und Kakerlaken badend und Känguru-Hoden kauend im RTL-Dschungel verkündet ununterbrochen zu wichsen, kommt es wie es kommen muss: Das Autorenteam um Micky Beisenherz fabrizierte ein wahres Feuerwerk von Onanie-Anspielungen, orakelte darüber was Nuo vorher wohl in der Hand gehabt haben könne.


Da ist es wieder, das Ted Hegard-Jerry Falwell-Syndrom: Wer in der Öffentlichkeit derartig frömmelt und Sexualität verdammt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so Penis-fixiert, daß er rund um die Uhr nur an das Eine denkt.



(…..) Zuweilen hat man den Eindruck, der ganze Petersdom sei wie zu früheren Jahrhunderten üblich ohnehin eine einzige Callboy-Börse - ähnlich den Republikaner in den USA, deren Spitzenvertreter massiv gegen die same-sex-marriage vorgehen und gleichzeitig dermaßen viele Gay-sex-Skandale produzieren, daß man sie satt "Grand old party" nur noch "Gay old party" nennt.

"Tutti perversi?" fragt das italienische politische Wochenmagazin "Panorama" angesichts des vatikanischen Stricherrings, der im März 2010 aufflog.

Chinedu Thomas Ehiem, der vatikanische Chorsänger, organisiert für die Herren in den Soutanen neben den gesanglichen auch andere orale Freuden.
Pfaffen lieben es oral.
Ehiem vermittelt Callboys.

"Im Vergleich zu dem bin ich bloß normal ausgestattet, er hat einen unglaublichen Körper. Ab zehn Uhr hat er Zeit, er ist ein Freund von mir und tut, was ich ihm sage." Solche Mitschnitte aus Telefonaten, aus sehr delikaten Telefonaten, haben dem Vatikan einen deftigen Skandal um Sex und Prostitution beschert.

Angehende Priester wurden ebenfalls von dem Vatikanischen Chorsänger als Lustknaben an den höheren Klerus vermittelt:

Und Ehiem ist äußerst rührig: "Ich habe da einen aus Neapel, einen Kubaner, einen Deutschen, gerade aus Deutschland eingetroffen, zwei Schwarze, einen Fußballer, einen Tänzer der RAI", heißt es laut der Tageszeitung "Libero" in einem Mitschnitt. Einmal wird der Kuppler konkret und bietet einen Prostituierten an, "zwei Meter groß, 97 Kilogramm schwer, 33 Jahre alt." Auch Priester-Seminaristen sollen zu den jungen Männern gehört haben, die Ehiem an Balducci weiterreichte; in einem Gespräch jedenfalls kommt die Frage auf, wann denn der Jüngling "wieder im Seminar" sein müsse.

Als Zuhälter für schwule sexuelle Dienstleistungen im Vatikan fungierte hauptsächlich Angelo Balducci; "Gentiluomini di Sua Santità" ("Ehrenmänner Seiner Heiligkeit") des Papstes und Präsident des Obersten Rates für Öffentliche Arbeiten.

Die "Gentiluomini di Sua Santità" hatte Papst Paul VI. im Jahr 1968 statt des früheren Hofstaates eingesetzt. Um einer der 147 "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit" zu werden, muß man ganz besondere Verdienste gegenüber dem Heiligen Stuhl erworben haben - eine Voraussetzung, die Baldulucci offensichtlich erfüllte.

Sexuelle Dienstleistungen durch junge hübsche Männer sind im Staat der Zölibatären heiß begehrt.
Sich die Stricher selbst in einer der vielen Schwulenbars rund um den Vatikan aufzugreifen, ist erstens umständlich, zweitens zeitaufreibend, drittens indiskret und viertens mitunter auch gefährlich, wie das Schicksal des adeligen Herrn Luzi beweist.

Auch Luzi, a Roman nobleman, war einer der "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit"; ein Kollege Angelo Balduccis.

The Vatican yearbook notes that Mr. Sini Luzi began service as a Gentleman of His Holiness in April 1989, and today national newspapers published photographs of him, a smiling, bespectacled man, with Pope John Paul II, or standing in the Vatican clad in the black cutaway and decorations of his office.

Der Kammerherr des Papstes, Enrico Sini Luzi, ist 1998 in einer Vatikanwohnung bei schwulen SM-Spielchen umgekommen.
Der in den römischen Schwulenbars stadtbekannte Papst-Freund hatte sich einen Stricher aufgegabelt und wurde dann in Reizwäsche mit einem Kerzenleuchter erschlagen gefunden – der Videorekorder mit den Homopornos lief noch. (….)

Die Penis-Fixierung seiner Geistlichen ist auch Jorge Bergoglio ein Dorn im Auge.
Für seine Prälaten stellt der man on man-Analverkehr ein derartiges Faszinosum dar, daß sie seit Jahrhunderten überall in der Welt davon sprechen.
Vermutlich ist Siegmund Freud schon schwindelig von all den Rotationen im Grab: Selbsternannte Zölibatäre, die manisch daran interessiert sind, was andere im Schlafzimmer tun.

Auch während der Pandemie spricht der Papst über Sex und weiß als professioneller Enthaltsamer um die feinen Unterschiede der Lust.
Neuerding positioniert sich der Pontifex populistisch pro Proppen.
Nur eben richtig.

[…..] Nach Papst Franziskus sind die Freuden gut gekochten Essens und liebevollen Geschlechtsverkehrs "göttlich". "Der Genuss des Essens ist dazu da, dich durch das Essen gesund zu halten, so wie der sexuelle Genuss dazu da ist, die Liebe schöner zu machen und den Fortbestand der Spezies zu garantieren", so der Pontifex […..]
"Das Vergnügen kommt direkt von Gott, es ist weder katholisch noch christlich noch irgendetwas anderes, es ist einfach göttlich", so der Papst weiter. Zwar habe die Kirche "unmenschliche, brutale, vulgäre Vergnügungen verurteilt, aber auf der anderen Seite hat sie immer menschliche, einfache, moralische Vergnügungen akzeptiert", heißt es weiter. […..]

Das ist jetzt natürlich blöd für Patrick Nuo, der von seinem 13. bis zum 23. Lebensjahr eine volle Dekade am Stück den kleinen Nuo massierte.
Hätte er damals schon gewußt, daß „menschliche, einfache, moralische“ Sexualität mit dem pontifexalen Segen erfolgt, hätte er seinen frühen Popsternchen-Ruhm wesentlich besser mit seinen Groupies nutzen können.

Wir müssen also in Zukunft genau unterscheiden zwischen dem bähbäh-Sex, den die katholische Kirche gar nicht mag. Der ist ein "unmenschliches, brutales, vulgäres Vergnügungen“!
Man praktiziere stattdessen lieber den guten Sex, der „menschlich, einfach, moralisch“ daher kommt.

Welche Praktiken in welche Kategorie gehören führte Franziskus bedauerlicherweise nicht en Detail aus, so daß man nur mutmaßen kann.
Sein verständnisvoller und verzeihender Umgang mit den pädosexuellen Soutane-Trägern lässt aber vermuten, daß er das Vergewaltigen von jungen Messdienerchen als „einfach göttliches menschliches, moralisches Vergnügen“ einstuft.