Montag, 22. Mai 2017

Ganz einfach


Was hatten die Großen in der Welt nicht für Sorgen.
Wie würde man wohl mit Trump international zusammenarbeiten; diesem Kai aus der Kiste, der so offensichtlich nicht für Argumente der Vernunft empfänglich ist und unter dem Einfluss der katholofaschistischen Bannon steht?

Die Laune im Kreml, im Zhongnanhai und im Al-Murabba Palast hellte sich inzwischen aber merklich auf.

Wie sich herausstellte, ist Trump gar kein Ideologe, weil ihm dazu die Bildung fehlt. Er ist noch nicht mal ideologische beeinflussbar von den rechtsextremen Stephens (Miller und Bannon), da Trump zu dumm ist, um ihn briefen zu können.
Aus diesen Gründen lassen sich auch die Republikaner in House und Senat das totale Chaos im Weißen Haus bieten. Sie können nach Herzenslust rechtsideologische Gesetze verabschieden. Trump wird alles unterschreiben, weil er es ohnehin nicht versteht.

Für Regierungs- und Staatschefs in aller Welt bedeutet #45, daß sie es mit einem zu tun haben, den sie bequem lenken und manipulieren können.

Trump ist manisch gefallsüchtig. Er will unbedingt gelobt und bewundert werden. Versagt man ihm das, fängt er an zu toben und schlägt um sich. Umschmeichelt man ihn aber, gratuliert zu seinem größten Wahlsieg aller Zeiten, läßt er alles mit sich machen.
Die beiden Sergeis (Lawrow und Kisljak) zeigten letzte Woche wie das geht: Man schmiere dem Clownpräsidenten etwas Honig ums Maul und schon plappert der Gebummfidelte geheimste Informationen aus, die die Russen schon immer haben wollten.

Noch besser als umschmeicheln funktioniert Bestechung.
Dazu schiebt man einfach ein paar Millionen zum dem einzigen Menschen, der Donald Trump etwas bedeutet außer ihm selbst: Ivanka.


Xi Jinping begriff als Präsident des Landes, welches Trump im Wahlkampf am meisten beschimpfte, als Erster wie man sich Trump gefügig macht.
Er schob Ivanka während seines Besuchs in den USA mehrere exklusive Markenrechte in China zu.

[….]  Ivanka Trump Marks LLC [verfügt] nach aktuellem Stand über 16 registrierte Marken in der Volksrepublik. Mit diesen bekäme die "First Daughter" angeblich Monopolrechte für den Verkauf von Schmuck, Taschen und Wellness-Dienstleistungen in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP bekam die Firma an dem Tag den Zuschlag, als Ivanka Trump am 6. April abends mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida zusammensaß. [….]

Die Einnahmen sprudeln nur so; um zwei Drittel zogen Ivankas Verkäufe in China in den letzten 12 Monaten an. Genau wie ihr antimoralischer Vater kennt sie dabei keinerlei Skrupel. Der Renminbi rollt.

[….] 1 Dollar Stundenlohn: Ivanka Trump soll chinesische Arbeiter ausbeuten.
Ivanka Trump lässt ihre Kollektion in China produzieren - offenbar unter erschreckenden Arbeitsbedingungen. Hungerlöhne und 12-Stunden-Schichten seien an der Tagesordnung, so eine Arbeitsrechtsorganisation. [….]

König Salman, als Hüter der heiligsten Stätten des Islams und reichster und mächtigster Sunnit, war wie Xi indirekt eins der Hauptangriffsziele Trumps.
“Donald Trump calls for a total and complete shutdown of Muslims entering the United States” tönte er im Wahlkampf undversuchte sich als Präsident mehrfach (vergeblich) an einem Travel-Ban für Muslime.
Da kann ein Saudischer Herrscher schon nervös werden.
Aber Salman guckte sich bei Xi ab wie es geht.
Donald Trump steht auf Gold, Geld und Schmeicheleien.
Glücklicherweise verfügt das märchenhaft reiche Haus Saud über Gold-Paläste gegen die Mar A Lago ärmlich wirkt.
Und um den Sack zuzumachen, gab es wieder Millionen für Ivanka.

[….] Für Ivanka Trump hat sich die erste Auslandsreise ihres Vaters bereits jetzt gelohnt: Die Lieblingstochter von US-Präsident Donald Trump eroberte am Wochenende zunächst die sozialen Netzwerke der arabischen Welt. Dort entwickelte sich der Hashtag "Bint Trump" - auf Deutsch: "Trumps Tochter" - zum Top-Suchbegriff.
Dann erhielt Ivanka Trump von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Riesenspende in Höhe von 100 Millionen Dollar. Das Geld ist für einen von ihr mitinitiierten Fonds der Weltbank bestimmt, mit dem Unternehmerinnen gefördert werden sollen. [….]

Trump war sehr zufrieden. Nun bekommt Salman alles was er von den USA will.

Angela Merkel begriff diese extreme Ausprägung der nepotistischen Kleptokratie ebenfalls sehr schnell und lud Ivanka nach Berlin zu offiziellen Terminen ein, obwohl die Frau über keinerlei Qualifikationen oder Regierungsämter verfügt.


Unglücklicherweise nützt der Bundeskanzlerin die Erkenntnis der Käuflichkeit Trumps nicht viel, da sie anders als Autokraten des Schlages Salman, Xi oder Putin nicht mal eben 100 Millionen Euro aus der Staatskasse an Ivanka überweisen kann.

Das sollte eigentlich die Stunde der deutschen Großlobbyisten sein, die sich vor amerikanischen Strafzöllen fürchten.
Matthias Wissmann (Präsident VDA), Dieter Kempf (BDI-Präsident) und Eric Schweitzer (DIHT-Präsident) sollten dringend zusammenlegen und auch 100 Millionen Dollar an Ivanka schicken.
Dann hätten sie das Weiße Haus in der Tasche und könnten weiter ungestört Geschäfte mit den USA tätigen.

Sonntag, 21. Mai 2017

Grün damals und heute.



Als ich in den  80er Jahren zur Schule ging, war Ökologie ein echtes Thema. Am Tag meiner ersten Abi-Klausur gab es zum ersten mal SMOG-Alarm in Hamburg.
Gerade war Tschernobyl passiert, das Gemüse wurde knapp.
Wir diskutierten auf dem Schulhof über die Strategic Arms Limitation Talks (SALT I und SALT II), warfen uns Zahlen über die Submarine-launched ballistic missiles (SLBM) gegenseitig an den Kopf, weil die JU-Fraktion der Schüler „die Russen“ unmittelbar vor einem Einmarsch wähnte.
Der ABM-Vertrag von 1972 (Anti-Ballistic Missile Treaty) war jedem bekannt.
Was bedeutete die Machtübernahme Gorbatschows für die Verschrottung von Atomraketen, über die seit 1985 bei den Strategic Arms Reduction Treatys (START) verhandelt wurde?

Jeder hatte „The Day After“ und „War Games" gesehen. Ich erinnere mich an heulende Mitschülerinnen im Kino und sehr ernste anschließende Diskussionen darüber wer von uns sich im Atomkriegsfall wie verhalten würde.
Es gab die Flüchter, diejenigen, die sich im Keller verkriechen wollten und die kleinere Fraktion der Hafen-Kids, zu denen ich gehörte. Wir wollten bei Atomalarm nicht aus der Stadt raus fliehen, sondern lieber direkt in Richtung Hafen, dem mutmaßlichen Einschlagsort laufen, um wenigstens schnell zu sterben, statt am Fall Out zu verrecken.

Der Wahnsinn einer Welt, die sich mit SDI auch vom Weltraum aus noch mal vernichten wollte, obwohl das schon 1000fach mit den auf der Planetenoberfläche gehorteten Raketen möglich war, sprang uns damalige Teenager so an, daß wir in der Mehrzahl zu den großen Nachrüstungs-Demos gingen. Noch mehr Pershing-II-Atomraken? Das war so absurd, daß wie selbstverständlich bei den Friedensdemonstrationen 400.000 oder 500.000 Menschen zusammenkamen. Und wie sollte man da nicht die Grünen wählen, wenn man jung war und deswegen noch keine feste Parteienbindung generiert hatte?

Wir wollten durchaus weiterleben. Dabei empfanden wir die atomare Apokalypse ähnlich störend, wie die rapide Umweltverseuchung.
Dünnsäureverklappung in die Nordsee, Waldsterben, Luftverpestung, saurer Regen – das konnte niemand ernsthaft wollen.

In den nächsten 30 Jahren wurde mit entscheidender Hilfe der Grünen ein ganz anderes gesellschaftliches Bewußtsein geschaffen.
Inzwischen stören sich auch Konservative daran Plastikmüll ins Meer zu werfen.
Undenkbar, daß heute noch ein Auto ohne Katalysator fährt.

Die Probleme sind allerdings nicht weniger, sondern mehr geworden.
Globalisierung, Fanatisierung, Religiotisierung, Klimawandel und Bevölkerungsexplosion bedrohen die Mutter Erde mehr denn je.

Hatte man es in den 1980ern in Amerika mit Ronald Reagan bloß mit einem ideologischen Kommunistenhasser zu tun, der nichts gegen HIV unternehmen wollte, weil er Schwule pervers fand, so ist die gegenwärtige Führungsriege noch wesentlich untauglicher.
Die Industrielobby ist mächtiger denn je, die globalen Kräfteverhältnisse sind unübersichtlich und im Weißen Haus sitzt ein Depp, der die Begriffe „SALT“ oder „START“ noch nie gehört hat und auch intellektuell nicht in der Lage wäre sie zu verstehen.

Es gibt aber keine 500.000 Mann zählenden Großdemos mehr, weil „die Jugend“ aus indolenten Smombis besteht, die es sich in ihren Facebook-Filterblasen kommod eingerichtet haben.

Es gibt allerdings auch keine Partei mehr, die den Wahnsinn der Welt erfasst und dagegen aufsteht.
Es gibt keine Partei mehr für die Jugend. Auch bei Bündnis90/Die Grünen haben sich die grauhaarigen Anzugträger durchgesetzt, wie Frau Eisenhardt, die Geschäftsführerin der Grünen Jugend in Hessen resigniert feststellt.

[….] "Ich bin ziemlich sauer gewesen"
Nina Eisenhardt ist wütend, weil bei den Grünen niemand unter 30 Aussichten auf ein Bundestagsmandat hat. […..]

Die Grünen regieren. Das ist gut und wichtig, um es besser zu machen.
Aber regieren, um des Regierens willen?

[….] Frü­her ha­ben die Grü­nen mit un­kon­ven­tio­nel­len Ide­en die bür­ger­li­chen Par­tei­en vor sich her­ge­trie­ben. Nun müs­sen sie se­hen, dass sie den An­schluss nicht ver­pas­sen. […..] Be­sich­ti­gen kann man das im hes­sisch-thü­rin­gi­schen Grenz­ge­biet, wo der Ka­li­kon­zern K+S rie­si­ge Men­gen salz­hal­ti­gen Ab­was­sers in den Un­ter­grund pumpt. Seit Jah­ren strei­ten dort zwei grü­ne Um­welt­mi­nis­te­rin­nen öf­fent­lich dar­über, ob die Fol­gen für die Um­welt und das Grund­was­ser noch län­ger hin­ge­nom­men wer­den dür­fen.

Im schwarz-grün re­gier­ten Hes­sen ha­ben die Be­hör­den un­ter der Ver­ant­wor­tung der Grü­nen-Mi­nis­te­rin Pris­ka Hinz die Ver­senk­ge­neh­mi­gung für K+S kürz­lich noch um ein paar Jah­re ver­län­gert. Im Nach­bar­land Thü­rin­gen, wo ein Teil der salz­hal­ti­gen Brü­he aus dem Un­ter­grund wie­der nach oben quillt, pro­tes­tiert da­ge­gen Um­welt­mi­nis­te­rin Anja Sie­ges­mund. [….] Am Frank­fur­ter Flug­ha­fen, ge­gen des­sen Aus­bau die Grü­nen frü­her en­ga­giert strit­ten, bil­lig­te der grü­ne Wirt­schafts- und Ver­kehrs­mi­nis­ter Tarek Al-Wa­zir vor ei­ni­gen Mo­na­ten eine um­strit­te­ne neue Ge­büh­ren­ord­nung, die zu­sätz­li­chen Flug­ver­kehr nach Frank­furt lot­sen soll. Aus­ge­rech­net der Bil­lig­flie­ger Rya­nair wird zum Schre­cken von An­woh­nern mit ho­hen Preis­nach­läs­sen an­ge­lockt, um die re­la­tiv neue vier­te Lan­de­bahn so­wie ei­nen ge­plan­ten wei­te­ren Ter­mi­nal bes­ser aus­zu­nut­zen. [….]

(DER SPIEGEL, 20.05.2017, s.37)


Die Parteispitze um Göring-Kirchentag ist das Gegenteil der kämpferischen Grünen à la Thomas Ebermann und Jutta Dittfurth, die ich in meiner Jugend erlebte.

[…..] Noch gravierender sind die Schwierigkeiten von Göring-Eckardt. Sie sagt nie das Falsche; sie ist eine mittlerweile unglaublich geschickte Parteipolitikerin, die vor allem die jungen Mitglieder der Fraktion klug und geschickt einsetzt. Als Machtmanagerin würde sie viele Punkte einheimsen. Nur bei der Frage, wie man der Partei Feuer und Leidenschaft einflößt, kommt sie nicht weiter. Wofür brennt sie? Niemand kann das wirklich sagen. Sie bräuchte noch mehr als Özdemir ein Herzensthema oder die Unterstützung derer in der Partei, die selbst brennen und sie anstecken. [….]

Es ist ein Elend, wo diese Partei angelangt ist.
Dann doch lieber SPD.

[….] Reflexhaft wehrten sich die NRWler gegen die Angriffe, die Realos gegen den Linksflügel und umgekehrt. Anstatt ernsthaft an den eigenen Problem zu arbeiten, verheddert sich die Partei wieder einmal in einer ermüdenden Endlosschleife: Krise -> Kritik -> Kritisierte, die sich die Kritik der Kritiker verbitten -> Krise.
Niemand will einen stummen Kuschelverein, Politik braucht Auseinandersetzung. Und eine souveräne Partei hält Differenzen aus, kann im Idealfall daran wachsen. Doch anstatt zu wachsen, geht es für die Grünen in der Zustimmung abwärts. Das einstige Selbstbewusstsein nach Fukushima modert im Legenden-Leitzordner. [….]

Samstag, 20. Mai 2017

Trumpologiefolgenabschätzung Teil VII



Was gibt es Neues von Trump?
Nun, das kann ein einmal am Tag erscheinender Blog nicht klären, da das Weiße Hause Groß-Skandale im Stundentakt produziert.
Über Jahrzehnte war „Watergate“ die größte verbale Keule, mit der man Verwerfungen in der US-Politik treffen konnte. Aber die Untersuchung von Nixons Abhöraktion zog sich über Jahre hin.
Trump erschafft Empörungspotenzial im Superzeitraffertempo.
Beim ihm gibt es keine „Anfängerfehler“, weil das Fehler sind, die man gemäß Definition nicht mehr macht, wenn man länger dabei ist und dazu gelernt hat.
Trump macht Trumpfehler und die sind sich selbst verstärkende, nicht abstellbare Kardinalfehler in immer schneller Frequenz. Der Mann ist nicht nur beratungsresistent und unbelehrbar; er ist nicht nur sagenhaft ungebildet, sondern wie sich jetzt erst richtig herausstellt, verfügt er noch nicht mal über Bauernschläue. Trump ist schlicht und ergreifend dumm.

Dumm wie Bohnenstroh. Das zeigt sein Verhalten als Hausherr:

[….] Beim Abendessen gibt es [....] eine klare Trennung zwischen dem Präsidenten und seinen Gästen:
    Cola Light für Trump, Wasser für die Journalisten
    Zum Salat Thousand-Island-Dressing für Trump, Vinaigrette für die Gäste
    Zum Hähnchen bekommt nur der Präsident eine Extraportion Soße.
    Zum Nachtisch gibt es für Trump zwei Kugeln Eis mit Schokokuchen; der Rest   am Tisch muss sich mit einer Kugel begnügen. [….]

Trump fehlt die grundsätzliche Klugheit, um zu bemerken wie lächerlich er sich macht.

Natürlich bietet der Oval-Office-Okkupant nicht nur Comedians mehr Material, als man verarbeiten kann. Auch die seriösen Politjournalisten müssen mit dem Phänomen einer Witzfigur als mächtigstem Mann der Welt umgehen.

 [….] Dem "Economist" gab Trump allerdings ein langes Interview - es ist eine Offenbarung.
It sounds like you're imagining a pretty big renegotiation of Nafta. What would a fair Nafta look like? Big isn't a good enough word. Massive.
Huge? It's got to be. It's got to be.
Das ist die einzig offen satirische Stelle in dem Interview, das der "Economist" am 4. Mai - also vor der Entlassung des FBI-Chefs - mit Donald Trump geführt hat. Nicht, dass Trump das bemerkt hätte.
Es ist auch die einzige Stelle, an der kurz, aber unübersehbar aufblitzt, was das Magazin vom US-Präsidenten hält. Donald Trump zu fragen, ob etwas "huge" (riesig) werde, ist die kürzeste denkbare Methode, sich über dessen sprachliche Manierismen lustig zu machen, spätestens seit den zahllosen Satirevideos, in denen Länder und Regionen Trump bitten, doch ihr Land bitte schön als Nummer zwei hinter Amerika zu akzeptieren.
[….]  Sonst ist nirgendwo in dem langen Transkript zu erkennen, ob und wie oft sich der Journalist im Laufe des Gesprächs das Lachen verbeißen musste oder ungläubig den Kopf schüttelte. Einmal mehr zeigt sich, wenn man den ganzen Text liest: Sooft man Donald Trump mittlerweile reden gehört hat, man kann sich nicht daran gewöhnen, wie der Mann spricht, was er sagt. Schlimmer noch: Was er nicht sagt. [….]
Wieder und wieder gerät Trump in Situationen, in denen seine umfassende Unkenntnis elementarer Fakten und Zusammenhänge so deutlich zutage tritt, dass die meisten anderen Menschen vor Scham im Boden versinken würden. Trump aber scheint all das nicht einmal zu bemerken. Der Kaiser ist nackt, aber es ist ihm egal.[…..]

Trumps Doofheit bleibt aber bedauerlicherweise nicht nur Objekt der satirischen Betrachtung, sondern hat praktische Auswirkungen auf die Politik.

Trump, der nie ein Buch gelesen hat, ist nicht in der Lage Akten zu studieren. Das liegt einerseits daran, daß er kompliziertere Sätze gar nicht erfassen kann und anderseits an seiner extrem limitierten Aufmerksamkeitsspanne.

Die Staffer des Weißen Hauses mußten sich inzwischen spezielle Methoden ausdenken, um Trump überhaupt briefen zu können:
Ihm vorgelegte Texte dürfen grundsätzlich nicht länger als eine Seite sein, müssen in großer Schrift verfasst sein und möglichst auch noch Bilder und Graphiken enthalten.
Da sich Trump nicht länger als zwei Minuten auf ein Thema konzentrieren kann, sind seine Mitarbeiter dazu übergegangen in jedem Absatz einmal das Wort „Trump“ unterzubringen.

[….] “It’s kind of ridiculous how they are preparing to deal with Trump,” said one source briefed extensively on the meeting’s preparations. “It’s like they’re preparing to deal with a child — someone with a short attention span and mood who has no knowledge of NATO, no interest in in-depth policy issues, nothing,” said the source, who spoke on condition of anonymity. “They’re freaking out.” […..]

Ein genialer Trick, um ihn bei der Stange zu halten. Für sich selbst interessiert sich Trump am meisten und so kann man etwas mehr Aufmerksamkeit generieren, bevor die wirren Gedanken des Golf-Greises wieder abschweifen.


Es ist ohnehin schwer einem Deppen Dinge zu erklären.
Einem extrem mächtigen Deppen aber die ganze Welt zu erklären, muß scheitern. Um mit Trump zu reden, muß man sich extrem vereinfachter Kindersprache bedienen, darf nur kurze Sätze verwenden und muß ihn minütlich loben.

NATO und G7 müssen aber mit Trump zu Recht kommen.
Um zu vermeiden, daß der Doofe aus Washington ausflippt, hält sich das größte und mächtigste Militärbündnis der Erde nun ebenfalls an die speziellen Trump-Regeln.

[….] Speeches at President Trump’s first Nato summit next week will be limited to four minutes, in order to keep him engaged.
Nato officials may also adopt tactics from the White House, such as repeating the president’s name and using maps and graphs, to keep him interested in proceedings. Mr Trump asks his staff to restrict memos to one page and few of his meetings last more than 15 minutes.
The National Security Council officials have taken to including Mr Trump’s name in “as many paragraphs as we can because he keeps reading if he’s mentioned”, a source said yesterday. [….]

Dabei mag Trump das Militär sehr. Beim G7-Treffen mit so vielen Europäern wird es noch schwerer, weil der geriatrische Geisteszwerg dafür noch weniger Interesse aufbringen kann.
Um Doofi nicht aufzuregen, müssen alle anderen Regierungschefs noch einmal geistig abrüsten.

[….]  Donald Trump startet zu seiner ersten Auslandsreise. Naher Osten und Europa, neun Tage, ein Kraftakt. Er will zeigen, dass er die Welt im Griff hat. Die Erwartungen sind so niedrig wie an keinen anderen Präsidenten zuvor.
[….] Seine heute beginnende Reise in den Nahen Osten wird die Reise eines Mannes, der sich für die Welt nie interessiert hat.
[….] Die Nato hat deshalb schon vor Trumps Landung am kommenden Donnerstag beschlossen, während des Treffens die Redezeit pro Staatschef auf zwei Minuten zu begrenzen. Der Mann aus Washington soll sich nicht langweilen. Trumps Herausforderung unterwegs wird sein, sich die Gleichgültigkeit gegenüber seinen Gesprächspartnern nicht allzu sehr anmerken zu lassen. [….]

Ob die Trump-Maßnahmen der G7 ausreichen steht in den Sternen, da seine „attention span“ womöglich noch viel kürzer ist als zwei Minuten.
Lange Sitzungen und Diskussionen mit so vielen verschiedenen fremden Leuten aus Ländern, von denen er noch nie gehört hat, dürften Donald Doof völlig überfordern. Man kann nur hoffen, daß Melania ihm genügend Ritalin ins Essen rührt.

[….] Politico Magazine reported Friday that a former senior official claimed Secretary General Jens Stoltenberg criticized Trump's attention bandwidth.
“The president of the United States has a 12-second attention span,” Stoltenberg reportedly said, Politico reported.
The senior official, according to the report, added that the president appeared unprepared for his meeting with the Norwegian Stoltenberg. He reportedly brought up recent events surrounding North Korea, which does not involve NATO.  [….]

Die Welt ist kompliziert.
Man darf gespannt sein wie die internationale Kommunikation funktioniert, wenn durch Twitter-Trump alle Redebeiträge auf 12 Sekunden verkürzt werden müssen.
kein Wunder, daß Fidel Castro am Tag der Wahl Trumps starb.

Freitag, 19. Mai 2017

Ausländer rein!


Gestern Abend ging ein befreundeter Berliner Genosse auf dem Rückweg von einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Hatespeech“ in der SPD-Bundestagsfraktion durch den Tiergarten, weil es noch 27°C warm war.
Bevor er den Park überhaupt erreichte, wurde er schon von den ersten gegen Geld paarungswilligen minderjährigen Flüchtlingen angesprochen.

Wir müssen also nicht mit falscher Überheblichkeit auf die katastrophalen Zustände in Athen blicken; auch im reichen Deutschland befinden sich viele jugendliche Heimatvertriebene in so dramatischer Not, daß ihnen nur noch Prostitution bleibt, um zu überleben.

[…..] Junge Flüchtlinge prostituieren sich im Tiergarten
Immer mehr junge Flüchtlinge in Berlin verdienen sich Geld, indem sie Sex mit älteren Männern haben. Im Tiergarten soll sich laut Menschenrechtsorganisationen eine regelrechte Szene entwickelt haben - auch mit Minderjährigen. [….]

Kinderprostitution in Deutschland ist nicht so selten.
Tausende durchleben rund um die Uhr diesen Alptraum quasi in Sichtweite des Kanzleramtes.
Offenbar ist man in der GroKo und ihrem zu 100% aus Christen bestehenden Kabinett nicht gewillt oder nicht fähig diesen Verzweifelten zu helfen.

[….] Mehr als 8000 minderjährige Flüchtlinge sind in Deutschland vermisst gemeldet. Die Behörden wissen nichts über den Verbleib der Jugendlichen. Einige sind in eine Parallelwelt der Prostitution und Drogen abgerutscht. Wo sind die anderen?
Wir folgen Nima durch das Dickicht in den Park. Er ist Stricher im Berliner Tiergarten und zeigt uns, wo sich hier Jugendliche verkaufen - Bulgaren, Afghanen, Iraner. [….]


Diese Kinder haben die falsche Hautfarbe und verfügen weder über finanzielle Mittel, noch über eine Lobby. Sie werden von Merkel und Co ignoriert.
Lieber sollen sie in die Illegalität gezwungen für ein paar Euro Sex mit alten Männern haben, als daß man ihnen die Hand reicht.
Wir sind nicht barmherzig, wir bringen kein Mitgefühl auf.
Eins der reichsten Länder der Welt mit 82 Millionen Einwohnern und enormen Milliardenüberschüssen bringt es nicht fertig bei ein paar Tausend Minderjährigen die Augen zuzudrücken.
Wir geben ihnen keinen sicheren Aufenthaltstitel, verweigern ihnen die Wiedervereinigung mit ihren Familien, geben ihnen kein Obdach, keine Nahrung, keine Fürsorge.
Politiker aller Bundestagsparteien wägen eiskalt ab:
Hülfe man den armen geplagten Seelen im Tiergarten, würde das möglicherweise als Einladung missverstanden werden und auf jeden Fall Stimmeneinbußen bei den nächsten Wahlen bedeuten.
Härte hat Konjunktur, der deutsche Urnenpöbel belohnt die herz- und gewissenlosen Politiker.

Die Integration minderjähriger Flüchtlinge wird von der Bundesregierung sogar ausdrücklich behindert.


Wir helfen nicht nur nicht, sondern treten nach.

[….] Bundestag beschließt Verschärfung des Asylrechts
Abschiebehaft, Fußfessel und Handy-Durchsuchung: Die Regeln für Abschiebungen und den Umgang mit Asylbewerbern werden erneut verschärft. Opposition und Sozialverbände kritisieren die Maßnahmen heftig.
Abgelehnte Asylbewerber sollen künftig schneller und konsequenter aus Deutschland abgeschoben werden. Der Bundestag verabschiedete dazu ein Gesetzespaket "zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht".
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) verteidigte die erneuten Verschärfungen. Menschenrechtsorganisationen, Sozialverbände und die Opposition rügten diese dagegen heftig und sprachen von einem Angriff auf die Grundrechte von Schutzsuchenden. […..]

Deutschland handelt nicht, hilft nicht.
Im Gegenteil; die EU zwingt den bettelarmen Griechen erneut ein brutales Sparpaket auf.

[….] Elend in Athen. Flüchtlingskinder prostituieren sich auf der Straße.
In den Gebäuden des alten Flughafen „Elliniko" im Süden Athens finden mittlerweile zwischen 3.000 und 6.000 Flüchtlinge und Migranten Unterschlupf. Wie viele weiß offenbar niemand genau. Ihre Kinder sollen dort auf den Straßenstrich gehen.
 „Wir erhalten immer häufiger Beschwerden und Hinweise drauf, dass sich am ehemaligen Flughafen „Ellinikon" minderjährige Flüchtlingskinder prostituieren“, so [Bürgermeister] Kondylis. Die Zustände in dem Camp, in dem in der Mehrheit Afghanen leben, scheinen hochproblematisch.  In einem Brief an die Ministerien für Verteidigung, Immigration und Inneres beschreibt der Leiter des Camps die Situation als „völlig außer Kontrolle und hochgefährlich“. [….]

Hilferufe aus Griechenland gibt es lange.


Es ist aber insbesondere auch Deutschland, welches die Situation in Athen weiter verschlimmert, weil Berlin seine Zusagen nicht erfüllt.

[…..] Trotz der vollkommen unzulänglichen Umverteilung von Flüchtlingen aus Griechenland in wohlhabendere EU-Staaten reduziert Berlin seine Übernahmen weiter […..] Der aktuelle Stand bei der Umverteilung von Flüchtlingen aus Griechenland und Italien in andere EU-Staaten ist nach wie vor desaströs. Hatte die EU zunächst zugesagt, rund 160.000 Flüchtlingen die Übersiedlung zu ermöglichen, so wurden bislang nur 98.255 Menschen einem Aufnahmeland zugeteilt - theoretisch. Sichere Zusagen von EU-Mitgliedstaaten liegen nur für 28.713 Flüchtlinge vor. Tatsächlich aufgenommen wurden - Stand: 12. Mai - exakt 18.418 Personen. Deutschland, das laut EU-Schlüssel 27.536 Flüchtlinge aus Griechenland und Italien willkommen heißen soll, hat bislang lediglich 4.478 ins Land geholt; um bis September dieses Jahres die vorgesehene Zahl zu erreichen, müssten in den kommenden Monaten mehr als 23.000 Flüchtlinge übernommen werden. […..]  Von den rund 16.000 Flüchtlingen im Norden Griechenlands hätten über 8.000 ein Recht auf Familienzusammenführung, ein großer Teil von ihnen in die Bundesrepublik; bei vielen nehme jetzt die Furcht dramatisch zu, "über Jahre hin getrennt von ihrer Familie und nur notdürftig versorgt in Griechenland leben zu müssen".
[…..] Erst vor kurzem hat Amnesty International in einer "Urgent Action" darauf aufmerksam gemacht, dass zum Beispiel in drei Lagern im Athener Stadtteil Ellinikó mehr als tausend meist afghanische Flüchtlinge, unter ihnen viele Kinder, seit mehr als einem Jahr "unter fürchterlichen Bedingungen" leben müssen - in Zelten, in denen sie "in miserablen hygienischen und sanitären Verhältnissen mit unzulänglichen Toiletten und Duschen und begrenzter Privatsphäre" dahinvegetieren, geplagt von Kakerlaken und Ratten.[3] Helfer berichteten "von schweren psychischen Problemen wie etwa Depressionen, Ängsten und Suizidversuchen", konstatiert Amnesty International: […..]  Die EU hat nun in einer rechtlich nicht bindenden Stellungnahme vom 8. Dezember 2016 empfohlen, die stark kritisierten Dublin III-Abschiebungen wieder aufzunehmen. Das Bundesinnenministerium hat der Empfehlung am 15. März umgehend Rechnung getragen und Dublin III für Griechenland auf nationaler Ebene wieder in Kraft gesetzt. [….]

CDU und CSU sind demoskopisch im Moment erstaunlich erfolgreich.
Die wenigen anderslautenden Stimmen – SPD-MP Albig stoppte die Abschiebungen nach Afghanistan – werden vom Wähler abgestraft.
Das AfD-Gift wirkt schon. Eine Partei, die sich klar für die Aufnahme von Jugendlichen in höchster Not ausspricht, gibt es gar nicht mehr.