Donnerstag, 27. Januar 2022

Überflüssige Desaster

 Es gibt wirklich genug politischen Mist auf der Welt. Höchst gefährliche Mega-Krisen, wie die Überbevölkerung, Erderwärmung, Rechtspopulismus, Corona, Krieg in der Ukraine, Energiewandel, Massenkinderfi**erorganisation RKK, Bürgerkriegsgefahr in den USA, Demokratiekrise, Verschwörungstheorien in den Social Media, Migration, Konzentration von Reichtum.

Auf nationaler Ebene gibt es neben diesen Weltkrisen noch genügend Megaprobleme für fünf Bundesregierungen. 15 bis 25% der Bevölkerung sind in das verschwörungstheoretische Gaga-Land der Impfgegner umgezogen. Es fehlen viele Hunderttausend Lehrer, Pflegekräfte, Handwerker, Mitarbeiter in Gastronomie, Landwirtschaft und Einzelhandel.

Die IT-Technik liegt gute 20 Jahre hinter anderen Industrienationen zurück, die Infrastruktur zerfällt, die Schulen sind Schrott, die Altersvorsorge ist mangelhaft und ein extrem ungerechtes Steuerrecht schaufelt die Milliarden zuverlässig immer mehr zu den Superreichen, während die einkommensschwächere Hälfte der Gesellschaft systematisch verarmt.

In dieser Kumulierung der Monsterprobleme konzentrieren wir uns aber nicht etwa darauf, die drängendsten Katastrophen abzuwenden oder gar langfristige ökologische und nachhaltige Lösungen zu finden, sondern wir schließen die Augen, halten uns die Ohren zu und zappeln wie ein garstiges Kind, um bloß nichts mitzubekommen.

Um bloß nicht das zu tun, was getan werden müsste, schaffen wir uns zusätzliche Pseudoprobleme, auf den wir ausführlich herumreiten, um beschäftigt zu sein, während wir eben nicht mit den wahren Problemen beschäftigt sind:
Gendersternchen, Rundfunkbeiträge, Karnevalumzüge, Fußball, Extrawürste beim Genesenenstatus für Bundestagsabgeordnete.

Eine dicke Sau, die gerade durch das Pressedorf getrieben wird, bilden die nun beginnenden Olympischen Winterspiele von Peking.  Also wieder einmal im Herz der Demokratiefeindlichkeit, in einem totalitären Regime, welches radikal die Meinungsfreiheit unterdrückt und für Doping steht. Als i-Tüpfelchen der Absurdität findet dieser kommerzielle Wahnsinn ausgerechnet auf dem Zweijahreshöhepunkt der Corona-Pandemie statt.

All die hehren olympischen Ziele vom „Fest der Völker“ wurden schon bei den im Sommer 2021 nachgeholten Spielen in Tokio ad absurdum geführt. Das Publikum wurde von allen Wettkämpfen ausgeschlossen, die Sportler in ihren Unterkünften isoliert und diejenigen, deren Wettkämpfe absolviert waren, mussten innerhalb von 48 Stunden Japan verlassen haben. Genau das, was olympische Spiele angeblich ausmacht – der Kontakt zu dem Sportlern aus aller Welt, das friedlichen Zusammenkommen im Olympischen Dorf, die Freude der Bevölkerung, die Unterstützung des Publikums – fand nicht statt.

In Peking wird es noch absurder, denn dort werden zudem auch noch Presse- und Meinungsfreiheit abgeschafft sein.

[….] Kontaminiertes Essen, manipulierte Coronatests, Cyberattacken: Die Angst der Athleten vor Olympia in Peking [….] Aufgrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante haben die Verbände ihre Schutzmaßnahmen in den vergangenen Wochen noch einmal drastisch verschärft. Betreuer im Deutschen Skiverband separierten sich [….] privat von ihren Partnern und Familien; mehrere Athleten schickten ihre Kinder nicht mehr in die Schule oder in den Kindergarten. »Es grenzt an Paranoia«, sagt Bobtrainer Spies. [….] Explodierende Coronazahlen sind das eine: Es drohen aber noch diverse andere Fallstricke. Kontaminiertes Essen etwa, das bei vermeintlich sauberen Sportlern zu einem Dopingbefund führen könnte. Oder die Meinungsfreiheit. Was passiert mit Athleten, die sich vor Ort kritisch über China äußern wollen?

Am drastischsten warnen Fach­leute vor Cyberattacken: Die Spiele könnten vom chinesischen Gastgeber für Spionageoperationen missbraucht werden. Verbände befürchten, dass geheime Trainingsdaten von ihren Rechnern abgezapft werden, das kumulierte Wissen jahrzehntelanger Arbeit. Informationen, die in der Weltspitze beim Kampf um Sekundenbruchteile oder Zentimeter den entscheidenden Vorteil bringen können.

Er finde es unverantwortlich, dass man sie nach China schicke, so Wolfgang Maier, Alpin-Sportvorstand beim Deutschen Skiverband (DSV). Der Funktionär beklagt vor allem den aus seiner Sicht nebulösen Umgang mit Coronatests. »Mit jedem Test sind Tür und Tor geöffnet für alles«, sagte Maier, 61, in der ARD. Was er meint: mögliche Manipulationen von Testergebnissen. »Mit einem PCR-Test kann ich sofort jeden sportlichen Gegner aus dem Rennen nehmen.« [….]

(SPON, 27.01.2022)

Corona allein wäre selbstverständlich ein ausreichender Grund, um den Spiele-Wahn abzusagen – so wie das Hamburger Matthiae-Mahl, den Nürnberger Weihnachtsmarkt, das Oktoberfest oder den Hafengeburtstag.

[….] China verbittet sich Olympia-Einmischung

China hat den USA vorgeworfen, sich in die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele einzumischen. Außenminister Wang forderte seinen US-Kollegen Blinken auf, China-kritische Äußerungen zu unterlassen. [….]

(Steffen Wurzel, ARD-Studio Shanghai, 27.01.2022)

Aber wenn es zusätzlich noch um ein Doping-Festival ohne freie Presse in einer Diktatur geht, ist es nur noch absurd. Es ist eine Leistungsschau der Unfreiheit, in der Diktator Xi den Demokratien zeigt, daß er über Leichen geht, um das zu schaffen, was in allen Städten des Westens abgelehnt wird – WENN man nämlich die Bevölkerung des Austragungsortes vorher fragt, ob sie die Spiele wollen. Die Winterspiele von Peking gibt es im Grunde nur noch wegen des hochkorrupten, raffgierigen IOCs unter deutscher Führung. Mit Sport hat das rein gar nichts mehr zu tun.

Noch absurder ist nur noch die antiökologische Massenmord-Fußball-WM im Glutofen Katar. Der Staat, der die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht und Frauen nicht dieselben Rechte wie Männern zugesteht ist nicht nur eine grotesk antidemokratische Wahl des Austragungsortes, sondern ließ für pro teilnehmenden Fußballspieler mehr als 20 Sklavenarbeiter umkommen.

Um zweifelsfrei klarzustellen, daß er selbst total korrupt ist, zog Fifa-Chef Infantino gleich mit seiner ganzen Familie nach Katar, um sich und seinen 20 Bodyguards und Domestiken von Emir Tamim bin Hamad Al Thani Geld in den Hintern schieben zu lassen.

Natürlich fordern schwule Sportler wie Tom Daley grundsätzlich die WM von Katar zu boykottieren, aber erstens gibt es ja bekanntlich keine Schwulen im Fußball und zweitens liegt es letztendlich an den Zuschauern vor dem Fernseher und den 20 Millionen Vereinsmitgliedern des DFBs, die eine so extrem korrupte Figur wie Fifa-Vizepräsident, Fifa- Compliance Chef (sic!) und DFB- Chef Reinhard Grindel (2016-2019) unterstützen.

Die Menschen sind aber doof und werden auch die WM im Katar eifrig im TV glotzen, um damit die FIFA und Todesstrafe für Homosexuelle zu unterstützen.

Der Fifa-Boss legt aber gern noch einen drauf.

[….] Dass der Fifa-Boss ein Plädoyer für einen neuen WM-Rhythmus mit dem Schicksal von Mittelmeerflüchtlingen verknüpft, löst globale Empörung aus. Der Fauxpas dürfte auch dazu führen, dass sich Afrikas Fußball verstärkt von ihm abwendet.  Die humanitäre Katastrophe in Afrika, Klimawandel, die gewaltige Süd-Nord-Migration über das trennende Mittelmeer - es sind wohl die drängendsten Probleme unserer Zeit. Jetzt dazu die gute Nachricht: Es gibt endlich einen, der die Lösung dafür gefunden hat: Gianni Infantino trug sie am Mittwoch der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (Pace) vor: Einfach öfter mal eine Fußball-Weltmeisterschaft machen! Alle zwei Jahre - statt, wie bisher, alle vier.

Was klingt wie ein Aussetzer unter bierseligen Kegelbrüdern, hörte sich in der Straßburger Rednerbütt so an: "Wir müssen Wege finden, um die ganze Welt einzubeziehen, um den Afrikanern Hoffnung zu geben, damit sie nicht mehr übers Mittelmeer kommen müssen, um vielleicht ein besseres Leben zu finden - oder, wahrscheinlicher, den Tod im Meer!" Wichtig sei, erklärte der Fifa-Boss weiter, den Afrikanern "Möglichkeiten und Würde" zu geben. Wie das funktioniert? Infantino will die Antwort kennen: "Nicht indem wir wohltätig sind, sondern indem wir alle teilhaben lassen!" Am Fußball.  Mehr WM-Turniere also, mehr Milliarden fürs Kickergewerbe, damit verzweifelte Menschen ohne Essen, Job und Zukunft nicht vom Kontinent fliehen und zu Tode kommen. An diesem Unfug dürfte selbst der Fifa-Boss etwas länger gebastelt haben - und die globale Empörung war immens. [….]

(SZ, 27.01.2022)

Jede derartige Sport-Großveranstaltung gehört nicht nur jetzt abgesagt, sondern sollte für alle Zeiten ausfallen.

Mittwoch, 26. Januar 2022

Äußerst unangenehme Frauen

Ich kenne Torf, dieses organische Moor-Sediment.

Ich kenne Turf, die Pferderennbahn.

Ich kenne Tarf, das zweirumpfige Rennauto.

Ich kenne Tirf, das spezielle fluoreszenzmikroskopische Verfahren.

Seit ein paar Jahren (genau genommen seit 2008)  taucht immer öfter auch der Begriff „Terf“ auf. Dabei handelt es sich, wie bei „Tirf“ (Total Internal Reflections Fluorescence Microscopy) um ein englischsprachiges Akronym, dessen korrekte Herleitung nur wenige kennen.

Trans-Exclusionary Radical Feminism („Trans-ausschließender radikaler Feminismus“), TERF, ist eine der Gegenkräfte zur Trans-Bürgerrechtsbewegung.

Insbesondere die besonders engagierten Cis-Feministinnen verschreiben sich dem TERF und steigern sich in einen blinden Hass auf ihre Trans-Geschlechtsgenossinnen hinein. Offenbar triggert es sie enorm, womöglich nicht exklusiv in der Opferrolle als diskriminierte Frau zu sitzen. Wenn auch noch eine weibliche Person wegen ihres Trans-Hintergrundes die Gefahr darstellt, sogar noch stärker als Cis-Frauen diskriminiert zu werden, werden Terfs zu Furien und diskriminieren ihrerseits drastisch und radikal. Es gibt Parallelen zur radikalen Hurenfeindlichkeit einiger Cis-Feministinnen.

[….] SWERF und TERF, das klingt zunächst wie „Surf&Turf. [….] Tatsächlich stecken hinter diesen Begriffen zwei Akronyme: „Sex Work Exclusionary Radical Feminism“ und „Trans-Exclusionary Radical Feminism“ – ein Radikalfeminismus, der Sexarbeiter*innen und Transpersonen ausschließt . [….] SWERF und TERF/TWERF schließen zwar unterschiedliche Gruppen aus, doch überschneiden sich immer wieder. Nicht selten gehen Transmisogynie und Hurenfeindlichkeit miteinander einher. Manche SWERFs und TERFs plädieren auch für ein Kopftuch- und Burkaverbot. Diese Haltungen werden zumeist älteren Feminist*innen zugeschrieben, die dem „Second Wave Feminism“ oder „Oldschool-Feminismus“ zugerechnet werden. [….] In den USA werden die beiden Strömungen unter dem Label exkludierender Radikalfeminismus zusammengefasst. [….]  Indem radikalfeministische Cisfrauen behaupten, dass Queer- und Transfeminist*innen ihre Realitäten unsichtbar machen, verschleiern sie die Gewalt, die sie selbst ausüben. Ein Beispiel dafür ist der Zusammenschluss Gender Identity Watch (GIW), der Transfrauen ausschließt und auf verschiedene Arten Gewalt an ihnen ausübt, beispielsweise durch Fehlgenderung und sogenanntes Deadnaming (die Verwendung der Geburtsnamen). 2013 unterzeichneten fast zehntausend Personen eine Petition, die GIW als Hassgruppe anerkennen sollte. [….]

(Hengameh Yaghoobifarah, 01.12.2016)

Die bekanntesten Vertreterinnen der Trans-Mobberinnen sind J.K. Rowling, Martina Navratilova, die britische Philosophin Kathleen Stock, die YouTuberin Magdalen Berns und Alice Schwarzer. Zumeist lesbische Misogynie-Opfer also, die nun zu Trans-Misogynie-Täterinnen werden und damit in das Boot mit anderen Trans-Hassern, wie Ultrakonservativen, Chauvinisten, Incels und Religioten steigen.

[…] Es gibt Feministinnen, die trans Personen nicht akzeptieren und gegen sie agitieren. Ihnen geht es nicht um Fakten, sondern um gefühlte Wahrheiten.  Tennisstar Martina Navratilova ist Feministin: Als eine der ersten offen lesbischen Spitzensportlerinnen überhaupt setzt sie sich seit Jahrzehnten für LGBTI-Rechte ein. Das hielt die inzwischen vor allem als TV-Kommentatorin tätige neunfache Wimbledon-Gewinnerin unlängst aber nicht davon ab, gegen trans Frauen zu polemisieren. Sie sprach sich lautstark dafür aus, trans Frauen vom Frauentennis auszuschließen – und bezeichnete diese dabei als Männer, die sich „entscheiden“, eine Frau zu sein. Navratilova ist kein Einzelfall. Beim Londoner Christopher Street Day traten im vergangenen Jahr acht lesbische Frauen an die Spitze der Parade: auf einem ihrer Transparente stand "Trans-Aktivismus löscht Lesben aus"; und in den Flyern, die sie verteilten, wurden trans Frauen als „heterosexuelle Männer, die vorgeben, eine Frau zu sein“ beschrieben. […]

(Linus Giese, 05.04.2019)

Verrückt, denn gerade Lesben (und Schwule) müssen sich immer gegen den Vorwurf wehren, sich für die Homosexualität entschieden zu haben. Dabei war es eben gerade nicht ihre Wahl. Aus derselben rechten Ecke kommt auch die idiotische Idee, Trans-Menschen entschieden sich aus einer Laune heraus, das Geschlecht zu wechseln. Dabei tun sie genau das eben gerade nicht, sondern passen den falschen Körper an das Geschlecht an, mit dem sie nun mal geboren wurden

In einer besseren Welt würden sich die Schwachen und Diskriminierten der Gesellschaft wenigstens gegenseitig unterstützen und zusammen gegen die Mobber aufstehen. Tatsächlich suchen sich Diskriminierte oder Gemobbte leider oft gezielt einen noch Schwächeren, den sie diskriminieren können. Damit wird das sogenannte „Radfahrerprinzip“ erfüllt, nachdem Menschen generell nach oben buckeln und nach unten treten.

(….)  Opfer werden zu Tätern. Oft sind Sadisten, die Kinder quälen selbst als Kind Opfer geworden und traumatisch gequält worden. Wer von seinem Vater geschlagen wurde und täglich erlebte, wie seine Mutter ebenfalls misshandelt wurde, behandelt später als Erwachsener mit höherer Wahrscheinlichkeit auch seine Frau und seine Kinder schlecht.

Missbrauch und Diskriminierung werden vererbt. Aber auch ohne eine Generation weitergereicht zu werden, können Diskriminierungserfahrungen dazu führen andere zu diskriminieren.  Einen noch Schwächeren zu suchen, an dem man den Frust auslassen kann, der sich ansammelte, als man von Stärkeren misshandelt wurde, kann ein psychologisches Ventil sein.

Ein groteskes Beispiel für diese Ventilfunktion ist die legendäre kalifornische „Proposition 8“ am 4. November 2008. In der Volksabstimmung wurde beantragt die gleichgeschlechtliche Ehe NICHT der Hetero-Ehe gleichzustellen.

    Absatz 1. Titel

        Dieses Gesetz soll als „Eheschutzgesetz Kaliforniens“ bezeichnet und zitiert werden.

    Absatz 2. Artikel 1, Absatz 7.5 wird der Verfassung Kaliforniens mit folgendem Inhalt hinzugefügt:

        Absatz 7.5. Nur die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist in Kalifornien gültig bzw. wird in Kalifornien anerkannt.

(Proposition 8)

Im sehr liberalen und LGBT-freundlichen Kalifornien war bei dieser Volksabstimmung durchaus eine Ablehnung erwartet worden. Der heutige kalifornische Gouverneur und damalige Bürgermeister von San Francisco hatte schon begonnen Männer mit Männern und Frauen mit Frauen zu verheiraten.  Alle schienen begeistert.  Tatsächlich wurde die Proposition 8 aber mit 7 zu 6,4 Millionen Stimmen (52%:48%) angenommen.  Der Grund war die gleichzeitig stattfindende Präsidentschaftswahl Obama gegen McCain. Die Aussicht erstmals in der US-Geschichte einen nicht weißen Mann als US-Präsidenten zu bekommen, hatte die schwarzen Kalifornier so elektrisiert, daß sie sich stärker als je zuvor an der Wahl beteiligten. Ausgerechnet unter Afroamerikanern, die auch religiöser als der Bevölkerungsdurchschnitt sind, waren aber die Vorbehalte gegen die gay marriage am größten.

Offensichtlich ist es für die selbst Diskriminierten überdurchschnittlich wichtig selbst wiederum auf eine andere Minderheit herabgucken zu können.

Es gibt ähnliche empirische Befunde über New Yorker Juden, die wiederum überdurchschnittlich kritisch auf Schwarze herabblickt.

Juden, Schwule, Schwarze – ein Elend; statt sich als Minderheiten zusammen zu schließend und den Kreislauf der Diskriminierung zu durchbrechen, diskriminieren sie sich noch gegenseitig, um das eigene Selbstbewußtsein etwas zu heben.  (….)
(Outing – Teil II, 29.09.2020)

Alice Schwarzer, die große Frauenrechtlerin, die zweifelsohne intelligent ist und viele Verdienste erworben hat – ich empfehle immer gern ihre Biographie über Marion Gräfin Dönhoff – wird im Alter sonderlich.

So warb sie 2005 für die Wahl der misogynen, homophoben CDU, stellte sich an die Seite der aus feministischer Sicht eigentlich unwählbaren CSU von vor 20 Jahren. Eine linke Feministin, kämpfte gegen Rot-Grün. Ihr einziges Argument dafür war Merkels Vagina. Schwarzer ist schon lange eine bekannte Swerf, aber mit ihrer Emma auch zunehmend radikale Terf.

Nun nahm sie sich die Grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer vor, wirft ihre Emma in die Schlacht.

[…]  Solidarität mit Tessa Ganserer

Die Grünen-Abgeordnete erlebt immer wieder Transfeindlichkeit. Diesmal durch das Magazin »Emma«[….] Der Bundestag ist seit September 2021 nicht nur jünger, weiblicher und diverser geworden, erstmals sitzen auch zwei offen transident lebende Frauen im Parlament: die Grünen-Abgeordneten Tessa Ganserer und Nyke Slawik. Ein Erfolg, der für beide auch Diffamierung und transfeindliche Beleidigungen zur Folge hat. Besonders über Ganserers Mandat wird durch die Initiative »Geschlecht zählt«, über die nun auch das Magazin »Emma« wohlwollend berichtete, gestritten. [….] Es sei Wahlbetrug und Vortäuschung falscher Tatsachen, dass Ganserer auf dem Listenplatz einer Frau in den Bundestag eingezogen ist. Zahlreiche Frauen hätten beim Wahlprüfungsausschuss Einspruch eingelegt, so die Initiative. Ihr und dem »Emma«-Artikel wird auf Twitter unter #SolidaritaetMitTessa Transfeindlichkeit vorgeworfen. Vor allem der Gebrauch des falschen Pronomens und das Deadnaming, also die Verwendung des abgelegten Namens, gelten als transfeindlich. [….]

(ND, 21.01.2022)

Wie kann ausgerechnet eine Frauenrechtlerin wie Alice Schwarzer so diskriminierend und frauenfeindlich argumentieren?

Die Morgenpost mutmaßt, es ginge ihr um Publicity.

[….]  Tessa Ganserer hat sich bisher aus einem ganz konkreten Grund nicht geschlechtsangleichend operieren lassen. Aus Protest gegen das Transsexuellengesetz, das eine offizielle Änderung der Geschlechtszugehörigkeit nur durch eine langwierige, bürokratische Prozedur und obendrein durch eine von Betroffenen als extrem übergriffig empfundene zweifache „Beurteilung“ von Gutachter:innen zulässt. Ganserer kämpft für ein neues Selbstbestimmungsgesetz, das diesen Prozess für Trans-Menschen vereinfacht. Für Feministinnen wie bei der „Emma“ muss so viel Freiheit und Selbstbestimmung für Trans-Frauen wohl ein Albtraum sein. Empörend, denn Feminismus wurde und wird – auch in der „Emma“ – vor allem mit Selbstbestimmtheit verbunden. Die hört für einige von ihnen aber offenbar bei Trans-Menschen auf. [….] Und Alice Schwarzer? Die bringt demnächst ein Buch zum Thema heraus: „Transsexualität: Was ist eine Frau, was ist ein Mann?“ Da war der „Emma“-Artikel wohl kein Zufall. [….]

(MoPo, 26.01.2022)

Daß es einer Publizistin um Publicity geht, ist so überraschend nicht.

[….] Die mediale Attacke gegen die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) wegen ihrer Transidentität offenbart die menschenverachtende Haltung Alice Schwarzers "Emma" als erprobtem Sprachrohr transfeindlicher Feministinnen.
Der am vergangenen Mittwoch von der "Emma" veröffentlichte Text ist dabei unter jeder journalistischen Gürtellinie: Tessa Ganserer wird durchgehend mit ihrem männlichen Deadname genannt, sie wird als physischer und juristischer Mann bezeichnet und ihr wird vorgeworfen, dass sie keine Personenstandsänderung und keine geschlechtsangleichende Operation hat vornehmen lassen.
Die Quintessenz des Artikels ist dabei, dass Tessa Ganserer einer "biologischen Frau" das Bundestagsmandat weggenommen hat. Unschwer ist zu erkennen, dass Alice Schwarzer hier den Aufschlag macht zu ihrem in Kürze erscheinenden Buch "Transsexualität: Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? – Eine Streitschrift". Das lässt Schlimmes befürchten und macht klar: Es geht um mehr als die Person Tessa Ganserer.
[….]

(LSVD, 23.01.2022)

Ich halte den Fall Schwarzer eher für einen Beleg meiner grundsätzlich misanthropischen, antinatalistischen und pessimistischen Grundeinstellung.

Die Gattung Homo Sapiens ist insgesamt einfach eine unsympathische Fehlkonstruktion. Menschen sind intolerant und destruktiv.

Mit großer Selbstverständlichkeit geschah so die Kolonisation aller Kontinente. Trafen Starke auf Fremde oder Schwächere, wurde sie zunächst einmal abgemurxt, vergewaltigt und ausgeraubt. Gern wurde dabei auch mit viel Aufwand die fremde Kultur ausgerottet. Besonders schlimm trieben es die Christen, die sich bekanntlich „Nächstenliebe“ auf die Fahnen schreiben. Nächstenliebe gibt es aber nur mit dem häßlichen Bruder „Fernstenhass“ zusammen. Aus der WIR SIND BESSER ALS DIE-Ideologie aller abrahamitischen Religionen, wurde ganz selbstverständlich das Recht abgeleitet, Ungläubige/Wilde/Barbaren/Eingeborene zu massakrieren. Den irgendwie anderen, schwächeren Menschen zu töten, mobben, quälen, ist die Quintessenz des menschlichen Seins. Nicht ohne Grund liefern unsere liebsten und erfolgreichsten Ideologien wie Religion und Nationalismus nicht nur die moralische Erlaubnis alle anderen umzubringen, sondern verlangen es zum Teil sogar ausdrücklich. Denn nichts anderes ist der christliche Auftrag der Mission: Weltweiter Massenmord, Genozid und Kulturexodus. Alle, die nicht so sind, wie man selbst, weil sie eine andere Hautfarbe, Sprache, Nationalität, Religion haben, sind Freiwild.

Diskriminierung funktioniert in beide Richtungen.

Ein schwacher Mann, der von seinem Chef niedergemacht wird oder vor den Kollegen/Kameraden verhauen wird, geht nach Hause und verprügelt dann seine Frau, so daß er sich stark fühlt und die vorherige Schwäche kompensiert. Seine Frau kann dann dafür ihren Sohn beleidigen, der wiederrum auf den schwulen Bruder hinabblickt. Der von seinem Hetero-Bruder gequälte Junge, kann dann auf dem Schulhof immer noch den schwarzen Mitschüler beschimpfen, der sich immer noch an den Kindergartenkindern nebenan rächen kann.

Menschen sind einfach großer Mist. Die Menschenrechtlerin Alice Schwarzer ist da keine Ausnahme. Jahrzehnte lehnte sie sich mutig gegen die mächtigen Männer auf und tritt nun doch feige auf diejenige, die in der Hackordnung vermeidlich unter ihr steht.

Widerlich.

[….] Die wie Ganserer ebenfalls im September erstmals ins Bundesparlament gewählt Grünenpolitikerin Lamya Kaddor ergänzt: "Transfeindlichkeit ist KEIN Feminismus!" Die Grüne Jugend urteilt hart über "Emma": "Ein feministisches Magazin, das trans Frauen und nicht das Patriarchat bekämpft, ist nicht feministisch." Autorin und Podcasterin Sibel Schick erhebt ebenfalls schwere Vorwürfe gegen das von Alice Schwarzer 1977 gegründete Magazin: "Das ist Gewalt. Trans Menschen existieren und sie haben Menschenrechte." Die feministische und lesbische Journalistin Stephanie Kuhnen erklärt: "Was EMMA da geliefert hat, ist Flacherde-Feminismus ohne Feminismus. Abstoßend!"  [….]

(Queer, 21.01.2022)

Dienstag, 25. Januar 2022

Sexskandal-Perspektiven

Es sollte bei der endlosen Folge abscheulichster Kirchen-Skandale eigentlich eine gewissen Routine entstehen, wie medial mit den immer neuen katholischen Katastrophen umgegangen wird.

Ich fühle mich massiv unterrepräsentiert.

[….] Am 31.12.2020 lebten in Deutschland 42,4 Mio. protestantische und katholische Christen (51,0 Prozent), 2,9 Mio. konfessionsgebundene Muslime (3,5 Prozent), 4,0 Mio. Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften (4,8 Prozent) und 33,8 Mio. Konfessionsfreie (40,7 Prozent). Voraussichtlich wird die Anzahl der Mitglieder der EKD und der römisch-katholischen Kirche schon Ende 2021 auf unter 50 Prozent der Bevölkerung gesunken sein. [….] Nach der Publikation der Mitgliederzahlen zum Jahresende 2020 durch die Evangelische in Deutschland (EKD) und die Römisch-Katholische Kirche sind die Mitgliederzahlen der zwei größten Religionsgemeinschaften bekannt. Die EKD hat 20,2 Mio. Mitglieder, die Römisch-katholische Kirche 22,2 Mio. Mitglieder. Das sind 24,3 bzw. 26,7 Prozent der Bevölkerung, zusammen 51 Prozent. In absoluten Zahlen hat sich die Zahl der Kirchenmitglieder von 2019 auf 2020 um zusammen 885.000 Mitglieder verringert. [….]

(FOWID, 23.09.2021)

Soweit der Stand Ende 2020. Ganz aktuelle Zahlen sind bei der Konfessionszugehörigkeit nie zu bekommen, aber angesichts der durch Woelki und Co befeuerten nie dagewesenen Austrittswelle in 2021 und der Corona-Übersterblichkeit, die insbesondere die Generation 60+ ausdünnt, dürften die Christen inzwischen die 50%-Grenze deutlich unterschritten haben und erstmals seit 1.600 Jahren eine Minderheit in Deutschland bilden.

Rechnen wir der Einfachheit halber mit gegenwärtig 20 Millionen Katholiken in Deutschland. Die stehen 63 Millionen Nicht-Katholiken gegenüber. 92% der Deutschen gehen nie in einen Gottesdienst.

Etwa 9% der Katholiken gehen regelmäßig zu Gottesdiensten. Rechnen wir der Einfachheit halber mit gegenwärtig 2 Millionen Kirchgänger-Katholiken. Die stehen 81 Millionen Menschen, die nie in eine katholische Kirche gehen, gegenüber.

Die gesamte Berichterstattung zu den Massenkinderf**ker-Skandalen, kapriziert sich aber auf die „engagierten katholischen Laien“, die an ihrer Kirchenführung leiden. Unisono beklagen Journalisten den Glaubwürdigkeitsverlust der RKK, gehen mit den Bischöfen hart ins Gericht, da sie die frommen einfachen Mitglieder belasteten und einen weiteren Bedeutungsverlust der katholischen Kirchen riskierten.

In nahezu jeder säkularen nicht konfessionellen Zeitung gibt es dieser Tage Berichte engagierter Katholiken, die erklären, wieso man gerade jetzt nicht aus der Kirche austreten solle.

[….] Ein Kirchenaustritt ist verantwortungslos!

Seit der Vorstellung des Gutachtens zu den Missbrauchsfällen in München und Freising überlegen viele, aus der katholischen Kirche auszutreten. Das ist allerdings der falsche Weg.  [….]

(Marianne Max, T-online.de, 24.01.2022)

Es ist nicht bekannt, wie viele der zwei Millionen katholischen Kirchgänger an einen Austritt denken. Vielleicht die Hälfte? Also richtet sich die Zeitung an ein Publikum von etwa einer Million Menschen. Einer Million von 83 Millionen. Die überwältigende Mehrheit von 82 Millionen wird ignoriert.

Noch dramatischer wird das zahlenmäßige Missverhältnis, wenn es wie gestern angesichts des Massenoutings um schwule Priester geht.

Etwa 4-5% der Bevölkerung sind schwul, unter katholischen Geistlichen und engagierten Laien ist der Anteil höher, weil es sich um einen sexuell verklemmten misogynen Männerverein handelt.

Rechnen wir der Einfachheit halber mit 10% Queeren unter den gegenwärtig 2 Millionen Kirchgänger-Katholiken. Das sind 200.000 Menschen. Die stehen 82,8 Millionen Menschen, die keine schwulen Frommen sind, gegenüber.

Wieder kapriziert sich aber die Berichterstattung nur auf ihre Perspektive. Sie sollten unterstützt werden. Sie sollten von den Bischöfen gehört werden.

Warum eigentlich? Ich finde es wesentlich vernünftiger, Queere hart dafür zu kritisieren, wenn sie sich Jahrzehnte für einen dezidiert schwulenfeindlichen und Frauen-diskriminierenden Kinderfi**er-Fördererverein einsetzen und diesen Verein finanzieren! Schande über die frommen RKK-Homos! Statt die Papstkirche zu stärken, sollten sie lieber austreten und sich mit den Opfern solidarisieren.

Ich beklage immer wieder, daß generell die Perspektive derjenigen, die sich wie ich sehr über hohe Kirchenaustrittszahlen freuen, niemals in der normalen Presse abgebildet wird.

Völlig selbstverständlich wird als allgemeine Perspektive vorgegeben, Kirchenaustritte und der Bedeutungsverlust der Kirchen wären schlecht. Allein schon die Möglichkeit, daß man diese Entwicklung begrüßen könnte, gilt als so ketzerisch, daß sie selbst unter den meisten Konfessionslosen nicht eingenommen wird.

Ich spreche sicherlich für eine Minderheit, da die nichtkirchliche Mehrheit in Deutschland weitüberwiegend desinteressiert an dem Thema ist. Aber ist es zu viel verlangt, in der breiten Berichterstattung wenigstens mal eine säkulare Stimme zu zitieren, welche die Abkehr von den christlichen Konfessionen begrüßt?

In der Berichterstattung kommen die nicht (mehr) an der Kirche interessierten Menschen vor – es schwingt aber ärgerlicherweise immer ein larmoyanter Ton dabei mit.

Es gibt die Perspektive der engagierten Katholiken.

Und auch die Perspektive der Amtskirche – Woelki, Ratzinger, Wetter, Heße, Marx – ist ein Gegenstand der Berichterstattung. Diese Amtsträger werden aber inzwischen fast immer negativ dargestellt – weil sie eben den zwei Millionen Kirchgängern in den Rücken fielen.

Wie schon erwähnt, wird aber nie der Perspektive der Freunde der Säkularisierung eingenommen.

Durchaus gewürdigt wird zu Recht die Perspektive der Myriaden Opfer des kirchlichen Missbrauchs. Sie sind aber offenbar immer Gläubige, die nicht etwa hauptsächlich psychisch und physisch litten, sondern ihre Erschütterung des Glaubens wird nach vorn gestellt. Wie perfide es wäre, ausgerechnet von den Männern Gottes, den sie so lieben, vergewaltigt zu werden.

Was ist aber mit den vielen hunderttausenden Opfern, die als Kinder in kirchlichen Heimen von Sadisten in Soutanen und Horrornonnen gequält wurden? Sind die auch alle heute noch tiefgläubig?  Was ist mit den Opfern, die sich anders als die prominenten Opfervertreter, die heute mit der RKK zusammenarbeiten, längst von dem Christentum abgewandt haben und sich freuen, wenn die Täterorganisation schrumpft?  Auch von ihnen hört man nichts.

Es gibt eine weitere Gruppe, die in der allgemeinen Berichterstattung völlig ignoriert wird.

Das sind innerhalb der Subgruppe der frommen engagierten Katholiken (leidenden Laien à la Maria 2.0 und den pseudo zerknirschten Amtsträgern) diejenigen Katholiken, die hart mit den Opfern und Aufklärern ins Gericht gehen und vehement die Kinder**cker verteidigen.

[….] Müller: „Benedikt XVI. wurde in eine Falle gelockt“

Benedikt XVI. wurde in eine Falle gelockt und winkelakrobatisch fehlinterpretiert. Das schreibt Kardinal Gerhard Müller für Corriere.it.  Es gebe "nicht den leisesten Zweifel", dass Benedikt XVI. sich genau daran erinnere, vom pädosexuellen Vorleben des Essener Priesters „nichts gewusst“ zu haben und dass er "objektiv und subjektiv" die Wahrheit sage. Müller bezeichnet Medien-Aktivisten, die Ratzinger als "Lügner" bezeichnen, als "gewissenlose Hetzer und katholikenfeindliche Hassprediger." Er stellt fest, dass das Münchner „Gutachten“ eine Auftragsarbeit ist, um „eine entkatholisierte deutschen Nationalkirche“ zu fördern. Aus dem Münchner Kanzleikonvolut würden schmutzige Wasser auf die „synodalen“ Mühlen der deutschen Bischöfe geleitet. [….]

(Gloria.tv, 25.01.2022)

Auch diese RKK gibt es noch. Sie könnten ebenfalls mal von SZ, ZEIT und SPIEGEL erwähnt werden.

[….] 125 bezahlte Mitarbeiter der deutschen Kirche, darunter Priester, Lehrer und Kirchenverwalter, haben sich als "homosexuell" bezeichnet. Sie nennen ihren Medienauftritt "OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst" - als ob Homosexuelle nicht DIE privilegierte Klasse der heutigen dekadenten Gesellschaft und Kirche wären.  Die Unterzeichner diffamieren die Lehre der Kirche zur Homosexualität, die sie mit der gesamten Menschheit teilt, als "diffamierend" und wollen sie auslöschen. Außerdem fordern sie "vollen Zugang zu allen Tätigkeits- und Berufsfeldern in der Kirche ohne Diskriminierung" - während in Wirklichkeit die normalen Familien diskriminiert werden. Die Initiative geht auf die gleichen Zirkel zurück, die auch die im Mai 2021 die Homosex-Pseudosegnungen organisiert haben. Laut der Heiligen Schrift erschafft Gott keine "Homosexuellen". Homosexuelle Versuchungen sind eine sexuelle "Abirrung" (Katechismus 2357), sie in die Tat umzusetzen eine Sünde. Der ehemalige Homosexuelle Joseph Sciambra bezeugt, dass ihn Porno-Konsum zu dieser Lebensweise verführt hätten und laut Studien etwa 50 % der homosexuellen Männer selbst einen Homosex-Missbrauch erlitten haben.  [….]

(Gloria.tv, 25.01.2022)

Es ist aber wichtig, auch diesen Aspekt des real existierenden Katholizismus zu zeigen, um zu verstehen, wie man den Verein wirklich moralisch bewerten wollte.

Montag, 24. Januar 2022

Ratzi im Pech

Noch lustiger wäre natürlich ein Massenouting von 125 schwulen Fußballspielern, aber in der homophoben Ratzinger-RKK, die bis heute keine Schwulen im Priesterseminar duldet, ist es auch schön.

[…..] In einer beispiellosen Aktion haben sich 125 Mitarbeitende der katholischen Kirche als queer geoutet und ein Ende ihrer Diskriminierung gefordert. Unter ihnen sind Priester, Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, Religionslehrer und Religionslehrerinnen, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der kirchlichen Verwaltung. […..] Sie fordern eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts, sodass die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität künftig kein Kündigungsgrund mehr sind. Außerdem sollen diffamierende Aussagen zu Geschlechtlichkeit und Sexualität aus der kirchlichen Lehre gestrichen werden. Der Zugang zu den katholischen Sakramenten und zu allen Berufsfeldern der Kirche dürfe ihnen nicht mehr vorenthalten werden. Im vergangenen März hatte der Vatikan noch einmal klargestellt, dass homosexuelle Partnerschaften nicht den Plänen Gottes entsprächen.  Pfarrer Bernd Mönkebüscher aus Hamm […..] "Die Gemeindereferentin, die ihre Freundin heiraten will, verliert ihren Job." Das bestätigt Monika Schmelter, 65, aus Lüdinghausen im Münsterland. Sie hat die Beziehung zu ihrer heutigen Frau 40 Jahre verheimlicht, weil sie selbst bei der Caritas arbeitete und ihre Partnerin Religionslehrerin war. Sie hätten beide lange Anfahrtswege zu ihrer Arbeit in Kauf genommen, um nicht entdeckt zu werden, sagt Schmelter. Als die Beziehung irgendwann doch bekannt geworden sei und sie sich ihrem Chef anvertraut habe, sei von ihm die Ansage gekommen: "Wenn ich das weiter geheim halte, dann kann ich meinen Job behalten. Aber wenn ich das an meinem Dienstort öffentlich gemacht hätte, hätte das zu meiner Kündigung geführt."  Die Initiative, die nun die Öffentlichkeit gegen solchen Druck von Seiten der Kirche mobilisieren will, trägt den Namen "#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst". Das Netzwerk ruft alle LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich für die katholische Kirche tätig sind, dazu auf, sich der Initiative anzuschließen. […..]

(SZ, 24.01.2022)

Schwule Priester? Potz Blitz, was kommt als nächstes? Schwule Friseure? Schwule Choreographen? Oder gar schwule Modedesigner?

 Für Ratzinger bahnt sich also ein neues Annus Horribilis an; es ist gerade mal Januar und der Vatikan brennt schon wieder lichterloh.

Schon seit Jahren diese aufmüpfigen Lustknaben, die der heiligen Kirche am Zeug flicken wollen, neulich Gleichberechtigung fordernde Frauen von Maria 2.0, dann kürzlich ein Papst der Lüge und der Beihilfe zu Sexualdelikten überführt, der als Unfehlbarer heute auch noch zerknirscht einräumen muss Falschaussagen getätigt zu haben und nun auch noch das hier: Jetzt tanzen ihm die Tunten auf den Tischen!

1, Tim 1: 8 Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzgemäß gebraucht, 9 indem er dies weiß, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Widerspenstige, für Gottlose und Sünder, für Heillose und Unheilige, Vatermörder und Muttermörder, Mörder, 10 Unzüchtige, mit Männern Schlafende, Menschenhändler, Lügner, Meineidige, und wenn etwas anderes der gesunden Lehre entgegensteht.

Es erinnert mich ein bißchen an die geheuchelte Empörung des damaligen Kölner Religionslehrers David Berger, als ihm sein heute posthum angehimmelter Kardinal Meisner 2011 die Missio Canonica entzog und er somit nicht mehr im kirchlichen Auftrag lehren durfte.

Wenn man sich einer zutiefst schwulenfeindlichen Organisation verschreibt, man  diesen manifesten Homohass auch genau kennt, weil man in der Lehre Desselben ausgebildet wurde und zudem auf ein höheres Wesen vertraut, welches schon in seinen FAQ deutlich erklärte, wie gräulich es Homosex findet und daß man daher die Schwulen umbringen muss, sollte sich nicht wundern, wenn in eben dieser Organisation Schwule  nicht wirklich willkommen sind.

Lev 18,22: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel. “

Lev 20,13: „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.

Was erwarten also schwule Priester wie Frank Kribber, die sich der Initiative #OutInChurch angeschlossen haben? Wenn er einen Mann liebt, diese Liebe auch körperlich ausleben will und das nicht geheim halten will, kann er das gern tun, aber dann muss er sich einen anderen Arbeitgeber suchen. Bei der RKK sind queere Menschen grundsätzlich falsch. Mitleid ist nicht angebracht, denn die RKK-Mitglieder sind freiwillig zahlende Stützen eines homophoben, misogynen absolutistischem Systems.

(……)  Verschiedentlich arbeitete ich mich an der deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen Plattform“ in der FDP; das bringt nichts.

Bis heute hat sich an meinem Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und überflüssig.

Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.

Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.

Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?

Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

 

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir

-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,

-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,

-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,

-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und

-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

(HUK.org Was wir wollen)

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

(Verdammter Kleinmut, 19.12.13)

Der signature-move der Katholiken gegenüber anderen christlichen Konfessionen ist das Papsttum und damit das Primat Roms.

An der Spitze der Kirche steht nicht einfach ein Präsident oder Chef mit großer Macht, sondern ein Vizegott mit in vielfacher Hinsicht absoluter Macht.  Nicht von ungefähr ist der Ausspruch Roma locuta causa finita weltweit sprichwörtlich für die absolute Herrschaft des Vatikans geworden.

Aber nach dem römischen Verbot der Laienleitung sind es nun ausgerechnet höchste RKK-Funktionäre, die diesen Zentralismus beklagen – als ob sie nicht selbst genau diesen Irrsinn stützten und finanzierten!

Nach einer endlosen Abfolge von Skandalen – darunter Massenmorde, Genozide, Raub, myriadenfacher Kindesmissbrauch – fällt katholischen Bischöfen ein, daß Rom auch irren könnte?
Der Vatikan, der exakt vor 150 Jahren den Kardinalfehler beging den Papst für unfehlbar zu erklären? Genau diesem Prinzip haben sich aber alle katholischen Geistlichen unterworfen.

Jetzt ist es ein bißchen zu spät an führender Stelle der Kleriker-Hierarchie zu stehen und den Kern des Katholizismus‘ zu bemerken.

(Roma Locuta, Causa finita, Teil II 27.06.2020)

Schwule Priester brauchen auch nicht auf ein Umdenken des Vatikans bei schwulem Sex hoffen, denn selbst wenn Bergoglio den KKK komplett umwürfe und statt der Verdammung von schwulem Sex nun schriebe

„Analverkehr unter Männern ist gut! Macht das so oft wie möglich!“

 (was ich für nicht sehr wahrscheinlich halte), hilft es einem katholischen Pfaff kein bißchen, wenn der homosexuelle Akt, der heute noch als „wider die Natur“ gilt, plötzlich gefördert würde: Bumsen ist aber für Pater Kribber wegen des Zölibats ohnehin tabu.

Und dann ist da noch die Bibel. Gottes Wort im Alten und Neuen Testament.

1, Kor, 6: 9 Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder 10 noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben.

Wie stellen sich die #OutInChurch-Protagonisten das vor? Bibel umschreiben?

Gottes Wort?

1, Röm: 26   Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;

27      ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.  28           Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört: 29        Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden

30      und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern,    31      sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen.    32      Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod.

Nein, für Queere, die etwas für queere Rechte tun wollen, gibt es nur einen richtigen Weg: AUS DER KIRCHE AUSTRETEN, ABER SOFORT!