Donnerstag, 21. Juni 2018

Es rächt sich


Wie sich das Koordinatensystem nach rechts verschiebt!
Es ist ja keine kleine Leistung George W. Bush nun schon halbwegs erträglich zu finden.
Dabei war der Mann politisch inkompetent und ruchlos.
Er unterschrieb in den fünf Jahren als texanischer Gouverneur 152 Todesurteile; natürlich hauptschlich gegen Schwarze.
Er überzog das Land und die UN mit hunderten Lügen, um einen illegalen und einen halblegalen Angriffskrieg zu beginnen, die zu mindestens 500.000 Todesopfern und zwei zerstörten, von Terror überzogenen Ländern führten.
Ganz nebenbei riss er noch die Weltwirtschaft in den Abgrund, stapelte Rekordschulden auf und trieb die Arbeitslosigkeit in die Höhe.
Völlig ungebildet war er auch; das konnte man an seinen ständigen Versprechern und dem offensichtlichen Unverständnis für die Worte, die er vom Teleprompter ablesen sollte, erkennen.

Aber im Jahr 2018 wirkt das alles a posteriori noch wie Gold.
GWB war immerhin kein Rassist, war in der Lage gelegentlich Alliierte nicht zu beleidigen, er verfügte über Selbstironie und war nach allem was man weiß, auch persönlich nicht annähernd so ein Arschloch wie Trump. Es ist nicht bekannt, daß GWB mit sadistischer Freude die Menschen seiner Umgebung quälte, das demokratische System umstürzen wollte oder geradezu manisch danach trachtete sich die Taschen vollzustopfen.

Verklären sollte man die schlimmen Jahre 2001 bis 2009 aber auch nicht.
Sie haben fast die ganze internationale Reputation Amerikas aufgebraucht, die Initialzündung für den islamistischen Terror gegeben, die einmalige Chance auf Versöhnung mit dem Iran ausgeschlagen, den Hass hunderter Millionen Muslime auf die USA genährt, den Umweltschutz blockiert und schließlich auch mit der absurden Trickle-Down-Wirtschaftspolitik große Teile des White-Trash-Amerikas zu Teebeutlern gemacht, die letztendlich Trump an die Macht brachten.

Ja, klar, Obama war in den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit viel zu schwach und zu vorsichtig, traute sich nicht seine Parlamentsmehrheit zu nutzen, weil er erst mal als Schwarzer in den USA anerkannt werden wollte und versuchte das außenpolitische Desaster seines Vorgängers aufzuräumen.
Letzteres hat einigermaßen funktioniert; Obama wird in vielen Ländern sehr gemocht. Ersteres hat dafür nicht nur nicht funktioniert – Trumpmerica hasst ihn immer noch wie die Pest – sondern ihn auch noch alle Sympathien der Linken gekostet.
Die völlig am Boden liegende US-Wirtschaft und den dramatischen monatlichen Jobverlust konnte Obama wieder in Gang bringen, aber zu spät und zu wenig.
Da hatten sich weite Teile der amerikanischen Gesellschaft schon so der Realität entkoppelt, daß sie im Wahljahr 2016 nicht mehr argumentativ zu erreichen war.

Auch Obama habe ich von Anfang an für seine Zögerlichkeit kritisiert und die militaristische Außenpolitik beklagt. Aber wenn schon GWB angesichts des nun täglichen Grauens irgendwie „ganz nett“ wirkt, ist Obama geradezu eine Lichtgestalt. Gutaussehend, intelligent, belesen, diplomatisch, aufgeschlossen für gesellschaftliche Liberalisierungen in jeder Hinsicht.
Er ist nicht zufällig das diametrale Gegenteil Trumps, sondern Trump ist aufgrund seines obsessiven Hasses auf den dunkelhäutigen Vorgänger immer darauf bedacht möglichst radikal und dramatisch alles abzulehnen/zu zerstören/zu unterminieren, das auch nur entfernt an Obama erinnern könnte.


Trumps einzige echte Fähigkeit ist das „doubling down“. Das immerhin, kann er richtig gut. Wann immer man denkt, nun könne er nun wirklich nicht mehr tiefer sinken, unterschreitet er sein eigenes Niveau noch einmal mühelos.

[…..] “Trump’s only political skill is his total and complete lack of shame. His malignant narcissism allows him to confidently and brazenly lie in a way that most other politicians would be too embarrassed to even try.” […..]


Wenn man die radikal demokratiefeindliche, nationalistische, antihumanistische Politik der CSU beobachtet, die voller Stolz eine Achse mit den Rechtsradikalen in Budapest, Wien und Rom bildet, entwickelt man Sympathien für Angela Merkel, die von der Bajuwarischen Bande gehasst wird wie die Pest.
Wer so sehr von Söder und Seehofer verachtet wird, kann ja nicht ganz verkehrt liegen.

[….] Die CSU schrumpelt zum Merkel-weg-Projekt
[….] Wäre das Getöse ein Garant für den Wahlerfolg - die CSU stünde nicht nur vor der absoluten, sondern vor der Zweidrittelmehrheit. Seehofer, Söder und Dobrindt dominieren die öffentliche Debatte. Die drei mögen einander nicht besonders, aber noch weniger mögen sie die Kanzlerin. Das ist der kleine gemeinsame christsoziale Nenner. Auf dieser Basis fällt jedem der drei jeden Tag etwas Neues ein, um die Kanzlerin zu sekkieren. Das kann man für großes Theater halten; es ist aber kleine Politik. Zum Theater gehört auch das Treffen des bayerischen mit dem österreichischen Kabinett in Linz, das staatspolitische Bedeutung suggeriert, aber keine hat.
Wer die bisherigen Darbietungen betrachtet, kann aber auch an der Bewertung zweifeln, dass es sich immerhin um großes Theater handle. Es fehlt nämlich der Publikumserfolg. Nach den Umfragen schadet der Großstreit um die Flüchtlingspolitik sowohl der CSU und Seehofer als auch der CDU und Angela Merkel. Das Ansehen von beiden hat gelitten, die Umfragewerte sinken. Die Werte für die AfD aber, deretwegen das Theater aufgeführt wird, sind so stabil wie eh und je. Die CSU besorgt das AfD-Geschäft. [….] Es ist ein Profi-Fehler der CSU, sich von der "Merkel muss weg"-Agitation von rechts außen infizieren zu lassen. Die CSU verschreckt damit ihr bürgerlich-liberalkonservatives Milieu, das für sie lebensnotwendig ist. Die CSU hat bei der Bundestagswahl Wähler nicht nur an die AfD, sie hat auch ganz massiv an die FDP verloren. Um die einen kümmert sie sich lautstark; für die anderen hat sie nichts übrig. Es ist töricht, wenn sich die CSU zu einer stramm rechtskonservativen, nationalfixierten Partei schrumpelt. Eine große Volkspartei bleibt man so nicht.
Die Schrumpelei ist das Projekt von Alexander Dobrindt, der von der konservativen Revolution schwadroniert und sich dabei an Armin Mohler orientiert, der eine Zeit lang für Strauß gearbeitet hat, aber dann bei den Republikanern landete, den Vorläufern der AfD, und für diese das Programm schrieb. [….]

Immerhin versucht sich Angela Merkel nun an einer Europäischen Lösung, setzt sich dafür ein, daß die EU nicht zerbricht und weigert sich (bisher) einfach alle Probleme mit der Migration kleineren und schwächeren und ärmeren Ländern in die Schuhe zu schieben.

Das ist nett von ihr und darin möchte ich sie auch unterstützen.

Aber es sei auch noch mal daran erinnert, daß Merkel ja tatsächlich viele dieser Probleme erst verursacht hat.
Damit meine ich nicht die von CSU und AfD täglich aufgetischte Lüge von der „2015ner Grenzöffnung.“
Merkel hat gar nichts geöffnet. Die Grenzen permanent offen zu halten, wurde im ersten Schengener Abkommen von 1985 von einer CDU/CSU/FDP-Regierung vereinbart, als Angela Merkel noch hinterm Eisernen Vorhang hockte.
Das ist ja gerade der große und bedeutende Fortschritt Europas, daß man zwischen

    Belgien
    Dänemark
    Deutschland
    Estland
    Finnland
    Frankreich
    Griechenland
    Island
    Italien
    Lettland
    Liechtenstein
    Litauen
    Luxemburg
    Malta
    Niederlande
    Norwegen
    Österreich
    Polen
    Portugal
    Schweden
    Schweiz
    Slowakei
    Slowenien
    Spanien
    Tschechien und
    Ungarn

freizügig reisen und sich niederlassen kann.
Island, Norwegen, die Schweiz, die Azoren, Madeira und die Kanarischen Inseln gehören dazu, nicht aber die EU-Länder Irland, das Vereinigte Königreich, Rumänien, Bulgarien, Kroatien und Zypern.
Schengen ist nichts, das vom „bösen Brüssel“ Deutschland aufoktroyiert wurde.

Also noch mal zum Mitschreiben, liebe geistig Benachteiligte von AfD und CSU:
Weder hat Frau Merkel 2015 Grenzen für Flüchtlinge geöffnet, noch ist sie für die Reisefreiheit zwischen den meisten europäischen Staaten verantwortlich.

Ähnlich wie Obamas katastrophale Indolenz in seiner ersten Amtszeit, rächt sich aber auch Merkels 12-jährige europapolitische Untätigkeit.

Sie ist durchaus eine kräftige Verstärkerin der Fluchtursachen, unterließ es über Jahre fahrlässig sich gegen rechtspopulistische Strömungen in Europa zu stemmen, ließ eine Dekade lang EU-Gipfel ungenutzt verstreichen, statt sich um eine gemeinsame Flüchtlingspolitik zu kümmern und insbesondere vergiftete sie nachhaltig das Klima mit ihrer brutalen Austeritätspolitik, die Deutschland die Kassen füllte und die südlichen EU-Staaten ausbluten ließ.

[….] Deutschland macht 2,9 Milliarden Euro Gewinn mit Griechenland-Hilfe
Deutschland gilt als Zahlmeister Europas. An der Rettung Griechenlands hat die Bundesrepublik allerdings ganz gut verdient. [….]

Merkel log öffentlich, die Griechen hätten mehr Urlaub und arbeiteten weniger als Deutsche und verschwieg wie extrem der deutsche Staat und deutsche Banken von der „Rettungspolitik“ profitierten, während im Süden jeder zweite Jugendliche arbeitslos wurde durch das Spardiktat.

Daß auch Merkels Finanzminister Schäuble massiv die Öffentlichkeit über die Griechen-Finanzen belog, entspricht seiner Natur. Der Mann, den sich CSU und Presse als Merkel-Nachfolger wünschen, ist notorischer Lügner.

Merkel ist nicht schuldlos an unserer Misere.
Ihr jahrelanges politisches Versagen rächt sich jetzt.
Auch wenn sie nun in größter Not doch zu Macron kriecht, zeigt sie im transatlantischen Verhältnis weiterhin ihre völlige Rückgratlosigkeit.
Ungeeignet als Kanzlerin, die Schaden vom deutschen Volk abwenden soll.

[….] Von Donald Trump ist man wahrlich einiges gewohnt. Doch was sich der US-Präsident derzeit leistet, ist beispiellos in der Nachkriegsgeschichte. Er mischt sich dreist und direkt in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland ein. Mit dümmlichen Lügen, die sich lesen, als kämen sie direkt von Pegida oder anderen Dumpfbacken. [….]
Und was sagt die Bundeskanzlerin dazu? Mehr oder weniger gar nichts. Sie verwies lediglich lahm auf die Kriminalitätsstatistik. Die spreche für sich. Nein, das tut sie eben nicht. Angela Merkel hätte sprechen müssen, laut und deutlich. Warum verbittet sich die Kanzlerin nicht die Unverschämtheit eines anderen Regierungschefs, schadenfroh über ihren Sturz zu spekulieren? Warum sagt sie nicht geradeheraus, dass Trumps Tweets zu dem Thema allesamt Lügen und Erfindungen sind? Und warum lässt sie nicht den US-Botschafter Richard Grenell einbestellen? […..]

 [….] Trump handelt offen. Der amerikanische Präsident betreibt seine immerwährende Desinformationskampagne nun auch höchstpersönlich gegen die Bundesrepublik Deutschland. Er benutzt sie, um seine moralisch verkommene Flüchtlingspolitik vor der US-Bevölkerung zu rechtfertigen. [….] Die hiesige Koalitionskrise im Streit um die Flüchtlingspolitik nahm der US-Präsident zum Anlass einer beispiellosen Einmischung. Das deutsche Volk wende sich von seiner Führung ab, twitterte Trump geradezu schadenfroh, die Kriminalität sei stark angestiegen, log er. In ganz Europa habe man den großen Fehler begangen, Millionen Menschen hereinzulassen, die die dortige Kultur auf gewaltsame Weise stark verändert hätten.
Abgesehen davon, dass auch das gelogen ist, schreibt es ausgerechnet ein Mann, der wie aktuell kein zweites menschliches Wesen verantwortlich ist für den brachialen Versuch, all das einzureißen, was mühsam seit dem Zweiten Weltkrieg an politischer Kultur des Miteinanders zwischen den Völkern aufgebaut wurde.
In einer zweiten Einlassung wiederholte Trump seine Lüge von der angestiegenen Kriminalität in Deutschland und setzte eine weitere Behauptung drauf: Beamte würden diese Verbrechen nicht melden wollen. Trumps Tweets lesen sich wie direkt aus einer untergangsbesoffenen Pegida-Rede abgeschrieben.
[….] Angela Merkel hat angesichts dieser Bedrohung viel zu verhalten reagiert. [….] Nein, dieser US-Präsident war nie ein Partner, er ist ein erbitterter Gegner. Wir sollten endlich anfangen, ihn dementsprechend zu behandeln. Eine Einbestellung des US-Botschafters und formaler Protest können da nur erste Schritte sein. [….]  Wir wussten schon lange, dass wir uns auf die USA unter Donald Trump nicht mehr verlassen können. Spätestens jetzt ist klar: Wir müssen uns vor ihm schützen. […..]

Mittwoch, 20. Juni 2018

Cry, cry, baby


Machen wir uns nichts vor – die weinenden Babys an sich waren und sind Trump und den Republikanern herzlich egal, solange man sie als Faustpfand nutzen konnte, um sich bei der rechtsradikalen Teebeutelbasis beliebt zu machen und auch noch die Demokraten unter Druck setzen konnte, um die finanziellen Mittel für Trumps zweckfreie Mauer freizumachen, die doch eigentlich Mexiko bezahlen sollte.


Juni 2018

So wie Söder das Schicksal von Kindern in existentieller Not völlig egal ist, wenn er daraus einen wahltaktischen Vorteil gewinnen kann, ist es auch den Christen, den Lebensschützern, den „pro-live-activists“ in Wahrheit ganz Recht, wenn die kleinen Blagen leiden und krepieren.
Die sind schließlich dunkelhäutig und sollten in den Augen der Whitesupremacists-AfD-CSU-GOP-Teaparty-Grenell-Spahn-Gruppe ohnehin dezimiert werden.
Trump, sein rechtsradikal-rassistischer Chefideologe Steven Miller, seine Ministerin Nielsen, seine Sprecherin Sanders, Anne Coulter, die von „Child-actors“ sprach, Laura Ingraham, die Kinderkäfige in Immigranten-KZs als „Summercamps“ verniedliche und all seine ekelhaften Freunde bei FOX, sind allesamt derartig perfider, sadistischer moralischer Abschaum, daß sie Toddler-Folter enthusiastisch verteidigten.

Etwas anders wurde es als finanzielle Einbußen drohten. Demokratische Aktivisten wiesen auf die Firmen hin, die weiterhin Ingrahams Show finanzieren. Andere setzten Trumps Großspender unter Druck und stellten sie als Enabler bloß.


Das ist der einzige Soft Spot des Donald Trump.
Wenn es um seine Millionen und Milliarden geht, wird er sehr empfindlich und flexibel.

Tagelang hatten Republikaner und Trump in jede Kamera gelogen, ihnen bleibe gar nichts anderes übrig, als diese Kinder-Separierung durchzuführen, das wäre Gesetz und im Übrigen ausschließlich Schuld der Demokraten.


Juni 2018

Heute nun die 180°-Kehrtwende, mit der Trump mal wieder alle seine Unterstützer unter den Bus wirft: Nun änderte er doch diese weltweit kritisierte Politik mit einem Federstrich – also das was bis eben angeblich gar nicht ging.

Verliererin des Tages ist Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen, die schon zuvor von Trump gedemütigt wurde, ihn erneut vehement verteidigte, nur um wieder von ihm im Stich gelassen zu werden.

[…..] Am Montag stand Kirstjen Nielsen im Presseraum des Weißen Hauses. […..] "Wir werden uns nicht dafür entschuldigen, dass wir unsere Arbeit machen", sagte Nielsen.
Ob es tatsächlich zur Arbeit der Grenzschutzbehörden gehört, Eltern die Kinder wegzunehmen, ist derzeit Gegenstand einer empörten Debatte in den USA. Die Regierung behauptet, die Rechtslage lasse ihr keine Wahl: […..] Beschlossen wurde diese harte Linie im Weißen Haus unter Federführung von Stephen Miller, einem Hardliner, der Trump in der Immigrationspolitik berät. Im April verkündete Justizminister Jeff Sessions diese neue "Null Toleranz"-Politik. Umsetzen muss sie nun Nielsen.
Die Ministerin steht dabei unter besonderer Beobachtung des Weißen Hauses. Trump misstraut Nielsen, die früher in der Regierung von George W. Bush gearbeitet hat. Als im Frühjahr die Zahl der Einwanderer an der Südgrenze stark stieg, beschimpfte der Präsident die Ministerin in einer Kabinettssitzung derart übel, dass Nielsen erwog zurückzutreten. Ihr Amtsvorgänger und Förderer John Kelly, inzwischen Stabschef von Trump und selbst so desillusioniert, dass er tagsüber lieber ins Fitnessstudio geht, als in seinem Büro zu sitzen, überredete Nielsen zu bleiben. […..] Es war kein Zufall, dass das Weiße Haus vor einigen Wochen eine Mitteilung veröffentlichte, in der die Mitglieder der brutalen Latino-Gang MS-13 als "Tiere" bezeichnet wurden. Die Überzeugung, dass die Basis zu ihm hält, ist auch jetzt ein Grund, warum Trump seinen Kurs verteidigt.
Doch auch Trump hat sich abgesichert. Zwischen all die Tweets, in denen er seine harte Haltung bestätigte, streute er auch einige, in denen er die Schuld an der Trennung von Eltern und Kindern den Demokraten gab. Er finde das ja ganz furchtbar, sagte er in einem Interview. Ministerin Nielsen sollte sich nicht wundern, wenn der Präsident sie plötzlich alleine lässt. […..]

Und genauso kam es:

[….]  Nach scharfer Kritik hat US-Präsident Donald Trump die Familientrennungen an der Grenze zu Mexiko beendet. Am Mittwoch unterzeichnete er ein vorläufiges Dekret. Dieses sieht vor, Familien nach ihrer illegalen Einreise nicht mehr zu trennen und gemeinsam festzuhalten.
Kinder sollen demnach gemeinsam mit ihren Eltern im Gefängnis eingesperrt werden. […..]
(SPON, 20.06.18)

Tja Frau Nielson, das war absehbar. Wer verkauft sich auch an einen Behinderte nachäffenden, Nazi-lobpreisenden schwer sadistischen Primitivling; diesen lobotomierten Hobby-Mengele und äußerst orangen Jabba, the Hutt-Lookalike mit Hirn-Diarrhoe?

Gerade erst warnte er in klarer Nazi-Sprache vor der „infestation“ Amerikas durch lateinamerikanische Migranten.


Juni 2018

Da können Hitler und Goebbels nur applaudieren.
Man soll nie „nie“ sagen, insbesondere nicht bezüglich Trumps, aber im Moment fällt es mir schwer mir auszumalen, daß es möglich wäre noch abscheulicher, rassistischer und NSDAP-like zu klingen.


Juni 2018



Trumps Brut, genauso moralisch verkommen wie er selbst, betätigt sich nun als SPIN-Crew. Sie sind ihrem Daddy so dankbar dafür, daß er großherzig die armen Latino-Kinderchen zurück zu ihren Eltern in den Knast schickt. Daß allein ihr Vater die Situation verursacht, erwähnt die raffgierige  Ivanka, die in Afrika und China selbst Kinder als Hungerlöhner in ihren Fabriken ausnutzt, nicht.


For what? Your daddy single-handedly created a policy which caused endless suffering and grief to thousands of children. He lied about it. He reversed it only due to mass national outrage.
Samantha Bee should have full-stopped at “feckless”. Hard to argue with that. https://t.co/EZwc4bYiiU
— Ana Navarro (@ananavarro) 20. Juni 2018

Dienstag, 19. Juni 2018

Hasschristen


Selbst für Trump-Verhältnisse sind seine abscheulichen Lügen zur amerikanischen und deutschen Einwanderungspolitik, sowie die zutiefst menschenverachtende Politik des Separierens von Kleinkindern und deren Müttern schockierend.


Trumps Vorliebe für Folterregime, Mord und Bestialität ist allerdings lange bekannt.
Vor Jahrzehnten forderte er bereits die Todesstrafe für Unschuldige („Central Park Five“), geilte sich am Einsatz von Massenvernichtungswaffen auf.
 Schon im Wahlkampf prahlte er damit viel weiter gehen zu wollen, als „nur“ Waterboarden, orakelte davon Menschen auf der Straße in den Kopf zu schießen und forderte von seinen tobenden Anhänger „beat the shit out of him“, wenn einer es wagte zu protestieren.
Ein tiefsitzender Sadismus gehört ebenso untrennbar zu Trumps Persönlichkeit, wie seine grenzenlose Selbstüberschätzung, Ruchlosigkeit und Borniertheit.

[…..] Seitdem [die Regierung von Präsident Donald Trump im Frühjahr eine "Null-Toleranz"-Politik gegenüber illegalen Einwanderern verkündete] werden Menschen, die die Grenze zu den USA ohne gültige Papiere überqueren, festgenommen und strafrechtlich verfolgt. Das aber bedeutet, dass sie in Untersuchungshaft genommen werden müssen. Und da die US-Gesetze es verbieten, Kinder zusammen mit ihren straffälligen Eltern einzusperren, werden die Familien auseinandergerissen - die Väter und Mütter kommen in Haft, die Kinder in Einrichtungen wie die Casa Padre. Allein in den sechs Wochen zwischen Mitte April und Anfang Mai, so teilte Washington vergangene Woche mit, seien auf diese Weise knapp 2000 Minderjährige von ihren Eltern getrennt worden.
Abschreckung ist das erklärte Ziel der Trump-Regierung: Illegale Einwanderer sollen Angst vor der Härte der amerikanischen Behörden bekommen und so davon abgehalten werden, sich auf den Weg nach Norden zu machen. Kritiker, darunter Politiker der Demokraten, aber auch Menschenrechtsorganisationen und Ärzteverbände, halten diese Praxis für unmenschlich. "Kinder aus den Armen ihrer Eltern zu reißen, um dem Kind zu schaden, um dadurch die Eltern zu beeinflussen - das ist inakzeptabel", wetterte zum Beispiel der demokratische Senator Jeff Merkley. Vor allem für kleine Kinder sei der seelische Stress der Trennung äußerst schädlich, sagen auch Fachleute.
[…..] "Kinder zu haben schützt nicht vor Verhaftung und Strafverfolgung", sagte auch Justizminister Sessions. Er verstieg sich vor einigen Tagen sogar dazu, den Römerbrief zur Rechtfertigung seiner Haltung zu zitieren. Dort stehe nämlich, dass es Gottes Wille sei, die Gesetze der Regierung anzuerkennen und durchzusetzen, erklärte er der erstaunten Nation. Etliche amerikanische Geistliche widersprachen der eigenwilligen Bibelinterpretation des Ministers zwar, an der harten Linie der Regierung änderte das bislang jedoch nichts. […..]

Während Menschen mit Moralempfinden abgestoßen sind, das herzergreifende Weinen der nach ihren Müttern rufenden Kleinkinder kaum ertragen können, bekommt Trump immer noch die größte Unterstützung von den strenggläubigen Christen. Die Evangelikalen lieben ihn.

Das deckt sich mit allen soziologischen Erkenntnissen, nach denen Christen Folter, Todesstrafe, das Schlagen von Kindern, soziale Grausamkeiten und Kriegseinsätze stärker befürworten als Säkulare und Atheisten.
Atheistische Kinder teilen lieber als Christenkinder. Amerikanische Christen sind deutlich waffenaffiner als Ungläubige. Christen sind habgieriger und weniger hilfsbereit.
Das ist Religions-immanent, da monotheistische Ideologien grundsätzlich exkludierend sind. Gottgläubige sind nehmen wie selbstverständlich „wir sind besser als die“ für sich in Anspruch. Daraus resultiert auch eine größere Bereitschaft Individuen außerhalb ihrer sozialen Gruppe zu quälen. Die sind nämlich ohnehin weniger wert.
Zudem haben Dutzende internationale Studien klar gezeigt, daß intelligente Menschen weniger religiös sind. Oder unfreundlicher ausgedrückt: Je dümmer, desto christlicher.
Auch das ist in sich logisch, weil dogmatischer Glaube den Charakteristika von Intelligenz – also kritische Nachfrage, Nachdenken, Forschen, Neugier – widerspricht. Je mehr man selbst denkt, desto weniger kann man glauben und umgekehrt.

So ist es auch kaum verwunderlich, daß Christen eher geneigt sind die frechen Lügen des US-Präsidenten zu glauben.


Wenig überraschend, daß auch die rechtesten Christen in Deutschland Trumps brutale Politik begeistert feiern.

[…..] In einem eigenen Tweet hat sich US-Präsident Trump im Zusammenhang mit dem Asylstreit auf die Seite der indigenen Bevölkerung in Deutschland gestellt.
Merkels Migrationspolitik erscheint vor diesem Hintergrund als Jahrhundertfehler, an dem noch viele Generationen in ganz Europa zu leiden haben. Und Seehofers Einknicken in umso krasserem Licht.
Kurz nachdem Merkel und Seehofer vor die Presse getreten waren und auf einmal eine seltsame Einmütigkeit an den Tag legen (Motto: „Alles geht so weiter wie bisher“) twitterte der amerikanische Präsident:
„Die Menschen in Deutschland wenden sich gegen ihre Führung, da die Migration die ohnehin schon schwache Berliner Koalition erschüttert. Die Kriminalität in Deutschland ist gestiegen. Es war ein großer Fehler in ganz Europa, Millionen von Menschen einwandern zu lassen, die die Kultur dort so hart und gewalttätig gemacht haben.“ […..]

Der radikale Hassblogger Berger argumentiert in der Tat genau wie Trump, wenn er seinen xenophoben und rassistischen Gefühlen frönt.
Die Dunkelhäutigen sollen nicht ins Land weil sie die „indigenen“ weißen Deutschen/Amerikaner verunreinigten und außerdem die Kriminalität anheitzen.


Eins der berühmtesten Zitate Trumps – “They are not our friend, believe me. They’re bringing drugs. They’re bringing crime. They’re rapists.” – ist Musik ins Bergers Ohren. Endlich ein Kronzeuge für seine These, daß die Kriminalität in Deutschland durch die Flüchtlinge rasant anstiege.
Ein Kronzeuge, den der faschistoide Urinduscher dringend benötigt – schließlich ist seine Kernbotschaft von der steigenden Kriminalität grundfalsch.
In den USA sinkt die Kriminalität seit Jahren kontinuierlich und in Deutschland weist die jüngste Kriminalitätsstatistik der Polizei inklusive aller Geflüchteten den niedrigsten Stand seit 1992 aus.

Selbst Merkel ist so angewidert, daß sie entgegen ihres Naturells direkt Trump und Berger der Lüge bezichtigt.

[…..] Der US-Präsident twittert, in Deutschland sei die Kriminalität um zehn Prozent gestiegen. Die Bundeskanzlerin widerspricht und verweist auf die Statistik.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Äußerung von US-Präsident Donald Trump widersprochen, die Kriminalität in Deutschland sei im Zusammenhang mit der Zuwanderung deutlich gestiegen. Die kürzlich vorgestellte Polizeiliche Kriminalstatistik spreche für sich, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf Schloss Meseberg. "Wir sehen dort leicht positive Entwicklungen." Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik ist die Zahl der Straftaten in Deutschland im vergangenen Jahr auf das niedrigste Niveau seit 25 Jahren gesunken. [….]

Eine Diskussion, die argumentativ mit rechtsradikalen Primitivlingen nicht zu gewinnen ist, weil sie grundsätzlich Fakten als Lügen ansehen.

Bergers kleine braune Epigonen sind jedenfalls begeistert von Trump und erflehen in den Kommentaren seinen Einmarsch in Deutschland.




Besonders perfide Bergers immer wieder verwendeter Begriff “indigene Bevölkerung Deutschlands.”
Denn es ist ja gerade die Besonderheit an Deutschland Geschichte, daß tausende Jahre Kleinstaaterei herrschte, Deutschland fast nie eine einheitliche Nation war und durch seine Lage mit im Zentrum Europas seit Jahrtausenden kontinuierlicher Völkerwanderung unterliegt.
Wir sind hier ein klassischer Mischmasch aus allen Himmelrichtungen.
Hier siedelten Kimbern, Teutonen, Hunnen, Goten, Sachsen, Slawen, Römer, Hugenotten, Polen.
Ähnlich absurd ist die Lage in den USA, der klassischen Einwanderungsnation, die vor 500 Jahren damit begann die eigentlich indigenen Völker auszurotten.

Hätten Berger, Trump und ihre glühenden christlichen antihumanen Anhänger einen Funken Ehrlichkeit in sich, würden sie sich um die Kriminalität kümmern, die tatschlich kontinuierlich ansteigt – nämlich die rechtsradikalen Übergriffe in Deutschland, bzw die hate-crimes von „White supremacists“ in den USA.

[….]  Die Bundesregierung hat in ihre Statistik über Todesopfer rechtsextremer Gewalt neue Fälle aufgenommen. Darin sind nun 76 Tötungsdelikte mit 83 Todesopfern seit der Wiedervereinigung 1990 erfasst, wie das Innenministerium laut "Tagesspiegel" auf eine Anfrage der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und ihrer Fraktion Die Linke mitteilte. Zuletzt hatte eine Bilanz der Regierung vom März 2017 insgesamt 70 Fälle aufgeführt, bei denen Neonazis und andere Rechte 76 Menschen getötet hatten. Grund für die Zunahme ist eine Überprüfung von mutmaßlich rechts motivierten Gewalttaten in Berlin.
Anlass der wissenschaftlichen Untersuchung in Berlin war eine im Jahr 2000 begonnene Langzeitrecherche des "Tagesspiegels", die eine bundesweit erheblich höhere Zahl der Todesopfer seit der Wiedervereinigung registrierte als die offizielle Bilanz. Die Zeitung kommt auf mindestens 150 Tote seit dem 3. Oktober 1990.
In den ersten vier Monaten 2018 haben Neonazis und andere Rechtsextreme nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei 3714 Straftaten begangen - darunter 174 Gewaltdelikte, schreibt die Zeitung. [….]