Mittwoch, 24. April 2024

Bayern, ach Du lieber Gott!

Das im sechsten Jahrhundert gegründete Bistum Augsburg, im Südwesten Bayerns, ist riesig. 2,5 Millionen Menschen leben dort auf 14.000 km². Das ist in etwa so groß wie Montenegro. Deutlich größer als Jamaica und nur wenig kleiner als Slowenien.

Der Bayerische Papst Ratzinger setzte 2005 als seine erste Personalentscheidung als Pontifex Maximus, seinen Kumpel, den rechtsradikalen, schwulen Prügel-Sadisten Walter Mixa als neuen Bischof in die Diözese. Mixas vorherige Diözese, das im Norden angrenzende Eichstätt, schien einfach zu klein für so einen versoffenen Berserker. AfD-Fan Mixa konnte sich bekanntlich nur bis 2010 halten und musste trotzdem der hervorragenden bajuwarischen Vernetzung im Vatikan gegangen werden. 

Es folgte Konrad Zdarsa, ein Cousin des bayerischen CSU-Politikers Thomas Goppel. Zdarsas Mutter Elisabeth war die Schwester des bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel. Mixas Nachfolger war so erzkonservativ, daß er 2012 sogar dem zutiefst frommen ehemaligen Kultusminister Hans Maier (CSU) verbot in Augsburg aus seinem Buch zu lesen, da Maier mit dem Verein „donum vitae“ zusammengearbeitet habe.

Zdarsa verzog sich 2019 zu seinen geliebten Sachsen nach Dresden. Sein Nachfolger im Amt wurde 2020 Bertram Meier. Ebenfalls ein echtes Schätzchen. Meier gehört zu den fünf ultrakonservativen Renegaten der DBK, die sich in Rom über den Synodalen Weg beschweren.

Renitente deutsche Synodale, die immer noch von Frauenpriestertum und Segnung Homosexueller träumen, versetzt Franzi Kinnhaken um Kinnhaken. Wieder und wieder stellt er sich demonstrativ an die Seite der Kinderfick**beschützer Woelki und Müller.

[….]  Fünf konservative deutsche Bischöfe haben sich in Rom über den Synodalen Weg beschwert - und eine klare Antwort erhalten. [….]  Absender des Briefes sind Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, nach Papst Franziskus der zweite Mann im Vatikan, und die Kurienkardinäle Marc Ouellet (zuständig für den Klerus) und Luis Ladaria (zuständig für die Glaubenslehre). In dem Brief lehnen die drei Kurialen sogenannte "Synodale Ausschüsse" klar ab. [….]

(Annette Zoch, 24.01.2023)

 [….] Kölns Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki sowie die Bischöfe Rudolf Voderholzer (Regensburg), Stefan Oster (Passau), Gregor Maria Hanke (Eichstätt) und Bertram Meier (Augsburg), hatte kurz vor Weihnachten einen Brief an den Vatikan geschrieben und darin gefragt, ob sie wirklich an einem sogenannten "Synodalen Rat" teilnehmen müssten - einem auf Dauer angelegten Beratungsgremium, das aus dem Synodalen Weg hervorgehen soll.  Die Antwort kam prompt wie bestellt: Nein, müsst ihr natürlich nicht! Ein Synodaler Rat dürfe nicht eingerichtet werden. Der Papst-Botschafter in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, machte in Dresden noch einmal klar: Selbst auf Bistumsebene seien Synodale Räte nicht erlaubt. Bereits beim Besuch in Rom im vergangenen November hatten Papst Franziskus und mehrere Kurienkardinäle den deutschen Bischöfen entsprechend den Kopf gewaschen.   [….]

(Annette Zoch, 02.03.2023)

Der römische Abteilungsleiter in Augsburg setzt sich besonders für zwei Gruppen ein: AfD-Nazis und Missbrauchstätern in Soutanen gelten seine ganzen Sympathien.

(….)  Nach dem Aus des rechtsradikalen Prügelbischofs Mixa, hat Augsburg wieder einen würdigen M-Bischof des Grauens an der Spitze.

[….] In der katholischen Kirche melden sich seit einiger Zeit prominente Stimmen zum Umgang mit der AfD zu Wort. So hatte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, im August ihre Forderung bekräftigt, AfD-Mitglieder von kirchlichen Wahlämtern auszuschließen. "Meine Haltung ist klar: Wer in der AfD ist, darf in der Kirche keine Macht bekommen." Die Haltung der Partei sei eine "Haltung der Zerstörung". Der Augsburger Bischof Bertram Meier hatte in der vergangenen Woche hingegen mit Äußerungen zur AfD heftige Irritation ausgelöst. Auf Kritik stieß insbesondere der Satz: "Wie die Kirche tritt etwa die AfD zum Beispiel für den Schutz ungeborenen Lebens oder die Ehe von Mann und Frau ein – und doch können wir als Kirche nicht unsere Sichtweise auf solche Überschneidungen verengen."  [….]

(BR, 25.09.2023)

Beim Thema sexueller Missbrauch, setzt der Augsburger Sadist noch einen drauf und zeigt die ganze Perfidie, die Verkommenheit seines klerikalen Charakters.

[….] Ein Betroffener von sexualisierter Gewalt durch einen Priester soll 150.000 Euro Entschädigung bekommen. So hat es eine von der Kirche eingesetzte Kommission entschieden. Doch der zuständige Bischof will nicht zahlen.

Als Hans-Joachim Ihrenberger hörte, dass das Bistum Augsburg ihm eine Entschädigung von 150.000 Euro nicht zahlen will, war er fassungslos. Vor allem, über die Begründung, dass seine aktuelle Lage doch gar nicht so schlecht sei: "Zu sagen, ich habe eine Berufsausbildung, zwei Kinder und eine Ehe, und deswegen zahlen wir nicht. Das war ein Schlag ins Gesicht. Die wissen doch gar nicht, wie es mir wirklich geht."

In Wirklichkeit, sagt Ihrenberger im Gespräch mit dem WDR-Rechercheteam "Kirche und Missbrauch", bekomme er, wenn seine Ehefrau ihn berühren wolle, immer noch Angstzustände. Schon als der heute 62-Jährige als junger Mann seine Ausbildung zum Koch abgeschlossen habe, habe das viel länger gedauert als üblich.

Mittlerweile sitzt er im Rollstuhl. Nach zwei Herzinfarkten und drei Schlaganfällen könne er kaum noch das Haus verlassen.

In seinem Fall droht nun erstmals ein deutscher Bischof, die Entscheidung der eigens eingesetzten Entschädigungskommission zu blockieren, deren Unabhängigkeit stets betont wurde: Augsburgs Bischof Bertram Meier hat sein Nein der Kommission schriftlich mitteilen lassen. Das Schreiben liegt dem WDR vor.

Auf die Anfrage des Senders hin teilt ein Sprecher des Bischofs zwar mit, es sei noch nicht alles entschieden. Die Aussagen in den Briefen sind allerdings recht deutlich.  Dass er die Verletzungen durch den Priester bis heute bei jedem Toilettengang spürt, steht in den Unterlagen, die Ihrenberger an die Kirche geschickt hat. Darin beschreibt er, wie er als Kommunionkind vom Priester zum ersten Mal im Genitalbereich "gestreichelt" wurde und auch ihn dort habe berühren müssen. Es folgten, so steht es in Ihrenbergers Antrag auf Entschädigung, zwei Jahre schlimmster sexualisierter Gewalt, auch mit Vergewaltigungen.

Das Bistum Augsburg, wo die sexualisierte Gewalt laut Ihrenberger geschah, hielt seine Angaben für plausibel und leitete sie an die "Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen" (kurz UKA) weiter. Die UKA wurde von den deutschen katholischen Bischöfen ins Leben gerufen und entscheidet seit 2021 darüber, wie viel Geld Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kirche bekommen sollen.

Seit der Gründung wird die Kommission kritisiert. Die Kommission sei nicht wirklich unabhängig, sie sei von den Bischöfen nach deren Spielregeln eingesetzt worden. Außerdem seien die gezahlten Beträge zu niedrig.  [….]

(Tagesschau, 22.12.2023)

Die RKK und Meier sind wie sie sind. Es liegt an den Augsburgern. Wer heute immer noch zahlendes Mitglied dieser perfiden Sadistenvereinigung ist, macht sich mitschuldig. (….)

(Weihnachtschristen extrascheußlich, 25.12.2023)

Bischof Meiers Einsatz für seine geliebten Kinderfi*ker ist so effektiv, daß er diese Woche den Opfern einen entscheidenden Tiefschlag versetzen konnte.

[…..] Zwei der drei Missbrauchsbeauftragten im Bistum Augsburg haben ihren Rücktritt angekündigt. Das Bistum bestätigte auf seiner Internetseite inzwischen den Rücktritt, […..] Die Diplom-Psychologen Angelika Hauser und Rupert Membarth werfen der Bistumsleitung in der Zeitung mangelnden Aufklärungswillen vor. Sie wollen demnach ihre Ämter Ende April niederlegen. […..] "Leider habe ich bis heute nicht erkennen können, dass die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Augsburg, die Bischof Bertram einmal als seine 'Herzensangelegenheit' bezeichnete, mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und echtem Aufklärungswillen betrieben wird", zitiert die Zeitung aus einem Schreiben der beiden Sachverständigen an die Bistumsleitung.

Rupert Membarth sagte in dem Zeitungsinterview: "Noch immer wird versucht, Dinge auszusitzen. Auf der anderen Seite stehen Betroffene und ihr langes Leid." Die Arbeit sei ihm und seinen Kollegen erschwert worden. So hätten sie keinen Einblick in Personalakten beschuldigter Kleriker bekommen, sagte Angelika Hauser und erklärte weiter, sie habe keinen echten und entschlossenen Aufklärungswillen feststellen können. In ihrer Arbeit sei sie bei der Bistumsleitung auf Misstrauen und Desinteresse gestoßen. "Ich habe den Glauben daran verloren, dass sich an den bestehenden Rahmenbedingungen etwas ändert." [….]

(BR, 24.04.2024)

Mit aller Kraft blockierte der Bergoglios Mann in Augsburg die Bemühungen Licht in die Abgründe der pädosexuellen Gewalttaten der katholischen Geistlichen zu bringen.

[…..] Wie gestört die Kommunikation zwischen Kirche und Missbrauchsbeauftragten in Augsburg ist, zeigt der Vorwurf des Bistums, wonach es vom Rücktritt erst durch eine Presseanfrage am späten Montagabend erfahren habe. Stimmt nicht, betont Hauser: Sie habe ihren Rücktrittsbrief bereits am Montagmorgen eingereicht. [….]

(Florian Fuchs, 24.04.2024)

Bertram Meier stellt sich somit felsenfest an die Seite Ratzingers, Woelkis und Bergoglios. Gegen die Opfer des massenhaften Missbrauchs und auf die Seite der sadistischen Sextäter.

[….] »Das ist in der Tat einmalig«, sagte der Sprecher der Betroffenen-Initiative »Eckiger Tisch«, Matthias Katsch. »Der Vorgang zeigt, Aufarbeitung in Eigenregie kann nicht funktionieren und ist für Betroffene eine Zumutung. Betroffene haben das seit Jahren gesagt. Es wird Zeit, dass die Politik endlich ins Handeln kommt.« Er forderte »eine Wahrheitskommission in der katholischen Kirche«. Dafür sei es »noch nicht zu spät«.  [….]

(SPON, 24.04.2024)

Dienstag, 23. April 2024

Krahminelle Faschisten

Es ist psychologisch betrachtet keineswegs überraschend, aber doch faszinierend, wie rechtsextreme Populisten ihren Gegnern immer genau das vorwerfen, was auf sie selbst zutrifft.

Die bekanntesten Hetz-Slogans des 30.000-fachen Lügners Trump, der 91 Anklagepunkten entgegensieht und jeden Tag in seinem eigenen Prozess einschläft, lauten „Lying Ted“, „Crooked Hillary” und “Sleepy Joe.”

George W. Bush stellte sich in Wahlkämpfen als einfacher Junge aus Texas dar, der gegen das Ostküstenestablishment kämpft. Er zelebrierte 2004 geradezu seine Ungebildetheit gegen John Kerry, den er damit diffamierte, Fremdsprachen zu beherrschen.

Dabei war es genau umgekehrt: Kerry stammte aus nicht begüterten Verhältnissen, während Bush aus einer alten Multimillionärs-Elitenfamilie der Ostküste stammte. Eine Tatsache, vor der man schon deswegen schwer die Augen verschließen konnte, weil GWBs Vater ebenfalls US-Präsident war.

 Ebenso vermögen es US-Republikaner die Demokraten immer als vaterlandslose Gesellen zu inszenieren, die nicht hinter der Army stünden. Auch das ist natürlich diametral entgegengesetzt zur Wahrheit. Kerry meldete sich 1966 freiwillig zur Navy und war Soldat in Vietnam.

Dick Cheney, George W. Bush und Donald Trump drückten sich hingegen allesamt vorm Einsatz in Vietnam und auch keines ihrer Kinder trat jemals in die Army ein.

Ein Paradebeispiel ist auch der Rechtspopulist Markus Söder, der Deutschland seit Jahren mit dem Unsinn von der „Grünen Verbotspartei“ bullshittet. Nichts davon ist wahr. Im Gegenteil; es ist der Signatur Move seiner CSU, manisch alles zu verbieten.

CSU-Chef Söder ist Chef einer klassischen Verbotspartei, die nicht nur stets nach Gesetzesverschärfungen und Verboten schreit, sondern diese auch umsetzt.

1.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Sterbehilfe ein.

2.   Die CSU trat vehementer als andere für ein Verbot der Homoehe ein.

3.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot ausländischer Parteienkredite ein.

4.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot des Cannabis-Rauchens ein.

5.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot von DDR-Symbolen ein.

6.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot des Genderns ein, setzte so ein Verbot um.

7.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten ein.

8.   Die CSU tritt vehementer als andere für Demo-Verbote ein.

9.   Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Schwangerschaftsunterbrechung ein.

10.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Drogenkonsumräume ein.

11.Die CSI tritt vehementer als andere für ein Verbot des Doppelpasses ein.

12.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Strafzinsen ein.

13.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot von Skiurlauben ein.

14.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der NPD ein.

15.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der „Bettel-Mafia“ ein.

16.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der „Killerspiele“ ein.

17.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der sexuellen Aufklärung von Schülern ein.

18.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der „Roten Hilfe“ ein.

19.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot von Pick-Up-Stellen ein.

20.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Klugtelefone an Schulen ein.

21.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Leihmutterschaft ein.

22.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Drag-Verbot ein.

23.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Blasphemie ein.

24.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Prostitution ein.

25.Der CSU-Generalsekretär Söder trat vehementer als andere für ein Verbot der Verbrennungsmotoren ein.

26.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der „Homo-Adoption“ ein.

27.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Burka ein.

28.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Tanz-Verbot ein.

29.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der der Wahlberechtigung für 16- und 17-Jährige ein.

30.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot der Begriffe „vegane Currywurst“ oder „vegetarisches Schnitzel“ ein.

31.Die CSU tritt vehementer als andere für ein Verbot des Tempolimits ein.

Markus Söders und seine Partei schreien immer zuerst und am schrillsten nach Verboten.

Besonders dreist attackiert aber die AfD ihre Gegner, indem sie ihre eigenen Verfehlungen auf andere projiziert.

Eins ihrer Hauptthemen ist die Warnung vor Kriminalität. Keine braune Wahlkampfveranstaltung, bei der nicht tränenrührig bedauert wird, wie gefährlich es für blonde deutsche Frauen wäre, abends allein unterwegs zu sein.

Dabei ist keine Partei so kriminell wie die AfD. Unter ihren Abgeordneten befinden sich die mit Abstand meisten Verbrecher.

 [….] Steuerhinterziehung, Körperverletzung, Untreue: Die Kriminellen in der AfD

Ausgerechnet die Funktionäre der AfD, die sich als Verfechter von Recht und Ordnung zu inszenieren versuchen, werden auffällig oft selbst straffällig. Ein Überblick über Strafbefehle und Prozesse.

Seit Wochen diskutiert Deutschland über die verfassungsfeindlichen Absichten der AfD und ob man die rechtsextreme Partei verbieten sollte und kann. Weniger Beachtung finden die vielen Straftaten von Funktionären ausgerechnet jener Partei, die sich als Verfechterin von Recht und Ordnung zu inszenieren versucht. [….]

(Sebastian Leber, 13.02.2024)

Darüber wird schon seit vielen Jahren berichtet. Allein, ihre putinesken, demokratieverachtenden Wähler stört es nicht.

[….] CORRECTIV recherchierte in den vergangenen Wochen zu 48 AfD-Mandatsträgerinnen, -trägern und Mitarbeitern auf Kreis-, Landes- und Bundesebene, die in der jüngeren Vergangenheit mit Gewalttaten aufgefallen sind, darunter mit direkter körperlicher Gewalt, psychischer Gewalt, einer Form der Beihilfe zu Gewalt oder gewaltnahem Verhalten. 28 dieser Politikerinnen und Politiker wurden der Recherche zufolge von einem Gericht zumindest erstinstanzlich verurteilt, oder es wurden Strafbefehle gegen sie erlassen – 14 davon sind trotzdem noch immer in ihrem politischen Amt tätig.

Unter diesen 14 Politikerinnen und Politikern sind zwei Bundestagsabgeordnete und drei Landtagsabgeordnete. Gegen mindestens fünf weitere AfD-Mandatsträger wird zurzeit ermittelt. Bei den Fällen geht es teils um brutale körperliche Angriffe, teils verbale Gewalt wie Beleidigungen oder Volksverhetzung und indirekte Gewalt wie Beihilfe, Waffenbesitz oder Missbrauch des Gewaltmonopols qua Amt. Juristisch gesehen handelt es sich dabei meist um „Vergehen“.

Expertinnen führender Beratungsstellen zu rechter Gewalt zeigen sich gegenüber CORRECTIV alarmiert über das Ausmaß der Fälle bei der AfD. Im direkten Vergleich mit anderen Parteien konnte CORRECTIV weder bei Linken oder Grünen noch bei CDU/CSU, SPD oder FDP Ähnliches ausmachen.  [….]

(Correctiv, 06.04.2024)

Die AfD trommelt am lautesten gegen „multikulti“, preist die deutsche „Leitkultur“.

Natürlich sind ihre Wähler mit Abstand die am wenigstens Gebildeten. AfD-Fans sind auf Social Media immer an ihrer rudimentären Orthographie zu erkennen. In einem Kinderinterview, nach seinem Lieblingsgedicht gefragt, konnte Malermeister Chrupalla von der Partei der Dichter und Denker, keinen einzigen deutschen Reim nennen.

Die AfD wäre ein absolutes Desaster für den Bildungsstandort Deutschland.

Die Blaunen, die unentwegt völkische Vaterlandsparolen und Stolz auf Deutschland propagieren, sind gleichzeitig die größten Putin-Fans, träumen von einer Übernahme durch eine fremde Macht und haben am meisten die Hosen voll, wenn es um die Verteidigung ihres angeblich so geliebten Vaterlandes geht.


Keine Partei kämpft so intensiv gegen deutsche Interessen wie die AfD, die inzwischen als frei käufliche Parlamentssöldner für Diktatoren aus dem Ausland etabliert hat.


[….] Der EU-Abgeordnete Maximilian Krah verkörpert so überzeugend wie wenige andere die Attitüde "Ist mir doch egal, was ihr denkt". Sein Talent als leutseliger Provokateur hat er auch im Verhältnis zu China bewiesen: Berichte über die Unterdrückung der Uiguren etwa nannte er fragwürdig. Nun ist sein Mitarbeiter Jian G. der deutschen Spionageabwehr ins Netz gegangen - als mutmaßlicher chinesischer Agent. Der Fall stellt das Urteilsvermögen von Krah und seiner Partei infrage: Bereits im vergangenen Jahr berichtete die SZ über den Verdacht von Verfassungsschützern, Jian G. arbeite für die chinesische Regierung. Krah und der AfD war es offenbar egal: Jian G. blieb Mitarbeiter im EU-Parlament, wo regelmäßig Interna über den Umgang der EU mit China kursieren.

Gleichzeitig steht Krah im Verdacht, Geld aus kremlnaher Quelle erhalten zu haben. Er bestreitet das; sicher ist, dass er dem Internetportal Voice of Europe Interviews gewährt hat, einem prorussischen Propagandaorgan. Krah und andere in der AfD pflegen eine bizarre Sympathie für autokratische Regime. Ob aus Antiamerikanismus, Verblendung oder Lust an der Provokation: Sie versuchen, die Regime in Moskau oder Peking schönzureden oder zu legitimieren.   […]

(Nicolas Richter, 23.04.2024)

Wer die AfD wählt, muss Deutschland schon enorm hassen und geradezu fanatisch danach streben, seinem Vaterland zu schaden.

[….]  Es mag auf den ersten Blick verwirrend scheinen, dass sich selbsternannte „Patrioten“ der AfD mutmaßlich von Russland oder China kaufen lassen und sich für scheinbar „fremde“, gar „ausländische“ Interessen einsetzen. Tatsächlich ist es aber folgerichtig: Die extrem rechte Partei versucht wie die meisten der autoritären Formierungen mit allen Mitteln, die offene Gesellschaft zu bekämpfen. Sie will die westliche Liberalität mit all ihren Minderheitenrechten abschaffen sowie Menschenrechte und Demokratie aushöhlen.

Verbündete dafür finden sich derzeit besonders leicht in Russland und China. Die Verhaftung des Mitarbeiters Jian G. von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah wegen mutmaßlicher Spio­nage für China in einem besonders schweren Fall ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Auch Krahs Handlungen sprechen für sich: Er setzte sich parlamentarisch für Chinas Interessen ein, nannte Berichte über Internierungslager für Uiguren „Gruselgeschichten“ und verbreitete Putin-Propaganda über russische Desinformationsplattformen im hybriden Krieg gegen die Bundesrepublik und die EU.

Krah selbst half bei der Vernetzung für chinesische Einflussnahme – gemeinsam mit seinem Mitarbeiter G. Insofern ist es komplett unglaubwürdig, wenn Krah angesichts der Verhaftung seines Mitarbeiters den Ahnungslosen mimt. [….] Tatsächlich ist die AfD-Parteizentrale einer von vielen Wegposten auf Chinas „Neuer Seidenstraße“, dem hegemonialen Megaprojekt der Einparteiendiktatur. Denn auch die AfD-Bundesvorsitzenden pflegen enge Verbindungen zu autoritären Regimen. Tino Chrupalla feierte während des Ukrainekriegs in der russischen Botschaft und Alice ­Weidel hat nicht nur Moskau besucht, sondern auch für die Bank of China gearbeitet und in Beijing gelebt. In chinesischen Staatsmedien wird sie als Politstar gefeiert. Kein Wunder also, dass die AfD ganz offen im Europaprogramm eine „offensive Beteiligung“ an Chinas neuer Seidenstraße fordert. [….]

(Gareth Josweg, 23.04.2024)

Niemand ist so unpatriotisch, wie die selbsternannten Patrioten der AfD.

Montag, 22. April 2024

Der fehlgeleitete Mensch.

Krieg, Flucht, Vertreibung, Terror, Hunger als Waffe, Kindersoldaten, Massenvergewaltigungen, Bombardements – das sind natürlich die drängendsten Probleme auf der Agenda des Homo Demens.

Das bereitet den Regierungen Magengeschwüre, darum kreist die Krisendiplomatie.

Man schwankt zwischen endlosen Nachrichten-Konsum und News-Fatigue.

Zwischen dem Drang, informiert zu sein und totalem Eskapismus. Zwischen Engagement und Flucht in die private Hygge-Welt.

Eigenartig, trotz Trump und Gaza, trotz Höcke und Wissing, stammte die Medienszene, die mich in den letzten Wochen am meisten berührte, aus der ARD-Grönlanddokumentation des Tierfilmers Lars Pfeiffer.

[….]  Grönland besitzt das zweitgrößte zusammenhängende Eisschild nach der Antarktis. Aus Tausenden Gletschern werden hier täglich gewaltige Eismassen ins Meer gedrückt. Spektakuläre Aufnahmen zeigen Eisberge von der Größe einer Kathedrale. [….]  Wo das Eisschild abschmilzt, entstehen für sie neue Lebensräume mit frischem Grün. Dafür müssen die Bewohner der Polarregion ein Wetterphänomen erst noch kennenlernen: Regen. Lars Pfeiffer fängt die wohl ersten Tropfen in Nordgrönland ein, die auf verdutzte Walrosse fallen. Seit Jahrtausenden hat es hier immer nur geschneit. [….]

(Das Erste)

Wir wissen schon ein paar Jahre, wie rasant sich der Klimawandel im hohen Norden zeigt und welche dramatischen Auswirkungen das Schmelzen des Grönlandeises auf uns alle haben wird.

[….] Die größte Insel der Welt wird von einem kilometerdicken Eispanzer in die Erdkruste gedrückt. In Form von Wasser würde er weltweit die Meeresspiegel um fast 20 Meter anheben. Klimajournalistin Bernice Notenboom paddelt mit Forschern zu einer Eiszunge, die in den vergangenen zehn Jahren schneller abgeschmolzen ist als in einhundert Jahren zuvor.

Rußablagerungen aus Industrie und Dieselmotoren wandeln immer mehr Sonnenstrahlung in Wärme um. Die Temperaturen in Grönland lagen in diesem Frühjahr bis zu 16 Grad höher als in den Jahren zuvor, der Tauprozess beschleunigt sich. [….]

(SWR, 30.04.2022)

In Pfeiffers Dokumentation war eine Inuit-Frau zu sehen, die sich bedankte, die Gelegenheit zu bekommen, ihre Stimme zu erheben. Sie richte ihren Appell an die Welt, den Klimawandel ernst zu nehmen und ihren Lebensraum zu retten.

Es wirkte ergreifend und so überzeugend, da Klimawandel im Leben der 60.000 Grönländer Menschen und der Grönländer Tiere nicht abstrakt ist, sondern sich im Zeitraffer vollzieht. Viele Arten werden aussterben, weil ihr Lebensraum endgültig vernichtet wird. Eisbären brauchen ebenso wie Walrosse und arktische Robben das Packeis.

Es wirkte so eindringlich, daß von nun an, die Weltgemeinschaft zusammenstehen würde, um gemeinsam alle Anstrengungen zur Rettung des Klimas zu unternehmen.

Christian Lindner und Volker scheint das aber völlig egal zu sein. Die Porsche-Fans können auch ohne die Existenz von Eisbären ein schönes Leben haben.

Aber die Walrosse und Eisbären, die Inuit ohne Lebensraum, sind nur ein Symptom des Klimawandels.  Wenn der Meeresspiegel um 20 Meter angestiegen ist und die durchschnittlichen deutschen Sommer 50°C heiß sind, werden die Städte der Welt unbewohnbar.

Große Teile Niedersachsens und Schleswig-Holsteins sind dann ohnehin einfach weg.

Google Earth bietet eine Simulation für zwei oder vier Grad Erderwärmung.

[….] Der Meeresspiegelanstieg wird als eine der größten Bedrohungen für Küstenlebensräume weltweit erkannt. Die entstehenden Auswirkungen sind sowohl von ökologischer als auch von sozioökonomischer Bedeutung und treffen Küstenlandschaften, ihre Ökosystemleistungen und die Bevölkerung an der Küste.

Unter Berücksichtigung verschiedener Klimaszenarien kann ein Eindruck über die Größenordnungen der möglichen Veränderungen vermittelt werden. Die Simulation basiert auf dem digitalen Höhenmodell TanDEM-X, mittels IDW interpolierten Messungen des aktuellen Meeresspiegels und der vertikalen Landbewegung sowie regionalen Prognosen zur Meeresoberflächenhöhe im Jahr 2100

Bei der Berechnung der Überflutungsflächen zeigen sich gravierende Unterschiede – zum einen zwischen Nord- und Ostseeküste, zum anderen zwischen den verschiedenen Klimaszenarien, besonders aber zwischen der Annahme eines standhaltenden Küstenschutzes und eines Deichbruchs.   [….]

(Hafencity Universität)

Der Frontverlauf in der Ukraine wird dann völlig egal sein, weil die Wirtschaft weltweit zusammengebrochen ist. Gaza wird vom Meer verschluckt sein.

Es ist unstrittig, Klimawandel ist im Vergleich zu Kriegen, das wesentlich größere und tödlichere Problem der Menschheit. Allein, wir sind zu doof und zu kurzsichtig, um danach zu handeln.

Da kann die Inuitfrau in ARD-Dokumentationen noch so eindringlich appellieren; wir hören ihr nicht zu.

Nicht nur bekämpfen wir den Klimawandel nicht, sondern wir subventionieren sogar im grün regierten Deutschland massiv die Klimazerstörung mit hunderten Milliarden Euro jährlich (Heizkostenzuschlag, Dienstwagenprivileg, Pendlerpauschale, etc).

Noch schlimmer; wir produzieren in absoluten Rekordzahlen Kohlendioxid-Schleudern in Form von Waffen. Sowohl der Herstellung (Stahl), als auch deren Einsatz (Explosionsgase), als erst Recht deren Folgen (Brände, Zerstörung) sind radikale Treiber der Erderhitzung.

[….] Einen massiven Klimaschaden, den Russlands Krieg in der Ukraine angerichtet hat, errechnet die zivilgesellschaftlich organisierte internationale "Initiative on GHG accounting of war". Das schlimmste Einzelereignis ist für die Wissenschaftler die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Juni 2023. Vor dem internationalen Strafgericht in Den Haag, der gegen Russlands Präsident Wladimir Putin einen Haftbefehl erlassen hat, könnte das noch zusätzlich als "Ökozid" verfolgt werden.

Der Bruch des Damms führte zu einer zerstörerischen Flut und einem Totalverlust dieses Wasserreservoirs. Weitere Großereignisse sind die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines und die dadurch verursachten Treibhausgasemissionen, die ebenfalls in der Studie berücksichtigt wurden.

Insgesamt kommt die zivilgesellschaftlich organisierte Initiative in ihrer nunmehr dritten Studie über die Umweltfolgen des Ukraine-Kriegs zu dem Ergebnis, dass der Klimaschaden einem Äquivalent von 150 Millionen Tonnen CO2 entspricht, soviel wie die jährlichen CO2-Emissionen Belgiens.

Die Studie, die unter anderem sowohl vom ukrainischen Staat als auch von der European Climate Foundation und vom deutschen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium gefördert worden ist, wird am Abend auf der UN-Klimakonferenz in Dubai vorgestellt.

Verursacht werden die Klimaschäden durch die Kriegshandlungen an sich, durch Truppentransporte und Fluchtbewegungen, aber auch zum Beispiel durch die Folgen von Gebäude-, Wald- und Landschaftsbränden und andere Naturzerstörungen. Den größten "Schadensposten" stellen nach Berechnungen der Autorinnen und Autoren der Studie jedoch die absehbaren Wiederaufbau-Emissionen dar.

Um zerstörte Häuser, Energie- und Industrieanlagen sowie Straßen- und Schienenwege wieder instand zu setzen, werden Zement und Stahl benötigt. Diese Baustoffe sind besonders energieintensiv, ihre Herstellung verursacht nach den Berechnungen der Initiative fast 55 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Im Wiederaufbau sehen die Forscher aber auch eine Chance: wenn es der Ukraine gelänge, die Kriegsschäden ressourcenschonend und klimafreundlich durch die Reduktion von energieintensiven Materialien und die Verwendung klimafreundlicher Baustoffe zu beseitigen, ließe sich ein CO2-Einsparvolumen von bis zu 30 Prozent generieren.  [….]

(Tagesschau, 04.12.2023)

Homo Demens strengte sich 2023 gewaltig an, um die Klimaerhitzung auf die Spitze zu treiben.

[….]  Ob der Krieg in der Ukraine oder in Nahost: Laut dem Bericht des Forschungsinstituts SIPRI haben Staaten weltweit 2023 so viel für ihr Militär ausgegeben wie nie zuvor - und ein Ende scheint nicht in Sicht.

Am meisten Geld geben die USA, China und Russland für ihr Militär aus. Doch auch mit Blick auf die ganze Welt vermeldeten die Stockholmer Friedensforschenden einen neuen, düsteren Rekord: 2023 stiegen die Militärausgaben der Länder zusammengenommen auf knapp 2,3 Billionen Euro an, wie SIPRI-Analyst Nan Tian erklärt.

"Dass die Ausgaben so hoch sind wie nie und so drastisch angestiegen, spiegelt die sich verschlechternde Lage auf der Welt wider", sagt er. Staaten rüsteten auf und setzten auf militärische Stärke statt auf Diplomatie. "Sie wählen Wege, die zu Eskalation statt Deeskalation führen. Das ist sehr besorgniserregend für die ganze Welt." [….]  2023 lag Deutschland laut SIPRI auf Platz sieben. "Falls Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der NATO wie geplant erreicht, liegt es wahrscheinlich künftig weltweit auf Platz vier - und hätte die mit Abstand größten Militärausgaben in West- und Mitteleuropa." […..]

(Tagesschau, 22.04.2024)

2,44 Billionen Dollar! Was für eine absurde Zahl angesichts der drängenden Menschheitsprobleme!

2.440 Milliarden Dollar

2.440.000 Millionen Dollar

2.440.000.000.000 Dollar.

Geht es noch?

Warum bilden wir uns als Gattung Mensch ein, wir hätten es verdient zu überleben?

[….]  Weltgemeinschaft. Was für ein schöner Begriff. Wir alle. Acht Milliarden. Gemeinsam auf diesem blau funkelnden Lebenstropfen namens Erde, im schwarzen Ozean des Nichts. Ein Wunder. Und ein großes Glück.

Weltgemeinschaft. Was für ein hohler Begriff. 58 Kriege finden aktuell auf diesem Planeten statt. Und die neuesten Zahlen des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) zu den weltweiten Rüstungsausgaben sind verheerend. 2,4 Billionen Dollar haben alle Länder zusammen im vergangenen Jahr für das Militär ausgegeben. 2400 Milliarden. 200 Milliarden mehr als im Jahr davor. Und da waren es 130 Milliarden mehr als 2021, und so weiter jedes Jahr, als sei diese globale Aufrüstungsspirale ein Naturgesetz. Ist sie nicht: Zwischen 1990 und 2001 gingen die Ausgaben zurück, Jahr für Jahr. Es gab halb so viele Kriege wie heute, das Arsenal an Nuklearwaffen schrumpfte von 75 000 auf ein Sechstel dieser Zahl. Es wurden mehr Friedensvereinbarungen getroffen als je zuvor, die länger gehalten haben als je zuvor.  Und jetzt, wo eigentlich jeder Dollar und jeder Euro gebraucht würde, um den Klimawandel wenigstens so weit abzumildern, dass die Erde die Heimat aller bleiben kann? Wird aufgerüstet mit so viel Geld wie nie zuvor.  [….]

(Alex Rühle, 21.04.2024)

Acht Milliarden Schwachsinnige!