Samstag, 22. Juni 2024

Permanent New Low

Man sieht es jeden Tag; dies ungeheuerlichen Peinlichkeiten der republikanischen Partei, die abstrusen Lügen, den aberwitzigen Wortsalat, den Trump von sich gibt, die Heuchelei. Inzwischen sollte man sich wirklich über gar nichts mehr wundern.

Aber alle Negativbeispiele, die man als verbalen Vergleich heranziehen könnte – House Of Cards, Idiocracy, die Schildbürger, Hühnerhaufen, Kindergarten – wurden längst von der GOP-Realität übertrumpt.

Da fordern diejenigen am lautesten die Einhaltung der zehn Gebote, die wie Congresswoman Boebert ständig dabei gefilmt werden, wie sie es ihren Kollegen mit der Hand machen. Congresswoman MTG verwendet Parlamentsanhörungen, um über die falschen Wimpern demokratischer Abgeordneter herzuziehen.

Die US-Comedians müssen seit Jahren nichts anderes mehr tun, als die O-Töne der GOPer zu senden und bekommen derart abstruse, hochgradig gestörte Clips, daß man sie mit den Mitteln der Satire gar nicht mehr überzeichnen kann.

Das Verhalten Trumps sickert durch und so sind auch die republikanischen Fraktionen in den einzelnen Bundestaaten zu reinen spooky Clownshows mutiert.

[….]  Nicht bloß Schulkinder, auch gewählte Politiker können einander bisweilen mit primitiven Methoden piesacken. Für eine bizarre wie hartnäckige Quälerei hat sich eine republikanische Parlamentsabgeordnete im US-Bundesstaat Vermont entschieden.

Über mehrere Monate hinweg schüttete die Republikanerin Mary Morrissey Wasser in den Stoffbeutel ihres demokratischen Kollegen Jim Carroll. Beide Abgeordneten vertreten die Stadt Bennington im Repräsentantenhaus von Vermont. Über den Vorfall berichten mehrere englischsprachige Medien, darunter der »Guardian«.  […..]

(SPON, 19.06.2024)

Eins beweist dieser kontinuierliche moralische und intellektuelle Absturz der republikanischen Politik: Demokratie im Social-Media-Zeitalter funktioniert nicht, weil der Souverän offenkundig nicht zu rationalen Entscheidungen fähig ist, wenn die Hälfte der US-Amerikaner Feuer und Flamme für debile Kriminelle ist.

Freitag, 21. Juni 2024

Geschundene Generation.

Das beobachte ich in den letzten Jahren immer wieder in meiner Generation, wenn die Eltern mit Ende Achtzig, Anfang Neunzig wegsterben und zum Schluß dement und wieder kindlich werden. Die Frauen und Männer der Generation ab 1930, die gerade eben zu jung waren, um als Soldaten im Weltkrieg verheizt zu werden, scheinen auf den ersten Blick großes Glück mit dem Zeitpunkt ihrer Geburt zu haben.

Viele verstanden als kleine Kinder das Grauen und die Gefährlichkeit nicht, empfanden die unmittelbare Nachkriegszeit sogar als großes tolles Abenteuer. Sie hatten mehr Freiheiten, als vorherige Generationen, weil die alte Ordnung zusammengebrochen war, konnten in den Trümmern spielen und unter Umständen sogar hilfreich sein.

Meine Eltern wurden beide kurz vor dem Krieg geboren; mein Vater allerdings in den USA; ihm blieben damit die direkten Kriegshandlungen erspart. Sein Vater, mein Opa väterlicherseits, überlebte allerdings nicht. So wurde mein Vater im Alter von sieben Jahren Halbwaise.

Meine Mutter war mit Abstand die Jüngste; ihre älteste Schwester war ganze 26 Jahre älter als sie. Ihre erwachsenen Geschwister erlebten das Nazi-Grauen bewußt, zwei überlebten es nicht.

Während des Krieges, bekam die Firma ihres Vaters, meines Opas, einige Sowjetische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter geschickt. Mein Opa war entsetzt, weil die völlig abgemagert waren. Er schickte sie alle zu seiner Frau, meiner Oma nach Hause, die in einem relativ großen Haus allein mit meiner kleinen Mutter wohnte, weil die älteren Kinder alle schon erwachsen und zu irgendwelchen Diensten verpflichtet waren. Sie sollte die Sowjetgefangenen aufpäppeln. Sie verstanden sich gut. Während meine Oma für Lebensmittel sorgte, setzte sie „die Russen“ als Babysitter ein und die Gestapo, die irgendwann in der Firma auftauchte, weil es Gerüchte gab, mein Opa hätte sie Russen „verschwinden lassen“, fuhr daraufhin raus zu meiner Oma, wo sich die „Gefangenen“ entspannt am kleinen Gartenteich sonnten und mit meiner siebenjährigen Mutter planschten. Die Gestapo war not amused.

Ich habe meine Mutter natürlich oft gefragt, ob sie das nicht eigenartig fand, plötzlich mehrere fremde Soldaten im Haus gehabt zu haben, von denen keiner deutsch oder englisch sprach.

Aber nein, das war die schönste Zeit für sie, weil sie als Nachzögling überhaupt keine Aufmerksamkeit bekam. Die älteren Geschwister und Eltern waren rund um die Uhr mit irgendwelche dringenden und gefährlichen Dingen beschäftigt; niemand hatte Zeit, sich um die kleine Schwester zu kümmern.
Bis die Russen kamen, die den ganzen Tag nur für sie da zu sein schienen, immer mit ihr spielten, mit ihr sangen und immer neue Spiele kannten.

Als der Krieg vorbei war, startete sie zum perfekten Zeitpunkt in das Erwachsenenleben. Man war nun frei, konnte reisen und ihr Leben lang ging es wirtschaftlich immer bergauf. Es waren die klassischen Gründerjahre. Viele Bekannte meiner Mutter machten sich auf ganz natürliche Weise als Maurer, Maler und ähnliches selbstständig, eröffneten einen Laden. Man musste schließlich irgendwie den Schlamassel, den die Nazi-Elterngeneration angerichtet hatte, wieder aufräumen. Das Wirtschaftswunder setzte schnell ein; viele, die mit nichts angefangen hatten, wurden im Laufe ihres Lebens sehr wohlhabend.

Als die Jahrzehnte währende Glückszeit mit dauerhaften Frieden in Europa und kontinuierlichem ökonomischen Wachstums endete; als die Rechnung in Form von Klimawandel, Globalisierung, Umweltzerstörung, Trump, Brexit, Pandemie, Putin, Fake News, Krieg und Flucht-Migration für das schöne lange Leben kam, war die Kriegskindergeneration gerade so alt, daß sie ohnehin wegstarb oder in Demenz versank.

Was für ein Glück es doch war, in den 1930ern geboren zu werden! Für die Babys des 21. Jahrhunderts sieht es hingegen duster aus, und zwar zappenduster.

Im höheren Alter zeigen die Angehörigen meiner Elterngeneration allerdings doch einige Beschädigungen. Verschüttete Traumata, die im hohen Altern wieder durch ihre verkalkten Hirne spuken.
Meine Mutter starb zwar bevor sie dement wurde, aber sie beschäftigte sich zum Schluß intensiv mit ihrer Korrespondenz aus ihrer Teenagerzeit. Anfang der 1950er Jahre; wieder waren alle zu beschäftigt für sie; schickte man sie in ein Internat, in dem sie mehrfach von Lehrern und dem Schuldiener vergewaltigt wurde.

Wie alle Mädchen zu dieser Zeit, war sie völlig unaufgeklärt, hatte keine Ahnung, was ihr geschah. Sie konnte auch mit keinem drüber reden. Als einer der Peiniger wieder in ihr Zimmer kam, war sie aber entschlossen, das nicht noch einmal zuzulassen und rammte ihm ihr Knie mit solcher Gewalt zwischen die Beine, daß er ohnmächtig wurde.

Die Schulleitung war entsetzt über die freche Göre, schickte böse Briefe an die Eltern. Meine Mutter konnte ihren Eltern aber nicht sagen, was vorgefallen war. Undenkbar. Sie deutete es aber in einem Brief an ihren älteren Bruder an, der daraufhin zu ihr reiste und ihr eine Standpauke hielt! Es sei absolut ungehörig solche Dinge anzusprechen und keineswegs dürften jemals ihre guten Eltern davon erfahren.

Der Bruder, nur wenige Jahre älter, gibt sich in den Briefen aus der Zeit zwar als freundlich, aber gleichzeitig auch unmissverständlich als ihr Befehlsgeber. Sie hatte sich nach seinen Anweisungen zu richten und stellte die unterschiedlichen Rollen nicht in Frage.

Und natürlich arbeite er auch in Papas Firma, die er allein erbte, weil er der einzig überlebende Junge war. Daß seine Schwestern auch irgendwas erben könnten, kam niemanden in den Sinn.
Ich bin heute fest davon überzeugt, daß meinem Opa in dieser Hinsicht kein Vorwurf zu machen ist. Er war ein Kind des 19. Jahrhunderts. Da kam man nicht auf die Idee, Töchtern ein Geschäft zu vererben.

Ich vergleiche das gern mit Schamhaarrasur: Wenn ich heute im Fernsehen/Socialmedia zufällig mitbekomme, daß Teens und Twens allesamt rasierte Achseln und Geschlechtsteile haben, fällt mir auf, daß ich mich in dem Alter nicht etwa gegen das Rasieren des Skrotums entschieden habe. Der Gedanke daran existierte gar nicht. Natürlich war ich auch mit anderen Jungs in der Sportumkleide oder im Schwimmbad, aber ich schwöre, daß ich erst über 30 werden musste, bevor ich bewußt die Achseln eines anderen betrachtete. Die 99Luftballon-Nena aus den frühen 80ern fällt selbst mir jetzt, ob der buschigen Achselbehaarung auf. Aber vor 40 Jahren fand ich das weder gut, noch schlecht, sondern gar nicht. Man achtete nicht auf sowas. In vielerlei Hinsicht ist es gut, sich Dingen bewußt zu werden. In den 1970ern schnallte niemand seine Kinder im Auto an, rauchte dabei ununterbrochen Zigaretten, deren Qualm man den Kleinen in die Lungen blies und im Fernsehen tranken sie alle tagsüber harten Alkohol. Gut, daß wir dafür sensibler sind und das nun nicht mehr tun. Ob rasierte Achseln für 13-Jährige lebensnotwendig sind, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Als mein Opa starb, existierte im Achselhöhlen-Sinn auch kein Missmut meiner Mutter, leer ausgegangen zu sein. Das war der absolute Regelfall und es wäre äußerst merkwürdig gewesen, die Töchter dem Sohn vorzuziehen. Sie hatte dafür auch nicht die Ausbildung erhalten, sondern auf der Hauswirtschaftsschule kochen und nähen gelernt. Gut für sie, so konnte sie leichter einen passenden Mann finden, der sie ernährt. So war es geplant.

Andere Frauen der Generation meiner Eltern mussten auch erst die 80 überschreiten, um sich klar zu werden, wie drastisch sie benachteiligt waren, indem sie nur Volksschule machten und die Brüder zur Uni geschickt wurden. Indem sie beispielsweise ganz selbstverständlich ihre Eltern pflegen mussten und für die Familie zu putzen hatten, während ihre Brüder sich amüsierten.

Erst die nächste Generation, die Hippies, stellten die Geschlechterrollen in Frage.

Die berühmten 68er, Dutschke und Co, die Kommune 1, der langhaarige Schrecken der CDU, war noch völlig patriarchisch orientiert. Die Jungs diskutierten, protestierten, marschierten. Die Mädchen waren Models und hübsch und stets kopulationswillig. Typischerweise spricht man bei der ersten RAF-Generation auch von der „Baader-Meinhof“-Bande, weil man Andreas Baader ganz selbstverständlich  als den Anführer betrachtete. Die treffendere Bezeichnung wäre „Ensslin-Meinhof“ gewesen. Neben Ulrike Meinhof, war Gudrun Ensslin die führende Köpfin.

So wie es für meine Muttergeneration vorgesehen war, Hausfrau zu werden und nicht etwa selbst Karriere zu machen, so wie sie über sexuelle Übergriffe zu schweigen hatte, war es auch mit körperlicher Gewalt gegen Kinder, die so viele Menschen dieser Generation erlebten. „Das war eben so“. Dafür machte man seinem Vater keinen Vorwurf.

Paul Maar (* 13. Dezember 1937 in Schweinfurt), der berühmte Sams-Autor, spricht anlässlich seines 2020 erschienenen autobiographischen Werks Wie alles kam – Roman meiner Kindheit. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, mit seinem Sohn Michael (64) und dessen Sohn Bruno (24) im SPIEGEL über die Vor- und Nachteile seiner „Kriegskindergeneration“. Paul Maar wurde ebenfalls von seinem prügelnden Vater schwer misshandelt und auch nicht von der Mutter verteidigt. Vorwürfe will er seinen Eltern aber nicht machen. Denn „es war ja nun mal so damals“. Die Kirche verlangte es sogar ausdrücklich, seine Kinder zu verprügeln.

So wuchs die Generation auf.

[….] Paul: Mein Vater hatte in Schweinfurt ein Maler- und Verputzergeschäft. Nach dem Frühstück fuhr er die einzelnen Baustellen ab. Und wenn es nicht gut gelaufen war, wenn jemand zum Beispiel die falsche Farbe verwendet hatte – dann musste man aufpassen. Ich sah’s an seinem Gesichtsausdruck: Da gab es sehr schnell, schon bei Kleinigkeiten, eine Ohrfeige. Oder Prügel. Das hat mir, nun ja, geschadet. Ich habe gelernt, die Stimmung zu lesen und mich anzupassen, sobald mein Vater das Haus betrat. Mich unsichtbar zu machen, unauffällig mit der Tapete zu verschmelzen, in irgendeiner Ecke. Ich habe Jahre gebraucht, um das wieder loszuwerden: zurückhaltend zu sein, mich nicht in Gespräche einzumischen; mich unsichtbar zu machen. Ich konnte lange nicht auf andere Menschen zugehen. Besonders brutal war, dass mein Vater nicht nur hart zuschlug, sondern mich manchmal auch auf meine Bestrafung hat warten lassen.

SPIEGEL: Wie sah das aus?

Paul: Nehmen wir einen konkreten Fall: Bei mir in der Klasse gab es einen Jungen, der ein Jahr älter war als wir anderen, und deswegen auch stärker. Wir hatten denselben Heimweg. Ich trug eine Pudelmütze mit einem Bommel obendrauf, die hat er mir dann über den Kopf gezogen und hinten zugeknotet, sodass ich kaum Luft bekam. Und dann hat er mich wie sein Pferdchen geführt, nach rechts, nach links. So ging das vielleicht vier, fünf Minuten lang. Plötzlich ließ er die Mütze los und rannte weg. Ich nahm einen Erdklumpen – »du Schwein, du Schuft!« – und warf ihn hinter dem Jungen her. Dann erst habe ich gesehen, warum er mich losgelassen hatte: weil auf der anderen Straßenseite gerade mein Vater auf seinem Motorrad vorbeifuhr. Ich empfand ein Gefühl der Dankbarkeit, mein Vater hatte mich gerettet.

SPIEGEL: Und dann?

Paul: Er kam zu mir herüber und sagte: »Ich habe gesehen, dass du mit Steinen geworfen hast. Du weißt genau, was passiert, wenn du mit Steinen wirfst. Geh schon mal vor in die Waschküche und hol den Schlauch raus.« Mein Vater hatte sich den extra angefertigt, er hatte einen alten Gartenschlauch genommen und ein Stück abgeschnitten. »Ich komm nach dem Mittagessen«, sagte er, »dann wirst du sehen, was es für Folgen hat, wenn man mit Steinen wirft.« Es war nicht die Regel, dass er erst essen wollte. Es kam auch vor, dass er mich am Kragen packte und direkt runterschleppte in die Waschküche und die beiden Türen schloss, damit die Nachbarn meine Schreie nicht hörten, da legte er schon Wert drauf.

Bruno: Dass du als Kind von deinem Vater verprügelt worden bist, wusste ich nicht. Das habe ich erst aus deinem Buch erfahren. Ich ahnte immer dunkel, dass es mit diesem Opa schwer gewesen sein muss. Aber was das genau hieß, war mir nicht klar.

Paul: Ich war so feige, dass ich, selbst wenn es nicht so ganz arg wehgetan hat, besonders laut geschrien habe, weil ich hoffte, dann würde er aufhören. Ein bisschen habe ich mich dafür verachtet, weil ich in dem Moment die Verachtung meines Vaters gespürt habe, der sicherlich gedacht hat: Was habe ich da für einen Schwächling herangezogen, der so rumbrüllt, nur weil ich ihm ein bisschen den Hintern verhaue.

SPIEGEL: Hat Ihre Mutter Ihnen beigestanden?

Paul: Manchmal, wenn ich weinend aus dem Keller hochkam, hatte sie verweinte Augen, dann wusste ich: Sie hatte meine Schreie von unten gehört. Aber sie hat sich nie gegen meinen Vater aufgelehnt. Ich habe ihr manchmal, ohne dass ich das ausgesprochen hätte, übel genommen, dass sie nie zu ihm gesagt hat: Du kannst, du darfst den Paul doch nicht so hauen!

Michael: Sie war konfliktscheu. Sie wollte Frieden halten und hat alles vermieden, was ihn zum Aufflammen hätte bringen können. Aber es wäre für sie nie infrage gekommen, sich von ihm zu trennen, sich scheiden zu lassen. Das war jenseits ihres Horizonts. Die Vorstellung allein war undenkbar.

Paul: Vor allem war sie sehr katholisch. Es gibt ein Bibelzitat: Wer sein Kind liebt, der züchtigt es. Das hat der Pfarrer auf der Kanzel erzählt: Die Mütter seien zu weich, sie sollten härter durchgreifen. Ich weiß nicht, ob ich das Prügeln damals überhaupt als Unrecht empfunden habe. Es war selbstverständlich, dass man geschlagen wurde.

Michael: Ich finde, du hast genau recht. Kinder haben keinen Vergleich. Die wachsen so auf, wie sie aufwachsen, und denken: Das ist halt so. Das war die Zeit.  […..]

(Spiegel, 16.06.2024)

Donnerstag, 20. Juni 2024

Vom Elend profitieren

Sie sind natürlich unrettbar verloren. Die Linken werden auch in ihren Stammbundesländern des Ostens einfach verschwinden, weil sie zwischen AfD und BSW zerquetscht werden. Es ist die Strafe dafür, die völkische Sahra-Schlange so viele Jahre an ihrem roten Busen genährt zu haben.

Äußerst bedauerlich, denn es gibt immer noch richtig gute Linke-Politiker, deren Stimmen in unser schauerlichen Rechts-Republik unbedingt gehört werden müssen. Martina Renner, Jan Korte, Heidi Reichinnek, Ates Gürpinar und Petra Pau zum Beispiel. Angesichts der Aussichtslosigkeit, nach der Bundestagswahl erneut für die Linke in den Bundestag einzuziehen, wünsche ich mir als Sozialdemokrat, die fünf Genannten und ihre Gleichgesinnten könnten sich einen Ruck geben und in die SPD-Fraktion übertreten. Bei den Bundestags-Sozis gibt es so viele gute junge, gegen Rechts engagierte Leute – Klüssendorf und Mesarosch zum Beispiel – daß Reichinnek und Co wunderbar mit denen zusammenarbeiten könnten. Sie beklatschen sich jetzt schon gegenseitig.

Heidi Reichinnek ist eine der ganz wenigen links von AfDBSW, die auf X und TikTok Reichweite mit politischen Themen erzielen. Da ich auf den beiden Plattformen nicht vertreten bin und das auch nicht will, folge ich ihr auf Instagram und lerne immer mal wieder etwas dazu.
So klärte sie vor einer Woche über die Firmen „European Homecare“ und „Serco“ auf.

Für die European Homecare GmbH (EHC), 2.000 Mitarbeiter, 1989 in Essen gegründet, könnte es kaum besser laufen. Die EHC war lange ein Familienbetrieb, der inzwischen in zweiter Generation vom Sascha Korte geführt wird, aber im März 2024 für 40 Millionen Euro von dem britischen Rüstungskonzern SERCO (Umsatz 5 Milliarden Euro) aufgekauft wurde. Als Tochterunternehmen floriert Kortes Firma.

Es ergeben sich dabei im Sinne des Kapitalismus hervorragende Synergien, denn die Briten stellen die Waffen her, die in Krisenregien die Kriege ermöglichen, die Menschen zur Flucht zwingen. Hier kommt die Tochter EHC ins Spiel, die in Deutschland 120 Flüchtlingsunterkünfte für die von Serco-Waffen Vertriebenen betreibt, so daß die Aktionäre ein zweites mal durch das Elend anderer abkassieren.

Serco betreibt auch in Australien Flüchtlingslager, in denen die Insassen brutal misshandelt werden und immer wieder ums Leben kommen. All das ist lange bekannt.

[….]  Menschenrechtler von den Organisationen Human Rights Watch und Amnesty International werfen Serco in ihren Berichten unmenschliche Zustände in den Flüchtlingslagern Australiens vor. Besonders auf der Weihnachtsinsel kritisieren sie fehlende Unterbringungsmöglichkeiten und mangelnde medizinische Versorgung. In den „Internierungslagern“ Australiens und auf Papua-Neuguinea bestehe ein „strukturelles Menschenrechtsproblem“, heißt es auf humanrights.ch. Durch die weltweite Zunahme an Flüchtlingen habe sich die Lage zudem verschärft, da immer mehr Menschen auf den Inseln festgehalten werden. […..]

(Tagesspiegel, 09.10.2016)

Das passt wunderbar zusammen mit der menschenverachtenden EHC-Philosophie der Kortes, die ebenfalls immer wieder mit widerlichen Misshandlungen der Flüchtlinge Schlagzeilen machen.

[…..] Nach den Übergriffen auf Asylbewerber haben Ermittler die Firmenzentrale des Flüchtlingsheim-Betreibers European Homecare (EHC) in Essen durchsucht. Der Geschäftsführer des in die Kritik geratenen Sicherheitsunternehmens SKI räumte Schikanen gegen Flüchtlinge ein.

Es sei nach Beweisen im Zusammenhang mit den Vorfällen in Burbach gesucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen, Johannes Daheim. In Burbach sollen private Wachleute Flüchtlinge misshandelt und gequält haben.

Nicht genannte Sicherheitskräfte hatten zuvor gegenüber dem WDR-Magazin "Westpol" Vorwürfe gegen EHC erhoben und behauptet, das Unternehmen sei über Strafmaßnahmen gegen Flüchtlinge informiert gewesen und habe sie sogar teilweise selbst angeordnet. [….]

(Rheinische Post, 06.10.2014)

[….] Ein Unternehmen, an dem sich erklären lässt, wo einige der größten Probleme bei der Flüchtlingsunterbringung liegen, ist die Firma European Homecare aus Essen. Nach eigenen Angaben betreibt das mittelständische Unternehmen aktuell 80 Einrichtungen für Geflüchtete und Wohnungslose in ganz Deutschland. 2015 stieg der Umsatz von rund 39 Millionen auf fast 178 Millionen Euro. Der Nettogewinn fiel fünfmal so hoch aus wie 2014: Rund 26 Millionen Euro blieben übrig. Für Personal gab die Firma in dem Jahr 35,5 Millionen aus, 20 Prozent des Umsatzes. European Homecare, so Pressesprecher Klaus Kocks in einem Interview mit dem Spiegel, sei der „Aldi unter den Anbietern.“ Nur die Umsatzrendite, so Kocks, sei besser als die des Discounters.

Auch in einem anderen Bereich ist European Homecare führend, gegen das Unternehmen gibt es eine rekordverdächtige Anzahl strafrechtlicher Vorwürfe:

Burbach, Nordrhein-Westfalen, 2014: Zehn Mitarbeitern der European Homecare und sechsundzwanzig Mitarbeitern des zuständigen Wachdienstes, der durch das Unternehmen beschäftigt war, wird vorgeworfen, Bewohner genötigt und misshandelt zu haben. Geflüchtete sollen in ein „Problemzimmer“ eingesperrt und gequält worden sein. Ein Handyfoto zeigt, wie einer der Wachmänner seinen Stiefel in den Nacken eines Geflüchteten drückt, der am Boden liegt. Es kommt zur Anklage. Das Hauptverfahren hat noch nicht begonnen.

Finnentrop, Nordrhein-Westfalen, 2016: Einem Heimleiter wird vorgeworfen, eine Syrerin, die er in der Unterkunft in Finnentrop kennengelernt hat, viermal vergewaltigt zu haben. In E-Mails hat er sich als „Dr. med“ ausgegeben, obwohl er nie Medizin studiert hat. Der Niederländer ist, schon bevor er beginnt, in Finnentrop für European Homecare zu arbeiten, 19-mal strafrechtlich auffällig geworden. Für eine Verurteilung reichen die Beweise nur im Anklagepunkt des Titelmissbrauchs. Das Landgericht Arnsberg verurteilt ihn zu neun Monaten auf Bewährung.

Niederkrüchten, Nordrhein-Westfalen, 2017: Das Unternehmen hält sich nicht an den vertraglich mit dem Land vereinbarten Personalschlüssel, stellt die Bezirksregierung Düsseldorf bei Kontrollen fest. Zu wenige Mitarbeiter betreuen zu viele Bewohner. Außerdem kassiert European Homecare gleichbleibend viel Geld von der Stadt, auch wenn die Unterkünfte nicht voll belegt sind. Die Bezirksregierung reduziert daraufhin die Zahlungen.

Essen, Nordrhein-Westfalen, 2017: Das Unternehmen stellt einen gelernten Lehrer für Biologie und Chemie zunächst als Betreuer ein. Dann teilt European Homecare ihm in einem Schreiben mit, dass er ab sofort auf der Stelle des Sozialpädagogen arbeitet, obwohl er den entsprechenden Abschluss nicht hat.

Oft werden die Betroffenen unter Druck gesetzt

Trotz alldem wurden auch im Sommer 2017 neue Verträge an European Homecare vergeben.  […..]

(taz, 13.11.2017)

Leider ist es in weiten Teilen von Politik und Urnenpöbel Konsens, mit noch viel mehr Härte gegen geflüchtete Menschen vorzugehen, deren Fluchtursachen wir mit erschaffen haben.

Umso wichtiger, daß neben den wenigen Hilfsorganisationen, wie Pro Asyl oder dem Flüchtlingsrat, mit den Linken auch noch Parlamentarier existieren, die sich damit nicht abfinden und den antihumanistischen Alptraum anprangern.

[….] Betreuungsdienstleister ORS und European Homecare wollen sich künftig gemeinsam als Markt- und Qualitätsführer präsentieren, beide Gruppen sollen tTeil des Serco Konzerns werden.

Serco steht in der Kritik aufgrund der Bedingungen in von ihnen betriebenen Einwanderungshaftanstalten. Berichte beinhalten überfüllte Unterkünfte, mangelnde medizinische Versorgung und unzureichende Lebensbedingungen. Zusätzlich gibt es Vorwürfe bezüglich der unangemessenen und menschenrechtsverletzenden  Behandlung von Asylsuchenden und Flüchtlingen durch das Personal in den Einrichtungen.

 Menschenrechtler von den Organisationen Human Rights Watch und Amnesty International werfen Serco in ihren Berichten unmenschliche Zustände vor, wie beispielsweise in ihren Flüchtlings- und Internierungslagern in Australien.  Geflüchtete berichten über sexuellen Missbrauch, Misshandlungen und menschenunwürdige Behandlungen durch das Personal.

Mit der Übernahme der ORS und European-Homecare Group, wird der umstrittene Konzern samt seiner Policies nun auch in Deutschland tätig.  [….]

(FRNRW, 26.01.2024)

Mittwoch, 19. Juni 2024

Der Weg zu Gott

Rudolf Gehrig (* 1993), Hardcore-Katholiban beim Cringe-Sender EWTN, wurde im radikalen Anti-Abtreibungs-Milieu sozialisiert, demonstrierte schon als Kind bei den „Marsch für das Leben“-Fanatikern. 



Aber im zarten Alter von 17 Jahren kam ihm und einigen Freunden plötzlich die Erleuchtung, wie man ein für allemal Schwangerschaftsunterbrechungen stoppt. Mit täglichen „Gebetsstürmen“ gemeinsam um 20 Uhr. Sein Motto: „Gebete sind die radikalste Form der Einmischung“.

AIAC - ABORTION IS A CRIME

[….]  Beten ist die radikalste Form, sich einzumischen. Dies sagte der 18-jährige Rudolf Gehrig aus Würzburg, als er in Meran den Preis des Lebens 2012 verliehen bekam. Er hatte mit zwei weiteren Jugendlichen im sozialen Netzwerk Facebook die Aktion AIAC (Abortion Is A Crime - Abtreibung ist ein Verbrechen) gestartet und eine Seite zum Lebensschutz eingerichtet. Seit über einem Jahr beten aufgrund dieser Initiative jeden Abend Jugendliche ein Vaterunser für das ungeborene Leben, für die Frauen, die den verhängnisvollen Schritt der Kindstötung schon getan haben, für alle, deren Leben bedroht ist [….]

(Kathnet, 25.05.2012)

Aus seiner Sicht offenbar logisch. Denn Gott liest nicht die Süddeutsche Zeitung oder folgt Rudis Facebook-Postings, aber er hört beruflich auf Gebete. Rudi musste ihm also nur mitteilen, daß einige Teenager in Unterfranken diese Vorbehalte wider des  Abruptio graviditatis hätten und mit einem Fingerschnipp könnte Gott das Problem abschaffen.

Dann geschah allerdings etwas völlig Unvorhergesehenes: Trotz der Gebetsstürme aus dem Lager der Pickligen und dieser radikalsten Einmischung in Gottes Angelegenheit, hörten die Abtreibung NICHT von eben auf jetzt auf!
Wie konnte das sein?

Wie sich herausstellte, soll man zwar dauernd beten, aber offenbar ist der einzige Zweck des Unterfangens, damit die Hände vom Masturbieren abzuhalten. Die Handlungen des Allmächtigen kann man aber nicht damit beeinflussen, da dieser a) ohnehin allwissend ist und somit gar nicht der Wunschübermittlung per Gebet bedarf, da er das ohnehin alles schon weiß und b) ist der Lauf der Dinge grundsätzlich nicht per Gebet zu beeinflussen, weil alles schon vorbestimmt ist.

Wer das als widersprüchlich empfindet, hat damit, c), einen weiteren Beweis der generellen Vorbestimmtheit, da Gottes Wege unergründlich sind.

Man sollte also Gott einfach nicht so mit der Beterei auf den Sack gehen, obwohl er natürlich schon weiß, daß ihm auf sein Gehänge getreten wird, weil es vorbestimmt ist. Vermutlich nerven ihn daher Gebete, Gottesdienste und Pilgerreisen umso mehr.

Diese ganze Pilgerreiserei ist dem Allmächtigen möglicherweise ohnehin zu penetrant.

Wenn Christen in Busladungen anrücken, fühlt sich der Mann im Himmel gestört.

Muß man verstehen. In seinem Alter. Dank seiner Superkräfte, kann er sich aber auch mal dieser lästiger Bittsteller entledigen, wenn sie zu sehr nerven.

 

[….] Tragisches Ende einer Pilgerfahrt: Bei einem schweren Busunglück am ungarischen Plattensee sind in der Nacht zu gestern 19 Reisende aus Polen ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Kinder. [….]  Der Reisebus aus Lublin war auf dem Weg zum Marien-Wallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. […..]

(HH Abla, 02.07.2002)

 

[….] Mindestens 13 Menschen sind am Freitag beim Zusammenstoß eines Busses mit einem Lastwagen nahe dem ostpolnischen Bialystok ums Leben gekommen.

Elf der Opfer sind Jugendliche, die auf Pilgerfahrt unterwegs zum Wallfahrtsort Tschenstochau waren. [….]

(FAZ, 30.09.2005)

 

[….]  Pilgerfahrt in den Tod: Ein Bus mit polnischen Pilgern ist am Sonntag in den französischen Alpen in ein Tal gestürzt und ausgebrannt[….] 26 Insassen starben. Die anderen 25 wurden schwer verletzt. Vielen von ihnen wurden nur wenig Überlebenschancen eingeräumt. „Die Opfer mit schweren Verbrennungen wurden mit Hubschraubern zu Spezialkliniken in Marseille und Lyon transportiert“, teilte die Präfektur mit. [….] „Überall liegen Leichen. Das ist wie das Ende der Welt. So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte ein Augenzeuge dem Sender France-Info. Mehrere Opfer wurden von den Fluten der Romanche mitgerissen und konnten erst nach stundenlanger Suche geborgen werden.

[….] Die jetzt verunglückten 49 polnischen Pilger und zwei Busfahrer waren auf der Rückreise von einer Tour zu katholischen Pilgerorten in Frankreich und auf der iberischen Halbinsel. Sie hatten die Nacht in Notre-Dame-de-la-Salette etwa 50 Kilometer südlich von Grenoble verbracht. Dort findet gerade eine Begegnung von Priestern und Gläubigen aus Polen, Russland, der Ukraine, Großbritannien und Frankreich statt. [….]

(dpa, 22.07.2007)

 

[….] Tödliches Ende einer Pilgerfahrt. Auf dem Rückweg von dem portugiesischen Marien-Wallfahrtsort Fátima sind bei einem Busunglück im Osten des Landes 15 Rentner getötet und 23 verletzt worden, 5 von ihnen schwer. Die 60 bis 75 Jahre alten Opfer, allesamt Portugiesen, gehörten der Seniorengruppe einer Erwachsenen- Universität an. [….]

(Handelsblatt, 06.11.2007)

 

[….] Tödliches Ende einer Pilgerreise. Ein voll besetzter Reisebus rast auf einer Autobahn in der Nähe von Neapel in ein Stauende und stürzt von einer Brücke. Mindestens 38 Menschen kommen ums Leben.

[….] Die Reisegruppe hatte eine Pilgerreise in den Ort Pietrelcina unternommen und befand sich auf der Rückreise nach Neapel. [….]

(taz, 29.07.2013)

 

[…] Tragisches Ende einer Pilgerreise: Bei einem Busunglück sind im Südosten Spaniens mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 40 weitere Insassen des Busses wurden verletzt. Das Unglück war der schwerste Busunfall in Spanien seit mehr als zehn Jahren.

Der Bus war in der Nacht in der Nähe von Murcia von der Fahrbahn abgekommen und eine 15 Meter tiefe Böschung hinabgestürzt. Die Ursache ist noch unklar. Die Insassen des Busses waren auf dem Rückweg von einer Pilgerreise nach Madrid.

Der 36-jährige Gemeindepfarrer, der die Reise organisiert hatte, war nach Angaben der Rettungsdienste unter den Toten. [….]

(Stuttgarter Zeitung, 09.11.2014)

 

[….]  Pilgerreise in Madagaskar. [….] Bei einem schweren Busunglück auf dem afrikanischen Inselstaat Madagaskar sind 21 Menschen ums Leben gekommen und 118 verletzt worden.

An Bord seien junge Christen auf dem Weg zu einem Jahrestreffen gewesen. [….]

(Blick, 01.08.2017)

 

Aber auch die Kirchen selbst sind nicht gerade sicher. Gott ist berüchtigt für seine Launen.

 

[….] Tödlicher Granaten-Angriff in Diplomaten-Kirche. Die Terroristen stürmten während der Predigt ins Gotteshaus und warfen Handgranaten: Bei einer Terror-Attacke auf eine Ausländer-Kirche in Islamabad sind mindestens fünf Menschen getötet worden, darunter zwei Amerikaner. [….]

(Spon, 17.03.2002)

 

[….] Bei einer blutigen Geiselnahme in einer irakischen Kirche sind in der Nacht zum Montag 55 Menschen ums Leben gekommen. Die ehemalige Umweltministerin und christliche Aktivistin, Pascale Warda, sagte, 50 Christen seien in der Sajjidat-al-Nadscha-Kirche getötet worden. Mit ihnen starben fünf Geiselnehmer und mehrere Angehörige der Sicherheitskräfte. [….]

(Welt, 01.11.2010)

 

[….] Beim Einsturz einer Kirche in Uyo im Süden von Nigeria sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Regionale Medien gaben die Zahl der Todesopfer zwischen 50 und 200 an.

Die amtliche Agentur NAN berichtete am späten Samstagabend von insgesamt 60 Toten, andere Agenturen von bis zu 200. Auch Stunden nach dem Unglück bargen Suchmannschaften Opfer aus den Trümmern des Gotteshauses, das am Samstagmittag aus noch unbekannter Ursache während eines Gottesdienstes eingestürzt war.

Augenzeugen berichteten, das noch im Bau stehende Gebäude sei mit Gläubigen voll besetzt gewesen. Rund 30 Minuten nach Beginn des Gottesdienstes sei zunächst das Dach eingestürzt, ehe das gesamte Gebäude zusammenfiel. [….]

(BZ, 11.12.2016)

 

[….] Tödlicher Unfall in der Kirche Santa Croce in Florenz. Herabfallende Steine haben einen spanischen Touristen in der berühmten Kirche Santa Croce in Florenz erschlagen. Die Kirche wurde nach dem tragischen Unglück geschlossen. [….]

(BR24, 19.10.2017)

 

[….] Bluttat im Gottesdienst – Texas trauert um 26 Tote

[….] Pastor Frank Pomeroy ist an diesem Sonntag nicht in der Kirche. Aber seine 14-jährige Tochter sitzt im Gottesdienst. Es ist Mittag in Sutherland Springs im US-Bundesstaat Texas. Draußen steigt in diesem Moment ein Mann aus einem Auto. Er ist ganz in schwarz gekleidet, trägt eine kugelsichere Weste. In seiner Hand hält er ein Gewehr. Er schießt. Dann betritt er das Gotteshaus. Er schießt weiter. Mindestens 26 Menschen sterben. Zahlreiche weitere werden verletzt. Das jüngste Opfer ist fünf Jahre alt, das älteste 72. [….]

(dpa, 06.11.2017)

 

[…..] Tote nach Attentat auf Gottesdienst in Nigeria. Mindestens 16 Menschen sind bei einem Attentat im Süden Nigerias gestorben. Nach dem Neujahrsgottesdienst haben Unbekannte das Feuer auf die Gläubigen eröffnet – wer die Täter waren, ist noch unklar. […..]

(katholisch.de, 02.01.2018)

 

[….] Ruanda: 16 Tote nach Blitzeinschlag während Gottesdienst. Ein Blitz hat in Süden Ruandas während des Gottesdienstes in einer Kirche eingeschlagen. 16 Menschen starben, mehrere wurden verletzt. [….]

(Morgenpost, 11.03.2018)

 

Was will uns Jesus („Gott ist Liebe“) mit all den Massakrierten im Gottesdienst eigentlich sagen?  Offenbar ist es lebensgefährlich christliche Gottesdienste zu besuchen.

Vorzeitig zu fliehen, kann aber auch tragisch enden.

 

[…] Drama am Rande eines Gottesdienstes in Glinde bei Hamburg: Zwei Kinder sind am Freitagmittag in ein Regenrückhaltebecken gefallen und untergegangen. […] Stundenlang kämpften die Ärzte um ihr Leben – vergeblich. […] Nach ersten Erkenntnissen hatten die Kinder (5 und 6 Jahre alt) einen großen Gottesdienst in einem nahegelegenen Hotel verlassen, mit dem Hinweis, auf die Toilette zu müssen. […] In dem Hotel habe eine europaweite Veranstaltung einer afrikanischen christlichen Gemeinschaft mit etwa 300 Teilnehmern stattgefunden, so der Feuerwehrsprecher. Der anwesende Priester habe nach dem Unfall die Seelsorge übernommen. Zwei Frauen, vermutlich die Mütter der Kinder, seien kollabiert und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden, sagte der Sprecher. […]

(Mopo, 11.08.18)

G*tt kann aber mit seinen Christenschafen noch froh sein. Denn die Luschis beten immer weniger, gehen seltener auf Pilgerreisen und in Gottesdienste.

Kollege Allah ist komplett am Arsch, weil seine Schafe beten und pilgern MÜSSEN.

Das nervt ja mal richtig! Dabei gibt auch Allah klare Signale, was er vom ewigen Ringelreih-Tanz um die Kaaba in Mekka hält.

[….] Die Statistik zeigt die Anzahl der Todesopfer bei Unglücken während der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch im Zeitraum der Jahre von 1990 bis 2015. Bei der Massenpanik in Mina nahe Mekka am 24. September starben mindestens 717 Pilger. Laut Behördenangaben entstand die Massenpanik, als sich zwei Pilgergruppen auf dem Weg vom und zum Ort der symbolischen Teufels-Steinigung an einer Wegkreuzung in die Quere kamen. Der Hadsch ist die jährliche Pilgerfahrt gläubiger Muslime nach Mekka, an der laut Koran jeder Muslim einmal in seinem Leben teilnehmen soll. Er ist die fünfte Säule des Islam.   […..]

(Statista Research Department, 24.09.2015)

Die 2024er Hadsch verspricht wieder einmal besonders tödlich zu sein, da es im Land der weltweit größten Erdölreserven, also einem der Hauptverursacher der Klimaerhitzung, immer heißer wird.

[….] In der Großen Moschee von Mekka, an der Kaaba also, zeigte das Thermometer bis zu 51,8 Grad an. So meldete es das saudische Staatsfernsehen. Eine Temperatur, die Menschen gefährlich werden kann, ihr Körper kann sich nicht mehr abkühlen, sie erleiden einen Hitzschlag. Die Regierung des Königreichs mahnte die Pilger, den Kopf zu bedecken, genügend zu trinken, nicht allzu lange in der Sonne zu bleiben. Bloß gehört eben das, viele Stunden in der Sonne zu verbringen, zu den Ritualen – sie finden draußen statt. […..] Es ist nun die Klimakrise, die den Unterschied zeigt. Mit Geld, dem Zugang zu klimatisierten Räumen also oder zu medizinischer Versorgung, steigen die Chancen, den Hadsch zu überleben, das heilige Ritual an einem heißesten Orte der Welt. [….]

(SZ, 19.06.2024)

Mal sehen, ob der Rekordwert von 1990, als 1.426 Menschen bei der Hadsch starben, dieses Jahr überboten wird. An die Tausend Leichen sind schon gezählt.

[….] Wegen der extremen Hitze während der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch in Saudi-Arabien sollen bereits mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen sein. Allein aus Ägypten seien mindestens 600 Pilger wegen der hohen Temperaturen von bis zu 51,8 Grad gestorben, sagte ein arabischer Diplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Viele Angehörige suchten die Krankenhäuser verzweifelt nach vermissten Pilgern ab und befürchteten das Schlimmste.  […..]

(RP, 19.06.2024)

Allahu Akbar!

Halleluja.