Freitag, 20. September 2019

Behinderte vs Behinderung


Frauen sind deutlich langlebiger als Männer; sie haben eine robustere Physiologie und auch eine stabilere Psyche.
Während Witwer verkümmern und hilflos sind, können Witwen sich anpassen überleben.

In Deutschland ist dieses Phänomen besonders aus den beiden Weltkriegen bekannt.
Religiös indoktrinierte geschlechtliche Rollenzuweisungen gaben Frauen eine dienende und unselbstständige Position in der Gesellschaft. Wenn aber durch Nationalismus und Größenwahn Millionen Männer an die Front geschickt wurden, mussten Frauen aufgrund der außergewöhnlichen Umstände die Rollen ihrer Ehemänner ausfüllen und konnten das so gut und so selbstständig, daß die möglicherweise erst nach Jahren zurückkehrenden Männer verzweifelten. Sie fühlten sich ihrer Großartigkeit und Unersetzlichkeit beraubt, wenn sie feststellen mussten, wie gut es auch ohne sie ging und konnten sich anders als ihre Eheweiber schlecht an die neuen Umstände anpassen.

Wir Männer haben schließlich nur ein Y-Chromosom, das zwar eigenständig klingt, aber bloß ein verkümmertes, krüppeliges, amputiertes X-Chromosom der Frauen ist.
Allerdings haben wir einen biologischen Vorteil; wir produzieren ununterbrochen Fortpflanzungszellen und können daher verschwenderisch mit Spermien um uns werfen. Hat man mal alle durch die Samenleiter gejagt, muss man nur ein bißchen warten während man Frische nachproduziert.

Frauen können das nicht, sie werden schon mit ihrer Gesamtzahl an Eizellen geboren. Ein bis zwei Millionen Stück sind schon im Embryo vorhanden. Lächerlich wenige; ein Mann spült bei einer Ejakulation bis zu 300 Millionen Samenzellen raus.
Die Eizellen der Damenwelt sind also nicht nur irgendwann endgültig alle – nach dem Klimakterium ist es vorbei mit der Fortpflanzung – sondern sie werden auch noch alt.
Bekommt eine Frau mit 40 oder 45 Jahren ein Kind, ist die Eizelle eben auch schon 40 oder 45 Jahre alt. Und besser werden menschliche Zellen nun einmal nicht.
Daher kommt der Begriff „Risikoschwangerschaft“. Je älter das Ei, desto höher die Wahrscheinlichkeit, daß es schon ein bißchen angeditscht, schadhaft oder schwach ist.

 […..] Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit dem Down-Syndrom (Trisomie 21) zu bekommen, nimmt mit dem Alter der Mutter zu: von 0,006 Prozent bei 20- bis 24-jährigen Müttern auf 0,5 Prozent bei 30-Jährigen und zwei Prozent bei 40-Jährigen.
Auch das Risiko für Fehlbildungen, Früh- und Fehlgeburten steigt mit zunehmendem Alter der Mutter. Beispielsweise steigt die Rate an Fehlgeburten von etwa neun Prozent im Alter von 20 bis 25 Jahren auf 20 Prozent aller Schwangerschaften bei den 35-jährigen Frauen.
Abgesehen davon treten mit steigendem Alter der Mutter auch Schwangerschaftskomplikationen häufiger auf. Das betrifft vor allem schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck, Eiweißausscheidung im Urin, Schwangerschaftsdiabetes und Funktionsstörungen des Mutterkuchens mit Unterversorgung des Kindes (Mangelgeburt). […..]
(TK)

Die moderne Medizin kann diese ganz natürlichen Risiken manchmal abmildern und gelegentlich auch ganz beheben.

Noch einmal zur Erinnerung: Die menschliche Natur, die Natürlichkeit ist nicht unbedingt das, was mit zivilisatorischen Werten und Wünschen vereinbar ist. Unnatürlich ist gut!

(….) Natürlichkeit verträgt sich allerdings nicht mit Zivilisation. Es wäre auch natürlich, daß Menschen ohne Zähne verhungern oder daß alte Menschen sehr oft blind werden.
Die Zivilisation ist aber unnatürlich. Deswegen bekommen in Hamburg Menschen mit Grauem Star eine Cataract-Operation. Wie am Fließband werden in einem kleinen ambulanten Eingriff neue Linsen eingesetzt und dabei auch gleich die Kurzsichtigkeit korrigiert.
Wir lassen der Natur eben nicht ihren Lauf, sondern greifen ein. Wir implantieren Zähne, passen Hochleistungshörgeräte und Cochlea-Implantate an, setzen Defibrillatoren und Pacemaker in die Brusthöhle, entfernen Tumore aus Prostata und Dickdarm. All das ist völlig unnatürlich und in der Geschichte der Menschheit sehr neu. Aber der evolutionäre Humanismus verlangt solche technischen Korrekturen an der natürlichen Biologie.
Dementsprechend wollen wir auch Kindersterblichkeit in Deutschland möglichst nicht akzeptieren – auch wenn das ein natürlicher Ausleseprozess wäre.
In vielen moralischen Aspekten ist Unnatürlichkeit überlegen.
Das betrifft den Beginn genauso wie das Ende des Lebens, welches wir mit Opiaten und Morphinen erheblich angenehmer gestalten, als es natürlich wäre.

Es ist natürlich Kinder aus Versehen zu zeugen, sie durch Verhütungsmittelfehlfunktionen zu generieren, sie aufgrund einer Gewalttat zu erschaffen. Das geht ganz leicht. Zehnjährige Mädchen werden ohne den Vorgang zu verstehen von ihrem elfjährigen Bruder geschwängert, oder es ist jemand nach einer nächtlichen Sauftour schwanger, ohne sich überhaupt zu erinnern Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. In vielen Teilen der Welt gibt es Massenvergewaltigung im Zuge ethnischer Kriege.
Die Kombination von Ei und Samenzelle zu einem neuen Leben funktioniert ohne Liebe, ohne Ethik, ohne Religion, ohne Vertrag und ohne Vertrauen. (……)

Um festzustellen, ob bei einer Schwangerschaft möglicherweise ein Fötus mit einer Trisomie gebildet wurde, gab es lange Zeit nur die Fruchtwasseruntersuchung.
Das ist eine invasive Methode, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöht.

Neuer ist ein spezieller Gentest.

[….] Der nicht-invasive Pränataltest (NIPT) wird seit 2012 angeboten. Dabei wird der Schwangeren eine Blutprobe aus der Armvene entnommen und im Labor untersucht. Im Blut findet man DNA-Fragmente des Fötus, die herausgefiltert und analysiert werden. Gesucht wird nach den häufigsten Chromosomen-Abweichungen Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 13 und Trisomie 18, die mit sehr hoher Sicherheit festzustellen sind.
In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Anbieter solcher Bluttests. Die Erkennungsrate für Trisomie 21 liegt bei diesen Tests bei mehr als 99 Prozent, die falsch positiven Befunde liegen im Bereich von 0,1 bis 0,2 Prozent. Für Trisomie 18 (Erkennungsrate von 98 bis 100 Prozent) und Trisomie 13 (Erkennungsrate von 80 bis mehr als 99 Prozent) gibt es ähnliche Werte. [….]
(FR, 19.09.2019)   

Der NIPT ist teuer und so gilt es als kleine Sensation, daß gestern der nahezu allmächtige gemeinsame Bundesausschuss gBA dafür stimmte unter genau definierten Bedingungen NIPT als Kassenleistung einzustufen.
Kirchen und Behindertenverbände laufen Sturm.
In meinen täglichen Zeitungen lese ich empörte Kolumnen Down-Syndrom-Vätern, die ihre Kinder herabgesetzt sehen und die große moralische Eugenik-Keule schwingen. Damit wolle man den Wert ihrer Kinder „schmälern“.

[…..]  Als Vater eines mittlerweile fünfjährigen Jungen mit dieser genetischen Besonderheit kann ich sagen: In dem Moment, als die Diagnose raus war, waren wir voller Angst und Unsicherheit, unwissend, was da auf uns zukommt. […..] Denn unsere Gesellschaft ist noch lange nicht so weit, behindertes Leben als grundsätzlich lebenswert zu empfinden. Das zeigt die Erfahrung meiner Familie in den vergangenen fünfeinhalb Jahren. […..] Am Ende kann ich zwar nur unser Leben mit unserem Sohn – er heißt Rick – beurteilen. Aber dieses Leben macht Spaß. So einfach ist das. Na klar, Rick kann furchtbar nerven. Welches Kind kann das nicht? Rick findet es auch – ganz Downsyndrom-typisch – furchtbar witzig, einfach ohne erkennbares Ziel wegzurennen. Er ist bei Weitem noch nicht so selbstständig wie seine „normale“ Zwillingsschwester. Und er verursacht technokratischen und bürokratischen Stress, dem sich Familien mit „normalen“ Kindern nicht aussetzen müssen.
[…..] Schmälert all dies Ricks Wert als Mensch? Ist es richtig, Menschen wie Rick die Chance zu nehmen, einfach so zu sein, wie sie sind? […..] Überhaupt: Wie weit wollen wir in die Prozesse der Natur eingreifen, nur weil wir es können? Rein statistisch betrachtet hat schließlich jedes 800. Kind das Down-Syndrom. Es läuft dabei also nichts schief-, sondern nur anders als bei der von uns festgelegten Norm. Damit gehört das Down-Syndrom aber letztlich auch zur Normalität. […..]
(RND/Mopo/ Dr. Sebastian Harfst 20.09.19)

An anderer Stelle wird auf Island verwiesen; dort wird der NIPT schon lange von den Krankenkassen bezahlt mit der Folge, daß so gut wie keine Kinder mit Down-Syndrom mehr geboren werden.
Das sei zutiefst amoralisch.

Dr. Harfst, das weise ich empört zurück. Genau wie die Kirchen verwechselt er Kranke und Krankheit, Behinderung und Behinderte.

Niemand hat etwas gegen Behinderte, will den „Wert“ eines Menschen mit Trisomie 21 schmälern. Im Gegenteil, ihnen gebührt Achtung wie jedem anderen auch.
Mit Behinderungen umzugehen, indem man sie als eben nicht „unnormal“ behandelt, sondern sie inkludiert, also in das gesellschaftliche Leben einbezieht, ohne sie zu diskriminieren, ist ein zivilisatorischer Fortschritt.
Die längste Zeit in den letzten 2.000 Jahren wurden mit offensichtlichen Behinderungen geborene Babys gleich ins Meer oder die Klärgrube geworfen, oder bestenfalls weggesperrt in Irrenanstalten.
Das war der „christliche Weg“.
Kein Humanist würde das auch nur annähernd befürworten.
Jeder Mensch mit einer Krankheit/Behinderung ist schützenwert und hat die gleiche Würde wie jeder andere.

Aber man bekämpft die Krankheit.

Es ist eine Unverschämtheit, wenn ausgerechnet konservative Christen denjenigen, die sich um Linderung eines Leidens bemühen niedere Motive unterstellen.

[….] Der Bundesverband Lebensrecht kritisiert den Test, da er Menschen mit genetischen Besonderheiten wie etwa der Trisomie 21 "diskriminiert und selektiert". Die Evangelische Behindertenhilfe warnt vor gesellschaftlichen Folgen bei einer Zulassung als Regeluntersuchung. In diesem Falle müssten umfassende Beratungs- und Unterstützungsangebote für Eltern und spezifische Hilfen für Familien mit einem Kind mit Behinderung geschaffen werden. Sonst liefen sämtliche Bemühungen um Inklusion ins Leere. [….]
(SZ, 20.09.19)

Christen und CDUler, die aus ideologischer Verbohrung dafür kämpfen, daß mehr Menschen mit schweren Behinderungen geboren werden, sollten sich schämen.
Abgesehen davon, daß es sie grundsätzlich gar nichts angeht, wie eine Frau mit ihrem eigenen Uterus umgeht und sich schon daher alle Verbote verbieten, sind ihre Vorwürfe perfide.

Natürlich wünscht man sich seinem Kind eine Krankheit zu ersparen.
Das hat aber rein gar nichts damit zu tun, daß man sein Kind weniger lieben oder weniger unterstützen würde, wenn es doch eine Krankheit/Behinderung oder einen sonstigen Makel bekäme.
Auch das ist nämlich eher die Spezialität evangelikaler Christen, die ihre eigenen Kinder verstoßen und auf die Straße werfen, wenn beispielsweise nicht ihrem heterosexuellen Leitbild entsprechen.

Diese Debatte gibt es immer wieder, wie zum Beispiel zur Verleihung des „Ethik-Preises der Giordano-Bruno-Stiftung“ an denen Philosoph Peter Singer im Jahre 2011.
Aber Christlich-Konservative sind erkenntnisresistent.

[…..] In dem maßgeblichen Buch zu dieser Thematik „Muss dieses Kind am Leben bleiben? – Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener“ (Helga Kuhse/Peter Singer, Harald Fischer Verlag 1993) heißt es dazu: „Wir meinen (…), dass die reichen Nationen sehr viel mehr tun sollten, um behinderten Menschen ein erfülltes, lebenswertes Leben zu ermöglichen und sie in die Lage zu versetzen, das ihnen innewohnende Potential wirklich auszuschöpfen. Wir sollten alles tun, um die oft beklagenswert schlechte institutionelle Betreuung zu verbessern und die Dienstleistungen bereitzustellen, die behinderten Menschen ein Leben außerhalb von Institutionen und innerhalb der Gemeinschaft ermöglichen“ (S.26). […..] Angesichts „des Leids, das der Status quo für die schwergeschädigten und kranken Kinder und ihre Familien bedeutet“, stellten Kuhse/Singer, wie zuvor schon Hoerster, zwei Forderungen auf:
a) „Eltern eines schwerstgeschädigten Kindes [müssen] zu jedem Zeitpunkt und unabhängig vom Alter des Kindes die Möglichkeit haben, das Kind ohne eigene Kosten in einer staatlichen Institution unterzubringen (Wir gehen natürlich davon aus, dass diese Institutionen über genügend Mittel verfügen, um einen hohen Betreuungsstandard zu garantieren.)“
b) „Aktive und passive Euthanasie sollte immer dann erlaubt sein, wenn jemand unter einer unheilbaren Krankheit so sehr leidet, dass ein Weiterleben nicht in seinem oder ihrem Interesse ist. (…) Die erste Bedingung befreit die Familie von der Belastung, ein schwerstbehindertes Kind aufziehen zu müssen – wenn sie denn davon befreit werden will. Die zweite Bedingung stellt sicher, dass ein Kind dasselbe Lebensrecht besitzt wie wir alle, aber nicht, wie zur Zeit noch, gezwungen werden kann, ein elendes Leben weiterzuleben“ (S.252).
Man könnte diese Position etwa auf den folgenden Nenner bringen:
 1. Jeder Mensch hat ab der Geburt ein Lebensrecht, aber keine Lebenspflicht. (Manchmal ist das Leben leider mit solchen Qualen verbunden, dass es unethisch wäre, es unbedingt aufrechterhalten zu müssen.)
2. Kranke und Behinderte sollten mit allen Mitteln gefördert werden – Krankheit und Behinderung jedoch nicht! Ich halte diese Differenzierung nicht für „behindertenfeindlich“, sondern, ganz im Gegenteil, für „behindertenfreundlich“. […..]

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn muss der gBA-Entscheidung der NIPT-Kostenübernahme übrigens noch zustimmen.
Angesichts des letzten unverantwortlichen Spahn-Desasters zur Homöopathie sind alle Befürchtungen angemessen.

Donnerstag, 19. September 2019

Im Herzen des Katholizismus

Im Vatikan, insbesondere in der Inquisitionsbehörde, der Joseph Ratzinger ein Vierteljahrhundert vorstand bis er 2005 selbst Papst wurde, wußte man am besten darüber Bescheid wie viele Priester und Mönche Messdiener sexuell missbraucht hatten.
Schließlich sollten alle Fälle ihm und nur ihm und keineswegs den Behörden gemeldet werden.

Derjenige, der TATSÄCHLICH für das Fortführen des myriadenfachen Kindesmissbrauchs verantwortlich war, nämlich jener Mann, der ein Vierteljahrhundert als oberster Glaubenswächter wirkte, aktiv alle Kinderfickerfälle an sich zog, strengstes Schweigen befahl und die Bischöfe anwies die Päderasten in ihren Reihen gewähren zu lassen, zweifelt kein bißchen an seiner Rolle. 

Aus Gründen absoluter Geheimhaltung zog in der Tat die verschwiegene vatikanische Glaubenskongregation alle wichtigen Fälle von Sexualvergehen von Klerikern an sich und so kamen die Fälle in den Jahren 1981 bis 2005 auf den Tisch ihres Präfekten Kardinal Ratzinger. Dieser sandte noch am 18. Mai 2001 ein feierliches Schreiben über die schweren Vergehen ("Epistula de delictis gravioribus") an alle Bischöfe der Welt, in welchem die Missbrauchsfälle unter die "päpstliche Geheimhaltung" ("secretum Pontificium") gestellt wurden, deren Verletzung unter Kirchenstrafe steht.
(
Küng)

Reue Fehlanzeige.

Bei Benedikt geht es […] um Folgendes: Er war verantwortlich als Chef der Glaubenskongregation für die Fälle von Missbrauch in der Kirche. Also, er war für deren Aufklärung, beziehungsweise eben für deren Vertuschung.
  Und wenn man sagt, man will jemandem vergeben, dann muss man sagen, nach der katholischen Lehre muss da sein: A, Schuldeingeständnis, B, echte Reue, dann kann C, Vergebung folgen. Aber der Papst selbst, obwohl er sich mit Missbrauchsopfern trifft, obwohl er hier und da Dinge sagt, wie schrecklich das alles sei - er hat nicht seine eigene Schuld eingestanden.
Er zeigt keine Reue, im Gegenteil, er sagt, man sieht ja, wie diese schlimme weltliche Gesellschaft, diese schlimme sexuelle Enthemmung auch die Kirche affiziert, und darum muss sich erst recht mein Kampf gegen die - wie er es nennt - Antikultur des Todes fortsetzen. Das heißt, er zieht genau die falschen Schlussfolgerungen. Er sieht so zusagen - er guckt weiterhin auf den Span in unserem Auge, statt den Balken im eigenen zu erkennen.

Ratzinger ist ein mitleidsloser Elitärer, der seit vierzig Jahren gegen Humanismus und Menschenrechte kämpft.

Die schiere Masse der durch katholische Priester missbrauchen Kinder – Myriaden in jedem Episkopat – machte es natürlich schwer die Fälle alle zu vertuschen. Wer es wissen wollte, wußte davon, las darüber, sah TV-Dokumentationen.

In den USA gab es seit den 1970er Jahren entsprechende Anzeigen, aber erst mit dem Bostoner Megaskandal von 2002 wurde der ganz breiten Öffentlichkeit klar in welch gigantischem Ausmaß sich Priester an kleinen Jungs vergriffen.

Ein großes Journalisten-Team des Boston Globe enthüllte 2002, dass allein in der Erzdiözese Boston 90 Priester über 1000 Kinder und Jugendliche sexuell gedemütigt, gequält und vergewaltigt hatten.
In Deutschland und beim deutschen Papst verschloss man weiterhin fest Augen und Ohren bis schließlich der Berliner Canisius-Skandal von 2010 das gewaltige Ausmaß des Treibens der bestialischen Soutanen-Sadisten aufdeckte.

Mehr noch als sein Vorgänger stellt sich der aktuelle Papst Bergoglio seit 2013 gegen die Opfer. Franz spricht Täter frei, verkürzt deren Strafen, spricht den Opfern in Chile pauschal die Glaubwürdigkeit ab und beförderte schließlich demonstrativ den schon damals als mutmaßlichen Sextäter bekannten Kardinal Pell, der mittlerweile im Knast schmort.
George Pell, der auch heute noch demonstrativ seinen Kardinalsrang führt und gar nicht einsehen kann, daß er eingesperrt ist. Schließlich wäre es nur „plain and vanilla sex“ mit den 12-Jährigen Jungs gewesen.

Wenn aber die Kurientransen in ihren roten Kleidern im Zentrum der Weltkirche so agieren, sollte man sich nicht wundern, daß die jüngeren Geistlichen ihnen bis in jüngste Zeit nacheifern. In Rom, im Vatikan. Wand and Wand mit gleich zwei Päpsten, die immer wieder deutlich durch ihre Handlungen ausdrückten, daß Kinderficker geschützt und geschätzt werden.

Wie der Herr, so das Gescherr.

(…..) Zuweilen hat man den Eindruck, der ganze Petersdom sei wie zu früheren Jahrhunderten üblich ohnehin eine einzige Callboy-Börse - ähnlich den Republikaner in den USA, deren Spitzenvertreter massiv gegen die same-sex-marriage vorgehen und gleichzeitig dermaßen viele Gay-sex-Skandale produzieren, daß man sie satt "Grand old party" nur noch "Gay old party" nennt.

"Tutti perversi?" fragt das italienische politische Wochenmagazin "Panorama" angesichts des vatikanischen Stricherrings, der im März 2010 aufflog.

Chinedu Thomas Ehiem, der vatikanische Chorsänger, organisiert für die Herren in den Soutanen neben den gesanglichen auch andere orale Freuden.
Pfaffen lieben es oral.
Ehiem vermittelt Callboys.

"Im Vergleich zu dem bin ich bloß normal ausgestattet, er hat einen unglaublichen Körper. Ab zehn Uhr hat er Zeit, er ist ein Freund von mir und tut, was ich ihm sage." Solche Mitschnitte aus Telefonaten, aus sehr delikaten Telefonaten, haben dem Vatikan einen deftigen Skandal um Sex und Prostitution beschert.

Angehende Priester wurden ebenfalls von dem Vatikanischen Chorsänger als Lustknaben an den höheren Klerus vermittelt:

Und Ehiem ist äußerst rührig: "Ich habe da einen aus Neapel, einen Kubaner, einen Deutschen, gerade aus Deutschland eingetroffen, zwei Schwarze, einen Fußballer, einen Tänzer der RAI", heißt es laut der Tageszeitung "Libero" in einem Mitschnitt. Einmal wird der Kuppler konkret und bietet einen Prostituierten an, "zwei Meter groß, 97 Kilogramm schwer, 33 Jahre alt." Auch Priester-Seminaristen sollen zu den jungen Männern gehört haben, die Ehiem an Balducci weiterreichte; in einem Gespräch jedenfalls kommt die Frage auf, wann denn der Jüngling "wieder im Seminar" sein müsse.

Als Zuhälter für schwule sexuelle Dienstleistungen im Vatikan fungierte hauptsächlich Angelo Balducci; "Gentiluomini di Sua Santità" ("Ehrenmänner Seiner Heiligkeit") des Papstes und Präsident des Obersten Rates für Öffentliche Arbeiten.

Die "Gentiluomini di Sua Santità" hatte Papst Paul VI. im Jahr 1968 statt des früheren Hofstaates eingesetzt. Um einer der 147 "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit" zu werden, muß man ganz besondere Verdienste gegenüber dem Heiligen Stuhl erworben haben - eine Voraussetzung, die Baldulucci offensichtlich erfüllte.

Sexuelle Dienstleistungen durch junge hübsche Männer sind im Staat der Zölibatären heiß begehrt.
Sich die Stricher selbst in einer der vielen Schwulenbars rund um den Vatikan aufzugreifen, ist erstens umständlich, zweitens zeitaufreibend, drittens indiskret und viertens mitunter auch gefährlich, wie das Schicksal des adeligen Herrn Luzi beweist.

Auch Luzi, a Roman nobleman, war einer der "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit"; ein Kollege Angelo Balduccis.

The Vatican yearbook notes that Mr. Sini Luzi began service as a Gentleman of His Holiness in April 1989, and today national newspapers published photographs of him, a smiling, bespectacled man, with Pope John Paul II, or standing in the Vatican clad in the black cutaway and decorations of his office.

Der Kammerherr des Papstes, Enrico Sini Luzi, ist 1998 in einer Vatikanwohnung bei schwulen SM-Spielchen umgekommen.
Der in den römischen Schwulenbars stadtbekannte Papst-Freund hatte sich einen Stricher aufgegabelt und wurde dann in Reizwäsche mit einem Kerzenleuchter erschlagen gefunden – der Videorekorder mit den Homopornos lief noch. (….)

So läuft das unter der Herrschaft Ratzingers, der seit 1977 Kardinal, seit 1981 Quasi-Papst als Woytilas mächtigster Kurienpräfekt und seit 2005 Papst, also seit 38 Jahren der mächtigste oder einer der beiden mächtigsten Männer der Kurie ist.
Und wieso sollte sich daran was ändern, wenn auch Franz beharrlich alle Schritte wider die Kinderfickerei behindert?

Die beiden vatikanischen Priester Gabriele Martinelli und Enrico Radice poppten sich durch die Minderjährigen im Präseminar Pius X. Untersucht werden die bis 2017 reichenden Fälle natürlich nicht aufgrund eigener Erkenntnisse, sondern wieder einmal nur weil die Presse mit „ihrer sprungbereiten Feindseligkeit“ (Ratzi) darüber berichtete.

[….] Martinelli sei zur Zeit der mutmaßlichen sexuellen Übergriffe 21 Jahre alt und für die Ausbildung von Ministranten zuständig gewesen. Martinelli wurde 2017 zum Priester geweiht. Radice war Rektor der Einrichtung.
Das Präseminar Pius X. liegt innerhalb der Mauern des Vatikans, nur wenige Schritte von der Residenz von Papst Franziskus entfernt. In dem Präseminar leben minderjährige Ministranten, die im Petersdom und bei Zeremonien des Papstes dienen.
Italienischen Presseberichten zufolge hatte ein junger polnischer Ministrant, der sich mit einem der Opfer das Zimmer teilte, von Dutzenden sexuellen Übergriffen berichtet. Er sei Zeuge von bis zu 140 Missbrauchsfällen geworden und habe geschildert, dass Martinelli seine Opfer durch "Macht und Einschüchterung" gefügig gemacht habe. […..]

Konkret angestoßen hatte die Ermittlungen mal wieder der von Kurialen leidenschaftlich gehasste Journalist Gianluigi Nuzzi. Mindestens vier Jahre vorher waren die Kardinäle über das Treiben der bösartigen Sadisten. Aber genau neben Ratzinger und Bergoglio ansässige Kardinäle vertuschten, bestritten, verdunkelten.

[….] Der italienische Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi hatte die mutmaßlichen Verbrechen in dem Präseminar in seinem Mitte 2017 erschienenen Buch „Peccato originale“, das unter dem Titel „Erbsünde“ 2018 auch auf Deutsch veröffentlicht wurde, erstmals bekanntgemacht.
Wichtigste Quelle Nuzzis war der ehemalige polnische Ministrantenschüler Kamil Jarzembowski, der nach eigenen Angaben Zeuge von bis zu 140 Missbrauchsverbrechen Martinellis wurde. Bei den Opfern handelte es sich um die sogenannten „Ministranten des Papstes“, die bei den Messen im Petersdom als Ministranten dienen. Jarzembowski berichtete, er und andere Ministrantenschüler hätten den Rektor des Präseminars schon 2013 auf den fortgesetzten Missbrauch durch Martinelli aufmerksam gemacht, doch Radice habe nichts unternommen.
Auch ein Brief an den für das Präseminar zuständigen Kurienkardinal und Erzpriester des Petersdoms, Angelo Comastri, sei folgenlos geblieben. Kardinal Comastri hatte in einer ersten Reaktion auf die Enthüllungen Nuzzis im November 2017 versichert, es sei in dem Präseminar niemals zu Missbrauch gekommen. […..]

Mittwoch, 18. September 2019

Rechter Spin!


Die armen Nazis, Höckes, AfDler, Kalbitze, David Bergers, Erika Steinbachs, CSUler, Werteunionsler, Lindners, Gaulands, Störche haben es schon nicht ganz leicht mit ihrer ewigen Litanei über den Untergang Deutschlands.

„Flüchtlings-Kriminalität, Messermigration und Arbeitsplatzklau“ sind zwar fest verankert in den Erbsenhirnen der PP-Blog-Leser, aber eben nicht real.
Die Ängste vor den schmarotzenden und arbeitsscheuen Flüchtlingen, die hier nur faul in der sozialen Hängematte liegen und das perfiderweise mit besonderem Fleiß kaschieren, so daß sie Deutschen die Jobs wegschnappen, sind gefühlte Ängste.


In der echten Welt sind die von Rechten und Rechtsradikalen begangenen Hassverbrechen zwar auf Rekordniveau, aber die Gesamtkriminalität in Deutschland ist auf dem niedrigsten Stand seit einem Vierteljahrhundert.

[…..][…..] Erinnern Sie sich noch an das Jahr 1993? Bill Clinton wird US-Präsident, Bayer Leverkusen gewinnt den DFB-Pokal, Helge Schneider singt „Katzeklo“ – und in Deutschland sterben 1468 Menschen einen gewaltsamen Tod.
Ach, an die Toten erinnern Sie sich nicht? Ich gebe zu, ich auch nicht. Aber ausweislich der polizeilichen Kriminalitätsstatistik war 1993 in Deutschland das blutigste Jahr seit der Wiedervereinigung. […..] Damals wurden in Deutschland etwa doppelt so viele Menschen umgebracht wie heute.
  Die Statistik lässt keinen Zweifel daran: Deutschland ist heute ein sicheres Land. […..] Deswegen ist es so perfide, wie Politiker der AfD – allen voran Fraktionschefin Alice Weidel – nur wenige Stunden nach den jeweiligen Bluttaten versuchen, diese politisch zu instrumentalisieren. Weidel und ihre Helfershelfer wollen nicht zurück in einen friedlichen Alltag, sie wollen Ausnahmezustand, die Menschen aufwühlen, sie anstacheln – je hitziger die Stimmung desto besser. Es ist eine widerwärtige Strategie, die letzten Endes auf die Zersetzung unserer Gesellschaft zielt. […..] Weidel schließt von einem Menschen auf alle, sie nimmt ein ganzes Volk in Sippenhaft. Und sie verbreitet ohne jede Hemmung ein Standbild aus einem Video von der Bluttat, das die Betreiber von Twitter, Facebook und Youtube trotz eindeutiger Bitte der Polizei auch nach Stunden nicht aus ihren vermeintlich sozialen Netzen entfernt haben. […..]  

Es bleibt nicht bei Perfidie der Rechten, sondern ihre Bösartigkeit hat echte Folgen.
Während die Gesamtkriminalität in Deutschland seit einem Vierteljahrhundert sinkt und sich gegenwärtig auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990 befindet, schüren AfD und Co so effektiv Ausländerhass, daß es jedes Jahr mehr Hassverbrechen gibt.

Gewalttätige Sprache befördere Gewalt.

[…..] Prügelattacken, Brandanschläge, Morde. Seit 1990 werden rechtsextreme Gewalttaten in Deutschland erfasst. Bis zu 169 Menschen sollen seitdem durch braunen Terror getötet worden sein. Wichtige Fälle im Überblick.
"Politisch motivierte Kriminalität - rechts". So nennen die Sicherheitsbehörden in Deutschland Straftaten, die von Rechtsextremen aufgrund ihrer Gesinnung begangen werden. Dazu zählt insbesondere Gewalt gegen Ausländer, Juden, Muslime, politische Gegner oder Vertreter des Staates.1.156  solcher Gewalttaten registrierte der Staat im Jahr 2018.
Seit der Wiedervereinigung 1990 werden Opfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland erfasst. Die Behörden zählten seitdem 85 Todesopfer. Journalisten kommen dagegen auf mindestens 169 rechtsextremistisch motivierte Morde. Sie werfen den Behörden vor, viele Fälle fälschlicherweise nicht als politische Gewalt einzustufen, sondern beispielsweise als private Rache. [….]

Gefährlich sind die Deutschen, die Konservativen, die Rechten.

Ohne die Arbeitskraft der Migranten könnten wir den Laden Deutschland schon längst zumachen. Der gesamte medizinische Bereich würde sofort kollabieren. Dazu kämen Gastronomie und Dienstleistungswesen.

ARD, ZDF sowie CDUCSUFDP helfen der AfD und ihrer rechten Unterstützerszene beim Aufbau der  Potemkinschen Dörfer voller „Messergewalt“, indem sie sich nur zu gern an dem Nazi-Agendasetting ausrichten und sich den gefühlten Themen der Hetzer widmen.

Für Fakten bleiben da immer nur die hinteren Seiten der seriösen Zeitungen, also Publikationen, um die „FOTZE, HAU AB“-grölenden AfD-Ossis mit den ungepflegten Haaren und der eklatanten Rechtschreibschwäche ohnehin niemals in Berührung kämen.

[…..] Es kommen weniger Flüchtlinge nach Deutschland, aber immer mehr Menschen, die hier arbeiten oder studieren wollen. Das geht aus dem Migrationsausblick 2019 der OECD hervor, der in Berlin vorgestellt wurde. Die Beschäftigungsquote der Migranten in Deutschland ist demnach besser denn je. Ende 2018 lag sie auf dem historischen Hoch von 70 Prozent. Die Vorstellung, dass Migranten oftmals arbeitslos seien oder andernfalls die Arbeitsplätze von im Land Lebenden wegschnappten, wird in dem Bericht widerlegt. Migranten können demnach sogar helfen, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Als Beispiel nannte der Migrationsexperte der OECD Thomas Liebig Firmen, die erst mithilfe neuer Fachkräfte aus dem Ausland expandieren können. Migrantinnen übernähmen häusliche Arbeiten und schafften Einheimischen dadurch Freiräume. "Zuwanderer füllen häufig Nischen, die anderweitig nicht geschlossen werden. So werden wiederum neue Möglichkeiten für andere geschaffen", sagte Liebig. […..]
Die Studie widerlegt die Annahme, dass der Großteil der Migranten in Deutschland und den OECD-Ländern Flüchtlinge seien. "Die Gruppe der Flüchtlinge ist im Gesamtblock der Zuwanderer eine sehr kleine, das wird häufig vergessen", sagte Liebig.[…..]