Dienstag, 10. März 2020

Kernkompetenz


Es wird immer wieder hämisch kommentiert, wenn ein völlig fachfremder Politiker plötzlich ein riesiges Ministerium führen soll.
In einigen Fällen geht das auf groteske Weise schief.
Die extremsten Beispiele sind der juristische Laie Horst Seehofer, der plötzlich Verfassungsminister war, die Bankkauffrau Anja Karliczek, die auf einmal Forschungsministerin sein wollte, der Bundeswehr Feldjäger Dirk Niebel, der 2009 im Bundestagswahlkampf forderte das Entwicklungshilfeministerium abzuschaffen und anschließend selbst Entwicklungshilfeminister wurde oder auch der Jurist Herrmann Gröhe, der sich wundersamer Weise plötzlich als Gesundheitsminister wiederfand.
Das sind alles Ministerien, die einen Faible für die Materie erfordern und mit so komplizierten Sachverhalten zu tun haben, daß man sich nicht in ein paar Wochen „einlesen“ kann.
Noch schlimmer ist es, wenn ein Niemand wie Guido Westerwelle, der überhaupt noch nie einen Beruf (außer Politiker) ausübte und nicht die allergeringste Regierungserfahrung hat ausgerechnet Außenminister wird und zudem auch noch irrigerweise annimmt, das wäre relativ anspruchslos, da könne „man sich ein paar schöne Jahre machen“.
Ursula von der Leyen scheiterte als Verteidigungsministerin, weil sie eine verantwortungslose Politikerin ist, die immer nur darauf achtet selbst gut dazustehen und dafür auch lügt wie gedruckt.
Es wird kolportiert, sie habe sich in den ersten Monaten Tag und Nacht im Ministerium aufgehalten, fleißig alles gelernt und wollte eine gute Ministerin werden.
Regierungserfahrung hatte sie und mit viel Fleiß kann es auch in einem anderen Fachgebiet etwas werden. Immerhin ist sie nicht völlig auf den Kopf gefallen wie Andi Scheuer oder Alexander Dobrindt.
Solche Typen müssen als Minister versagen, weil sie unabhängig von Willen und Erfahrung intellektuell zu minderbemittelt dafür sind.

Ein Vollblutpolitiker mit Verwaltungserfahrung und eigenem Stab könnte mutmaßlich viele verschiedene Ministerien gut führen.
Voraussetzung dafür ist allerdings ein funktionierender Beamtenapparat. Es muss sachkundige Ministeriale geben. Im Außenamt ist das noch der Fall; dort gibt es hunderte erfahrene Diplomaten, die einspringen können, wenn ein sichtlich desinteressierter Westerwelle durch Afrika irrt oder im Anflug auf Peking befiehlt „erklären sie mir in fünf Minuten alles, das ich über China wissen muss!“.

Extrem kontraproduktiv ist der Lobbyeinfluss auf konservative Minister, die inzwischen viele hundert Millionen Steuerzahler-Euro für externe Berater ausgeben, die als Laien den Fachleuten im Ministerium sagen wie sie ihren Job machen müssen.

 
Das Leyensche Heer der McKinsey-Berater um Staatssekretärin Suder ist inzwischen legendär und Gegenstand von Untersuchungsausschüssen.
Nun ist das Chaos auf der Hardthöhe perfekt. Die Bundeswehr ist noch nicht mal in der Lage Material zu beschaffen, wenn sie mit Geld überschüttet wird.
Um so etwas Simples wie neue Stiefel zu besorgen brauchen Leyens, bzw AKKs Leute schon mal sechs Jahre. Mindestens. Verzögerungen wahrscheinlich.

[….] Die Beschaffung neuer Stiefel für die Bundeswehr verzögert sich. "Die vollständige Umsetzung des neuen Kampfschuhsystems Streitkräfte wird nach derzeitiger Planung bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 abgeschlossen sein", schrieb das Verteidigungsministerium an die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, wie der Tagesspiegel berichtet. Eigentlich sei geplant gewesen, dass alle Angehörigen der Streitkräfte bis Ende 2020 neue Schuhe bekommen. […..]

Mutmaßlich sind Bundeswehrsoldaten in früheren Jahrzehnten nicht barfuß umhermarschiert. Offenbar gab es einst das Knowhow geradeaus schießende Gewehre oder auch Schuhwerk zu kaufen.  Die überbordende interne Armee aus Wirtschaftsberatern, die pro Tag mit 1.000 Euro vom Steuerzahler entlohnt werden, scheint aber das gesamte Ministerium zu unselbstständigen Babys gemacht zu haben.

[….] Bundeswehr muss auf neue Stiefel warten
"Man stelle sich vor, Feuerwehrleute würden Brände in Pantoffeln löschen." Seit 2016 sollten Soldaten nach und nach neue Kampfschuhe bekommen. Doch bis alle ausgestattet sind, wird wohl das Jahr 2022 zu Ende gegangen sein. […..]

Während aber das Beschaffungsamt mit Transparenz-Regeln kämpft und Ausschreibungen durchführen muss, wurde aber auch in den Kasernen vergessen was man als Soldat so tut. Im Zweifelsfall also mit einer Waffe patrouillieren.
Selbst das können sie aber offensichtlich nicht mehr selbst, sondern heuern externe Sicherheitsdienste an, um die Kasernen zu bewachen.

[…..] Die Bundeswehr schützt sich in den Kasernen nicht mehr selbst, sondern lässt sich schützen – von privaten Sicherheitsdiensten. Wache schieben, Kontrollen durchführen, Patrouille laufen: Solche Aufgaben gehören inzwischen für die Bundeswehr fast ausschließlich der Vergangenheit an.
Doch der Preis für diesen Trend zum Fremdschutz ist massiv gestiegen: Die Kosten für private Sicherheitsdienste an allen deutschen Kasernen haben sich in den vergangenen fünf Jahren auf jährlich weit über 400 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Das geht aus den Antworten des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die dem Tagesspiegel vorliegen.
Demnach sind die Ausgaben für die Sicherung sogenannter Liegenschaften durch gewerbliche Wachunternehmen von 236,6 Millionen im Jahr 2014 auf 431,6 Millionen Euro im Jahr 2019 gestiegen. Und das, obwohl die Zahl der bewachten Liegenschaften sogar etwas gesunken ist. [….]

Bundeswehrsoldaten müssen in Deutschland beschützt werden, weil sie ihre Kasernen nicht mehr selbst bewachen können.
Das kann man sich nicht ausdenken; Realsatire à la McKinsey-Leyen.
Vielleicht schickt die Polizei bald die Pfadfinder, wenn man nach einem Einbruch 110 wählt, weil sie sich selbst zu sehr fürchtet?

Montag, 9. März 2020

Religiöser Irrsinn


Da Corona nun zum Weltthema wird, das die Börsen schwer belastet und sehr viel Panik verursacht, weil die Wissenschaftler noch nicht so weit sind Therapien und Impfungen zu stellen, schlägt nun die Stunde der Groß-Religioten in aller Welt.
Sie stoßen in dieses Kausal-Vakuum und bieten ihren Schäfchen Erklärungen, Schuldige und Auswege.
Das ist ein zu erwartendes natürliches Phänomen, denn Religionen gedeihen immer dann am besten wenn Angst und Dummheit zusammenkommen.
Auf der Grundlage von finanzieller Existenzpanik und medizinischer Versicherung lassen sich gar vorzügliche metaphysische Süppchen kochen.
Kein Religiot lässt sich die Gelegenheit entgehen.
Ist es doch ihr ureigenes Geschäft Minderheiten zu dämonisieren, Opfergaben zu verlangen und mit Ablässen zu handeln.
Nicht sehr kreativ sind einige Hindus, die naheliegend wie Faust auf Auge den Verzehr von Kuhscheiße und Kuhpisse empfehlen.

[….] "While the Chinese scientists suspect that coronavirus infection has emerged from bats, Hindu Mahasabha leader Swami Chakrapanu Maharaj has claimed that the deadly coronavirus can be cured with cow dung and urine. He said, "Consuming cow urine and cow dung will stop the effect of infectious coronavirus".  […..]

Kuh-Urin wird auch in Nordafrika und dem RTL-Dschungelcamp getrunken. Dem Covid-19 dürfte das herzliche egal sein; schadet aber dem Harnsäufer auch nicht sehr.

Mutiger sind da schon die schiitischen Fanatiker im Iran, die ausgerechnet bei einem durch Tröpfcheninfektion verbreiteten Erreger das gemeinsame Ablecken heiliger Schreine praktizieren.

[….] Iran has been accused of failing to clamp down on coronavirus contamination after alarming videos of worshippers licking a shrine emerged online.
Clips shared on social media show people licking the doors and burial mound inside the Fatima Masumeh shrine in Qom, defying token advice by the health ministry.
Worshippers in the videos brazenly state they 'don't care what happens', even if they catch or spread the infection which has killed at least 54 in the country.
Iran's hardline clerical establishment has refused to shut down Qom despite the holy city suffering the brunt of the outbreak and pilgrims spreading the virus across the Middle East. […..]


Wie immer nimmt es aber kein gutes Ende, wenn man sich nach den Anweisungen religiöser Führer richtet.

[…..]  Iran: Hardliner und Kleriker sterben an COVID-19
[…..]  Das Coronavirus hat im Iran bisher 145 Todesopfer unter 5823 Infizierten gefordert, wie der Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums, Dr. Kianush Jahanpur, am 7. März mitteilte. […..]  Nach Angaben der iranischen Opposition People's Mojahedin Organization of Iran (PMOI/MEK) sollen dagegen über 1.800 Menschen in 105 Städten des Iran bereits an dem Coronavirus gestorben sein. […..]   Unverhältnismäßig viele Funktionäre sind mittlerweile infiziert oder finden sich unter den Todesopfern. Am Freitag starb Fatemeh Rahbar, eine islamistische Hardlinerin […..], durch das Coronavirus.
Am Donnerstag erlag Hussein Scheicholeslam den Folgen seiner Coronavirus-Infektion, ein ehemalige Berater von Außenminister Zarif. […..]  Mohammad Abolghasemi, der auch "der Schlächter von Teheran" genannt wird, soll am Dienstag gestorben sein. […..]  Haj Ramezan Pour-Qasem, Leiter der Geheimdienstabteilung der Revolutionsgarde, soll ebenfalls gestorben sein.
Ebenfalls in dieser Woche starben die Kleriker Mullah Seyed Hadi Khosroshahi und Akbar Dehghan. Dehghan zählte zu den entschiedenen religiösen Gegnern der Einführung von Quarantänen, als das Virus zum ersten Mal ausbrach. Sie sagten, dass die Schreine in Ghom und Mashhad die Gläubigen heilen würden.
Der erste hochrangige Beamte, der an der COVID-19 starb, war Mohammad Mirmohammadi, ein enger Berater von Irans Oberstem Führer Ali Khamenei. Insgesamt sollen über 20 Parlamentsabgordnete infiziert sein, unter anderem Vizepräsident Masumeh Ebtekar. […..] 

Es ist doch zu schön zu sehen, dass sich alle Abrahamitischen Religionen doch in einigen Aspekten einig sind: Frauen sind minderwertig und Schwule überhaupt an allem SCHULD!
Insbesondere löst die Homoehe bekanntlich Naturkatastrophen aus. Erbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche könnte Gott komplett einstellen, wenn er nicht immer wieder durch Männerliebe dazu gezwungen wäre!
Da immer mehr Staaten sich liebende Männer nicht töten, so wie es in der Bibel verlangt wird, bleibt Gott kaum etwas anderes übrig als jetzt Seuchen zu schicken, Strafe muss schließlich sein.

 […..]  Der evangelikale Pastor Steven Andrew von der USA Christian Church hat den März in einer Pressemitteilung sogar zum "Monat der Buße für LGBT-Sünden" erklärt, um die Vereinigten Staaten "vor Krankheiten wie dem Coronavirus zu schützen". "Gottes Liebe zeigt, dass es höchste Zeit ist, Buße zu tun", meinte Andrew. Denn die Bibel lehre, "dass Homosexuelle ihre Seelen verlieren und dass Gott LGBT-Gesellschaften zerstört".
Die Sicherheit der Menschen sei in Gefahr, da Gottes Gesetze auf nationalem Level missachtet würden, so der Hass-Prediger aus Kalifornien weiter. "Gott schützt die USA von Gefahren, wenn das Land Buße tut für LGBT, falsche Götter, Abtreibung und andere Sünden." […..] 
Parallel meldete sich im 12.000 Kilometer entfernten Israel ein jüdischer Geistlicher mit demselben Unsinn zu Wort. "Wenn jemand gegen die Natur handelt, rächt sich derjenige, der die Natur geschaffen hat", machte der ultraorthodoxe Rabbi Meir Mazuz LGBT-Menschen und Pride-Paraden für den Ausbruch von Covid-19 verantwortlich. […..] 

Wie die klassischen großen Religionen versuchen sich aber auch modernere Top-Religioten aus dem esoterischen Verschwörungstheorie-Kosmos an Covid19 und fahren den ganzen Wahnsinn auf, zu dem menschliche Hirne fähig sind.

Zu blöd, aber auch intensiver Kokain-Konsum oder das Trinken von Wäschebleiche sind kein Anti-Covid-19-Wundermittel.

[…..] Coronavirus cannot be cured by drinking bleach or snorting cocaine, despite social media rumors. […..] Prominent QAnon YouTuber Jordan Sather, for example, tweeted to his more than 121,000 followers that a "miracle mineral solution," which effectively involves drinking bleach, can wipe out COVID-19, the disease caused by the coronavirus.  
"Not only is chlorine dioxide (aka 'MMS') an effective cancer cell killer, it can wipe out coronavirus too," he wrote. "Big Pharma wants you ignorant." [….]  Bizzle Osikoya, for example — a Nigerian music and entertainment developer with more than 190,000 followers — tweeted a doctored image, which purports to be a screenshot [COCAINE KILLS CORONOAVIRUS] of a breaking news segment on TV. It has gotten nearly 6,000 likes and almost 3,000 retweets, and has remained on the platform for more than a month without any sort of warning the content's falsehood. […..]

Das Internet entwickelt sich zum Fluch, wenn angesichts einer ernsten Krise Religioten und Verschwörer ihren Unsinn millionenfach verbreiten bevor seriöse Quellen gehört werden.



[…..]  Noch schneller als das Coronavirus selbst haben sich in den vergangenen Wochen Mythen verbreitet - und zwar weltweit. Islamische Geistliche aus Tunesien und Ägypten behaupteten beispielsweise, China werde durch die Epidemie bestraft für den Umgang mit den Uiguren.
[…..]  Im Irak verbreitete ein politischer Kommentator die These, bei der Epidemie handele es sich um ein amerikanisch-jüdisches Komplott. Ziel sei es, die Weltbevölkerung zu dezimieren. […..]  In Russland und dem Iran wurden wiederum Gerüchte verbreitet, bei der Epidemie handele es sich um einen US-Angriff mit biologischen Waffen. In den USA hingegen behaupten rechte Verschwörungstheoretiker sowie Impfgegner, Microsoft-Gründer Bill Gates und die Demokraten hätten mit dem Ausbruch zu tun.
[…..]  Neben Lügen und Gerüchten über die Ursachen von COVID19 kursieren auch falsche Versprechen zur Heilung: US-Präsident Donald Trump sagte, es werde bald eine Impfung zur Verfügung stehen, obwohl dies überhaupt noch nicht absehbar ist, wie WHO und andere Experten einhellig betonen.  […..] 

Sonntag, 8. März 2020

FFF gedemütigt.


Greta Thunberg, die so extremen Hass und Abwehr von AfD und FDP auf sich zieht, steht immerhin nicht unter Verdacht es sich leicht  zu machen.
Sie nimmt ihre Sache sehr ernst und lässt sich nicht vor einen anderen Karren spannen.
Ihre Wut auf die Tatenlosigkeit der vorherigen beiden Generationen ist echt.
Zweifellos setzt sie das Klima-Thema in vielen Ländern sehr viel höher auf die Agenda und verhalf den Grünen Parteien und Klima-NGOs zu sehr viel neuer Kraft.
So viel Kraft, daß Rechte und Konservative sie auch ernst nehmen und bei jeder Gelegenheit über „die psychisch kranken Klima-Gretel“ lamentieren und ungeniert hetzen.
Kein Nazi-Blog, der ohne bösartige Schmähungen der schwedischen Teenagerin auskommt.
Die hochgradig verblendeten Verschwörungstheoretiker des Schlages David Berger und Donald Trump, die grundsätzlich den menschengemachten Klimawandel bestreiten, sind das kleinere Problem, da sie sich selbst damit am meisten lächerlich machen.
Schlimmer sind die radikal überheblichen Christian Lindners, die in sagenhafter Arroganz verlautbaren lassen, Thunberg solle das Thema lieber den Profis (wie ihm, Lindner) überlassen. Der AFDP-Chef ist damit sogar noch unangenehmer als die Opportunisten von Bergoglio über Merkel bis von der Leyen, die gern ein bißchen von „Gretas Ruhm“ abhaben wollen, indem sie sie öffentlich loben, aber in Wahrheit weiter bei allen Klimaschutzmaßnahmen auf der Bremse stehen, vage Ziele in fernen Jahrzehnten formulieren, die Madrider Klimakonferenz krachend scheitern lassen und denen im Zweifel die Wünsche der Autoindustrie viel wichtiger als der Schutz des Planeten ist.
Wo die Grünen regieren, sind die keinen Deut besser. In Hessen lassen sie neue Startbahnen bauen und dafür Wälder roden, in Hamburg gibt es kein Tempolimit und kein Kreuzfahrschiffsverbot, in Baden Württemberg wird die Autoindustrie gepampert und auch die Stuttgarter Grünen verweigern sich Fahrverbote für die dreckigsten Klimaschädlingsautos. Die grünschwarze Landesregierung in Wiesbaden ließ überhaupt keine Windräder mehr aufstellen. Grünes Klima-Totalversagen in Hessen.
Selbst die nicht regierenden Grünen an der Bundesspitze werden sich hüten klimapolitische Maßnahmen zu fordern, die echte Einschränkungen im Alltag bedeuten. Robert Habeck verzichtete symbolträchtig in den Jamaika-Koalitionsverhandlungen von 2017 a priori auf grüne Klimaschutzziele – um „guten“ Willen zu zeigen.
Kurzum; die meisten politischen Player sind neidisch auf das Jugend-Motivationspotential von Rezo oder „Fridays For Future“, sie würden aber ihren eigenen Kindern „keine Entschuldigung schreiben“ (AKK), um dort teilzunehmen.
Niemand fordert tatsächlich den Verzicht auf Flugreisen oder SUVs, weil das gar nicht ginge.
Das schade der Wirtschaft, werde vom Wahlvolk abgelehnt und wäre technisch nicht umsetzbar.
Greta, wir haben dich lieb, finden deine Anliegen ehrenhaft, aber nun geh‘ zurück nach Schweden und nerv uns nicht weiter.
Wir Erwachsenen können deine naive Kindergartenpolitikvorstellungen gar nicht umsetzen.
Geht nicht. Unmöglich. Darf nicht. Wirtschaftsfeindlich.
Corona, das Todesvirus, das nun sogar einen deutschen Toten forderte. Einen Deutschen! Bei Chinesen und Italienern war es noch zu tolerieren? Ein 60-Jähriger in Ägypten, aber mit deutschem Pass!

Frage: Ist es wirklich so dramatisch, wenn mal ein Deutscher stirbt?
Jein. Eigentlich nicht.

Seit vielen Jahren wissen wir durch unzählige TV-Dokumentationen und Zeitungsberichte, daß in deutschen Krankenhäusern fleischfressende Antibiotika-resistente Superbakterien wie MRSA regelrecht herangezüchtet werden.
 Das führt pro Jahr zu mindestens 40.000 Toten in Deutschland.
Über hundert Menschen sterben an diesen Krankenhauskeimen JEDEN TAG!
Sterben ist völlig normal und häufig.

Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen 850.000 und 950.000 Menschen.


Auch Todesfälle durch Virusepidemien gibt es immer wieder, ohne daß es das öffentliche Leben beeinträchtigt.

[…..] Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. [….]

Wieso also gab es 2018 nicht die geringste Panik, als durch eine Virusinfektion über 25.000 Deutsche starben, während beim Stand von einem Corona-Toten bundesweit die Nudeln und das Klopapier ausverkauft sind, die Krankenhäuser ihre Sterilum-Spender bewachen müssen und Schwestern die Mundschutzmasken gestohlen werden?

Nun, es gibt Unterschiede zwischen einer Grippe- und einer Covid19-Infektion:
An Grippe sterben hauptsächlich alte Menschen in Pflegeheimen, die niemand vermisst und außerdem tangiert Grippe nicht die Industrieproduktion.

Corona führt aber zu Fabrikschließungen, Flugstornierungen, Hotelbuchungsabsagen, zu Kursrutschen und Umsatzeinbußen.

Tja, Greta Thunberg, wenn es um finanzielle Interessen geht und nicht bloß um das alberne Überleben aller Spezies auf einem sich aufheizenden Planeten, geht all das was man eben noch als „undurchführbar“ betrachtete, doch ganz einfach:
Drastischer Rückgang der privaten Flugreisen, massive Einschränkung des PKW-Individualverkehrs, Stillstand der Kreuzfahrtriesen und sogar die Luft in den asiatischen Smog-Glocken wird schlagartig viel besser, weil die Wirtschaft zurückgefahren wird.
Sorry Greta, Du wurdest verarscht.
Covid-19 zeigt es nur allzu deutlich. Wir wollten aber nicht, weil wir nur von der Wand bis zur Tapete denken. Der Generation der über 50-Jährigen ist es schlicht und ergreifend egal, wenn die Erde im Jahr 2060 oder 2070 ein unbewohnbares Treibhaus ist.

[…..]  Corona- vs. Klimakrise Zweierlei Maß
[…..]  Das Virus wird womöglich zu einer globalen Rezession führen, Lieferketten werden lahmgelegt, in Teilen Chinas, Koreas und Italiens ist das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen gekommen. In China hat die Reaktion auf das Virus offenbar zu einem so deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung geführt, dass man die sogar auf Satellitenaufnahmen erkennen kann. Notenbanken senken Zinsen, Regierungen erwägen Investitionspakete, ganze Branchen ändern ihre Planung und ihre Prioritäten. […..]  Und dann ist da diese andere potenzielle Katastrophe, ebenso global. Und wenn wir nicht bald zu handeln beginnen, ist sie noch weit gefährlicher als Covid-19 es je sein könnte. […..] 
Da fragt man sich doch: Warum führt diese eine Krise eigentlich zu so heftigen Reaktionen, und die andere, ungleich existenziellere, nicht?
[…..]  Es gibt eine einfache psychologische Erklärung für die krasse Diskrepanz zwischen den Reaktionen auf das Coronavirus und denen auf die Klimakrise: Wir Menschen sind umso weniger bereit, unser Verhalten zu ändern, je weiter die vermuteten Konsequenzen des Nichthandelns entfernt scheinen, zeitlich wie räumlich. […..]  Unsere längst bekannten kognitiven Verzerrungen lassen also das eine bedrohlicher erscheinen als das andere. Obwohl es, global und menschheitsgeschichtlich betrachtet, genau umgekehrt ist: Klimakrise und Artensterben sind für die Menschheit weit bedrohlicher als eine zusätzliche Viruserkrankung, so bedrohlich und potenziell tödlich diese Erkrankung auch sein mag. […..]